Die Farbstimmung macht deine Bilder gefühlvoll

Willst Du packende Bilder malen? – dann nutze die Farbstimmung!

Wer in Bologna ankommt, spürt es sofort: Diese Stadt ist warm. Nicht wegen der italienischen Sonne, sondern auch wegen der Farben.

Die Häuser leuchten in Backsteinrot, Bordeaux und Siena – eine Farbpalette wie aus einem gut gefüllten Malkasten mit erdigen Tönen.

Bologna wird von den Italienern die Rote genannt.

Freilich ist die Farbstimmung nicht in jedem Motiv so dominant wie in Bologna.

Doch eines bleibt in fast allen Motiven gleich:

Die Stimmung wird ganz und gar über ihre Farben transportiert.

Und genau deshalb heißst es Farbstimmung.

Als Aquarellmaler steht man damit vor einer spannenden Aufgabe.

Denn es geht nicht nur darum, Häuser und Straßen abzubilden, sondern darum, die Seele des Ortes oder des Motives durch die Farbe einzufangen.

Farben als Stimmungsträger:

Farben sind nicht nur einfach schön. Farben sind eine Sprache, die uns direkt ins Herz greift. Jeder kann diese Sprache ohne Übersetzung verstehen. Wenn Du deine Betrachter ergreifen möchtest, dann geht dies am besten, wenn du mit der Farbe die richtige Stimmung triffst.

Wir alle kennen den Sprachcode der Farbe:

Gelb ist Licht und Heiterkeit, Braun kann natürlich oder alt wirken, Rot wirkt warm und gemütlich. Grau kann trist sein. Farben können jedoch auch mehrere Wirkungen haben So wirkt Rot nicht nur wie  die warme Geborgenheit, sondern steht auch für Lebhaftigkeit oder Aggression.

Deshalb stellt sich beim Malen nicht die Frage: Welche Farbe soll ich mischen?

Die bessere Frage lautet: „Welche Farbkombinationen passen zu der Stimmung, die ich ausdrücken möchte.“

Wenn ich an Bologna denke, ist mein Sprachcode: Rot und braun.

Bologna ist wunderbar schön! Rot, warm und alt und dreckig!

Mein Gefühl für die Stadt ist der Sprachcode!

Die Farbstimmung: Farben wirken nie allein!

Farben sind starke Persönlichkeiten, trifft man daneben, dann wirkt ein Bild plötzlich vollkommen anders als beabsichtigt!

In Bologna braucht man Siena gebrannt.

Und die Wandelbarkeit dieser Farbe ist ein gutes Beispiel für die Entwicklung einer Farbstimmung:

Diese Farbe ist ein schöner, ruhiger und erdiger Rotbraunton. In Kombination mit Gelb und Orange wird der Ton warm, fast feurig wie Licht auf Ziegel. In der Kombination mit Blau wird das schöne Rot dreckig oder schattig.

Die Aussage dieser Farbe liegt zwischen Wärme und Schatten.

Diese Wandelbarkeit von Farben benutzt man, um mit den Farbstimmungen  Geschichten zu erzählen:

 

Die Farbstimmung wirkt durch Fläche:

Eine gute Geschichte zieht sich durch das ganze Buch.

Farbstimmungen sind etwas, das sich wie ein roter Faden durch das ganze Motiv zieht.

Die Farbstimmung wirkt am besten, wenn sie keine Grenzen kennt.

Viele Laien malen Motive in kleinen Stücken, Haus für Haus. Diese Art zu malen killt aber die Farbstimmung. Weil das ganze Motiv aus einzelnen Flicken zusammen gesetzt ist.

Schau mal ins Bild, alle Häuser wurden zuerst in einer Farbmischung aus Siena und Siena gebrannt gemalt. Von links bis ganz rechts, unter jedem Haus liegt die gleiche Farbe.

Ein Profi macht das anders. Viele Maler ziehen eine Farbe unter das gesamte Bild. Diese Technik wird seit Jahrhunderten benutzt. Man nennt das Untermalung. Bilder mit Untermalungen wirken völlig anders, weil die Farbe, die unter dem eigentlichen Bild liegt, überall auftaucht. Das Bild wirkt so, als sei es in ein einheitliches Licht getaucht und plötzlich ist sie da! Die Farbstimmung!!!!

Ziehe eine Farbe quer über alle Motivanteile!

Eine Farbstimmung zu erzeugen – ist kein Spiel mit dem Zufall!

Man entscheidet sich konsequent für eine Farbe, die sich quer durch das Bild zieht!

Aquarell lebt von Transparenz, Leichtigkeit und dem Spiel mit dem Zufall. Doch durch die schiere Masse der Farbe, die man einsetzt, entsteht die Farbstimmung. Die Farbe blitzt überall heraus. Auch wenn der Effekt hier und da zufällig ist, entsteht aber insgesamt der Eindruck eines einheitlichen Lichts, einer einheitlichen Farbe und dies erzeugt die Farbstimmung.

Farbstimmung ist Bauchgefühl:

Wichtig ist, dass du dir Gedanken machst, welches Licht, welche Farbe, welches Gefühl sich wie ein roter Faden durch dein Bild zieht.

Findest du den Mut, dies großflächig und frei aufzutragen, entsteht deine Farbstimmung ganz von selbst.

Mach dir klar, das eine Farbstimmung nicht nur aus einer Farbe besteht.

Oft sind es Kombinationen von Farben, die etwas Bestimmtes ausdrücken.

Bologna ist für mich Rot und Braun…warm und alt!

Das ist einer meiner Tricks, um die Stimmung von Bologna auf das Blatt zu bannen.

Für die Farbstimmung gibt es jedoch kein einheitliches Rezept. Oft muss man ausprobieren und auf sein Bauchgefühl hören.  Es nützt auch nichts, die Farben ganz genau mischen zu wollen, wie man sie vor Augen hat. Denn die reale Farbe ist die eine Sache, die andere Sache ist die Stimmung! Es heißt ja auch Farbstimmung! Man darf ein bisschen experimentieren, denn oft treffen leicht übertriebene Farben die Stimmung besser.

Nur Emotionen packen den Betrachter!

Wenn du deine Emotionen mit anderen teilen möchtest, dann solltest du sie stark herausarbeiten.

Du packst die Betrachter erst dann, wenn sie wirklich sehen was los ist.

Da die meisten Menschen Tomaten auf den Augen haben, muss man die spezielle Stimmung dann eben ein bissel über deutlich malen.

Weil Bologna die rote Stadt ist, habe ich noch mal ordentlich Rot drüber gekleckert.

Farbstimmungen sind nichts für Zimperliche!

Um dies zu erreichen…

Farbstimmung aber nicht eintönig:

Male Ton in Ton. Ton in Ton wirken Farbstimmungen harmonisch, aber auch ein bisschen langweilig. Nutze viele ähnliche Farben, um die Stimmung heraus zu kitzeln. Aber verändere die Farbe regelmäßig und benutze viele Farbabstufungen, damit es in der Farbstimmung nicht langweilig wird.

Es gibt dabei einige Faustregeln:

Schaukele eine Farbe beim Mischen bis an die Grenzen. Rot ist Rot, Pink, Orange oder Boardaux.

Farben mischen statt kaufen:

Eine Farbstimmung lebt von vielen Farbabstufungen. Deshalb solltest du mit einer Mischpalette arbeiten, denn hier kannst du viele Varianten einer Farbe erzeugen.

Mischen macht deine Bilder lebendig!!!

Farbstimmung durch Kontraste:

Eine Farbstimmung kann noch so schön sein, wenn sie keine Kontraste hat, wirkt sie nicht!

Wo Licht ist, sollten auch dunkle und tiefe Farbtöne sein. Wo viele warme Farben sind, da sollte es auch kalte Farben geben! Eine Spur Komplementärkontrast belebt jede Farbstimmung. Im Prinzip unterscheidet sich das gute Malen nicht stark vom Kochen. Wo Süße ist, muss eine Prise Säure, Salz oder Schärfe hinzugefügt werden. Ähnlich wie unsere Zunge arbeitet unser Auge über den Vergleich. Eine gute Farbstimmung trägt auch immer ein wenig des Gegenspielers in sich!

Mein Mann liebt mich auch nicht, weil ich ein Schwiegermuttertraum bin, sondern weil ich manchmal frech und witzig bin!

Also habe ich die grünen Kuppeln betonnt, jedes Bild braucht ein bisschen Pfiff…der Kontrast macht es.

Mache deine Bilder spritzig!!!

Ich hoffe, diese Tipps haben dich inspiriert!

Wenn ich es in einem Satz zusammenfassen sollte:

Arbeite die Farbstimmung deutlich heraus und dann gebe ihr Esprit und Ausdrucksstärke durch Kontraste. Trau deinem Bauch und riskier auch mal was!!!

Liebe Grüße Tine

 

Zeitungen sind aus gutem Grund teuer. Fachwissen zu vermitteln, braucht viel Zeit und Know How. Hilf mit, dass dieses Angebot nicht hinter einer Paywall verschwinden muss…denk an eine kleine Spende….

 

CHF

Weiterlesen bei Tine:

https://blog.herz-der-kunst.ch/farbstimmung-ist-das-gefuehl-eines-ortes/

 

 

Kunstmaterialaufbewahrung – Ordnung für Kreative!

Kunstmaterialaufbewahrung  – damit die Kreativität nicht im Chaos erstickt

Mein Mann behauptet ja, das Kunstmaterial liege im ganzen Haus. Ich lächle verschmitzt und sage:

„Das ist keine Unordnung – hier liegen nur überall kreative Ideen herum!“

Tatsächlich brauche ich mein Kunstmaterial, um kreativ arbeiten zu können – aber muss es wirklich so viel sein?

 

Wer kennt das nicht: Man steckt fest, sucht nach einer Lösung für ein künstlerisches Problem und denkt, neues Material könnte der Durchbruch sein. Immer auf der Suche nach der nächsten Stufe der eigenen Entwicklung. Dabei häufen sich Stifte, Pinsel und Farbkästen wie kleine Kunstberge an.

Und plötzlich ist er da: der Berg aus Kunstmaterial-Schrott. Überall liegt etwas herum – und die guten Dinge? Verschwunden!

Pinsel verschwinden wie Socken in der Waschmaschine, Stifte kullern in dunkle Schubladenecken, und das Lieblingspapier ist plötzlich unauffindbar. Chaos im Atelier ist wie ein schlechter Mitbewohner – er nervt, raubt Zeit und manchmal sogar die Lust am Malen.

Wenn es zu viel wird, hilft selbst die cleverste Kunstmaterialaufbewahrung nicht mehr.

Dann ist das wichtigste Mittel: aussortieren, weitergeben oder im Notfall auch mal wegwerfen.

So schafft man Platz für das Wesentliche – und die Kreativität kann wieder frei atmen.

1. Die goldene Regel bei der Kunstmaterialaufbewahrung: Sichtbar ist benutzbar

Wenn du dein Material nicht siehst, benutzt du es nicht – so einfach ist das. Aquarellfarben, Skizzenbücher oder der gute Pinsel in der hintersten Schublade? Die könnten auch in der Arktis liegen. Deshalb: Hol dein Material raus aus der Versenkung und rein ins Blickfeld!

DIY-Tipp:
Im Baumarkt, bei den Heimwerkern oder bei Ikea in der Büroabteilung gibt es Lochpaneele zur Aufbewahrung von Werkzeug oder Büromaterial. Ein paar Haken und kleine Klemmen machen daraus eine flexible Werkzeugwand.

Das sieht ordentlich aus, alles ist im Blick  und in Griffweite!

Das ist mein Arbeitsplatz und die Ordnung, die hier herscht, musste ich Chaot mir hart erarbeiten! Dahinter stecken eine Menge Tricks!

Kunstmaterialaufbewahrung ist kein Massenprodukt

Wer sein Kunstmaterial schön und praktisch aufbewahren möchte, muss oft ein bisschen um die Ecke denken. Denn das, was offiziell als Kunstmaterialaufbewahrung verkauft wird, ist nicht selten überteuert – und ehrlich gesagt oft auch oft unpraktisch. Die besten Ideen findet man ganz woanders: in der Küchenabteilung, beim Baumarkt oder sogar auf dem Flohmarkt.

Die perfekte Lösung für die eigene Kunstmaterialaufbewahrung?

Die bastelt man sich am besten selbst – mit einem Augenzwinkern und einer Portion Kreativität. 😄

Farbenchaos adé – Tuben und Näpfchen sortieren

Meine Farben sammle ich in Köderboxen aus dem Angelbedarf. Diese Boxen sind ideal, denn ihre Einteilungen lassen sich flexibel anpassen. So hat jede Farbe ihr eigenes Fach und das große Suchen hat ein Ende.

Meine Farbtuben hänge ich auf – das spart Platz und sorgt für Überblick.

DIY-Tipp:
Im Baumarkt, bei Heimwerkern oder auch in der Büroabteilung von Ikea findest du Lochpaneele zur Aufbewahrung von Werkzeug oder Büromaterial. Mit ein paar Haken, Klemmen oder kleinen Ablagen verwandelst du sie in eine flexible Werkzeugwand für deine Kunstmaterialaufbewahrung.

Das sieht nicht nur ordentlich aus – alles ist sichtbar und in Griffweite.

Haken, Ösen, Klemmen für die Kunstmaterialaufbewahrung:

Meine Farbtuben hängen an Gardinenringen mit Klemme – simpel, aber genial.

Der Rest meiner Werkzeugwand stammt komplett aus dem Bürobedarf. So entstehen individuelle Lösungen, die günstig und funktional sind.

Papierlager ohne Knick und Bodybuilding

Kunstmaterialaufbewahrung ist eine Kunst für sich. Vor allem Papier will flach liegen und darf keinesfalls verknicken. Doch herkömmliche Regalbretter haben oft viel zu große Abstände.

Der Papierstapel wird dadurch unhandlich und schwer –

So wird suchen zur Qual oder man zieht ein Blatt heraus und reißt aus Versehen den halben Stapel mit.

DIY-Tipp:
Landkarten gibt es heute kaum noch – dafür aber auf digitalen Flohmärkten viele alte Kartenschränke. Mit etwas Glück findest du einen echten Schatz zum kleinen Preis. Perfekt zum Lagern von Papier und Kunst.

Der Trick sind die tiefen, aber winzigen Schubladen, solcher Schränke. So wird der Papierstapel nicht schwer und unhandlich.

Aber auch moderne Regalsysteme lassen sich anpassen: Viele Möbelhäuser bieten Zusatzbretter an.

Mit kleinen Regalabständen kannst du Papier besser und praktischer aufbewahren – schön flach, leicht zugänglich und damit ohne Beschädigungen.

Wer alte Schränke hat, kann mit Abstandshaltern arbeiten. Diese kleinen „Schrankbeinchen“ gibt’s im Baumarkt – damit machst du aus jedem Schrank einen praktischen Papierschrank.

Skizzenbücher – der Stapel ist der Todesstoss für die Ordnung

Stapel sind unhandlich! Dabei ist ein altes Skizzenbuch manchmal die beste Inspirationsquelle!

Stapel sehen schnell grauenhaft aus, also lagere deine Skizzenbücher und Hefte am besten stehend – so bleiben sie griffbereit und übersichtlich. In einem Stapel werden sie schwer, unhandlich und geraten schnell in Vergessenheit.

Mobile Ordnung: Der Rollwagen für alle Fälle

Manchmal malst du am Schreibtisch, oder vielleicht am Küchentisch? Wer mobil bleiben will, braucht ein System, das mitkommt und immer griffbereit ist.

DIY-Tipp:

Ein kleine Rollwagen ist die perfekte Lösung.  Sie passen in die winzigste Ecke!

Kleine Gläser oder Dosen mit Magneten lassen sich befestigen, Pinselhalter einhängen, Papierboxen auf die unterste Etage – und schon hast du ein fahrbares Miniatelier. Praktisch, schön und immer da, wo du es brauchst.

Resteverwertung mit Stil

Du brauchst keine Designerregale – du brauchst Ideen!

Alte Tassen, Gläser, Weinkisten oder Besteckkästen lassen sich wunderbar für die Kunstmaterialaufbewahrung zweckentfremden.

Auch hübsche Konservendosen sind perfekt geeignet. (siehe oben)  Sie halten deine Pinsel aufrecht und griffbereit – und sehen dabei auch noch gut aus.

Augen auf beim Einkauf es gibt tolle Konservendosen!

Kunstmaterialaufbewahrung für Stifte und Füllhalter

Der stilvollste Tipp: eine Stiftkommode! Wer ein bisschen sucht, findet auch preiswerte Modelle. Hier sind hochwertige Stifte viel besser aufgehoben als in irgendeiner Schublade.

Herz der Kunst Blog zur Kunstmaterialaufbewahrung

Doch es geht auch einfacher: Wer viele Stifte besitzt, braucht vor allem Übersicht.

Transparente Aufbewahrungslösungen – wie klare Plastikboxen – sind oft sinnvoll, weil man sofort sieht, was drin ist.

Für alle, die’s gern stilvoller mögen, kommt hier mein Lieblings-Tipp:

DIY-Tipp:

Ganz normale Steine aus dem Baumarkt, wie sie beim Hausbau verwendet werden, sind großartige Stifthalter.

Wer eine Bohrmaschine hat, kann auch einfach ein schönes Stück Holz nehmen und Löcher in passender Größe hineinbohren – fertig ist der individuelle Stiftehalter.

Tine Klein Blog zur Kunstmaterialaufbewahrung

Kunstmaterialaufbewahrung: kreativ, individuell und mit Herz

Gute Kunstmaterialaufbewahrung funktioniert nicht nach Schema F. Sie wächst mit dir, deinen Ideen und deiner Art zu arbeiten. Je besser dein Material sortiert ist, desto leichter kannst du loslegen – und das ist das Beste, was Ordnung leisten kann: Sie schenkt dir Freiheit beim Arbeiten.

Liebe Grüße sendet Tine während sie ihr Kunstmaterial ausmistet….

Museen kriegen Fördermittel, das Fernsehen auch – aber dein Hobby? Das bleibt Privatsache. Wenn du hier regelmäßig Inspiration findest, dann denk doch mal über eine kleine Spende nach. Kreativität lebt nicht von Luft und Liebe allein.

 

EUR

 

Auf der Plattform Pinterest sind tolle Ideen für die Kunstmaterialaufbewahrung zu finden:

https://de.pinterest.com/search/pins/?q=kunstmaterial%20aufbewahren&rs=ac&len=16&source_id=vV1YAH5U&eq=Kunstmaterial%20au&etslf=10538