Bleistift ideal zum zeichnen lernen

Hallo,  schön, dass du da bist!

Basel Ecke Rheingasse, Skizze mit Bleisstift von Tine Klein

Bleistift-Zeichnungen sind in Europa zurzeit nicht hip, aber eines kann ich dir sagen, zum Zeichnenlernen gibt es nix Besserer als den Bleistift.

Meine Freundin und Ärztin spendete den blöden Spruch des Tages dazu:

Wer Fachwissen über Bleistifte hat und das Wort Musikkassette kennt, ist so alt, dass er dringend zur Darmspiegelung muss. Na danke, aber auch! Das bringt sie  nur am Telefon, weil sie dann keine Angst vor Körperverletzung hat.

Das Video zum Bleistift im Blog findet ihr noch viel Fachwissen und das Foto zum mitmachen:

Entschuldigung, die Lichtübersteuerung im 2.Teil ist nun behoben.

Jetzt aber zum schönen Thema Bleistift:

Tatsächlich macht der Bleistift dich  auf Dauer viel besser! Warum?

Wo liegt der Zusammenhang?

Der fachliche Zusammenhang ist das Licht, erst wenn ein Zeichner oder Maler das Licht beherrscht, werden Arbeiten beeindruckend!
Das Spiel mit dem Licht verwöhnt die Augen!
 
Abwechslung reicht,  und voller Leben soll es aussehen,  und das erreichst du nur, wenn du mindestens drei verschiedene Arten des Lichts im Bild hast.
 
Ich übersetze das nun in eine einfache, verständliche Handlungsanweisung à la Fuck you Goethe“:

Wenn ein Bild nicht Schwarz, Weiß und Mausgrau besitzt, sieht es für den A….. aus!  Du liebe Güte, jetzt muss ich an den doofen Spruch denken!

Das ist die Faustregel, und wer sich die hinter die Ohren schreibt, wird zum Meister.
 
Der Grund dafür ist ein wissenschaftlicher. Die Bilder werden langweilig, weil die Stäbchen im Auge nicht stimuliert werden.
Dieser fachliche Zusammenhang funktioniert ebenfalls bei farbigen Bildern. Deshalb bist du gut beraten, das Spiel mit dem Licht so früh wie möglich zu lernen! Denn wer dies nicht kann, erzeugt wirklich fade Zeichnungen und gruselige farbige Bilder.

Schwarz und Weiß, das Spiel mit dem Auge.

Was sind Stäbchen? Stäbchen sind die Zellen im Auge, die auf Hell und Dunkel reagieren. Wenn ein Maler die abwechslungsreiche Gestaltung mit Hell und Dunkel vergisst, dann werden seine Bilder nicht attraktiv fürs Auge. Ob jetzt nun farbig oder schwarz-weiß, wenn die Stäbchen im Auge nicht stimuliert werden, bleibt das Bild für den Betrachter uninteressant.
Was du dir merken kannst, ist,  dass du um das Spiel mit Hell und Dunkel nicht drum herum kommst, weil es schlicht und einfach die Funktionsweise des Auges ist.
Die gute Nachricht ist, dass der gute alte Bleistift optimal ist, um dir das beizubringen. Der Bleistift kann nix anderes als schwarz und grau und damit lernen wir das Spiel mit dem Licht.

Pfeffern und Salzen  mit Bleistift.

Damit aus deinem weißen Blatt Licht entsteht, musst du das Objekt mit Grau und Schwarz umspielen, erst dann begreift das Auge, dass dein Motiv etwas ist, was Licht reflektiert.
 
Besonders interessant sind die Stellen, an denen Hell, Mittel und Dunkel zusammentreffen. 
 
Diese Stellen sind für das Auge gleichbedeutend, als wenn man auf dem Kuchen eine Stelle mit Sahne, Schokolade und Marmelade erwischt hat! Dies sind die Stellen, bei denen jeder Mensch so richtig gierig wird! Einfach erklärt,  heißt dies, dem Auge geht´s genauso! Dort, wo es viel zu sehen gibt, wird es auch hingucken.
 
Letztendlich geht es darum, das Auge des Betrachters so richtig lüstern auf deine Zeichnungen zu machen!
 
D. h. wenn ich mit dem Bleistift Hell, Mittel und Dunkel erzeuge, dann flirte ich mit dem Auge.
Merke: Es ist wie beim Flirten, zu viel wirkt wie plumpe Anmache. Bei zu wenig bleibst du unsichtbar!

Malen lernen mit Bleistift

Malen lernen mit dem Bleistift heißt, das Schwarz zu kontrollieren.
 
Das Schwarz ist so etwas wie das Salz in der Suppe für den Bleistift!
 
Das richtige Schwarz entsteht nur bei weichen Bleistiften.
Hast du zu viel Schwarz im Bild, ist die Suppe versalzen und das Bild wirkt traurig oder schmierig.
 
Gibt es zu wenig Schwarz im Bild, ist das Bild langweilig.
 Nun kommen wir zum Thema des Videos, wir gestalten die Mine eines Bleistiftes so um, dass er perfekt dazu geeignet ist, dunkle Akzente ins Bild zu zaubern, zu setzen.
 
Im Video zeige ich, wie man Bleistifte anspitzt, dabei geht es nicht nur um eine normale Form, sondern ich verändere die Mine  so, dass sich besonders einfach Hell, Mittel und Dunkel erzeugen kann.
 
Zuerst verlängere ich die Spitze und kann dann ruhige Grautöne erzeugen. Das Wichtigere ist allerdings dosiertes Schwarz.

Schwarz dosieren lernen.

Schwarz ist gefährlich! Aus diesem Grund drücken sich viele Schüler davor, das Schwarz zu zeichnen, die falsche Strategie, denn eine Suppe ohne Salz schmeckt ja auch nicht gut.
 
Wichtig ist es, diese Schwarztöne im Bild exakt setzen zu können.
 
Insbesondere dann, wenn man Häuser malt, braucht man exakte Linien. Wird man dabei zu grob oder zu ausufernd, schaut es hässlich aus. Damit ich das Schwarz besonders gezielt setzen kann, spitze ich den Bleistift nicht rund an, sondern eckig.
 
Die Mine des Bleistiftes sieht dann aus wie die Spitze eines Schraubenziehers.
 
Diese Form der Mine hat dann den Vorteil, dass man Eckiges ganz exakt und schnell mit einer eckigen Bleistiftmine malen kann. Dies hat insbesondere in der Architektur riesige Vorteile.
 
Mit der Mine eines eckig geschnittenen Bleistiftes kann ich besonders bei baulichen Strukturen schwarze Töne ganz exakt einstreuen.

Urban Sketcher Bleistift

 
Deshalb ist gerade für Urban Sketcher ein Bleistift, der in dieser Art und Weise angespitzt wurde, Gold wert.
 
Ich nenne den eckigen Bleistift immer meinen Urban- Sketching– Bleistift, weil er so hilfreich ist, in der Stadt schnell Fenster zu malen.
 
Im Video werde ich euch die Funktion deshalb auch bei Fenstern zeigen.
 
Deshalb wünsche ich euch jetzt viel Spaß mit dem neuen Video:
 
https://youtu.be/c78A1kvAcu4
 
 
Ihr könnt mir noch einen Gefallen tun, bitte abonniert meinen YouTube-Kanal. Falls es euch gefallen hat, drückt auch mal auf den Likebutton.  
Ihr könnt dadurch aktiv mithelfen, dass man das Video auch findet. 
 
Ich danke euch dafür herzlich und zeige euch nun, was ich alles für den Blog anschaffen musste, damit ich diese Videos auch drehen kann.

Das Aufnahme Studio:

Schaut euch mal mein Wohnzimmer an! Mehr Aufwand, als man denkt!
Besonders schwierig: Die Beleuchtung von nasser Farbe, denn das reflektiert!
Ich danke diese Woche wieder den Menschen,  die mir geholfen haben,  all das anzuschaffen:
Die Hall of Fame:
Kein Mensch macht mit einem guten Gefühl Anschaffungen,  wenn er im Moment arbeitslos ist! Die Menschen unten haben mit geholfen, Corona als kreative Zeit zu nutzen.
Ich habe gar keine Zeit darüber nachzudenken, dass ich eine Hoch-Risikogruppe bin!
Ich sitze zuhause,  mir raucht der Kopf, weil ich für euch Neues lerne. Wer hätte gedacht, dass ich in dem Alter noch zu einem Technik-Nerd werde!
Das alles hilft euch! Diese Menschen haben mich und damit alle,  die sich keinen Kunstunterricht leisten können, gesponsert!
Wir halten zusammen! Danke!

Peter Sutter, Michaela Schwarz, Stiller Design, Heinz Ammann, Alice Overmann, Christa Knaack, Heiner Braden, Magdalena Schopohl, Claudia Hertfelder, Doris Tempini, Ingrid Hajek, Petra Kottke, Ursula Funk Mordasini, Nicole Kayser, Martin Klaus, Eva meltzer, Beatrice Michel, Monique Miro, Linda Amrhein, Malte Wulf, Ivan Hajicek, Anne Schoppmeier-Söhrn,

Schaut mal,  wie ich dank eurer Hilfe mein Wohnzimmer zu einem Aufnahme-Studio umgebaut habe!

Danke! Wenn ich eure Namen in den Blog kopiere, bin ich immer völlig gerührt. Da ich weiß,  dass ich zur gefährdeten Gruppe gehöre,  fühle ich mich zuhause natürlich eingesperrt.

Jedes Mal, wenn einer hilft, ob mit großer oder kleiner Summe, hier etwas aufzubauen, dann ist das,  als wenn man gestreichelt wird! Danke euch vielmals!




 

Mitmachen und Nachzeichnen? Hier ist ein Foto der Straßenecke an der ich demnächst wohne:

Geschichte zum Bild: An der Straßenecke zu meiner neuen Wohnung gibt es einen Badebrunnen. Seht ihr den Mann? Warum verstehen viele Männer keine Babysprache? Sein kleines Mädchen möchte baden. Sie erklärt ihren Vater sehr bestimmt das man bei dem super Wetter in den Brunnen muss, er versteht nix. Sie wird sauer, ich schätze, hier beginnt, das Problem zwischen Männern und Frauen. Ich sag dir, das bleibt so! Macht das Leben aber spannend. 🙂

 

Einen älteren Artikel zum Bleistift findet ihr hier:

Der Bleistift ist der Klassiker

 

 

Pleinairmalerei gegen den Winterblues

KBlick auf den Zürichsee Aquarell von Tine Klein gemalt in Männedorf . Pleinairmalerei.

Mit allen Sinnen – tue Dir Gutes

Thorsten Sträter hat mich zu diesem Artikel angeregt, indem er ein schwieriges Thema humorvoll angesprochen hat…..ich greife dies auf und schreibe für unseren Kunstbereich dazu und grüße damit liebevoll ein paar Freunde, die unter Depressionen leiden.

Pleinairmalerei ist der französische Begriff für Freiluftmalerei.
Die Geister scheiden sich, die einen malen lieber im Atelier, die anderen schwören auf echtes Licht.
Pleinairmalerei  sollte man nicht deshalb machen, weil es großartige Bilder erzeugt, sondern weil es heilsam für die Seele ist.
Die Pleinairmalerei ist nichts Neues, man muss nur einmal in die Bilder von Monet, Turner, John Singer Sergeant oder der Worpsweder Künstlergruppe schauen und schon sieht man, dass draußen malen etwas ganz Besonderes hat.
Viele Freiluftmaler sind berühmt geworden, weil in ihren Bildern unglaublich viel Leben gespeichert ist. Diese Bilder geben uns den Blick auf einen kurzen Augenblick in der Vergangenheit, sie sind sozusagen Zeitfenster und das macht ihren Reiz aus.
Schau mal in das Bild, den Menschen im Bild geht es gut.
Und darum geht es in diesem Artikel. .
Pleinairmalerei macht glücklich

Danke an die Tate Gallery: https://www.tate.org.uk/art/artworks/sargent-claude-monet-painting-by-the-edge-of-a-wood-n04103

Weil die Maler das Licht sammeln

Pleinairmalerei und das Wintergrau

Jetzt fragt ihr euch wahrscheinlich, warum ich um diese Jahreszeit über dieses Thema schreibe, das ist doch verrückt.
Aber der Auslöser, weshalb ich dies schreibe, sind Winterdepressionen, im Moment geht es meinem besten Freund  gut, denn er nimmt Pillen. Depression ist ein Thema, über das viele nicht sprechen.
Sie glauben,  Menschen mit Depressionen sind nicht lustig oder freundlich. Mein bester Freund ist alles andere als ein humorloser Schlaffi und trotzdem braucht er Tabletten.
Depressionen können sich hinter jeder Schale verbergen. Auch ich hatte eine Zeit im Leben, in der es mir nicht gut ging, ich hatte den Großteil meines Freundeskreises durch einen Unfall verloren und konnte mich nicht mehr aufrichten, gemerkt hat das keiner. Lächeln, obwohl man fertig ist. Ich komme aus Dortmund in Nordrhein -Westfalen und dort sind die Winter ganz schön grau.
Auch die Spaßmacher kennen die Wolken auf der Seele.
Selbst mein Mann, ein Anti- Depressionswunder, fängt an über den Lichtmangel zu jaulen.
Ohne Witz:
Tom zählt die Tagesminuten, die wir wieder mehr Licht haben. (In Dortmund zehn Minuten weniger als in Zürich grauenhaft!)
Ich schreibe gerade zu dieser Jahreszeit über die Pleinairmalerei, weil es gerade jetzt so wichtig ist, sich aufzubauen und mit schönen Sachen vollzuladen. Aber das Wetter ist oft so blöd, da heißt es jeden Sonnenstrahl nutzen. Lustigerweise gelingt mir das nur mit einer Pflicht:
Ich muss malen gehen

Die Sonne macht ´s -in der Malerei und im Leben

Die meisten Menschen haben Vitamin D Mangel, sie haben einfach zu wenig Licht. Die Angewohnheit nackt rumzulaufen, ist ja bedauerlicherweise im Laufe unserer kulturellen Entwicklung ziemlich zurückgegangen. Sprich, wir kriegen zu wenig Licht und zu wenig Hautkontakt. 🙂

Vielleicht habt ihr schon mal gewundert, warum es so viele Aquarelle von mir auch im Winter gibt. Die Antwort ist , ich packe mich warm ein  und tanke Licht.

Ich liebe die Pleinairmalerei, weil sie mich rausholt aus dem grauen Trott.

Seht ihr wie wir strahlen?

Tine und Tom eingepackt wie die Michelin Männchen, frisch und sozusagen eisgekühlt.  Wir haben uns hoch über den Nebel hinaus gestrampelt.
Im Grunde ist Pleinairmalerei für mich nur eine Ausrede, mich mit positiven Dingen und Sonne aufzuladen. Im Alltag bemerke ich einmal die schönen strahlenden 5 Minuten am Tag. Wenn ich mir gezielt vornehme, draußen zu malen, habe ich ein Auge auf die Sonnenfenster im Tag. Ich muss das jetzt wirklich mal sagen, in Bezug auf Erlebnisse ist die Malerei wirklich zweitrangig. Wenn ich dann warm eingepackt anfange zu skizzieren, dann zeige ich mir selbst, wie schön dieser Tag ist.

Wie schön es ist

Und dies speichere ich nicht nur im Bild, sondern besonders wichtig ist, dass ich diese Schönheit in mir speichere.
Viele Leute glauben ja, Künstler würden nicht besonders viel arbeiten. Doch im Berufsalltag geht es uns nicht viel anders als vielen anderen Menschen, wir arbeiten viel zu lange und sitzen dann noch stundenlang im Auto oder in der Bahn. Wir sind anfällig für Depressionen, weil wir kein normales soziales Umfeld haben.
Egal wo ich bin, ich nehme mir den Luxus, mich einen Moment mit meinem Stift oder Pinsel in die Sonne zu setzen.
Ich mach mir klar, wie schön es ist, dieser Moment ist Respekt für mich selbst.
Ich schlucke Vitamin D und mein bester Freund schluckt Stimmungssaufheller.
Ich bin glücklich darüber, denn durch Depressionen verliert man langsam geliebte Menschen.
Das ist sehr wichtig, denn nur durch die Tablette, kann er wieder was mit uns unternehmen. Plötzlich sieht er wieder, wie schön es ist, das macht mich froh.

Momente des Genießens:

Kaum zu glauben, das hier ist nur ein paar Minuten von der hektischen Züricher Innenstadt entfernt. Die Dachform werdet ihr später noch auf meinem Bild wiedererkennen.
An diesem Idyll hetze ich mehrmals die Woche vorbei, ohne es wahrzunehmen. Die Hauptverkehrsstraße läuft unten am See entlang durch dichte Bebauung.
Und ohne den Vorwand, dass ich Motive suchen müsste, würde ich dies nicht sehen. 5 Minuten genügen und schon hat man diesen wundervollen Perspektivwechsel.
Ob man jetzt nun Probleme mit Depressionen, dem Winter Blues hat oder völlig gesund ist, es tut total gut. 
Doch das Aufraffen ist ein echtes Problem.
Ruhe, Licht und Aktivität, das hilft total, dennoch hängen wir viel zu oft vor dem Computer.
Mal bewusst die schönen Orte aufzusuchen, auch im Winter, das hilft , glücklich und gesund zu bleiben. Wer Depressionen hat, weiß es oft gar nicht, man tarnt es lange. Fragt dich mal selbst, bist du völlig antriebslos und machst viele Sachen nicht? Geht deine ganze Kraft für den Beruf drauf? Das könnte ein Warnsignal sein. Nur Mut, wir kennen das doch alle, mach was dagegen.

Meine Wunderwaffe ….Pleinairmalerei am Popo der Welt

Als Künstlerin bin ich ziemlich viel unterwegs, deshalb bin ich zu Hause sehr anfällig für das Couchpotatodasein.
Vor ein paar Jahren gab ich Geld für ein Crowdfunding-Projekt. Da ich viel mit meinen Malkursen unterwegs war, wollte ich gerne ein Fahrrad, das klein ist und das ich mit in den Zug nehmen kann. 
Plötzlich riesige Kartons vor der Haustür.

Anders als ich gedacht hatte, wurde kein hübsches kleines Faltrad geliefert.

Das Faltrad, das ich geliefert bekam, ist so groß wie ein Rodeo-Pferd und so auffällig wie ein bunter Hund.
Zuerst war ich wütend, denn ich wollte ein kleines Faltrad, mein neues Fahrrad ist so schwer wie ein Büffel. Doch, oh Wunder, manchmal bekommt man nicht das, was man will, sondern das, was man braucht.
Hier hatte eine Hexe ihre Hände im Spiel. Auch wenn man sich auf diesem Fahrrad mit den riesigen Reifen zum Affen macht, das Ding hat die Eigenschaften einer Ziege, es klettert durch jedes Gelände und hat einen brutal starken Motor. D. h. wenn ich Dickerchen mir mal eben ein Motiv oben auf dem Berg anschauen möchte, dann ist dies ganz einfach möglich.
Man kann mit diesem Fahrrad über jedes Gelände fahren, und seitdem kann ich Bilder am Popo der Welt malen. Sprich, man ärgert sich immer viel zu früh, das Ding ist affig, aber super!
Kleines Haus am Feldweg in Männedorf Zürich…auf dem gleichen Höhenweg gemalt.  Pleinair das beste Hobby der Welt.
Was ich so gar nicht wollte, hat mich wirklich glücklich gemacht und sorgt dafür, dass ihr hier ständig Pleinairmalerei aus dem zentralen Nichts seht.

Fazit:

Die größte Kunst ist es, sich mobil zu machen, keine Ausreden zu finden, warum man jetzt auf dem Sofa liegen bleiben müsste. Ich merke an meinem Fahrrad, wie wichtig es ist, dass etwas einfach griffbereit ist.
Ich glaube, man muss einfach den Respekt vor sich selbst haben, die Dinge möglich zu machen, die man gerne tut. Man muss dem Glück immer ein wenig nachhelfen, indem man die Sachen, die man gerne tut, irgendwie erleichtert.
Raus und Spaß haben, das wünsche ich euch dieses Wochenende.
Liebe Grüße Tine
Thosten Sträter beschert dir Lachfalten:
https://www.youtube.com/watch?v=l3qzaTySb_8
Thorsten, ich danke dir ganz herzlich. Es tut so richtig gut,
Ein humorvoller Blog über einen Tag mit Pleiten, Pech und Pannen.

Spass beim Malen rund um Zürich:

Übrigens geht es auch Indoor. Die Urban Sketching Gruppe Zürich trifft sich regelmäßig im Seebähnli in Zürich. Hier findet ihr Kontakt:
Urban Sketching Zürich – zusammen zeichnen
https://www.facebook.com/groups/1656739141227985/
Wir treffen uns einmal im Monat zum Kaffeetrinken  und zum Malen.
Motto: Hauptsache was Schönes machen statt Winterblues.

 

 

 

 

 

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Freilichtmalerei

Triste Farben – das Licht schenken

Tine Klein Triste farben Mischen und pimpen

 Uni Zürich Material: Farbe Gouache von Schmincke,  Highlights Conte a Paris Sticks

Ich will dein Sonnenschein sein, wenn der Himmel mal grau ist.

Hallo ihr Lieben,

im Moment sind die Wetterwechsel wirklich krass, Aprilwettter. Zeit mal über Sonnenschein und das genaue Gegenteil zu sprechen.Ja zum April gehören auch die grauen trüben Farben.  Ja, richtig gehört, heute sprechen wir über das Mischen von grusigen Farben, denn nicht nur im Winter ist es grau.  Für alle die nicht aus der Schweiz kommen, grusig heißt scheußlich,grässlich…oder zum würgen.

Unfarben mischen

Egal wo man ist wenn einem Bild das Licht fehlt dann fehlt der Pepp. Ich lebe am Zürichsee. Dort gibt es eine sehr wundervolle Architektur.  In Zürich, wie fast überall in der Schweiz, gibt es eine wundervolle Tradition der Steinmetzarbeiten und hier kommen wir zu einem Problem, dass Maler in jeder Stadt rund um die Welt haben.

Große Steinbauten haben oft keine schönen Farben

Bei schlechtem Wetter sind sie  genauso attraktiv ist wie Altpapier. Jeder Urban Sketcher oder Open Air Maler kennt das Problem, wenn der Sonnenschein fehlt, wirkt auf dem Blatt alles völlig trist.

Wenn man natürliche Farbe zur Grundlage macht, dann sieht dies nicht hübsch aus. Es wird diesen großen, schönen Häusern einfach nicht gerecht. Denn oft sind die alten Häuser sehr spielerisch, mit Erkern und trotz ihrer Größe überhaupt nicht trist.

Versucht man hier einfach nur eine Farbe anzurühren, dann verwandeln sich diese großen herrschaftlichen Häuser in dreckige Trutzburgen, die die Bilder auf unschöne Weise regieren.

Und dann kommt man beim Malen und kolorieren ganz schnell zu der Frage:  Wie hübsche ich eigentlich triste Farben auf?

Farbe beleben, aber wie?

Farbe mischen ist oft nicht so einfach

Gerade bei schnellen Skizzen wird dies mühsam. Bevor man Bilder malt, in denen es sehr viele friste Farben gibt, sollte man am besten Mischtests machen, denn sonst erlebt man unweigerlich unschöne Überraschungen. Es entstehen beim Mischen gerne mal die schrecklichen „Kackfarben“, tut mir leid, aber man muss es mal beim Namen nennen.

Diese Farben brauchen Licht und dieses geht so schnell verloren.

Farbe mischen kalt und warm

Der erste Tipp, den ich geben kann, ist niemals monoton zu werden, ein graues oder dunkles Bild, das obendrein noch langweilig ist, sieht immer scheußlich und nach Regen aus.

Die Folge ist, dass die einfachste Lösung ist, gebrochene Farben oder Grautöne in unzähligen Varianten anzubieten.

Merke: Triste Töne immer abwechslungsreich gestalten

Das wichtigste ist, dass es in dem Grau auch helle und freundliche Töne gibt, nicht alles darf nach dreckigen und gedämpften Töne ausschauen, sonst wird es trüb. Das seht ihr in den Universitätsfenstern, dort habe ich funkelnde Farbreflektionen eingebaut.

Gebt dem Grau immer saubere und klare Farbtöne an die Seite, wenn es nicht düster werden soll

Der Trick: Farben mischen mit kalt und warm

Jetzt sehe ich schon einige von euch, schauen wie ein Pferd. Für viele sind kalte oder warme Farben, zum Beispiel rot für warm und blau für kalt.

Wenn man jetzt aber mal auf dem Farbrad schaut, dann haben alle Farben kalte oder warme Verwandte. Blau ist tendenziell eine kalte Farbe, wenn es aber viel rot enthält und schon fast ein lila ist dann wird es wärmer.

Jede einzelne Farbe sieht hübscher aus, wenn sie unzählige Schattierungen  in kalt und warm hat

Und ich sage Dir jetzt schon, dabei werden viele „Erbsensuppenfarben“entstehen, wenn es sich ungewollt mischt. Man kann es aber auch einfacher haben, dazu aber später.

Ein schönes Bild in schönen Unfarben zu malen ist viel schwerer als alles Andere

Wer nie einen Fehler beging, hat nie etwas Neues ausprobiert. Albert Einstein

Ihr werdet sehen, mischt ihr Spuren der Farben die ihr im Bild verwendet habt  in die Grundfarbe werden sehr viele Farbvarianten entstehen, sehr wichtig ist, dass man in winzig kleinen Mengen arbeitet. Manche Farben gehen auch wirklich gar nicht, denn sie sind so scheußlich, dass sie den Betrachter sofort in ungewünschte Assoziationen führen. Jeder der schon mal Probleme beim Mischen hatte  kennt sie, die dreckigen  „Tarnfarben“

Ein schönes Bild in Unfarben zu malen ist unendlich viel mehr Fleißarbeit als ein Bild in schönen klaren Farben.

Aber wer sagt denn das wir all diese Farben mischen müssen? Machs Dir doch einfach.

Der kleine Trick, bring die Tristesse zum funkeln:

Wir leben nicht mehr im Mittelalter, heute haben wir Zugriff auf tolles Kunstmaterial. Unendlich viel einfacher geht es, wenn man Pigmente obenauf setzt. Besonders hilfreich bei Farben die sich sonst unschön mischen würden, aber auch schön Ton in Ton. Erinnert euch das Abwechslungsreiche ist der Trick.

Besonders wichtig ist aber das verlorene Licht:

Troubleshooting im Bild: Ist das Licht weg ist das Bild trüb. Wie schade um das schöne Bild.

Mein Tipp wenn das Licht weg ist, ist das Bild noch lange nicht verdorben. Wenn es trist aussieht, dann setzt noch einmal Pigmente oben auf die Farbe. Das erspart viel Zeit und Mischen.

Farbe nachträglich zum Funkeln bringen.

Wenn man helle Pigmente auf dunkle oder graue Farben setzt, dann erhält das Bild neuen Glanz. Ich habe lange nach Material gesucht mit denen ich die zu dunklen Aquarelle meiner Schüler retten kann. Ich habe es gefunden…der kleine chice Franzose!

Conte a Paris Sticks

Das sind kleine eckige Stangen, im Grunde ähneln sie einem viereckigen Stift ohne Holz. Künstlerisch geben sie Dir aber mehr Möglichkeiten als ein Stift. Gut ist das man auch die Kanten und Seiten benutzen kann, der Strich wird vielfältig. Die Sticks sind extrem stark pigmentiert, man merkt das es ein erprobtes Traditionsmaterial ist. 

Warum liebe ich dieses Material?

Der Hauptgrund ist das man mit dem Material jederzeit triste Bilder retten kann. Es ist unkompliziert. Ähnlich wie mit einem Füller kann man dem Aquarell oder Gouache nachträglich eine zusätzlichen Struktur oder Glanz verpassen, einfacher als mit dem Pinsel. Ich mag das es unkompliziert ist.

Die Sticks geben mir die Freiheit ganz unbefangen zu malen, denn ich weiss, ich kann das Licht nachträglich ins Bild bringen.

Die Pigmente haften gut am Blatt, bis jetzt musste ich noch nie fixieren. Wenn man aber mit dem Finger reibt, lassen sich die Pigmente verteilen.

Es hilft mir ganz schnell und frei zu arbeiten, so entstehen die 10 Minuten Aquarelle.

Die Sticks sind klein, das heißt man muss nicht viel mit sich herumschleppen. Ich arbeite nun seid ca. 2 Monaten mit den Sticks und bin im Moment ein bisschen süchtig. Zugegebenermassen sind sie empfindlicher als Stifte, auch wenn sie manchmal brechen ist dies nicht schlimm, denn man mit  mit einem kleinen Stückchen wunderbar arbeiten.

Die Sticks sind die kleinste Lösung für Farbstifte die ich bis jetzt gefunden habe, trotzdem skizzieren sie deutlich lockerer und großzügiger als Stifte.

Beim Händler hab ich eine kleines Pappschächtelchen für den Transport der losen Sticks bekommen, das ich im Moment immer in der Tasche.

Ich mag die Conte Sticks  weil es mich an das unbefangene Malen in der Kindheit erinnert. Auch mal mit den Fingern  🙂

Welche Farben braucht man?

Mein Tipp: Der Stick sollten zu euren Lieblingsfarben in eurem Farbkasten passen.

Lieblingsfarben sind die Farben mit dem Loch drin, weil man sie viel benutzt.

Der Stick sollte heller sein, dann bringt er  Licht ins Bild!

Noch ein ganz anderes Problem löse ich gern mit den Sticks: Verkehrslichter und Schilder

Signalfarben sind prima für Leuchtendes.

Ich habe das Gefühl das Material ist der beste Freund von Aquarell und Gouache.

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Wofür benutzt ihr dieses Material? Ich probiere noch aus! Ich bin sehr gespannt auf eure Beiträge.

Liebe Grüße ins Wochenende Tine

Haltet es mit Einstein, alle schlauen Leute wissen, Fehler sind wertvoll und man muss sie machen um noch schlauer zu werden, aber das heißt nicht, das man sie korrigieren kann.

Noch mehr zum Thema:

Licht ist meine Lieblingsfarbe!

Eine gute Zusammenfassung zum Grau mischen habe ich in dem Blog meiner Kollegin Astrid Volquardson gefunden:

Grau mischen

 

 

 

 

Vordergrund macht Bild gesund!


Ein Bild ohne Vordergrund ist wie ein Portrait ohne Nase


Heute geht´s um das Üble auf das Blatt quetschen und was einem dadurch verloren geht. Vordergrund und Hintergrund sind oft vergessene Areale in Skizzen und Aquarellen.

Geht mal ins Netz und schaut euch in irgendeiner Malgruppe in Facebook die Bilder von Laien an. Da werden Motive aufs Blatt gequetscht, dass es schon irrwitzig ist. Die Maler hinterlassen den Betrachter so ratlos, als wenn man ein Porträtfoto ohne Kopf macht.

Viele haben gar keinen Vordergrund, da steht man als Betrachter im Bild und und glotzt Frontal auf ein Haus und weiß gar nicht was los ist. Bei Anderen ist der Vordergrund so aufgeräumt, dass Straßen so aussehen wie Landebahnen. Wieder andere Skizzen sind flach wie die Bretter, diese Skizzen sind, als wenn man die Haustür aufmacht und direkt ins Bett hereinplatzt.


Räumliche Tiefe


Mit Vordergrund erreicht man zuallererst räumliche Tiefe und das gibt einem Bild schon sehr viel! Ein Bild in das das Auge hineinlaufen kann ist, ist tausend mal besser als ein flaches Bild.

Auch wenn ein Bild nicht flach, ist können wichtige Informationen über die Identität eines Ortes verloren gehen, wenn man den Vordergrund keinen Raum gibt.

Altstadt von Zürich, sehr schnelle Skizze der Schipfe an der Limmatt

Die schnelle Skizze ist in einer Vorführung entstanden, ich wollte zeigen wie wichtig Licht und Schatten für Bauwerke sind, gerne hätte ich die Skizze weitergemalt, wenn nur Platz gewesen wäre für das was ich liebe, denn ich sitze dort gern am Wasser und mache Pause.

Der Vordergrund vor dem eigentlichen Motiv gibt einem Bild oft die Seele, denn sie erzählen über die Identität eines Ortes.


Dein Standpunkt im Bild, der Vordergrund


Wir sind manchmal so fixiert auf unsere Motiv, dass wir dieses total genau malen, jedoch vergessen was noch dazugehört.

Es ist wichtig mit der eigenen Skizze so liebevoll umzugehen, dass man die Dinge zeigt die einem zu dem Platz hingezogen haben. Wir brauchen den persönlichen Blick, denn sonst ist ein Bild nicht weit von der technischen Zeichnung entfernt.

Und hier kommt der Vordergrund ins Spiel, denn er ist  das Mittel um den  im wörtlichen Sinne denen Standpunkt im Bild zeigen, denn Dein Blick wird auch später der Blick des Betrachters sein.

Wenn ich zeige wo ich stehe, dann wird auch ganz klar warum es mich da hinzieht!

Das ist keine Anleitung um Bilder vollzustopfen, aber was wäre ein Amsterdam Bild ohne Fahrräder?

Und was ist die Zürcher Schipfe ohne die Limmat?


Ein gutes Bild erzählt stehts eine Geschichte


Was brauche ich noch damit die Stimmung klar wird?

Altstadt von Zürich, sehr schnelle unfertige Skizze der Schipfe

 

Wenn ich jetzt nach Schema F sehr pflichtbewusst arbeite, dann wird nicht umbedingt klar was ich liebe: Für mich ist die Schipfe so was wie mein Mittags Venedig! und das kann man auch nicht in dieser Skizze sehen!

So weit so gut, aber das reicht nicht dafür mein kleines Venedig Urlaubsfeeling zu transportieren….

Ich setze mich ans Limmatufer und überlege erst mal, was ich ganz persönlich klasse finde.

  • Ok, das Wasser muss rein

Am Schönsten ist das Ufer.

  • Ufer betonen! nicht vergessen

Der Baum am Ruderverein! Dort sitze ich gern!

Also braucht dieses Bild einen gestalteten Vordergrund, wo ich zeige wo ich bin. Oft ist das ganz wenig was ich brauche, dennoch zeige ich wo ich mein Herz hingelegt habe.


Es braucht nicht viel nur Lieb gewonnenes


Letztlich brauchen wir im Vordergrund nicht viel, nur ein wenig Typisches. Doch das wichtigste an Skizzen sind die persönlichen schönen Beobachtungen, damit machst du nicht nur dein Bild und deinen Vordergrund besser, egal ob die Skizze besser ist oder nicht, Hauptsache es ist dein persönliches „La Dolce Vita“ drin!

Für mich ist Skizze eine Keksdose, in der ich meine persönlichen Glücks-und Schokekse aufbewahre.

Liebe Grüße ins Wochenende, achtet auf die Schokokekse!

Tine

P.s. ganz oben rechts kann man den Blog jetzt auch abonnieren.

Lust mehr zum Thema zu lesen? Wie man Bilder mit dem Bildzentrum lächeln lässt:

Hier klicken

 

 

 

 

Im Rausch der strahlenden Farben

Tine Klein, Blog Herz-der-Kunst, Limmat , strahlende Farben

Tine Klein: Kilometer 1 der Limmat ,  schnelle Skizze entstanden beim Sketchscrawl in Zürich

Der Herbst ist die Zeit wo wir  über den Farbenrausch sprechen müssen. Jetzt fallen die bunten Blätter und wir möchten diese Schönheit durch in strahlende Farben einfangen.


Was tun? Wenn Farben nicht leuchten?


Als ich Anfing zu malen, habe ich ganz oft neue Farben gekauft, weil ich hoffte die Leuchtenden zu finden! Heute, bekomme viele Zuschriften, die fragen mit welchen sagenhaften Farben ich arbeite…..also treibt euch das gleiche Problem.

Ich arbeite mit Schmincke und Windsor&Newton. Viele von uns wahrscheinlich ebenso und trotzdem strahlen die Farben nicht bei jedem. Tolle Farben sind immer eine Mischung aus pigmentstarken Farbe und Fingerspitzengefühl des Malers. Heute möchte ich euch die kleinen Stolperfallen vorstellen, mit der wir selbst im Handumdrehen die brillantesten Farben ihrer Leuchtkraft berauben. Wenn ich darüber mit meinen Schülern spreche, fühle ich mich immer wie die Tante aus der Waschmittelwerbung…

Meist ruinieren wir unsere Farben selbst. Der gleiche Effekt wie beim Wäsche waschen, wirft man alles in eine Trommel kommt es grau wieder raus.


Wenn aus einem schönen Herbsttag unfreiwillig  Novembergrau wird


Kennst Du das? Sind deine Farben oft ein wenig langweilig? …Dann warst du wahrscheinlich zu ungeduldig und hast alle Farben gemeinsam gemalt.

Blauer Himmel und  orange Blätter! Das ist Komplementär! Wenn jetzt bei dir im Kopf keine Sirene losgeht, dann habe ich eine schlechte Nachricht für Dich!

Steck die Nase in eines deiner Zeichenbücher und suche  das Kapitel mit bei dem alle so herzhaft Gähnen. Es ist das Kapitel mit dem Farbkreis! Leider machen die Bücher einfach nicht klar, was man Tolles damit erreichen kann.

Diese Komplementärpaare erzeugen strahlende Farben und die schönsten Effekte, aber leider auch ungewollt die größten Schäden.

Rot -Grün

Blau – Orange

Gelb -Violett

Bei Herbstbildern mischt sich gern das Blau mit dem Orange der Blätter, das trübt das gesamte Bild. Versteht mich nicht falsch gerade die Orange-Blau-Kombination ist klasse, aber gewusst wie!

Ich fasse das Kapitel jetzt mal in Bezug auf strahlende Farben zusammen:

Komplentärfarben:

Nebeneinander Leuchtkraftwunder  (Do!!!!!)

Zusammen matsch-grau (Don´t!!!!!!!)

Malt man komplementäre Farben gemeinsam entsteht im Handumdrehen depressivster November auf dem Blatt! Natürlich kann man das auch kontrolliert tun, dann entstehen wundervolle Grautöne, aber wenn Du strahlende Farben möchtest, dann erzeugt das getrennte Nebeneinander  wunderschöne und leuchtende Farben. Schau mal oben ins Bild. Ich lasse das Gelb leuchten durch das blaue Band des Schattens darunter. Auch durch Violett und Gelb erzeuge ich funkeln im Wasser. Jedoch achte ich wie ein Schießhund darauf, dass die Farben nicht flächig ineinander laufen. Das bedarf Erfahrung und Fingerspitzengefühl.  Glaub nicht das sei nur ein Problem bei Herbstbildern, jedesmal wenn eines dieser Farbpapiere auftaucht, dann sind Fluch und Segen ganz nah.Wir sind aber immer auf der sicheren Seite, wenn wir wie folgt arbeiten.

Tipp: Male immer nur 3 Farben die im Farbkreis direkt nebeneinander liegen gemeinsam, dann strahlen die Farben, also bei den Blättern gelb, orange und rot, malst du aber grüne Blätter ehe alles trocken ist dann, wird der Baum vergrauen.

Summary: Komplementärfarben sind Fluch und Segen! Um sie strahlen zu lassen, muss man sie strickt getrennt verarbeiten, nebeneinander jedoch sorgen sie für verstärkte Strahlkraft.

Wenn du hier alles richtig gemacht hast und die Farben immer noch nicht sagenhaft strahlen, dann ist es Zeit einen alten Bühnentrick anzuwenden.

 


Licht aus Spot an …Der Trick der Diva!


Zuerst arbeitest du am besten aus dem Bauch mit den Farben die du liebst. Bei Aquarell ist es praktisch, wenn Du zuerst mit den hellen Farben beginnst; dies schützt die Farben vor dem verschmutzen.

Nicht verschmutzen ist  enorm wichtig

Wenn die Farben nun nicht so strahlen wie Du es gern hättest, dann setzt du sie in Szene.

Du musst den Trick der Diva benutzen: Diven setzen sich mit Vorliebe im silbernen Glitzer-Kleid auf eine völlig dunkle Bühne. Warum? Je dunkler die Umgebung desto stärker funkeln die hellen Farben!

Scrolle mal rauf und schaue in mein Bild, dort wo sie Farben leuchten gibt es immer sehr dunkle Farben, sie setzen die hellen Farben in Szene und geben den hellen Farben die ungeheure Leuchtkraft durch ihre Anwesenheit!

Leuchtende Farben haben häufig etwas mit dem Mut zur Dunkelheit zu tun!

Wenn du diese beiden Tricks beachtet hast und dein Bild immer noch stumpf ist, dann stimmt etwas mit deinen Farben nicht!


strahlende Farben sind wichtig: Aber was ist gut?


Wenn man beginnt den gekauften Kasten durch eigene Farben zu ergänzen oder Farben nachkaufen muss, dann verzweifeln wir alle. Tatsächlich muss man so Einiges beachten um die richtige Farbe zu finden, sonst bezahlt man teures Lehrgeld, denn nicht jede Farbe ist für den gleichen Zweck gedacht.

Nächste Woche gibt es einen Leitfaden um sich im Farbenwirrwarr zurechtzufinden, ich hoffe ich kann euch damit nachhaltig Fehlkäufe ersparen.

Welche Farben lassen den Farbkasten Samba tanzen? Bis nächste Woche ich freue mich auf Euch.

Ganz liebe Grüße Tine aus dem Herz der Kunst

Ich freu mich wenn ihr den Blog verbreitet….das ist mein Lohn, bitte teilt ihn

 

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