Den Himmel malen finde das richtige Blau!

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Tine Klein Basel vor dem Gewitter Wettsteinbrücke (direkt hinter der Brücke wohne ich).

Liebe Leser, ich hatte am Anfang des Jahres einen Unfall und einen Krebsverdacht. Mir geht es gut und ich genieße das Leben. Doch durch das Chaos, was in dieser Zeit entstanden ist, fehlt mir Zeit, deshalb kann ich im Moment keine Blogs schreiben wie ein Uhrwerk. Bitte meldet euch an! Dann bekommt ihr Nachricht, wenn win neuer Blog herauskommt.

Den Himmel malen – finde das richtige Blau!

Himmel malen! Wie zeige ich bloß das Wetter? Der Sommer gibt ein Intermezzo, aber leider haben wir im Moment Aprilwetter. Moment! Es ist doch Juli! Na ja, leider haben wir schon seit vier Monaten April-Wetter! Der Himmel macht, was er will!

In einem Moment ist es babyblau und im nächsten Moment ziehen dramatische Gewitterwolken über den Himmel.

Der Himmel benimmt sich im Moment wie eine Diva! Das Wetter schlägt innerhalb von wenigen Minuten um.

Wer dieses Feuerwerk an Blautönen festhalten möchte, hat ein Problem. Denn nicht jedes Blau kann jede Wetterlage abbilden.

Blau ist eine der Grundfarben

Mit zwei schlau gewählten Blautönen im Kasten, und zwar einem kalten und einem warmen, kann man fast alle sekundären Farben mischen. Doch Himmelmalen ist etwas komplizierter! Mit zwei Standard-Blautönen kommt man da mitunter nicht so gut klar.

Je nach Wetterlage kann das Blau vollkommen andere Schattierungen und Färbungen annehmen.

Bestimmte Blautöne passen nur zu bestimmten Wetterlagen.

Der Schönwetterhimmel braucht Babyblau. Doch diese Farbe ist bei einem dramatisch regnerischen Himmel völlig fehl am Platz.

Immer wieder lese ich Tutorials, die zum Malen des Himmels einen Blauton empfehlen und dazu gebranntes Siena.

Sicherlich kann man damit einen Himmel malen. Aber diesem Himmel wird die Ausdrucksstärke fehlen, und er kann sich auch nicht verschiedenen Wetterlagen anpassen.

Denn bei Wolken und Himmel braucht man oft Farbeigenschaften, die in normalen Aquarellen unerwünscht sind.

Deckende und granulierende Farben mischen ausdrucksstarke Grautöne, deshalb möchte ich hier beschreiben, welche unterschiedlichen Eigenschaften Blautöne haben können und wie man diese gewinnbringend für das Malen von Himmeln einsetzt.

Himmel malen- Blautöne und ihre Eigenschaften

Ich werde nun verschiedene Blautöne von verschiedenen Marken erwähnen. Ich werde dafür nicht bezahlt, und es ist auch keine Schleichwerbung. Die Farben habe ich oft aus reinem Zufall. Ich verwende Farben, die ich selbst gekauft habe, aber auch Farben, die auf Aquarellfestivals als Werbegeschenk verteilt wurden. Ich greife einfach tief in meinen Kasten und teile mit euch meine Erkenntnisse. Vielleicht werden einige Menschen bemängeln, dass nicht alle gängigen Marken vertreten sind. Kunstautoren verdienen jedoch kein Geld mit dem Schreiben, wenn du möchtest, dass mein Blog Geldmittel hat, um Farbtests zu machen, dann hinterlasse eine Spende. Denn ich kann es mir nicht leisten, jede Farbe von jeder Firma zu kaufen.

Der Schönwetterhimmel:

Für den Schönwetterhimmel brauchen wir Babyblau.

Das Babyblau gibt es bei den unterschiedlichen Firmen in sehr unterschiedlichen Varianten, da es eine sehr beliebte Farbe ist.

Das Erste, was dabei allerdings auffällt, ist, dass viele Farben bei verschiedenen Firmen zwar gleich heißen,  aber vollkommen anders wirken.

Die gängigen Farben für den Schönwetterhimmel sind:

  • Cerulean Blau
  • Kobalt Blau
  • Helio Coelin
  • Royalblau oder Lavender oder Bergblau

Namen sind bei Blautönen nur Schall und Rauch:

Das Erste, worauf ich hinweisen möchte, ist, dass Fachbezeichnungen keine feststehenden Begriffe sind. Auch wenn verschiedene Blautöne unterschiedlicher Firmen die gleiche Farbbezeichnung haben, dann heißt dies nicht, dass sie den gleichen Farbton haben, und es heißt auch nicht, dass in ihnen die gleichen Pigmente enthalten sind. In Winsor and Newton Cerulean ist das Pigment Pb 35 und es ist genauso, wie man sich einen Sommerhimmel vorstellt. In Schmincke Cerulean sind zwei völlig andere Pigmente enthalten, dementsprechend ist natürlich der Farbton auch vollkommen anders und es verhält sich beim Mischen auch anders.

Wer also auf der Suche ist nach dem perfekten Himmelsblau, muss leider wirklich suchen,

 

denn auch wenn Farben gleich heißen, der Inhalt der Tuben ist eine Wundertüte.

Schönwetter-Himmel malen,  Blautöne haben sehr unterschiedliche Eigenschaften:

Viele Blautönen granulieren, dies bedeutet, dass sich die Farbe beim Trocknen zusammenzieht und viele kleine Punkte bildet. Sieh mal unten ins Bild.

 

Diese Eigenschaft ist beim Malen des Schönwetter-Himmels lästig, denn dadurch verliert der Himmel seine ebenmäßige Leichtigkeit. Die Farbe passt, jedoch hat der Himmel lauter kleine Sprenkel. Einen zarten Sommerhimmel stellt man sich ebenmässig vor.

Wenn man einen zarten Sommerhimmel malen möchte, kann das mitunter die ganze Stimmung zerstören, wenn der Himmel gesprenkelt ist.

Was hier jedoch nervig ist, kann beim Malen von bewölkten Himmeln wunderschöne Effekte erzeugen.

Schön sieht es aus, wenn ganze Bilder granulieren, denn dann passt alles optisch zusammen. Wie macht man das? Einfach mit granulierenden Farben mischen, denn das granulierende überträgt sich.

Maler, die es nicht granulierend mögen, greifen deshalb zu anderen Farben

Die Modefarben Royalblau oder Lavender enthalten weiße Pigmente. Diese Farben granulieren in der Regel nicht, haben aber einen anderen Haken. Sie sind weitgehend deckend. Deshalb darf man sie nicht besonders dicht malen, denn dann sieht der Himmel nicht mehr transparent aus. Auch beim Mischen übertragen sich diese Eigenschaften auf die Mischfarben. Die Farben wirken sehr schön, jedoch zu dicht gemalt, so verliert das Aquarell sein Licht. Die entstehenden Himmel und Wolken wirken kompakt. Deshalb muss man diese Farben sehr feucht malen.

Wenn man genau hinschaut, sieht man, dass deckende Farben nicht strahlen.

Regenwolken- Himmel malen ist vielfältig:

Generell kommt man beim Suchen des richtigen Blautons nicht darum herum, einen Blick auf die Farbtube zu werfen. Denn viele vorgemischte Blautöne enthalten sehr unterschiedliche Inhaltsstoffe, auch wenn der Farbton auf den ersten Blick relativ identisch ist.

Ein gutes Beispiel ist dafür Bergblau von Schminke, diese Farbe blüht beim Wolkenmalen aus. Das kann bei Schlechtwetter-Wolken im Zusammenhang mit Lasur Orange oder gebranntem Siena großartig aussehen.

Diese Farbe enthält bei der Firma Schminke vier Pigmente.

Doch beim Mischen für andere Zwecke ist diese Farbe sehr tückisch. Sie vergraut sehr schnell, da die Farbe vier Pigmente enthält, kann man beim Mischen nicht mehr vorhersehen, was diese Farbe mit anderen Pigmenten tut.

Generell ist es überraschend, wie viele stark gemischte Blautöne es gibt. Mein Tipp ist: Lieber selber mischen, anstatt stark gemischte Blautönen zu kaufen. So sehr, wie man diese Farben liebt, beim Mischen machen sie keine Freude.

Doch Himmel malen ist in gewisser Weise eine Ausnahmesituation. Hier möchte man die vergrauenden Effekte, die man sonst in Aquarellfarbe nicht mag. Hier nützt man das Vergrauen der Farbe, um die zarten Grautöne innerhalb der Wolke darzustellen.

Tipps für Himmelsfarben:

Mischen ist kein Zufall:

  • Die Mischung aus Cobalt Azur von Schmincke und Burnt Siena (gebranntem Siena) ergibt zauberhafte, granulierende und farblich ausblühende Grautöne für Gewitterwolken. Genau die gleiche Farbe erzeugt man mit Kobalt blau von White Night plus Burnt Siena. Eine ähnliche Farbe entsteht mit Cerulean von Winsor and Newton.  Hier möchte man ein wenig Dreck, siehe unten.

  • Wer ein ganz sanftes Himmelsgrau möchte, greift zu Royal Blau von Sennelier plus einem Hauch von Burnt Siena. Dies siehst du in den Wolken.

Wolken Malen mit Tine Klein, Aquarell Feld in Riehen

 

  • Helio Coelin von Schminke und Cerulian von van Gogh sind großartig, um strahlend blaue Himmel zu erzeugen. Das siehst du im gleichen Bild. Diese Farben sind viel aggressiver und leuchtend blauer als die Babyblautöne. Die gängige Praxis, den Blauton mit Burnt Siena zu mischen, funktioniert mit diesen Farben jedoch nicht. Das Ergebnis ist ein ausdrucksstarkes Graugrün, dass ich mir nicht einmal in einer Gewitterwolke vorstellen kann.

Viel Spaß beim Himmelmalen wünscht euch Tine

Museen werden gefördert! Wissen über malen nicht! Denn wer für Menschen wie dich schreibt, wird nicht aus den öffentlichen Töpfen gefördert!

 

EUR

 

 

https://www.artiscreation.com/blue.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Pigmente

 

Wolken malen die unterschiedlichen Techniken erklärt

Himmlisch gut – Wolken malen!

Wolken malen ist wunderbar. Doch das geht nicht zögerlich. Wolken sind Diven! Und zum Wolken malen gehört Mut und ein bisschen Drama!

Mann muss sich ins Wolken malen herreinstürzen- wie in die Liebe!

Auf sie mit Gebrüll!

Wolken sind pure Emotion!  Zögerlich und schüchtern kann man sie nicht malen!

Ach du meine Güte!  Im wahrsten Sinne des Wortes; ach du lieber Himmel haha…

Welche Techniken braucht man?

Die Kumuluswolke: Tine Klein Aquarell Basel...Workshop Wolken malen

Die Kumuluswolke ist für uns der Inbegriff der Wolken! Im Moment sehen wir sie leider viel zu oft, denn hier in der Schweiz gewittert es im Moment ständig und es regnet auch ständig.

Eigentlich malt man nicht die Wolke, sondern des Himmels Blau dazwischen.

Doch das macht die Sache nicht knifflig, es ist die Struktur der Wolke selber, die uns Maler vorher die Herausforderung stellt.

Wolken bestehen aus Wasser, und dieser Wasserdampf hängt vor dem Blau des Himmelszeltes.

Das Wolken aus Wasserdampf bestehen das macht die ganze Sache etwas knifflig.

An einigen Stellen ist die Wolke scharf vom Hintergrund begrenzt. An anderen Stellen löst sich der Wasserdampf ein wenig auf und dort sind Wolken ganz weich und irgendwie ausgefranst.

Ummalt man die Wolken einfach, schaut das ziemlich blöd aus. Es schaut aus als sei eine Wolke aus Papier  ins Bild geklebt.

Die stellt uns vor die knifflige Aufgabe, dass wir den Rand der Wolke und auch die Schatten innerhalb der Wolke auflösen müssen.

Dies hat enorme Auswirkungen auf die Technik. An den Stellen, wo die Wolke scharf begrenzt ist, ist es ganz einfach, die Wolken zu malen. Man malt einfach den blauen Zwischenraum und fertig ist man. An den Stellen wo die Wolke sich jedoch in Wasserdampf auflöst, wird sie ganz weich und unpräzise. Und d. h., man muss die harten Kanten der Wolke auflösen. Hier kommt Wasser ins Spiel. Denn alles, was weich ist, muss auch weich gemacht werden. Dafür gibt es mehrere Methoden.

Alle diese Methoden, müssen sehr schnell und beherzt ausgeübt werden. Dabei ist es eine enorme Herausforderung, keine riesige Sauerei anzurichten. Denn mal muss man Farbe aufsaugen und ein anders Mal muss man sie ins Bild hereintropfen und ich immer hoffen, dass die Göttin des Zufalls mit einem ist.

Aber keine Sorge die Göttin ist mit dir, denn sie mag Maler*innen.

Wolken malen und feuchtes Papier:

Das hier ist ein Baumwollpapier, wenn es feucht wird, hält es die Feuchtigkeit sehr lange.

Der Trick: Mit einem trockenen Taschentuch macht man die Bereiche der Wolke, die weiß bleiben und eine scharfe Kante haben sollen, trocken. F – Feucht T- Trocken

Linke Wolke ganz oben rechts. Oder auch rechte Wolke links. Je trockener das Papier, desto schärfer die Kante.

Baumwollpapiere helfen bei dieser Technik sehr, denn diese geben dir mehr Zeit die Wolken zu modellieren. Durch die Feuchtigkeit wird alles weich und wolkig. Ganz automatisch.

Tipps:

  • Das Papier befeuchten, aber es dürfen keine Pfützen auf dem Papier stehen.
  • Baumwollpapier ist saugfähig
  • Lappen und Papiertücher bereit halten  und weiße Flächen herraustupfen
  • Nicht mit klatschnassem Pinsel in die Lasuren, dann läuft alles aus.
  • Schnell und großzügig arbeiten mit grossen Lasur-oder Flachpinseln.
  • Sobald das Bild trocknet bitte nicht weiterarbeiten, dann gibt es Dreck, Schmierspuren und harte Pinselstriche.

Wenn man das Wasser für sich arbeiten lässt, entstehen opulente und gewaltige Bilder.

Siehst du wo die trockene Kante im Bild verläuft?

Unter dem himmelblauen Streifen ist eine klare weiße Kante, diese ist trocken.

Im Skizzenbuch hat man nicht immer Zeit und meistens auch nicht das passende Papier, um diese Technik auszuüben.

An dieser Stelle möchte ich mal ganz klar sagen, unterschiedliche Papiere erlauben unterschiedliche Techniken.

Ich möchte hier gar nicht von guten und schlechten Papier reden. Diese Unterscheidung ist oft wenig hilfreich, denn auch ein handgemachtes wunderbares Baumwollaquarellpapier hat auch enorme Nachteile bei bestimmten Techniken.

Fehler Quellen beim Wolken malen:

Beim Wolken malen gibt es zwei große Fehlerquellen, das Arbeiten mit sehr nassen Pinseln in bereits aufgetragene Farbe und Ungeduld.

Bei mir ist das in etwa so:

Als Gott die Punkte für Geduld verteilt hat, bin ich gegangen, es hat mir einfach zu lange gedauert!

Ich kann nicht aufhören und arbeite immer weiter. Ein blöder Fehler beim Wolken malen.

Ein Aquarell braucht aber auch Trockenphasen, und eine Farbe kann ich gut aussehen, wenn sie bearbeitet wird wie ein Kuchenteig.

Ich möchte dich jetzt mal bestärken, wenn du bestimmte Techniken zum Wolken malen immer wieder ausprobiert hast und daran gescheitert bist, dann kann das am Papier liegen. Wer malt, befindet sich in guter Gesellschaft, denn hier finden sich Kreative, Beobachter und Wissbegierige. Wer malt, ist in der Regel kein Vollidiot.

Trotz dessen haben viele Menschen Probleme mit diesen Techniken. Das liegt in der Regel am Papier. Preiswerte heiß gepresste Papiere ohne Baumwollanteil weigern sich Wasser aufzunehmen.  Skizzenbücher enthalten leider oft heißgepresste Papiere aus Zellulose. Das kann die Garantie zum Scheitern sein.

Damit es weiche Übergänge gibt und keine Flecken, muss das Papier etwas saugfähig sein.

Es ist doch logisch, dass sich keine sanften Übergänge bilden, wenn sich auf dem Papier nur eine Pfütze befindet.

…Flecken… Flecken…. Flecken…. liegt am Papier

Wer Baumwolle Papiere in großen Bögen kauft und diese zurechtschneidet, kann sich Skizzenbücher mit absolutem Luxuspapier machen. Diese Skizzenbücher sind nicht einen Cent teurer als gekaufte mit schlechtem Papier.

Die schnelle Wolke auf trockenem Papier:

Ein Skizzenbuch, natürlich nicht so unter Wasser setzen, wie ein Baumwollpapier.

Im Skizzenbuch muss man die mangelnde Wasseraufnahmefähigkeit des Papiers durch eine rasante Arbeit des Pinsels ausgleichen.

In diesem Bild habe ich die wilden Strukturen der Wolken durch einen ganz trockenen Strich angedeutet.

Wie das geht, deutet in den Beitrag trockener Strich nachlesen.

 

  • Ein weiterer Trick ist, dem Pinsel am Rand der Wolke sehr lebhaft zu bewegen. Ich rolle den Pinsel beim Malen zwischen den Fingern hin und her. Dadurch entsteht eine ausgefranste Kante.
  • Ist die Kante der Wolke zu hart, kann man einen zweiten trockenen Pinsel zur Hand nehmen und die Kante aus fransen und weich machen.
  • An anderen Stellen und besonders innerhalb der Wolke kann man Feuchtigkeit einsetzen. Man macht den Pinsel ein wenig feucht und lässt damit die Himmelsfarbe ein wenig in die Wolke auslaufen.

Insbesondere dort wo man die Schatten innerhalb der Wolke setzt, kann man mit Feuchtigkeit arbeiten. Dabei sollte man darauf achten, dass man die Wolke nicht fein säuberlich ausmalt. Sollte weiße Bereiche stehen lassen und an anderen Stellen ein wenig in des Himmels Blau ausbrechen.

Wolken sind natürliche Strukturen, sie benötigen ein bisschen Chaos, um gut auszusehen.

  • Deswegen sollte man mit seinem leicht feuchten Pinsel oder einem Taschentuch, mit dem man tupft, ein paar chaotische Strukturen erzeugen.

Auch hier ein Tipp:

Viel hilft nicht viel!

Wenn man ein wenig Chaos verbreitet hat, sollte man schlicht aufhören. Beim Wolkenmalen ist die größte Gefahr, dass man nicht den richtigen Zeitpunkt findet,an dem man aufhört.

Denn je mehr man in der Farbe reibt, desto dreckiger wird es.

Wolken Malen Im Skizzen Buch. Aquarell, Aquarelle, Mont Saint Michel Skizzenbuch

Wolken malen gehört zu den Dingen, die man üben sollte, bevor man Bilder damit macht.

Das Wolkenmalen besteht aus mehreren verschiedenen Techniken. Und zu Kombination und insbesondere zum Zerstören von ordentlichen Strukturen braucht man Übung. Doch einfach mal die Wolken getrennt von deinen Bildern. Wenn die Wolken gut geworden sind, dann kannst du sie ja später für ein schönes Bild benutzen. Das wird er sehr viel Frust ersparen!

Liebe Grüße ins Wochenende Tine.

Wir bekommen keine öffentlichrechtlichen Mittel! Wenn du das gerne liest, dann denk ab und zu an eine kleine Spende.

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Weiterlesen bei Tine

https://blog.herz-der-kunst.ch/der-trockene-strich/

Der trockene Strich

 

Die Sprühflasche im Aquarell – Lust und Frust!

Aquarelle und Kolorierungen sehen immer dann toll aus, wenn man sie frei lässt.

Die Klein Know how zur Sprühflasche im Aquarell. Neuenburger See, Aquarell, Tine Klein , Chateau Avenier, Neuchatel

Chateau Avenier im Regen Tine Klein

Die leuchtend transparente Farbe explodiert regelrecht und vermittelt ein Gefühl von Freiheit und Leichtigkeit, wie es kein anderes Medium kann. Um diese Leichtigkeit und Spontanität zu erzeugen, müssen die Pigmente über das Papier fließen, sich vermischen möglichst weiche und spontane Übergänge schaffen.

Der Maler umarmt dabei den Zufall, die Farbe läuft frei.

Und das atemberaubende Ergebnis ist eine Mischung aus Kontrolle und Zufall.

Das Spiel aus Kontrolle und Zufall sieht man auch hier im Bild. Schau dir mal die Reihen der Weinreben im Vordergrund an. Sie sind mal scharf mal weich, mal laufen sie aus und vermischen sich mit den Schatten. Letzte Woche hat es stark geregnet und selbst da kann eine Sprühflasche Sinn machen, damit man diese Effekte erzeugen kann.

Um eine solch freie, ausdrucksstarke und lockere Malweise zu bekommen, muss der Maler sehr flink sein.

Doch manchmal ist er nicht flink genug, ist es plötzlich vorbei mit den spannenden Effekten der Farbmischung auf dem Papier. Ist das Bild erst trocken, dann ist es aus mit den freien, weichen und duftigen Effekten, es entstehen harte Kanten.

Nun braucht man die Sprühflasche!

Denn möchte man, dass sich Farbe spontan auf dem Papier mischt, dann braucht man Feuchtigkeit.

Die Sprühflasche im Aquarell – Ein wichtiges Werkzeug

Die Sprühflasche ist eines der wichtigsten Werkzeuge beim Aquarellieren und Kolorieren. Trotzdem weiß man fachlich so gut wie nichts über dieses Werkzeug.

In unserer Kultur hat man einen sehr merkwürdigen Umgang mit Kunstwerkzeug.  Sobald es um Kunst geht, drückt man dem angehenden Künstler das Werkzeug in die Hand und wenn er nicht sofort begreife, man damit umgeht, ist er untalentiert!

In jedem anderen Handwerk bekommt der Lehrling eine eingehende Einweisung in jedes einzelne Werkzeug.

Niemand würde von dir erwarten, wenn man dir einen Hammer und eine Säge hinlegt, dass Du morgen früh eine perfekte Serie an Barockschränken mit Intarsien abzuliefern kannst.

Das ist doch lächerlich!

Ich habe versucht, den Umgang mit der Sprühflasche im Aquarell zu googeln. Fehlanzeige! Auf Deutsch finde ich da so gut wie nichts, über dieses enorm wichtige Arbeitsmaterial.

Deshalb möchte ich euch heute mal eine eingehende Anweisung in dieses vielfältige Werkzeug Sprühflasche geben.

Die Sprühflasche wird im Aquarell sehr vielfältig genutzt. Es gibt sehr viele Techniken, die man nur mit einer Sprühflasche im Aquarell ausüben kann.

Doch heute geht es nur um das Befeuchten nach dem Motto:

Sprühen, damit deine Farbe vor Lebendigkeit sprüht.

Ich persönlich habe diese Tipps nicht bekommen, und deshalb über zerstörten Aquarellen bittere Tränen geweint. Dies möchte ich dir ersparen, denn die Sprühflasche ist ein tolles Werkzeug. So hilfreich wie Sprühflaschen sind, falsch angewendet sind diese Dinger absolut zerstörerisch.

Dann wird die Sprühflasche zu Godzilla, der durchs Bild trampelt.

Warum befeuchtet man Aquarelle mit der Sprühflasche?

Es gibt einen Moment, wenn das Papier feucht ist, indem das Aquarell mühelos seine Schönheit entfaltet.

Das ist der perfekte Moment, jetzt malt sich das Aquarell in wilder Schönheit.

Der perfekte Moment ist dann, wenn sanfte Feuchtigkeit auf der Oberfläche des Papiers steht. Nur ein bisschen, niemals zu viel Wasser aber auch nicht trocken.

Ist zu viel Feuchtigkeit da, gibt es nämlich Wasserflecken.

Schau mal oben die Berge im Hintergrund, hier schlugen Regentropfen ins Bild, das macht Flecken. Ist bei mir aber erwünscht, denn dann steckt etwas von den echten Naturgewalten im Bild.

Man braucht diese sanfte Feuchtigkeit an der Oberfläche für unglaublich viele Effekte, die man sonst nicht erzeugen könnte.

Dazu gehören Wolken, Dunst, Entfernung, Nebel, Schatten, weiches Licht, Spiegelungen usw. und sofort. Man braucht diesen Zustand also in fast jedem Aquarellbild und auch sehr oft in Kolorierungen.

Wer das Aquarell beherrscht, benutzt dies diesen Effekt ständig, einfach weil er so großartig aussieht.

Wolken Aquarell Tine Klein, Tipps zum befeuchten mit Sprühflasche

Wolken dürfen nur einige harte Kanten haben, hier braucht man den perfekten Moment, damit die Wolke duftig weich wirkt.

In einem Himmel im Hintergrund möchte man nicht tausend Pinselstriche sehen, auch hier braucht man den perfekten Moment.

Auch wenn im Aquarell etwas weich in der Entfernung stehen soll, braucht man den perfekten Moment.

Der perfekte Moment ist der Moment, wo ein sanfter Feuchtigkeitsfilm auf der Oberfläche des Papiers liegt. Dann kann man malen ohne das die Pinselstriche verlaufen, dabei entstehen weiche wunderschöne Ergebnisse.

Perfekte Momente haben etwas gemeinsam – sie vergehen!

Das Bild ist nicht immer genau dann feucht, wenn wir uns es wünschen!

Insbesondere, wenn das Wetter warm ist, man Sonneneinstrahlung hat oder es Heizungsluft oder Zugluft gibt, dann hat man keine Chance, diese Techniken auszuüben, bevor das Papier trocknet.

Mein häufigstes Problem ist aber, das ich beim eifrigen Malen einfach eine Ecke vergesse.

Wie erzeugt man die perfekte Feuchtigkeit mit der Sprühflasche:

Die perfekte Feuchtigkeit ist ganz leicht, sie zieht sich wie ein feiner Film über das Papier.

  • Sprüht man zu viel Feuchtigkeit aufs Papier, wird alles auslaufen.
  • Zielt man aus Versehen auf noch feuchte Farbe, ist das gemalte ruiniert.
  • Sprüht die Sprühflasche grob und tropft, dann entstehen Wasserflecken.

Wo kauft man die perfekte Sprühflasche?

Jetzt schon mal die schlechte Nachricht unter den Sprühflaschen, gibt es eine ganze Menge Bad Boys.

Ich kann jetzt schon garantieren, dass du einige kaufen wirst, bist du die Perfekte gefunden hast.

Du brauchst also eine, die einen ganz feinen sprühen Nebel erzeugt. Diese bekommt man oft sehr gut im Friseurbedarf. Sie haben vorne an der Düse, eine kleine Stellschraube und dort kann man einstellen, dass sie nur mit einem Nebel spritzen.

Oder probiere alle Flaschen deiner Haarpflegeproduckte aus….eine wird gut sein.

Wie ist die Technik des Sprühens?

  • Die perfekte Technik des Sprühens ist sehr sanft. Bitte erzeuge einen ganz feinen Nebel, denn du möchtest im Bild ja nicht alles unter Wasser setzen. Benutze die Sprühflasche nur auf kleinster Stufe.
  • Ziele niemals mit einem harten Strahl auf das Bild, sonst löst du das, was du schon gemalt hast auf und erzeugst hässliche Flecken.
  • Decke notfalls Bereiche deines Bildes mit Papierstreifen ab, dass diese nicht unnötig von verspritzt Wasser getroffen werden. Ich habe dafür zwei laminarer Papierstreifen auf meinem Arbeitsplatz. Der Vorteil dieser Laminatbodenpapiere ist, dass sie sich selbst nicht mit Flüssigkeit vollsaugen und dein entstehendes Aquarell ruinieren.
  • Drehe die Düse deiner Sprühflasche von deinem Bild weg. Sprühen in die Luft oder schräg am Bild vorbei, sodass das Aquarell nur von einem sanften Wasserschleier getroffen wird.
  • Bewege die Hand beim Sprühen, damit nicht aus Versehen eine Pfütze auf dem Blatt entsteht.

Der riesige Vorteil der Sprühflasche ist, dass man beim Malen niemals mehr in Hektik gerät.

Liebe Leser, liest du gerne auf Deutsch? Autoren werden nach Prozenten bezahlt vom Reingewinn. Sie erhalten das gleiche im englischsprachigen Raum. Dies hört sich gerecht an. Der deutschsprachige Raum ist aber so klein, dass man keine Bücher über Kunst schreiben kann, wenn man sein Geld nicht aus einer anderen Quelle bekommt. Über Kunst schreiben ist ein Verlustgeschäft. Bitte denke ab und zu ans Spenden. Schütze unsere Sprache, unser Wissen und unsere Kultur.

Liebe Grüsse Tine

CHF

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Nass in Nass-Technik in Kombination mit Zeichnung

https://blog.herz-der-kunst.ch/nass-in-nass-technik-in-kombination-mit-zeichnung/

 

 

 

 

Malen lernen – Der Trick ist positive Konzentration!

Darf ich dir eine Frage stellen? Wie gehts dir im Moment? Hast du auch das Gefühl, dass die Zeit seit ein paar Jahren anders tickt? Zu schnell?

„Puhh, Moment!, krass, ich brauche einen Moment zum Nachdenken.“

Meine Krankheitspause hat mir ganz gut getan, denn unverhofft tat sich die Zeit zum Nachdenken auf.

Retro ist hipp! Im Moment muß ich oft lachen. Auf der Straße kommen mir junge Frauen entgegen, und sie tragen die Mode meiner Oma.

Sie fühlen sich tod schick, sie tragen kleinkariertes, den Look der ultra Konservativen.

Wird die Zeit zu schnell, dann sehen die Leute nach hinten!

Und so schön waren die vergangenen Zeiten nicht! Das haben die Leute nur vergessen!

Wir hatten damals wie heute die Ölkrise, an Sonntagen war in Deutschland das Autofahren verboten, in Israel gab es Krieg und alle die etwas anders waren wurden als Gammler beschimpft.

Zufrieden sein ist eine hohe Kunst.

Was die Leute vergessen ist die Gegenwart mit positivem Blick zu betrachten.

Zugegebenermaßen bin auch ich beim Malen etwas rückwärtsgewandt. Denn ich liebe die absolut romantische Fleckchen auf dieser Erde.

Wenn  man die Nachrichten hört, dann wird klar  man muss auf anderem Wege Kraft sammeln!

Denn Kraft braucht man um die Welt positiv zu gestalten. Meine Methode dafür ist das Malen und Skizzieren.

Das Skizzieren verankert mich im Jetzt und es macht mich sehr zufrieden!

Wenn ich male und skizziere, dann konzentriere ich mich oft stundenlang auf das Gute! Und dabei vergeht mir das Meckern, denn dann wird klar, wir haben sehr viel Gutes!

Mir geht es auf die Nerven, wenn viele Menschen sagen, es geht nur abwärts. Mir erscheint allerdings nicht als gute Strategie, sich im Leben auf das Üble zu konzentrieren.

Denn dann hat man keine Kraft, die Welt zum besseren zu drehen.

Positive Konzentration ist ein Zaubermittel, im Leben, der Gesellschaft in der Wissenschaft und auch beim Malen!

Malen lernen: Warum ist positive Konzentration so gut?

1. Sich auf etwas Positives zu konzentrieren, kann die Stimmung heben und das allgemeine Wohlbefinden verbessern.

Und was hat das jetzt mit Malen lernen zu tun?

Ist dir schon mal aufgefallen, dass deine Bilder bei negativen Gedanken schlechter werden? Maler sind unglaublich auf gute Stimmung angewiesen. Weil man unter Stress schlechter sieht. Kein Witz! Stress beinflusst die Verarbeitung visueller Informationen im Gehirn. Die Pupillen weiten sich man sieht schlechte aber am kann  räumliche Beziehungen einfach nicht mehr gut wahrnehmen.

Keiner kann malen, wenn er einen gestressten Tunnelblick hat!

Dementsprechend muss ein guter Maler auch gute Stimmung haben, um gut malen zu können. Andererseits wirkt das aber auch andersrum, wann man seinen Körper dazu bringt sich auf das Positive zu konzentrieren, dann macht das Malen den Menschen glücklicher.

2. Fokussiert man sich auf positive Aspekte, kann das helfen, Stress abzubauen. Weniger Stress bedeutet oft eine bessere Konzentration, da der Geist nicht durch negative Gedanken und Sorgen abgelenkt wird.

Malen reduziert Stress, nicht umsonst ist die Maltherapie nicht aus der Behandlung von Depressionen wegzudenken. Viele Menschen beschreiben unsere Zeit als zu hektisch, zu stressig und zu unruhig. Ja in Gottes Namen, es liegt doch in unserer eigenen Hand, ob wir unser Leben stressig gestalten. Mir hilft es, mich mal 1 Stunde irgendwo hinzusetzen und mir was Großartiges anzuschauen.

3. Positive Gedanken und Ziele können die Motivation stärken.  Malen stärkt dein positives Denken.

Ich bin jetzt mal ehrlich, obwohl ich beim Malen schon sehr weit gekommen bin, bin ich ein Typ der voll Ehrgeiz steckt. Mir reicht das nicht. Natürlich möchte ich besser werden! Und das ist eine Eigenschaft, die mich im Alltag ganz schön unter Leistungsdruck setzen kann. Leider gilt das ebenfalls fürs Malen. Aber wenn ich mich beim Malen entspanne, dann ist die Wahrscheinlichkeit viel höher, dass sich meine Ziele auch erreiche. Halten wir mal fest: Fürs Malen lernen, ist ein positiver und optimistischer Blick sehr hilfreich.

4. Positives und Kreativität gehen Hand in Hand!

Ich habe eine Zeit lang in der Innovationsforschung gearbeitet. Konzentration und Entspannung sind keine Gegensätze.

Wahrscheinlich sind mehr weltbewegende Erfindungen unter einem Apfelbaum gemacht worden als in einem Labor unter Neonlicht.

Um erfolgreich zu werden braucht es beides, harter Arbeit und Entspannung. Das gilt vor allen Dingen für die Malerei, denn wer gestresst ist kann nicht sehen und wer nicht sehen kann, der kann nicht malen.

Und merkwürdigerweise klappen Durchbrüche immer dann, wenn man nicht allzu streng an ihnen arbeitet. Die zündende Idee kommt bei einem Glas Wein oder unter der Dusche.

Zusammengefasst hilft das Konzentrieren auf etwas Gutes, weil es deine Ressourcen stärkt, die für effektive Konzentration und Leistung notwendig sind. Es schafft eine positive Spirale, in der gute Gedanken zu besseren Leistungen führen, was wiederum das Wohlbefinden weiter verbessert.

Besser Malen lernen durch positive Konzentration

Wer malen möchte oder gute Kunst, der braucht einen offenen Geist und es geht um dich!

  • Wenn du dir ein Motiv suchtst dann tue das nach deinen Interessen und Leidenschaften!

Bei mir findet man immer wieder das Thema Reisen, weil ich es liebe!

  • Motivier Dich in dem du die kleine und erreichbare Ziele setzt!

Malen und zeichnen kann schwer sein, also belohne dich, wenn du lernst. Mach deinem Körper klar das hier ist kein Stress, sondern Spass, so förderst du positive Konzentration.

  • Belohne dich! Zum Beispiel durch gute Musik oder Leckerein

Malen und Zeichnen soll nicht zum Kampf werden. Wenn du merkst du beisst dich in einem Thema fest, dann versuche es spielerisch!  Mach lieber kleine Übungen als große brutal schwere Bilder. In der kurzen Zeit ist es einfacher positive Konzentration zu behalten.

Ein bisschen Routine kann helfen. Auch wenn ich keine Zeit habe, gebe ich mir jeden Tag Zeit für eine kleine Skizze. Ich mache ich, wenn ich Zeitung oder Blog lese. Ich skizziere dabei ein interessantes Bild aus den Nachrichten.

  • Jeden Tag ein bisschen ist eine großartige Methode, um nachhaltig zu lernen.

Aber erschaffe kein neues Hamsterrad. Arbeite mit positiver Konzentration, ohne Zwang!

Beim Malen ist der Weg das Ziel!

Bei diesem Bild sitze ich mit dem Schweizer Team für Aquarell in Bologna. Wir schwatzen, essen zwischendurch Pasta. Es geht uns gut!

Um jetzt mal ehrlich zu sein, das Bild was dabei entstanden ist es absolute Nebensache!

Ob euch das Bild gefällt oder nicht ist auch egal, denn dass ich darin gespeichert habe, ist ein wunderschöner Nachmittag.

Ich habe mir die schöne Architektur angesehen, das Licht genossen, eine absolut leckere Pasta gegessen und viel gelacht.

Man muß sich Malen und Zeichnen gönnen! Positive Konzentration! Obwohl wir viel Spass hatten, hatten alle positive Konzentration! Die Entspannung führt dazu.

  • Austausch mit anderen kann äußerst motivierend sein.

Allan, Andre ,Krystina, Maurice, und Susi ich danke euch für die wunderbaren Tipps, den Blick auf eure Bilder und die Lachfalten, die ihr mir geschenkt habt.

Anstatt sich dafür zu schämen,das man etwas noch nicht perfekt kann, denk wie ein Kind. Genieße deine Zeit mit Pinsel und Stift!

Und feiere jeden einzelnen deiner kleinen Erfolge. Das ist mein Trick mit der positiven Konzentration.

Liebe Grüße Tine!

Wenn du solche Tipps brauchst, denke daran, das Kunst zwar in Museen gefördert werden, wir bekommen allerdings keine öffentlichen Gelder! Deshalb sind wir auf deine Spende angewiesen.

CHF

Wer mal Tausende von Aquarellmalern aus allen Ländern sehen möchte, ist hier richtig!

https://www.internationalwatercolormuseum.com/kennedy/fabrianoinacquerello/selection2024.php

https://blog.herz-der-kunst.ch/zeichenschule-zeichnen-lernen/

Struktur und Strich Zeichenschule Teil 1:

Aquarellkasten reinigen, Paletten blitz blank.

 

Aquarellkasten reinigen!

Wer erfolgreich malen möchte, der muss auch ab und zu seine Farbkästen oder Paletten reinigen.

Ich kann mich noch an den Farbkasten meines Künstler-Vaters erinnern. Er malte die zauberhaften Farben mit einem Farbkasten, der aus 30 Jahre alten Matsch zu bestehen schien. Sein Wasser hatte stets die Farbe von NATO-Zelten. Irgendetwas zwischen Militärgrün und schon mal gegessen. Trotzdem malte er zauberhaft transparente und leuchtende Farben.

Dahinter muss ein Zaubertrick stecken, denn ich schaffe das nicht.

Ich brauche ein Mindestmaß an Sauberkeit in meinem Aquarellkasten, denn sonst wird aus meinem Gelb ein Grün, meine Himmelsfarbe vergraut. Doch …

 

Farbkasten reinigen kann nerven, denn der Farbendreck sitzt mitunter hartnäckig fest.

Schau dir mal den Metalfarbkasten an, dort hat sich unter den Näpfchen eine Farbkruste gebildet.

Das Badezimmer wird dabei zum Krisenzentrum.

 

Verdutzt schaue ich auf meine Palette und stelle fest, dass meine angeblich wasserlösliche Aquarellfarbe wie blöde an meinen Mischpaletten klebt.

Spätestens dann fange ich an, meine Paletten und Farbkästen zu schrubben, und stelle fest:

 Farbkästen säubern ist was für Muskelprotze….

…doch es gibt einige gute Tipps.

Danke für die doofen Internettipps zum Thema Aquarellkasten reinigen. Ich habe sehr gelacht:

 

Nach dem Aquarellfestival in Bologna war mein Farbkasten regelrecht verwüstet.

Gerade die sehr dunklen und sehr intensiven Farben hatten einen kugelsicheren Film auf meiner Palette hinterlassen.

Selbst nach hartnäckigem Schrubben mit dem Putzmittel im Airbnb war meine Palette nicht mehr bereit, weiß zu werden.

Internet ist doch eine wundervolle Sache, da findet man doch die Lösungen!? Die man auch in Bologna anwenden kann?

In der Regel macht das Internet jedoch die Schlauen schlauer und die Dummen dümmer.

So fand ich die verzweifelte Frage der Malerin Marion: Wie man einen richtig verdreckten Aquarellkasten sauber macht? Nachdem ihr ca. 50-mal der Tipp gegeben wurde:

Den Aquarellkasten mit lauwarmem Wasser abzuspülen und mit einem weichen  Läppchen trocken zu tupfen.

Ich musste lauthals lachen, denn die Tippgeber hatten allesamt offensichtlich noch niemals einen Aquarellkasten länger in Betrieb gehabt.

Künstlerfarbe ist hochpigmentiert, die geht nicht so einfach ab!

Bestimmte Pigmente kleben, je nachdem, welches Bindemittel in den Farben steckt, wie die Hölle.

So, liebe Marion, ich versuche es ohne blöde Antworten.

Ich kenne das Problem sehr gut! Aquarellkästen reinigen ist ein harter Job!

 

Mein Aquarellkasten kann über feuchte Läppchen nur lächeln. Mein Indigo verfärbt sogar Emaille nachhaltig. Denn ich spüle meinen Aquarellkasten ca. 30-mal am Tag mit lauwarmem Wasser ab. Doch die hartnäckigen Verfärbungen bleiben trotzdem.

So sieht die Palette mit Lappen, Spüli oder Allzweckreiniger und viel geschrubbe aus, sauber ist das nicht!

 

Bei älteren Aquarellkästen und Paletten ist die Oberflächenversiegelung kaputt.

Diese Paletten und Kästen lassen sich nicht mehr so einfach reinigen wie der Kasten eines Menschen, der mal ab und zu malt.

Ich fand Marions unfreiwilligen verbalen Schreikrampf! Super!

Sie kommentierte: Kommt mir hier noch einmal einer mit einem feuchten Läppchen um die Ecke, haue ich ihm den Lappen verbal um die Ohren!

Den Farbkasten säubern – direkt sauber machen ist besser als schrubben

Ich persönlich bin mit meinem Farbkasten oder meine Paletten viel unterwegs. Ich male mit Vorliebe an der frischen Luft. Da kann das Säubern schon mal extrem schwierig sein.

Natürlich ist es praktischer, nach dem Malen den Farbkasten einfach zusammenzuklappen.

In der Fußgängerzone wird es nicht gerne gesehen, wenn man seine Farben einfach auf den Asphalt kippt. Dann vergesse ich zu Hause, meinen Farbkasten zu reinigen, und dann wird es mühsam.

Als ich in Polen unterrichtet habe, hatte ich eine ukrainische Übersetzerin. Diese Frau war extrem ordentlich! Ein kleiner Putzteufel! Und sie hat mich perfekt unterstützt!

Sie gab mir einen Tipp, der mir bis heute hilft. Sie kaufte mir ein kleines Paket mit Intimtüchlein.

Etwas peinlich berührt glotzte ich auf das Paket, als sie es mir hinstreckte.

Das sollte keine Aufforderung zu sauberem Sex sein, sondern sie reinigte meinen Farbkasten mit den feuchten Reinigungstüchern.

Dies ist praktisch und geht schnell.

Warum Intimtücher oder feuchtes Toilettenpapier? Irgendetwas vermutlich Öl, reinigt die Paletten super und versiegelt die Oberfläche ein bisschen undso wird das nächste Reinigen einfacher.

Aber das war sicher nicht deine Frage.

Aquarellkasten reinigen, die Ecken sind das Problem

Einen weiteren guten Tipp zum Aquarellkasten reinigen, bekam ich von einer Schweizerin auf dem Aquarellfestival in Bologna.

Wenn es eins gibt, das bei dem Paletten- und Farbkastenreinigen nervt, dann sind es die Ecken. Den Kasten bekomme ich mit dem Putzschwamm sauber, doch der Dreck sammelt sich in den Ecken.

Aquarellkasten reinigen, die Ecken mit Pinsel säubern.

Doch dafür gibt es einen einfachen Trick, sie zeigte mir, wie mühelos ein kleiner härterer Synthetik Pinsel den Dreck aus den Ecken des Farbkastens holt.

Synthetik ist beim Aquarellkasten reinigen immer sinnvoll, denn die statische Ladung löst die Pigmente viel besser als Schrubben.

Und jetzt kommen wir zu den Flächen…

Paletten und Aquarellkasten reinigen, wenn nichts mehr hilft!

Im Netz findet man verwunderliche Tipps zum Reinigen von Aquarellkästen und Paletten.

Lauwarmes Wasser und Läppchen?

Jetzt mal im vollen Ernst! Braucht man so einen Tipp?

 

Im Netz findet man einige merkwürdige Hinweise, die bei mir absolut nicht helfen. Haha, jetzt kommen wir zu den härteren Reinigungstipps.

Angeblich hilft bei hartnäckigen Verschmutzungen Alkohol, Spiritus oder Allzweckreiniger.

Mein Farbkasten lacht darüber, auch bei hartnäckigem Schrubben, geht die dreckige Farbschicht nur ein bisschen weg!

Bei Allzweckreiniger oder Alkohol wird mein Farbkasten betrunken, aber nicht sauber!

Noch witziger finde ich den Tipp, den Farbkasten doch einmal in die Spülmaschine zu stellen. Farbkästen sind in den letzten Jahren immer weniger mit Gift belastet. Doch ehrlich gesagt, würde ich alles andere tun, als mein Farbkasten in die Spülmaschine zu stellen. In den Farben sind immer noch Schwermetalle,

Der, der den Tipp gegeben hat, ist wahrscheinlich schon von seiner Schwermetallvergiftung geistig umnebelt!

Was hilft also wirklich  beim  Aquarellkasten reinigen?

Hatnäckige Schutzschleier sind das Problem beim Aquarellkasten reinigen

Es helfen nur Reinigungsmethoden die, die Pigmente aus den feinen Poren lösen!

 

  • Scheuermilch oder Scheuerpulver und dann schrubben. Meinem Farbkasten ist offensichtlich beim Reinigen Gewalt am liebsten! Doch dies hat den Nachteil, dass man damit die Versiegelung noch mehr schädigt. D. h. das nächste Mal kleben die Farbpigmente noch ein bisschen besser.
  • Schäumende Badezimmerreiniger klappen beim Aquarellkasten reinigen leidlich.
  • Wunderschwamm, das ist ein Schwamm, der funktioniert wie ein Radiergummi. Auch hier muss man mit ganz schön viel Kraftaufwand die Pigmente von der Oberfläche rubbeln. Was ich daran mag ist, das Palette ein wenig abgeschliffen wird, sie ist danach wieder etwas glatter und die Farben kleben schlechter an der Palette. Dafür braucht man aber ordentlich Muckis. (Der lange Stich auf der Palette ist das Werk des Wunderschwamms)
  • Mein absoluter Zaubertipp sind Oxycleanartige Reiniger für Wäsche. Diese Reiniger sind dafür gemacht, hartnäckige Verschmutzungen aus Gewebe zu lösen. Sie sprudeln und reißen kleine Partikel mit! Das klappt aber auch wunderbar bei Paletten. Das Sprudeln löst die Pigmente, die auf der Palette kleben. Bei dieser Methode muss man nicht wie verrückt schrubben. Man braucht auch nicht jede Menge Reiniger, es funktioniert wunderbar.

Mein ultimativer Tipp ist also das Reinigen mit den Sauerstoffreinigern, die dazu gemacht wurden, Flecken aus Wäsche zu entfernen.

Tine Klein, Bologna, Pleinair, Aquarell, Watercolor, Blog zum Thema: Aquarellkasten reinigen

Tine Klein Bologna Pleinair

Liebe Grüße Tine!

P.S.: Halt mich nicht für gewalttätig! Ich hätte so gern gesehen wie du mit dem feuchten Läppchen zum Ninja wirst….vor Vergnügen rum kugel!

Wenn du solche Tipps brauchst, denke daran, das Kunst zwar in Museen gefördert werden, wir bekommen allerdings keine öffentlichen Gelder! Deshalb sind wir auf deine Spende angewiesen.

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https://blog.herz-der-kunst.ch/aquarellpalette-das-zuhause-fuer-grosse-pinsel/

Aquarellpalette das Zuhause für große Pinsel

Noch mehr über Paletten:

https://www.janeblundellart.com/palettes.html

Perspektive verstehen – Horizontlinie

Tine Klein Aquarell Sabadell, Blog Perspektive verstehen

Perspektive verstehen, Sehen ist eine chaotische Collage:

Perspektive verstehen ist konfus, denn sie ist an unsere Augen gekoppelt. Dies ist fast schon tragisch komisch, denn unser Seeprozess ist viel chaotischer und verrückter, als wir ihn selbst wahrnehmen.

Anders als wir glauben, sehen wir nicht ein ganzes Panorama, sondern unser Kopf setzt das Bild, was wir zu sehen glauben, aus vielen einzelnen Blicken zusammen.

In unserem Kopf findet jederzeit ein absolut gewaltiges Puzzlespiel statt. Wir sehen nur in einem kleinen Umkreis scharf und  deshalb bewegen wir unseren Kopf und unsere Augen ständig, um unsere Umgebung wahrzunehmen. Unser Gehirn setzt dann ein Bild aus den Seh-Fetzen zusammen und gaukelt uns ein perfektes Bild vor.

Und dies erklärt auch die gewaltigen Sehfehler in unserem Alltag. Zum Beispiel stehen wir  direkt vor einem Supermarktregal, und wir finden nicht, was wir suchen. Zeigt es uns jemand, sehen wir es plötzlich und dies liegt an dem Puzzlespiel in unserem Kopf!

Jetzt mal herzhaft lachen! Mit diesen Augen versuchen wir absolut exakte Perspektiven zu zeichnen!

Perspektive verstehen – die Häuser hopsen wieder rum!

Perspektive ist so unglaublich schwer zu verstehen, weil sie an unsere ständig bewegenden Augen gekoppelt ist.

Jedes Mal, wenn wir uns bewegen, dann hüpfen die Häuser perspektivisch wie wild  durch die Gegend. Doch unser Gehirn schustert daraus  ein schönes Bild zusammen.

Maler und Zeichner dabei allerdings sehr viel schwerer. Unsere Bilder sind so schief und krumm, weil wir uns beim Beobachten natürlich unsere Augen benutzen und unseren Kopf etwas bewegen, und dadurch ändert sich die Perspektive ständig.

Du bist also kein also kein vollkommener Idiot, weil deine Perspektiven schief und krumm gezeichnet sind.

Wir müssen unsere Augen und unsern Kopf bewegen, um gut zu sehen, aber fürs Malen und Zeichnen ist das die Hölle.

Perspektive verstehen – Dein Gehirn muss lernen

Perspektive ist so unglaublich schwer zu verstehen, weil sie an unsere ständig bewegenden Augen gekoppelt ist.

Die gute Nachricht: Hast du dein Gehirn trainiert, wirst du Perspektive einfach so zeichnen können.

Dein Gehirn wird begreifen, das es sich auf die Perspektive konzentrieren muss, doch das kann man nicht erzwingen.

Ich weiß zwar, dass der Überbringer schlechter Nachrichten gekreuzigt wird, aber traue nicht den Leuten, die dir sagen, dass du bei ihm ganz einfach und schnell Perspektive lernst, ohne danach noch darüber nachdenken zu müssen.

Perspektive verstehen braucht  Zeit und Übung, denn nicht du musst begreifen, sondern dein  Gehirn muss eine neue Fähigkeit entwickeln!

Je mehr wir über die Sache sprechen, desto eher wirst du‘s begreifen. Trotzdem bist du immer wieder verwirrt sein, denn dein Gehirn muss zuerst lernen, die Informationen über Perspektive aus dem chaotischen Sehprozess herauszufiltern.

Heute geht es deshalb um absolutes Basiswissen, die Horizontlinie!

Informationen werden  dir helfen, dich zu orientieren, denn du versuchst eine Perspektive zu zeichnen.

Leute malen sehr gerne von Fotos, denn dies ist nur ein einziger Blick. Schön wäre es aber schon, wenn man auch aus direkter Beobachtung Perspektive zeichnen könnte?

Es wäre doch schön, wenn wir wüssten, wo die Fluchtpunkte liegen, denn das würde das  Zeichnen enorm vereinfachen.

Horizontlinie und Augenlinie

Unsere Augen sind der Ausgangspunkt der Perspektive.

In der Literatur wird meistens der Begriff Horizontlinie benutzt. Dies ist leider sehr irreführend, denn der Horizont entsteht genau dort, weil die Augen des Betrachters dort sind.

Für die meisten Mal- und Zeichenanfänger bleibt es ihr wie ein mythisches Geheimnis, wo sich diese verdammten Fluchtpunkte  bilden!

Dabei ist es mit den Fluchtpunkten ganz einfach, sie bilden sich immer auf der Höhe deiner Augen.

Es ist ja dein Blick!

 

Was ist eigentlich der Horizont?

Der Horizont ist absolut nichts Feststehendes, denn auch er ist an deine Augen gekoppelt. Stehen wir auf einem Berg, ist er ganz oben. Guck mal, das Wasser steht über den Häusern.

Dies sieht man hier. Der Horizont ist auf der Höhe meiner Augen, denn die Kamera steht auf der Balkonbrüstung.

Das ist gerade die Höhe meiner Augen und auf dieser Linie bilden sich die Fluchtpunkte! Immer! Man nennt es Horizontlinie.

Die Horizontlinie ist die scheinbare Grenzlinie zwischen Himmel und Erde, die sich in der Ferne befindet und von einem bestimmten Standpunkt aus betrachtet wird. Sie wird als „Horizont“ bezeichnet, weil sie das visuelle Ende oder die äußerste Grenze des Blickfelds darstellt.

Blöd gesagt:

Horizont so weit  wie du gucken kannst!

Die Höhe des Horizontes ist die grundlegende Linie, mit der du jede Perspektive definierst.

Viele gute Maler und Zeichner markieren sie als erstes in jedem Bild.

Das ganze hat nur leider überhaupt nichts mit dem Horizont zu tun, sondern mit der Höhe deine Augen.

Das siehst du hier:

Hier knie ich, der Fluchtpunkt entsteht auf der Höhe der Kirchenbänke. Stehe ich auf, dann wandert meine Augenlinie nach oben, der Fluchtpunkt einsteht höher.

 

Horizontlinie hat sich natürlich intellektueller an.

Es ist eine sehr gute Idee, sich die Horizontlinie im Bild zuerst zu markieren.

Genau auf der Höhe unserer Augen finden wir auch Fluchtpunkt, aber auch genau hier gibt es kleine perspektivische Verzerrung! Diese Linie ist der Nullpunkt! Über ihr fallen  alle Perspektivlinien auf den Fluchtpunkt zu. Unter ihr steigen alle Linien bis zum Fluchtpunkt.

Perspektive verstehen tine klein

Die Horizontlinie – Augenlinie ist der Dreh und Angelpunkt der Perspektive.

In einem Foto muss man erst mal rekonstruieren, auf welcher Höhe die Linse des Fotografen war. Oft sind Perspektiven auf Fotos aber trotzdem falsch, weil die Kamera nicht gerade stand, dann verzerrt sich die Perspektive.

Der Zeichner hat es einfach, er weiß, wo sein Kopf ist.

Nachdem Fluchtpunkten musst du nicht lange suchen, denn sie bilden sich auf der Höhe deines Kopfes.

Perspektive verstehen -Fluchtpunkte in einer normalen Straße oder einem Raum:

Dies ist die berühmte einfache Zentralperspektive, weil die Häuser rechts und links der Straße parallel zu dir stehen, bildet sich nur ein Fluchtpunkt. Das gleiche gilt für einen Raum.

Tine Klein Aquarell in Lissabon. Tutorial Perspektive verstehen. Cafe, Aquarell, Perspektive vereinfachen, Zentralperspektive

Der befindet direkt auf der Höhe deines Kopfes. Und meistens ist er geradeaus vor dir.

Sieht man hier, kleine Abweichungen sind normal, denn in alten Häusern sind die Wände krumm.

Dies ist besonders einfach zu zeichnen, weil der Fluchtpunkt auf dem Blatt ist und zwar mitten in der Straße.

Mein Tipp fürs Zeichnen:

Letztendlich ist es egal, wo der Fluchtpunkt in der Straße auf der Augenlinie liegt, jeder einzelne dieser Punkte wird realistisch und gut ausschauen.

Fluchtpunkte in chaotischen Perspektiven???

Das Fluchtpunkte auf deinem Blatt liegen ist nicht selbstverständlich. Und das ein Bild nur einen Fluchtpunkt hat, ist ein Glücksfall.

Jedes Mal, wenn ein Gegenstand im Raum zur dir anders gedreht ist, hat er eigene Fluchtpunkte.

Perspektive verstehen und malen können, heißt das du dir klar machst, dass alles auf den Horizont oder die Augenlinie zuläuft.

Ruhig bleiben! Es ist nervig, aber lösbar!

Hast du zum Beispiel drei Häuser, die nicht  ordentlich aufgereiht an einer Straße stehen, sondern wie an einem alten Marktplatz sich in alle Richtungen drehen, dann hat jede Wand einen eigenen Fluchtpunkt. Und richtig nervig wird es, wenn diese Häuser fast parallel zu dir stehen.

Fluchtpunkte werden beim Zeichnen erst so richtig nervig, wenn sie weit außerhalb des Blattes liegen. Mann kann sie dann schlecht zeichnen, weil man die Perspektivlinie einfach nicht mehr anpeilen kann.

Wenn man fast gerade auf etwas schaut, dann gibt es kaum Perspektive.

Das siehst du an Nummer 1. Erst wenn etwas davon weggeht, entsteht die Perspektive. Das sieht man an dem Haus der anderen Seite.

Wenn du dich nun ein ganz kleines bisschen von dem Haus wegdrehst, dann entsteht nur ein winziges bisschen Perspektive und dies ist das Problem.

Dann entstehen die Fluchtpunkte zwar immer noch auf deiner Augenhöhe, aber extrem weit von deinem Blatt entfernt, weil sich das Haus nur ein klein wenig von dir entfernt. Es wird nur ein winziges bisschen kleiner. Dies ist leider sehr schwer zu zeichnen!

Hier werden Fluchtpunkte zu Fluchtpunkten!

Was tun? Fachgerecht anpeilen!

Bei einer Perspektive, die sich nur ein wenig von dir wegdreht, sieht man nur noch Perspektive bei den Kanten, die hoch über dir sind!

Schau dir mal das kleine gelbe Haus im Hintergrund an. Da sieht man Perspektive nur oben am Dach.

Alles nahe der Augenlinie 5 hat so gut wie keine Perspektive.

Alles andere ist zu nah an dir dran!

Also reicht es oft, wenn du die obere Dachkante ein bisschen neigst.

Bitte beachte: Alles was über deinen Augen ist, fluchtet nach unten, weil der Fluchtpunkt ja auf Höhe deiner Augen ist.

Du neigst halt die obere Kante des Hauses ein bisschen nach unten.

Diesen Winkel kannst du dir durch anpeilen holen.

Dabei ist es wichtig, dass du immer aus der gleichen Position mit dem Stift anpeilst.

  • Aufrecht sitzen immer die gleiche Körperhaltung, nicht zappeln.
  • Arm voll durchgestreckt
  • 1 Auge zu
  • Gerne klemme ich den Kopf auf die Schulter, so garantiere ich, das die Augen immer in der gleichen Position sind.

Die Perspektivlinie immer in der gleichen Haltung anpeilen, diesen Winkel kannst du benutzen! Nichts ist schief und krumm.

Der Anarchie-Trick: Dreh das Haus ein bisschen!

Tine Klein Aquarell Sabadell, Blog Perspektive verstehen

Ich lege meine Fluchtpunkte selbst aufs Blatt, das erspart mir das Anpeilen, wie hier in Sabadell. Fluchtpunkt im Kopf der orangen Person links.

Liebe grüße Tine

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Weiterlesen zur Perspektive

Alles eine Frage der Perspektive!

Interiors – Perspektive vereinfachen

https://blog.herz-der-kunst.ch/interiors-perspektive-vereinfachen/

https://blog.herz-der-kunst.ch/alles-eine-frage-der-perspektive/

 

 

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Malen lernen – Der Trick mit der Silhouette

Blog Malen Lernen, aquarelle, Basel, Tine Klein, urban Sketching

 

Silhouetten erzählen Geschichten und sind gut zum Malen lernen

Wir sprechen heute über einen Bereich, wo sich Malen lernen und Zeichnen lernen überschneiden. Einfache Dinge können enorm schwierig wirken, weil wir den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen.

Man muss sich einen Moment geben, um das Einfache überhaupt zu begreifen.

Wenn man anfängt, etwas bildlich darzustellen, dann hat man plötzlich so viele Eindrücke, dass man das Wesentliche aus dem Auge verliert.
Man möchte 1000 Dinge gleichzeitig tun und ist dabei doch eigentlich mit den einfachen Grundlagen überfordert.

 

Malen lernen : Silhouette als Schritt zur guten Proportion:

Warum fällt es beim Malen lernen so schwer, einfache Proportionen herzustellen?

In Bildern und Zeichnungen gibt es sehr viel zu tun, immer dann, wenn uns etwas unangenehm ist, dann springen wir in der Zeichnung gerne an eine andere Stelle oder konzentrieren uns auf das, was wir schon können. Dieses Verhalten hat fatale Auswirkungen auf unser Gehirn.

Jedes Mal, wenn wir den Prozess unterbrechen, löscht sich in unserem Kopf das Kurzzeitgedächtnis.

Das ist ähnlich wie bei einer Telefonnummer. Wir haben uns die Telefonnummer gerade gemerkt, dann kommt eine Störung und die Telefonnummer ist weg
Beim Zeichnen und Malen ist dies genauso. Wir arbeiten an einer Proportion, und dann fügen wir ein kleines Detail hinzu, dies ist die Störung, und nun haben wir alle Informationen über die gerade gezeichnete Proportion verloren.

Der Grund, warum wir unglaublich schlechte Proportionen malen, ist nicht nur, dass wir es fachlich nicht können, sondern dass wir uns ständig selbst von diesem Prozess ablenken.

Das Ergebnis sind äußerst merkwürdig aussehende Zeichnungen, bei denen die Proportionen überhaupt nicht stimmen.

Das Schlimme an diesem Verhalten ist, dass unser Gehirn mit dieser Methode auch nicht lernt, gute Proportionen zu machen. Deshalb möchte ich dich bitten, wenn du die heutige Übung machst, halte sie absolut einfach.

So garantierst du, dass sich dein Gehirn konzentrieren kann und du nicht ständig abgelenkt wirst.

Das Material – einfach und nicht zu klein

Beim Malen lernen ist der Trick für gute Proportion  ein dickerer Stift oder Pinsel. Warum? Würdest du deine Übung mit einem feinen Stift starten, dann lädt der dein Gehirn dazu ein, lauter kleine Details zu zeichnen.

Silhouetten malen heißt, sich auf den Kern der Bildaussage zu konzentrieren

Eine gute Form wirkt auf den Betrachter sehr attraktiv. Der Betrachter kann aus der Formgebung sofort sehen, worum es geht.

Gute Formen sind also so etwas wie Überschriften in einem Text. Sie geben den Betrachter sofort alle wichtigen Informationen.

Weil dies so wichtig ist, müssen Maler und Zeichner lernen, gute und aussagekräftige Formen zu erstellen.

Dabei ist es wichtig, die Form so zu vereinfachen, dass sie den Nagel auf den Kopf trifft. Und im Wesentlichen heißt dies, unnötige Details weglassen und die Proportionen treffen.

Details weglassen ist aber nicht ganz einfach, irgendwie stürzen wir uns beim Zeichnen fast zwanghaft auf jedes kleine Detail. Deshalb würde ich dir für den Anfang erst mal vorschlagen, im Internet nach Silhouetten zu googeln. Hier wirst du für fast alles eine Silhouette finden, in der es keine Details gibt. Dies hilft dir am Anfang sehr, denn nun kannst du dich auf die Proportionen konzentrieren.

Die Silhouette festhalten, die Technik

Das Silhouettenmalen funktioniert im Grunde genauso wie die Technik des “kontur drawings“.
Bei dieser Zeichentechnik versucht man, den Stift nicht abzusetzen. Man malt eine Silhouette oder Linie Stück für Stück an einem Stück. Winkel für Winkel. Dies sieht man hier: Die Kontur ist aus einfachen Winkeln zusammengesetzt.


Im Kopf zerlegt man den Gegenstand in kleine Teilabschnitte.

Der Trick ist also, eine Katze zu malen ohne eine Katze zu malen!

Die sieht man hier ziemlich gut, die Kopfform der Katze ist ein auf die Seite gestelltes rundliches Quadrat, ich mache zwei Striche dran und schon steht der Kopf.
Wenn ich nun die nächsten Formen ansetze, achte ich extrem auf die Winkel. Man arbeitet sich so Form für Form durch das eigentliche Motiv. Wichtig ist, dass man sich nicht durch Details ablenken lässt, sondern nach der ersten Form direkt die nächste angrenzende Form malt. Denn das Gehirn muss Proportionen vergleichen lernen!

Wichtig ist, dass du das, was du zeichnest, kontinuierlich aneinandersetzt. Nur durch die Verkettung der einzelnen Linien und Formen begreift das Gehirn die zusammengehörigen Größenverhältnisse, Winkel und Proportionen des Motivs.

Arbeitest du zu Hause am Schreibtisch, ist es sehr hilfreich, dein Foto umzudrehen, damit du das Motiv  abstrakt wahrnimmst.

Malen lernen heißt ein Motiv in einfache Abschnitte zu unterteilen, und das Ergebnis macht Spass

Es geht darum, dein Gehirn darauf zu trainieren, Motive nicht mehr als Motive wahrzunehmen, sondern als  einfache Strecken und Winkel und geometrische Formen.

 

Auch wenn es im ersten Moment langweilig erscheint. Diese Methode des Lernens ist extrem effektiv. Ist sie einem in Fleisch und Blut übergegangen, dann hat man enorm viel Spaß.
Denn man kann unterhaltsame Beobachtungen in Sekundenschnelle festhalten. Jetzt werden einige sagen, hier ist der Schnickschnack drin! Stimmt aber nicht, diese Zeichnung ist Winkel für Winkel, Fläche für Fläche erstellt. Ich habe hier keine Details eingefügt, sondern die Zeichnung ist so schnell, dass der Stift bricht.

Anfänger sollten sich am Anfang jedoch an ein schlichte schwarze Silhouette halten.

Oft muss ich enorm lachen, denn die Körperhaltung drückt gerade bei lebendigen Motiven extrem die Laune aus.

Diese kleinen Silhouetten sind so aussagekräftig!

 

Wiederholung macht den Meister

Je öfter man das gemacht hat, desto einfacher fällt es. Nach kurzer Zeit kann man Proportionen festhalten, ohne darüber nachzudenken. Damit diese Übung allerdings auch in Fleisch und Blut übergeht, muss man sie häufig machen.

Mein Tipp: Macht dies einfach zwei- dreimal am Tag in einer kurzen Pause.

Mach es zügig, der Arbeitsaufwand ist nicht länger als 2 Minuten. Das kannst du eigentlich überall tun, in der Bahn, bei der Kaffeepause oder wenn du auf jemanden wartest.

In den folgenden Wochen wird der Sinn dieser Übung einfach im Tun liegen.

Was du nun tust, ist wie Muskeltraining im Kopf. In deinem Kopf werden sich Synapsen vernetzen, die keine andere Aufgabe haben, als Proportionen abzuschätzen und sie deiner Hand-Augen-Koordination wiederzugeben.

Nach der Arbeit kommt das Vergnügen!

Irgendwann gehen dir die Silhouetten extrem leicht von der Hand. Sie halten nun Tiere, Menschen und Situationen, ihre Launen und Absichten einfach und schnell fest.

 

Ich lieg hier zwar noch Lieb auf dem Kissen, werde aber gleich mal dein Wohnzimmer Umräumen, weil mir langweilig ist.

Denn die Silhouetten sind oft so witzig und aussagekräftig, dass es richtig Spaß macht, sie zu malen.

Gewinner sind immer die Menschen, die bereit sind, ein klein wenig Zeit ins Malen- lernen zu investieren. Mit kleinem Aufwand werden deine Wünsche wahr.

Das wahre Leben hält man nur fest, wenn man schnell und sicher ist. Das Motiv bleibt stehen, das Leben nicht. So einfach lassen sich Tiere durch Silhouetten in Bilder einfügen.

Malen Lernen Basel Tine Klein Aquarell,

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Liebe Grüße Tine

https://www.youtube.com/watch?v=n6KxcTpPw7Q

 

 

 

Nass in Nass-Technik in Kombination mit Zeichnung

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Lange extrem geschliffene Bilder sind aber nicht nur wegen des Zeitmangels aus der Mode gekommen, denn sie verlieren Schritt für Schritt, ihre frische Spontanität und den ehrlichen Eindruck, den der Künstler beim ersten Blick hat.  Aus diesem Grund verändern sich klassische Techniken wie zum Beispiel die nass in nass Technik. Die Technik verändert sich so das man sie spontan und schnell aufs Papier bringen kann.

Heute steht dieser Blog unter dem Motto:

Mach es einfach!
Und zwar im doppelten Sinne!

Um beim Malen und Zeichnen gut zu werden, muss man es einfach machen! Und dabei sollte es nicht allzu schwierig zu gehen, denn man braucht Training.

Die Kombination von Zeichnung und grafischen Elementen in Nass in Nass-Technik

Die Nass in Nass-Technik ist eine Maltechnik, die hauptsächlich in der Aquarellmalerei verwendet wird. Bei dieser Technik wird Farbe auf ein bereits feuchtes Papier aufgetragen, wodurch die Farben ineinander verlaufen und sich mischen können.

Heute geht es um die Frage, wie bekomme ich Zeichnung und grafische Elemente möglichst einfach in die Farbe:

Die schlichte und einfache Antwort lautet, das funktioniert auch wunderbar in feuchter Farbe.

Die „Nass in Nass“-Technik ist eine Maltechnik, die hauptsächlich in der Aquarellmalerei verwendet wird. Bei dieser Technik wird Farbe auf ein bereits feuchtes Papier aufgetragen, wodurch die Farben ineinander verlaufen und sich mischen können.

Im weitesten Sinne sprechen wir hier über eine Erweiterung der Nass-in Nass-Technik des klassischen Aquarells, dadurch ist sie großartig für die schnelle Skizze geeignet.

Die Tinte und die Farbwahl.

Die Möglichkeit, dass man mit dem Füllhalter oder Stift auch in feuchter Farbe arbeiten kann, ist den meisten Menschen völlig unbekannt.

Der Grund hierfür liegt dabei, dass die doch recht einfache Technik am Anfang ein paar Tücken birgt. Die meisten Menschen arbeiten mit schwarzen Stiften, doch läuft diese Tinte aus, dann verdreckt sie das zauberhafte Aquarell. Doch die Nass-in Nass-Technik mit Füllhalter funktioniert wunderbar.

D. h. Der Zeichner muss darauf achten, dass seine Tinte einen Farbton hat, der die Aquarellfarbe nicht verdreckt, sondern ergänzt. Das gleiche gilt für Aquarelllisten, die ihre Bilder mit einem feinen Pinsel mit zeichnungsartigen Elementen ergänzen.

Die Farbe darf nicht losgelöst von der Grundfarbe des Aquarells erfolgen, denn arbeitet man in feuchter Farbe, wird es Mischungen geben.

Ich male viele urbane Motive, dort gibt es viele beige und weiß Häuser. Benutze ich eine Bordeaux Farbenlehre Tinte, so kommt es nur zu angenehmen Mischungen der Farbe. Würde ich schwarz benutzen, dann würde mein Bild dreckig. Eine andere Alternative zu Bordeaux oder Braun sind Tinten in klassischen Schattenfarben.

Zu empfehlen sind jeweils wasserfeste Tinten, die bekommt man nur im Fachhandel, sind aber insoweit empfehlenswert, weil sich die Firmen, die diese herstellen,meistens auf das Zeichnen in Kunstwerken spezialisiert haben.

Damit es hier nicht zur Verwirrung kommt, wasserfeste Tinten sind erst dann wasserfest, wenn sie getrocknet sind!

Das Wasserfeste hat den Vorteil, dass ich später erneut mit der Aquarellfarbe über die Tinte malen kann, ohne dass etwas verwischt.
Zu beachten ist allerdings, dass sich Füllhalter mit wasserfester Tinte nicht über Wochen unbenutzt liegen lassen darf.

Wer nur selten zeichnet, muss seinen Füllhalter nach der Benutzung wasserfester Tinte spülen.

Nass in Nass-Technik  mit Stift und Pinsel.

Die „Nass-in-Nass“-Technik ist eine Maltechnik, die hauptsächlich in der Aquarellmalerei verwendet wird. Bei dieser Technik wird Farbe auf ein bereits feuchtes Papier aufgetragen, wodurch die Farben ineinander verlaufen und sich mischen können.

Arbeitet man jedoch skizzenhaft, dann wird man das Papier nicht befeuchten, denn dies würde zu lange dauern. Wir arbeiten in den noch feuchten ersten Farbauftrag auf unser Papier.

Das macht das Arbeiten flott, spontan und unkompliziert.

Der Zeichner arbeitet in der feuchten Farbe mit dem Stift und der Maler arbeitet in der feuchten Farbe mit einem sehr trockenen, feinen Pinsel.

Die Wirkung der Zeichnung ist in feuchter Farbe vollkommen anders als auf trockenem Papier. Zeichnungen sind auf trockenem Papier scharf und hart begrenzt. Sie sind immer genauso dunkel wie die Farbe der Zeichnung. Dies gilt für eine Stiftzeichnung genauso wie es war eine Pinselzeichnung.

Die Übergänge der Linien werden weich. So erweitert man sein Repertoire und kann viel raffinierter malerische  Anteile hinzufügen.

Diese Zeichentechnik ist nicht schwierig, sie bedeutet für den Zeichner eine enorme Umstellung,

denn die antragende Reihenfolge des Arbeitens wird durcheinandergewirbelt.

Möchte der Zeichner einen weichen Übergang, so arbeitet er mit dem Füllhalter in feuchter Farbe. Möchte der Zeichner eine harte Linie, so muss er warten, bis die Feuchtigkeit der Farbe getrocknet ist.

Je feuchter die Farbe, desto mehr blutet der Stift oder der Pinsel aus und desto sanfter ist der Übergang.

Beides gilt gleichermaßen für Stift und Pinsel.

Ein Maler hat an dieser Stelle jedoch noch eine andere Möglichkeit, ist sein Baumwollpapier feucht, dann ist es weich. Er braucht nur mit einem spitzen Gegenstand in das Papier zu drücken, so entsteht in feuchtem Papier eine Rille. Diese Rille füllt sich mit den Pigmenten der Farbe und bildet eine exakt farblich passende Zeichnung zur Farbe. Viele Male haben deshalb das Holz ihres Pinsel an gespitzt. Auf hartem Industriepapier funktioniert dies nicht.

Nass in Nass-Technik  mit zeichnerischen Elementen -Fehlerquellen

Der Name Nass-in-Nass-Technik, ist vollkommen irreführend. Denn die Nass in Nass Technik funktioniert nicht, wenn das Blatt nass ist. Diese Zeichentechnik hat nur eine einzige Schwierigkeit, und zwar den Umgang mit der Feuchtigkeit auf dem Blatt.

Sie müsste eigentlich Trockene- in- Feucht- Technik heißen.

Nass in Nass-Technik: Abwarten ist der Trick

Ist das Papier sehr nass, dann verläuft die nächste eingebrachte Farbe vollkommen. Die beiden Farben mischen sich, als wenn man Milch in Kaffee gießt. In diesem Moment kann man nicht Zeichnen, denn die Farbe des Stiftes oder des Pinsels verläuft.

Es dürfte also gar nicht  Nass in Nass-Technik  heißen.

An dieser Stelle bleibt dem Maler und dem Zeichner nur das Ritzen, die gemachte Rille wird aussehen wie eine Zeichnung, denn sie fühlt sich später mit den Pigmenten.
Kommt man mit einem sehr nassem Pinsel in die feuchte Farbe, ergibt sich ein Wasserfleck.

Der Knackpunkt ist also die richtige Balance zwischen Feuchtigkeit, Farbe und dem Arbeiten mit Stift oder dem Liner Pinsel.

Obwohl diese Technik sehr viel schneller ist als das getrennte Zeichnen und Kolorieren, gehört das Warten auf eine teilweise Trocknung der Farbe zu dieser Technik.

Man zeichnet nicht in nasse Farbe, sondern immer nur in feuchte Farbe.

Der Trocknungsgrad ist es, der bestimmt, wie intensiv die Zeichnung wird, dadurch entstehen sehr interessante Effekte und Kombinationen.

Je feuchter der Untergrund, desto und schärfer die Zeichnung.

Dies ist enorm hilfreich bei allen Dingen, die unauffällig sein sollen oder bei angedeuteten Dingen, wie einem Schatten.

Je trockener der Pinsel, desto eher behält der Strich in feuchter Farbe seine Form. Arbeitet man jedoch mit Füllhalter, dann bestimmt allein der feuchte Untergrund der Farbe, wie stark der Strich wird. Wenn das Papier zu nass ist, funktioniert der Füllhalter nicht. Ist der Untergrund sehr feucht, läuft die Farbe aus. Ist das Papier leicht feucht, wird die Linie weich und ist das Papier letztendlich trocken, entsteht eine scharfe und dunkle Kante.

Ich wünsche euch viel Spaß beim experimentieren, Kunst machen und kreativ sein heißt, die Grenzen seines Materials spielerisch auszuprobieren.

Liebe Grüße ins Wochenende Tine

Ich schreibe hier über ein Spezialthema, dass nur die Menschen mit den gleichen Interessen betrifft. Nicht hunderttausende von Lesern interessieren sich für das Thema Malen und Zeichnen, deshalb bekommen Autoren wie ich keine öffentlich-rechtlichen Gelder und auch an veröffentlichten Büchern verdienen wir nichts. Dies kommt für die meisten Leser wahrscheinlich ziemlich überraschend, und deshalb bitte ich euch ab und zu etwas zu spenden.

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Ein wichtiger Tipp: Die Füllhalterreinigung

Füllhalterreinigung Tipps und Tricks.

https://blog.herz-der-kunst.ch/fuellhalterreinigung-tipps-und-tricks/

 

 

 

 

 

Fenster malen! Tipps und Tricks

 

Dass Fenstermalen eines der verrücktesten Dinge in der Malerei ist, glaubt man nicht auf Anhieb.

Denn oft sehen sehr gut gemalte und gezeichnete Fenster in Bildern sehr bescheuert aus.

Dieses Phänomen kennen sicher viele von uns. Und ehrlich gesagt, hat mich dies jahrelang ratlos gemacht.

Heute weiß ich, dass dieses Phänomen an der Wahrnehmung von Menschen liegt.

Dies liegt am Gestaltungsgesetz der begrenzten Formenzahl.

Das Gestaltungsgesetz der begrenzten Formenzahl besagt, dass ein Bild eine begrenzte Anzahl von Formen enthalten sollte, um eine klare, harmonische Wirkung zu erzielen.

Wer darüber nachdenkt, begreift also schnell: Zu viele Fenster auf kleinem Raum überlasten die Wahrnehmungsfähigkeit des Menschen und deshalb sehen auch korrekt gemalte und gezeichnete Fenster mitunter doof aus.

Die reine Einsicht führt hier allerdings nur zu Kopfgekratze, denn in der Stadt gibt es Hunderte von Fenstern.

Was also tun?

Die erste Methode zum Fenster malen ist das Weglassen.

Was wir durch das Gestaltungsgesetz der begrenzten Formenzahl lernen sollten, ist der vorsichtige Umgang mit Details, denn zu viele können den Gesamteindruck zerstören.

Auch wenn im Motiv in der Wirklichkeit so viele Details sind!

Aber ein Blatt in Din Format ist nun mal viel kleiner als die Realität und auf der kleinen Fläche wird unser Betrachter überfordert.

Deshalb ist das bewusste Zusammenfassen und Weglassen von Fenstern eine sehr gute Lösung.

In diesem Bild sieht man, dass Basel ganz wunderbar mit einer Handvoll Fenstern klar kommt.

Aber warum gerade diese vier Fenster?

Dinge werden durch ihre typische Gestalt definiert.

Ein Kirchturm hat immer das Glockenfenster. Und dies benutze ich, um die  Erkennbarkeit der Silhouette zu stärken.

Als Faustregel könnte man formulieren:

 

Fenster müssen gemalt werden da, wo sie der Betrachter auch genau erinnern würde.

So könnte man Notre Dame kaum ohne das riesige kreisrunde Fenster in der Fassade malen.

Fenstermalen ist Zusammenfassen:

Es gibt lauter Tricks, die einem helfen, beim Fenstermalen zu viele Formen zu verwenden.

Ein gutes Beispiel sind Hochhäuser. Hier reichen oft ein paar Striche, um Fenster und Etagen anzudeuten.

Mein Tipp: Fenster nur dort bedeutungsvoll malen, wo sie auch von Belang sind.

Was ist denn von Belang? Fenster malen ist so eine Sache, denn es verändert sich damit, was du zeigen möchtest.

Deine Hauptperson steht im Fenster?

Wunderbar, dann male das Fenster genau wie einen Bilderrahmen, hier sind dann sogar Details sinnvoll.

Der Blick des Betrachters soll zu einem bestimmten Punkt schweifen? Du hast ein Bildzentrum? Dann benutze die Fenster wie einen Weg dorthin!

Benutze die Fenster wie die Brotkrumen von Hänsel und Gretel und führe den Blick des Betrachters damit. Benutze die Fenster wie eine Leitplanke, doch ganz genau müssen sie dafür nicht sein. Das siehst du hier, alle Fenster führen hinauf. Noch besser sieht man im nächsten Bild, wie man Fenstern eine Richtung geben kann.

 

Bern Aquarell Zum Thema Komplementär contrast.

Hier werden die Fenster zu einem Muster!

Tine Klein Empuria Brava costa brava malen ist illustriren

Fenstermalen verändert sich mit dem Bildinhalt, deshalb ist es so verwirrend. Es ist jedes Mal aufs Neue ein Abenteuer!

Deshalb ist es auch so schwierig, korrekte Anweisungen zu geben, wie genau man ein Fenster malen sollte.

Wer zu oft „muss“ sagt- hat oft keine Ahnung!

Ich weiß, du wünschst dir genaue Anleitungen, wie man etwas macht. Wir alle, auch ich, haben den Wunsch nach Sicherheit! Doch wer beim Fenstermalen sagt: Du musst! Der hat wahrscheinlich unrecht!

Doch mal ehrlich, wer gerne Kunst macht, hat Spaß an kreativen Lösungen. Auch wenn uns dies wie die Kuh aufs Glatteis führt.

Man darf das Ausrutschen lernen, um die perfekten Fenster zu finden.

Fenstermalen im Hauptmotiv:

 

Vor ein paar Jahren fiel mir das erste Mal auf, dass einige Maler etwas Merkwürdiges taten. Sie zerstörten ihre Fenster im Hauptmotiv. Im ersten Moment schaute ich wie eine Kuh auf dem Glatteis. Einige malten ihre Fenster perfekt, dann spritzten sie mit Wasser. Oder sie patschten mit den Fingerspitzen ins nasse Fenster und verrieben dann den Schmutz ungeniert in der Hauswand. Als ich auf den Prozess aufmerksam wurde, staunte ich nicht schlecht! Ich wurde auf die unglaublichsten Methoden zum Zerstören von Fenstern aufmerksam. Ganze Gebäude wurden nach dem Malen der Fenster geflutet, oder die perfekten Fenster wurden aus dem Bild gerubbelt! Ähnliches sah ich auch bei sehr guten Zeichnern.

Doch eines hatten all diese Fenster gemeinsam:

Sie sahen in ihrer zermatschten Form besser aus als meine.

Das war frustig. Doch nur ein Vollpfosten lernt nicht, wenn es doch so deutlich vor den Augen steht!

Ich begann meine Fenster zu zerstören und sie begannen gut auszusehen. Warum zum Teufel?

Seht ihr den Unterschied? Im Bildzentrum sind die Fenster scharf und schwarz. Und oben sudelig (Schweizerdeutsch für Unsauberkeit) mit dem Motiv verbunden.

Fassungslosigkeit beim Fenster-malen

Ein Blick in die Vergangenheit:

Eine Frau steht auf Usedom in meinem Workshop. Sie brüllt mich an.

„Ich male Gott verdammt besser als Sie! Und ihre Scheiße sieht dann auch noch besser aus!“

Meine Workshops sind immer liebevoll und mit Lachen gefüllt und ich starre die Frau fassungslos an, die ihre Hände krampfhaft zu Fäusten ballt.  Sie atmet ruckartig! Ich denke:

Was mache ich, wenn die mir jetzt hier hyperventiliert?

Die Frau war Mallehrerin, und sie wurde wütend, weil sie das Gefühl hatte, ich würde sie mit meiner unsauberen Arbeit verarschen. Doch ich war hilflos, denn sie war so wütend, dass ich ihr nicht erklären konnte, dass die Unsauberkeit einen fachlichen Hintergrund hat.

Durch das charmante Verdrecken des Hauses und der Fenster werden die Formen aufgelöst. Die Fenster verbinden sich mit dem Haus, ihre Form geht in die Fassade über. Hinzu kommt, dass die Flecken dafür sorgen, dass alles einen gemeinschaftlichen Shabby-Schick-Anstrich bekommt. Das Auge begreift: Haus und Fenster, die sind eine Einheit!

Das fleckige und chaotische Bild wirkt nun auf den Betrachter ruhiger und harmonischer als das ordentliche Bild!

Oh, Wunder der Wahrnehmungspsychologie! Das Traurige oder Lustige daran war, dass die Frau es für einen Witz gehalten hat! Dabei ist es fundierte Wissenschaft!

Das Gesetz der Ähnlichkeit ist ein grundlegendes Gestaltungsgesetz, das besagt, dass Elemente, die ähnlich sind als zusammengehörig wahrgenommen werden. Dieses Gesetz wurde von dem Psychologen Gustav Theodor Fechner im 19. Jahrhundert entwickelt und wird seitdem in verschiedenen Bereichen der Gestaltung, einschließlich der Malerei, angewendet.

Wichtig daran ist, dass du Möglichkeiten findest, Dinge durch Ähnlichkeiten zu verbinden.

Egal ob Kleckse, Striche, Farben oder Texturen. In meinen Zeichnungen verbinde ich vieles über Schraffur. Ob ordentlich oder wirr, Dinge in Bildern müssen verbunden werden, dann entsteht Harmonie für das Auge! Falls du dich fragst, warum es dir schwerfällt:

Der Prozess ist unglaublich anstrengend für ordentliche Menschen.

Trotz dessen trifft es die Realität besser, denn kein Fenster sieht aus wie das andere. Mal gibt es Schatten, ein anderes Mal Reflexionen. Das eine Fenster hat Licht von außen, ein anderes Fenster, Licht von innen. Manche Fenster haben Gardinen, das ganze macht ein Bild ruhelos. Deshalb ist es so wichtig, die einzelnen Bildelemente durch kleine Flecken oder Farbelemente zu verbinden.

Viel Spass mit der Chaostheorie der Gemeinsamkeit, du wirst deine Lösungen finden.

Liebe Grüße

Tine

 

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https://blog.herz-der-kunst.ch/malen-lernen-gutes-design/

Malen lernen mit Paul Klee

Menschen, die Malen lernen, sind Kreative, genauso wie Paul Klee. Das Gute an Kreativen ist, dass sie tiefe Wurzeln haben. Sie sind insofern nicht allein, weil es immer andere gibt, die unseren Weg schon beschritten haben.

Kreative hinterlassen uns häufig wichtige Nachrichten.

Und eine dieser wunderbaren Nachrichten möchte ich heute mit euch teilen.

Wunderbare Gedanken überdauern die Zeit!

Paul Klee ist schon lange Tod. Was wenige wissen, Paul Klee hat zu seiner Zeit nicht nur revolutionär gemalt, er hat einige spektakulär gute Aufsätze und Bücher zum Thema Malen lernen für uns hinterlassen.

Ob du die Kunst von Paul Klee magst oder nicht, ist heute vollkommen egal!

Er hat uns Nachrichten zum Malen lernen hinterlassen, die uns allen helfen.

Paul Klee, wer war das?

Paul Klee 1911

Danke an Wikipedia Urheber: Alexander Eliasberg (1878–1924), Public domain, via Wikimedia Commons

Paul Klee war ein Deutsch-Schweizer Maler und er hat nicht so gemalt, wie man es von ihm erwartet hat. Gelebt hat Paul Klee von 1879-1940 und er war Lehrer am berühmten Bauhaus.

Ob nun berühmt oder nicht, Klee hat sich Gedanken zum Malen lernen gemacht.

Und diese Gedanken sind so schön, dass sie über Tod, Zeit und Raum mein Herz ergreifen!

Ich habe mich in Paul Klee schockverliebt, als ich dies las:

„Die Farbe hat mich. Ich brauche nicht nach ihr zu greifen. Sie hat mich für immer, ich weiß das. Das ist der glücklichen Stunde Bestimmung.“ – Aus Paul Klees Tagebuch, 16. Januar 1914.

Das hat er am Vorabend des Grauens geschrieben, wir wissen alle, wie sich die Geschichte entwickelte.

Als ich diesen Satz gelesen habe, wusste ich, Paul Klee versteht mich und ich hätte ihn gemocht!

Malen lernen mit Paul Klee

Wer so schöne Sätze formuliert, der verdient es, dass man hinhört! Und du wirst gleich selbst merken, wie wunderbar Mensch Paul Klee formuliert hat! Und noch wertvoller ist dieser Gedankenschatz. Er lebte in einer groben Zeit, in der man mit Menschen sehr brutal umging! Die Menschen haben sich taumelnd in den Weltkrieg gestürzt und dieser Mann formuliert solche Sätze:

„Vermeide es dich selbst zu sehr zu kritisieren. Jeder Künstler hat Fehler gemacht und aus ihnen gelernt. Nutze sie als Lernchance und gehe weiter.“

Was für ein toller Satz! Bitte merke dir das! Mensch, das motiviert uns doch, oder? Mach dich auf und umarme deine Fehler! Es sind Einladungen zum Lernen.

„Versuche, die Dinge zu sehen, wie sie wirklich sind, bevor du versuchst, sie auf Papier zu bringen.“

Beobachten ist ungemein wichtig! Beobachten macht gute Maler! Und Beobachten macht glücklich! Wir beschäftigen uns mit dem Schönen und mit der Welt.

Ich habe gelesen, dass Maler einen sehr aktiven Neo Cortex haben und deshalb komplexe Zusammenhänge gut erfassen können. Das fand ich sehr schmeichelhaft, deshalb ist es mir im Kopf geblieben!

Versuche zu sehen mit den Augen, mit dem Herz, mit der Seele und dem Verstand!

Das rein optische ist nur ein kleiner Teil dessen, was du vielleicht zeigen möchtest.

Malen lernen ist mehr als abmalen!

Deshalb finde ich dieses Zitat von Paul Klee so gut!

„Die Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.“

Aus einem Vortrag von Paul Klee mit dem Titel „Wertvolles Unbrauchbares“ am 19. Januar 1924.

Viele von uns machen in ihren Bildern viel zu viel! Ich habe beobachtet, dass die meisten Bilder durch zu viel kaputt gehen. Paul Klee formuliert dies so:

„Konzentriere dich auf das Wesentliche, reduziere die Details und finde die Essenz des Objekts, das du malen möchtest.“

Mut ist so ungeheuer wichtig!

Klee war bekannt für seine Lehrmethode, die darauf abzielte, die Schüler dazu zu ermutigen, ihre eigene künstlerische Sprache zu finden, indem sie zuerst ihre Umgebung genau beobachten und verstehen. In diesem Sinne kann das Zitat als Zusammenfassung von Klee’s Ansatz zur Kunst und zur kreativen Praxis betrachtet werden.

Der obige Tipp ist so kostbar! Meine langjährige Erfahrung sagt mir, dass das Abmalen eines guten Motivs nicht häufig guten Bilder führt. Nur wenn die Maler*in weiß oder fühlt, was sie an dem Bild berührt, dann erzeugen sich gute Bilder von allein!

Das gilt insbesondere für die Farbe, denn sie ist der Inbegriff des Gefühls!

„Eigenschaften der Farbe: Wenn man sie nicht ordnet, bleiben sie wild und frei“, wird  Paul Klee zugeschrieben.

Es stammt aus einer seiner Schriften, genauer gesagt aus dem Buch „Paul Klee Notebooks“, das eine Sammlung von Klee’s Schriften und Lehrnotizen enthält.

„Vertraue deinem Instinkt und deiner Intuition. Malen sollte nicht nur eine technische Übung sein, sondern auch ein Ausdruck deiner inneren Welt.“

Ja!!! Ich liebe das intuitive Kritzeln!

Das Gefühl ist unsere Triebfeder, der Kern der guten Bilder, aber andererseits braucht man Technik, Erfahrung und Übung:

„Übe, übe, übe. Das Malen erfordert Geduld und Ausdauer.“

Ich glaube, Geduld und Ausdauer sind die wichtigsten Werkzeuge des Malens.

Man muss die Kraft haben, sich Zeit zu geben! Husch Husch, wie in Tik Tok geht das nicht! Man braucht eine lange Zeit und man wird nicht alles in 3 Sec begreifen. Denn der Weg ist das Ziel.

Paul Klee schreibt sogar etwas, das im Umgang mit Facebook und Instagram helfen kann.

„Ein Künstler sollte nicht versuchen, sich an die Mode anzupassen. Er sollte versuchen, sie zu erfinden. Schöpfen heißt nicht, sich am Alten festhalten, sondern die geistigen Kräfte aus der Gegenwart in die Schöpfung einfließen lassen.“

Es ist in einem Brief enthalten, den er 1920 an seine Frau Lily Klee schrieb.

Ich finde diese Gedanken es unglaublich aktuell und befreiend!

Und so gibt mir Paul Klee die Erlaubnis spontan zu malen, er bestärkt mich! Und so kann ich ohne vormalen auf der Strasse stehen und meine Farbe heiter auf das Papier werfen.

Dabei denke ich nicht daran, ob es andere doof finden könnten, ich werfe meine Mädchen Farben auf das Papier.

Das Wichtigste für uns sollte sein:

„Habe Spaß beim Malen! Es sollte eine Freude sein, deine Kreativität auszudrücken und zu teilen.“

Ich hoffe, der Besuch in Paul Klees wunderbarer Gedankenwelt hat dir Spaß gemacht!

Liebe Grüße ins Wochenende

Tine

Wieviel sind Gedanken wert? Bedenke bitte das der Blog keine öffentlichen Mittel erhält. Wir sind auf dich angewiesen.

CHF

Noch ein paar Hintergrundinformationen:

https://www.zpk.org/de/sammlung-forschung/paul-klee-(1879-1940)-49.html

https://www.arthistoricum.net/themen/editionen/klee