Limitierte Farbpalette ein guter Trick?

limitierte Farbpallette? Ist es dann noch strahlend bunt? Tine Klein Herz-der-Kunst

Limitierte Farbpalette: Warum hört man Künstler immer darüber reden, dass Sie ihre Farbpalette reduzieren müssen? Für mich ist das total gruselig, nichts liebe ich mehr als Farben zu sammeln.

Ich bin eine bekennende Farbmessie

Ich musste sehr schmunzeln als ich Delphine Priollaut traf, sie sass auf der Straße und hatte gleich zwei 48er Farbkästen vor sich. Das finde ich total sympatisch, auch ich bin ein Farb-Junkie und ich will in Farbe baden!

Sie schämte sich ein bisschen und sagte:  „Die benutze ich natürlich nicht alle!“

Ich musste Lachen: Ja, genau das Gefühl, das kenne ich! Aber ist ist so ein tolles Gefühl, all die Farben.

Als ich das erste Mal meine Kunst auf Instagram betrachtete wurde mir klar, auch ich habe eine limitierte Farbpalette. Das fand ich überraschend!

Ich schleppe 48 Farben mit und benutze vielleicht 14, die Basis sind aber nur 9 Farben, die ich aber immer wieder unterschiedlich mische!

Also arbeite ich genauso wie viele  meiner Kollegen mit einer sehr reduzierten Farbpalette. Warum?


Eine reduzierte Farbpalette hat enorme Vorteile


Eine reduzierte Farbpalette hat enorme Vorteile.

Vorteil 1: Du brauchst nicht zwei Esel um deine Farben zu schleppen. Ja was wäre das schön, wenn ich nicht so gierig wäre.


Vorteil 2: Farbharmonie entsteht fast von selbst


Eine reduzierte Farbpalette hat den Vorteil das alles ganz harmonisch wirkt! Insbesondere dann, wenn man viel in derselben Farbfamilie arbeitet.

Meine Farbwelt ist wild, warm und harmonisch. Von Orange bis rosarot ist alles dabei!

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Der Trick ist in seiner eigenen Farbwelt zu bleiben, dann wirken selbst die abstrusesten Farben nicht kunterbunt sondern harmonisch.

Meine Welt, mein Gefühl und meine Farbpalette liegen auf der warmen Seite des Farbrades:

Halten wir also fest, die Konzentration auf verwandte Farben  erzeugt Harmonie!


Meine Bilder gelten als bunt, aber geht es bunter? Was passiert, wenn ich es kunterbunt treibe?


Klar geht das und dafür gibt es auch Strategien ,aber es gibt eine Gefahr: Schaut mal was passiert, wenn man dann einfach andere Farbenwelten dazu würfelt.

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Upps, das Ganze wirkt jetzt ja mal ganz anders! Aus ist es mit der Farbharmonie!

Also doch zurück zur reduzierten Farbpalette!


Die eigene Farbwelt finden:


Der Vorteil, den wir gegenüber der Fotografie haben ist, dass wir durch Farben unsere Gefühle ausdrücken können. Farben können sehr unterschiedliche Wirkungen haben, Gelb steht für die Sonne und den Neid. Doch Generell ist die Wirkung von Farben kein Zufall, als ich einen Vortrag zur  Wirkung von Farben vorbereitete, machte ich eine überraschende Entdeckung: Meine Farben so sind wie ich.

Ich bin rosa, das steht für weich, zärtlich und weiblich

Ich bin rot, das steht für große Gefühle wie Liebe und Hass

Ich bin Orange, das steht für Energie und Vergnügen und ist manchmal ein bisschen zu viel.

Mein Mann brachte die auf einen Nenner:

Die Farbenwelt des Weibes….haha, recht hat er!

Es macht Sinn sich eine  eigene Farbpalette so aufzubauen, so das sie zu Dir passt.

Denn wir wollen ja deine Kunst sehen, deshalb macht also keinen Sinn einfach die Farbpalette von jemand anderem zu kopieren.

Mein ganzer Kasten basiert auf Orange, Rosa und Rot in jeder Variation, weil ich so bin.

Frag dich: Wie bin ich?

Und diese Farben bilden dann die Basis deiner reduzierten Farbpalette!


Brillante Farben durch eine reduzierte Farbpalette


Je mehr Pigmente eine Farbe enthält, desto wahrscheinlicher ist es das eine Matschfarbe dabei heraus kommt! Das heißt, treffen in Mischungen völlig  ungewollt unverträgliche Pigmente aufeinander, dann wird alles grau und öde.

Greife bei den Farben die du viel mischst auf Ein-Pigmentfarben zurück.

Und reduziere mal deine Menge an Farben, dann lernst du ganz schnell welche Mischungen wirklich ausdrucksstark sind!


Reduzierte Palette -Das ist dir zu wenig?


Gierschlund! Na, hast du auch in Statistik geschlafen?

Wenn ich jede mit jeder 1:1 abmische, habe ich 91 Möglichkeiten, mixe ich 3 Pigmente 1:1:1, dann habe ich 364 Möglichkeiten. Kombinatorik (Mein Mann ist das Mathegenie in der Familie:))

Und wenn man dann noch bedenkt, dass ich sie in unterschiedlichen Anteilen mischen kann dann…oh Hölle, das sind unendliche Möglichkeiten.

Das macht man natürlich nicht! Aber eine limitierte Farbpalette hat einfach den Sinn, dass ich in einem noch einigermaßen begrenzten Umfang tolle Farbmischungen finde und diese auch in meinem Kopf behalten kann.

 

Deshalb mein Tipp:  Einpigment-Farbtöne helfen das die Farben brillant bleiben. Sich auf Lieblingsfarben begrenzen!

 


Das Leben ist öde ohne Kontraste


Ying und Yang alles braucht einen Gegenspieler

Meine Basis und Lieblingsfarbe ist Lasur Orange von Schmincke. Die mir wichtigste Kontrastfarbe dazu ist Bergblau von Schmincke. Warum gerade Bergblau? Weil es die Diagonale im Farbkreis ist!

 

Weil gerade diese Farbe genau komplementär zu meinem Lieblings- Orange ist und diese Kontraste geben Bildern absoluten Pfeffer.

Halten wir fest: Komplementäre Kontraste wecken Langweiler zuverlässig auf.

Hier teste ich welches Grün besser in meine limitierte Palette passt Kobald Türkis oder Hookersgrün? Das Spiel ist die Basis von schönen Effekten.

Farbklang Test


Wie baue ich meine limitierte Farbpalette auf?


Alle Designer und Trickfilmer arbeiten so, dass sie genau ausgeklügelte Farbeffekte mit festgelegten Farbpaletten zaubern.Unten findest du einen Link dazu, so dass du dir diese Vorgehensweise mal anschauen kannst.

Genau so machst du deine limitierte Farbpalette: Spielen macht Spass. Bau die Palette um deine Lieblingstöne herum auf! Finde dazu Kontraste und finde ein für deine Kunst angemessene Farbwelt. 

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Das Sammeln dieser kleinen Farbzusammenstellungen macht irre viel Spass. Wenn du einmal darauf aufmerksam geworden bist, dann findest Du sie überall in Zeitschriften, in der Werbung oder beim Laufen durch die Stadt.

Du weißt ja jetzt wie! Viel Spass beim Fangen deiner eigenen Farbwelt.

Liebe Grüße

Tine

Links zum gucken und lesen!

Colorpaletten auf Pinterest

Weiterlesen zur Farbharmonie?

 

Grafische Reportage, mach mit!


Eine grafische Reportage, was ist das?


Eine grafische Reportage zeigt mehr als ein Bild. Normalerweise seht ihr so ein Bild von mir! Ihr wisst aber gar nicht, was da noch alles ist?

Tine Klein gibt eine Anleitung für eine grafische Reportage: Helveti Diner

Denn dies ist auf der Rückseite der Brücke der Urania Stenwarte.

Man kann aber Zeichnen wie ein Reporter, es geht darum Dinge ganz klar zu zeigen, vielleicht sogar das, was einem sonst entgehen würden.

Grafische Reportagen machen Blicke sichtbar! Denn dies ist der Blick über das andere Geländer.

Aquarell von Tine Klein für Skizzenbuch, Mallerei Zürich, Ort: Alststadt, Urania Sternwarte, Anleitung für eine grafische Reportage:

Heute werde ich Euch mal im Stil des klassischen Reportes zeigen, was es in meinem Kiez noch alles gibt!

Unter uns befindet sich das Fundbüro für immaterielle Dinge: Meiner Meinung nach der wichtigste Ort der Welt, denn hier kannst du deine verlorene Liebe melden. Ich melde nächste Woche meinen verlorenen Menschenverstand, den bringe ich dann zurück in die Politik.


Im Grunde ist eine grafische Reportage ein Comic


Meine Mutter würde sagen, das ist ein Comic, lies lieber ein richtiges Buch!

Eine grafische Reportage kann viel wertvoller als ein Foto sein, denn im besten Fall zeigt sie das Wissen und die Einstellung einer Person zu einem Ort.


Projekt:  Zeig mir deinen Kiez


Die Berliner nennen ihren Stadtteil oder den Raum in der Stadt in dem sie sich bewegen, also ihre Mini-Heimat in der Stadt, ganz liebevoll: mein Kiez!

Grafische Reportagen sind im Trend, anders als ein Comic zeigen sie die Welt durch die Augen eines Reporters mit Stift. Diese kleinen Reportagen sind zauberhaft, denn sie stechen aus der Masse der Bilder heraus, weil sie die Welt durch die Augen eines Menschen zeigen.

Im Grunde sind sie nicht anderes als ein Reiseskizzenbuch, gewürzt mit Text und Bild, das Erinnerungen ganz persönlich festhält. Ihr werdet sehen, es wird sehr, sehr interessant, denn ich kann Euch garantieren, nach wenigen Minuten hat man selbst in der Heimat Dinge entdeckt, an denen man ein jahrelang vorbeigelaufen ist!

Ich habe mir angewöhnt meine Lieblingsorte noch mal mit Stift und Skizzenbuch zu durchstreifen, einfach damit ich das zauberhafte Verborgene sammeln kann.


Identität! Zeig mir was Schönes!?


Die Reportage mit Stift ich werde zu Sherlock Holmes!

Sherlock Holmes regt sich immer darüber auf, wie achtlos seine Mitbürger sind! Jetzt laufe ich mal meinen wundervollen Arbeitsweg ab und schaue was es zu entdecken gibt!

Das Erste was ich merke, ein Stift öffnet die Augen!

Ich merke auf dem Lindenplatz, dass ist nur die Treppe hoch vom Urania, dort haben viele Menschen ihr zweites Wohnzimmer.

Ausruhen im Unterhemd, das würde ein Zürcher nie tun, wenn er sich nicht absolut geborgen fühlt:

Tine Klein gibt eine Anleitung für eine grafische Reportage: Ein alter Mann auf dem Lindenhof in Zürich

Tine Klein: alter Zürcher beim Schach auf dem Lindenhofplatz

Wenn ich durch die Gegend haste, dann werde ich wie 99 Prozent der Menschen total blind für die Schönheit und die kleinen Details. Mein Arbeitsweg ist geschichtsträchtiger Boden und ich wusste es nicht!

Jetzt stöbere ich herum, ich schau mal wo die Mülltonnen der Sternwarte stehen und belohnt werde ich mit diesem Blick:

Tine Klein gibt eine Anleitung für eine grafische Reportage: Hier der Hinterhof der Urania Sternwarte in Zürich

Tine Klein: So toll steht der Müll an der Urania Sternwarte


Zeig mir deinen Kiez mit Stift! Das Thema: Entdeckungsreise Alltag!


Eine Entdeckungsreise im Alltag durch eine grafische Reportage, wie mache ich das? Tatsächlich gibt es keine Regeln, was du dir in deinem Kiez ansehen solltest. Wichtig ist, dass man anders durch diesen Ort geht, als wenn man zur Arbeit hetzt, mach die Augen und Ohren auf und zeig uns was du gefunden hast!


Die Herangehensweise ist so unterschiedlich wie die Menschen!


Grafische Reportagen können sehr unterschiedlich sein, so unterschiedlich wie die Menschen.

Der Eine sagt, ich zeige einfach was ich sehe. Meine Lieblingsfrage ist :

Was ist die Seele, was genau  ist  typisch hier?

Hier in der Schweiz haben Steinarbeiten eine ganz besondere Tradition. Dieser kleine Schweinkram ziert eine Säule des Bauamtes und verleiht ihm mittelalterlichen Charme:

Tine Klein gibt eine Anleitung für eine grafische Reportage: Ausschitt einer Säule am Bauamt in Zürich

Tine Klein: Schweinkram an der Säule vom Bauamt

Dinge die Dir vernachlässigungswürdig normal vorkommen, können etwas Besonderes sein! Als ich nach Italien zog, hing da überall Wäsche, das kannte ich nicht. Also was ist eigentlich bei uns normal?

Sehr liebe ich auch die Frage: Was habe ich übersehen?  Oft bin ich auf der Suche nach den wundervollen Orten des zweiten Blicks.

Diese beiden Engelchen waren so etwas, was ich einfach übersehen hatte!

Grafische Reportage heißt für mich, ich zeige den räumlichen Bezug, leider streikt dabei nicht selten der  Scanner, deshalb seht ihr dies nicht so oft.

 

Ich persönlich schaue mich dort wo ich eine Graphische Reportage mache erst mal um. Ein richtiges System habe ich nicht, aber ein paar Tricks:

Der Blick nach oben! Ich zeichne gerne Dinge nach denen sich Fußgänger umschauen um zu wissen wo sie sind. Als erstes Skizziere ich meistens meinen Orientierungspunkt:

In dem Kiez in Zürich, wo ich heute meistens arbeite ist das die Urania, die Kuppel der Sternwarte.


Zauberhafte Ideen für grafische Reportagen:


  • Der Blick von Oben oder die Straßenkarte, das liebe ich, denn so entdeckt man wie die Stadt gewachsen ist!
  • Erzähl mir deine Geschichte: Was ist das Liebste was du hier hast?
  • Zeig mir was Normales
  • Zeig mir was Ungewöhnliches
  • Was ist das geschichtsträchtigste Haus in der Umgebung? Oder wer ist eigentlich die Statue? Gibt es einen Brunnen? Ist hier mal was Außergewöhnliches passiert?
  • Was ist hier eigentlich das Älteste?
  • Und was hat sich gerade verändert, also das neueste?
  • Wo finden wir etwas zauberhaftes Kleines?
  • Zeig mir den schönsten Blick
  • Zeichne mir die Leute, was machen die so auf der Straße? Gibt es Hobbies?
  • Baustil: Welche Fenster, Türen oder Ornamente gibt es?
  •  Tiere erobern immer das Herz. Welche gibt es hier?
  • Zeig mir das Wasser.

Aber im Grunde brauchen wir solche Listen nicht! Was über das eigene Leben lernen! Machen wir doch die Augen auf!

Liebe Grüße ins Wochenende

Tine

Habt ihr eine eigene grafische Reportage? Dann schickt sie mir. Ich sammele Eure Werke und zeige sie dann! Ich selbst kenne nur ein spanisches Buch, kennt jemand ein deutsches oder englisches Buch?

Hast du Lust mehr zu lesen:

Der Blick ist das Ahh und das Ohhh

Hier noch eine kleine Reportage der Schweizerin Maria aus aus Berlin:

Die Geschichte dazu, denn Geschichten erzählen ist das wichtigste:

Maria war im Kino : „Noch im Film – dem Film 2+2 = 22 THE ALPHABET von Heinz Emigholz – notierte ich mir den Satz aus dem Film “Ungestaltetes Aufeinanderprallen architektonischer Absichten” (war eigentlich als Kommentar zu Gebäuden und Strassenzügen in Georgien gesprochen) in mein Leuchtturmnotitzbüchlein.
Auf dem Nachhauseweg bemerkte ich diese blauen Leitungsrohre, die den normalen Strassenzug ganz verändert aussehen liess. Also setzte ich mich auf eine Kante dieser Rohre und skizzierte den Strassenausschnitt und versah ihn mit Gedanken zum eben gesehen Film.“

Tine: Eine neue Erfahrung ist ein neuer Blick

 

Reisepinsel und Taschenpinsel Test

Was ist ein guter Pinsel für unterwegs?

Ich starre auf einen winzigen Pinsel.  Er ist so winzig, quasi unsichtbar, ich bin den Herstellern natürlich sehr dankbar, dass sie so umsichtig sind und glauben ich breche bei mehr als 2 Gramm Gewicht zusammen.


Wasser ist schwer


Wenn ich unterwegs bin, nehme ich nicht immer Wasser mit, es ist mir zu schwer. Wasser findet man doch überall. An jedem Waschbecken, im See, im Restaurant oder im Kiosk. Es ist immer und überall verfügbar.

Tatsächlich bring der Reisepinsel aus dem Kasten nur 2 Gramm auf die Waage. Gegen eine Flasche Wasser ist das gewichtsmässig ein Witz. Doch der Pinsel ist so klein, das ich ihn nicht wirklich gut halten kann. Tatsächlich ist er so winzig, dass er mir beim ersten Malen in die Wasserflasche flutscht und die muss ich erst mal auskippen, na super!


Mikro- kontra Makro – Reisepinsel


Mini:

Die Minipinsel aus den Kästen haben nur einen Vorteil, man kann sie bequem im Reiseaquarellkasten mitnehmen. Ob Echthaar oder nicht, die Maleigenschaften sind bescheiden.

Midi:

Eine deutlich bessere Alternative sind Brushpens. Dieser hier ist von Faber Castell. Beim Outdoor malen und Urban Sketching haben sich Brushpens durchgesetzt. Die meisten meiner Freunde und Kollegen benutzen ihn häufig und gerne.
Das sind Pinsel mit einem kleinen Wassertank hinten dran, die im Prinzip funktionieren wie ein Füllhalter. Dann kann man den Pinsel in der Wasserfarbe benutzen und schnell an dem Lappen reinigen.

Winzig und immer verfügbar, deshalb entscheiden sich auch viele Profizeichner für diese Pinsel und auch ich habe so ein Notfallset in der Handtasche.

Hier sieht man meinen lieben Zeichenpartner Detlef Surrey der mit einem ganz gängigen Brushpen Modell.

Foto: Detlef Surrey, Illustrator aus Berlin, hielt die Szene des Workshops an der Lübecker Straße fest.

Beim Wiegen brachten die üblichen Brushpens ca 5-10 Gramm auf die Waage, auch mit Wasser gefüllt sind sie echte Leichtgewichte.


In guter Reisepinsel ist der Pinsel der der Anwendung entspricht


Ich zeig euch jetzt mal kleinere Ausrüstungsunterschiede zwischen mir und meinem Kollegen Jens Huebner:

Tine Klein Reisepinsel, Taschenpinsel, Bruspens, welcher ist der Richtige? Material Tine Klein und Jens Hübner

Jens liebt kleines Material, er ist ja auch das ganze Jahr auf Fahrrad oder Motorrad unterwegs, mit allem Lebenswichtigem, Schlafzeug, Zelt, Kleidung und Malzeug. Bei solchen Reisen ist jedes Gramm wichtig! Und so hat Jens das Material in Größe und Gewicht total optimiert.

Mein normaler Farbkasten wirkt gegen Jens Huebners Zeichenmaterial riesig!

Jens hat eine gute Entscheidung getroffen, er ist mit kleinen Skizzenbüchern unterwegs und sein Material welches in eine Hemdentasche passt, ist perfekt auf Trecking ausgerichtet, es kommt auf jedes Gramm an.

Auch ich bin ein Reisezeichner, jedoch eher mit einem Korb, einer Flasche Wein und Käse unterwegs. Da kommt es auf den Farbkasten nicht mehr wirklich an.

Alles muss in meinen Rucksack oder meine Fahrradtaschen passen.

Tatsächlich juckt es mich gar nicht, ob mein Pinsel jetzt 5 Gramm wiegt oder 20 Gramm.

Geschicht Reisepinsel, Reisepinseltest

Mein großer Reiseaquarellpinsel passt in jede Hosentasche, das klein und leicht Argument ist also Augenwischerei.


Malen oder Kolorieren? Gibt es da Unterschiede?


Ein Zeichner kommt prima mit den Brushpens klar, er koloriert.

Malen und Kollorieren das ist ein himmelweiter Unterschied!

In der normalen Skizze beherrscht die Zeichnung die Skizze, bei der Aquarellskizze ist die Farbe das tragende Medium und dann liebe ich richtig gute Pinsel.

Malen oder Kolorieren ein Unterschied beim Reisepinsel

Im Unterschied zum Kolorieren muss ein Aquarell-Reisepinsel auch größere Flächen gestalten, hinzu kommt das man Farbeffekte ganz genau steuern muss.

Die Skizzenbücher von Zeichnern sind oft sehr viel kleiner als die von Malern.

Meine Skizzenbücher sind  normalerweise Formate, die in etwa A4 quer entsprechen, in meinem Auto liegen auch A3 Skizzenbücher.

Ich male sehr gerne und dafür brauche ich gute Pinsel, aber was heißt gut für einen Aquarellmaler?


Die ganz dicken Dinger: große Reisepinsel


Der Hauptgrund warum Maler kleine Pinsel verschmähen, ist ein technischer. Bildzentren entstehen immer dort, wo am meisten Aktion und Unruhe ist.

Wenn große Flächen durch viele kleine Pinselstriche verunstaltet werden,  kann keine Ruhe entstehen.

Das Werkzeug gewinnt die Kontrolle über Dich.


Das Bild eines Erbsenzählers


Der wichtigste Grund warum Maler zu kleine Reisepinsel hassen ist, dass die Bilder mit zu kleinen Pinseln total verkrampft aussehen.
Die winzigen Stiche wirken unruhig und kleinlich, denn Farbeffekt hängen davon ab wie schnell man Flüssigkeit mit Pigmenten mischt und nur so ist die Aussage eines Aquarells perfekt zu steuern. Der große Pinsel erlaubt diese Handbewegungen.

Man kann schnell und locker arbeiten, diese Geisteseinstellung sieht man im Bild.


Ein großer Pinsel ist wie ein schweizer Taschenmesser!


Wenn man gute Pinsel kauft, haben diese Pinsel gute Spitzen, das heißt, es ist völlig unerheblich wie wie dick dein Pinsel ist, du kannst trotzdem ganz fein malen.

Ein dicker Pinsel ist so gut wir 3 Andere:

Man hat einen dicken, einen feinen und einen Effektpinsel dabei, denn bei einem dicken Pinsel kann man auch die Seiten benutzen.
Der Vorteil des dicken Pinsels ist das die Strichstärke durch Druck veränderlich ist.
Gerade große Flächen kann man unmöglich mit einem winzigen Pinsel malen, deshalb hat mein Reisepinsel die Stärke 12, insbesondere die die Spitzen sind bei Aquarellreisepinseln viel besser als bei Plastikpinseln.

Einen Zeichner stört dies nicht, denn er benutzt den Stift für alle feinen Linien, deshalb fühlen sich viele Zeichner mit den Brushpens prima. Ein Aquarellmaler will jedoch einen Pinsel der alles kann, es sieht sehr gut aus, wenn ein Pinsel auch zeichnen kann.


Der Maxireisepinsel:


Diese Reisepinsel gibt es mit Metallhülsen, die so an den Pinsel gesteckt werden, dass sie dann den Griff bilden. Diese Pinsel wiegen auch nichts, sind sie in ihrem eigenen Griff sind sie wirklich klein.  Einige Firmen bieten auch Schraubvarianten an. Diese Pinsel halten sehr lange, denn sie sind perfekt geschützt.

Am liebsten arbeite ich mit Askia oder Escoda.  Der Askia Reisepinsel ist ein Echthaarpinsel, mit ihm kann man ganz prima große Flächen kolorieren. Bei dem Escoda habe ich mir nur den Synthetikpinsel gegönnt. Der Escoda hat ein synthetische echte Haarnachbildung, hält aber auch extrem viel Wasser und er hat eine absolut brillante Spitze.

Welcher ist besser? Geschmackssache ich liebe beide.

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Einer für alles, ich bevorzuge Pinsel mit denen man echte Aquarelle auf der Straße machen kann. Auch diese Pinsel sind zusammengeklappt kleiner als ein Füller.


Suche im Netz:


Die Suche nach guten Reisepinseln ist mühsam, es gibt keinen einheitlichen Suchbegriff:

Taschenpinsel
Reisepinsel
Taschen Aquarellpinsel
plain air brushes
travel watercolor brush
pocket brush
Falls Du Erfahrung mit den da Vinci oder den Leonard Taschen Aquarellpinseln hast freuen wir uns über einen Bericht!

Mehr lesen zu Reisematerial?

Bäume malen! Hingucker im Herbst.

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Herbstbäume in Zürich

Jeder von uns hat in der letzten Woche schon einen der Bäume mit Herbstlaub gesehen und da juckt es natürlich in den Fingern, deshalb ist Bäume malen in der Herbstzeit besonders gefragt, denn jetzt ist die Natur besser als jede Aquarellfarbe!

Herbstfarben malen und die letzten Strahlen der Sonne genießen!

Also gibt es heute mal ein Special zum Thema: „Spaß beim Bäume malen!“


Nur Mut!


Ich kann mich an einen Herbst vor 25 Jahren erinnern, da saß ich auf der Terrasse im Sonnenschein und habe mich daran erinnert, wie gerne ich als Kind gemalt habe.

So habe ich meinen alten Farbkasten herausgekramt und die Rotbuche des Nachbarn gemalt, das Ergebnis war frustrierend!

Tine´s erstes Skizzenbuch : Der Baum hatte die Form eines Ziegelsteins! Ich habe dafür geschlagene 3 Stunden gebraucht, heute brauche ich für einen Baum 5 Minuten. Also nur Mut! Falls du Probleme beim Malen hast.

Ich kann das nicht, gibt es nicht! ICH KANN ES NOCH NICHT heißt die Parole beim malen!

Schaut Euch diesen scheußlichen Baum an und denkt: „Bald bin auch Ich besser!“


Bäume sind eines der häufigsten Motive


Bäume sind eines der häufigsten Motive im Urban Sketching und in der Landschaftsmalerei. Viele von uns haben Respekt vor dem Bäume malen denn, sie sehen oft nicht so aus wie wir wollen.

Als ich anfing zu malen waren meine Bäume so strubbelig, weil ich die Form aus den Augen verlor.


Grundform:


Das Problem ist die Grundform, denn die verliert man beim Bäume malen gerne mal aus den Augen!
Anfänger malen oft die Grundform eines Blümchens, bei mir war es charmant wie ein Ziegelstein.

Mein Problem war ein anderes, ich wollte einfach alles malen! Ich habe bei einem Ast angefangen und irgendwann war der Baum das das totale Chaos aus Ästen.

Strubbelpeter sah dagegen säuberlich gekämmt aus!

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Tipps:


• Grundform identifizieren: Schau Dir die gesamte Form an: Kreis, Birne, Dreieck, die malst du zuerst!
• Dann gebe acht, denn die Grundform ist meist aus mehrere Flächen zusammengesetzt. Generell ist es sinnvoll dem Baum erst mal eine Fläche zu geben, die dann durch Licht und Schatten variiert wird.


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Gerade im Herbst macht es besonders viel Spass, Bäume zu malen, denn die Farben sind einfach traumhaft.

Trau dich auf dem Blatt! Wenn Farben in einander laufen, gibt es wirklich schöne Effekte.
Generell ist es sinnvoll, die Farben der Bäume auf dem Blatt zu mischen, denn dann entsteht eine Vielfarbigkeit und Licht und Schatten.
• Besonders geeignet sind transparente Aquarellfarben
• Immer eine Variation aus kalten und warmen Farben benutzen
• Gelb: Diese Töne sind spannend: Kaltes Gelb z.B. Winsor Yellow, warmes Gelb: z.B. Indisch Gelb und ein Erdton z.B. Siena bis zu Lasur Orange
• Blau: Cerulian oder Bergblau, Ultramarin ein dunkles Blau und Türkis
Das Wichtigste ist seine Farben zu kennen.


Grüntöne: Lust und Leid


Natürliche Grüntöne mischen ist nicht einfach, doch das Hingucken macht Spass! Es ist ein Spiel. Ich kenne einen Designer in Barcelona, der ist total verrückt nach Grün. Beim Autofahren murmelt er immer, wie er die Bäume am Straßenrand mischen würde:

Er murmelt: Sap Green with Siena! und ich frage wie bitte? Bis ich begreife der Mann mischt im Kopf Grüntöne!

Da ich immer mit Güntönen auf Kriegsfuß stand, habe ich einfach mal alles was Blau, Gelb und Orange ist gemischt, um zu sehen was mein Farbkasten hergibt!

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Die Graufalle beim Bäume malen


Gerade im Herbst macht das Malen besonders Spass!

Besonders jetzt im Herbst lohnt es sich, mal besonders mutig Rot, Gelb und Orange beim Aquarellieren zu benutzen.

Trocknen lassen! Und in Schichten arbeiten

Vorsicht! Wenn man Rot oder Orange mit Grün mischt, wird es Grau oder Braun, weil sich hier nahezu komplementäre Farben mischen, also zwischendurch trocknen lassen, damit der farbenfrohe Baum nicht vergraut.

 

Mehrfarbigkeit ,Licht, Schatten und eine natürliche Form, dann wird es super:


• Oben hellere Farben
• Schatten nicht vergessen
• Wichtig! Auch mal Löcher im Blattwerk zulassen, dort sieht man den Hintergrund

Tine Klein: Tutorial Bäume male, Anleitung Bäume zeichnen

Es ist immer besser das Blattwerk als Grundform anlegen, nicht versuchen 1000 Blätter zu malen. Einzelne Blätter als Zitat.


Beim Bäume malen auf Stamm und Äste achten!


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Bäume sind lebendig! Sie werden nicht unter Laborbedingungen auf der Hobelbank erschaffen. Sie lieben die Sonne und strecken ihr das Gesicht zu, oder sie zeigen dem Wind ihr Hinterteil!

Deshalb ist es besonders lustig Bäume wie die Zinnsoldaten zu malen!

Stämme sind oft nicht gerade und Äste neigen sich selten mehr als 30 Grad.

Es sieht super aus, wenn man Verzweigungen sieht.

Ein Baum ohne Verzweigungen ist ein bisschen wie eine schöne Frau ohne Hals!

Tipp: Beobachte wie sich die Äste aus dem Stamm lösen. Welchen Winkel haben die Äste? Dies es ist sehr charakteristisch.

Ich wünsche Euch viel Spass und ich hoffe ich sehe ein paar eurer tollen Herbstbilder!

Liebe Grüße aus dem Herz -der-Kunst


Buchtipp!


Buchtipp von Tine Klein im Herz der Kunst: tolles Buch von Martin Stankewitz Bäume zeichnen und malen

Eins der schönsten Bücher, das ich in den letzten Jahren gefunden habe:

Martin Stankewitz stellt im ersten Kapitel die entscheidende Frage: Wie sieht ein Baum eigentlich aus? Die Antwort berauschend schön und vielfältig wie die Natur!

Schaut mal rein vielleicht gefällt es Euch auch! Auf dieser Seite findet ihr die Leseproben:

Martin Stankewitz Bäume zeichnen und malen

Wer Lust hat noch ein bisschen zur Farbe zu lesen:

Findet hier einen kleinen Guide für leuchtende Aquarellfarbe