Nass in Nass-Technik in Kombination mit Zeichnung

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Lange extrem geschliffene Bilder sind aber nicht nur wegen des Zeitmangels aus der Mode gekommen, denn sie verlieren Schritt für Schritt, ihre frische Spontanität und den ehrlichen Eindruck, den der Künstler beim ersten Blick hat.  Aus diesem Grund verändern sich klassische Techniken wie zum Beispiel die nass in nass Technik. Die Technik verändert sich so das man sie spontan und schnell aufs Papier bringen kann.

Heute steht dieser Blog unter dem Motto:

Mach es einfach!
Und zwar im doppelten Sinne!

Um beim Malen und Zeichnen gut zu werden, muss man es einfach machen! Und dabei sollte es nicht allzu schwierig zu gehen, denn man braucht Training.

Die Kombination von Zeichnung und grafischen Elementen in Nass in Nass-Technik

Die Nass in Nass-Technik ist eine Maltechnik, die hauptsächlich in der Aquarellmalerei verwendet wird. Bei dieser Technik wird Farbe auf ein bereits feuchtes Papier aufgetragen, wodurch die Farben ineinander verlaufen und sich mischen können.

Heute geht es um die Frage, wie bekomme ich Zeichnung und grafische Elemente möglichst einfach in die Farbe:

Die schlichte und einfache Antwort lautet, das funktioniert auch wunderbar in feuchter Farbe.

Die „Nass in Nass“-Technik ist eine Maltechnik, die hauptsächlich in der Aquarellmalerei verwendet wird. Bei dieser Technik wird Farbe auf ein bereits feuchtes Papier aufgetragen, wodurch die Farben ineinander verlaufen und sich mischen können.

Im weitesten Sinne sprechen wir hier über eine Erweiterung der Nass-in Nass-Technik des klassischen Aquarells, dadurch ist sie großartig für die schnelle Skizze geeignet.

Die Tinte und die Farbwahl.

Die Möglichkeit, dass man mit dem Füllhalter oder Stift auch in feuchter Farbe arbeiten kann, ist den meisten Menschen völlig unbekannt.

Der Grund hierfür liegt dabei, dass die doch recht einfache Technik am Anfang ein paar Tücken birgt. Die meisten Menschen arbeiten mit schwarzen Stiften, doch läuft diese Tinte aus, dann verdreckt sie das zauberhafte Aquarell. Doch die Nass-in Nass-Technik mit Füllhalter funktioniert wunderbar.

D. h. Der Zeichner muss darauf achten, dass seine Tinte einen Farbton hat, der die Aquarellfarbe nicht verdreckt, sondern ergänzt. Das gleiche gilt für Aquarelllisten, die ihre Bilder mit einem feinen Pinsel mit zeichnungsartigen Elementen ergänzen.

Die Farbe darf nicht losgelöst von der Grundfarbe des Aquarells erfolgen, denn arbeitet man in feuchter Farbe, wird es Mischungen geben.

Ich male viele urbane Motive, dort gibt es viele beige und weiß Häuser. Benutze ich eine Bordeaux Farbenlehre Tinte, so kommt es nur zu angenehmen Mischungen der Farbe. Würde ich schwarz benutzen, dann würde mein Bild dreckig. Eine andere Alternative zu Bordeaux oder Braun sind Tinten in klassischen Schattenfarben.

Zu empfehlen sind jeweils wasserfeste Tinten, die bekommt man nur im Fachhandel, sind aber insoweit empfehlenswert, weil sich die Firmen, die diese herstellen,meistens auf das Zeichnen in Kunstwerken spezialisiert haben.

Damit es hier nicht zur Verwirrung kommt, wasserfeste Tinten sind erst dann wasserfest, wenn sie getrocknet sind!

Das Wasserfeste hat den Vorteil, dass ich später erneut mit der Aquarellfarbe über die Tinte malen kann, ohne dass etwas verwischt.
Zu beachten ist allerdings, dass sich Füllhalter mit wasserfester Tinte nicht über Wochen unbenutzt liegen lassen darf.

Wer nur selten zeichnet, muss seinen Füllhalter nach der Benutzung wasserfester Tinte spülen.

Nass in Nass-Technik  mit Stift und Pinsel.

Die „Nass-in-Nass“-Technik ist eine Maltechnik, die hauptsächlich in der Aquarellmalerei verwendet wird. Bei dieser Technik wird Farbe auf ein bereits feuchtes Papier aufgetragen, wodurch die Farben ineinander verlaufen und sich mischen können.

Arbeitet man jedoch skizzenhaft, dann wird man das Papier nicht befeuchten, denn dies würde zu lange dauern. Wir arbeiten in den noch feuchten ersten Farbauftrag auf unser Papier.

Das macht das Arbeiten flott, spontan und unkompliziert.

Der Zeichner arbeitet in der feuchten Farbe mit dem Stift und der Maler arbeitet in der feuchten Farbe mit einem sehr trockenen, feinen Pinsel.

Die Wirkung der Zeichnung ist in feuchter Farbe vollkommen anders als auf trockenem Papier. Zeichnungen sind auf trockenem Papier scharf und hart begrenzt. Sie sind immer genauso dunkel wie die Farbe der Zeichnung. Dies gilt für eine Stiftzeichnung genauso wie es war eine Pinselzeichnung.

Die Übergänge der Linien werden weich. So erweitert man sein Repertoire und kann viel raffinierter malerische  Anteile hinzufügen.

Diese Zeichentechnik ist nicht schwierig, sie bedeutet für den Zeichner eine enorme Umstellung,

denn die antragende Reihenfolge des Arbeitens wird durcheinandergewirbelt.

Möchte der Zeichner einen weichen Übergang, so arbeitet er mit dem Füllhalter in feuchter Farbe. Möchte der Zeichner eine harte Linie, so muss er warten, bis die Feuchtigkeit der Farbe getrocknet ist.

Je feuchter die Farbe, desto mehr blutet der Stift oder der Pinsel aus und desto sanfter ist der Übergang.

Beides gilt gleichermaßen für Stift und Pinsel.

Ein Maler hat an dieser Stelle jedoch noch eine andere Möglichkeit, ist sein Baumwollpapier feucht, dann ist es weich. Er braucht nur mit einem spitzen Gegenstand in das Papier zu drücken, so entsteht in feuchtem Papier eine Rille. Diese Rille füllt sich mit den Pigmenten der Farbe und bildet eine exakt farblich passende Zeichnung zur Farbe. Viele Male haben deshalb das Holz ihres Pinsel an gespitzt. Auf hartem Industriepapier funktioniert dies nicht.

Nass in Nass-Technik  mit zeichnerischen Elementen -Fehlerquellen

Der Name Nass-in-Nass-Technik, ist vollkommen irreführend. Denn die Nass in Nass Technik funktioniert nicht, wenn das Blatt nass ist. Diese Zeichentechnik hat nur eine einzige Schwierigkeit, und zwar den Umgang mit der Feuchtigkeit auf dem Blatt.

Sie müsste eigentlich Trockene- in- Feucht- Technik heißen.

Nass in Nass-Technik: Abwarten ist der Trick

Ist das Papier sehr nass, dann verläuft die nächste eingebrachte Farbe vollkommen. Die beiden Farben mischen sich, als wenn man Milch in Kaffee gießt. In diesem Moment kann man nicht Zeichnen, denn die Farbe des Stiftes oder des Pinsels verläuft.

Es dürfte also gar nicht  Nass in Nass-Technik  heißen.

An dieser Stelle bleibt dem Maler und dem Zeichner nur das Ritzen, die gemachte Rille wird aussehen wie eine Zeichnung, denn sie fühlt sich später mit den Pigmenten.
Kommt man mit einem sehr nassem Pinsel in die feuchte Farbe, ergibt sich ein Wasserfleck.

Der Knackpunkt ist also die richtige Balance zwischen Feuchtigkeit, Farbe und dem Arbeiten mit Stift oder dem Liner Pinsel.

Obwohl diese Technik sehr viel schneller ist als das getrennte Zeichnen und Kolorieren, gehört das Warten auf eine teilweise Trocknung der Farbe zu dieser Technik.

Man zeichnet nicht in nasse Farbe, sondern immer nur in feuchte Farbe.

Der Trocknungsgrad ist es, der bestimmt, wie intensiv die Zeichnung wird, dadurch entstehen sehr interessante Effekte und Kombinationen.

Je feuchter der Untergrund, desto und schärfer die Zeichnung.

Dies ist enorm hilfreich bei allen Dingen, die unauffällig sein sollen oder bei angedeuteten Dingen, wie einem Schatten.

Je trockener der Pinsel, desto eher behält der Strich in feuchter Farbe seine Form. Arbeitet man jedoch mit Füllhalter, dann bestimmt allein der feuchte Untergrund der Farbe, wie stark der Strich wird. Wenn das Papier zu nass ist, funktioniert der Füllhalter nicht. Ist der Untergrund sehr feucht, läuft die Farbe aus. Ist das Papier leicht feucht, wird die Linie weich und ist das Papier letztendlich trocken, entsteht eine scharfe und dunkle Kante.

Ich wünsche euch viel Spaß beim experimentieren, Kunst machen und kreativ sein heißt, die Grenzen seines Materials spielerisch auszuprobieren.

Liebe Grüße ins Wochenende Tine

Ich schreibe hier über ein Spezialthema, dass nur die Menschen mit den gleichen Interessen betrifft. Nicht hunderttausende von Lesern interessieren sich für das Thema Malen und Zeichnen, deshalb bekommen Autoren wie ich keine öffentlich-rechtlichen Gelder und auch an veröffentlichten Büchern verdienen wir nichts. Dies kommt für die meisten Leser wahrscheinlich ziemlich überraschend, und deshalb bitte ich euch ab und zu etwas zu spenden.

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Ein wichtiger Tipp: Die Füllhalterreinigung

Füllhalterreinigung Tipps und Tricks.

https://blog.herz-der-kunst.ch/fuellhalterreinigung-tipps-und-tricks/

 

 

 

 

 

Fenster malen! Tipps und Tricks

 

Dass Fenstermalen eines der verrücktesten Dinge in der Malerei ist, glaubt man nicht auf Anhieb.

Denn oft sehen sehr gut gemalte und gezeichnete Fenster in Bildern sehr bescheuert aus.

Dieses Phänomen kennen sicher viele von uns. Und ehrlich gesagt, hat mich dies jahrelang ratlos gemacht.

Heute weiß ich, dass dieses Phänomen an der Wahrnehmung von Menschen liegt.

Dies liegt am Gestaltungsgesetz der begrenzten Formenzahl.

Das Gestaltungsgesetz der begrenzten Formenzahl besagt, dass ein Bild eine begrenzte Anzahl von Formen enthalten sollte, um eine klare, harmonische Wirkung zu erzielen.

Wer darüber nachdenkt, begreift also schnell: Zu viele Fenster auf kleinem Raum überlasten die Wahrnehmungsfähigkeit des Menschen und deshalb sehen auch korrekt gemalte und gezeichnete Fenster mitunter doof aus.

Die reine Einsicht führt hier allerdings nur zu Kopfgekratze, denn in der Stadt gibt es Hunderte von Fenstern.

Was also tun?

Die erste Methode zum Fenster malen ist das Weglassen.

Was wir durch das Gestaltungsgesetz der begrenzten Formenzahl lernen sollten, ist der vorsichtige Umgang mit Details, denn zu viele können den Gesamteindruck zerstören.

Auch wenn im Motiv in der Wirklichkeit so viele Details sind!

Aber ein Blatt in Din Format ist nun mal viel kleiner als die Realität und auf der kleinen Fläche wird unser Betrachter überfordert.

Deshalb ist das bewusste Zusammenfassen und Weglassen von Fenstern eine sehr gute Lösung.

In diesem Bild sieht man, dass Basel ganz wunderbar mit einer Handvoll Fenstern klar kommt.

Aber warum gerade diese vier Fenster?

Dinge werden durch ihre typische Gestalt definiert.

Ein Kirchturm hat immer das Glockenfenster. Und dies benutze ich, um die  Erkennbarkeit der Silhouette zu stärken.

Als Faustregel könnte man formulieren:

 

Fenster müssen gemalt werden da, wo sie der Betrachter auch genau erinnern würde.

So könnte man Notre Dame kaum ohne das riesige kreisrunde Fenster in der Fassade malen.

Fenstermalen ist Zusammenfassen:

Es gibt lauter Tricks, die einem helfen, beim Fenstermalen zu viele Formen zu verwenden.

Ein gutes Beispiel sind Hochhäuser. Hier reichen oft ein paar Striche, um Fenster und Etagen anzudeuten.

Mein Tipp: Fenster nur dort bedeutungsvoll malen, wo sie auch von Belang sind.

Was ist denn von Belang? Fenster malen ist so eine Sache, denn es verändert sich damit, was du zeigen möchtest.

Deine Hauptperson steht im Fenster?

Wunderbar, dann male das Fenster genau wie einen Bilderrahmen, hier sind dann sogar Details sinnvoll.

Der Blick des Betrachters soll zu einem bestimmten Punkt schweifen? Du hast ein Bildzentrum? Dann benutze die Fenster wie einen Weg dorthin!

Benutze die Fenster wie die Brotkrumen von Hänsel und Gretel und führe den Blick des Betrachters damit. Benutze die Fenster wie eine Leitplanke, doch ganz genau müssen sie dafür nicht sein. Das siehst du hier, alle Fenster führen hinauf. Noch besser sieht man im nächsten Bild, wie man Fenstern eine Richtung geben kann.

 

Bern Aquarell Zum Thema Komplementär contrast.

Hier werden die Fenster zu einem Muster!

Tine Klein Empuria Brava costa brava malen ist illustriren

Fenstermalen verändert sich mit dem Bildinhalt, deshalb ist es so verwirrend. Es ist jedes Mal aufs Neue ein Abenteuer!

Deshalb ist es auch so schwierig, korrekte Anweisungen zu geben, wie genau man ein Fenster malen sollte.

Wer zu oft „muss“ sagt- hat oft keine Ahnung!

Ich weiß, du wünschst dir genaue Anleitungen, wie man etwas macht. Wir alle, auch ich, haben den Wunsch nach Sicherheit! Doch wer beim Fenstermalen sagt: Du musst! Der hat wahrscheinlich unrecht!

Doch mal ehrlich, wer gerne Kunst macht, hat Spaß an kreativen Lösungen. Auch wenn uns dies wie die Kuh aufs Glatteis führt.

Man darf das Ausrutschen lernen, um die perfekten Fenster zu finden.

Fenstermalen im Hauptmotiv:

 

Vor ein paar Jahren fiel mir das erste Mal auf, dass einige Maler etwas Merkwürdiges taten. Sie zerstörten ihre Fenster im Hauptmotiv. Im ersten Moment schaute ich wie eine Kuh auf dem Glatteis. Einige malten ihre Fenster perfekt, dann spritzten sie mit Wasser. Oder sie patschten mit den Fingerspitzen ins nasse Fenster und verrieben dann den Schmutz ungeniert in der Hauswand. Als ich auf den Prozess aufmerksam wurde, staunte ich nicht schlecht! Ich wurde auf die unglaublichsten Methoden zum Zerstören von Fenstern aufmerksam. Ganze Gebäude wurden nach dem Malen der Fenster geflutet, oder die perfekten Fenster wurden aus dem Bild gerubbelt! Ähnliches sah ich auch bei sehr guten Zeichnern.

Doch eines hatten all diese Fenster gemeinsam:

Sie sahen in ihrer zermatschten Form besser aus als meine.

Das war frustig. Doch nur ein Vollpfosten lernt nicht, wenn es doch so deutlich vor den Augen steht!

Ich begann meine Fenster zu zerstören und sie begannen gut auszusehen. Warum zum Teufel?

Seht ihr den Unterschied? Im Bildzentrum sind die Fenster scharf und schwarz. Und oben sudelig (Schweizerdeutsch für Unsauberkeit) mit dem Motiv verbunden.

Fassungslosigkeit beim Fenster-malen

Ein Blick in die Vergangenheit:

Eine Frau steht auf Usedom in meinem Workshop. Sie brüllt mich an.

„Ich male Gott verdammt besser als Sie! Und ihre Scheiße sieht dann auch noch besser aus!“

Meine Workshops sind immer liebevoll und mit Lachen gefüllt und ich starre die Frau fassungslos an, die ihre Hände krampfhaft zu Fäusten ballt.  Sie atmet ruckartig! Ich denke:

Was mache ich, wenn die mir jetzt hier hyperventiliert?

Die Frau war Mallehrerin, und sie wurde wütend, weil sie das Gefühl hatte, ich würde sie mit meiner unsauberen Arbeit verarschen. Doch ich war hilflos, denn sie war so wütend, dass ich ihr nicht erklären konnte, dass die Unsauberkeit einen fachlichen Hintergrund hat.

Durch das charmante Verdrecken des Hauses und der Fenster werden die Formen aufgelöst. Die Fenster verbinden sich mit dem Haus, ihre Form geht in die Fassade über. Hinzu kommt, dass die Flecken dafür sorgen, dass alles einen gemeinschaftlichen Shabby-Schick-Anstrich bekommt. Das Auge begreift: Haus und Fenster, die sind eine Einheit!

Das fleckige und chaotische Bild wirkt nun auf den Betrachter ruhiger und harmonischer als das ordentliche Bild!

Oh, Wunder der Wahrnehmungspsychologie! Das Traurige oder Lustige daran war, dass die Frau es für einen Witz gehalten hat! Dabei ist es fundierte Wissenschaft!

Das Gesetz der Ähnlichkeit ist ein grundlegendes Gestaltungsgesetz, das besagt, dass Elemente, die ähnlich sind als zusammengehörig wahrgenommen werden. Dieses Gesetz wurde von dem Psychologen Gustav Theodor Fechner im 19. Jahrhundert entwickelt und wird seitdem in verschiedenen Bereichen der Gestaltung, einschließlich der Malerei, angewendet.

Wichtig daran ist, dass du Möglichkeiten findest, Dinge durch Ähnlichkeiten zu verbinden.

Egal ob Kleckse, Striche, Farben oder Texturen. In meinen Zeichnungen verbinde ich vieles über Schraffur. Ob ordentlich oder wirr, Dinge in Bildern müssen verbunden werden, dann entsteht Harmonie für das Auge! Falls du dich fragst, warum es dir schwerfällt:

Der Prozess ist unglaublich anstrengend für ordentliche Menschen.

Trotz dessen trifft es die Realität besser, denn kein Fenster sieht aus wie das andere. Mal gibt es Schatten, ein anderes Mal Reflexionen. Das eine Fenster hat Licht von außen, ein anderes Fenster, Licht von innen. Manche Fenster haben Gardinen, das ganze macht ein Bild ruhelos. Deshalb ist es so wichtig, die einzelnen Bildelemente durch kleine Flecken oder Farbelemente zu verbinden.

Viel Spass mit der Chaostheorie der Gemeinsamkeit, du wirst deine Lösungen finden.

Liebe Grüße

Tine

 

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https://blog.herz-der-kunst.ch/malen-lernen-gutes-design/

Malen lernen mit Paul Klee

Menschen, die Malen lernen, sind Kreative, genauso wie Paul Klee. Das Gute an Kreativen ist, dass sie tiefe Wurzeln haben. Sie sind insofern nicht allein, weil es immer andere gibt, die unseren Weg schon beschritten haben.

Kreative hinterlassen uns häufig wichtige Nachrichten.

Und eine dieser wunderbaren Nachrichten möchte ich heute mit euch teilen.

Wunderbare Gedanken überdauern die Zeit!

Paul Klee ist schon lange Tod. Was wenige wissen, Paul Klee hat zu seiner Zeit nicht nur revolutionär gemalt, er hat einige spektakulär gute Aufsätze und Bücher zum Thema Malen lernen für uns hinterlassen.

Ob du die Kunst von Paul Klee magst oder nicht, ist heute vollkommen egal!

Er hat uns Nachrichten zum Malen lernen hinterlassen, die uns allen helfen.

Paul Klee, wer war das?

Paul Klee 1911

Danke an Wikipedia Urheber: Alexander Eliasberg (1878–1924), Public domain, via Wikimedia Commons

Paul Klee war ein Deutsch-Schweizer Maler und er hat nicht so gemalt, wie man es von ihm erwartet hat. Gelebt hat Paul Klee von 1879-1940 und er war Lehrer am berühmten Bauhaus.

Ob nun berühmt oder nicht, Klee hat sich Gedanken zum Malen lernen gemacht.

Und diese Gedanken sind so schön, dass sie über Tod, Zeit und Raum mein Herz ergreifen!

Ich habe mich in Paul Klee schockverliebt, als ich dies las:

„Die Farbe hat mich. Ich brauche nicht nach ihr zu greifen. Sie hat mich für immer, ich weiß das. Das ist der glücklichen Stunde Bestimmung.“ – Aus Paul Klees Tagebuch, 16. Januar 1914.

Das hat er am Vorabend des Grauens geschrieben, wir wissen alle, wie sich die Geschichte entwickelte.

Als ich diesen Satz gelesen habe, wusste ich, Paul Klee versteht mich und ich hätte ihn gemocht!

Malen lernen mit Paul Klee

Wer so schöne Sätze formuliert, der verdient es, dass man hinhört! Und du wirst gleich selbst merken, wie wunderbar Mensch Paul Klee formuliert hat! Und noch wertvoller ist dieser Gedankenschatz. Er lebte in einer groben Zeit, in der man mit Menschen sehr brutal umging! Die Menschen haben sich taumelnd in den Weltkrieg gestürzt und dieser Mann formuliert solche Sätze:

„Vermeide es dich selbst zu sehr zu kritisieren. Jeder Künstler hat Fehler gemacht und aus ihnen gelernt. Nutze sie als Lernchance und gehe weiter.“

Was für ein toller Satz! Bitte merke dir das! Mensch, das motiviert uns doch, oder? Mach dich auf und umarme deine Fehler! Es sind Einladungen zum Lernen.

„Versuche, die Dinge zu sehen, wie sie wirklich sind, bevor du versuchst, sie auf Papier zu bringen.“

Beobachten ist ungemein wichtig! Beobachten macht gute Maler! Und Beobachten macht glücklich! Wir beschäftigen uns mit dem Schönen und mit der Welt.

Ich habe gelesen, dass Maler einen sehr aktiven Neo Cortex haben und deshalb komplexe Zusammenhänge gut erfassen können. Das fand ich sehr schmeichelhaft, deshalb ist es mir im Kopf geblieben!

Versuche zu sehen mit den Augen, mit dem Herz, mit der Seele und dem Verstand!

Das rein optische ist nur ein kleiner Teil dessen, was du vielleicht zeigen möchtest.

Malen lernen ist mehr als abmalen!

Deshalb finde ich dieses Zitat von Paul Klee so gut!

„Die Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.“

Aus einem Vortrag von Paul Klee mit dem Titel „Wertvolles Unbrauchbares“ am 19. Januar 1924.

Viele von uns machen in ihren Bildern viel zu viel! Ich habe beobachtet, dass die meisten Bilder durch zu viel kaputt gehen. Paul Klee formuliert dies so:

„Konzentriere dich auf das Wesentliche, reduziere die Details und finde die Essenz des Objekts, das du malen möchtest.“

Mut ist so ungeheuer wichtig!

Klee war bekannt für seine Lehrmethode, die darauf abzielte, die Schüler dazu zu ermutigen, ihre eigene künstlerische Sprache zu finden, indem sie zuerst ihre Umgebung genau beobachten und verstehen. In diesem Sinne kann das Zitat als Zusammenfassung von Klee’s Ansatz zur Kunst und zur kreativen Praxis betrachtet werden.

Der obige Tipp ist so kostbar! Meine langjährige Erfahrung sagt mir, dass das Abmalen eines guten Motivs nicht häufig guten Bilder führt. Nur wenn die Maler*in weiß oder fühlt, was sie an dem Bild berührt, dann erzeugen sich gute Bilder von allein!

Das gilt insbesondere für die Farbe, denn sie ist der Inbegriff des Gefühls!

„Eigenschaften der Farbe: Wenn man sie nicht ordnet, bleiben sie wild und frei“, wird  Paul Klee zugeschrieben.

Es stammt aus einer seiner Schriften, genauer gesagt aus dem Buch „Paul Klee Notebooks“, das eine Sammlung von Klee’s Schriften und Lehrnotizen enthält.

„Vertraue deinem Instinkt und deiner Intuition. Malen sollte nicht nur eine technische Übung sein, sondern auch ein Ausdruck deiner inneren Welt.“

Ja!!! Ich liebe das intuitive Kritzeln!

Das Gefühl ist unsere Triebfeder, der Kern der guten Bilder, aber andererseits braucht man Technik, Erfahrung und Übung:

„Übe, übe, übe. Das Malen erfordert Geduld und Ausdauer.“

Ich glaube, Geduld und Ausdauer sind die wichtigsten Werkzeuge des Malens.

Man muss die Kraft haben, sich Zeit zu geben! Husch Husch, wie in Tik Tok geht das nicht! Man braucht eine lange Zeit und man wird nicht alles in 3 Sec begreifen. Denn der Weg ist das Ziel.

Paul Klee schreibt sogar etwas, das im Umgang mit Facebook und Instagram helfen kann.

„Ein Künstler sollte nicht versuchen, sich an die Mode anzupassen. Er sollte versuchen, sie zu erfinden. Schöpfen heißt nicht, sich am Alten festhalten, sondern die geistigen Kräfte aus der Gegenwart in die Schöpfung einfließen lassen.“

Es ist in einem Brief enthalten, den er 1920 an seine Frau Lily Klee schrieb.

Ich finde diese Gedanken es unglaublich aktuell und befreiend!

Und so gibt mir Paul Klee die Erlaubnis spontan zu malen, er bestärkt mich! Und so kann ich ohne vormalen auf der Strasse stehen und meine Farbe heiter auf das Papier werfen.

Dabei denke ich nicht daran, ob es andere doof finden könnten, ich werfe meine Mädchen Farben auf das Papier.

Das Wichtigste für uns sollte sein:

„Habe Spaß beim Malen! Es sollte eine Freude sein, deine Kreativität auszudrücken und zu teilen.“

Ich hoffe, der Besuch in Paul Klees wunderbarer Gedankenwelt hat dir Spaß gemacht!

Liebe Grüße ins Wochenende

Tine

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Noch ein paar Hintergrundinformationen:

https://www.zpk.org/de/sammlung-forschung/paul-klee-(1879-1940)-49.html

https://www.arthistoricum.net/themen/editionen/klee

 

 

 

Komplementäre Farben auf leisen Pfoten.

Komplementäre Farben, Tine Klein, Basel, Münster, Aquarell, Urban Sketching

Komplementäre Farben, wie man Stimmungen erzeugt.

Wenn wir an komplementäre Farben denken wir meistens an die ganz krassen Kombinationen. Zum Beispiel das leuchtende Rot einer Mohnblume und das wunderschöne Grün dazu.

Komplementärfarben sind Farben, die sich gegenseitig zum leuchten bringen.

Sie liegen auf den gegenüberliegenden Seiten des Farbkreises.

Je nach Anwendung verstärken oder dämpfen Sie sich, weil sie die genau gegenüberliegende Wellenlänge des Lichts haben.

Sie strahlen und glühen und bringen damit die Lebendigkeit und Schönheit von Dingen perfekt zum Ausdruck. Jedoch stehen sie in dem Verdacht, immer ein bisschen zu schrill zu sein.

Schönheit kommt oft auf leisen Pfoten. Nicht alles Schöne ist strahlend und grell.

Viele Dinge, die wir als schön empfinden, sind sanft und harmonisch.

Wer gerne malt, hat meistens auch eine ruhige Seite. Maler sind Menschen, die sich Dinge gerne in aller Ruhe ansehen.
Und gerade Maler, die gerne ruhige und sanfte Dinge ausdrücken, kämpfen mit dem Problem,

dass diese Bilder nicht nur harmonisch aussehen, sondern auch ein bisschen langweilig.

Doch überraschenderweise ist das Wissen über Komplementärfarben für Menschen, die gerne sanft und harmonisch malen, noch wichtiger als für die, die gerne zu leuchtenden Farben greifen.

Komplementäre Farben auf leisen Pfoten:

In der Fachliteratur wird immer darüber gesprochen, wie man Farben mit der Kraft der komplementären Wellenlänge zum Strahlen bringt.
Dabei findet man in dieser Literatur meistens nur die Extrembeispiele.

Wie man leuchtendes Rot mit strahlendem Grün verstärkt, wie schrill violett und gelb zusammenwirken oder man sieht Blau und Orange, die aussehen, als seien sie aus chemischem Plastik.
Was in diesen Tutorials über Farbwirkung aber meistens vergessen wird, sind die kleinen, weniger augenfälligen Alltagstricks, die Maler benutzen, um ihre Bilder zum Strahlen zu bringen.

Sehr selten wird man darauf hingewiesen, dass komplementäre Farben auch auf leisen Pfoten kommen können. Denn nicht alle komplementären Farben sind extrem.

Der komplementäre Effekt wirkt nicht nur bei den schrillen Farben.

 

Tolle Stimmungen durch Komplementärfarben, wie geht das und was steckt dahinter?

Die meisten denken dabei an diesen Farbkreis.  Man sieht sofort, welche Farben sich gegenüber liegen und wie schön die Farben leuchten.

 

Doch heute reden wir nicht über die extremen Kontraste, sondern über das sanfte Funkeln.

Wie benutzt man den Komplementärkontrast ohne den schrillen Effekt?

Der Farbkreis oben hilft nicht, wenn es um gedämpfte komplementäre Farben geht. Wir müssen in den Bauch des Farbkreises abtauchen, denn jede Farbtheorie ihren eigenen Farbkreis.
Wir brauchen einen Farbkreis, der die Farben in ihrer Strahlkraft zeigt.

Leider sind diese Farbkreise kaum zu finden, deshalb müssen wir uns mit diesem behelfen, auch wenn er aus einem etwas anderem Kontext stammt.

Danke an Peter Forster, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons

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Außen liegen die leuchtenden und strahlenden Farben. Je mehr man nach innen kommt, desto weniger leuchten die Farben.

Dies entsteht durch deckende Anteile oder durch Anteile anderer Farben die Farben sind gebrochen.
Möchte ich ein sanfteres Bild mit Komplementärfarben malen, dann benutze ich nicht ausschließlich die leuchtenden Farben äußeren Rand des Farbkreises, sondern ich benutze etwas sanfter wirkende Farben.

Niemand zwingt mich nur Farben zu benutzen, die auf dem äußeren Rand des Farbkreises liegen.

Wenn ich zum Beispiel eine leuchtende Farbe mit einer gebrochenen Farbe kombiniere, dann sind es immer noch komplementäre Farben, aber die Wirkung ist nicht mehr schrill, sondern viel weicher.

Der Effekt der komplementären Farben funktioniert auch, wenn man sie nicht in reiner Form benutzt.

Gedämpfte Komplementärfarben oder „muted complentary Colors“:

In Englisch wird die Verwendung von gedämpften Komplementärfarben als „subdued complementary colors“ oder „muted complementary colors“ bezeichnet. Dies beschreibt die Technik, Komplementärfarben zu verwenden, die in ihrer Intensität reduziert oder gedämpft sind, um eine subtilere Ästhetik zu erzielen.

Vergleich von unterschiedlichen Komplementärkontrasten:

Komplementäre Farben kann man sehr unterschiedlich einsetzen. Die folgenden Bilder sind meistens mit den gleichen Farben gemalt. Mein Farb-Setup verändert sich grundsätzlich sehr wenig.

 

Dies sind klassische Komplementärfarben und ein starker Kontrast.

 

Bern am Casino

Hier habe ich ein leuchtendes Blau mit einem etwas sanfteren Orange kombiniert. Das Orange wurde gebrochen, indem ihnen die Strahlkraft durch etwas Siena natur genommen wurde. Das Bild wirkt nur in den Bereichen schrill, wo leuchtendes Orange auf leuchtendes Blau trifft. Siehe links.

 

Bern vom Wasser

Hier habe ich mit einem strahlenden leuchtenden Blau gearbeitet. Der Komplementärkontrast wird jedoch dadurch gedämpft, dass das Orange nicht überall eine leuchtende Farbe ist. Der überwiegende Teil der Bebauung ist er in Siena gebrannt gemalt, ein gedämpftes Orange. Zur Winterstimmung trägt bei, dass ich das grelle Blau mit einem dunkleren gebrochenen Blau ohne Strahlkraft abdeckte.

Der Umgang mit komplementären Farben ist also ein subtiles Spielchen aus abwechselnd leuchtend und gebrochen.

Reine Farben und gebrochene  komplementäre Farben, wo liegt der Vorteil?

Gedämpfte Komplementärfarben sind nicht so schrill. Sie verstärken sich gegenseitig allerdings viel feinfühlige und nicht so auffällig wie leuchtende komplementäre Kontraste. Die zurückhaltende Farbpalette wirkt raffiniert und ansprechend, ohne zu aufdringlich zu sein.

Gedämpfte Komplementärfarben bieten eine sanftere und harmonischere Wirkung.

Zusätzlich haben eine größere Bandbreite der Farben, weil uns viele Mischtöne zur Verfügung stehen, nicht nur zwei klare, strahlende komplementäre Farben. Man kann das Bild damit abwechslungsreicher gestalten, weil man eine ganze Reihe von Mischstöhnen erzeugen kann. Es ist leichter eine harmonische Farbpalette zu erstellen.

Gedämpfte Komplementärfarben eignen sich gut, um verschiedene Stimmungen und Atmosphären zu erzeugen.

Anders als bei strahlender komplementärer Farbe kann man auch sehr freundliche und weichere Stimmungen erzeugen. Dies siehst du nächsten Bild.

Komplementäre Farben, Tine Klein, Basel, Münster, Aquarell, Urban Sketching

 

Hier sind komplementäre Farben sehr ruhig und subtil eingesetzt. Der Turm ist gedämpft Orange, der Himmel gebrochen Blau und alle Schatten und Reflexionen der Fenster, sind mit gebrochenen Mischtönen, der komplementären Farbe zum Orange des Turmes erzeugt. Obwohl das Bild ausschließlich mit gebrochenen Farben erzeugt wurde, die jedoch aus der jeweils komplementären Farbe erzeugt wurden, wirkt es abwechslungsreich und nicht langweilig und trotzdem sieht man die sanfte Farbe des Sonnenaufgangs.

Liebe Grüße,

Tine.

Wenn du in diesem Blog Dinge lernst, die du noch nicht wusstest, musst du dir klarmachen, dass solche Medien kein Geld aus öffentlichen Töpfen bekommen. Damit solche Angebote bestehen bleiben, sind wir auf deine Spenden angewiesen.

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Komplementär-Kontrast – aufregend harmonisch!

https://blog.herz-der-kunst.ch/komplementaer-kontrast-aufregend-harmonisch/

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