Malen lernen – Risiken eingehen, um besser zu werden.

Malen lernen ist eine Frage des Selbstvertrauens:

Sind deine Bilder manchmal nicht so aus, wie du das möchtest? Hast Du auch Angst dein Bild in letzer Sekundr zu versemmeln? Na dann herzlich willkommen im Klub, dieses Problem haben fast alle Maler und Kreativen.Wenn Bilder nicht locker, entspannt und professionell aussehen, dann hat dies oftmals den Grund, dass man bestimmte Techniken noch nicht beherrscht.

Oder es ist eine Frage der Geschwindigkeit.

So ein Bild malt man Kopf aus, denn hier kommts auf Geschwindigkeit an.

Das kommt schon! sagen viele Lehrer, wenn was schief geht. Was die Lehrer mit ihrem Spruch meinen ist: Mit Übung kommt das Selbstvertrauen!

Das Selbstvertrauen ist eine Art “self fullfilling prophecy“.  Denn schnell gemalt klappen viele Techniken plötzlich wie von Zauberhand.

Malt man langsam und zögerlich, dann hat man zwar den Eindruck von Kontrolle, das Ergebnis sieht jedoch auch zwanghaft kontrolliert aus.

D. h. die Kontrolle kann dein Bild genauso gut ruinieren wie das hirnlose Arbeiten.

Betrachter sind in der Lage zu lesen, wie wir den Pinsel bewegen, in etwa wie bei der Handschrift. Mit stark kontrollierten Pinselstrichen sagst du:

„Hey, leider musste ich mich ganz schön anstrengen!

Jemand anderes sehr schnell und wild arbeitet, kommuniziert den Betrachter:

“Hey, ich bin so eine coole Sau, ich mach das mit der Hand in der Hosentasche!“

Das Paradoxe beim Malen lernen ist, dass exaktes Malen falsch sein kann.

Du kannst in die paradoxe Situation geraten, dass ein sehr korrektes Bild weniger schlüssig und professionell aussieht als ein Bild, das kleine Fehler zulässt,

weil der Schwung des Pinsels die Wirkung des Bildes beeinflusst.

Viele fortgeschrittene Mal-Techniken beruhen auf Timing, d. h. der Maler muss eine Farbe sehr schnell bearbeiten und Risiken eingehen, damit das gewünschte Ergebnis erzeugt wird.

Nass in Nass:

Hier muss der Maler mit trockenem Pinsel in feuchter Farbe arbeiten. Der Maler muss den Fehler des Auslaufens in Kauf nehmen, denn genau das Auslaufen der Farbe erzeugt die weichen Effekte in den Wolken. Kontrollierbar ist das nicht!

So wird der Zufall zum Freund der guten Maler, denn sie arbeiten mit ihm!

Trockener Strich:

Tine Klein Skizzen Aquarell in Basel an der Kaserne, Tutorial Malen lernen, Aquarell

So ein trockner Strich braucht Mut, je schneller der Pinsel, desto gebrochener der Strich.

Hier muss der Maler einen wenig feuchten Pinsel übers Blatt ziehen. Der Strich wird dadurch nicht so kontrollierbar wie ein langsamer Strich. Doch der gebrochene Effekt des Pinselstrichs erzeugt vielfältige wunderschöne Effekte. Er lässt Wasser glitzern oder den Effekt von Bewegung entstehen.

Blöd daran, sobald der Pinsel stoppt, malt er wieder! Und dann hat man einen Fleck im Bild.

Loslassen erzeugt eine gute Pinselhandschrift:

 

Es gibt viele Anwendungsbeispiele, wo ein Maler den Pinsel beherzt über das Papier sausen lassen muss. Malen lernen bedeutet also oft nicht zu kontrollieren, sondern zu riskieren.
Wenn man zum Beispiel ein Auto malt und dieses absolut präzise und korrekt malt, dann wird niemals der Eindruck entstehen, dass sich dieses Auto bewegt. Bewegung entsteht immer nur durch rasante Pinselstriche und ein klein bisschen Unschärfe.

Man braucht Geschwindigkeit und das Selbstbewusstsein, es durchzuziehen! Malen lernen braucht Mumm.

Das Verrückte an diesen Techniken ist, dass derjenige, der sein Bestes gibt, nachdenkt und korrekt arbeitet, an diesen Techniken scheitern wird.

Es ist ein bisschen wie als Kind im Schwimmbad. Stellst du dich aufs drei Meterbrett und starrst lange in die Tiefe der Sprunggrube, dann fällt dir das Herz in die Hose und du wirst niemals den Mumm haben, in die Tiefe zu springen.

Für die schnellen, selbstbewussten Pinseltechniken muss man anlaufen und mit Gebrüll springen.

Schnelles Arbeiten ist eine Frage der Gewohnheit:

Beim Malen lernen solltest du immer wieder Spontanitätsübungen einstreuen.
Mein Lehrer stellte eine schreiend gelbe Eieruhr auf den Tisch. Wir hatten alle einen dicken Pinsel in der Hand. Und wer das Bild nicht innerhalb von 5 Minuten auf dem Blatt hatte, hatte die Zitrone gezogen und bezahlte die Kaffeekasse.

Ich habe die Kaffeekasse sehr lange bezahlt.

Mein Tipp:

Situationen mit dem Pinsel skizzieren ohne Vorzeichnen. Mach das gewohnheitsmäßig und du wirst dir eine gewisse Lässigkeit angewöhnen.

Du selbst kannst dich ebenfalls mit einer Eieruhr antreiben, ich bevorzuge ein rasantes Musikstück in ca. 5 Minuten Länge.

Schon wenn ich dieses Musikstück höre, weiß ich, jetzt geht es los, mein ganzer Körper ist vollkommen eingestimmt auf das Malen.
Das nennt man NLP, neuroleptische Programmierung. Höre ich genau  diese Musik male rasant wie eine heidnische Göttin.

Mit diesem kleinen Trick, was nichts anderes ist als eine Konditionierung, kann man sich selbst auf das spontane und freie Arbeiten einstimmen.

Bildentwurf – Selbstvertrauen erarbeiten:

Fakt ist, dass man Freiheit durch guten Bildentwurf lernen kann.

Wie bitte? Freies Malen durch exaktes Planen?
Beißt sich hier der Hund nicht selbst in den Hintern?

Doch wenn man genauer hinschaut, ist die ganze Sache gar nicht so paradox, wie man denkt. Bildentwurf und Planung sind nicht das Gleiche wie frei und entspannt zu malen.
Es gibt einen Film von Stan und Olli, da bauen die beiden ein Haus. Das Lustige ist, das was der eine aufbaut, das stößt der andere mit dem Hintern um. Je mehr die beiden Arbeiten umso katastrophaler werden die Ergebnisse.

Genau so kann es einem beim Malen gehen, wenn man von einem Fehler in den andern stolpert.

Ein guter Bildentwurf kann diese katastrophale Entwicklung beim Malen verhindern. Man macht sich, bevor man anfängt zu malen Gedanken, welche Herausforderungen auf einen zu kommen.
Hast du schon mal gesehen, wie ein Bob-Pilot oder ein Skifahrer vor dem Start die gesamte Strecke im Kopf durchgegangen ist? Die Menschen bewegen sich, als wären sie auf der Piste.

Wenn du das Gleiche mit deinem Bild tust, dann weißt du vorher, was in Bild passieren wird.

Du kannst schnell und selbstbewusst arbeiten, wenn du nicht wie Stan und Ollie durch  das Bild stolperst.

Es macht keinen Sinn, panisch zu mischen, den Pinsel oder den Lappen zu suchen. Der Plan musst stehen, die Vorbereitungen sitzen und dann fängst du an zu malen.

Eine Vor- Zeichnung ist keine Planung.   Mach dir vielmehr Gedanken über die kritischen Punkte, wo treffen schwierige Techniken aufeinander.

Eine Zeichnung zeigt nur die Form, sie zeigt dir nicht, wo zum Beispiel 2 nasse Flächen ineinander laufen.

Eine genaue Vorzeichnung zeigt dir auch nicht, wo du schnell arbeiten musst, weil eine trockene Farbe nicht weich verläuft.

Durch Bildentwurf erarbeitest du dir also Selbstvertrauen und Achtsamkeit für mögliche Fehlerquellen.
Stecke weniger Zeit in eine ausführliche Vorzeichnung, sondern nimm dir Zeit zu überlegen, wo mache ich welche Technik.

Und dann ziehst du es selbstbewusst durch!

Malen lernen der Fehler gehört dazu!

Einer der häufigsten Fehler ist, dass man Techniken innerhalb des Bildes übt,
d. h., man hat Angst davor, etwas zu malen und dann machst du es mitten im Bild oder ganz am Schluss! Diese Vorgehensweise ist absolut frustrierend, denn damit ruiniert man sich garantiert seine Bilder.

Schwierige Dinge übt man nicht im fertigen Bild.

Ich weiß nicht, wieso alle auf die Idee kommen, man müsse zuerst 1 Stunde lang ein wundervolles Bild malen, um es dann mit dem letzten Strich zu ruinieren.

Bevor ich ganz unten den trockenen Stich setze, benutze ich natürlich ein Testpapier. Man muss wissen, ob zu viel Wasser im Pinsel ist. Ich male die schwierige Technik 2 -3  Mal auf meinem Probepapier. Bin ich mir sicher, und nun werfe ich selbstbewusst die Striche auf Blatt!

Liebe Grüße Tine

Bald beginnt die Serie Papier, solche Beiträge sind sehr teuer, wenn man sich nicht von der Industrie bestechen lässt! Danke vielmals an die, die unabhängigen Journalismus möglich machen! Kultur braucht Budget:

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Der trockene Strich

https://blog.herz-der-kunst.ch/der-trockene-strich/

 

Leuchtende Aquarellfarben gewusst wie!

Leuchtende Aquarellfarben – Das Geheimnis ist das Licht!

Tine Klein Aquarell Tutorial leuchtende Aquarellfarben. Aquarell sketching, Blog Herz der Kunst, malen lernen

Viele Menschen glauben, sie gehen in ein Geschäft und kaufen dort eine leuchtende Aquarellfarbe. Zuhause ist die Ernüchterung dann allerdings groß, denn auch gute Aquarellfarben leuchten nicht von alleine.
Die meisten Aquarellfarben brauchen ein Leuchtkraftunterstützer.

Leuchtende Aquarellfarben malt man nicht einfach mit dem Pinsel, sondern man muss sie durch ein raffiniertes Spiel von Licht und Schatten herstellen.

Der entscheidende Faktor, wie man leuchtende Aquarelle erzeugt, ist der Einsatz von dunklen Aquarellfarben und weißem Papier.

Leuchtende Aquarellfarben gewusst wie!

Die meisten Menschen malen ihre Bilder zu 80-90 % in mittleren Farbtönen.

Leuchtende Aquarellfarbe erzeugt man nicht mit mittleren Tonwerten (Helligkeit).

Genau dies knipst der Aquarellfarbe aus, sie verliert ihr Licht. Leuchtende Aquarellfarben aber kann man auf diese Methode nicht erzeugen, denn das Auge ist ein Werkzeug, das über Vergleich arbeitet.

Damit es begreift: Oh! Das hier sind leuchtende Aquarellfarben, muss es sehen, dass andere Farben andere Qualitäten haben.

Sprich, es muss stumpfe Farben geben, aber auch dunkle oder pures Weiss. Erst so begreift das Auge, „hey“ diese Farben hier sind besonders schön!
Es gibt beim Malen einige Tricks, wie man leuchtende Aquarellfarben optisch erzeugt!

Leuchtende Aquarellfarben durch Dunkelheit:

Die meisten leuchtenden Aquarellfarben sind auf dem Blatt nicht besonders beeindruckend, auch wenn man sie großflächig und mit einer hohen Pigmentierung aufgetragen hat.
Das liegt daran, das dem Auge der Vergleichsmaßstab fehlt, erst wenn man ihnen einen verlässlichen Partner zur Seite stellt, begreift unser Auge als Seeinstrument:

Hui!!! Das ist aber ganz schön strahlend!

Der erste Trick ist also, im Bild irgendwo  im Bild  großflächig dunkle Farben aufzutragen.

In meinem Bild siehst du, dass sich großflächig Dunkelblau aufgetragen habe.

Tine Klein Aquarell Tutorial leuchtende Aquarellfarben. Aquarell sketching, Blog Herz der Kunst, malen lernen

Dafür verwenden die meisten Maler auf keinen Fall Schwarz. Denn dann würde dein Bild sofort relativ traurig aussehen.

Wer leuchtende Aquarellfarben möchte, sollte seine Farben auf keinen Fall vergrauen!

Denn dann ist es aus mit den leuchtenden Aquarellfarben.
Jetzt wirst du vielleicht sagen: “ Hey! Ich sehe doch, dass die Tine Schwarz im Bild benutzt hat!“

Das, was du siehst, wirkt schwarz, ist es aber nicht!

Das Schwarz, was du siehst, ist ein Gemisch aus dem Orange des Sofas plus einem sehr, sehr dunklen, aber transparenten Indigo.

Schau mal der Blumentopf und Schrank links, dort sieht man das vermeintliche Schwarz ist Rostbraun und unter dem Sofa ist es Indigo.
Die Folge ist, dass die Leuchtkraft meine Aquarellfarben zweifach gestützt wird.

Leuchtende Aquarelle entstehen dadurch, dass man sie durch Dunkelheit und den Effekt der Komplementärfarbe stützt.

Leuchtende Aquarellfarben durch alternierende Lichtmuster!

Wie bitte was!!?? Alternierende Lichtmuster? Was ist das denn?

Toll oder? Man kann ganz einfache Dinge hoch kompliziert ausdrücken. Das habe ich beim studieren gelernt, das nennt man Bull Shit Bingo.

Das benutzt man immer, wenn man sich wichtig machen will und damit verschleiert das etwas ganz einfach ist.

Wenn man leuchtende Aquarell erzeugen möchte, dann ist es sehr sinnvoll, sie nicht nur durch großflächige Dunkelheit zu stützen. Denn dies hat deutliche Nachteile, Bilder können dadurch sehr düster und traurig aussehen.

Der Trick mit der Dunkelheit funktioniert auch im kleinen Maßstab.

Alternierend heißt nichts anderes als abwechselnd. Man malt also immer abwechselnd leuchtende Aquarellfarben und dazwischen Grautöne und Dunkelheit.
So entsteht ein Lichtmuster: Hell – Dunkel- Hell -Dunkel usw. und sofort.

Der Trick ist, dass man beim Malen ständig kleine dunkle Punkte eingestreut und so erzeugt man leuchtende Aquarellfarben.

Das siehst du entlang des Sofas.

Tine Klein Aquarell Tutorial leuchtende Aquarellfarben. Aquarell sketching, Blog Herz der Kunst, malen lernen

Das Sofa leuchted, weil mein Mann und die Tischplatte hell sind, aber gleichzeitig Dunkelheit eingestreut wird. Dunkle Lampe, helles Sofa , dunkle Hose, helle Tischplatte und dunkle Katze…..

Und das ist der gesamte Trick.

Raffinierte Maler streuen in ihre Bilder ständig helle und dunkle Punkte ein.

Das Auge hat nun den vollen Vergleichsmaßstab! Zwischen ganz hell und ganz dunkel.
Nun ordnet das Auge das Aquarell vollkommen richtig ein, die Farbe beginnt zu strahlen.
Ich hoffe dieser Blog dir viel Freude bereitet
Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren.

Liebe Grüße Tine

Kultur braucht Budget, wir brauchen Dich!

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Und hier noch mehr Tipps zum gleichen Thema:

https://blog.herz-der-kunst.ch/strahlende-aquarellfarben-so-funktioniert-es/

Strahlende Aquarellfarben- so funktioniert es:

 

 

 

 

Schnee malen – die magischen Farben des Schnees!

Ich darf Schnee malen. Juhu, es hat geschneit! Darauf warte ich immer ganz lange, denn er schneit nicht oft! Ich freue mich diebisch wie ein kleines Mädchen und möchte meinem Mann am liebsten gleich ein Kleinschneeball hinterher feuern, um eine kleine Rauferei anzuzetteln.
Diese schnelle kleine Skizze verdanke ich meinen Winterreifen. Oder vielmehr meinen fehlenden Winterreifen.

 

Doch als es plötzlich dunkel wurde und der weiße Zauber vom Himmel fiel, da bekam ich ein bisschen Schiss und wartete auf den Räumwagen.
Über solche Momente darf man sich nicht ärgern, Schnee ist das Konfetti, dass der Himmel wirft, damit ich eine kleine Schneeskizze machen kann. Wie großartig!

Wenn du absolut starke Bilder möchtest, dann beobachtete Natur, es ist ein Abenteuer und der Schlüssel zu deiner Ausdruckskraft.

Schnee malen, eine Beobachtung:

Der Schnee fiel in dicken Flocken vom Himmel, und ich konnte beobachten, wie sich die Farben durch den Schnee verändern.
Zuerst sieht die Landschaft aus, als wenn man in einen kaputten Fernseher schaut. Durch die vielen Flocken in der Luft wird das Licht gebrochen. Jetzt werden zuerst einmal alle Farben grauer und neutraler.

Schnee ist wie ein magischer Reflektor, der das Sonnenlicht einfängt und es in alle Richtungen streut.

Schneit es noch, und sind die Wolken dunkel vor Schnee. Dann schluckt der Schnee das Licht. Dies sind die grauen Wintertage. Das Malen wird nun sehr schwierig, denn man sieht nur grobe Grundformen und die Farben werden verschluckt. So einen Tag hat Monet festgehalten:

Monet w563

So malte Monet einen grauen Schneetag. 14. November 1840

Blau ist die vorherrschende Farbe und Grau.

Tipp: Wenn man Schnee malt und schwarz benutzt, dann wird es sofort grau und düster.

Schnee malen – die Revolution des Lichts:

Die magischen Momente fangen an, wenn der Schnee beginnt das Licht zu verstärken.

Jetzt wird der Schnee zu einem Reflektor, so wie man ihn am Fahrrad kennt.
Überall dort, wo es Licht gibt, reflektiert der Schnee. Er spiegelt förmlich die Farben der Umgebung.

Deshalb mein erster Tipp, Schnee ist nicht weiß, denn er ist ein Reflektor.

Die zauberhaften Farben des Schnees:

Da Schnee ein großartiger Reflektor ist, kann er in den Farben der Umgebung leuchten.
Natürlich sind die besten Farben, um Schnee zu malen Blautöne. Blau ist beim Schnee malen eine ganz raffinierte Farbe. Auch wenn Schnee natürlich nicht leuchtend Blau ist, suggeriert Blau Kälte.
Deshalb könntest du Schnee sogar in einem leuchtenden Kornblumenblau malen, dein Betrachter würde es super finden. Da die Farbe mit seinen innerlichen Erwartungen übereinstimmt.
Monet malt weißen Schnee geradezu als dezentes Feuerwerk von Farben, sas kannst du dir gut abgucken.

Monet w1619

Komme dabei aber nicht auf die Idee, man könne Schnee mit Deckweiß malen, denn dann verliert er seine Leuchtkraft.

In meiner Skizze musste ich, weil ich unterwegs war, bei weißem Schnee bleiben.

Möchtest du gedämpfte Farben, dann kannst du eine Farbe mit Zink  benutzen, zum Beispiel Lavendelblau, dies gibt den Aquarellbildern einen sanften Effekt.

Schnee malen – die warmen Farben zaubern gute Stimmung:

Merke die Kombination von Weiß und Blau wirkt kühl, die warmen Farben zaubern die Stimmung in Schneebildern.

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Monet 14. November 1840

Beim Schnee malen, braucht man fast immer Blau. Man sollte allerdings nicht die warmen Töne vergessen, denn dies macht die Bilder freundlich.

Schau mal ins Bild Monet hat eine ganze Palette kalter Blau und Grautöne für den Schnee. Du wirst in seinen Bildern aber fast immer Rosttöne finden. Die passen gut zum Winter, stärken aber, durch den komplimentären Effekt (siehe Komplimentärfarben), die Blautöne des Schnees.
Auch in meiner Schnellskizze wirst du das Spiel aus blauviolett und Orange finden.

Bei Malen des Schnees musst du jedoch aufpassen, wie sich Orange, Rost  und Blau mischen. Denn zusammen können Sie nicht nur grau ergeben, sondern auch braun, und dann wird der Schnee matschig. Mann muss ein Gefühl dafür finden, wieviel des grauen Winters man zeigen möchte. Monet macht das meisterhaft.

Monet w362

Schnee ist nicht nur ein Künstler des Lichts, sondern auch ein Meister der Neutralisierung. Die weiße Pracht kann die Sättigung der Farben mildern und sie sanfter und harmonischer erscheinen lassen. Die Natur wird zu einer sanften Symphonie von Farben.

Schau in die Bilder und denke nach, was du in deinen Bilder umsetzen kannst.

Hier wird kaltes Rot (Magenta) und kaltes Blau, zum Beispiel Cerulian, eingesetzt. Das wirkt kalt, aber frecher und frischer. Diese Kombination benutze ich selber gern.

Monet w363

Monet

Schnee malen und Kontraste:

Mit Schnee bedeckte Landschaften bieten uns ein Fest für die Sinne. Der Kontrast zwischen den dunklen Schatten und dem blendenden Weiß des Schnees verleiht den Farben eine erstaunliche Tiefe. Die dunklen Töne braucht man, um die Farben zu intensivieren, während sie sich vom schneeweißen Hintergrund abheben.

Tipp: Also keine Angst vor dunklen Farben! Die Ddunkelheit lässt das Weiß funkeln!

Schau mal in dieses Bild, es ist von Manet. Er setzt bewusst extrem dunkle Farben neben dem Weiß ein, so hat man den Eindruck, das Licht durchs Fenster scheint.

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Suzanne Manet von Manet  1865

Auch Monet benutzt diesen Trick in seinen Schneebildern.

 

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Du denkst jetzt vielleicht: Du liebe Güte, Claude Monet, ein unerreichter Meister! Wie soll mir das helfen, ich bin noch kein Weltstar der Malerei. Doch die Tricks, die die Meister anwenden, kann man sogar in kleinen Skizzen kopieren.

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Schau mal in meine Skizze, dort habe ich das Kirchendach an der rechten Seite ganz dunkel gemacht, ebenso wie die Tanne im Vordergrund. Dies hat  den gleichen Effekt wie bei Manet und Monet.

Schnee malen-Schatten die sich verstecken:

Schnee absorbiert weniger Licht als dunkle Oberflächen, er reflektiert das Licht, dadurch sieht man Schatten weniger gut, die Farbschattierungen sind sehr zart.
Manchmal muss man mit dem Pinselschattenmuster einfangen, die aufgrund des reflektierenden Schnees kaum zu sehen sind. Trotzdem ist es sinnvoll, dort wo sich Kernschatten befinden, bei einem Schneebild Schatten zu setzen.

Ganz ohne Schatten hast du kein räumliches Volumen in deinem Bild. Formen trennen sich nicht mehr. Deshalb mogele ich gern. Dafür kann man auf sehr zarte blaue Töne zurückgreifen. Dies sieht man bei den Schatten des Schnees auf den Weg oder auf der linken Seite. Ein Hauch von blau verstärkt die kühle Atmosphäre.

Merke zarte Schatten in Pastell sind hilfreich, um Schnee attraktiv zu malen.

Summary:
Der Schnee hat eine ganze Bandbreite von Farben, er ist nicht nur weiß. Schau dir die Bilder von Monet an und du siehst, wie viele verschiedene Farbflächen er aneinander gesetzt hat. Das Farbspiel des Schnees ist berauschend.

Tipp: Schau, welche Blautönen sich mit deinen warmen Farben am besten zu angenehmen Schattentönen vermischen.

Leg einfach los, ich freue mich über deine wundervollen Bilder. Wenn du deine Bilder postest, dann markier mich doch bitte darin, dann kann ich auch mal eure Werke bewundern. #malenmitTine

Leider musste ich die Kommentarfunktion abstellen, da ich mit Junkmails auf russischer Sprache zugeschüttet werde.

P.s.: Ich bin dir dankbar, wenn du meinen Blog erwähnst, wenn du veröffentlichst, denn so können mich auch andere finden.

Ich danke dir ganz herzlich,

Liebe Grüße Tine.

Liebe Leser, wenn du diese Artikel liest, dann denke bitte ab und zu ans Spenden. Kultur braucht Budget!

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Weiterlesen zum Thema Schnee und Monet:

https://blog.herz-der-kunst.ch/wie-malt-man-schnee-und-kaelte/

Die Dächer wurden in NegativTechnik gemalt. Hier eine kleine Anleitung.

https://issuu.com/drawingattention/docs/da_dec_2023_/24?mc_cid=904d4c0086&mc_eid=1d0fdba79d

Zitathinweis: Die Bilder stammen aus den Wiki – Commos zu dieser Seite:

https://de.wikipedia.org/wiki/Claude_Monet

 

 

Nassklebeband -wie man altes Papier verbraucht

Hallo, meine Lieben, ein frohes neues Jahr.

Ich habe gerade eine alte To-do-Liste gefunden, aus dem Jahr 2014. Darauf stand Aquarell ab er Reste verbrauchen! Jupp, Aquarellpapier ist ja sehr haltbar. Aber nicht haltbar genug, als dass man daraus ein Riesensauhaufen aufhäufen sollte.

Ich nehme an Papier hamstern, ist eine genetische Schwäche von mir! Leidest du auch unter dieser Schwäche?

Aquarellpapier ist teuer und deshalb ist es sinnvoll, dieses Papier auch zu verbrauchen. Wir haben jetzt schlappe zehn Jahre später und meine To-do-Liste ist immer noch aktuell haha!

Es gibt einfach Papiere, auf den man nicht gerne malt!

Jeder von uns hat Papiere im Schrank, die man einmal gekauft hat und dann festgestellt hat,

….dieses Papier ist totaler Mist!

Meistens liegt das daran, dass diese Papiere dünn und preiswert sind und sobald man sie bemalt, werfen sie Wellen. Viele dieser Papiere haben keine bessere Qualität als Klopapier.

Jetzt unbeirrt auf diesem Papier weiter zu malen, macht absolut keine Freude. Aber irgendwie sollte man reagieren, denn sonst fühlt sich der Schrank mit ungeliebtem Aquarellpapier.

Eine Lösung des Dilemmas ist, dass man die Papiere einfach zum Zeichnen benutzt. Oder man benutzt sie für Techniken, bei den nur sehr wenig Wasser ins Spiel kommt.

Doch weil malt schon gerne auf einem Papier, auf dem sich Berge und Täler bilden? Das ruiniert jedes Bild. Dies gilt allerdings auch für größere Formate, wie dieses Bild vom Sketcherfestival in Berlin. Je größer das Papier, desto mehr wellt es.

Tine Klein Aquarelle, watercolor, Gendarmenmarkt Tutorial Nassklebeband.

Also besser mit Klebeband spannen.

 

Eine Lösung ist, dass Aquarellpapier zu spannen, so werden auch unangenehm zu bemalende Papiere, schnell flach und gut bemalbar.

Die Arbeit, die das erfordert, ist zwar ärgerlich, hält sich aber in Grenzen. Genauso wie die Kosten für das Aufkleben.

Diese Technik sollte man ohnehin erlernen, denn jeder, der mit großem Papier arbeitet, muss sie früher oder später erlernen.

Aquarellpapier aufkleben:

Wellendes Papier wird durch Aufkleben besser, allerdings ist dies auch eine wissenswerte Information für alle Menschen, die nicht gerne auf Standardformaten malen. Da hat ohnehin keine Wahl und muss kleben. Wer das tun möchte, braucht ein paar Tipps:

Aufkleben mit Nassklebeband.

Zuerst einmal braucht man eine saugende Holzunterlage.

Im Baumarkt bekommt man große Bretter in Bastel- Sperrholz zu kleinen Preisen.

Und jetzt denkt jeder Schlaumeier:

“Klasse, das ist doch ein massives Brett, immerhin halber Zentimeter, diese Dicke reicht völlig!“

Die Bretter sind wunderbar leicht, sie lassen sich problemlos hinter Schränken, Regalen und unterm Bett verstauen. Und weil das Holz so leicht ist, kann man es wie Papier aufbewahren.

So weit so gut, das waren die Vorteile! Und jetzt zu dem was man gedacht hat: Natürlich sind Holzbretter die einen halben Zentimeter dick sind, viel massiver als jedes Blatt Papier.

Der kleine Haken an der Sache ist, dass Papier stark ist. Jedes Aquarellpapier wird eine 5 mm dicke Sperrholz ohne Mühe krumm ziehen.

Ich habe euch das hier mal fotografiert, damit er es wirklich glaubt!

Aquarell Papier aufkleben mit Nassklebeband ein Tutorial von Tine Klein.

Stellt euch vor, was passiert, wenn man da nun ein zweites Blatt aufklebt!

Um auf das Problem zu reagieren, gibt es nur zwei Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit ist, dass man dickere Bretter kauft, Sperrholz ab 10 mm oder dicke MDF-Platten.

Die gute Nachricht ist, das Holz gibt es ganz preiswert in den Restekisten der Baumärkte. Die schlechte Nachricht ist, diese dicken Platten sind einfach sperrig und unhandlich und man muss sie auch irgendwo verstauen.

Wer nicht so eine schwere Holzplatte in der Wohnung stehen haben möchte, kann das  5 mm dünne und leichte Sperrholz benutzen, dann muss man allerdings ein großes Papier zum Gegenzug auf die Rückseite kleben. Durch den Gegenzug hält man die Platte gerade.

 

Vorbereitung ist alles – das Aufkleben mit Nassklebeband.

Weil normales Klebeband nicht auf feuchtem Papier klebt, muss man mit Nassklebeband arbeiten. Das bekommt man in Kunstgeschäften, aber auch für den Verpackungsbedarf.

Nassklebeband hat seine Tücken.

Beim Arbeiten mit Nassklebeband ist Vorbereitung sehr wichtig. Das Nassklebeband sollte man zuschneiden, wenn alles noch trocken ist.

Nassklebeband ist oft relativ dünn, deswegen reagiert es auf Wasser stark.

Das Nassklebeband wird weich und knittert oder es klebt nicht mehr, wenn es schon einmal nass wurde.

Deshalb sollte das Aufkleben des Klebebands immer der allerletzte Schritt sein.

Wichtig ist auch, dass Nassklebeband klebt manchmal nicht, wenn es schwimmend nass ist.

Vorbereitung ist alles:

Bevor man das Papier aufklebt, sollte alles vorbereitet sein, denn ist das Nassklebeband erst mal feucht, muss alles ruckzuck gehen.

Auf diesem Bild seht ihr mein Material:

Aquarell Papier aufkleben mit Nassklebeband ein Tutorial von Tine Klein.

Ich habe eine Sperrholzplatte und auf der Sperrholzplatte markiere ich die Position des Papiers.  Nassklebebänder sind ziemlich bereit. Blöd daran ist, dass das Nassklebeband fest mit dem Papier verklebt. Möchte man also kleine Formate Band aufkleben, sollte man es nicht ganz aufs Papier kleben. Ich mache mir immer Markierung, damit ich das Nassklebeband ganz gerade auf das Papier klebe.

Denn da sich das Papier fest mit dem Klebeband verbindet, muss man das Bild später mit dem Cutter herausschneiden. (Du siehst meinen roten Rollcutter). Ist das Nassklebeband also krumm aufgeklebt, wird dein Bild krumm.

Das erklärt die Konstruktionszeichnung auf dem Holz. Ich bin eine faule Socke, diese Zeichnung hilft mir jedes Mal, wenn ich Papier aufklebe.

Das Papier vorbereiten:

Damit sich das Papier nicht mehr wellt, müssen wir das Papier feucht machen. Dabei braucht man keine Hemmungen haben, man kann das Papier unter die Dusche halten, kurz in die Badewanne werfen, es vorsichtig mit einem Schwamm nassmachen oder es besprühen.

Wenn ich sage kurz unter die Dusche halten, dann meine ich natürlich nicht 10 Minuten!

Also… komm mir nicht auf den Gedanken, mit dem netten Papier zu duschen!

Das Papier muss nur feucht sein, man sollte nur darauf achten, dass keine fetten Pfützen auf dem Papier stehen bleiben.

Ich mache das Papier auf beiden Seiten feucht und lasse es dann einige Minuten liegen, damit es sich dehnt!

Achtung! Manche Papiere sind einseitig, dort muss die Oberseite hinterher wieder oben liegen.

Wenn das Papier feucht oder nass ist, sieht man oft, das das Papier rund wird, die Ecken und Kanten des Papiers stellen sich auf oder das Papier wirft Wellen.  Oft ist es gut, das Papier weiter zu bearbeiten, wenn es wieder flach auf dem Tisch liegt, denn dann hat sich das Papier entspannt, es ist größer geworden und nun ist genau der richtige Augenblick, um es auf zu kleben.

Kurz bevor ich das Papier aufklebe, mache ich noch einmal die Kanten des Papiers mit Schwamm oder Pinsel feucht, damit das Nassklebeband besser klebt.

Der Trick mit dem Klebeband:

Jetzt das Klebeband zügig befeuchten, ein Schwamm ist dafür gut.

Nassklebebänder können manchmal zickig sein, ist das Papier klatschnass, dann verzieht es sich und klebt nicht mehr richtig.

Es gibt einen kleinen hilfreichen Trick, um zu viel Wasser zu vermeiden:

Ich befeuchte nur die Hälfte meines Nassklebebandes und klebe das trockene Klebeband ins feuchte Blatt und das nasse Klebeband auf trockene Holz.

Hört sich knifflig an, geht aber schnell und einfach.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich so die besten Ergebnisse bekomme.

Solltest du in diesem Moment merken, dass dein Papierwellen wirft, mach dir keine Sorgen, denn trocknet das Papier, wirst du feststellen, dass es sich dann ganz glatt und straff ans Holz schmiegt.

Hast du dein Aquarell ab er aufgezogen, dann ist es plötzlich um Klassen besser!

Liebe Grüße ins Wochenende Tine

Liebe Leser, dieser Blog ist unabhängig, er wird nicht von der Materialmittelindustrie gesponsert. Alle Tests, die ich mache, muss ich selbst bezahlen. Dieser Blog wird regelmäßig von 3000 Menschen gelesen. Doch spenden nur sehr wenige. Kultur braucht Budget. Im Moment plane ich zum Beispiel einen Aquarellpapiertest, aber der wird warten müssen, bis genug Geld für diesen Test da ist. Ich bereichere mich nicht an solchen Testen, denn ich habe das Papier, auf dem ich gerne male.

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Papier das Basiswissen!