Raffinierte Spiegelungen für Eure Sketches

Spiegelungen!

Ich darf ein Geheimnis verraten! Ich gehöre nicht zu den Leuten, bei denen alles gleich funktioniert! Fast immer habe ich das Gefühl, ich bleibe unter meinen Möglichkeiten. Ich bin wie eine Eselin, die hinter der Möhre herrennt und doch nicht drankommt. Dann könnte ich auf einem Bein hüpfen, schreien und mir die Haare raufen. In solchen Momenten rufe ich meine Freundin Steffi an! Steffi hat einen anderen Stil, das Fachwissen dahinter ist jedoch das Gleiche. Auch sie hat enorm viel Humor, sodass unsere Fachsimpel- Gespräche nicht immer ganz ernst sind und das brauche ich in diesen Momenten! Gerade weil wir uns im Stil sehr unterscheiden, haben wir entschlossen, unseren Schülern ab und an Texte der anderen zur Verfügung zu stellen. Viel Spaß beim Lesen!

Ich male Reflexionen meist im Wasser!

 

Doch Steffi erklärt heute jedoch Spiegelungen in der Stadt.

Raffinierte Spiegelungen für Eure Sketches

Angenommen, Ihr kommt nach einem langen Arbeitstag nach Hause und müsst mit dem Magen in den Kniekehlen beim Anblick Eurer Katze die Idee von ihr mit einem Apfel im Maul aktiv verdrängen. Ihr habt aber so gar keine Lust auf Kochstress. Ein paar Streuselchen Schnittlauch, gehackte Walnüsse oder Salbeibutter machen jedes einfache Gericht ein bisschen raffinierter.

Seid raffiniert in Euren Urban Sketches!

Und das lässt sich wunderbar aufs Sketchen übertragen. Selbst, wenn Ihr nur Zeit für einen Quickie-Sketch habt, könnt Ihr mit feinen Profitechniken Euer Bild zu etwas Besonderem machen. Mit Aquarell lässt sich wunderbar subtil arbeiten und Licht erzeugen.

Zeigt die Welt in einer Autoscheibe!

Dies ist ein Ausschnitt aus einem Aquarell, in dem ich die Oberkante des Autos negativ herausgearbeitet habe. Das Licht fällt von hinten links ein und der rechte Teil der Windschutzscheibe liegt im Dunkeln. Der Fahrer ist zum Teil im Schatten. Solche Spiegelungen in Glas sehen raffiniert aus.

Zuerst habe ich lichten Ocker stark verdünnt auf das komplette Glas gelegt und den Fahrer dabei ausgespart. Als es komplett getrocknet war, habe ich mit einer Schattenfarbe (Alizarin Crimson mit Ultramarin und einem Hauch gebranntem Umbra) den Schatten aufgetragen, die linke Seite des Fahrers hell belassen. Auf trockenem Aquarell entstehen harte Kanten, wäre es noch nass, flössen die Farben ineinander.

Wo ist Eure Lichtquelle im Urban Sketch?

Um Lichtverhältnisse stimmig erscheinen zu lassen, müsst Ihr Euch eine Lichtquelle vorstellen, die sich an einer Seite, hinter oder vor dem Objekt befindet. Das kann die Sonne, eine Lampe oder sogar mehrere Lichtquellen sein. Ihr kennt alle die Szene im Cartoon, in dem die Saloontüren aufschwingen und der Held mit Revolver steht im Gegenlicht, d.h. mit der Sonne hinter sich. Scherenschnittartig in Schwarz. Ein Thema für den nächsten Blogbeitrag.

Bei einer Spiegelung entsteht ein Bild an einer glatten Oberfläche. Einfallendes Licht wird reflektiert. Gewölbte Scheiben zeigen Verzerrungen.

Diesen Sketch habe ich auf unserem Gülser Herbstmarkt gezeichnet. Das kleine TucTuc mit einem feinen Kaffeeangebot hat mir so gefallen. Ich habe ein Cerulean Blau für die gesamte Scheibe genommen und dann von unten etwas lichten Ocker ins Nasse einfließen lassen. Vorher habe ich mit schwarzem Fineliner gespiegelte Blätter gezeichnet. Die Scheibe war gewölbt und verzerrte, deshalb habe ich hier die Variante Nass-in-Nass gewählt.

Hier fährt das Auto im Dunkeln durch die Stadt und ich habe das Augenmerk auf die Rücklichter gelegt. Ich habe das Zinnoberrot ins Nasse laufen lassen, damit sie weich nach aussen strahlen. Die Scheibe habe ich dramatisch dunkel gemalt.

Wilde Schraffuren und Spiegelungen wirken immer dynamisch!

Als Zeichner könnt Ihr Dunkelheiten schraffierend herausarbeiten. In diesem Sketch habe ich mir die Spiegelung ausgedacht, um die Fenster raffinierter zu gestalten. Rhythmischer Wechsel von Licht und Schatten ziehen das Interesse des Betrachters auf sich.

Bezeuge das Hier und Jetzt in Deinem Urban Sketch!

Häufig sehe ich Fenster, die schwarz ausgemalt sind. Dies hat eine dramatische Wirkung, wirkt allerdings sehr hart. Wir verschenken damit die Gelegenheit, die Umgebung des Ortes zu erzählen. Etwas, das für uns Urban Sketcher so wichtig ist, denn wir bezeugen das Hier und Jetzt mit unseren Sketches.

Sitze ich unter Bäumen, fröstelnd im Herbst oder in der brütenden Hitze im Sommer? Ist der Himmel strahlend blau oder zieht ein Gewitter auf? Spiegelt sich das Fenster eines gegenüberliegenden Hauses?

Ich möchte Euch einladen, das nächste Mal, wenn Ihr zeichnet, genau hinzuschauen und Fensterspiegelungen wirken zu lassen.

Ich sende goldene Grüße an Euch durch die herbstlichen Nebelschwaden!

Habe die Ehre!

 

Stefanie

Hallo ihr Lieben, darf ich um ein paar ordentliche Spenden bitten?

Diese Angebote kosten Geld, wir stellen das für euch auf die Beine. Kultur braucht Budget!

Hier gehts zu Steffi:

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Weiterlesen bei Tine zum Thema:

Wasser malen – Aquarell, das heißt Wasser!

https://blog.herz-der-kunst.ch/wasser-malen-aquarell-das-heisst-wasser/

Farbe und Stift – Urban Sketching mit Aquarell


Farbe und Stift, das ist ein Dreamteam, dieses Wochenende werde ich in Zürich Sketching mit Aquarellfarbe unterrichten. Das Bild oben, ist auch ein Bild mit Farbe und Stift, doch der Stift schmiegt sich so nah an das Aquarell, dass sie eine Einheit bilden.Viele Menschen glauben Aquarell malen sei schwer. Eine altmodische Technik, für die man einen hohen Grad an Meisterschaft braucht um gute Ergebnisse zu erzielen. Weit gefehlt!

Es benutzen unglaublich viele Menschen Aquarellfarben

Wenn man dies nicht meistern könnte, wäre dies wohl kaum der Fall.

Die Farbe ist eine wunderbare Methode um komplizierte Motive zu handhaben, denn Aquarellfarbe malt sich fast von selbst, wenn man sie großzügig und mit Mut aufträgt, deshalb heißt mein Workshop in Zürich:

Farbe als gefühlvoller Leitfaden.

Dabei geht es darum, einen Ort durch einfache Grundformen einzufangen.
Dies einfachen Grundformen sind die Grundlage für lockere und großzügige Zeichnungen.

Sie sind eine Aufforderung zum Spiel zwischen Farbe und Stift.

Die meisten Menschen empfinden das „Ausmalen“ einer Zeichnung als normal und einfach.

Doch umgekehrt, also Zeichnung auf Farbe ist es mit etwas Übung, einfacher, freier, schneller und ausdrucksstärker. Warum?

Der starke Kontrast des Stiftes übertrumpft die Farbe mühelos. Die Farbe ist, solange sie weich aufgetragen ist, nicht formgebend.

Dies sieht man hier. Die Linie oben drauf, muss sich gar keine Gedanken um die Farbe darunter machen. Deshalb kann man Farbe frei und mutig auftragen, sie ist dann eine Plattform die der Zeichnung eine großen Auftritt gibt.

Im ersten Schritt beim Auftragen der Farbe kann man so gut wie keine Fehler machen.

der Stift kann auf der Basis der Farbe frei arbeiten.

Das Zauberwort ist Kontrast!

Denn der Kontrast zaubert aus der Farbwolke, ein gut erkennbares Motiv.

 

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Das schwierigste an der Methode ist das loslassen. Denn der Kopf begreift nicht so schnell,  dass sich Farbe und Stift entkoppeln dürfen.

Merke: Der Strich ist kein Gefängnis für die Farbe!

Farbe und Stift sind ein Team, doch der Stift darf sich frei über die Farbe bewegen! Dies sieht man an den Bäumen rechts, der Stift schafft die Formgebung auch allein.

 


Betonen durch Kontraste!


Mut, Humor und Lebensfreude sind nach wie vor die schönsten Kontrastfarben gegen das Grau der Welt.
KarlHeinz Karius (*1935)

Was im Leben Mut, Humor und Lebensfreude entspricht, ist in einem Sketching Licht, Schatten und eine abwechslungsreiche Linie.

Genauso wie im Leben braucht man in der Malerei oft etwas Anlauf um Dinge mutig zu meistern.

Lass dir versichern: Deine Startschwierigkeiten sind normal.

Um dies zu meistern, braucht man oft nur Erfahrung, man muss es regelmässig machen!

Die Schwäche von Bildern liegt oft in fehlender Leichtigkeit im Spiel von Farbe und Stift und dem passendem Mut zum Kontrast.

Und da gibt es viele Möglichkeiten um spannend zu arbeiten.

Die wunderbare Welt der Kontraste im Spiel von Stift und Farbe.

 

  1. Der Hell-Dunkel-Kontrast ist der wichtigste Kontrast im Spiel von Stift und Farbe. Der Stift ist meist deutlich dunkler als die Farbe. Deshalb ist mein erster Tipp, die Farbe nicht immer mit dem Stift zu umranden. Der Rand zerhackt den Zusammenhang der Farbe. Mein erster Tipp, wenn man Zeichnungen zur Lichtseite öffnet wirkt, dies harmonischer, leichter und luftiger.
  2. Trick Nummer 2: Der Stift darf sich von der Farbe lösen. Ist die Farbe zum Stift verschoben, entsteht ein merkwürdiger Effekt. Das Bild wird plastischer, weil es mehr Licht einfängt. Dadurch entsteht eine Art 3-D Effekt.
  3. Dunkle schwarze Tinten haben den Vorteil, dass sie alles sehr deutlich zeigen. Farbiges beginnt durch den Kontrast zur dunklen Tinte stark zu strahlen. Dies macht tolle Effekte, kann aber auch sehr hart wirken. Dabei gibt es deutlich mehr Möglichkeiten Farbe und Tinte zu kombinieren.
  4. Farbige Tinten sind eine sehr schöne Möglichkeit im Spiel von Stift und Farbe und der Kontrast von warmen und kalten Farben: Dieser Kontrast bezieht sich auf den Unterschied zwischen warmen Farben (wie Rot, Orange oder Gelb) und kalten Farben (wie Blau, Grün oder Violett). Es schaut super aus, wenn mit Komplementären Tinten auf Farbe malt. Eine blaue Tinte auf oranger Farbe fängt an zu leuchten.
  5. Tinte Ton in Ton: Wer sich eine Tinte sucht, die Ton in Ton zum Bild ist, hat eine Möglichkeit, die man mit schwarzer Tinte nicht hat. Mann kann in feuchter Farbe zeichnen! Dies geht nicht nur viel schneller, sondern es wirkt weicher. Da sich Tinte und Farbe mischen, entsteht eine enge und harmonische Bindung.
  6. Weniger ist mehr! Die grosse Form gibt die Farbe. Der Stift darf jedoch einige Kapriolen schlagen. Es sieht zauberhaft aus wenn der Stift „Mätzchen“ macht. Doch merke, dies wirkt nur wenn man nicht alles zeichnet. Beladene und völlig überfrachtete Zeichnungen erschlagen die Farbe. Sie wirken schwer.
  7. Groß-Klein-Kontrast: Dieser Kontrast bezieht sich auf den Unterschied zwischen großen und kleinen Formen oder Objekten im Bild. Die Farbe ist für das Grosse und Ganze und für die Stimmung. Der Stift liefert Form, Kontraste und kleine Detail. Kleine Details sieht man viel besser, wenn man sie nur vereinzelt einstreut!
  8. So richtig schön wird eine Zeichnung, wenn man den Mut hat unterschiedliche Lienenarten und Strukturen mit dem Stift zu zeichnen. Mach dir klar das du nicht nur gerade Linien machen musst, du kannst den Stift auch für Strukturen einsetzen. Punkte, Raster, Strichel…lass deine Hand tanzen.
  9. Abwechslung wirkt aufregend! Unterschiedliche Bereiche eines Sketchings können sehr aufregend und abwechslungsreich gestaltet werden. An einer Stelle hat man Aquarell pur, an anderer Stelle eine genaue Zeichnung oder man ergänzt die Farbe nur durch ein paar Strukturen.        
  10. Die Verteilung der Zeichnung auf der Farbe kann sehr unterschiedlich sein. Faustregel: Das Bildzentrum ist das Wichtigste, deshalb wird es am genauesten und aufregendsten gestaltet.
  11. Farbe kann flüssig und im einem Zug aufgetragen werden. Dabei sollte man beachten, das man das zusammentreffen von Komplementärfarben vermeidet, wenn keine Grau- und Brauntönen entstehen sollen.

 


Stift und Farbe im Bildzentrum treffen sich die Kontraste


Die Farbe:

Optimalerweise treffen sich die Kontraste im Bildzentrum, denn das Auge wird dorthin gezogen, wo sich die höchsten Unterschiede treffen.

 

Wir tragen also zuerst mutig und grosszügig die Farbe auf. Dabei achten wir darauf, dass die interessantesten Farbkombinationen dort sind, wo später das Zentrum des Bildes sein soll.

Kleine Fehler stören nicht, denn wir haben in der nächsten Schicht noch die Wunderwaffe Stift.

Es gibt beim Farbauftrag nur 2 Dinge zu beachten:

  • Weisse Stellen im Bildzentrum frei lassen und den Farbauftrag dort am aufregendsten gestalten.
  • Farben am Rand des Bildes weich auslaufen lassen. Keine harten Kanten, weissen Stellen und wilden Farben am Rand des Bildes. Warum? Das Auge würde aus dem Bild gerissen.

Faustregel: Du machst das aufregend was du zeigen möchtest.

Also Zurückhaltung an den Rändern des Blickfelds.

Einsatz des Stiftes:

Die Farbe kann man zum Rand hin viel leichter auslaufen lassen, deshalb ist der Stift das Mittel der Wahl um das Bildzentrum zu betonen.

Im Bildzentrum darf der Stift ausdrucksstark werden.

Zum Rand hin wird der Einsatz des Stiftes oft spärlicher. Es gibt jedoch eine Ausnahme:

Linien die zum Motiv hinführen sind in den Aussenbereichen eines Bildes, das Mittel der Wahl!

Liebe Grüsse ich freue mich ungeheuer auf Zürich!

Die Untermalung ist ein Thema, was eng mit diesem zusammen hängt:

https://blog.herz-der-kunst.ch/die-untermalung-im-skizzenbuch-und-urban-sketching/

https://blog.herz-der-kunst.ch/untermalung-das-gefuehl-unter-dem-bild/

Ausdrucksstarke Zeichnungen der Trick mit der Dunkelheit

Kannst du ausdrucksstarke Zeichnungen machen?

Wir alle sind auf dem Weg!

Gerade wenn ich unterwegs bin, ist der Stift mein wichtigster Begleiter. Das Skizzenbuch ist etwas sehr Persönliches. Der Platz zum Erinnern. Aber auch der Platz zum Austoben und zum Lernen.

Das Großartige am Kunstmachen ist, das man nie auslernt!

Ich war zum Malen und Zeichnen dieses Jahr viel in Spanien und Portugal unterwegs. Dort gibt es krasse Schatten und dementsprechend viel Dunkelheit! Dabei fiel mir auf, dass meine Zeichnungen besser durch diese Dunkelheiten besser werden.

Jeder Weg trifft mal einen anderen Weg!

Eigentlich weiß man, dass Licht und Schatten nicht nur das Handwerkszeug der Malerei sind, sondern auch der Zeichnung.

Doch beim Handtieren mit dem Stift ist man all zu oft zu sehr auf die Linie fixiert, wie der Hand auf seinen Ball.

Da ausdrucksstarke Zeichnungen aber wunderschön sind sollte man sich immer mal wieder darum kümmern, nicht in Betriebsblindheit zu verfallen.

Ausdrucksstarke Zeichnungen durch Licht und Schatten.

In der Fachwelt nennt man Licht und Schatten den Tonwert.

Der Tonwert spielt eine entscheidende Rolle im Bildentwurf. Er bezieht sich auf den Grad der Helligkeit oder Dunkelheit eines bestimmten Bildbereichs und ist unabhängig von seiner Farbe.

Der Tonwert ist wichtig, da er die räumliche Tiefe, die Kontraste, die Stimmung und die Lesbarkeit eines Bildes beeinflusst.

Ausdrucksstarke Zeichnungen – sie sollen ein Hingucker sein.

Alle Leute sollen auf deine Zeichnung gucken!

Wie bekommt man das hin?

Durch die Fokussierung der Aufmerksamkeit!

Durch den gezielten Einsatz von Hell-Dunkel-Kontrasten kann der Tonwert genutzt werden, um den Blick des Betrachters zu lenken und bestimmte Bereiche des Bildes hervorzuheben.

Sprich, eine recht krasse Gestaltung mit Hell und Dunkel, ist sehr klar.  „Das Auge muss einfach hingucken“

ausdrucksstarke Zeichnungen von Tine Klein Aussichtsplattform in Lissabon

Helle Bereiche ziehen normalerweise mehr Aufmerksamkeit auf sich, während dunklere Bereiche ruhiger und weniger dominant wirken können.

Tine Klein Zeichnung vom Theather in Arles.

Formen bei denen Hell an Dunkel grenzt, sind jedoch am deutlichsten sichtbar!

Diese sind garantiert der Hingucker!

 

Ausdrucksstarke Zeichnungen durch Perspektive:

Ein Blatt ist nun mal flach wie eine Flunder! Für alle die kein Nordlicht sind wie ich, das ist ein Fisch, der ausschaut als sei eine Dampfwalze drübergefahren.

Flache Zeichnungen sind nicht so aufregend, wie Perspektivische, denn vor dem Betrachter stellt sich plötzlich die Welt auf!

Wer Hell, Mittel und Dunkel benutzt, kann räumlich malen.

Durch die Variation der Tonwerte können Sie die Illusion von Tiefe und Volumen erzeugen. Hellere Bereiche treten visuell nach vorne, während dunklere Bereiche sich zurückzuziehen scheinen. Dies hilft dabei, räumliche Dimensionen zu schaffen und Objekte im Bild zu differenzieren.

Tine Klein Zeichnung vom Theather in Arles. ausdrucksstarke Zeichnungen

Tine Klein Zeichnung mit Füllhalter Theater in Arles

Dies hilft dabei, räumliche Dimensionen zu schaffen und Objekte im Bild zu differenzieren. Schau einmal, wie stark die Säulen der Ruine durch die Anliegende Dunkelheit hervortreten.

 

Dunkelheit als Leitlinie:

Die Dunkelheit ist so etwas wie Pfeffer und Salz fürs Auge. Man sollte sie nicht wahllos durchs Bild streuen, denn das Auge orientiert sich daran.

Etwas chaotische Zeichnungen sind zwar oft ausdrucksstärker als sehr Ordentliche.

Dennoch sollte man Betonungen nicht durchs Bild schmeißen wie Konfetti.

Es ist sinnvoll, durch den gezielten Einsatz von Hell-Dunkel-Kontrasten, den Blick des Betrachters zu lenken und bestimmte Bereiche des Bildes hervorzuheben.

 

Helle Bereiche ziehen normalerweise mehr Aufmerksamkeit auf sich, sie sind vorne, während dunklere Bereiche ruhiger und weniger dominant wirken können.

Das ist jedoch die Theorie, in der Praxis schlägt auch die Dunkelheit durch! In diesem sehr hellen Bild wirken die Dunkelheiten sehr auffällig. Sie bilden die Straße, die das Auge durch die Zeichnung führt.

Die Dunkelheit ordnet sich der Perspektive unter! Damit eine leitende Ordnung entsteht.

Ruhe durch breitere Strichstärke:

Gehen wir noch einmal zu dem roten Satz:

Helle Bereiche ziehen normalerweise mehr Aufmerksamkeit auf sich, sie sind vorne, während dunklere Bereiche ruhiger und weniger dominant wirken können.

So habe ich es einmal in grauer Vorzeit gelernt. Ich kann das für die Zeichnung jedoch nicht unterschreiben.

 Die Linie ist in der Zeichnung das dominante Stilmerkmal.

Wenn du mit dem Stift kritzelst, dann ist dies das dominanteste Merkmal einer Zeichnung. Die starke Bewegung des Stiftes zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Das passiert oft bei Schatten oder Vegetation. Mit einer sehr feinen Linie ist eine ruhige Dunkelheit kaum herzustellen, denn man braucht dafür gefühlt 1000 Linien.

Dann ist man genervt und kratzt mit dem Stift rum!

Und so werden Bereiche, die eigentlich ruhig werden sollten, chaotisch.

Mein Tipp: Einen Stift in grau oder schwarz mit einer dickeren Pinselspitze löst das Problem. So kann man in der Zeichnung ruhige Flächen erzeugen.

Merke ausdrucksstarke Zeichnungen mit viel hell und dunkel brauchen eine Leitlinie, die für Ruhe und Ordnung sorgt. Geskribble und wilde Bewegungen mit dem Stift stören Ruhe und Ordnung einer Zeichnung, wenn sie bei unwichtigen Motivbestandteilen eingesetzt werden.

Stimmung und Atmosphäre bei ausdrucksstarken Zeichnungen:

Der Tonwert kann die Stimmung und Atmosphäre eines Bildes stark beeinflussen.

Helle, kontrastreiche Bilder mit überwiegend hellen Tonwerten können fröhlich, dynamisch und lebendig wirken.

Auf der anderen Seite erzeugen dunkle, kontrastarme Bilder mit überwiegend dunklen Tonwerten eine düstere, mysteriöse oder melancholische Stimmung. Und man kann sch Bilder durch Dunkelheit auch wunderbar versauen.

Setzt man das Schwarz zu krass ein, aussagelos oder übergangslos, dann können Zeichnungen zerstückelt wirken.

Das ist mir hier passiert! Schade die Zeichnung vom Züricher Bahnhof war großartig! Ich hätte sie gern ein wenig betont und habe sie mit der schwärze erdrückt!

Schade drum! Den Umgang mit Dunkelheit muss man lernen. Ähnlich wie der Einsatz von Chilli im Essen, muss man vorsichtig dosieren.

Doch der Einsatz der Dunkelheit lohnt sich!

Ausdrucksstarke Zeichnungen durch Lesbarkeit:

Denn die Lesbarkeit und Klarheit der Zeichnungen werden besser! Dies siehst du im direkten Vergleich dieser Doppelseite.

ausdrucksstarke Zeichnungen von Tine Klein cafe in Arles

Welche für das Auge sichtbarer ist, wird sonnenklar.

Die Zeichnung mit Dunkelheit ist leichter lesbar.

Fazit:

Der Tonwert spielt auch eine wichtige Rolle bei der Lesbarkeit und Klarheit einer Zeichnung. Durch die Verwendung von starken Kontrasten zwischen Objekten und dem Hintergrund kannst du sicherstellen, dass Elemente im Bild klar erkennbar sind und sich voneinander abheben. Setze den Tonwert bewusst und spielerisch in der Zeichnung ein.  Durch die gezielte Kontrolle der Tonwerte beeinflusst du die Stimmung, die Ausdrucksstärke einer Zeichnung enorm!

Liebe Grüße Tine

Was ist Wissen wert!?

CHF

Urban Sketching mit Augenzwinkern!

 

Heute schreibt meine Freundin Stefanie Frank über Urban Sketching. Ich hatte die letzten beiden Wochen Covid und nun merke ich, wie sehr mir das Sketching an der frischen Luft fehlt.

Steffi und ich trafen uns beim Urban Sketching, schon kurze Zeit später waren wir beste Freundinnen. Warum?  Was Steffis Zeichnungen prägt, ist ihr Charakter. Sie ist charmant! Wenn Steffi und ich zusammen zeichnen, dann schweißt uns eine Eigenschaft zusammen.

Das Augenzwinkern und das Lächeln, wir genießen die Welt!

Steffi beobachtet die Welt wie eine Naturforscherin! Das macht sie gut! Denn Beobachten ist eine der Kernfähigkeiten einer guten Zeichnerin!

Und nun möchte ich an meine zauberhafte Freundin Stefanie Frank übergeben. Die mal so ganz nebenher genauso wie ich eine Workshopleiterin mit viel Erfahrung ist!

Stefanie Frank – Urban Sketching -wenn Provinz zum Highlight wird!

 

Seit vielen Jahren lese ich Tines wunderbaren Blog und freue mich jede Woche auf ihre neuen Beiträge. 2014 habe ich mit dem Urban Sketching begonnen und seitdem so viel von ihr gelernt. Umso mehr freue ich mich, dass sie mir angeboten hat, einen Gastbeitrag zu schreiben. 

Vielen Dank, Tine!

Urban Sketching -Zeichnen im Café

Ich möchte Euch heute etwas über mein Zeichnen vor Ort erzählen. Es gibt in meinem Heimatort Koblenz ein Café, in dem ich immer wieder an meinem `Stammtisch` sitze und zeichne.  Es ist ein Mikrokosmos, ein kleiner Kulturschmelztiegel. Männer in Lammfellwesten unterhalten sich auf Türkisch, andere telefonieren lautstark auf Französisch, Freundinnen geben sich psychologische Ratschläge, ältere Damen füttern ihre Enkel mit Kuchen…. dies alles ist mein `Sketchhintergrund` und fliesst in meine Zeichnung ein.

Ich schaue nach draußen auf ein etwas tristes Stadtgebiet. Keine spektakuläre Architektur, ein Modellbaugeschäft, ein Kosmetikladen, parkende Autos, alles ziemlich provinziell. Wie sehr beneide ich oft die Sketcher aus Malaysia, Indien oder Singapur. Was für faszinierende Motive, Tempel mit Verzierungen und prächtigsten Farben, schillernde Großstadtarchitektur. Sie zeichnen am Puls der Zeit. Und ich hocke in der Provinz. 

Urban Sketching macht mir meine Provinz interessant!

Ah, wer taucht da auf? 2 Männer vom Ordnungsamt in dunkler Kleidung, mit grimmigem Gesichtsausdruck und Silberrückenattitüde. Ich zeichne sehr schnell die Silhouette und ein paar Kleidungsfalten. 30 Sekunden und schon sind sie weg. Wenn Ihr genau hinschaut, werdet Ihr sehen, dass meine Zeichnung alles andere als perfekt ist. 

Ich mische Ultramarin mit gebranntem Sienna, setze es mit einem dicken Pinsel auf und da ist die wichtige Dunkelheit für die Uniform. An der Mütze lasse ich eine kleine Lichtkante, was immer edel aussieht. Ich zeichne einen Pfeil und schreibe `Ordnungsamt`. 

Stefanie Frank Ordnungsamts Gorillas in Koblenz. Urban sketching

Wenn ich das Bild jetzt anschaue, entdecke ich Dinge, die unbewusst entstanden, z.B. dass der Mann mit dem Baumstamm verschmilzt. 

Ich muss oft über meine Bilder lachen, weil ich erst später Verbindungen erkenne, die unbewusst entstanden sind. Es entstehen Geschichten.

Und plötzlich ist Koblenz doch schön!

Warum mir Frankenstein beim Zeichnen hilft!

Ui, wer taucht da gerade vor dem Fenster auf? Eine Stadtstreicherin mit voll beladenem Rollstuhl. Nach einer Minute zieht sie weiter.

Wie kann ich lesbar machen, dass es ein Rollstuhl ist?

Ich arbeite die Speichen durch Dunkelheiten heraus, zeichne ein kleines Rad und Rückspiegel. Den Rest ergänzt das Auge des Betrachters. 

Stefanie Frank urban sketching. Stadtstreicherin in Koblenz

Frauen mit grossen Einkaufstüten laufen vorbei. Oh, schon wieder weg! Egal, nehme ich die Beine von der nächsten Person. 

Frankenstein-Zeichnen nennt man das scherzhaft, da die Körperteile verschiedener Personen aneinandergefügt werden. 

Mein Stift  und das Zeitdokument:

Ein DHL-Lieferwagen parkt genau vor dem Fenster. Zeit, Antennen, Strassenschilder, Autos, Werbeschilder zu zeichnen. Sie machen eine Zeichnung lebendig und sind ein Zeitdokument. 

Das Leben fliesst und pulsiert. In jeder Sekunde entsteht ein neues Bild.

Urban sketching – Anfangen und Üben!

Ich beginne meist mit dem Vordergrund, fast immer mit einer Person. Dann baue ich wie mit einem Baukastensystem alles drumherum auf, die Linie des Bürgersteigs, die Poller, ein Fenster usw.

Indem ich von vorne nach hinten zeichne, entstehen Überlappungen und perspektivische Tiefe.

 

Um das Zeichnen von Figuren zu üben, kopiere ich häufig Comics. Comiczeichner sind fast durchgängig Vollprofis, mit allen Wassern der Farbtheorie und Komposition gewaschen. Will Eisner, Colman, Hergé…sie alle drücken so viel mit wenigen Linien aus. 

Ich steige in die Schuhe des Zeichners, gehe ein Stück weit mit ihm und lerne.

Mein Literaturtipp fürs erzählerische Urban Sketching: 

©2015 Dupuis by Desberg, all rights reserved

 

Schaut Euch diese Ratte von Colman an, verschlagen, die Gefährlichkeit betont durch das Rot, eine schwarze Stadtsilhouette im Hintergrund und Regen. Und da, der kleine Billy, nichts wie weg.

Es war mir eine Ehre! Liebe Grüße Steffi

Hallo, ihr Lieben, möchtet ihr noch mehr von Steffi lesen?

Ihr findet viele Bilder von Steffi auf Instagram!

@fannyblu64 auf Instagram.

Steffi schreibt über Urban Sketching und das Zeichnen.

Mein Blog: fannyblumalt.blog

Ihr könnt auch Kurse bei Steffi buchen.

Schaut doch mal rein! Steffi freut sich. Falls Ihr an einem Kurs im Urban Sketching interessiert seid, findet Ihr mich im Kursprogramm der VHS Koblenz. 

Kursplatz bei Tine in Koblenz frei:

Übrigens werde ich Mitte Juli bei Steffi sein und dort unterrichten! Das Thema ist das oft gewünschte Thema Farbwelten! Alles, was man rund um Farbe wissen, muss. Weil der Kurs so voll war, haben wir einen zweiten Kurs aufgelegt. Es sind nun 3 Plätze frei.

Bitte meldet euch bei mir. Genauer Termin folgt noch.

zum Beispiel über Instagram:

https://www.instagram.com/tine.klein/

 

Was ist Fachwissen wert?

EUR

 

Malen lernen -Gutes Design!

Tine Klein, Malen lernen ist einfach wenn man die Grundlegenden Gestaltungsregeln kennt.

Schnelles spontan Aquarell Lissabon. Tine Klein

Moin ihr Lieben,

Beim Malen lernen findet man Lösungen oft dort, wo man sie nicht vermutet.

Wenn du ein Problem nicht lösen kannst, dann kann es sein, dass Du dich an zu viele Regeln hältst.

Oder Regeln zu starr anwendest, denn jeder muss seinen eigenen Weg finden.

 

Regelmäßig schreibe ich die Regeln der Kunst auf.

Doch Kunst hat keine Regeln.

Obwohl Orange oft als die Farbe der billigen Werbung beschrieben wird, liebe ich Orange. Generell gilt, man darf gerne auf Regeln pfeifen. Wenn ich euch also nun die Regeln lehre, dann sind sie wie Kühlschränke. Darin bewahrt man Wissen auf, damit es nicht verdirbt.

Regeln sind wie Kühlschränke, man holt sich raus, was man braucht! Und frisst nicht den ganzen Kühlschrank, bis man sich übergibt.

Jeder holt sich aus dem Kühlschrank, was er mag!

Deshalb möchte ich heute 3 Menschen und unterschiedliche Problemlösung zeigen. Die heutige Frage ist:

Wie bekommt man in einem Bild viele Sachen unter einen Hut?

Chaos ist die normalste Sache der Welt. Schließlich weiß Jeder:

Wo Chaos auf Ordnung trifft, gewinnt das Chaos, weil es viel besser Organisiert ist!

Also brauchen wir beim Malen lernen Methoden, um die Unordnung angenehm fürs Auge zumachen.

Das Gestaltungsgesetz der begrenzten Formenzahl hilft uns beim Malen lernen:

Das Gestaltungsgesetz der begrenzten Formenzahl besagt, dass ein Bild eine begrenzte Anzahl von Formen enthalten sollte, um eine klare harmonische Wirkung zu erzielen.

Wie bei allen Gesetzen ist es wichtig, dass es nicht überall und ohne Verstand angewendet wird. Eine Form bilden heißt nicht nur einen Klotz ins Bild zu malen. Es gibt viele erfolgreiche Designs, die das pure Chaos enthalten. Das machen meine liebe Freundin Steffi Frank so und auch Felix Scheinberger, weil sie es in ihrer Kunst gut unter einen Hut bekommen. Letztlich hängt die Anzahl der Formen davon ab, wie groß ein Format ist oder welchen Stil und welche Botschaft du hast. Aber es könnte auch ein kleiner Trick dahinterstecken.

Ist das hier, wirklich unbegrenztes Chaos?

Ich denke nicht, denn immer, wenn etwas so leicht und natürlich ausschaut, dann steckt viel Fachwissen dahinter.

Solltest du zu den Menschen gehören, die ihre Bilder regelmäßig kaputt malen, dann darfst du nun die Ohren spitzen.

Was steckt hinter dem Gesetz der begrenzten Formenzahl?

Das Gesetz geht auf den Gestaltungsphysiologen Max Wertheimer zurück. Er hat darüber geforscht, wie Mensch im Gehirn Informationen verarbeiten.

Die Idee, die dahintersteckt, ist, dass das menschliche Gehirn visuelle Informationen schneller und effektiver verarbeiten kann, wenn sie in einer begrenzten Anzahl von Formen gruppiert werden.

D. h. nichts anderes, als das Bilder chaotischer wirken, wenn der Betrachter mit so vielen Informationen in Form von einzelnen Formen bombardiert, wird.

Das Gesetz besagt, dass das menschliche Gehirn, Informationen besser aufnehmen kann, wenn es in wenigen und einfachen Formen gemalt oder gezeichnet wird.

Also nur noch einen Klotz ins Bild? Ganz und gar nicht, warte bitte noch einen Moment, bevor du die Stirn in Falten legst.

Malen lern mit Gestaltungspsychologie:

Wenn man daran verzweifelt, dass die eigenen Bilder immer chaotischer werden, oder wie ein Sammelsurium aus der Hand eines sechs Klässlers aussehen. Dann kann es sein, dass einem dieses Gesetz hilft.

Beim Bildentwurf sollte man sich darauf konzentrieren, das Bild in einfachen und klaren Formen zu organisieren.

Dann wird der Betrachter, das Bild als übersichtlich und informativ betrachten.

Was mache ich mit dem ollen Gesetz, wenn ich doch Details malen möchte?

Hilfreich wird das Gesetz beim Malen lernen erst, wenn man ein paar Zusatzinformationen hat.

Jetzt kommt ein Haufen Theorie denn ich gleich in Klartext übersetzen werde.

Das Gesetz der Ähnlichkeit:

Die Gestaltpsychologie identifiziert mehrere Gestaltgesetze, die alle auf der Annahme beruhen, dass das menschliche Gehirn dazu neigt, visuelle Informationen auf bestimmte Weise zu organisieren und zu interpretieren. Zu diesen Gesetzen gehört auch das Gesetz der Ähnlichkeit, das besagt,

dass Elemente, die ähnlich aussehen, als zusammengehörig wahrgenommen werden.

Hie ein Beispiel von meiner Freundin Steffi, viel Action und trotzdem eine Einheit! Steffi setzt auf gelbe Sternschnuppen. Eine eigenwillige und gute Methode, um Einheit zu erzeugen. Das funktioniert so gut, weil sie nicht jedes Teil einzeln malt, sondern ihnen ein gemeinsames Farbkleid verpasst.

Das Gesetz der Nähe:

Dieses Gesetz besagt, dass Elemente, die nahe beieinander liegen, als zusammengehörig wahrgenommen werden.

Indem Designer Elemente mit ähnlichen Formen und Farben in der Nähe zueinander platzieren, können sie die begrenzte Formanzahl in einem Bild erreichen.

Denn alles, was gemeinschaftlich ausschaut, wird als ein Brei betrachtet.

Malen lernen im Klartext:

Schritt 1: Form definieren

Ich definiere einen Bereich, in dem alles Wichtige stattfindet.

In diesem Fall ist dies, dass perspektivische Dreieck der Küstenlinie in Lissabon.

Ich nenne das den Aktionsraum meines Bildes. Eine Line of Action, wenn man so möchte.

In dieser definierten Form balle ich die gesamten Einzelmotive meines Bildes. Bis auf ganz wenige Ausnahmen, werden alle Formen, die ich male in diesem Dreieck konzentriert.

Ich nenne dies  Shape of Action – Oder Aktions Raum.

In dieser geometrischen Form dampfe ich alle Einzelmotive zusammen. Ich backe aus ihnen einen gemeinsamen Kuchen.

Das Auge des Betrachters, bekommt für alle Motivbestandteile, eine große und einfache geometrische Form präsentiert.

Schritt 2: Malen lernen mit dem Gesetz der Ähnlichkeit und der Nähe:

Malen lernen heißt oft Ähnlichkeit und Gemeinschaft erzeugen:

Innerhalb der großen Form gibt es eine ganze Reihe von unterschiedlichen Motivbestandteilen. Dabei achte einerseits darauf, dass sich ähnliche Bestandteile innerhalb des Motives regelmäßig wiederholen. Perspektive Linien, Fenster und Menschen werden entlang der von mir definierten Form aufgereiht. Dabei achte ich tunlichst darauf, dass sich die einzelnen Motivanteile nicht isolieren. Farbe benutze ich als Bindemittel.

So kann man einen chaotischen Haufen von Motivbestandteilen zusammenbinden.

Tipp Farbe als Bindeschnur: Alle Motivanteile werden aus denselben Farben gemischt. Ich benutze niemals vorgefertigte Farben, sondern verbinde die einzelnen Motivanteile, durch Farben, die ineinander übergehen. Hier ist dies Indigo, Coelin oder Türkis, Indischgelb Lasurorange und ein Kadmiumrot. Ich erlaube den Farben in verschiedene Motivanteile zu überschwappen. Chaos, nein Verbindung! Die Farbe des Hauses, greift nach der Form der Menschen. Die Farbe der Dächer ist die Farbe der Köpfe. Ich als sei es mit demselben Faden gestrickt.

Wer dies beachtet, wird beim Malen lernen schnell, Gemeinsamkeit und Harmonie erzeugen.

Tipp: Die Technik dazu ist Wet in Wet, sie verschmilzt Farben. Zeichner können Schraffuren benutzen, um Formen zu verbinden.

Das Gesetz der Nähe:

Alles, was nahe zusammenliegt wird vom Betrachter als Einheit empfunden.

Generell balle ich alle Aktionen in meiner definierten Form der Aktion. Die Verbindung erfolgt schon allein dadurch das ich alles in die Form quetsche.

Doch es gibt weitere Tricks:

Wenn ich zum Beispiel Linien quer durchs Bild ziehe dann verbinden diese einzelne Motivanteile. Diesen Trick sieht man oft bei dem Maler Bernhard Vogel. Er schafft Verbindung in sehr dynamischen Bildern.

Auch schlau, eine Negativform! Felix zieht eine graue, braune Negativform quer durchs Bild, dies wirkt wie eine Straße fürs Auge.

 

Felix setzt auf einen klar erkennbaren Weg, eine gemeinschaftliche Richtung, in der die Formen verbunden sind, sie sind so nah zusammen, das Einheit entsteht.

Fazit: Malen lernen bedeutet Harmonie ins Chaos bringen.

Ich hoffe dir ist nun klar, warum chaotische Bilder bei einigen Malern und Illustratoren trotzdem harmonisch und einheitlich wirken. Der Maler hat die Einzelobjekte in eine begreifbare und zusammenhängende Form gebracht. Ähnlichkeit, Nähe und Farbliche Einheit sind die Zauberworte.

Einige Künstler bändigen das Chaos zu einer begreifbaren Form.

3 Menschen 3 völlig unterschiedliche Lösungen für ein Problem! Steffie, Felix und Tine haben ihre eigene Methode gefunden. Deine Bilder werden gut, wenn du dich traust Regeln wie einen Kühlschrank zu benutzen. Koch was Eigenes, das dir schmeckt!

Lieben Dank an Felix und Steffi.

Liebe Grüße ins Osterwochenende Tine!

Hast du was gelernt? Was ist Dir Fachwissen wert?

CHF

Hier findet ihr Steffie und Felix:

Felixhttps://www.instagram.com/felixscheinberger/

Steffie: https://www.instagram.com/fannyblu64/

https://blog.herz-der-kunst.ch/bildentwurf-ohne-goldenen-schnitt/

 

Bildentwurf ohne goldenen Schnitt?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Menschen in Bewegung malen

Alltagszenen malen!

Tine Klein Tutorial Menschen in Bewegung malen!

Kleine Pause Menschen im Aquarell tine Klein am Brunnen- Wusstest du das man in der Schweiz aus fast allen Brunnen Trinken kann?

Es gibt wunderbare und ästhetische Bilder ohne Menschen. Doch nichts ist schöner als ein Bild mit Menschen in Bewegung. Denn erst jetzt versteht man, was an einem Ort los ist. Ich wollte immer Bilder malen, die bewegen und gerade deshalb wollte ich Menschen in Bewegung malen.

Menschen malen ist sowieso nicht einfach, und dann auch noch in Bewegung!

Seufz und Stöhn!

Jetzt mal zum Positiven, man kann es lernen! So unglaublich wie das auch am Anfang klingt. Man muss üben, üben, üben!

Plötzlich bemerkt man, dass sich all die Arbeit gelohnt hat!
Der Moment, in dem du jubelst und weißt, jetzt kann ich etwas, und das macht mich glücklich!
Ich kann mich noch genau an den Moment erinnern, als plötzlich realisierte, dass sich Alltagsszenen und Menschen in Bewegung einfach so skizzieren kann.
Fassungslos musste ich jubeln: “ Hurra, ich bringe es einfach aufs Papier!“
 
Diesen Glücksmoment möchte ich mit euch teilen!
An hat an sich gezweifelt! Doch nur die, die lernen über ihren Schatten zu springen, werden es schaffen!

Ein großer Wunsch

Heute weiß ich, warum das Menschen in Bewegung mal nicht funktioniert hat.
Hinterher ist man immer schlauer.
Natürlich habe ich mich mit dem Thema beschäftigt, bis man Menschen und ihre Körperhaltung malen kann, braucht man eine ganze Menge anatomisches Wissen. Dabei habe ich mich aber auch nicht auf das Wesentliche konzentriert, sondern ich habe mich in Kleinigkeiten verbissen. Eigentlich wollte ich Menschen malen, aber jeder Hand konnte mich zum Rand an den Rand des Wahnsinns bringen.
Der menschliche Körper hat so viele Details, dass man einfach nicht weiß, wo man anfangen soll.
Möchtest du Menschen in Bewegung malen, dann lass alles weg! Anders gehts nicht!
Das waren meine ersten Versuche, doch selbst so schaut es besser aus als ohne Menschen.

Mach die Aufgabe klein!

 

Sehr einfaches Material reicht, es geht hier erst einmal um Grundprinzipien.
Kunstwerke entstehen am Anfang noch nicht. Es geht eher ums Beobachten!
Schritt für Schritt!
 
Es kann nicht sein, dass du versuchst, eine Alltagsszene festzuhalten und gleichzeitig mit dem Aquarellieren und neuem Material kämpfst!
 
Mein Tipp: Wenn du Menschen in Bewegung malen möchtest, dann halte sie so einfach wie möglich fest. Das angemessene Material ist ein Bleistift. Ich kann dir auch nicht empfehlen, mit Radiergummi zu arbeiten, denn man hält die ganze Szene über die großen grundlegenden Bewegungen fest. Fehler beheben oder kleine Details hinzufügen, das macht man, wenn man die grundlegende Körperhaltung im Kasten hat.
Die grundlegende Körperhaltung ist der Schlüssel, Köpfe, Hände und alles andere sind nur kleine Kleckse.
Wer scheitern möchte, achtet auf die Details!
Schau mal oben im Bild ist nur die Bewegung der Schulter und Hüfte festgehalten!

Menschen in Bewegung malen, da braucht man ein einfaches System:

Viele Maler arbeiten mit einem System. Die Faustregel lautet, der Körper ist siebeneinhalb Köpfe lang!

Da lachen doch die Hühner!  Ihr glaubt doch nicht im vollen Ernst, dass ich anfange, rumzuzählen, wenn ein Mensch an mir vorbei saust?

Das System muss viel einfacher sein! Mein System ist ein Strichmännchen.

An diesem Strichmännchen ist ungefähr alles gleich lang. Oberkörper und Unterkörper sind gleich lang. Kopf mit Hals, Ober und Unterschenkel sowie Oberarme und Unterarme alles ist gleich lang! Das Strichmännchen ist mein System!

Trotzdem wenn ein Mensch an mir vorbeisaust, dann kann ich nicht zählen!

Deshalb trage ich gerne vorher das Raster aufs Papier auf!

Der wichtigste Tipp den du dir merken musst:

Die gesamte Körperhaltung wird nur von Schulter und Hüfte bestimmt!

Menschen in Bewegung malen, beobachten ist das A und O!

Wenn man weiß, dass man im Wesentlichen auf Schulter und Hüfte achten muss, dann wird das Beobachten sehr einfach.

Meine Methode siehst du in dieser kleinen Skizze. Ober und Unterkörper sind gleich lang.

Oben habe ich drei Einteilungen unten zwei. Dieses Raster male ich mir aufs Papier, bevor es losgeht. Ihr glaubt doch wohl nicht im vollen Ernst, dass ich anfange zu zählen, wenn Menschen an mir vorbeilaufen? Alles muss blitzschnell gehen.

 

 

Dieses Raster wird später Nebensache, man weiß dann, wo alles sitzt. Trotzdem das Raster ist wichtig, denn es ist die Grundlage des Strichmännchens.

Wenn man Menschen in Bewegung malt, dann malt man kein Kunstwerk! Zuerst entsteht das Strichmännchen! Kein Schnickschnack! Nur das Strichmännchen!

Und das ist der Schlüssel zum Erfolg.

Wer Menschen in Bewegung malen möchte, der muss vereinfachen!

Schulter und Hüfte definieren die Bewegung:

Ich male blitzschnell Schulter und Hüfte, wenn ich es sehen kann, mache ich einen Strich für die Wirbelsäule. Dann setzte ich die Beine an die Hüfte. Die Arme schlenkern sowieso herum und sind nicht so wichtig für den Schwerpunkt der Figur.

Jede Situation hat eine typische Schulter und Schriftstellung:

Fahrradfahren zum Beispiel, hat eine ganz gerade Schulter und Hüfte, dafür ein hohes und ein tiefes Bein.

Beim Gehen bildet sich meistens ein Dreieck zwischen Schulter und Hüfte.

Auch hier kannst du im Grunde das Strichmännchen sehen, dass ich skizziert habe.

In den meisten Bildern brauchst du absolut nicht mehr als ein Strichmännchen!

Touristen haben die Hände an ihrem schweren Rucksack oder sie gucken sich um!

Basel, Dufourstrasse am Flanagans, Aquarell von Tine Klein Atelier Herz der Kunst in Basel, Tutorial zum Thema Farben sehen

Siehst du auch hier die Strichmännchen? Siehst du, wie ich die Schräge von Schulter und Hüfte übertrieben habe?

Praxis im Skizzenbuch:

Alles basiert auf dem Strichmännchen! Hier siehst du meine Pinselübungen, wie ich in hoher Geschwindigkeit die Menschen, die an mir vorbeilaufen festhalte. Doch das ist die Übung für einen geübten Maler.

Du solltest zuerst die Strichmännchen in dein Skizzenbuch malen und dann Farbe draufmachen.

Kleine Details kann man sich später von anderen Menschen holen!

Menschen in Bewegung malen- alles wiederholt sich!

Möchte man einen Menschen in Bewegung malen, dann braucht man nicht in Panik auszubrechen.

Jede Bewegung wiederholt sich!

Wenn ein Mensch an dir vorbeigelaufen ist, dann wird der nächste es in fast genau der gleichen Art und Weise tun.

Wenn du Menschen beobachtest, dann fotografiere sie. Oft kann man die typische Stellung von Schulter und Hüfte auf Fotos besser erkennen. Hat man diese erkannt, dann kann man später auch in der Bewegung sehen, was vor sich geht.

Oft ist der kleine Trick, sich mit der Kamera zu helfen, sehr sinnvoll um sehen zu lernen, d. h. aber nicht, dass du ausschließlich von Fotos arbeiten solltest!

Du musst nur sehen lernen, denn nur das hilft, wenn man Menschen in Bewegung malen möchte.

 

Man braucht Übung! Menschen in Bewegung malen das funktioniert nicht einfach so.

Der sicherste Weg zum Erfolg ist es noch einmal zu versuchen. Auch wenn sich das mit:
“Die Übung macht den Meister!“ abgedroschen anhört, wer durchhält schafft es. Auch du!
Mein Tipp fülle Skizzenbücher, mit kleinen Strichmännchen. Dass sie durch die Gegend hopsen du kannst mit dem Skizzenbuch immer und überall beobachten und malen.
Liebe Grüße ins Wochenende:
Tine

 

Was ist Fachwissen wert? Jeder Künstler kämpft um seine Rente. Auch kleine Spenden helfen, dieses Wissen zusammenzutragen!




Für alle Anfänger! Ein alter Blog mit einfachen Tipps zum Thema.

https://blog.herz-der-kunst.ch/menschen-zeichnen/

Menschen zeichnen

 

Abdeckflüssigkeit kontra Klebeband!

Abdeckflüssigkeit ade!

Tine Klein Aquarell Aarburg Ch. Burg, Tutorial zur Benutzung von Tape anstelle von Abdeckflüssigkeit, Kunst Blog, Kunst Tutorial

Abdeckflüssigkeit kann das Leben schwer machen!
Für meine Kurse versuche ich immer Tipps zu finden, die meinen Schülern das Leben wirklich einfach machen. So unterrichte ich eine Technik, die ich „Tapeing“ nenne.
Ich hatte mir die Grundlagen selbst beigebracht und war hoch entzückt, als sich auf dem Urban-Sketchers-Meeting in Amsterdam einen Kurs zu dem Thema fand. Ich war begeistert, denn Abdeckflüssigkeit hat eindeutige Schwächen, dazu gehört jedoch nicht der Unterhaltungsfaktor. Wer schon einmal mit Abdeckflüssigkeit gearbeitet hat, weiß, dass man sich
 damit schnell in einen fluchenden Menschen verwandelt, der die Feststellung macht:
Die zähflüssige Masse lässt sich viel leichter in Haaren verteilen als auf dem Papier.
Ich fand in Amsterdam einen Kurs, in dem es um das Arbeiten mit Tape ging! Ich war so begeistert von dem Thema „Mit Klebeband arbeiten“, dass ich mir die Kursbeschreibung nicht genau durchgelesen hatte.
Ich habe so ein saublödes Gesicht gemacht, als ich feststellte, dass der Künstler das Klebeband benutzte, um Zeichnungen auf Asphalt zu erzeugen.
Eigene Schuld! Ich rege mich auch auf, wenn meine Schüler die Kursbeschreibung nicht lesen. Haha, mit Hand gegen Kopf, klatsch.
Tape oder Klebeband ist ein wundervolles Kunstmaterial.

Abdeckflüssigkeit und ihre Nachteile

Abdeckflüssigkeit hat so einige Nachteile. Allem voran nervt ihre Zähflüssigkeit, sie lässt sich oft nur schwer präzise verteilen. Sie ist so dickflüssig, dass Pinsel nicht gut arbeiten. Darüber hinaus ist sie oft blau, was einen nicht gut erkennen lässt, wie das Bild mit den weißen Stellen wirken wird. Und obendrein ist sie sehr klebrig und hat eine lange Trocknungszeit.
Um das Ganze kurz zusammenzufassen, sie nervt mich!
Allerdings gibt es Hilfe von unerwarteter Seite, Tape ist viel einfacher in der Anwendung. Klebeband klebt man auf, und schon ist es einsatzbereit. Man kann es leicht in Form bringen.
Und dann pinselt man in Ruhe drüber und braucht sich keine Sorgen machen, dass das Weiß verschwindet.
Natürlich versagt das Klebeband bei feinen Strukturen, die Abdeckflüssigkeit kann dies aber auch nicht. Auch bei sehr feinen Linien versagt das Tape.
An diesem Punkt ist mein Tipp:
Füge die feinen weißen Linien mit einem Acryl- oder Gelstift ein.

Klebeband, super bei geraden Kanten:

Zu wahrer Höchstform läuft das Klebeband bei architektonischen Formen auf.
Tine Klein Aquarell Aarburg Ch. Burg, Tutorial zur Benutzung von Tape anstelle von Abdeckflüssigkeit, Kunst Blog, Kunst Tutorial
Überall da, wo es um gerade Kanten geht, gibt es nichts Einfacheres als das Klebeband. Der Riesenvorteil, man klebt es auf und fertig. Die Stelle darunter wird zuverlässig geschützt.
Die ersten Probleme treten auf, wenn es um kleine Ecken und Kanten geht, aber ich habe festgestellt, dass auch dies sich relativ einfach lösen lässt, weil man mehrere Lagen des Klebebands übereinander kleben kann.
Man muss also nicht die genaue Form aus dem Klebeband herausschneiden, sondern kann z. B. die Form eines Daches einfach aus kleinen Schnipseln erzeugen.
Man reißt das Tape ab und benutzt die gerade Seite seiner Kante, um die geometrischen Formen der Häuser abzudecken.
Der eigentliche Vorteil des Tapes gegenüber der Abdeckflüssigkeit liegt in den wirklich scharfen Kanten. Maskierte Flüssigkeit kann man nicht so gestochen scharf auftragen, weil sie so klebrig ist. Gerade dort, wo man eine klare Form braucht, ist das Klebeband der Abdeckflüssigkeit haushoch überlegen. Das sieht man in diesem Bild sehr gut. Die Kanten der Aarbug wurden aufgeklebt. Wo das Tape enden soll, drückt man den Fingernagel auf das Blatt und reißt das Tape kurz und bündig ab.
Einfach zu machen, man muss nur den Kopf anschmeißen, wie man die Kanten des Tapes gut nutzt.
Erstaunlicherweise lassen sich aber auch runde Formen wie zum Beispiel Kuppeln relativ gut mit dem Klebeband nachbilden.
Insgesamt geht das Arbeiten mit Tape viel schneller und sauberer als das Arbeiten mit Abdeckflüssigkeit.

Material:

Um ehrlich zu sein, ein Cutter ist beim Arbeiten mit Klebeband sehr hilfreich. Mit dem Cutter lassen sich Winkel von Dachformen in Sekundenschnelle darstellen.
Wer allerdings draußen arbeitet und keinen Cutter mitschleppen möchte, braucht diesen nicht wirklich. Man kann das Tape reißen und dann die gerade Außenkante benutzen, um die architektonischen Formen abzubilden. Dennoch, moderne Grafik-Cutter sind winzig und man kann sie genauso leicht benutzen wie einen Stift,
ruckzuck hat man eine Silhouette ausgeschnitten.
An dieser Stelle ist natürlich eine wichtigste Frage:
Welches Klebeband soll ich benutzen?
Wichtigste Voraussetzung ist, dass das Klebeband nicht zu stark klebt. Dies hört sich jetzt erst mal verrückt an, denn der Sinn von Klebeband ist natürlich das Kleben.
Ich möchte jedoch das Klebeband, das ich anstelle von Abdecklüssigkeit benutze, nicht dauerhaft auf meinem Papier kleben lassen. Oder mein Papier beim Abziehen zu Hackfleisch verarbeiten.
Viele Klebebänder machen Papier kaputt! Deshalb musst du ein Klebeband benutzen, das speziell für das Schützen von Papier gemacht ist.
Solche Klebebänder werden oft mit dem Wort „sensitiv“ oder „wieder abziehbar“ bezeichnet.
Welches Klebeband funktioniert, liegt allerdings am Papier. Hochwertige harte Baumwollpapiere vertragen sogar Packband! Jedoch nicht alle!
Starkklebende Bänder auf jeden Fall vorher auf die Jeans kleben, so verlieren sie an überschüssiger Klebekraft!

Der Umgang mit Cutter anstatt Abdeckflüssigkeit:

Moderne Grafik-Cutter sehen aus wie ein Stift und haben winzige Klingen. Man sticht mit sanftem Druck in das Tape, so dass das Tape geschnitten wird, nicht jedoch das Papier. Am Ende des Schnittes führt man den Cutter unter das Tape und lupft die Ecke hoch, dann kann man das überzählige Tape leicht abziehen.

Anekdote:

Leicht ist eine Definitionsfrage: Meine resolute Freundin schnitt mal eben mit ihrem Teppichboden-Cutter ganz easy vier Blätter teuren Aquarellpapiers durch. Weiß sie jetzt genau:

Mit Fingerspitzengefühl! Wie sie das interpretiert hat, verstehe ich bis heute nicht!

Starke Farben sind ungeeignet

Diese Klebebänder findet man entweder im Büro- , Handwerker– oder Künstlerbedarf.
Es gibt viele Bänder, die gut geeignet sind, jedoch sehr grelle Farben haben. Wenn ich zum Beispiel ein grellgrünes Klebeband in mein Bild klebe, werde ich die Farben nicht mehr korrekt abschätzen können. Deshalb rate ich von sehr farbigen Bändern ab.
Weder Abdeckflüssigkeit noch Tape sollten grell farbig sein!

Sensitiv:

Abdecklüssigkeit und Klebeband haben ein gemeinsames Problem, sie kleben je nach Papier zu stark!

Oft sind preiswerte Papiere sehr empfindlich. Viele andere Blogger geben regelmäßig Produktempfehlungen. Ich bin damit etwas vorsichtig. Die Produkte verhalten sich je nach Papier völlig anders. Eine Freundin bringt mir aus Frankreich regelmäßig ein transparentes Klebeband mit, das wunderbar funktioniert. Das Klebeband hat leider keinen Namen und ist eine Hausmarke.
Gute Erfahrungen habe ich mit einem Band aus dem Handwerkerbereich gemacht. Es ist zartrosa und heißt Tesa sensitiv. Es wäre schöner, wenn das Band weiß wäre, aber es funktioniert gut. Es soll auch ein japanisches Band speziell für diesen Zweck geben.
Falls ihr in Deutschland oder der Schweiz Klebebänder kennt, die transparent oder weiß sind und dabei nicht stark kleben, teilt uns euer Wissen mit!

Liebe Grüße ins Wochenende:
Tine
Was ist Fachwissen wert? Leser, die gern lesen und keine finanziellen Probleme haben, dürfen gerne spenden. Denn es braucht viel Zeit, aus schwieriger Materie amüsanten Lesestoff zu machen.
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Quadratisches Bildformat für Instagram

Das quadratische Bildformat ist schwer in Mode. Mode und Technik spielen hierbei eine große Rolle. So waren früher ovale Bilder sehr verbreitet, heute macht die keiner mehr.

Die heutige Modeströmung wurde durch Instagram ausgelöst, weil man hier früher nur quadratische Bilder posten konnte.

Früher fand man kaum ein quadratisches Bildformat. Schon allein, weil kaum eine Kamera einen quadratischen Sucher hat. Und der Bildentwurf im Vergleich zu anderen Formaten recht schwer ist.

Mal vorneweg, es ist völlig hirnrissig, seine Bilder so zu konzipieren, dass sie auf Biegen und Brechen in die sozialen Netzwerke passen.

Tine Klein quadratisches Bildformat instagram Aquarell schloss Beuggen!

Wir wissen das und doch tun wir es, denn sonst könnten wir unsere Bilder nicht zeigen.

Vor Instagram war es geradezu verpönt in viereckigen Bildformat zu arbeiten.

Die allgemeine Lehrmeinung dazu war, dass sich dieses Format am besten dazu eignet strenge und statische Dinge zu zeigen.

In Quadraten lässt sich leicht absolute Symmetrie erzeugen.

Das liegt daran, dass alle Kanten des 1:1 Formates gleich lang sind. Dies wirkt stark, kann aber auch sehr langweilig sein. Generell hat man das Gefühl, dass ein quadratisches Bildformat sehr selten die optimale Lösung ist, denn es bietet weder nach oben noch nach unten besonders viel Platz für unsere Motive.

Ich vermute, dass das Marketing von Instagram auf ein quadratisches Format zurückgriff, weil sich sehr unterschiedliche Bilder in diesem Format gut zusammenfügen lassen können, denn…

Das quadratische Format bringt Ruhe.

Zu diesem Zeitpunkt haben sich wahrscheinlich haufenweise Maler und Fotografen mit der flachen Hand vor den Kopf geschlagen, als sie merkten, dass man in dieses soziale Netzwerk nur viereckige Bilder laden kann.

Ruhe ist zwar etwas sehr Schönes, doch den Bildentwurf macht diese Eigenschaft nicht einfacher. Alle vier goldenen Schnitte liegen im quadratischen Format, wiederum im Qudrat in der Mitte des Formates.

So landet im Bild der ganze Salat in der Mitte!

Wahrscheinlich hat der Erfinder von Instagram ein übles Karma, weil er von so vielen Kreativen verflucht wurde. Der kommt im nächsten Leben als Weinbergschnecke neben einem französischen Gourmetladen wieder. Ich sage dazu nur: Halte dich im nächsten Leben fern von Kräuterbutter!

Aber Kreative wären keine Kreativen, wenn sie nicht für alles Lösungen fänden.

Wir wissen nun auch quadratische Bildformate können großartig gestaltet werden.

Quadrat versus Hoch- und Querformat.

Zugegebenermaßen, habe auch ich oft Probleme durch quadratische Bildformate. Ich male meine Bilder nicht bewusst auf Instagram Größe. Dadurch seht ihr im Netz oft nur einen Ausschnitt eines viel größeren Bildes, den ich quadratisch zugeschnitten habe.

Tatsächlich ändert sich der Bildentwurf durch die Wahl der Bildformate dramatisch.

Querformate und Hochformate haben mehr Platz zur Seite beziehungsweise nach oben.

Dadurch kann man vorneweg ein Format wählen, was sich der natürlichen Form des Motivs anpasst. Das quadratische Bildformat passt sich jedoch nicht an. Hat man ein breites oder hohes Motiv, wird dieses automatisch kleiner.

Dennoch Schluss mit der Jammerei, Bilder passen sich immer ein wenig dem gewählten Format an.

Tine Klein quadratisches Bildformat Instagram Aquarell schloss Beuggen!

Betrachtet einmal das kleine Schloss in meiner Skizze. Automatisch male ich die Türme in dem extremen Querformat viel flacher. Nicht sieht blöder aus, als wenn sich ein Türmchen an den Rand des Formates quetscht.

Das Querformat hat Bereite, deswegen lassen sich dort gut Motive zeigen, die eine gewisse Weite haben. Der große Vorteil ist, dass man die gesamte Landschaft zeigen kann. Deswegen heißen diese Formate im englischen auch Landscape.

Das Querformat  erzeugt  vom Gefühl her eine gewisse Großzügigkeit.

Wenn man Weite erzeugen möchte, dann sollte man unbedingt auf ein Querformat zurückgreifen.

Im Querformat muss man auf jeden Fall aufpassen, dass man sich auf den richtigen Bildausschnitt konzentriert.

Die größte Schwäche dieses Formates ist, dass man genug Platz hat, um auch Unwichtiges mit ins Bild zu nehmen.

Bevor man anfängt zu malen, sollte man sich auf jeden Fall überlegen, was man von dem Motiv wirklich malen möchte.

In meinem Querformat sieht man auf jeden Fall, dass das kleine Schloss eine langhingestreckte landwirtschaftliche Anlage ist. Eigentlich ist das Schloss ein wunderschöner Bauernhof, der eine Verbindung mit der umliegenden Landschaft hat. Diesen Aspekt des Motives kann nur das Querformat wirklich zeigen.

Quadratisches Bildformat seine Stärken ausnutzen.

Wenn man ein quadratisches Bildformat richtig nutzt, dann kann man seine Stärken ausspielen.

Das Motiv landet bei einem 1:1 Format fast zwangsläufig in der Mitte.

Das führt dazu, dass das Motiv viel stärker wirkt als die Landschaft. Vergleiche einmal Bild 1 und Bild 2.

In dem ersten Bild ist das kleine Schloss Teil der Landschaft. Im Quadrat wirkt das kleine Schloss jedoch wuchtiger. Hier wird eindeutig klar, hier geht es um das Schloss! Also merke:

Ein quadratisches Bildformat, kann die Bildaussage verstärken, weil es kein Schnickschnack zulässt.

Das Quadrat erzeugt allerdings nicht automatisch eine eigene Bildaussage. In dem extremen Querformat entsteht die Bildaussage fast automatisch. Im Quadrat müssen wir selbst Hand anlegen.

Man hat so selten die Gelegenheit, Schnee zu malen. Vor allen Dingen aus eigener Beobachtung. Deshalb war mir die Schneelandschaft besonders wichtig.

Also merke: Benutzt du ein quadratisches Blatt, dann solltest du dem, was dir wichtig ist, am meisten Platz einräumen.

Dadurch bekommt der Schnee eine gewisse Bedeutung, nur so kann er mit dem Schloss mithalten.

Symmetrie ist etwas Schönes.

Zu viel Symmetrie ist nur auf den ersten Blick schön.

Vielleicht warst du schon einmal in einer Stadt, die von klassizistischen Baumeistern gestaltet wurde. Hier hat man wunderschön gestaltete Häuserblöcke, wenn man sich umschaut, hat man absolute Perfektion und Symmetrie. Kurze Zeit später ist man von der Symmetrie genervt. Denn man findet sich nicht mehr zurecht, eine Straße sieht aus wie die andere, und plötzlich hat man die Orientierung verloren. Schnell vergisst man, wo man überhaupt war, denn der Geist wird nicht mit genug Abwechslung gefüttert.

Was hat das Ganze mit einem Bild  im 1:1 Format zu tun?

Ist ein Bild zu symmetrisch, dann haben wir nichts, an das wir uns wirklich erinnern können.

Hätte ich den Weg so gestaltet wie auf dem ersten Bild, dann hätte er ausgesehen wie eine Landebahn.

Ein quadratisches Bildformat wird dann gut, wenn man es asymmetrisch aufteilt.

Ein quadratisches Format braucht Abwechslungen, zum Beispiel rasante Schrägen.

Mein Tipp zum Quadrat:

Nichts darf absolut vorhersehbar sein.

Und noch ein weiterer Tipp, der ein quadratisches Format aufwertet.

Stelle Gegenstände in den Bildvordergrund, dadurch erhält das Format eine räumliche Tiefe, die es von Natur aus nicht hat.

Ich wünsche dir viel Spaß, und ich hoffe, dass du ein paar neue Erkenntnisse für deine Instagram Bilder gewonnen hast.

Lg Tine

Wer regelmäßig liest, darf gerne spenden. Gerade in der Weihnachtszeit sage ich den Helfern gern Danke, die mir helfen diesen Blog jede Woche auf die Beine zu stellen. Diesen Menschen werde ich diese Woche ein Geschenk kaufen!

CHF

Weiterlesen zu Komposition:

Komposition – Das Auge leiten

https://blog.herz-der-kunst.ch/komposition-das-auge-leiten/

 

In jedem Bild steckt eine Illustration!

In jedem Bild steckt eine Illustration deiner Gefühle!

Tine Klein Tipps zum

 

Viele Menschen denken, das Geschichtenerzählen sei Aufgabe der Illustration, das stimmt aber nicht.

Heute möchte ich den Blog mit einem berühmten Satz, den viele von euch kennen:

“Man kann nicht nicht Kommunizieren!“ Watzlawick

Ist dir klar, dass du mit jedem Wort, aber auch mit jedem Pinselstrich etwas über dich selbst erzählst? Ich stelle jetzt einmal die folgende Behauptung auf:

 

Wann immer du einen Stift in die Hand nimmst oder einen Pinsel, fängst du an, die Geschichte deines Lebens zu erzählen.

Jedes Bild, ob Illustration oder nicht, erzählt!

Jedes Bild erzählt über deine Prägungen, über deine Kämpfe und über dein Freud und Leid. Die erfolgreichsten Maler und Künstler machen daraus überhaupt kein Geheimnis.

Wir illustrieren unbewusst.

Mit etwas Erfahrung kann man viele Bilder lesen; gerade, wenn man die Bilder von Menschen über Jahre beobachtet, kann man sehr gut herauslesen, in welcher Stimmung oder Verfassung der Mensch ist.

Natürlich ist dieser Sachverhalt ein bisschen erschreckend. Denn nonverbal, ganz ohne Worte, können wir Dinge sagen, die wir in anderer Form nicht ausdrücken können.

Vielen Malern und Zeichnern ist dieser Zusammenhang nicht bewusst, oder sie möchten es nicht wissen.

Wer möchte schon wildfremden Leuten erzählen, wie es wirklich um einen steht?

Diese Zurückhaltung ist nicht selten der Grund, warum technisch brillante Maler und Zeichner nicht erfolgreich werden,

denn den Betrachter interessieren Wahrnehmungen und Emotionen.

Kann man keine Emotionen zeigen?

Wenn du dich bemühst, keine Emotionen zu zeigen, dann werden deine Betrachter dies bemerkenDeine Linie oder dein Pinselstrich werden äußerst korrekt sein. Du wirst versuchen, Situationen objektiv zu malen.

Der Betrachter wird daraus seine Schlüsse ziehen.

Sehr korrekt oder auch neutral gemalte Bilder werden vom Betrachter sehr unterschiedlich bewertet.

Einige der Betrachter werden die Ruhe des Bildes genießen.

Mit dieser Art der Malerei kann man erfolgreich werden, dann muss sie aber eine absolut brillante Ruhe ausstrahlen.

Der Maler Edward Hopper ist für mich so ein Fall.

Trotzdem, auch völlig neutral gemalte Bilder werden dem Betrachter etwas über dich erzählen. Die Betrachter werden vermuten, dass dort jemand seine Gefühle zurückhält.

Es wird eine Illustration deiner Zurückhaltung!

Einige werden denken, dass der Maler ein kühler Mensch ist oder desinteressiert.

Emotionen zu zeigen, macht Bilder und Illustrationen gut!

Halten wir einmal fest, keine Emotionen zeigen, geht nicht.

Auch Hoppers Bilder werden zu einer Demonstration der Einsamkeit.

Wenn ich eine persönliche Meinung äußern darf, ich glaube, Bilder werden besser, wenn man sich überhaupt nicht scheut, seine Emotionen zu zeigen. Viele Bilder, die in Museen hängen, zeigen Emotionen so heftig, dass man im ersten Moment vor ihnen zurückweicht. Doch diese Bilder, die Ängste schüren, bleiben dem Menschen im Gedächtnis.

File:Edvard Munch- The Scream (1895) (8476629197).jpg

Quelle Edvard Munch: The Scream (1895)
Urheber Maurizio Pesce from Milan, Italia Von Wikipedia Commons link ist unten.

Zum Beispiel Munks“ Der Schrei „. 

Deshalb ist es für Künstler nicht sinnvoll, seine Emotionen zu unterdrücken. Aber um noch mal auf Hopper zurückzukommen, malt er nicht gerade die Einsamkeit in der modernen Welt?

Und schon wird das Emotionslose zur Emotion.

Ich muß! – Nicht gut in Illustration und Malerei:

In der Illustration erklärt man einen Sachverhalt. In der Malerei oder beim Zeichnen ist es etwas anders, das Bild entsteht aus dem Maler, es hat erst mal nicht den Zweck, einen Text zu erläutern.

Der Maler macht es ganz für sich selbst, er muss nicht Rücksicht auf einen Text oder ein Buch nehmen. Es ist ihm ein Bedürfnis, ein Motiv oder eine Situation malerisch darzustellen.

Natürlich möchte der Maler, dass man seine Bilder liebt.

Deshalb greifen einige Maler und Zeichner auf sehr gängige und absolut akzeptierte Motive zurück. Damit werden sie allerdings keine Bilder produzieren, die Menschen wirklich ergreifen. Denn das Motiv und die Art, es zu malen, ist abgedroschen.

Schönheit ist ein gutes Prinzip, um die Blicke einzufangen, dennoch ist es nicht alles!

Wenn ein Maler ehrlich ist und seine persönlichen Emotionen, seine persönlichen Gewohnheiten zeigt, dann werden die Bilder in der Regel besser. Dadurch wird jede Illustration, aber auch jedes Bild besser, denn die Bilder werden einzigartig.

Ich muss das so oder so malen, weil es akzeptiert ist, ist kein guter Ratgeber.

Costa Brava mal anders:

Über Nacht klaute jemand meine Bremsen samt Bremshebel. Mein panisches Gesicht hätte man filmen müssen als ich mit meinem Fahrrad ohne Bremsen! , über eine belebte spanische Kreuzung schoss. Ich wette mindestens 10 Autofahrer dachten, naja die Alemannen haben auch keinen besseren Fahrstil!

Tine kleint illustriert Empu

Und nun sind wir gestrandet, zwischen den Bausünden der 70er Jahre und der Weite eines Nationalparks.

Die Gegend ist wie die Schöne und das Biest! Schönheit und Bausünde kämpfen miteinander!

Auf der einen Seite des Strandes gibt es Bier, Sangria und jede Menge Cholesterin in Form von Patatas Bravas. Auf der einen Seite Ballermann, auf der anderen sieht man Kilometerweit keinen Menschen, sobald ein Wölkchen am Himmel ist.

Allein am Strand Tine Klein malt Empuria Brava

Und so kann ich mit ein paar Anglern die Einsamkeit genießen und den Kampf von Bettenburgen mit der Natur festhalten. Während das Licht einfach wunderbar ist!

Mein erster Tipp ist:

Folge also deinem ersten Impuls.

Gib dir keine Möglichkeit, darüber nachzudenken, was du machen müsstest. Du musst nun kein Landschaftsmotiv malen!

Schalte dein Überich ab!

Um spontan zu malen, ohne nachzudenken, braucht auf diesen Zeitdruck, denn wir können unseren Kopf nicht bewusst abstellen. Ich male was mir als erstes in den Sinn kommt Kampf mensch und Natur.

Mein Tipp:

Male regelmäßig ein schnelles Bild.

Male mehrere Skitzen gleichzeitig, lass deine Umgebung auf dich wirken.

Sei im Hier und jetzt!

Kopf aus! ist wunderbar, ich ärgere mich nicht über mein demoliertes Fahrrad.

Ich friere, freue mich über dem Wind über meine Nase. Ich liebe es, wenn die Wolken über mich hinwegfliegen und unglaubliche Wechsel von Licht und Schatten über die Landschaft schieben.

Illustrieren beim Malen ein Tutorial

Spontanität, ist etwas, was man nicht erklären kann, man muss es einfach tun.

Zulassen ist ein großes Thema für die Illustration und Malerei. Als Maler oder Zeichner ist es oft nicht einfach, bei sich zu bleiben.

Das Ziel ist ein Erlebnis zu haben!

Ein Erlebnis! Kein Ergebnis!

Ein Bild und eine Illustration verändern sich, wenn man sich dem Jetzt öffnet.

Man darf diese Mauern des Alltäglichen einreißen!

Leben ist manchmal wie Hornhaut an den Füßen, man merkt den Wind und die Gewalt der Schönheit nicht mehr.

Deshalb mein Tipp:

Passe deinen Strich und deine Farbwahl deinen Emotionen an. Es gibt 2 Wirklichkeiten, das Foto und das, was du innen fühlst. beides ist wahr!

Trau dich! Mach dich offen für das jetzt!

Meine Bilder sind nicht perfekt! Aber ich glaube, viele Menschen mögen sie, gerade weil ich den Mut habe, bekloppte Dinge darin zu tun. Das ist mein Zauber des Augenblicks.

Liebe Grüße  und ein tolles Wochenende

Tine

Boesner hat noch einen Zusatzkurs in Unterentfelden geschaltet, kurzentschlossene können noch mir finden:

Malen lernt man Stück für Stück. In diesem Kurs schauen wir uns die kleinen Motive der Stadt an, Fenster, Autos, Menschen, Fahrräder oder Laternen. Für alles gibt es kleine Tricks:

 

Über kleine Spenden freue ich mich, denn der Blog ist viel Arbeit. Auch im Urlaub wie ihr sehr.

CHF

Weiterlesen bei Tine:

https://blog.herz-der-kunst.ch/grau-mischen-farbenfrohes-grau/

Wikipedia über Munch:

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Edvard_Munch-_The_Scream_(1895)_(8476629197).jpg?uselang=de

 

 

 

Malen lernen in der Gruppe!

Malen lernen in der Gruppe, warum?

Gruppenfoto UskBasel23020

 

Malen lernen in der Gruppe macht saumässig Spaß! Wir alle möchten gerne wunderbar malen und es gibt immer andere, die es besser können! Blöd? Nein, es ist super, denn das Wissen kann ganz einfach übertragen werden!

Die einfache Wahrheit ist:

„Auch Affen mögen Nachäffer!“ (Handelsblatt link siehe unten)

Solches imitieren, stärkt die soziale Bindung! Das ist der Grund, warum wir uns auf Zeichen- oder Malfestivals so großartig fühlen. Ich liebe es!

Tatsächlich weiß ich aus meinem eigenen Studium, das dies die erste Stufe der Kulturbildung ist, wir schaffen Kultur, in dem wir schöne und gute Verhaltensweisen derr anderen imitieren!

Eine Gruppe, die sich gegenseitig imitiert, bleibt beisammen und ist freundlicher zueinander! Das wäre der wissenschaftliche Hintergrund aus der Verhaltensforschung.

 

Auch wir Menschen sind einfach nur Äffchen!  Ich fühle mich zauberhaft gut, wenn ich mit Menschen zusammen bin, die das Gleiche lieben. wie ich!

Und das sieht man auf diesem Bild! Vom Urban Sketcher Symposium in Basel 2022!

Tine Klein Alex Hillkurtz sind Mallehrer für die Urban Sketchers. Malen lernen Urban Sketching.

Tine Klein, Alex Hillkurz und viele andere. Nachdem ich Alex kenne, verstehe ich seine Bilder viel besser! Plötzlich erkenne ich die Parallelen.

Wer gut malen lernen möchte, sollte in eine Gruppe mit diesem kulturellen Hintergrund finden. Man sieht, wer das gleiche mag, amüsiert sich prächtig und man lernt dabei leichter!

Ich bin ein begeisterter Urban Sketcher! Ich liebe Menschen, die ihre Zeit damit verbringen zu malen.

Malen lernen -Was wir von den Äffchen lernen können!

Ob Affen wirklich nachäffen, war unter Forschern lange umstritten, doch einiges spricht dafür. So waschen einige Rudel ihr Futter, weil sie offensichtlich gelernt haben, das dies besser ist. Der Affe ist langsam im nachäffen, dennoch auch der Affe spiegelt das Verhalten der anderen So hat der Affe ein Spielgesicht, das setzt er auf, wenn er Quatsch machen möchte. Mimik ist wertvoll, normale Tiere haben das nicht! Der Mensch hat diese äußerst wertvollen genetischen Anlagen verfeinert. Wir haben im Kopf etwas, das man Spiegelneuronen nennt. Diese Zellen helfen uns, den anderen zu imitieren, ein Lächeln wird mit einem Lächeln beantwortet.

Praktisch und Schön!

Der Mensch kann sich gegenseitig emotional anstecken! Und wie soll das beim Malen lernen helfen?

Die Begeisterung der anderen springt auf uns über!

Begeisterung überträgt sich und damit ist das Üben nicht mehr schwer, sondern macht Spaß! Schon eine kleine Gruppe und das Malen wird gemeinsam anders, Tipps fliegen hin und her.

Schweres meistert man gemeinsam besser!

Natürlich funktioniert dieser Mechanismus auch im Unterricht:

 

Die Begeisterung der anderen Schüler und der Lehrer überträgt sich und damit bekommt das Ganze auf zauberhafte weise Schwung!

Spiegelneuronen: Verständnis, die magische Wirkung auf das Malen lernen.

Spiegelneuronen sind eines der spannendsten Forschungsfelder in den neueren Wissenschaften. Eigentlich geht es bei den Spiegelneuronen darum, die Bewegungen der anderen zu deuten und zu imitieren. Dabei gibt es eine ganze Reihe unterschiedlicher und teilweise auch widersprüchlicher wissenschaftlicher Ergebnisse.

Wissenschaftlich unstrittig ist, dass uns die Spiegel Neuronen helfen, denn anderen zu verstehen.

Es ist doch klar, dass wir alle besser malen lernen, wenn wir uns gegenseitig verstehen, so wird Wissen übertragen.

Celestine malt unglaublich gut, da muss ich alles geben, um sie besser zu machen!

Wir verstehen uns dank der Spiegelneuronen, doch wir haben auch das Bedürfnis, den anderen zu wiederholen. So wie ein Vogel die Melodie des anderen aufgreift.

Malen lernen und die Bewegung:

Es gibt sehr unterschiedliche wissenschaftliche Erkenntnisse, wie Spiegelneuronen auf die Bewegung des Menschen reagieren. Tatsache ist aber, dass wir dank der Spiegelneuronen die Bewegungen des anderen analysieren und vielleicht auch nachmachen wollen.

Es scheint so zu sein, dass wir einerseits den anderen spiegeln, andererseits aber auch unsere eigenen Bewegungen mit den Bewegungen des anderen vergleichen. Dadurch gewinnen wir neue Erkenntnisse und mögen es mir die Wissenschaftler verzeihen, ich behaupte jetzt einfach mal, dass man auch Pinselbewegungen von einem Menschen auf den anderen übertragen kann.

Deshalb ist Vorführen so wichtig!

Hat man also ein Lehrer, der gerne vorführt und gleichzeitig auch erklärt und freundlich ist, sich jeder Schüler leicht zu lernen.

Gerade für eine so komplizierte Tätigkeit wie das Malen, ist also das Zusammenarbeiten mit einem freundlichen und erfahrenen Lehrer sehr hilfreich.

Die Begeisterung auf den Festivals macht es noch einfacher und noch schöner!

Fragen ist ebenfalls wichtig, so gehen Informationen heiter von Mensch zu Mensch! Auch ich lerne viel von meinen Schülern wie hier von der zauberhaften Ulrike Selders. Danke für die Fotos Ulli.

 

Malen lernen – Vorsicht Videofalle!

Zum optimalen Lernen gehört begreifen und imitieren!

Auch mit Videos kann man malen lernen! Doch es ist viel schwerer!

Zu einen sehe ich in einem Video nicht alle Tätigkeiten des anderen, Bildschnitt und Kameraperspektive stehlen uns Informationen.

Insbesondere Tätigkeiten, die außerhalb der Kameraperspektive liegen, erschweren das Imitieren!

Aber vor allem Dingen fehlen uns die sozialen Beziehungen!

Soziale Beziehungen und das Malen lernen.

Spiegelneuronen geben uns die Möglichkeit uns in andere hineinzuversetzen.

Sie wirken nur von Mensch zu Mensch!

Bei einem Video hat die ganze Sache einen Haken, du siehst den Lehrer und damit kannst du ihn vielleicht imitieren. Doch der Lehrer ist nicht da!

Die Spiegelneuronen arbeiten jetzt ineffektiv!

Eine soziale Beziehung entspannt sich immer zwischen zwei Personen oder eine Gruppe. Hier funktionieren unsere genetischen Anlagen als soziales Wesen am besten!

Kein Lehrer, der nicht da ist, kann dich stärken. Er kann dir nicht in die Augen sagen, dass du es schaffen wirst! Dass es am Ende doch nicht so schwer ist, wie es aussieht.

Gute Beziehungen und Empathie sind eben das, was uns als Menschen ausmachen sollte!

Das Arbeiten von Angesicht zu Angesicht erzeugt eine Art Gefühlsansteckung. Ich habe schon so oft gehört das Schüler sagen:

“Ich bin total infiziert! Ich kann mich gar nicht dagegen wehren, weil es so schön ist!“

Auch Lehrer sind infiziert!

In den letzten 14 Tagen habe ich auf mehreren großen Mal-Festivals unterrichtet. Insbesondere die der Urban Sketcher machen mir viel Spaß! Weil der ganze Haufen sich so verhält, als wären sie eine große Familie.

Die Lehrer arbeiten auf diesen Festivals weitgehend ehrenamtlich.

Warum sollten wir das tun?

Die Begeisterung infiziert auch  die Lehrer

Bei Stephanie Bower beobachtete ich, wie liebevoll sie versuchte, ihren Schülern das schwere Thema der Perspektive zu erklären. Ihr war es wichtig, dass wirklich jeder im Kurs alles versteht. Dieses Verhalten beobachte ich immer wieder bei guten Lehrern. So berichteten mir zum Beispiel meine Schüler, von dem Maler Alxis Hillkurz, dass er im Kurs sehr ähnliche Dinge unterrichtet wie ich.

Grüße an alle die mit uns in der Kasernenbar saßen! Hier eine Erinnerung.

 

Das soziale Gehirn.

Viele erfolgreiche Mal-Lehrer greifen auf das soziale Gehirn zurück. Von Schülern wird das oft als eine Art Aura wahrgenommen. Der Lehrer spiegelt all das Positive und Liebevolle, auf seine Schüler und von den Schülern spiegelt es, vielfach zurück.

Der Lehrer kann diese Kraft benutzen, um auch schwierige Themen auf den Schüler zu übertragen.

In meinem letzten Kurs sind wir von einem Straßenreinigungsfahrzeig umkreist, die Kirchturmglocken haben während des halben Kurses geläutet. Ein normaler Kurs wäre gescheitert, doch die Kraft des Positiven trägt uns!

Und das ist der Grund, warum das Lernen in der Gruppe so viel Spaß macht!

Wir geben uns gegenseitig Flügel!

Weil wir unsere positive Energie gegenseitig verstärken.

Nächstes Jahr sind wir in der Schweiz in Züri-Stellt euch vor! Ein Baseler freut sich auf Züri! So weit kommt es noch XD!

Danke an die Orgateams in Dortmund und Basel, ich bin fassungslos, was ihr auf die Beine gestellt habt.

Und in Deutschland? Vielleicht wird es Berlin!

Liebe Grüße Tine Klein

Wer gerne liest, darf gerne etwas spenden, denn es ist mehr Zeit und Mühe, als man denkt!

 

CHF

https://www.handelsblatt.com/technik/forschung-innovation/verhaltensforschung-auch-affen-moegen-nachaeffer/3238360.html

https://www.dasgehirn.info/handeln/motorik/die-bewegungen-der-anderen