Echte Emotion


Emotionen in Zeichnungen ausdrücken ist nicht einfach…


Der wichtigste Schritt vom Handwerk zur Kunst, ist die Fähigkeit Emotionen auszudrücken. Gerade die Zeichner, die auf dem Weg zum eigenen Stil sind, haben die schwere Aufgabe sich zu fragen „wer und was“ sie sind.

Eine gute Zeichnung machen ohne etwas von sich selbst Preis zugeben, ich glaube das geht nicht.

Ich konnte jahrelang nur unter starken Schmerzen gehen. Ich halte das Leben nicht für selbstverständlich und lasse es mir nicht einfach so zwischen den Händen durchrinnen. Ich halte es mit Voltaire:

Die wichtigste  Entscheidung die Du jemals fällst, ist die, gute Laune zu haben!    Voltaire

Deshalb sind meine Bilder oft so strahlend, ich will nicht, dass es banal und farblos ist. Es soll so sein, wie ich es innerlich erlebe. Doch es geht nicht darum leere Emotionen abzuspulen. Es geht darum was wir fühlen.


Licht ist das Handwerkszeug der Emotion


Ich möchte noch mal an das Thema von letzter Woche anschließen. Farben zum Strahlen zu bringen das hat nicht nur etwas damit zu tun ob es hübsch ist! Es geht darum, zu zeigen wie wir die Welt sehen. Meine Bilder strahlen, weil ich weiß das es im Leben großes Glück und abgrundtiefe Dunkelheit gibt. Was sollen Deine Bilder zeigen?

Venedig Tine Klein strahlende Farben

Venedig im Lichterglanz


Nur Bilder voller Emotion gehen unter die Haut


Wenige Handgriffe können die Emotionen eines Bildes total verändern. Hier zum Vergleich: Am Motiv der Venedig Silhouette wurde nichts verändert! Nur Hintergrund, Steg und Schiffe sind noch nicht abgedunkelt. Es entsteht eine völlig andere Stimmung, die Leuchtkraft der Kuppeln ist vollkommen verschwunden, obwohl sie exakt die gleiche Farbe haben wie oben. Venedig negativ Beispiel für fehlende Kontraste

Das ist nicht richtig oder falsch. Ich möchte euch nur klar machen, ihr seid die Regisseure und ihr macht die Stimmung und das Programm. Es ist besser mal etwas zu versauen als immer emotionslose oder absolut beliebiges Bilder zu malen.


Emotionen sind kein Standardprogramm!


Unechte Emotionen nerven! Es ist wie die 500 Folge einer Seifenoper, genauso nervt das 1000 gleich aussehende Venedigbild. Freude macht es, wenn es wirklich echt ist und unter die Haut geht. Es geht nicht darum klassische Routinen abzuspulen. Ehrlich ist gut!

Dortmunder U im dauer Regen

Dortmunder U

Ich finde es gut, wenn man die wahren Gefühle in den Strich einfließen lässt. Wer Urban Sketcher ist muss diesen Sommer leidensfähig sein…ich muss Dampf im Skizzenbuch ablassen. Ehrliche Meinungsäußerung muss sein, dies ist der passende Strich zu einer schlimmen Regen- Allergie.

Spielt mit euren Möglichkeiten.Wenn ihr euch nicht traut, dann denkt daran, ich würde begeistert lächeln, wenn ihr mal die Sau rauslast. Riskiert was! Und lasst die Stimmung eurer Bilder nicht zufällig entstehen.

Bis nächsten Freitag, ganz liebe Grüße

Tine

Seid so lieb und teilt mich, der Blog ist noch jung braucht die Klicks um sich zu verteilen. Mercí!

Hier gehts zur Tine

Strahlende Farben


 Das Licht in Bildern anschalten


Manchmal begegnet man Menschen, die haben so ein tolles Lächeln, das vergisst man nie. Strahlende Farben sind so etwas wie das strahlendes Lächeln der Bilder, sie machen selbst schlichte Bilder eindrucksvoll.


Wieso zum Teufel strahlen die Farben so bei Dir?


Tine Klein Leuchtturm mit strahlendem Licht

 

Wo Licht ist, da ist Schatten. Goethe

Leuchturm ohne strahlendes Licht

Hier noch mal zum Vergleich: Am Motiv der des Leuchturms wurde nur wenig verändert! Alle Schatten wurden verstärkt. Der Turm und die blauen Flächen des Himmel wurden stark abgedunkelt.

Vergleicht mal die Bilder, das Licht scheint, weil ich rund um den Strahl abgedunkelt habe.

Selbst im weißen Strahl wurde mit grau und gelb abgedunkelt.

Ich mache das hoch professionell: ich benutze dafür das dreckige Wasser  :mrgreen:

Es ist fast schon philosophisch, ohne Schatten kann es kein Licht geben.  Das ist das ganze Geheimnis. Wenn du deinen Bildern Stimmung geben willst, dann musst du anfangen mit Helligkeit und Dunkelheit zu experimentieren, das kann manchmal ein Kampf sein und etwas fachliches Handwerkszeug brauchst du auch.

Wirkliches Licht bekommst du nur durch Dunkelheit!


Wunderwaffe Tonwert


Der Tonwert ist für den Zeichner so etwas wie eine Wunderwaffe, denn es ist die Steuerung des Lichtes. Der Tonwert ist das Baumaterial von Stimmung und Räumlichkeit eines Bildes.


Was ist ein Tonwert?


Tonwerte: Kann man nicht singen, sie geben die Lichtwerte einer Farbe an. Also einfach gesagt, geht es um heller und dunkler. Ein Tonwert heißt eine sichtbare Abstufung dunkler. Das hört sich leichter an als es ist! Tonwerte erkennen ist extrem schwer. Unser Gehirn verbindet Helligkeit mit bestimmten Farben. Wir glauben zum Beispiel Gelb sei immer hell.


Was tun, wenn es einfach nicht strahlt?


Das ist das Ausgangsbild, wenn ihr mal vergleicht, das Licht scheint weil alles andere abgedunkelt wurde. Du kannst  ganz langsam Tonwert für Tonwert abzudunkeln und zwar in der Nähe der Farbe die strahlen soll. Das Gehirn muss begreifen, diese Farbe ist strahlend hell, das geht am Besten, wenn du ihm eine dunklere Farbe zum Vergleich gibst. Dabei ist es sinnvoll sich langsam an die passende Helligkeit einer Farbe heranzutasten.

Tipp: Papierschnipsel helfen. Es lohnt sich Papierschnipsel  in hell, mittel und dunkel zu benutzen. Wenn du Diese ins Bild legst siehst du was passiert wenn du Farben abdunkelst.

strahlendes Licht Material für LeuchturmDas Helle hab ich teilweise mit dem Messer ausgekratzt und zusätzlich noch die weiße Tusche von Rohrer und Klinger verwendet. Abgedunkelt habe ich mit 2 blauen Tinten und im Lichtschein habe ich mit 2 gelben Tinten von Herbin verdunkelt.

Am poetischsten sagt es ein Japanisches Sprichwort:

Unter der Laterne ist es am Dunkelsten

Also trau Dich! Mut zur Dunkelheit. Ich hoffe ich konnte euch ein wenig helfen und wünsche euch ein tolles Wochenende

Bis nächsten Freitag, ganz liebe Grüße

Tine

Ihr könnt mir helfen, wenn ihr meinen Blog auf Facebook und euren sozialen Netzwerken teilt, damit er sich verbreitet. Bitte meldet Euch wenn ihr etwas beitragen könnt, denn dieser Blog ist für uns und jeder kann helfen.

hier gehts zur Tine

 

Menschen zeichnen


ZEICHNUNGEN LEBEN SCHENKEN


Oft zeichnen wir in unserem Skizzenbuch die Landschaft oder die Gebäude, jedoch Bilder werden viel unvergesslicher, wenn das normale Alltagsleben in ihnen zu sehen ist. Der Betrachter kann sich mit der Szene viel einfacher identifizieren, er nimmt am Leben teil.


Wie empfindet ihr die Zeichnung? Mit und ohne Menschen?


Tine Klein Gasse in Barcelona ohne Menschen

Die schnelle Skizze ist OK. Sie hat ein Bildzentrum und man freut sich über die Abendsonne, doch die Stadt ist Tod. Sieh mal was aus dem Bild durch durch Menschen geworden ist:Tine Klein Gasse in Barcelona mit Menschen

Wir alle kennen die Situation, wir haben etwas Schönes gezeichnet und die letzte Kleinigkeit ruiniert alles. Diese Erfahrung lässt uns davor zurückschrecken, Menschen in unsere Bilder zu zeichnen.

Deine Zeichnungen werden niemals herzergreifend, wenn du sie nicht belebst!


Jetzt die gute Nachricht, Menschen zeichnen kann einfach sein!


Wenn Du noch unsicher bist und mit Menschen in deinen Zeichnungen startest, dann beginne so einfach wie möglich. Starte mit Silhouetten und lasse am besten alle Details weg, wir sind es gewohnt Menschen in der Entfernung nicht so genau wahrzunehmen. Ihre Silhouetten sind oft durch Taschen oder Kleidungsstücke verzerrt, deshalb akzeptiert unser Gehirn auch sehr ungenaue Darstellungen, also versuch es, es ist gar nicht so schwer.


Simple Proportionen reichen


  • Ober und Unterkörper sind gleich groß
  • Arme sehen wir oft als schlichte Dreiecke
  • Ober- und Unterarme, sowie Ober. und Unterschenkel sind gleich lang (Maßeinheit Kopf+Hals)
  • Wenn Du noch unsicher bist und mit Menschen in deinen Zeichnungen startest, dann beginne so einfach wie möglich.
  • Starte mit Silhouetten und lasse am besten alle Details weg.

Tipp : RÜBLI-METHODE


Kannst du Möhrchen zeichnen, kannst du Menschen zeichnen!

Simpler geht’s nicht!So einfach lassen sich Menschen zeichnen. Die Möhrchen-Methode. Einfach ein Rübchen malen, Dreiecksarm dran und ein Köpfchen. Erstaunlicher Weise sieht dies oft schon wirklich gut aus. Tipp: solch abstrahierte Zeichnungen passen nicht in zu Detailreiche Zeichnungen .

 

Wenn du jetzt noch mal in das obere Bild schaust auch da hab ich nur Möhrchen mit Ärmchen gemalt.

Rübli Methode

Der wichtigste Tipp beim Zeichnen lernen ist halte es simpel konzentriere dich auf das Wesentliche.


Achtung! Es gibt noch eine kleine Stolperfalle


Ich gebe schon lange Zeichenunterricht und ich merke am Anfang haben die meisten Malschüler noch gar kein Gefühl dafür, wohin und wie groß ein Mensch in einem Bild sein darf.  Schau dir an wo deine Figur im Bild ist, dort zeigen Dir bei normaler Perspektive alle Türen oder Fenster  wie groß deine Figuren sein dürfen.

Tipp: der Kopf muss durch die Tür

P.s. man merkt das Fussballweltmeisterschaft ist, grins…jetzt gebe ich schon Tipps im „Fußballerdeutsch“ : Das Runde muss ins Eckige

Den nächsten Artikel zum Menschen Zeichnen findet ihr hier: Einfach Menschlich: https://blog-herz-der-kunst.ch/ 

Ich wünscht euch ein wundervolles Wochenende und hoffte ich hab Euch mal wieder etwas geholfen.

Aber ihr könnt auch mir helfen, dies ist eine Plattform für alle die das Zeichnen lieben.

Bitte gebt mir auch eure Tipps auf damit sie Anderen weiterhelfen. Für den Blog ist es wichtig das ihr ihn teilt, denn nur so kann  dieses Plattform für das Zeichnen existieren.

Ganz Liebe Grüße

Tine

Hier noch ein wichtiger Leserbeitrag:

Ich vergaß den wichtigen 3ten Evolutionszweig des Menschen! Erst Ulrike Martens machte mich auf diesen gravierenden wissenschaftlichen Fehler aufmerksam. Hier noch ein besonders schicker Karotten-Mensch in Vichy Karo: Ulrike schickte dieses gestochen scharfe Beweisphoto mit:

Karotten Ulrike Martens

Liebe Ulrike danke für die Lachfalte! Hier geht´s zur Ulrike

Ganz Herzliche Grüße

von Tine aus dem Herz der Kunst

Tine Klein|www.herz-der-kunst.ch|

Zeichnen im prallen Leben


Mitten im Leben


Das Zeichnen vor dem Bildschirm lässt uns seelisch verarmen und  man sieht leider oft wenig mit Leben gefüllte Bilder. Ein Foto kann niemals diese Fülle von Eindrücken vermitteln, die das wirkliche Leben bereitstellt. Zugegeben, fotografieren hat enorme Vorteile, denn das Motiv hält auf dem Foto still.


Geh raus und lass Dich mitreißen!


Der erste Schock der uns im echten Leben ereilt ist, dass kein Motiv still hält!
Ich kann mich an das erste Mal erinnern als ich wirklich draußen malte.
Ich habe mich gefühlt wie eine Katze, alles hat mich ablenkt, wenn ich einen Schwanz gehabt hätte dann hätte ich nervös mit ihm geschlagen.

Der beste Tipp sich von der plötzlichen Vielfalt nicht erschlagen lassen, das Einfachste ist sich auf  ein Motiv zu stürzen und alles Andere zu ignorieren.


Gaffer: im Zentrum des Interesses


Wenn man sich gar nicht sicher ist, ob eine Zeichnung gut wird, dann sind Gaffer eine Last. Ich hatte am Anfang das Gefühl meine Zeichnungen sind ein Verkehrsunfall und alle glotzen weil meine Zeichnung so schrecklich ist.

Wer nicht zum Mittelpunkt des öffentlichen Interesses werden möchte sollte sich einer alten Katzentaktik bedienen: ein Plätzchen suchen an dem man selbst gut sieht aber nicht wahrgenommen wird.


Rechne mit Fehlschlägen!


Im Atelier male ich ein Ölbild so lange bis es perfekt ist. Im echten Leben erscheint ein Motiv und es rennt wieder weg! Vergiss geplante Perfektion, zugunsten der Lebensfreude.

Tipp: Sei gnädig mit Dir selbst. Ich zeichne so etwas immer hinten ins Skizzenbuch, damit man vorne meine nicht sofort über lauter üble Bilder stolpert. Der Zwang das alles Perfekt sein muss hat bei draußen Zeichen-Sessions nichts zu suchen. Paradoxer Weise sind deshalb alle meine mitreißenden Zeichnungen hinten im Skizzenbuch !


Apropos mitreißende Bilder


Mitreißende Bilder entstehen dadurch, dass man den Schwung der Situation mitnimmt.

Der beste Tipp: nicht nachdenken. Einfach Anfangen, entspannt und zügig Arbeiten, kritzel wie beim telefonieren.  Nicht über Fehler ärgern, denn das stoppt Dich, und schon ist das Motiv weggelaufen

Tine Klein Straßenmusiker live gezeichnet in Barcelona

Perfektion erreicht man auf der Straße selten, dafür füllen sich die Bilder  mit Leben und Seele.


Jetzt noch ein paar handfeste fachlicheTipps zum zeichnen von beweglichen Motiven:


➡ Strategie eins: male zuerst die Dinge vor denen du Angst hast, zum Beispiel bewegende Menschen, dann versaut es nicht den Rest des Bildes.

➡ Male gestisch: Gestisch malen ist als wenn du mich auf der Straße triffst und mir von der tollen Zirkungsvorführung letzte Woche erzählst. Du malst begeistert den Salto Mortale mit den Händen in der Luft. Wenn du das genauso auf dem Blatt malst wirst du alle begeistern, denn die Stimmung springt durch die Geste über (dazu folgt noch ein Artikel)

➡ Beschränke dich auf die Stimmung, so dass es auf die exakte Wiedergabe nicht ankommt. Wenn man ein Erlebnis darstellt, dann ist wichtig womit man auf Anhieb sieht was los war. Bei einer Band die Musik und nicht die Wand dahinter.

➡ Verschmelze die Zappelnden
Benutze mehrere Motive um darauf eines zu erstellen. Wenn zum Beispiel Menschen an dir vorbei strömen zu zeichnest du beim ersten Kopf und Schultern Schulter, beim zweiten den Rumpf und beim Dritten die Beine.
Am Strand schaut die Frau zuerst nach links, ich Male etwas Anderes schaut mein Motiv wieder nach links geht es weiter.
Steht jemand auf und geht weg, dann suche ich mir jemand anders in ähnlicher Pose.

 

Viel Spaß!

Welche Strategien kennt ihr? Helft mir diesen Blog so hilfreich wie möglich zumachen. Dafür brauche ich eurer Fachwissen.

Maike Josupeit schrieb: Klasse Film, sensationell, die Band und Deine Zeichnungen dazu! Ich finde die Umrisse am wichtigsten, wenn mir Personen auf der Straße begegnen, erkenne ich das Typische daran, und ich achte auf die Negativformen z.B. an den Beinen, wenn sich das Motiv bewegt. Kennst Du David Rankin, der hat auch tolle Tips zu bewegten Motiven.

Tine: Danke Maike werde ich mir sofort anschauen!

Mari SaKi schrieb: Ich finde auch, scribbeln geht da ganz gut und macht die Hand und Hirn locker. 😉 Und weg vom „richtig“ oder „wahrhaftig“ – unerschrocken zusammensetzen, was einem vor das Auge kommt. Und Menschen muss man auch nicht wiedererkennen können…
Das habe ich auch mal mit Landschaft gemacht während einer Zugfahrt – habe immer gezeichnet, was ich grad im Zugfenster gesehen habe, über eine längere Strecke, und war schlussendlich erstaunt, dass ein typisches Bild der Landschaft dabei herauskam, auch wenn es genau diesen Ausschnitt in Wirklichkeit nicht gab… 🙂

Tine: besonders wichtig finde ich den Hinweis das nicht so genau zeichnen muss, mann braucht die Identität ja nicht zu erkennen, Danke MariKommentar:

Joachim H. schrieb: Toller Blog. Hier noch die Ideen die ich kenne:
– Im Zug halten die Leute ruhig. (Ich bin Pendler)
– Ich übe Leute zeichnen im Cafe oder im Biergarten. Das sind dann reine Studien ohne das eine „richtige“ Zeichnung entstehet. Sitzende bewegen sich nicht so viel wie stehende.
– Schnell zeichnen üben.
– Erst malen, dann zeichnen. Die Grundform wird mit dem Pinsel angelegt, nur wo nötig werden noch Linien ergänzt. Das gibt lebendige Skizzen und geht schnell.

Tine: Danke Joachimgestische malen mit dem Pinsel hilft mir auch sehr, dazu wird demnächst ein Artikel erscheinen.

Sven Brauer schrieb: Noch ein Tipp für die; zähle mich dazu, die Gaffer nicht vertragen- setzt Euch an eine Wand oder Mauer und stellt den Rucksack oder die Tasche direkt vor Euch. So schafft Ihr Distanz und ein Schranke vor Euch.

Tine: Das finde ich sehr hilfreich, am Anfang konnten massive Gaffer dafür sorgen, dass mir alles misslang. Danke Sven

Monika Hoffmann schrieb: Liebe Tine, ich freue mich jeden Freitag auf deinen Blog. Toll! Ich habe leider schon ganz oft Frust draußen gehabt und bin dann wieder Heim um zu Zeichnen. Das ist aber so schade. Deine Bilder von draußen sind so lebendig. Es motiviert mich gerade wieder raus zu gehen 😉

Ich nehme derzeit nach draußen nur mein „schlechtestes“ Skizzenbuch mit. Das macht es mir einfach wieder loszulegen. Sollte mir eine Seite gar nicht gefallen, übermale ich die Seite oder meistens nur Teile davon dann zuhause mit so was wie Gesso für Wasserfarbe und kann weiter darin zeichnen und malen. Oder ich klebe dann auch irgend etwas drüber, was mich an den Ort erinnert – Anfahrtswege, Visitenkarten, Prospektausschnitte. Oder es entsteht darauf eine Collage. Das Gefühl ein „undo – redo“ jederzeit später machen zu können gibt mir vor Ort viel mehr Freiheit beim Skizzieren.

Tine: lächelt herzlichoh Gott teures Material macht mich auch immer total nervös redo-undo tolles Stichwort! Sehr hilfreich, Ich mache immer Kollagen aus Urlaubs- oder Alltagsandenken damit ich mir meine Unfähigkeit nicht jedesmal anschauen muss XD

Julia Saur schrieb; Der Vorteil, wenn wir Bewegung einfangen ist, dass es keine Gelegenheit für Überflüssiges drum herum gibt. Wir konzentrieren uns auf das, was im Moment spannend für uns war. Das darf auch eine Kombination aus mehreren Bewegungen sein. So typisch kann kein Foto den Moment einfangen.

Bina Placzek-Theisen schrieb: Bewegliche Motive 😀…………….ich habe damals mit meinen Kindern angefangen vor fast 30 Jahren. Meine beiden Jungs sind nur ein Jahr auseinander und mit einer kreativen Intelligenz ausgestattet. Deshalb war es mir nicht möglich, sie auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen, ansonsten mußte ich das mit stunden manchmal tagelangem Wiederherstellen der natürlichen Ordnung büßen. Also nahm ich mir Block und Stift und zeichnete, zum Glück reichte wenigstens meine Anwesenheit aus, um die Verwirklichung ihrer besten Ideen zu verhindern. Aber da war echt Frust angesagt, man kann sich vielleicht vorstellen, wie quirlig die beiden waren. Aufgeben gildet nicht, sagte ich mir und biß mich durch. Ich wurde allmählich richtig schnell und schaffte es das Typische mit festzuhalten, aber fragt nicht wie hoch der Papierstapel war, den ich bis dahin verkritzelt habe. Als ich später mein Studium wiederaufnahm und mit Skizzenbüchern anfing, half mir diese Vorübung sehr. – wenn ich die Skizzen von meinen Jungs wiederfinde, zeige ich Euch ein paar davon – .

Hier geht es zur Tine

Tintentest

 


Tintenjunkies; ein kleiner Tintentest


Tinte das funktioniert bei mir auch wenn mein Kopf noch auf standby ist. Solche Kritzelein mache ich morgens, um dem Kaffee meine ewige Liebe zu versichern. Zeichner sind Menschen, die sich einen Gegenstand viel länger ansehen als die meisten Menschen. Ist zum Beispiel eine Tasse Kaffee unser Motiv, so langweilen wir uns nicht, wenn wir uns den Kaffee eine halbe Stunde oder länger einfach nur ansehen. (Anmerkung der Redaktion: Tine ist Künstlerin und Morgenmuffel: Kaffee anstarren ist also eine ihrer Kernkompetenzen.)

Tine Klein Kaffee mit wasserfester Noodlers Tinte

Wen wundert es dann, das wir zu Farben einen geradezu leidenschaftlichen Blick entwickeln.

Nach unserem ersten Artikel schickte mir der Tintenhändler von Schreibbstoff einen ganzen Haufen Proben. Danke Schön.


Warnung: Wenn ihr Angst vor Spritzen habt, besser hier aufhören zu lesen 🙂


Auf meinem Schreibtisch sieht es nun aus wie im Hauptquartier der Tintenjunkies:

 

Tintentest, wasserfeste Tinte, Tine Klein

Ich darf euch nun mit Hilfe von Schreibstoff mal einige Tinten vorstellen. Ich hoffe es hilft euch genauso wie mir:


Test der braunen Tinten


Im Test: Noodlers Polar Brown, Rohrer und Klinger Dokumentus und eine Japanische Pigment Tinte Platinum Brown Sepia, ich hoffe sie heißt so, denn das sind die einzigen Wörter in lateinischer Schrift auf der Verpackung.

Alle drei Tinten sind toll. Sie trocknen extrem schnell und geben bei Wasserkontakt keine Pigmente ab. Alle Tinten sind gut gut zu verarbeiten. Ich fange sofort an zu kritzeln.

Der einzige Unterschied die Farben. Die Japanische Tinte ist eher rotbraun, die Noodlers Haselnuss mit einem Stich ins Orange und die Rohrer und Klinger hat ein sehr schönes Schwarz -Braun

Tintenprobe Wasserfest Tine Klein


Mir wird schwindelig, der Kaufrausch übermannt mich


Ich befürchte dieser Tintenhändler hat mich im Griff! Gott sei Dank bin ich mir bei der schwarzen Tinte nicht so schlüssig. Ich habe ein gespaltenes Verhältnis zu Schwarz. Meine Leidenschaft für Farbe sorgt dafür das ich „farbiges „-Schwarz will, dass nicht alles im Bild vergraut.


Rohrer und Klinger Dokumentus


  • Pigmentstark
  • Trocknet schneller als die Polizei erlaubt, schnellste Tinte im Test
  • Mit Wasser aufgelöst ergibt sich ein mattes Grau mit einer deutlichen braunen Note, es wirkt sehr natürlich
  • Fazit: Die Tinte ist wirklich schnell wasserfest. Für Eilige ist sie perfekt, das nicht so grelle Schwarz dürfte sich Harmonisch in Aquarelle einfügen

Aurora Black


  • Trocknet extrem langsam, erst nach fast einer Stunde war die Tinte annähernd wasserfest.
  • Die Tinte hat eine einzigartige Farbe, das Grau wirkt, wenn es stark verdünnt ist eher ein warmes Blaugrau.
  • Beste Tonwert Staffelung, die Tinte ist sehr schwarz und verdünnt herrlich zart blaugrau
  • Der Füllhalter lief extrem flüssig und schnell was ein sehr angenehmes Gefühl beim Zeichnen war.
  • Die Tinte ließ sich aber auch flächig schön verteilen. Sie wäre perfekt um Schatten in Zeichnungen einzufügen
  • Makel: es dauert wirklich lang bis sie annähernd wasserfest ist
  • Pluspunkt: extrem ästhetische Schwarzmischung

Sailor Ink


  • Sehr stark pigmentiert
  • trocknet langsam
  • absolut neutrales Grau
  • Beim Vermalen mit Wasser gibt es ausdrucksstarke Ausflockungen

Sailor Nano


Russige Tinte

  • Trocknet super schnell ab.
  • Farbe würde ich als Russgrau bezeichnen, eher matt.
  • Flockt mit Wasser enorm ausdrucksstark aus.
  • Obwohl dies eine Nano Tinte ist, verstopft der Füller faszinierender Weise trotz der Partikel nicht, sicherheitshalber habe ich ihn jedoch gereinigt.
  • Werde diese Tinte für ausdrucksstarke Zeichnungen mit dem Brushpen verwenden.

Herbin Perle Noir


  • starke Pigmente, ausdrucksstarkes Schwarz, könnte auf dünnem Papier durchs Papier dringen.
  • Braucht etwas Zeit zum Trocknen, war im erst dritten Test wasserfest
  • Die Farbe ist eher neutral.

Pelikan Edelstein


  • Starke Pigmente, satte Farbe
  • Trocknet nicht sehr schnell, aber zügig. verliert auch ehe sie Wasserfest ist beim Übermalen nicht viele Pigmente
  • Schwarz, mit Wasser neutral Grau, bleibt auch mit Wasser ziemlich gleichmäßig, flockt nicht stark aus. 

Caran D ´ache


  • Sie wird und wird nicht wasserfest, bei jedem Übermalen mit Wasser verliert sie Pigmente. Ich glaube nicht das das eine wasserfeste Tinte ist. Sie ist wahrscheinlich beim Versenden in die Proben gerutscht.
  •  Die Farbe ist wirklich toll sie ist intensiv und farbstark und wirkt überhaupt nicht Flach. Sie ist aufgelöst nicht so dreckig grau und würde sich wundervoll in Aquarelle einfügen, das Schreibgefühl und Malgefühl ist wunderbar flüssig.
  • Wenn man ein nicht wasserfestes Schwarz mit angenehmer Farbe sucht, eine sehr gute Tinte

Diamine Graphite


  • Ist nicht schnell trocknend und verliert beim ersten Übermalen mit Wasser einiges an Pigmenten. Die Tinte wird aber durchaus recht wasserfest.
  • Die Farbe ragt aus den anderen Tinten ziemlich heraus. Die Pigmente sind grünlastig, ich könnte mir vorstellen das sie gerade in Landschaftsaquarellen gut wirkt.

Ein richtiges Fazit kann ich euch nicht geben, dazu ist Kunst zu individuell. Am Auffälligsten war die Sailor Nano Tinte mit ihren russigen Schwebstoffen.

Ich werde die Rohrer und Klinger mal testen, weil sie so schnell trocken war, grade wenn ich auf der Straße zeichne ist eine schnell trocknende Tinte wichtig.

Die schönsten Grautöne und das angenehmste Zeichengefühl hatte ich bei den wenig wasserfesten Tinten, da habe ich dann aber Bedenken ob meine Bilder vergrauen.

Die Auswahl der Tinten ist rein zufällig, weil sie in den Proben enthalten waren. Eine eigene schwarze Tinte konnte ich nicht beisteuern. Ich bin gespannt welche Tinten ihr noch so kennt. Falls ihr eine tolle Tinte kennt schickt mir eine kleine Probe ich nehme Sie in die Liste auf.

Schönes Wochenende und liebe Grüße

Tine

Danke schön und hier die Adresse von Schreibstoff

http://www.schreibstoff-shop.de/