Papier das Basiswissen!

Neues Papier kaufen ist eine Herausforderung!

Vielleicht hast du schon bemerkt, dass ich mich über Papierkauf ausgeschrieben habe. Papier ist wie Unterhosen. Was dem einen gut passt, kneift den anderen in den Hintern.

Warum ist Papier eine persönliche Sache?

Ich habe seit langer Zeit, eine ganze Artikelserie über Künstlerpapiere in der Schublade liegen. Trotzdem zögere ich diese Papierserie zu veröffentlichen. Warum? Ich weiß das viele Menschen gerne das Material kaufen, dass ich vorschlage.  Kunstpapier ist eine sehr persönliche Sache.

Ob das Papier was ich liebe, bei dir funktioniert, kann ich nicht wissen.

Warum ist das so?

Ob ein Kunstpapier gut bei dir funktioniert, liegt an sehr vielen Faktoren. Einer der Hauptfaktoren ist Wasser. Je nachdem wie viel Wasser du in deinen Pinsel aufnimmst, welchen Pinsel du benutzt, wie du den Pinsel ins Wasser tauchst, ob du den Pinsel ausschlägst und in welcher Konsistenz du Farben anrührst, wirst du das eine Papier lieben und das andere Papier hassen. Dazu kommen noch viele andere Faktoren. Die Geschwindigkeit, in der du malst, oder ob du auch gerne zeichnest.

Ob ein Künstlerpapier zu dir passt, liegt also im Wesentlichen an deinen Gewohnheiten, deinem Pinsel und an deiner Motorik.

Immer dann, wenn sich die Gewohnheiten ändern, kann es sein das du ein anderes Papier brauchst.

Dabei ist es jedes Mal schwer ein geeignetes Papier zu finden.

Beschriftung von Papieren:

Die Beschriftung von Papieren ist eine Katastrophe.

Das ist so wie im Reisekatalog. Manchmal steht drauf, als was der Produzent das Künstlerpapier gerne verkaufen würde! Ich zumindest habe noch nie eine Verpackungsaufschrift gesehen auf dem stand:

Vorsicht, Qualitätsstufe knapp über Klopapier!

Zumindest steht auf Zeichen oder Aquarellpapierpapier drauf, für welche Technik es sich eignet, doch das ist eine Herstellermeinung.
Zeichnet haben es gut, allzu viel kann bei Zeichenpapier nicht schief gehen.
Doch auch hier gibt es Stolpersteine, die im Übrigen auch für die Menschen gelten, die gerne malen.

Papier kaufen, die Minimalanforderung für haltbares Papier:

Die Minimalanforderung an Papier ist Säurefreiheit!

Dies muss auf jeden Fall auf deinem Zeichen- oder Aquarellpapier stehen! Denn die Säure verändert und zerfrisst nach und nach das was du gezeichnet und gemalt hast.
Insbesondere in Discountern und billigen Geschäften findet man immer wieder Angebote.
Vorsicht! Auch im Fachhandel gibt es viele Papiere nicht säurefrei sind. Diese mindere Qualität, bemerkt man nicht sofort. Erst nach einigen Jahren, verschwinden die Zeichnungen oder das Papier wird gelb.
Doch wer in der Phase ist wo man das Zeichnen erst erlernt, Warum nicht? Du wirst viele dieser Zeichnungen ohnehin wegwerfen. Zum Üben ist es OK.

Faustregel: steht nicht drauf, dass es säurefrei ist, dann enthält es Säure! Mach dir nur klar, dass dieses Papier nicht haltbar ist.

Papier kaufen, was muss man noch wissen?

Gewicht:

Je länger ich male desto, besser finde ich schwere Papiere. Warum? Erstens wirkt ein schweres Papier immer wertig. Gewicht suggeriert Qualität. Wenn es edel wirken soll, ist ein schweres Aquarellpapier ganz vorne dabei!

Geständnis, ich liebe die ganz fetten Brummer!

Denn gewichtiges Papier hat auch andere Vorteile, oft wellen diese Papiere nicht so leicht, deshalb macht es das feuchte Arbeiten viel einfacher.

Merke: Wer sehr feucht malt, braucht dickes Papier oder er muss aufleimen.

Leider gibt es auch dabei Ausnahmen, dicke Papiere, die sich stark ausdehnen.

Doch meistens macht schon das Volumen des Papiers angenehme Maleigenschaften und sie sind etwas zum Posen. XD

Heißgepresst – Kaltgepresst:

In diesem Bereich wird viel Schwachsinn erzählt. Angeblich sind kalt gepresste Papiere immer die Besseren! Dies stimmt nur bedingt, ich kenne viele Maler, die gerne auf heiß gepresstes Papier arbeiten.

Es kommt wie immer darauf an, was du machst.

Kalt gepresste Aquarellpapiere, sind kein industrielles Massenprodukt. Sie sind oft aus hochwertigen Rohstoffen wie Baumwolle oder Hadern (Lumpenstücke kein Witz) hergestellt und deswegen extrem teuer. Deshalb haben diese Papiere, auch nicht zu Unrecht, den Ruf, dass sie absolut hochwertig sind.

Doch leider heißt dies noch lange nicht, dass dieses Papier das Perfekte für dich ist.

Ein heißgepresstes Kunstpapier läuft durch eine heiße Rolle und wird praktisch gebügelt. Viele Menschen, die gerne malen und zeichnen verbinden, arbeiten durchaus gerne auf heißgepressten Papieren, weil es schön glatt sein kann.

Oft haben diese Papiere eine kurze Trockenzeit.

Draußen greife ich deshalb gerne zu heiß gepresstem Papier.  Hier geht es nicht darum, dass das Aquarellpapier lange feucht bleibt, ganz im Gegenteil. Heißgepresste Papiere haben noch einen anderen Vorteil, die Oberfläche ist verdichtet und deshalb gibt es durchaus Papiere, bei dem die Farben leuchten. Denn das Pigment bleibt auf der Oberfläche liegen, ich empfinde dies als Vorteil.

Tine Klein , Aquarell Barcelona, Papier Basiswissen

Das sieht man in diesem Bild deutlich, die Pigmente liegen konzentriert auf der Oberfläche des Aquarellpapiers.

Nachteil: Diese heißgepressten Papiere bilden gerne Ansätze! Man muss sehr zügig arbeiten.

Sonst gibt es Ringe und Ansätze und diese Schlieren sieht man im Bild ebenfalls, obwohl ich im Schatten saß, mit großem Pinsel arbeitete und das Papier nur 34 cm hatte.

Cold Pressed:

Cold Pressed oder Mould made sind Stichworte, die man gerne auf Baumwollpapier findet. Hier darf man aufhorchen, denn richtig großartiges Papier findet man hinter solchen Bezeichnungen.
Diese Künstlerpapiere halten sehr viel Wasser, sie wirken wie ein Schwamm. Man trägt bei heißem Wetter gerne Baumwolle, genau wegen dieser saugenden Eigenschaften.

Beim Malen lieben Künstler Baumwollpapier genau wegen der saugenden Eigenschaften, mehr Zeit seine Bilder zu modellieren.

Übergänge zwischen einzelnen Farben werden weicher. Man kann viel länger und kontrollierter an Farbaufträgen arbeiten. Deswegen bevorzugen viele Aquarelllisten die hochkomplexen Motive ausarbeiten diese teuren Baumwollpapiere.

Diese Papiere, sind die Papiere der Perfektionisten.

Doch wer das erste Mal auf diese hochwertigen Aquarellpapiere umsteigt, der wird mitunter sein blaues Wunder erleben. Das Timing und die Menge an Pigmenten, die man im Pinsel braucht, ist auf diesen Papieren vollkommen anders.

Wenn man ehrlich ist, gibt es so einige Pinseltechniken, die nur auf hochwertigen Baumwollaquarellpapieren funktionieren.

Wer bei diesen Baumwollpapieren allerdings auf eine zügige Trockenzeit hofft, wird es hassen.

Des einen Freud ist des anderen Leid.

Fazit – Papiere kaufen:

Hüte dich zu glauben nur sehr teuer sei gut. Denn was heißt schon gut?

Es muss zu Dir und deiner Maltechnik passen.  Kein Papier ist ein Alleskönner!

Sicher kommt es dabei auch auf das Format des Kunstpapiers an. Bei kleinen Formaten können diese hochwertigen Papiere ihre Stärken gar nicht ausspielen.

Ganz klar wird der Vorteil der Baumwollpapiere schon bei einfachen Aufgaben. Wer einen Himmel großflächig und ganz gleichmäßig auftragen möchte, bekommt bei warmen und trockenen Wetter Probleme, selbst wenn es sich um ein 30m Format handelt. Zögert man kurz, gibt es auf anderem Papier Ansätze.

Wer perfekt Aquarellieren lernen möchte, sollte sich nach und nach mit hochwertigen kaltgepressten Papieren beschäftigen. Die Ansatzringe und Stellen in der Farbe hätte es da nicht gegeben, doch meine Geschwindigkeit hätte gelitten. Ein Nachteil, denn ich sitze auf der Straße.

Tine Klein, Tutorial Papier, Pleinair, malen auf der Straße

Ob Kalt- oder Warmgepresst. Es würde kein heißgepresstes Künstlerpapier geben, wenn dies keine Vorteile hätte. Viele Techniken kann man nicht mit mangelhaften Pinseln und mangelhaften Papier nicht erlernen. Gerade beim Heißgepresten gibt es massive Unterschiede in der Qualität.

Viele Hobbymaler und Zeichner, scheitern an ihrem schlechten Material.

Denn auch schlechtes Malpapier kann erstaunlich teuer sein. Du solltest Mindestanforderungen an dein Papier stellen. Niemand kann auf Papier das Wellen wirft anständig malen.

Trotzdem bleiben die Tipps ein bisschen wie:

Kaufen Sie gutes Olivenöl, die Frage was ein gutes Olivenöl ist bleibt ein bisschen offen, denn Geschmäcker sind unterschiedlich.

Vorsicht vor allzu platten Markenpapier-Tipps!

Ich weiß ich bin auch ein Influencer, gerade deshalb bin ich vorsichtig mit Markentipps.

Viele Influencer sind vielleicht nicht bestochen, sondern sie werden durch großzügige Zuwendungen an bestimmte Produkte gewöhnt!

Gewöhnung macht das beste Aquarell Papier.

Die Influencer sind dann von einem Papier begeistert, schon allein deshalb, weil sie an das kostenlose Papier gewöhnt sind.

Wenn man mit einem Papier malt, dann gewöhnt man sich an dieses Papier. Dein gesamtes Timing mit dem Pinsel spielt sich auf dieses Papier ein.

Steigt man auf ein anderes Papier um werden die Bilder am Anfang immer schlechter! Denn deine Wassermenge und deine Art zu malen sind auf das andere Papier geprägt.

Nimm dir Zeit ein Papier zu testen. Male in dieser Zeit mit keinem anderen Papier! Nur so lernt dein Gehirn das Papier zu meistern. Feine Unterschiede erzeugen beim Malen den Erfolg.

Noch ein Tipp: Papier tauschen.

Papiere testen ist ein teures Spiel! Testkärtchen sind viel zu klein, um die Qualität eines Papiers zu erkennen. Es ist sehr sinnvoll sich mit anderen zusammenzutun und Aquarellpapiere zu tauschen! Dabei ist es wichtig, dass man mehrere Blatt hat, denn der Umstieg auf ein neues papier ist schwer und funktioniert nicht beim ersten Mal.

Liebe Grüße Tine

danke euch herzlich für die Spenden, denn die redaktionelle Arbeit dauert.

CHF

Zum Motiv:

In Barcelona ist richtiges Aprilwetter. Ein Wechsel von Regen, Hagel und Sonne. Man muss schnell sein, damit das Bild nicht ins Wasser fällt. Mich faszinieren die Lichtunterschiede, in den mittelalterlichen Gassen ist es tiefe Nacht, während auf den Plätzen die Sonne knallt. Übrigens gibt es überall in Barcelona Windhunde, die schauen von Weitem aus wie Rehe.

 

Weiterlesen:

Getöntes Papier- Skizzieren auf toned paper

https://blog.herz-der-kunst.ch/getoentes-papier-skizzieren-auf-toned-paper/

Auch interessant Papiermühlen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Papierm%C3%BChle

 

 

Bildentwurf für chaotische Motive

Tine klein, Guide Bildentwurf, pleinair, Aquarel, Aquarelle, Watercolor, Barcelona habour, Hafen, Urban Sketch

Heute gehts um Bildentwurf. Ich sitze in einem spanischen Workshop und höre zu wie mein Freund Joaquim seine Schüler unterrichtet. Aufgeregt gestikuliert er mit seinem Wasserglas, während ich fasziniert auf den Sturm im Glas starre. Er donnert mit einer Leidenschaft, die nur Spanier und Latinos zustande bringen:

La Concepción es fundamental!

Nun hämmert diese Naturgewalt von Mann mit dem Knöchel auf den Tisch! Der letzte Schüler ist nun aufgeschreckt!

La Concepción es fundamental!

Brüllt er ein zweites Mal, als könne er diesen Leitsatz, der so viel heißt wie,

 Der Bildentwurf ist, die absolute Grundlage deines Bildes!

in die Köpfe seiner Klasse einhämmern. Falls nun nicht jeder hellwach ist, ist er offenbar bereit sein Wasser für eine Dusche einzusetzen.

Bildentwurf:

Leider führt der Bildentwurf ein Schattendasein. Denn viele Schüler denken, mit dem was sie sehen sei schon alles klar! Joaquim schreit und gestikuliert leidenschaftlich, kurzzeitig muss ich mir ein Lachen verkneifen, weil er mich so sehr an Louis de Funès erinnert. Ein kleiner liebenswürdiger Diktator.

Joaquim predigt nun in Hollywood -Manier die Grundlagen des Bildentwurfs. Schattenboxen a lá Don Quichote inklusive.

Er hat völlig recht, viele Bilder gehen am fehlenden Bildentwurf zugrunde!

Augen haben eine Funktionsweise.

Das Auge hat in der Realität viel mehr Möglichkeiten sich zu orientieren als auf dem kleinen Blatt.  Möchte man ein Sujet aufs Papier bringen, dann muss man die reale Umwelt brutal verkleinern. Dabei verliert das Auge viele Informationen, es wird schwer die Situation zu begreifen.

Auch wenn der Betrachter, durchaus begreift was man gemalt hat, geht dennoch die Schönheit der Umgebung im Chaos der Striche flöten.

Ein Ort hat seine Schönheit dadurch verloren, dass man nur noch viele Einzelteile sieht aber nicht mehr das Gesamte.

Deshalb ist es kein Luxus, Gedanken an den Bildentwurf zu verschwenden.

Man kommt als Maler- oder Zeichnerin nicht drumherum, die Funktionsweise des Auges zu unterstützen.

Bildentwurf in chaotischen Motiven:

Normalerweise löst man das Problem, indem man ein Bildzentrum legt, d. h. man hat im Bild einen Punkt, den man besonders interessant gestaltet.

Der Betrachter hat es dann sehr einfach, denn er weiß, worum es im Bild geht.

Diese Art des Entwurfes ist praktisch, leider gibt es viele Motive, die viel zu chaotisch und vielschichtig sind, um in ihnen ein Bildzentrum festzulegen könnte. Bei diesen Motiven geht es nicht um ein einzelnes interessantes Detail, sondern um die gesamte Kulisse.

In dieser Kulisse können sich viele interessante Dinge verstecken. Im Grunde handelt es sich, wie bei den Kinderbüchern um ein Wimmel-Bild.

Das Motiv ist chaotisch und trotzdem ist es schön.

Unsere Aufgabe ist es, herauszufinden, wie wir, dies zeigen können.

Ich kenne kein einziges Buch, in dem dieses Problem befriedigend beschrieben wird. Doch eines kann man sicher sagen:

Die Schönheit im Chaos braucht Ordnung.

Bildentwurf von chaotischen Motiven, herausfinden was zählt.

Das beste Mittel ist sich das Motiv genau anzuschauen. Danach malt man das Motiv ohne aufs Motiv zusehen. So findet man heraus was man wirklich wahrgenommen hat. Das ist wichtig, denn

wir sehen viele Dinge, ohne sie wirklich zusehen.

Mach Dir klar, dass du diese Dinge nicht wirklich gesehen hast. Und all das was du nicht gesehen hast, brauchst du in einem Bild nicht.

Betone das was du wahrgenommen hast und nicht was deine Augen gesehen haben!

Bildentwurf eine angenehme Ordnung im Chaos finden.

Oft reicht der goldene Schnitt nicht aus um ein Motiv zu gliedern.  (Ein Link dazu hänge ich unten an). Die einfachste und beste Möglichkeit ist das man im Motiv verschiedene geometrische Formen oder Linien findet, die das Auge im Motiv leitet.

Ich muss also künstlich dafür sorgen, dass das Auge meines Betrachters eine Orientierung hat.

Hierfür ist es am besten, wenn man ins Motiv schaut und sich dort die Inspiration für die Gliederung holt.

Eine klare Kommunikation ist wichtig für den Betrachter.

Man sucht und findet ein Ordnungsprinzip und das zieht man durch. Damit kann man viele chaotische und kleine Motive zusammenfassen. Denn das kleine Dingen stellt man Anhand der Leitlinien auf. Alles wird einfacher sichtbar durch ein Ordnungssystem, weil das Auge daran entlang gleiten kann.

Geometrie beruhigt das Auge,

weil es einen Weg hat, auf dem es die Informationen aufnehmen kann. Man findet also ohne Konfusion dies wichtigen und schönen Dinge in einem Bild, obwohl es vor Gegenständen es nur so wimmelt.

Museen werden nach dem gleichen Prinzip gestaltet, man baut dem Besucher einen Rundgang entlang dessen er informiert wird.

Und auch Du hast die Möglichkeit dieses Gestaltungsprinzip in deinen Bildern umzusetzen.

Guck dir dieses an? Wie würdest du es umsetzen?

Ein Weg für das Auge!

Man braucht sich dabei nichts zu erkünsteln. Motive enthalten die Lösungen für den Bildentwurf ganz von selbst.

Stell dir folgende Fragen:

  • Gibt es Verbindungen zwischen den einzelnen wichtigen Bildanteilen?

Diese Verbindung gibt es in der Stadt meistens, denn wichtige Punkte einer Stadt sind durch ihre Adern, die Straßen verbunden. Verbindungen können aber alles Mögliche sein, zum Beispiel Farben, die sich wiederholen und so einen Weg schaffen, wie die Brotkrumen bei Hänsel und Gretel.

  • Gibt es eine geometrische Form, im Bereich wichtige Bildanteile sortieren kann?

Auch diese geometrischen Formen, findet man in vielen Motiven auf ganz natürliche Art und Weise. Ein Hafen zum Beispiel immer eine prägnante geometrische Form. Auch eine Bucht ist nicht selten kreisförmig. Wenn man diese natürlichen Formen in seinem Bild stärkt und herausarbeitet, entstehen wie von selbst, ein Weg für das Auge. Geometrische Formen findet man, in sehr unterschiedlichen Motivanteilen. Auch das Dreieck eines Berges, kann dafür sorgen, dass ein Motiv gegliedert wird.

Niemand kann dir ganz genau sagen, wo das Ordnungssystem in deinem Motiv liegt. Du musst beobachten, erfühlen und manchmal musst du es ersticken und erlügen!

Wege für das Auge sind das nächste Stichwort. Natürlich sind Straßen, wie oben schon erwähnt, ganz wichtige Verbindungslinien. Aber es gibt weitere Verbindungslinien, zum Beispiel die Perspektive. Ähnlich wie farbliche Wege durch ein Bild, sind Perspektivlinien etwas fast Abstraktes. Trotzdem fühlen sie sich gut an, denn sie sind Leitplanken für das Auge!

  • Der Fluchtpunkt und die Entfernung sind ein ganz natürliches Ordnungssystem.

Man kann ein Ort durch perspektivische Linien, aber auch von dem Wechsel von klein nach Sehr gut sortieren. Mit perspektivischen Linien kann man ganz wunderbar auf Dinge zeigen, die man betonen möchte.

Mein Bildentwurf:

Tine Klein Blog-Herz-der-Kunst, Tipps zum Bildentwurf

Ich stehe auf eine Aussichtsplattform hoch über Barcelona, unter mir erstreckt sich die Stadt. Tausende von Häusern, Bäumen, Schiffen, Autos und Passanten. Unter mir wimmelt es. Gott? wie bekomme ich die ganze Stadt auf 30 cm Papier? Nun versuche ich die Verbindungslinien zu finden. Am schönsten finde ich die historischen Häuser am Hafen. Dort verläuft die Stadtautobahn. Diese benutze ich, um tief in mein Bild zu führen. Die Autobahn ist meine Perlenschnur, hier fädele ich die Schönheiten wie kleine Perlen auf.

Die Richtung unterstütze ich noch durch die Häuser im Vordergrund, diese reduziere ich zu Leitplanken für das Auge.

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Sei beruhigt, dein Motiv findet immer selbst die Lösung.

Liebe Grüße ins Wochenende

Tine

Ich erhole mich so langsam von Covid, die Sonne tut gut und nun sammele ich frisches Wissen für euch. Vielen lieben Dank für die Spenden! Habe ich dir geholfen? Dann bin ich froh über eine Spende.

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Oben rechts gibt es auch einen Button für die Schweizer.

Weiterlesen bei Tine

https://blog.herz-der-kunst.ch/der-goldene-schnitt/

 

Der goldene Schnitt

 

Auch spannend! So machten die alten Meister ihre Unterzeichnung:

https://de.wikipedia.org/wiki/Unterzeichnung

Feine Linien in Aquarell und Urban Sketching

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Feine Linien und der eigene Strich.

Feine Linien mit einem wunderbaren Schwung aufgetragen sind etwas ganz Wunderbares. Ich sitze am Hafen, habe einen Unterschlupf gefunden neben mir steht mein Malzeug und eine Thermoskanne.

Ich bin allein und ich genieße das!

Ein Regentag in Barcelona.

Mein Mann arbeitet mal wieder in Barcelona und wir haben die Wohnung mit einem Kollegen getauscht. Ich war in den letzten Wochen sehr müde, denn ich hatte Covid und war sehr schlapp. Deshalb muss es nun einfach sein, keine Lust auf stress, denn wenn man schlapp ist, dann muss man auch mal langsam machen.

Ich arbeite also nur mit einer Farbe, trotzdem hat jedes Bild eine Herausforderung. Hier im Hafen gibt es viele feine Linien. Sie geben Aquarellen und Zeichnungen ihre markantesten Eigenschaften.

Diese aufgetragenen Striche verraten genauso viel über den Zeichner oder Maler, wie eine gute Handschrift, sie geben dem Bild die Seele!

Bei dem persönlichen Strich und auch bei der persönlichen Handschrift gibt es ein kleines Problemchen. Es ist gar nicht so einfach eine praktische flotte Handschrift zu entwickeln, die auch noch großartig ausschaut.

Manchmal kann ich meine eigene Handschrift nicht lesen!

Meine Schrift könnte nicht mal die Kripo entziffern! Die bräuchten einen Sauklauen -Dechiffrierer! Und nun soll ich formschöne schöne feine Linien aufs Blatt bringen?

Feine Linien, gibt es überall…

Mann kommt nicht ohne sie aus. Kein Haus hat ein Gesicht ohne feine Linien, wie sonst sollte man Fenster, Simse oder Fassadendetails andeuten. In einem Hafen ist es noch schlimmer überall sind Masten und Leinen.

Sind feine Linien Zeichnung oder Malerei?

Die Unterscheidung ist Unfug! Ob man einen schönen Strich in der Zeichnung oder beim Malen entwickeln möchte, man steht vor den gleichen Problemen:

Man muss ein Werkzeug finden, das zur eigenen Hand passt.

Zeichner haben es wesentlich leichter, es gibt eine enorme Auswahl an Stiften und Material. So viele, dass man leicht den Überblick verliert. Und trotzdem haben die Freunde des schönen Strichs und der feinen Linie ein Problem.

Es gibt kaum Stifte mit biegsamen Federn oder Spitzen!

Biegsam sollten ein Stift und ein Pinsel sein, damit der Maler oder Zeichner seine Emotionen in das Werkzeug geben kann.

Eine einförmige, harte Linie sieht sonst schnell aus wie ein Fremdkörper!

Im optimalen Fall fließt die Linie leicht und flüssig aus der Spitze. Die Spitze wird dicker, wenn der Zeichner/Maler drückt. Wird der Benutzer aggressiv, dann gibt es Flecken und Spritzer, sie wird dunkler und breiter. Die Linie bricht, wenn man schneller wird. Dies ist das Repertoire eines guten Zeichners und Malers.

Und dies kann eben nur eine biegsame flexible Spitze!

Biegsame Federn und Pinselspitzen erlauben ein abwechslungsreiches Schrift- und Linienbild und dies ist wunderschön.

Die Linie kann dicker, dünner werden oder sie bricht, das bringt mühelos Ausdrucksstärke auf Blatt

Und nun stehen Zeichner und Maler doch wieder vor dem gleichen Problem, wo bekomme ich eine dünne flexible Spitze her, die feine, aber ausdrucksstarke Linien erzeugt?

Ausdrucksstarke Linien dank flexibler Spitze:

Die tollsten Linien machen Federzeichnungen, dies ist lange bekannt.
Die Feder hat einen langen Schlitz. Drückt man sie spreizt sie sich und reagiert ganz sensibel auf den Druck der Hand. Genau deshalb ist sie nie ausgestorben!

Nur blöd, dass der Transport der Tinten und Tuschefässer gefährlich und nervig ist.
Leider gibt es aber keine Füllhalter, die auch nur eine annähernd ähnliche Qualität wie Feder haben!

Gouache ist die Lösung für Federn!

Bei Tusche und Tinte besteht beim Transport immer die Gefahr, das etwas ausläuft.
Dabei riskiert man enorme Sachschäden.  Wasserfest!!!!!!! Mir platzte eine Tusche befüllter Pinsel im Museum.  Ich opferte meinen Pullover um das Museum nicht wie ein Kulturbanause zu verwüsten und hatte Tage lang einen gestreiften Bauch! Ich dachte schwitzend an den Versicherungsbericht:
Die unschätzbare Tuschezeichnung von Picasso ist nun schätzbar. Da ich meine Tusche im Museum explodieren lies…
Nach diesem Schockerlebnis suchte ich nach einer Lösung für unterwegs.

Die Lösung fand ich in Gouache.

Wenn man eine Feder mit kleberiger Gouache anstreicht, schreibt sie, als wenn sie in Tusche getaucht wurde.
Auf diese Methode kann man wunderbar farbige, feine Linien für Zeichnungen oder Malereien erzeugen.
Nachteil, man muss die Konsistenz genau passend selbst erzeugen und das braucht Erfahrung.

Schöne feine Linien – die Stiftlösung:

Wir sind auf der Suche nach flexiblen Spitzen für feine Linien. Dank des Kalligrafie – Booms gibt es winzige Filzstifte mit Pinselspitze. Man nennt sie Brushpens. Oft sind Brushpens viel zu dick! Doch es lohnt sich nachzufragen! Denn es gibt mittlerweile extrem feine Pinsel. Diese Pinsel sollte man in Grau kaufen nicht im Schwarz! Warum? Schwarz ist zu hart uns zu dunkel. Löst sich der Stift in Feuchtigkeit wird im Bild alles dreckig. Trotzdem lohnt sich das Experiment! Denn diese feinen Stifte machen eine extrem schöne Linie dank der kleinen, aber sehr flexiblen Pinselspitze.
So kann man ganzen Stadtsilhouetten im Handumdrehen ein Gesicht geben. Der Strich ist wunderschön.
Jetzt sehe ich schon, wie die Aquarellisten ihre hübschen Näschen rümpfen. Nicht das ihr kleine Snobs seid! Ich lächle! Aber auch für die härtesten Aquarellisten gibt es einen Trick.
Taucht den Pinselstift in eure Aquarellfarbe. Dank des Drucks aus dem Pinseltank, könnt ihr unglaublich feine Linien mit der Aquarellfarbe ziehen, ohne euer Bild mit anderen Farben zu verunreinigen.

Der billigste und am einfachsten zu steuernde feine Pinel der Welt.

Ein riesiger Vorteil der Pinselstift hat einen Deckel! So bleibt der Pinsel auch beim Transport geschützt.
Fazit: kleine feine flexible Spitzen! Schaut man sich um gibts immer Lösungen.
Nachteile: nicht wasserfest, nicht lichtecht, deshalb sollte der Pinselstift in die Aquarellfarbe getaucht werden.

Der Spezialpinsel für feine Linien:

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Spezialpinsel für feine Linien heißen Liner!

Es gibt Liner, die sind einfach blöd, doch auch hier hat sich in den letzten Jahren viel getan.

Bei mir ist dies allerdings kein Spezialpinsel sondern der Normalpinsel! Mein normaler Pinsel ist ein Liner.

Hier im Foto sieht man den Unterschied, daneben ein französischer Aquarellpinsel:

Die Marke ist oft unwichtig, lange, große Pinselkörper und eine feine Spitze, das ist mein Erfolgsrezept.

Immer mehr Firmen bringen Rund-Pinsel auf den Markt, die ganz feine Spitzen haben und gleichzeitig die extrem langen Pinselkörper.

Mit solchen Pinseln ist man gut beraten!

Vorteil: der Pinsel hält ordentlich Farbe. Die Spitze ist extrem reaktionsfreudig, fein oder auch mal dick! Ein tolles Linienbild entsteht. Und auch ganz feine Linien sind mit diesen Pinseln möglich.

Fazit:
Wer nicht zufrieden ist mit einer dicken statischen Linie und eine feine und ausdrucksstarke Linie möchte, der muss sich Gedanken über sein Werkzeug machen.
Dennoch kommt man nicht ohne das Fachwissen aus, welche Konsistenz die Farbe haben muss, damit der Pinsel perfekt läuft. Dafür braucht man Geduld und Erfahrung. Man muss durchhalten. denn eine flexible und reaktionsfreudige Pinsel- oder Stiftspitze macht nicht sofort was du möchtest! Sie ist wie ein guter lebenslanger Partner, man muss sie kennen! Man muss wissen, wann der Typ ähhh Pinsel zickig reagiert. Dann muss man ihn sanft streicheln und ihm geben was er braucht.  Bei Pinseln ist dies die Konsistenz der Farbe, wieviel Wasser braucht er für eine Technik? Gib dir Zeit und Ruhe! Das Ganze ist Übungssache, du darfst nicht aufgeben!
liebe Grüße aus dem Hafen

Tine

Danke für eure Spenden, ich glaube es funktioniert nun wieder!

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Kurse:

Gouache Tiere Malen!

Ich weiß ich bin für meine urbanen Bilder bekannt. Dennoch macht dieser Kurs so richtig Spaß und er ist jedem zu empfehlen, ich gebe den Kurs, um die Möglichkeiten meiner Schüler zu erweitern. Selten bis nie werden die dickeren Konsistenzen der Farbe geübt. Und dies führt dazu das Aquarelle und Kolorationen flach und fantasielos bleiben! Tiere sind eine enorm gute Möglichkeit, um zu lernen, wie man Strukturen und Dunkelheiten erzeugt und einsetzt! Genauso wie das Mischen von Grau und Brauntönen. Gerade beim Tiere malen kann man dieses Wissen viel entspannter erwerben.

Der Kurs findet in Aarberg statt einer wunderschönen kleinen Stadt bei Bern.

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unsere-standorte/aarberg/veranstaltungen/tiere-malen-mit-gouache-macht-spass-5985

Die neue Kursreihe- Wie malt man das?

Wie malt oder zeichnet man eigentlich? Die Stadt hat viele Herausforderungen, in jedem Bild stecken kleinere Motive: Fahrräder, Laternen, Fenster, Türen, Brücken oder Brunnen. Es sind diese kleinen Dinge, die über den Erfolg eines großen Sujets entscheiden. Wir lernen das Sehen! Wie sieht zum Beispiel ein Fenster wirklich aus? Und welche Möglichkeiten gibt es, um dies gekonnt darzustellen? Es gibt lauter Tricks rund um die kleinen Nebenmotive der Stadt. Wir beobachten, probieren aus und erhalten so die Sicherheit, Stadtmotive gekonnt zu meistern.

Der erste Kurs ist leider schon ausgebucht. Drum bucht bitte den Zusatzkurs im Herbst oder in den anderen Boesner Häusern.

Unterentfelden 10. – 11. Jun. 2022 und 07. – 08. Okt. 2022:

Ausgebucht

Deshalb Zusatzkurs am 7. -8. Oktober

https://www.boesner.ch/niederlassungen/veranstaltungen/stadtmoebel-3-8223

 

Münchwilen 15. – 16. Jul. 2022:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/veranstaltungen/stadtmoebel-1-8221

 

Aarberg 14. – 15. Okt. 2022:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/veranstaltungen/stadtmoebel-2-8219