Malen lernen und Entspannung!

Entspannung- was tut dir so richtig gut?

Malen lernen ist etwas Wundervolles, und am besten geht es, wenn man entspannt ist. Das Malen lernen hat zwei Aspekte, der eine ist der entspannende Teil, der der menschlichen Seele guttut, der andere Teil ist harte Arbeit. Um die Wahrheit zu sagen, kein Mensch lernt gut malen, wenn er sich nicht anstrengt, denn Malen ist ein kunstvolles Handwerk.

Malen lernen ist schön und anstrengend zugleich.

Beide Seiten üben eine enorme Faszination auf mich aus.

Ich bin eine sehr sinnliche Frau, die Genüsse aller Art liebt.  Ich finde gute Dinge und lebe sie dann auch. Das Malen unterstützt diese gute Eigenschaft, weil es mir hilft, die Schönheiten der Umwelt zu sehen.

Malen lernen unterstützt meine gute Laune.

Und gerade das brauche ich.  Wenn man den Fernseher einschaltet, dann denkt man viel zu häufig: Das darf doch nicht wahr sein! Und dann brauche ich diese Powerfähigkeit des Malens, sich auf das Gute zu konzentrieren.

In letzter Zeit ist es in Mode gekommen, dass Postkartenmotive nicht so schick sind.

Alles viel zu schön! Doch ich finde, der Mensch zieht Kraft aus der Schönheit. Genauso wie aus gutem Essen oder einem schönen Glas Wein. Müssen wir nicht gerade in solchen Zeiten sehr dankbar für solche Momente sein? Sie zelebrieren und Kraft daraus ziehen?

In solchen Momenten sehe ich 10 Jahre jünger aus, weil ich keinen Stress habe. Unter der roten Markise ist alles rosarot!

Apropos Stress. Na klar ist es leichter zu malen, wenn man die Freunde und Verwandten in der Lieblingskneipe absetzt. Man muss sich seine Freiräume schaffen.

Wer malen will, muss manchmal überlegen, wie er die anderen beschäftigt!

Am besten ist das Malen für mich dann, wenn ich gute Erfahrungen mit dem Malen konservieren kann.

Es macht Spaß, konserviert die schöne Erfahrung und reinigt meine Seele.

Hier seht ihr, dass das funktioniert! In diesem Wasserloch liefer ich die Lieben ab und kann gleichzeitig in Ruhe malen.

Tine Klein referenz Photo Jaica Malen lernen.

Mein Mann kann mit einem Kollegen über das Programmieren reden, ganz in Ruhe. Ich vertiefe mich ins Licht, vergesse alles, entspanne mich. Die Welt wird zu einem Puzzlespiel aus Licht und Schatten. Links im Bild sind die Männer mit dem Laptop, erahnt man nur!

Tine Klein malen lernen Barcelonetta, Jaica, Aquarell

Das funktioniert auch zuhause, Motive gibt es nicht nur im Urlaub! Wir arbeiten hier auch, deshalb ist es Alltag, nicht Urlaub. Trotzdem tut Tapetenwechsel gut.

Jetzt möchte ich euch mal einige Bilder davon zeigen, was mir so rund ums Malen guttut.

Ich male meistens nicht Indoor, alles, was ich male, habe ich auch erlebt. Ich fülle mein Leben mit guten Erfahrungen. Nach einem Unfall kann ich nicht besonders gut gehen, deshalb fahre ich gerne Fahrrad. Fahrradfahren und Malen sind für mich eine Einheit.

Strampeln und Pinseln, das macht mich glücklich.

Ich brauchte das dringend nach meiner Covid Erkrankung, da war die Luft raus. Körper und Geist brauchen Pflege. Malen und Bewegung helfen mir.

Dabei entstehen Bilder mit Fernblick. Viele der Bilder meiner Spaziergänge und Strampeltouren wirst du in den nächsten Wochen sehen.

Auch du solltest dich fragen, wie du das Glückspotenzial des Malens am besten für dich nutzen kannst.

Eine andere Art des Malens, die ich sehr mag, ist das Malen auf Mal- und Zeichenevents.

Sich mit Gleichgesinnten zusammentun.

In vielen großen Städten gibt es Gruppen, die sich regelmäßig zum Malen treffen.

Was ich daran toll finde, ist, dass man an Orte kommt, die man selbst nicht kennt. Das sind neue Erfahrungen! Und die Erfahrungen bereichern mein Leben.

 

Malen lernen und der Ehrgeiz

Schwierig wird es, wenn mein Ehrgeiz ins Spiel kommt. Wenn ich zum Beispiel nicht in der Lage bin, etwas so aufs Papier zu bringen, wie ich es erlebt habe. Dann werde ich wütend, und in meinem Bild funktioniert nichts mehr. Genau dann muss ich aufpassen, dass ich den schönen Moment nicht zerstöre.

Malen lernen hat einen zweiten Aspekt, es ist eine kontinuierliche Herausforderung!

Wenn ich etwas, was mich fasziniert, nicht kann, dann möchte ich es lernen. Ich muss mich darin verbeißen wie der Dackel ins Hosenbein! Bloss nicht loslassen und kämpfen wie ein irrer gewordener Dackel, ich kämpfe, knurre und strampele mit den Beinen.

Die Herausforderung -Malen lernen

Nicht höher, schneller und weiter – sondern achtsamer langsamer und menschlicher.

Ja, dem kann ich vollkommen zustimmen! Doch Vorsicht, Küchenpsychologie! Wer vorankommen will, der muss lernen! Ich finde es völlig o. k., wenn sich Menschen auf den ersten Aspekt des Malens konzentrieren und das einfach genießen. Doch der andere Aspekt, hat auch etwas Großartiges. Ich möchte lernen! Auch wenn es beschwerlich ist. Nichts macht Menschen schneller kaputt, als keine Aufgabe und kein Ziel zu haben.

Mir tut das gut, und ich habe Freude daran, etwas Neues und Schönes zu lernen.

Stress handhaben:

Es ist ein Paradox, malen lernen ist stressig, doch es soll keinen Stress machen.

Entspannung ist für gute Bilder einfach die Grundlage.

Eine neue Technik macht dich kurzfristig schlechter!

Es ist so gemein, eine neue Technik verwirrt dich, und sofort ist der wunderschöne Effekt des Malens ohne Nachdenken weg.

Es fühlt sich nicht federleicht an, man kämpft damit.

Der Umbau im Kopf erzeugt Chaos.

Leichtigkeit kontra Chaos?

Beim Lernen geht also die Leichtigkeit flöten, deshalb sollte man wissen, wann man beim Malen lernt.

Auch ich musste begreifen, wenn man sich gerade erholen muss, funktioniert es nicht mit dem Lernen!

Schöne kleine Studien ohne zu komplizierte Motive erleichtern deinen Kopf, dass eine neue Technik schmerzlos hereinrutscht.

Erwarte nicht, dass die ersten Bilder besser werden! Und glaube nicht, der Urlaub sei der beste Ort dafür.

Kunst ist ein Handwerk, für das man auch ein wenig kämpfen muss, doch

Malen und die Muse gehören zusammen!

Der Urlaub oder das Erholen sind Orte, an die der Ehrgeiz nicht gehört! Da malt man, was man kann, um sich zu entspannen.

Hier ist der Platz, um die positiven Effekte des Malens zu schätzen, hier sammelt man großartige Erlebnisse und Erholung!

Es nützt nichts, sich zu zwingen, etwas Neues zu lernen, wenn der Kopf so ganz anders ist. Verbinde deinen Kopf lieber mit der guten Zeit! Wähle die Zeit fürs Malen lernen und Malen genießen sorgfältig.

Liebe Grüße ins Wochenende

Tine

Wer regelmäßig ließt darf gerne etwas Spenden, das hilft sehr.



 

 

 

Weiterlesen bei Tine: Ein älterer Beitrag über Reisematerial:

https://blog.herz-der-kunst.ch/kleines-marschgepaeck-reisekunstmaterial/

Kleines Marschgepäck Reisekunstmaterial

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Macht der Farbfläche !

Aquarell Basel Markt Tutorial zur Macht der Farbfläche Tine Klein

Eine Farbfläche ist mächtig! – Tine Klein: Basel Rathaus  Markt

 

Über die Freude an der Farbe!

Wer ein Motiv mit einer richtig großen Farbfläche gefunden hat, darf sich glücklich schätzen!

Die Farbfläche ist so mächtig, dass man im Motiv eigentlich nicht mehr viel tun muss, um ein tolles Ergebnis zu erzielen.
Doch eines muss einem klar sein, wer flächig mit Farbe malt, der muss sein Mal- oder Zeichenstil umstellen.
Eine große Farbfläche ist so dominant, dass sie kaum Gegenspieler verträgt. Je mehr man diese Fläche beschneidet, desto weniger Kraft entwickelt sie.
Eigentlich ist es nicht logisch, dass man sein Malen oder Zeichenstil umstellen muss, wenn man mit einer großen Farbfläche arbeitet.

Aber wie immer: Viel hilft nicht viel!

Doch aus eigener Erfahrung kann ich dazu ein paar Tipps geben.

Wie gestaltet man eine große Farbfläche?

Der Pinsel machts!

Tipp Nummer 1:

Immer mit großem Pinsel arbeiten!

Wenn man eine große Farbfläche angelegt, dann darf man keinen kleinen Pinsel haben. Arbeitet man zu langsam oder mit kleinem Pinsel, dann hat man ständig irgendwelche hässlichen Ansatzpunkte in der Farbe. Möchte man die Farbfläche ganz gleichmäßig gestalten, muss man das Papier anfeuchten, dies verschmilzt die Farben miteinander.

Im Gegenzug ist es aber ein Trugschluss, dass eine große Farbfläche einfarbig ist.

Auf Häusern findet man ständig Reflexionen, oben und unten sind Häuser gerne verschattet, andererseits werfen bestimmte Gegenstände Lichtreflexe. Die Folge ist, dass man zwar nur eine Hauswand malt, aber ganz und gar nicht mit einer Farbe! Die Farbe wird ständig modelliert. Wichtig ist hierbei, dass man niemals in der Farbe herumrührt.
Die Pigmente werden wütend, wenn du sie von A nach B scheuchst, damit es tolle Verläufe gibt, muss man die Farbe selbst arbeiten lassen.
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Tine Klein Basel Fischmarkt
Wenn du die Farbe aufträgst, musst du selbstbewusst und zügig arbeiten.
Dies ist die größte Herausforderung an dieser Technik. Ich nenne das die Hände-Weg-Phase.
Im Grunde bräuchte man eine kleine Domina auf dem Schreibtisch, die einem sofort, wenn man ungeduldig wird, mit ihrer kleinen Lederpeitsche auf die Hände patscht.
Könnte man dieses kleine fiese Biest als Kunstmaterial verkaufen, würde es viel mehr gelungene Bilder geben, denn die meisten Bilder werden dadurch zerstört, dass man die Farbe viel zu früh weiterverarbeitet.

Einfarbig?

Tipp Nummer 2:
Farbe darf modelliert werden, solange sie feucht ist, Farbflächen sehen am besten aus, wenn man sie von kalt nach warm, von hell nach dunkel oder von strahlend nach matt variiert. Dann lässt man die Farbe trockenen und kann darauf vertrauen, dass ganz weiche Übergänge entstehen.

Die Macht der Farbe entsteht durch die Fläche.

Entsprechend gilt hier das biblische Gebot:

Ich dulde keine anderen Götter neben mir.

Tipp Nummer 3:
Ein Bild mit einer Farbfläche sieht dann am besten aus, wenn man mit einer Farbharmonie arbeitet. Die Farbe wirkt am besten, wenn man sie mit verwandten Farben verarbeitet. Würde man das gleiche Bild mit einem kunterbunten Farbchaos auf dem Marktplatz malen, dann würde einem das Bild die Augen auskratzen.
Deshalb kann es durchaus sinnig sein, die Details in neutralen Farben einzufügen.

Ein bisschen Streit tut gut!

Farbharmonie sind etwas Wunderbares. Sie erzeugen Harmonie!
Manchmal bemerkt man jedoch, dass ein Bild das ausschließlich in einer Farbharmonie gestaltet wurde ein bisschen langweilig wird. Dann schreit es nach einer Prise Komplementärfarbe, denn das ist alles andere als langweilig.

Tipp Nummer 4:

Eine Prise Komplementärfarbe bringt die Farbe zum Leuchten.

Diese Strategie ist etwas für Mutige.

Ein bisschen zu viel und das Bild ist ruiniert.

Tipp Nummer 5:

An schrille Farbkombinationen langsam rantasten.

Die Vorteile der Farbfläche:

Bilder mit großen Farbflächen sind so ausdrucksstark, dass man vieles nicht braucht,
oftmals braucht man nicht mal eine Perspektive, denn das Auge ist von der Farbe fasziniert. Auch zu viele Details sind hinderlich, insbesondere dann, wenn Sie die Farbflächen stören.
Trotzdem muss man eine sehr große Fläche immer durch kleinere Objekte ausbalancieren, sonst wirkt das Bild als würde es umkippen und wirkt zu schwer.

Ich kann dich nur ermuntern dir einmal ein Motiv zu suchen bei dem das ganze Blatt eine große Farbfläche ist. Du wirst feststellen so zu malen ist eine Herausforderung, aber andererseits macht es auch vieles leichter. Diese Bilder wirken immer enorm ausdrucksstark und gleichzeitig harmonisch und zusammengehörig.

Du wirst damit dein Repertoire um eine sehr ausdrucksstarke Methode erweitern, die obendrein auch noch sehr leicht zu lernen ist.

Viel Spaß beim ausprobieren. Bei mir zu Hause in Basel findet man ein Motiv was dafür wunderbar geeignet ist, der Marktplatz vor dem Roten Rathaus in Basel. Viel Spaß ins Wochenende

Liebe Grüße Tine

Weiterlesen bei Tine



https://blog.herz-der-kunst.ch/rot-was-man-ueber-aquarellfarbe-wissen-muss/https://blog.herz-der-kunst.ch/rot-was-man-ueber-aquarellfarbe-wissen-muss/

Malen und Zeichnen ist Entscheiden!

Anleitung, Tutorial malen lernen von Tine Klein für Aquarell, Skizzenbuch, Mallerei, Urban Sketching Ort: Rivert, Spanien

Tine Klein: Rivert


Farbe, Form und Linie bilden ein Ganzes


Für ein gelungenes Bild muss man diese drei Komponenten ins Gleichgewicht bringen. Was man dabei allerdings tut, hängt ganz vom eigenen Charakter ab. Ich zum Beispiel liebe die Farbe, ich tobe mich beim Malen zuerst mit Farbe aus, in dieser Phase gilt für mich:

Kopf aus – Herz an

Das ist sozusagen die erste Phase in der Beziehung. Hier wird wild geküsst, beim malen bringe ich also erst mal viel Farbe und viel Gefühl auf das Papier.


Malen heißt Entscheiden


In der zweiten Phase des Malens muss ich dann durchaus den Kopf anstellen.

Denn dann heißt es ganz gezielt der Emotion der Farbe mit dem Stift den passenden Schliff zu verpassen.

Der Stift steht in meiner Kunst für genaue Form und die Linie.

Die Farbe für Emotion, Freiheit und Fläche

Deshalb habe ich oft eine ungeheure Mühe, die passende Form zu meiner wilden Farbe zu finden. Die passende Ergänzung zu finden, das erscheint aber auf den ersten Blick genauso sinnvoll und übersichtlich wie die Partnerwahl mit einem Datingportal im Internet.

Kurzum, ich werde kurz hysterisch und schwarzseherisch….das kann einfach nicht klappen!

Dieses Gefühl muss man beim malen sofort abwürgen, denn das hieße ja, es gäbe keine Lösungen fürs Problem. Nein, es ist eher wie bei so vermaledeiten Datingportalen. Die sind so gruselig, weil es viel zu viele Angebote gibt, aber Frau weiß nicht welches ein Frosch oder die Antwort auf die kleinen und großen Gelüste ist.

Kurz um es heißt entscheiden! Jede Komponente im Bild muss auf andere antworten.

Die meisten Bilder werden zerstört, weil man versucht sich nicht zu entscheiden und alles offen zu halten. Es ist als wenn man mitten im Fluss ist, will man ans Ufer, dann muss man nach links oder rechts schwimmen!


Einfach Anfangen!


Die Antwort heißt einfach anfangen! Wie lernt man Malen und Zeichen? Durch das Tun!

Wie beim Dating muss man sich erst mal treffen. Ich schnappe mir also meinen Stift und fange an.

Ich fange spontan da an, wo ich die wenigsten Probleme vermute.

Das Zeichnen auf Farbe ist meiner Meinung nach der schönste schöpferische Akt beim malen, denn es ist wie ein Flirt oder ein gutes Gespräch. Ich zeichne und plötzlich antwortet das Bild anders.

Malen ist antworten und reagieren.

Man reagiert auf die Vorschläge des anderen und lässt sich Ideen geben oder man reichert es einfach an.

Auf der linken Seite das Bildes kann man ganz prima sehen, was passiert, wenn Farbe und Stift einer Meinung sind!

Der Stift ergänzt nur. Er reagiert völlig auf die Farbe. Er ergänzt und reagiert.

Anleitung, Tutorial malen lernen von Tine Klein für Aquarell, Skizzenbuch, Mallerei, Urban Sketching Ort: Rivert, Spanien

Nur ein paar Stämme und Äste fehlen noch denn die Farbe hat ja auch die Form der Bäume im Griff.


Notfalls rufen wir die Feuerwehr!


Fehler sind toll! Wenn alles so laufen würde, wie man es geplant hat, dann wäre das Leben und auch die Kunst, einfach gähnend langweilig!

Ganz links ist die Farbe ausgelaufen, das ist total blöd! Oder eine super Inspiration, der Stift macht eine Tropfnase zum Baumstamm.


Wer zuletzt lacht, lacht am Besten!


Also was ist wenn es überhaupt nicht passt?

Gibt es ja auch! Und verdorbene Bilder gehören einfach auch mal dazu!

Aber wer bestimmt was passt und was nicht passt? Im Zweifelsfall immer noch Du!

Als ich meinem Mann geheiratet hab, hat einer der Gäste gesagt, wir spenden dann Geld für die Scheidung! °,..,° Sollte heißen die passen ja zusammen wie die Faust auf´s Auge.

Die Dame ist mittlerweile 2 mal geschieden und wir immer noch Happy, denn Gegensätze vermeiden Langeweile. Hat mir damals total weh getan, aber wer zuletzt lacht, lacht am besten!

Wer zuletzt lacht, lacht am besten!

Genau so halte ich es auch in meinen Zeichnungen. Ist doch klasse und total bereichernd, wenn es zwei total unterschiedliche Pole gibt.

Unterschiede in Licht, Farbe,  Form und Schatten sind eine der ganz wichtigen Gestaltungsprinzipien der Kunst.

Wenn etwas mal nicht ganz harmonisch ist, dann ist das die Würze fürs Bild.

Also beim Zeichnen und ergänzen sei immer Du selbst, es sei denn, Du kannst ein Einhorn sein! Dann sei ein Einhorn und fang an zu zaubern!

Anleitung, Tutorial malen lernen von Tine Klein für Aquarell, Skizzenbuch, Mallerei, Urban Sketching Ort: Rivert, Spanien

Sprich, mach mit deiner Zeichnung was Du willst, du musst sie weder ausmalen, noch musst du beim malen darauf achten, dass die Zeichnung später dazu passt. Es sieht nämlich total klasse aus, wenn die Zeichnung sich mal von der Farbe löst!

Guck mal auf die rechte Seite der Zeichnung, da hat der Stift Widerworte zur Malerei gesetzt. Selbst wenn der Stift spontan sagt: Ach, rutsch mir doch den… leck mich! Insgesamt bleibt das Ergebnis doch Klasse!

 

 

Eine der wenigen Regeln die die Kunst hat ist, bleib du selbst. Schüttele dein Haar und sein ein Einhorn!

Ganz herzliche Grüße aus Chicago!

Nächste Woche gibt es keinen Blogbeitrag, dafür immer wieder eine Live – Berichterstattung vom großen Treffen der USK Künstler in Chicago

Good vibrations

Tine

Schaut mal bei den Urban Sketchers rein in der Symposion-Woche bestimmt viel Spannendes!

http://www.urbansketchers.org/

Und wer noch mal an die tollen Werke aus Manchester erinnert werden möchte:

Skizzen aus Manchester

 

 

 

 

 

Zu blass! Aquarellfarben aufhübschen!

 


Hilfe meine Farbe gibt Widerworte


Diese Farbe gibt Widerworte! Wahrscheinlich habe ich nix Besseres verdient.

Aquarellfarbe kann zickig sein. Die Farbe blüht aus, ist nicht zu stoppen wenn sie nass ist, sie kleckert und sie hat nie die Farbe, die man eigentlich malen wollte.

Das alles kann einen irre machen oder glücklich!

Doch richtig fade wird es, wenn Aquarellfarbe oder Wasserfarbe zu blass ist.


Blöderweise malt man Aquarellfarbe oft mit angezogener Handbremse, dann wird sie langweilig


Weil die Farbe so exzentrisch ist, wird sie oft mit angezogener Handbremse gemalt. Wenn man der Aquarellfarbe die Zügel zu doll anlegt, dann wird sie blass und ausdruckslos, und so ist sie dann zu der Spießerfarbe schlechthin verkommen.

Wem von uns ist das nicht schon passiert: Das zu blasse Aquarell? Dann bloß nicht ärgern, denn es gibt tolle Lösungen!


Aquarellfarbe aufhübschen liegt voll im Trend!


Aquarellfarbe ist keine Spießerfarbe mehr, mit der Welle der Illustratoren kam viel frische und freche Kunst in Umlauf.

Grade diese Illustratoren arbeiten mit Wasserfarbe ganz anders. Sie wollen ihre Kunstwerke nicht an die Wand hängen sondern drucken. Sie hübschen ihre Aquarelle mit bunten Tinten oder Ecoline, einer leuchtenden flüssigen Wasserfarbe, auf. Leider zersetzen sich diese künstlichen Pigmente oft am Licht.

Merke: Flüssige Wasserfarben  und viele Tinten sind nicht lichtecht! Hände weg außerhalb des Skizzenbuchs!


Falsch verarbeitet werden Aquarellfarben blass!


Meist liegt es an der Verarbeitung, wenn Aquarellfarben zu blass werden.

Tipp 1:

Ansprühen! Wer seine Aquarellfarben vor dem Malen mit Wasser ansprüht, erleichtert das Lösen der Pigmente enorm, sie werden viel strahlender.

Tipp 2:

Wasserfarbe bzw. Aquarellfarbe braucht viel Wasser um ihre tollen Effekte zu zeigen!

Doch dann wird sie blass, denn nass wirkt die Farbe viel intensiver! Wer schon mal am Meer oder in einem Bergbach tolle Steine gesammelt hat, kennt den Effekt, solange es nass ist strahlen die Farben! Zuhause ist die Enttäuschung groß! Die Steine sind trocken einfach grau!

Also kräftig übertreiben, irgendwann weiß man wie es hinterher aussehen wird!


Pimp it Baby! Bilder mit Aquarellstiften aufpeppen


Auch bei Aquarellstiften muss man aufpassen, nicht alle sind lichtecht. Das Einzige was hilft ist es eifrig die Packungen zu studieren. Im Wesentlichen unterscheiden sich die Stifte durch Härte und Löslichkeit.

Ich habe mal auf der philippinischen Insel Boracay gelebt. Bilder gibt es nicht mehr, das Material war nicht lichtecht! Ich hab das Gefühl ein Jahr meines Lebens ist gestorben! Das passiert mir nie wieder!

Probiert die Aquarellstifte im Fachgeschäft aus! Ich liebe Weiche, denn mit denen kann man auch gut zeichnen.

Stellt beim Kauf kritische Fragen:

  • Lichtechtheit
  • Pigmentstärke
  • Transparenz

 


Nasser oder trockener Stift: beides geht


Wer glaubt ein Aquarellstift sei ein Aquarell der täuscht sich.

Das trockene Verstärken der Farben wird Anfängern am leichtesten fallen! Ich finde es am hübschesten wenn man bei Flächen nicht aufdrückt wie verrückt, denn harte Linien machen sich nicht gut im Aquarell! Der Trick ist den Ton der Aquarellfarbe ganz langsam zu intensivieren.

Unauffällig verstärken kann man am besten mit Farbschleierern ohne große Linien über die Farbe zu legen!

Aber auch das Zeichnen in Aquarellen sieht toll aus.

Ist man zu schlampig können deutlich sichtbare Striche zum Ärgernis werden, denn auch wenn man es will, sie lösen sich nass nicht wirklich auf.

Aber wer sagt das sich Striche immer auflösen müssen? Nachteile sind oft echte Vorteile, denn gewusst wie ist es ein schöner Effekt: Siehe Punkt 1:

Merke: Auch mit Wasser darf der Strich nicht Krickelkrakel sein, denn man sieht die Striche immer ein bisschen.

Echt Klasse ist es, wenn die Aquarellstifte lasieren, also transparent sind, dann sieht man das Aquarell hindurch.  Bei Punkt 2 sieht man, das das Aquarell unter dem Stift die Hauptrolle spielt!

Der nächste Haken ist das Steuern der Farbintensität, was trocken noch harmlos ausschaut, kann nass regelrecht explodieren, denn die Pigmente entwickeln Kraft wenn sie gelöst werden! Siehe Punkt 3: Der Giebel sollte blau werden, wirkt aber schnell schwarz, damit kann mann Zeichnungen sehr schnell verderben! Oder sehr schnell zu echten Hinguckern machen!

Auch aus ganz blassen Aquarellen kann man noch echt viel rausholen! Selbst ganze Flächen können farblich verändert werden. Nr. 4 zeigt den Unterschied von gepimpt zu unberührt.


Praktischer Helfer


Ich habe etwas entdeckt was echt Klasse ist!

Aufhübschen von Aquarellfarben Tine Klein mit Stift Palette

Es gibt raue Paletten, auf diesen kann man den Stift abreiben, die sind ein wenig wie Schmiergelpapier! Mit Wasser und der Plastikpalette wird der Stift zur echten Aquarellfarbe! Nicht nur auf Reise extrem hilfreich.

Liebe Grüße ins Wochenende Tine! Ich hoffe ich konnte helfen!

Mehr über leuchtende Farben lesen?

strahlende Farben durch Dunkelheit

 

 

 

 

 

Inspiration ist kein Wunschkonzert


Inspiration kann man nicht zwingen!


Obwohl ich den See malen wollte, sitze ich jetzt in der Sonne und male den Schnee auf den Bergen, eigentlich ist das so gar nicht mein Motiv. Doch tatsächlich scheint mein Pinsel oft ein wenig fremdgesteuert und so sitze ich in der Sonne und folge der inneren Stimme.

Jetzt ist Ostern und viele von uns haben endlich mal wieder Zeit sich kreativ zu betätigen, doch die Inspiration sitzt nicht zwischen den Ostereiern und sagt:

„Na schön, das du auch mal wieder da bist! Dann lass uns mal loslegen! Ich habe die Schokoeier schon bereit gelegt!“

Inspiration ist irgendwie ein bisschen wie Malaria, sie bricht manchmal einfach aus und ein anderes mal eben nicht!

Viele Menschen mit einem stressigen Alltag oder gerade die,  deren Beruf Kunst und Kunsthandwerk ist, leiden sehr darunter, wenn die Inspiration weg bleibt! Viele werden dadurch deprimiert und sind wie vor den Kopf geschlagen, wenn sie vor dem weißen Blatt sitzen. Noch schlimmer wird es, wenn sie anfangen sich für total untalentiert zu halten!

Kreativität ist wie flirten, man weiß nie wann es einen erwischt , doch dann ist es wunderschön!


Die Inspiration entscheidet selbst wann sie kommt


Hast du schon mal versucht ein nasses Stück Seife unter der Dusche zu fangen?  Na, dann weißt Du ja wie es mit der Inspiration ist! Wenn man aufhört sie zu jagen, lässt sie sich gemütlich greifen.

Mein Tipp mach einfach die Arme auf und warte bis dich die Muse küsst!

Ja sehr witzig! Wenn so einfach wäre, würden wir uns ja alle nicht so damit mühen oder?


Zwang ist der schnellste Weg in die Inspirationslosigkeit


Tatsächlich ist es  sehr einfach, denn vertrieben wird die Inspiration meist durch selbstgemachten Druck!

Zwang ist einfach übel! Jeder der schon mal versucht hat zu meditieren und dabei ganz heilig werden wollte, weiß es fängt sofort an irgendwo zu jucken, gleichzeitig schläft dein Fuß ein und dann ist es aus mit der Heiligkeit!

Der einfachste Weg zum Erfolg ist Anspruchsdenken ablegen.


Inspiration ist kein Wunschkonzert


Ich bin mit den Fahrrad in diesen kleinen Hafen gefahren, das rote Haus lockt mich schon lange und die Segler davor sind ein echter Glücksfall!

Und jetzt sitze ich hier und kann nicht! Warum?  Inspiration ist eine Diva!

Früher hätte ich mich gezwungen zu malen und rausgekommen wäre dabei erfahrungsgemäß gar nix!

Jetzt halte ich meinen Bauch in die Sonne, genieße den ersten warmen Tag des Jahres und kritzele rum. Mein Mann schnarcht ein wenig in der Sonne!

Die Gedanken schweifen, plötzlich muss ich lächeln, ich schau auf die Berge und muss an die Luis Trenker Filme mit Omi auf dem Sofa denken!

Und bumm, ist sie da die Inspiration, meine Augen wandern zu den Bergen hinter dem See und meine Hand fängt an ganz automatisch zu malen! Komisch, die Berge blende ich immer aus!

Ich werde fast panisch, nein nicht so ein Kitschmotiv! Ich bin wegen des roten Holzhauses da! Bei Inspiration gibt es leider keine Wahlfreiheit:

Ruhe und Langeweile sind oft sehr hilfreich damit die ungewollte Inspiration rausschlüpft!

Inspiration entsteht im Unterbewusstsein, sie schert sich einen Kehricht darum, was gerade angesagt und cool ist. Sie ist Deine Essenz, all das was dich ausmacht, leider kennen wir uns selbst oft nicht oder wollen nichts von uns wissen und deshalb ist es so schwer die Muse zu greifen.


Eine Muse nach Zuhause einladen


Sprache ist schon verräterisch, da sagt ein Schüler diese Woche:

„Ich muss Ostern ein tolles Bild malen.“ Und schon duckt sich die Inspiration!

Eine schöne Zeit zu haben! Oder einfach abschweifen und schon klingelt die Muse! Es ist das Leben was die Kunst so wundervoll macht.


Die Inspiration wird von der Entspannung angezogen wie meine Katze vom rascheln der Leckerli -Tüte


Es gibt ganz einfache Mittel um die Muse einzuladen! Verschaffe Dir die Möglichkeit entspannt zu sein! Oder sei ganz Du selbst, denn echte Gefühle sind die Türöffner zum Unterbewusstsein.

Die Inspiration kommt, wenn kein Druck da ist. Deshalb kommt diese verrückte Inspiration immer zur Unzeit! Im Bett, am Telefon oder beim Autofahren. Oder beim Gedanken an Oma.

Wer versucht, smart, cool oder perfekt zu sein wird grandios scheitern.

Viele Leute machen deshalb so gerne Urban Sketching oder Skizzenbuchkunst, weil es nicht den Anspruch hat perfekt zu sein. Schaffe Dir Umstände die den Geist entfesseln! Oft geht das einher mit einfachem Selbstbetrug!

  • Sag dir das ist eine Skizze und kein Kunstwerk und schon ist der Geist frei!
  • Es ist nicht schade um dieses Material, ich darf es bekritzeln!
  • Das mach ich jetzt nur für mich, das wird hinterher keiner sehen!

 


Keinen Sinn außer Lebensfreude


Die Inspiration kommt, wenn man den Geist leert und die beste Strategie ist es es einfach zu tun ohne jeden Anspruch.

Eine Bekannte in Köln die besitzt genau eine Leinwand. Auf der malt sie seitdem ich sie kenne….seit 10 Jahren und das Ding wird immer dicker! Ich muss sagen am Anfang hat mich das sehr befremdet. Zwischendurch ist diese Leinwand wunderschön und dann ist sie wieder abgrundtief hässlich!

Aber in Grunde hat diese Frau recht!

Es geht um den Prozess!


Übung und der Kuss der Muse


Leider bin ich ein Mensch mit einem gewissen Ehrgeiz, mir sitzt er mitunter wie ein dickes gelbes Tier auf der Schulter und erdrückt mich! Natürlich will ich schön malen! Und ich will auch keine spießigen Bergmotive malen!

Muss ich mehr üben? Ja und nein!

Klar, wer gut werden will braucht irre viel Fachwissen und auch Handwerk. Oft gibt Übung einem auch die Gelassenheit und dann schmiegt sich die Inspiration an Dich.

Aber es ist so wie beim Surfen, man kann die Welle nicht zwingen zu kommen!

Gib dir Zeit! Es wird kommen!  Die Welle kommt ja auch!

Im Positiven wie im Negativen, viele große Künstler haben sich wie verrückt mit der Inspiration gequält. Die Kreativität ist eine sehr launenhafte Geliebte, gerade wenn man muss.

 

Also wie krieg ich es doch hin?

Lachen und machen! Der Inspiration keine Zwangsjacke anlegen!

Ein wunderschönes Osterwochenende wünscht euch Tine aus dem Herz der Kunst

Wer jetzt noch was zum Aufbauen braucht die original Skizzenbücher von William Turner Zeigen: auch Idole malen nur mit Wasser!

Skizzenbücher von Turner

 

Mogeln mit Marker adé Abdeckflüssigkeit


Abdeckflüssigkeitsphobie und Heilungsmöglichkeiten


Das Thema ist heute Licht und Reflexe in Skizzen. ich habe eine Abdeckflüssigkeitsphobie, allein schon weil sich das Wort so ekelig anhört.

Ich bekenne, ich als spontaner Zeichner werde sofort psychotisch, wenn es um Abdeckflüssigkeiten geht. Lichter sind aber wichtig für tolle Bilder, deshalb war ich auf der Suche nach anderen Möglichkeiten.


Abdeckflüssigkeit ist kleberig und unpraktisch


Abdeckflüssigkeit ist der Antichrist der Spontanität, das Zeug ist draußen einfach unpraktisch. Zuerst einmal macht die Abdeckflüssigkeit den Pinsel kaputt oder du musst Reinigungsflüssigkeit mitschleppen. Dann braucht das Zeug unglaublich lange zum trocknen und wenn man es abrubbelt, schaut alles anders aus als gedacht.

Kurz um ich habe eine Abdeckflüssigkeitsphobie

Allerdings wird Abdeckflüssigkeit neuerdings auch als Marker angeboten, darauf habe ich mich sofort gierig gestürzt.  Mein erster Versuch war ein totaler Fehlschlag. Ein schnell verklebter Stift, dessen Strichstärke offensichtlich irgendwo in der Hölle ausgewürfelt wurde. Wahlweise lief der Stift aus oder er malte nicht.


Die kostenlose und schönste Lösung ist Aussparen


Ich male das große weiße Haus, in dem ich den Himmel male. Selbst wenn ich jetzt total kleckere, ist das sogar gut, denn es verbindet mein Haus mit dem sonnigen Himmel. Die Technik ist extrem einfach, denn man muss überhaupt nicht super genau sein.

Aussparen ist die beste und die smarteste Möglichkeit, es braucht halt ein bisschen Übung, bis man merkt, dass man dabei ganz entspannt und nicht super genau arbeiten muss.

Tine Klein Zürich Schipf, Experimente mit weißem Marker


Lass die Kanten reflektieren!


Ich kenne uns ja ganz genau! Was ist das größte Problem? Ja, genau mal wieder alles zugemalt! Und jetzt ist das ganze Bild zu trist.

Kanten, metallische Dinge oder Fenster sollen genauso wie in der Natur Licht reflektieren, denn dann sehen Bilder großartig aus.

Es ist eine extreme Erleichterung, wenn man ein Fensterkreuz mal eben schnell mit dem Stift ins Aquarell malen kann, dafür gibt es eine sehr einfache und prima Lösung: Gelstifte oder Marker.


Marker und Gelstifte fürs Aquarell


Grade ich als sehr schneller und spontaner Maler bin über die Marker dankbar,ich muss nicht alles planen.

Natürlich donnerte sofort einer meiner Kollegen in der Akademie, dass dies doch keine saubere Aquarellmalerei sei, so was hätte Turner auch nicht gehabt! Das ist Mogeln!

Manchmal setzen sich Dinge einfach durch, weil sie extrem praktisch sind.

Lieber Reto, Turner war auch kein ewig Gestriger, der wäre auch froh gewesen ,wenn er auf das Wasserklosett gedurft hätte, anstatt in den Nachttopf zu pinkeln.

Diese Stifte erleichtern einem einfach das Leben, sie werden sich durchsetzen.


Qualitätsunterschiede wie Tag und Nacht!


Leider gibt es viele Stifte auf dem Markt, die sich auf keinen Fall als Kunstmaterial eignen. Viele Stifte trocknen schnell oder haben einfach keinen stabilen Tintenfluss.

Diese Stifte fallen vorzugsweise mitten im Bild aus. Der Grund sind Luftblasen im Pigmentgel, auch Kleine reichen und der Stift ist kaputt, denn sie lassen sich durch Schüttel nicht entfernen. Tipp: Guckt euch beim Kauf die Mine an.


Die positiven Beispiele, Qualität macht sich bezahlt


Wenn die Stifte mitten im Bild ausfallen raub mir das den letzten Nerv, ich werde aus dem Arbeitsfluss geworfen.

Gefunden habe ich beide positiv Beispiele durch Mundpropaganda.

Bis dato war mein Favorit der Signo Gelstift, den gibt es hier in der Schweiz oft in der Büroecke im Supermarkt und er ist wirklich das weiße Einhorn unter den Gelstiften.

Er ist zuverlässig und fällt nicht aus bis er wirklich leer ist.

Gelstift Alternative zum zur Maskierflüssigkeit, Tine Klein

Ist das Papier trocken malt er zuverlässig. Leider wird der Signo nicht wasserfest.

Deshalb habe ich weitergesucht, bei einen Drink and Draw in München dieser Stift in die Hand gedrückt wurde:

Der Molotow Marker: mein neuer Geliebter

Den Molotow bekommt man nur im Fachgeschäft, denn es gibt beeindruckend viele Austausch- Minen, dass war der Grund warum ich endlich gefunden habe, was ich brauchte. Im Fachgeschäft wurde die dicke Filzmine durch eine hauchfeine Metalmine ausgetauscht, dadurch verwandelt sich der Marker in ein Präzisions-Werkzeug der malerischen extra Klasse.

Ohne die Mundpropaganda hätte ich mir den Marker nicht mal angesehen.

Der Umbau des Stifts lohnt sich, er macht dann hauchfeine Linien. Die Spitze heißt Special Tech Spitze. Die Minen könnt ihr euch am Ende des Artikels ansehen.

Den Signo und den Molotow one 4all hatte ich im Dauereinsatz, beide decken, trocknen und sind allzeit bereit. Der Molotow ist allerdings in der Anwendung noch deutlich brillanter, dieser Marker ist ein echtes Kunstmaterial, das Acryl wird wenn es trocken ist wasserfest.

Dennoch einen Harken hat der Molotow, die Mine muss regelmäßig ausgetauscht werden den das Acryl verstopft sie regelmässig, deshalb kauft man die Mine auch im Dreierpack.


Nicht mit der groben Kelle!


Jedoch eine kleine Warnung:

Viel hilft nicht viel!

Hier seht ihr  den Molotow oben an der Dachkante des weißen Hauses und am Kamin stark deckend eingesetzt, an der Dachkannte reflektiert es am meisten.

Wenn man die Stifte zu dick einsetzt, wirkt es künstlich. Mit der feinen Spitze, fügt sich der Marker fast unmerklich ins Aquarell ein.

Falls Dein Stift nicht weiß wirkt, liegt es meistens nicht am Stift, es kann an fehlender Dunkelheit liegen. Besonders Klasse wirken die Marker auf extrem dunklen Farben. Der Molotow deckt auch mit sehr feinen Linien. In den Fenstern und auch beim Geländer habe die Linien mit Wasser angelöst, es sollte nicht nach Stift aussehen, sondern ganz natürlich wirken.

Im orangen Haus habe ich größere Flächen ausgespart, aber alle Reflexe mit dem weißen Stift gesetzt. Es würde komisch ausschauen, wenn man alles mit dem Stift übermalt. Gerade das Wechselspiel zwischen Papierweiß und Stift erzeugt die Illusion von Licht Reflexen. Die zarte Spitze des Molotow gefällt mir so gut, weil ich ganz genau bestimmen kann wie die Acryltinte des Stiftes fließt.

Im Schatten gibt es kein Bling Bling! Leider!

Im Schatten bei den Statisten will ich keine auffälligen Effekte, hier benutze ich den Marker in der noch feuchten Farbe und lasse ein paar Tupfen zerfließen, so entsteht die Andeutung von Butzenscheiben.

Tine klein Skizze mit weißem marker


Verarbeitungshinweise


Übrigens die Stifte zeichnen nicht gut, wenn der Untergrund nass ist. Präzise Linien entstehen nur auf trockenem Untergrund. Der Einsatz in der feuchten Farbe erzeugt sanfte Effekte, deshalb ist das setzen der Lichter im Bild der letzte Schritt.

Ich hab mich für das Mogeln mit Marker entschieden!

Bitte schreibt Eure Erfahrungen, oben unter dem Titel findet ihr die Kommentare. Was könnt ihr zum Thema Licht und Reflexe beitragen und empfehlen? Hat schon Jemand einen Marker mit Abdeckflüssigkeit entdeckt der toll ist?

Ich wünsche Euch ein tolles Wochenende und freue mich auf eure Beiträge

Herzliche Grüße aus Zürich

Tine

Nachtrag: Ein Jahr später bin ich immer noch überzeugt allerdings stelle ich fest das man die Minen immer wieder austauschen muss. Denn liegt der Marker eine Zeit verklebt die Spitze. Mittlerweile arbeite ich wieder mit Feder und weißer Tinte.

Minen bei Molotow

 

Mehr lesen zu ungewöhnlichen techniken?

Schriftentransfer im Skizzenbuch

Wir stürmen das Museum mit Stift

Im Museum mit  Stift


Die Ausstellung ist wunderschön, in gedämpften Licht wirken die Giacometti Kunstwerke beeindruckend. Künstler im Museum sind etwas anderes als normales Publikum. Wir sehen mit den Augen und wir sehen mit der Seele und mit der Verbindung zwischen Hand und Hirn, wir wollen mehr als alle anderen das Geheimnis des Erschaffenen ergründen.

Ich möchte Geheimnisse von Giocometti eintauchen, was genau passiert zwischen Auge, Seele und Hand des Künstlers? Um das zu ergründen, male im Museum. Manchmal kopiere ich um die Zusammenhänge zu begreifen, doch meistens denke ich mit Stift darüber nach. Über Alberto Giacometti scheint eine dunkle Wolke zu hängen. Ich bin auf der Suche nach Licht, doch Licht ist nicht sein Thema.

Das Vergleichen lässt mich verstehen!

Tine Klein Stift Zeichnung Giacometti


Das Erlebnis Museum wird mit Stift zur Erfahrung


Ich kann jeden Menschen nur empfehlen mit Stift und Skizzenbuch ins Museum zu gehen.

Zeichnest du im Museum, ist das Erlebnis unglaublich viel tiefer. In dem du selbst Kunst machst, öffnest du im Gehirn die gleichen Prozesse und Vorgänge, du klinkst dich ein in den Prozess des Erschaffens und das gibt auf einen Schlag mehr Informationen als ganze Bücher.


Erst mit Stift scheine ich den Künstler zu begreifen


Als ich mich öffne, ergreift mich eine Wolke der Melancholie. Den die intuitiven und sensiblen Kanäle des Wahrnehmens sind offen: Während ich in den Strich des Anderen eintausche, erfahre ich viel über mich und den Anderen. Ich merke, wie wichtig mir das Licht in meiner eigenen Kunst ist. Während ich Giacomettis Strich ausprobiere, merke ich wie mein Strich ausbrechen will. Mein Stift ist mehr Freiheit und Lebensfreude gewohnt.

So fällt mir in dem guten Licht der Ausstellung zum ersten Mal auf wie eigenartig vernarbt die Kunst von Giacometti ist.

Ich stehe vor einer Statue und starre im sanften Licht auf die riesigen Füße. Eigenartig denke ich, die Füße kleben. Die kleine Statue scheint die Füße kaum vom Boden zu bekommen, Die Hände erinnern an Edward mit den Scherenhänden. Die Statue ist elegant und doch eigenartig hilflos, zart und schwer.

Plötzlich schrecke ich auf!

Der Kunstkritiker zu meiner linken, ein Pickelgesicht im „Jeder-vergisst- seinen-Kinderwunsch- Alter“, wirft ein:

Was sind das denn für Hackfressen!?

Lästerung in den Heiligen Hallen? Nein, ich grinse, Kunst braucht immer ein bisschen Revolution. Es wäre jetzt nur schön, wenn wir der kleinen Großmaul mal zeigen könnten wie schwer es ist selbst etwas Ausdrucksstarkes zu erschaffen!

Menschen müssen mitmachen um mit zu fühlen! Im Atelier wäre ich in drei Schritten bei ihm würde ihm einen Klumpen Ton auf den Tisch werfen und ihm dem Kampf mit der eigenen Kreativität ausliefern…hier mach selber!

Leider sind die wenigsten Museen auf Mitmacher eingerichtet…


Tine Klein Zeichnung mit Stift nach Giacometti

Tine Klein Zeichnung nach Giacometti!

Die meisten Museen sind nicht auf Macher eingerichtet, das kann man ja auch verstehen. Schade ist es trotzdem, denn zu sehen wie Kunst entsteht würde allen Beteiligten die Augen öffnen und viel Spaß bereiten.

Ein trockner Stift, mehr ist nicht erlaubt! Meine Museumsausstattung ist wirklich kein Luxus:. Harte Kunstmappe, Graphit, Rötel, Ölstift und Klemme für das Skizzenbuch. Aber die Kunst kommt aus dem Menschen, auch einfaches Material macht Spaß.

 

Wir bringen die Kunst mit ins Museum


Wir holen die Kunst ins Museum!  Künstlerisch arbeiten füllt die heiligen Hallen mit Leben! Das hier sind Macher! Mit ein paar Handgriffen verwandeln wir das Kunsthaus zum Atelier!

Herz-der-Kunst Gruppe, Zeichnen im Museum

Wir können jeden Menschen nur empfehlen mit Stift und Skizzenbuch ins Museum zu gehen, das Erleben ist anders. Es ist ein Unterschied wie Kino oder reales Leben. Mit Stift bist du drin im Kunstprozess und Du machst mit!


Kunst im Café


Viele Anfänger haben Angst mit ihren ungelenken Strichen in den heiligen Hallen so etwas wie „Gotteslästerung“ zu begehen. Die Gruppe gibt Schutz in den Massen der Kunstinteressierten, gerade Fachleute schüchtern ein, deshalb verteilen wir es am Anfang erst mal ein paar Tipps und Tricks und ein bisschen seelische Stärkung.

Alles was in der Ausstellung stören könnte, machen wir im Café.  Das Caféhaus war stets Keimzelle der Kunst. Trotzdem gibt es überraschte Gesichter, wenn die Kunst das Museum stürmt.

Hier wird diskutiert und vor allem auch gezeigt. Kunst in Aktion. Wie hat er das gemacht? Wir tauchen ab in Giacomettis Geheimnisse.

Das Handwerk ist die eine Seite der Kunst, die Seele gehört dazu wie der Name an der Tür.

 


Kunst mit Stift bring Ruhe und Zufriedenheit


In der Ausstellung ist Ruhe angesagt! Das Erste, was man bemerkt; Menschen mit Stift genießen die Ausstellung viel mehr. Viele Besucher wandern  rastlos von Exponat zu Exponat.

Wir sehen und erforschen in Seelenruhe. Die meisten Museen haben für die Besucher sehr bequeme leichte Klappstühle. Danach sollte man auf jeden Fall fragen, denn sie stehen manchmal nicht in der Ausstellung.

Schämen braucht man sich nicht! Auch Anfänger bekommen im Museum viel Zuspruch. Man merkt ganz deutlich, wie viele der Besucher würden gerne mitmachen würden! Für die Kinder sind wir oft die letzte  Rettung. Kunst ist die Brücke zwischen Jung und Alt.


Kleine Knigge für Museumsstürmer


Ruhige Plätzchen…


sind extrem wichtig, sonst regst du dich nur über Drängler auf.

Wenn wir vor den Infotafeln des Museums sitzen, müssen wir uns nicht wundern, wenn wir ständig gestört werden. Wir stören dann ja auch die Anderen.. Während sich in den Gängen der Führung die Leute drängen, haben wir am Rand völlige Ruhe. Achte einem Moment darauf wohin die Audio-Führung die Leute leitet, abseits davon finden sich gute Plätze zum Kunst machen.

In den Strich eines Anderen einzutauschen ist wie ein Selbsterfahrungstrip, dabei vergisst man so einiges! Man weiß das Kunst machen einen Flow erzeugt. Die Zeit vergeht wie im Flug.

Macht Euch klar, dass wir einen Museumsbesuch  ganz anderes empfinden als normale Besucher.

Ein Künstler will  im Museum miterleben, lernen und sich austoben!  Ein Museum ist plötzlich lebendig, ein Abenteuerspielplatz. Zauberhafte Gedankenwelten durchblitzen das Gehirn.

Letztens in der Modern Tate hatte ich das dringende Bedürfnis nach einem Schneidbrenner, weil mir schlagartig klar war, dass sich der künstlerische Ausdruck  eines Metallkunstwerkes dramatisch verbessern würde, wenn….Gott sei dank war der  Schneidbrenner in der Ausstellung grade nicht zu finden.


I have a Dream!


Aber jetzt mal Spaß beiseite, da ich ja ganz oft Menschen zum Zeichnen in Museen begleite, sehe ich wie gerne viele Menschen mitmachen möchten.

Ich finde die Trennung von Kunst machen und Museum als unnatürlich.

Einerseits lieben es viele Besucher den Künstlern zuzusehen. Nach dem Besuch habe ich 4 Zuschriften bekommen. Ein Wildfremder hat ein Portrait von mir gemalt. Ein Besucher aus Hongkong hat mich angeschrieben! Alles Menschen die in der Ausstellung gern mitgemacht hätten.

Andererseits ist es auch gruselig den Kunstunterricht vom Museum zu trennen, denn die Qualität Kunst und Kunstunterricht driften auseinander. In manchen Kursräumen wird Kunstunterricht gemacht, der wäre schon 1917 verstaubt gewesen.

Nur einmal habe ich es in London erlebt, dass Kunst machen ganz natürlich in eine Kunstaustellung integriert wurde, damit schließt sich der Kreis

Nächsten Monat darf ich in der Augsburger Puppenkiste malen, das Theater hat ganz selbstverständlich Räume für Zeichner! Wie wundervoll!

Wir Danken den Kunsthaus Zürich für seine Gastfreundschaft und die Erlaubnis zur Veröffentlichung der Bilder.

Hier noch ein paar Ergebnisse aus unserer Zeichen Aktion:

Kunsthaus Zürich, Skulptur von Giacometti

Kunsthaus Zürich Skulptur von Giacometti

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Giacometti hat sehr Ausdrucksstarke Skulpturen gemacht, das macht es leicht loszulassen.

Hie hat Tine eine freie Linien Zeichnung gemacht. Mit 2 Stiften gleichzeitig.

Tine Klein freie Linienzeichnung einer Skulptur nach Giacometti

Es ist merkwürdig, Leienkünstler finden Freiheit bei Künstler extrem lässig,

sich selbst setzen sie aber enge Grenzen.

Tine Klein freie Linien Zeichnung nach einer Skulptur von Giacometti

Tine Klein Freiheitsübung nach einer Skulptur von Giacometti

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich bin so extrem stolz auf meine Schüler sie ihre Eigenen Lösungen finden. Leider kann ich nicht jeden Namentlich erwähnen….Alle Zeichnungen sind nach Giacometti Skulpturen entstanden.

Liebe Grüße, seid glücklich und entspannt im neuen Jahr!

Tine

Seid ihr in der Schweiz? Hier kannst du dich unverbindlich in den Verteiler für den Spaziergang mit Stift eintragen, dann gibt es Infos wann was  los ist… 

Hier geht es zum Kunsthaus….

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Frei Malen braucht Revolution im Kopf


Frei Malen lernen ist schwer


Nicht etwas weil freies Malen oder Zeichen schwer ist, sondern weil es eine Sperre im Kopf gibt. Richtig und Falsch ist in unserem Kopf so tief verankert

Wenn etwas anders ist als erwartet, dann sind wir gefrustet, wir haben das Gefühl das wir total falsch liegen !!! Und das erzeugt dieses Gefühl von:

Ein Striche und schon habe ich es verdorben Gefühl

Kunst und Wissenschaft funktionieren nach Pipi Langstrumpf:

2 x 3 macht 4
Widdewiddewitt und Drei macht Neune !!
Ich mach‘ mir die Welt
Widdewidde wie sie mir gefällt ….

3 x 3 macht 6 – widdewidde
Wer will’s von uns lernen ?
Alle groß und klein
trallalala lad‘ ich zu uns ein.

Was wirst Du jetzt sagen 3 X 3 macht 6 das ist ja eine tolle Wissenschaft! Die wirklichen Denker jedoch haben sich an so etwas nie gehalten. Ich sag nur Einstein, es gibt keine berechenbare Erdanziehungskraft, sondern die Erde liegt in einer Raum-Zeit-Vertiefung, deshalb rollt fällt dein Stift auf die Erde zu, ist ja logisch da ist ne delle im Raum-Zeit-Kontinuum.

Oftmals ist um die Ecke denken ganz vergnüglich und was scheinbar wirklich Hässliches sieht mit anderer Perspektive ganz anders aus.


Kennst du noch das Gefühl des unerschrockenen Entdeckers?


Es ist dieses Gefühl, das man als Kind hatte, wenn man gut gelaunt mit Freunden draußen spielte. Als Erwachsener ist das alles viel schwieriger geworden, weil wir Angst haben beim Entdecken einen Fehler zu machen.

Man kann nichts entdecken, wenn man es von Anfang an verneint!

Letzte Woche habe ich euch ja erzählt wie sehr es mich ärgert, das mein Strich im Alltag manchmal vor Stress so hart wird.

Früher hätte ich gedacht so eine Minuten-Zeichnung ist völlig Wertlos…ihr Zweck ist die Übung und ich hätte meinen harten Strich verflucht.

schnelle-skizze

Mit einer veränderten Geisteseinstellung wirft der Fehler Dich das nicht aus der Bahn, Du macht einfach eine kleine Schönheit daraus. Auf hart gib sanft und schon sieht die Zeichnung oben ganz anders aus. Vergleich es ruhig, es ist die gleiche Zeichnung die blauen Linien sind nur beim Scannen verschwunden.

schnelle-skizze-kolloriert-1

Das ist zwar immer noch kein Meisterwerk aber nichts worüber man sich ärgern müsste.

Die meisten wirklichen Fehler entstehen aus unserer ERWARTUNGSHALTUNG:


Mach Dir den Fehler zum Freund


Fehler sind nicht Schlimmes, sie sind die Basis des Lernens und das scheinen wir ab einem gewissen Alter nicht mehr zu vertragen.

Jeder Versuch muss ein Erfolg sein!  Das erzeugt einen Wahnsinnsdruck, und macht uns mal ganz klar heraus gesagt schlecht.


Wie bringt man frei Malen bei?


Wir Zeichenlehrer sagen immer, du musst einfach loslassen. Fehler sind nicht schlimm, mach einfach mal!

Um ehrlich zu sein, dass hinterlässt Mallehrer und Malschüler hilflos zurück. Der Schüler sieht ja an Punkt x , das sein Bild blöd aussieht.

Kann man Freiheit überhaupt beibringen?

Die einzige Möglichkeit ist das Experiment und dann ausloten, wo die eigenen Grenzen und Möglichkeiten liegen.

 


Das Zeichenlabor Frei Malen lernen


Ausgangspunkt: Ich habe die Hürlimann Villa in der Mittagspause 1mal gezeichnet und 3 Farbstudien gemacht. Die Zeichnungen sind nicht zusammen gezeichnet, es sind 4 Originale die hinten und vorne nicht zusammen passen.

Viel Spaß bei der Entdeckungsreise:

Diese Zeichnung ist der Ausgangspunkt der Reise die Hürlimann Villa.

zeichnung-mit-hintergrund


Kolorieren mit dem Würfelbecher


Jetzt füge jetzt  Kolorierungungen mit dem Würfelbecher hinzu und wir schauen gemeinsam was passiert. Diese hier ist viel zu groß, aber lustiger weise wirkt es gar nicht so extrem falsch, denn der Geist des Bildes bleibt.

zeichnung-mit-motiv-1-gross

Jetzt mach ich die Kolorierung mal zu klein und der Turm  und der Baum passen gar nicht zur Zeichnung.

zeichnung-motiv-1-kleiner

Das Erste was wir uns merken können, hier passt doch gar nichts, wieso sehen die Zeichnungen nicht völlig verdorben aus? Wenn du das nächste Mal genervt bist bist, weil du wieder mal einen unverzeihlichen Fehler gemacht hast, dann denk dran es gibt keine unverzeihlichen Fehler.


Ein Fehler ist nur eine Wegkreuzung


Ich kann Dinge auf 1000 Wegen tun, wenn ein Fehler passiert, dann ist das nur eine Wegkreuzung zu anderen Möglichkeiten.

Ich kann in völlig anderen Farben arbeiten, hier zum Beispiel ist die Kolorierung viel zu klein und ob ich den Baum genau treffe ist dem Gehirn völlig egal, denn es erledigt selbst den Rest.

huerlirosa-unpassend


Selbst völlig Überzogenes geht


Die meisten würden diese Skizze ganz ordnungsgemäß in den Linien kolorieren, natürlich viel ähnlich und auch viel ordentlicher.


huerlimann-strucktur

Aber was passiert, wenn ich ähnlich und ordentlich auf den Kopf stelle? Wir machen es nun abstrus groß, ich vergrößere jetzt die Farbe mal um 300 Prozent…. und koloriere die Skizze mit dem Turm und einem riesigen Fenster.


Und wo liegt die Grenze?


Das herauszufinden ist jedesmal wieder ein Abenteuer! Wo deine Grenze liegt kann niemand für Dich entscheiden, wir finden es heraus durch Überraschung und ein wenig am Kopf kratzen.

huerliriesig

Das Haus hat eine Weihnachtsmannmütze, das ist jetzt extrem, aber trotzdem nicht schrecklich.

Unsere Angst vor Fehlern, ist völlig lächerlich, frei malen ist viel fehlertoleranter als gedacht. Der Spaß liegt darin sich wie ein Entdecker im eigenen Bild zu bewegen.

Unverhofftes ist kein Fehler sondern ein Geschenk

Ich hoffe ich konnte uns als Weihnachtsgeschenk die Angst vor Fehlern nehmen, wenn das nächste Mal was schief geht, lach und denk an mich. Versuch was draus zu machen anstatt die Flinte ins Korn zu werfen.

Schnell Zeichnen lernen?

Der Winter ist immer eine harte Zeit für mich. In meinen Zeichnungen verlasse ich mich immer all zu sehr auf die Farbe. Hier am Zürichsee ist es im Winter kalt und feucht, nichts trocknet mehr. Ich kann mich in der Kälte also entscheiden Farbe oder Zeichnung, beides geht nicht.


Da hilft nur eines, schnell Zeichnen


Tine Klein Collage aus 2 schnell Zeichnungen

Tine Klein Collage aus 2 schnellen Winterzeichnungen

Ich arbeite viel und gerne im Atelier, jedoch das Outdoor Zeichnen ist mein Hobby und deshalb verzichte ich auch im Winter ungern darauf.

Das draußen zeichnen ist für mich die engste Verbindung zur Natur und Umwelt, deshalb wichtig für meine Seele. Jedes zeichnen an der frischen Luft ist für mich wie Yoga für die Seele.

 


Kalte Hände sind eine Chance das schnelle Zeichnen zu lernen


Wenn das Wetter wirklich übel ist dann mache ich nur extrem schnelle Füllhalterskizzen.

Schnell Zeichnen mein nicht gehetzt Zeichnen, es meint couragiert ohne Hemmungen zügig arbeiten

In dem ersten Atelier in dem ich zeichnen lernte, wurde regelmäßig die Eieruhr gestellt. Wer nach 5 Minuten nicht das Motiv eingefangen hatte, musste einen 10er in die Kaffeekasse zahlen. Ich glaube, ich habe da so viel Kaffee bezahlt, dass alle ein leichtes Zittern von zuviel Koffein hatten. Wie sehr hab ich mir gewünscht auch so schnell und hemmungslos zeichnen zu können!

Heute mach ich diese 3 bis 5 Minuten Skizzen zum Spaß, meistens in mein Notizbuch.

schnelle-skizze

Tine Klein 5 Minuten Zeichnung von einer Villa in Zürich Enge.

Meistens ist mein Strich im vorbeirennen schnell und hart. Keine Zeit zum Nachdenken, deshalb muss mein Stift ganz schön Leiden.

Ich habe mir abgewöhnt, das zu werten.

Was den Strich hart macht, ist der Stress des Alltags. Für mich ist das so wie eine Zigarettenpause, ich entlade in der Zeichnung meinen Stress, das entspannt.

5 bis 10 Minuten sind übrigens eine super Zeit um auch im Winter tolle spontane Zeichnungen draußen zu machen.


Zeichenspiel: Zeichnen lernen statt Zigarettenpause


Stell mal den Timer in deinem Handy auf 6 Minuten und versuche in dieser Zeit eine schnelle Skizze zu machen.

Wichtig ist das du dich drauf einlässt, lass einfach den Stift über das Skizzenbuch rasen egal ob was *falsch* ist oder nicht. Fenster und unwichtige Details lässt du dabei erst mal aus. Die meisten meiner Schüler erleben einen Aha-Effekt: Nach wenigen Versuchen sind die Skizzen nicht schlechter als eine langwierige und mühevoll gemachte Zeichnungen.

Im nächsten Sommer wirst du dankbar sein, denn das schnelle Zeichnen lernen aus dem Winter, wird dir im nächsten Sommer viel Sicherheit geben.

 


Der Strich bist Du


Jeder hat einen ureigenen Strich. Ich sag selten „Muss“, doch: Jeder muss seinen Strich akzeptieren! Er ist Ausdruck dessen wie du bist, wie du siehst, wie du denkst und wie du erforscht.

Ich habe meinen Strich gehasst….

Mein Strich ist manchmal wie ich, er ist direkt, manchmal hart, manchmal fällt er mit der Tür ins Haus, er ist naiv und oft zu simpel.

….lieben gelernt habe ich meinen Strich erst als ich los ließ, als ihm erlaubte meine ganze Persönlichkeit zu zeigen.

Mein Strich ist heute je nach Laune, mal frech, mal voll perlendem Gelächter oder auch unsicher und zerbrechlich, verwirrt oder suchend.

 


Ein schneller Strich ist eine Mischung aus Körper und Geist


Ein Strich ist eine sehr private Sache, denn ersteht nur durch Dich, durch deinen Geist und deinen Körper.

Damit sich dein Strich überhaupt zeigen kann, muss die Verkrampfung und Unsicherheit weg, denn diese Gefühle sieht man in jeder Linie.

Spiele helfen uns locker zu werden, ich mache regelmäßig Zeichnungen die hinterher keiner sieht, so ist der Druck weg….und der Strich wird schön und entspannt.

…mein persönliches Zeichnen lernen, findet immer hinten im Skizzenbuch statt. Hinten sind die Zeichnungen die keiner sehen wird…Das ist ein großer Spielplatz für mich.


Die besten Zeichnungen sind immer hinten


Die besten Zeichnungen, also die, die ich zeige, sind dann lustiger weise immer hinten im Skizzenbuch, weil ich dort entspannt mit mir selbst arbeite.

Eine Zeichnung wird gut, wenn ganz bei mir bin!

Tine Klein Schnell Zeichnen 10 Minuten

Tine Klein Schnelle Zeichnung der Hürlimann Villa

Ich warte hier oft auf die Tram, es ist das gleiche Haus wie oben.


Zeichenspiele, Strukturen und Farben


Spielerisch mit sich Selbst umzugehen kitzelt verborgene Fähigkeiten aus uns heraus. Plötzlich wird der Strich ganz entspannt.  Warum diese Zeichnung so zart und spielerisch ist, liegt an einem Trick…ich höre auf Gegenstände zu sehen und konzentriere mich ganz auf Bewegung und Struktur.

Die Collage am Anfang des Artikels ist ein zufälliges Ergebnis aus diesen 2 Zeichenspielen.

Diese spontane Farbexplosion ist auch ein Spiel. Ich mache sie ohne Sinn und Ziel.

Tine Klein schnell Zeichnen von Farbimpression

Tine Klein Farbimpression der Hürlimann Villa

Das Spiel ist es was Wissen und Kompetenz gibt.

Zu dem Unfall der die schöne Collage ergab, berichte ich mehr im Artikel kommende Woche.

Schnell Zeichnen lernen geht übrigens nicht! Aber das schnelle Zeichnen hilft enorm dabei. Es ist ein Weg der Spaß macht…

Eines meiner Lieblingsbücher zu Zeichenspielen ist „Das Zeichenlaboratorium“.

Hier könnt ihr mal reingucken:

Was sind eigentlich Eure Lieblingsbücher zum Zeichnen lernen?

Liebe Grüße in die Weihnachtszeit und viel Spaß beim spielen

Tine

Last Euch auch von der Weihnachtszeit keinen Stress machen! Macht es euch selbst schön.

Ich hab schon mein bestes Weihnachtsargument gefunden:

Schaaaaatz, ich kann leider bis Januar nicht bügeln, weil ja alle Steckdosen mit Lichterketten belegt sind.

 

Genüsslich im Skizzenbuch stöbern

Eine Muße-Stunde mit dem Skizzenbuch von Detlef Surrey. Bei Anderen im Skizzenbuch zu stöbern ist einfach wundervoll. Für mich ist das wie ein Kochbuch zu lesen, auf der Suche nach guten Rezepten. Während die Sketcher sich munter im Pub unterhielten, habe ich mich mit Detlefs Skizzenbüchern in eine Ecke gekuschelt und mir geschworen, wenn ich mal über das Menschen zeichnen schreibe, dann möchte ich mit Euch in Detlefs Büchern stöbern.

Detlef Surrey kann mit wenigen Strichen Geschichten erzählen und das so gut, dass er seit Jahren in dem harten Geschäft des Illustrierens erfolgreich ist. Was ich an seiner Arbeit schätze? Seine freundlichen Augen, er zeigt das Menschliche und das Komische des Alltags. Wenn er mich zeichnet, dann fühle ich mich liebevoll ertappt.


Total erwischt!


Sizzenbuch von Detlef Surrey: Tine Kleins Workshop

Sizzenbuch von Detlef Surrey: Tine Kleins Workshop

Detlef hat mich schon häufiger gezeichnet und das sorgt immer wieder für heftige Lacher in meinem Umfeld.

Schon wieder mit Breitseite erwischt. Mein Atelierkollege meint, ich sei von Natur aus eine Comicfigur. Ich jedoch denke, es gehört extrem viel Können dazu einen Menschen erkennbar in ein 1 cm großes Strichmännchen zu verwandeln über dem ein Leuchtpfeil mit der Aufschrift: * schaut her dies ist… Tine!* hängt


Besser als Fahndungsfotos


Solche Bilder sind tatsächlich einprägsamer als Fahndungsfotos, weil sie extrem viel über Menschen erzählen.

Sie machen einen Menschen ganz deutlich erkennbar, weil sie kurz und knackig Eigenheiten und Umfeld beleuchten. Viel hilft dabei nicht viel, sondern es muss das Wesentliche sein, damit der Mensch erkennbar wird.

Ich muss Lachen wenn ich sehe wie gekonnt Detlef meinen Fahndungsbrief schreibt:

Blonde, kurvige Mallehrerin gesucht, mit einem Hang zu bunten Sommerkleidern (die Macht der englischen Gene)…Sie kann die Augen nicht von ihren Malschülern lassen und wacht wie eine Glucke über sie wie über die Entchen. Da muss ich selbst lachen, wenn ich das sehe. Oft ist das zwingende Erkennungsmerkmal die Körperhaltung: Ich habe vor Jahren mal eine Gehbehinderung gehabt und obwohl ich schon lange keine Probleme mehr habe, stabilisiere ich immer noch mit beiden Hände mein Becken wenn ich stehe…es ist ein Tick aus meiner Schmerzzeit…

Wieso wird der Mensch erkennbar?


Wie macht man einen Klecks zum Menschen und zur Story?


Hier geht es ja nicht um mich, sondern darum zu erkennen, wie man eine Story in einem Bild erzählt. Detlef reduziert gekonnt auf die wesentlichen Merkmale. Es sind einige wenige Eckpunkte:

Außerliches: Blond und Rund

Körperhaltung: Hände in die Hüfte gestemmt.

Accessoires: Immer im Happy -Kleidchen

Blick: Total fixiert auf die Gruppe

Umwelt: Stifte, Blätter, sichtbare Zeichenmaterial stützen die Story der Zeichenlehrerin

Was heißt das für unsere Skizzen?

Durch das Verdichten von Informationen wird eine Skizze zur Story…

Wenn ihr so arbeiten wollt, dann müsst ihr Indizien-Spuren legen. Ein rennender Mann wird durch Uhr und Aktenkoffer zum gestressten Geschäftsmann.


Good Vibrations  im Skizzenbuch


Good vibrations und ein paar Zusatzinformationen machen eine Skizze zu einer schönen Geschichte.

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Drink and Draw von Detlef Surrey

Das was wir uns von Detlefs Arbeit merken können, ist das man einfach nicht viel braucht, es geht um das Wesentliche

Diese kleine Zeichnung hat mich sofort angesprochen, die gute Stimmung bei einem Drink & Draw. Der Kern ist die freundliche Stimmung: Also 2 nette zugeneigte Gesichter, 2 Gläser Wein und ein Stift…fertig ist der Drink & Draw.

Beim zeichnen von Geschichten geht es nicht  um einen Anatomie-Wettbewerb, sondern um Menschliches.


Ja, das Menschliche


Der Alltag liefert uns immer wieder gute Stories, die wir oft ganz schnell vergessen. Diese Skizzenbuchgeschichte lebt vom Kontrast: Hinten tobt die Party, vorne stehen die Spassbremsen.

surrey-fr-perp-sardana-, Blog.herz- der- Kunst

Detlef Surrey: Fest in Frankreich

Natürlich ist diese Version schon etwas für Fortgeschrittene, aber das Prinzip kann man sich merken. Zeichnungen werden oft enorm klar durch Blicke und Gesten, ich glaube neben dem Blick, ist die Geste für Zeichner das wichtigste Werkzeug im Skizzenbuch.

 


Die kleine Geste


Die kleine Geste erzählt oft die eine ganze Geschichte, mehr braucht man nicht um den Kontakt zum Zuschauer herzustellen.

nachdenklich

von Detlef Surrey

Die Hand zeigt wie er nachgrübelt, nicht mal mehr der Blick ist notwendig.

Die Geste ist wichtig, um zu zeigen was ein Mensch denkt oder wie er sich fühlt, sie kommt von innen.


Der Blick


Der Blick ist unerlässlich überall dort wo Interesse signalisiert wird.

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Detlef Surrey: Straßenszene in Manchester mit Daniel Nies und Tine Klein

Daniel Nies hat einen wunderschönen Strich und ich schaue ihm immer wieder gerne beim Zeichnen zu. Detlef hat das eingefangen. Jeder sieht, dass mich Daniels Zeichnung interessiert. Warum?

Eine Besonderheit des Menschen ist, das er dem Blick eines Anderen folgt und daraus Informationen gewinnt, das ist so natürlich, dass wir alle vergessen wie besonders dies ist.

In unseren Zeichnungen können wir diesen Zusammenhang ganz einfach nutzen, der Zuschauer wird dem Blick unserer Zeichenfiguren folgen und damit können wir super zeigen was uns interessiert. In der Zeichnung zeigt man dann die Figuren ein wenig von der Seite. Eine eine kleine Drehung des Kopfes und die Blickrichtung wird sichtbar. Dafür müssen wir den Kiefer zeichnen, denn dann sieht man, wie jemand seitlich auf etwas schaut. ( wurde im Artikel der letzten Woche beschrieben)

Wenn wir auf Blick und Geste achten, dann werden unsere Zeichnungen lebhaft und belebt. Ich selbst habe losgelassen, Zeichnen ist für mich kein Anatomie-Wettbewerb. Ich liebe Zeichnungen, die die Geschichte des Lebens erzählen…

Was denkst du dazu? Wir wünschen Dir ein schönes Wochenende.

Vielen herzlichen Dank an Detlef Surrey.

 

Viel Spaß dabei ich wünsche euch ein wunderschönes Wochenende.

Tine

P.s. Hier könnt ihr noch in Detlefs- Blog und seinem Skizzenbuch stöbern

http://surrey-skizzenblog.blogspot.ch/