Schnee malen – die magischen Farben des Schnees!

Ich darf Schnee malen. Juhu, es hat geschneit! Darauf warte ich immer ganz lange, denn er schneit nicht oft! Ich freue mich diebisch wie ein kleines Mädchen und möchte meinem Mann am liebsten gleich ein Kleinschneeball hinterher feuern, um eine kleine Rauferei anzuzetteln.
Diese schnelle kleine Skizze verdanke ich meinen Winterreifen. Oder vielmehr meinen fehlenden Winterreifen.

 

Doch als es plötzlich dunkel wurde und der weiße Zauber vom Himmel fiel, da bekam ich ein bisschen Schiss und wartete auf den Räumwagen.
Über solche Momente darf man sich nicht ärgern, Schnee ist das Konfetti, dass der Himmel wirft, damit ich eine kleine Schneeskizze machen kann. Wie großartig!

Wenn du absolut starke Bilder möchtest, dann beobachtete Natur, es ist ein Abenteuer und der Schlüssel zu deiner Ausdruckskraft.

Schnee malen, eine Beobachtung:

Der Schnee fiel in dicken Flocken vom Himmel, und ich konnte beobachten, wie sich die Farben durch den Schnee verändern.
Zuerst sieht die Landschaft aus, als wenn man in einen kaputten Fernseher schaut. Durch die vielen Flocken in der Luft wird das Licht gebrochen. Jetzt werden zuerst einmal alle Farben grauer und neutraler.

Schnee ist wie ein magischer Reflektor, der das Sonnenlicht einfängt und es in alle Richtungen streut.

Schneit es noch, und sind die Wolken dunkel vor Schnee. Dann schluckt der Schnee das Licht. Dies sind die grauen Wintertage. Das Malen wird nun sehr schwierig, denn man sieht nur grobe Grundformen und die Farben werden verschluckt. So einen Tag hat Monet festgehalten:

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So malte Monet einen grauen Schneetag. 14. November 1840

Blau ist die vorherrschende Farbe und Grau.

Tipp: Wenn man Schnee malt und schwarz benutzt, dann wird es sofort grau und düster.

Schnee malen – die Revolution des Lichts:

Die magischen Momente fangen an, wenn der Schnee beginnt das Licht zu verstärken.

Jetzt wird der Schnee zu einem Reflektor, so wie man ihn am Fahrrad kennt.
Überall dort, wo es Licht gibt, reflektiert der Schnee. Er spiegelt förmlich die Farben der Umgebung.

Deshalb mein erster Tipp, Schnee ist nicht weiß, denn er ist ein Reflektor.

Die zauberhaften Farben des Schnees:

Da Schnee ein großartiger Reflektor ist, kann er in den Farben der Umgebung leuchten.
Natürlich sind die besten Farben, um Schnee zu malen Blautöne. Blau ist beim Schnee malen eine ganz raffinierte Farbe. Auch wenn Schnee natürlich nicht leuchtend Blau ist, suggeriert Blau Kälte.
Deshalb könntest du Schnee sogar in einem leuchtenden Kornblumenblau malen, dein Betrachter würde es super finden. Da die Farbe mit seinen innerlichen Erwartungen übereinstimmt.
Monet malt weißen Schnee geradezu als dezentes Feuerwerk von Farben, sas kannst du dir gut abgucken.

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Komme dabei aber nicht auf die Idee, man könne Schnee mit Deckweiß malen, denn dann verliert er seine Leuchtkraft.

In meiner Skizze musste ich, weil ich unterwegs war, bei weißem Schnee bleiben.

Möchtest du gedämpfte Farben, dann kannst du eine Farbe mit Zink  benutzen, zum Beispiel Lavendelblau, dies gibt den Aquarellbildern einen sanften Effekt.

Schnee malen – die warmen Farben zaubern gute Stimmung:

Merke die Kombination von Weiß und Blau wirkt kühl, die warmen Farben zaubern die Stimmung in Schneebildern.

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Monet 14. November 1840

Beim Schnee malen, braucht man fast immer Blau. Man sollte allerdings nicht die warmen Töne vergessen, denn dies macht die Bilder freundlich.

Schau mal ins Bild Monet hat eine ganze Palette kalter Blau und Grautöne für den Schnee. Du wirst in seinen Bildern aber fast immer Rosttöne finden. Die passen gut zum Winter, stärken aber, durch den komplimentären Effekt (siehe Komplimentärfarben), die Blautöne des Schnees.
Auch in meiner Schnellskizze wirst du das Spiel aus blauviolett und Orange finden.

Bei Malen des Schnees musst du jedoch aufpassen, wie sich Orange, Rost  und Blau mischen. Denn zusammen können Sie nicht nur grau ergeben, sondern auch braun, und dann wird der Schnee matschig. Mann muss ein Gefühl dafür finden, wieviel des grauen Winters man zeigen möchte. Monet macht das meisterhaft.

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Schnee ist nicht nur ein Künstler des Lichts, sondern auch ein Meister der Neutralisierung. Die weiße Pracht kann die Sättigung der Farben mildern und sie sanfter und harmonischer erscheinen lassen. Die Natur wird zu einer sanften Symphonie von Farben.

Schau in die Bilder und denke nach, was du in deinen Bilder umsetzen kannst.

Hier wird kaltes Rot (Magenta) und kaltes Blau, zum Beispiel Cerulian, eingesetzt. Das wirkt kalt, aber frecher und frischer. Diese Kombination benutze ich selber gern.

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Monet

Schnee malen und Kontraste:

Mit Schnee bedeckte Landschaften bieten uns ein Fest für die Sinne. Der Kontrast zwischen den dunklen Schatten und dem blendenden Weiß des Schnees verleiht den Farben eine erstaunliche Tiefe. Die dunklen Töne braucht man, um die Farben zu intensivieren, während sie sich vom schneeweißen Hintergrund abheben.

Tipp: Also keine Angst vor dunklen Farben! Die Ddunkelheit lässt das Weiß funkeln!

Schau mal in dieses Bild, es ist von Manet. Er setzt bewusst extrem dunkle Farben neben dem Weiß ein, so hat man den Eindruck, das Licht durchs Fenster scheint.

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Suzanne Manet von Manet  1865

Auch Monet benutzt diesen Trick in seinen Schneebildern.

 

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Du denkst jetzt vielleicht: Du liebe Güte, Claude Monet, ein unerreichter Meister! Wie soll mir das helfen, ich bin noch kein Weltstar der Malerei. Doch die Tricks, die die Meister anwenden, kann man sogar in kleinen Skizzen kopieren.

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Schau mal in meine Skizze, dort habe ich das Kirchendach an der rechten Seite ganz dunkel gemacht, ebenso wie die Tanne im Vordergrund. Dies hat  den gleichen Effekt wie bei Manet und Monet.

Schnee malen-Schatten die sich verstecken:

Schnee absorbiert weniger Licht als dunkle Oberflächen, er reflektiert das Licht, dadurch sieht man Schatten weniger gut, die Farbschattierungen sind sehr zart.
Manchmal muss man mit dem Pinselschattenmuster einfangen, die aufgrund des reflektierenden Schnees kaum zu sehen sind. Trotzdem ist es sinnvoll, dort wo sich Kernschatten befinden, bei einem Schneebild Schatten zu setzen.

Ganz ohne Schatten hast du kein räumliches Volumen in deinem Bild. Formen trennen sich nicht mehr. Deshalb mogele ich gern. Dafür kann man auf sehr zarte blaue Töne zurückgreifen. Dies sieht man bei den Schatten des Schnees auf den Weg oder auf der linken Seite. Ein Hauch von blau verstärkt die kühle Atmosphäre.

Merke zarte Schatten in Pastell sind hilfreich, um Schnee attraktiv zu malen.

Summary:
Der Schnee hat eine ganze Bandbreite von Farben, er ist nicht nur weiß. Schau dir die Bilder von Monet an und du siehst, wie viele verschiedene Farbflächen er aneinander gesetzt hat. Das Farbspiel des Schnees ist berauschend.

Tipp: Schau, welche Blautönen sich mit deinen warmen Farben am besten zu angenehmen Schattentönen vermischen.

Leg einfach los, ich freue mich über deine wundervollen Bilder. Wenn du deine Bilder postest, dann markier mich doch bitte darin, dann kann ich auch mal eure Werke bewundern. #malenmitTine

Leider musste ich die Kommentarfunktion abstellen, da ich mit Junkmails auf russischer Sprache zugeschüttet werde.

P.s.: Ich bin dir dankbar, wenn du meinen Blog erwähnst, wenn du veröffentlichst, denn so können mich auch andere finden.

Ich danke dir ganz herzlich,

Liebe Grüße Tine.

Liebe Leser, wenn du diese Artikel liest, dann denke bitte ab und zu ans Spenden. Kultur braucht Budget!

CHF

Weiterlesen zum Thema Schnee und Monet:

https://blog.herz-der-kunst.ch/wie-malt-man-schnee-und-kaelte/

Die Dächer wurden in NegativTechnik gemalt. Hier eine kleine Anleitung.

https://issuu.com/drawingattention/docs/da_dec_2023_/24?mc_cid=904d4c0086&mc_eid=1d0fdba79d

Zitathinweis: Die Bilder stammen aus den Wiki – Commos zu dieser Seite:

https://de.wikipedia.org/wiki/Claude_Monet

 

 

Weißes Papier schützen!

Weißes Papier! Das muss ich sofort töten! Mein Pinsel macht Jagd auf weiße Flächen. Da benehme ich mich wie eine Serienkillerin!

Kennt ihr das Problem?

Weißes Papier ist enorm wichtig!

Ein Bild ohne Weiß ist wie ein Schokoladenkuchen ohne Sahne.

Du hast bestimmt schon bemerkt, was passiert, wenn man das Weiß zu malt, wirkt ein Bild plötzlich dumpf, irgendwie uninteressant.

Wissenschaftlich passiert diese Wahrnehmung, weil uns plötzlich der Vergleich zum Weiß fehlt.

„Das Auge enthält spezialisierte Fotorezeptoren, die Licht und Farben registrieren und diese Informationen über den Sehnerv an das Gehirn weiterleiten. Weiße Flächen dienen als wichtige Referenzpunkte und beeinflussen die neuronale Verarbeitung der Farbinformationen. Weiße Flächen erzeugen starke Kontraste, die durch spezialisierte Neuronen in der Retina und im visuellen Kortex verstärkt werden. Dies führt zu einer verstärkten Aktivierung von Neuronen, die auf Farbwahrnehmung spezialisiert sind.“

Quelle unbekannt – aus den Uniunterlagen einer Freundin (sie ist Neurologin)

Das scheint mir logisch! Übersetzt für die Kunst heißt dies:

Dein Pinsel killt das Weiß und die Verarbeitung der Farben des gesamten Bildes klappt im Kopf des Betrachters nicht mehr so wie vorher. Der Vergleichsmaßstab fehlt.

Die komplette Wahrnehmung des Bildes wird anders.

Und dies erklärt mir auch, warum man Bilder durch das Übermalen von Weiß so schnell zerstören kann.

Klasse! Ein Pinselstrich reicht, um ein Bild verhunzen! Aber das wussten wir ja schon! Denn wir haben es alle immer wieder getan.

Also doch Rubbelkrepp? Himmel, das klebt noch drei Wochen an der Katze!

Weiß ist nicht das Nichts!

Wenn Weiß so wichtig ist, um Farben wahrzunehmen, dann heißt das im Gegenschuss, dass wir weißes Papier stehen lassen. Sehr oft vergisst man, dass man ein Motiv auch von außen malen kann.

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Bauernhaus in Biel bei Bern. Ich weiß das Bild ist fast schon ein Running Gag! Ich habe eine Leidenschaft für kleine Schweizer Bauernhöfe mit Hühnerstall. Niemand hat behauptet, dass ich kein Nerd sei!

Wenn man weißes Papier freilässt, dann nennt man dies Negativtechnik.

Negativ gemalte Motive sehen viel eindrucksvoller aus als Motive, die mit vollkommen mit Farbe gemalt wurden. Warum? Weil der Maler das Wichtigste schützt, eine gute Form und das Licht!

Weißes Papier ist nichts anderes als Licht!

Die anderen Farben wirken brillant und das Weiß wirkt supersauber, weil der Kopf den Vergleich hat.

Durch den Kontrast werden Motive sehr gut erkennbar und wirken klar.

Das Auge hat den direkten Vergleich zwischen hell und dunkel, dadurch scheint das Aquarell Sketching regelrecht zu leuchten.

Es wirkt attraktiv für den Betrachter, obwohl der Malaufwand sehr gering ist.

Weißes Papier schützen.

Eine gute Nachricht ist, dass man nichts braucht, um weißes Papier zu schützen. Die Spannung des Wassers reicht, das es nicht in das trockene Papier läuft.

Arbeitstipp:

Im Umkehrschluss heißt dies aber auch, dass die Technik nur auf trockenem Papier klappt, denn nur dann kann man die Form gestochen scharf herausarbeiten.

Jetzt mal im vollen Ernst, weißes Papier zu schützen ist nicht so einfach!

Ich habe wirklich diesen Zwang in mir, alles weiß zu überpinseln. Ich glaube, dies liegt daran, dass ich innerlich das Gefühl habe, wenn der noch weiß ist, dann kann das Bild nicht fertig sein!

Mit dieser Macke brauche ich Hilfe!

Es ist also nicht mehr so, dass ich sofort einen Exorzismus durchführen muss, wenn ich eine Flasche Rubbelkrepp sehe.

Das Ganze ist mir nur viel zu aufwendig. Trotzdem möchte ich in meinen Bildern ganz nebenbei kleine und feine Stellen vor meinem wildgewordenen Pinsel schützen. Und dies ist verflucht knifflig, gerade wenn man kleine Glanzlichter stehen zu lassen möchte.

 

Schwungvolles Malen und das präzise Aussparen von weißen Glanzlichtern verträgt sich einfach nicht!

Dann frage ich mich immer:

Bin ich zu wild – oder zu blöd, um weißes Papier stehen zu lassen??

 

Hilfe für „Weiß-Killer*innen“!

In letzter Zeit hilft mir ein sehr einfaches Material. Der Wachsstift, auch Wachs-Pastell genannt.

Aus Deutschland kenne ich Wachsstifte oder Öl Pastelle nur in daumendicken Formaten, damit Kinder sie in die Faust nehmen können. Doch in der Schweiz stehen für die Kinder kleine bleistiftdicke Wachs-Pastelle in jedem Supermarkt.

Und diese Stifte sind genial hilfreich, wenn man weißes Papier schützen möchte.

Man findet sie auch in Deutschland, wenn man nach den Produkten von Neocolor oder nach chinesischen Ölstiften Ausschau hält.

Weiße Highlights schützen!

Diese kleinen Stifte haben gegenüber den dicken Modellen einen wesentlichen Vorteil. Man kann sie in normalen Anspitzer anspitzen und deshalb feine Linien ziehen.

Schau mal in dieses Bild, siehst du die weiße Linie?

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Der kleine Haken daran ist, dass man den Wachsstift auf dem weißen Papier nicht sieht.
Wir arbeiten also blind, was ich nicht halb so tragisch finde, denn man macht ja keine ganzen Zeichnungen, sondern man setzt nur Highlights mit dem Wachsstift.

Tatsache ist aber das man mit dem Wachsstift feine Linien des Lichts aussparen kann.

Gerade wenn ich komplizierte Formen aussparen möchte, helfen mir die kleinen Wachspastelle.

Wachsstifte, um weißes Papier auszusparen – die Technik:

Schau mal ins Bild,  die feine Reling des Schiffes und die Pfähle im Wasser wurden ausgespart. .

Bevor das klappt, muss man ein bisschen trainieren.
Ohne Schweiß kein Preis! Wenn es so einfach wäre, dann würde es jeder machen!
Es ist eine Erfahrungssache, man muss herausbekommen, wie stark man den Stift aufdrücken muss, um die richtige Menge Wachs aufs Papier zu bringen.

Denn man sieht nichts. Tipp: Dreh das Papier hin und her, dann siehst Du die Reflexionen des Wachses im Licht.

Drückt man mit dem Wachspastell zu stark, dann werden die Formen plump, dann hat man das gleiche Problem wie mit dem Rubbelkrepp.

Tipp: das Wachspastell immer gut anspitzen.

Die besten Ergebnisse erhält man, wenn man die Wachsstifte eher zart benutzt.
Aber nicht zu zart, denn dann verschwindet die Linie in der Farbe und hält nicht frei.
Ein weiteres Problem ist, das man den Strich durchaus mit sehr dicker und klebriger Farbe überdecken kann. Die Farbe sollte also noch vom Wachs abperlen können und nicht zu dick aufgetragen werden.

Hier habe ich mit gelben und weißem Wachstift, gemalt.

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Ich hoffe, Du hast viel Spaß mit dem Tipp! Der Aufwand ist klein.

Liebe Grüße Tine

Kultur braucht Respekt und Mittel. Nur durch Spenden sind wichtig!

CHF

 

Weiterlesen bei Tine

https://blog.herz-der-kunst.ch/negativtechnik-spontan-malen-lernen/

Negativtechnik spontan Malen lernen!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Skizzenbuch – mach deine Kunst persönlich!

Gleich geht es darum, wie man im Bild oder im Skizzenbuch Erinnerungen festhält, aber zuerst eigener Sache:

Vielleicht habt ihr bemerkt, dass meine Kurse nicht gepflegt sind. Das ist so, weil ich ausgebucht bin. Schande über mein Haupt. Falls du mich sehen möchtest, gibt es nur eine Möglichkeit. Veranstalte einen Kurs, animiere deinen Kunstverein oder deine Urban Sketchergruppe oder sprich mit der Akademie in deiner Nähe:

Ich beginne nun, die Veranstaltungen 2024 zu planen. Wenn ihr selber, was planen wollt, nutzt bitte das Kontaktformular unten.

Monde und Jahre vergehen, aber ein schöner Moment leuchtet durch das Leben.

Heute geht es im weitesten Sinne um Bildentwurf im Skizzenbuch oder aus deinen persönlichen Erinnerungen.

Wie hält man sie fest, die schönen Erinnerungen? Was macht deine Bilder attraktiv?

Menschen, die ein Skizzenbuch führen oder vor einem Blatt sitzen, brauchen einfache Design-Tipps, um ihre Bilder persönlicher und ausdrucksstärker zu machen.

Wer wundervolle Erinnerungen festhalten möchte, der hat es etwas schwerer als ein Mensch, der nur vom Foto abmalt. Hier geht es nicht um einen Wettbewerb, dass das ab Malen vom Foto schlecht ist, sondern es geht darum, wie man seine eigenen Erlebnisse höchst persönlich und in schöner Form festhalten kann.

Die Betonung liegt auf persönlich! – Dazu möchte ich dir einen älteren Artikel empfehlen, er hängt am Blog an.

Wenn sich ein Skizzenbuch mit zufälligen Erlebnissen fühlt, dann stellt sich doch die Frage:

“Wie halte ich meine Erinnerungen am besten fest?“ -Und zwar so, dass es ansprechend ist!

Einstieg in den persönlichen Bildentwurf – erzähle dir eine Geschichte!

 

Mein erster Tipp für den Bildentwurf ist, male das, was dich wirklich berührt.

Versuche zu malen wie ein Erzähler. D. h. man bringt nicht jeden Schnickschnack ins Bild,

sondern setzt die wichtigen Erinnerungen und Beobachtungen in Szene.

Dies ist leichter gesagt als getan! Denn die Frage, was man weglassen soll, kann einen schier in die Verzweiflung treiben.

Doch Hilfe naht, denn es gibt eine einfache Methode, um festzustellen, was in ein Bild gehört. Man nennt das Visualisieren.

Ich habe im Unterricht eine merkwürdige Erfahrung gemacht. Lege ich meinen Schülern ein gutes Foto aus meinen Urlaubserinnerungen hin, dann haben sie enorme Probleme, das Foto in ein gutes Bild umzusetzen. Erzähle ich jedoch meinen Schülern, was ich erlebt habe, zaubern sie im null Komma nichts wahnsinnig gut Bildentwürfe.

Was steckt dahinter?  Visualisieren.

Das Gefühl und die Beobachtung machen ihnen klar, was ins Bild gehört!

Habe ich ein Foto, so möchte ich absolut detailgetreu alle Dinge auf dem Foto darstellen.

Aber ist das der Sinn eines Bildes?

Das kommt drauf an! Möchte ich Malen oder Zeichnen trainieren, kann diese Vorgehensweise sehr sinnvoll sein.

Möchte ich eine Erinnerung festhalten, werden viele Dinge im Bild unwichtig. Plötzlich ist nicht mehr jeder Pflasterstein wichtig, sondern das erlebte Gefühl.

Geschichten lassen sich viel leichter in ausdrucksstarke Bilder umsetzen als ein Foto. Die Gefühle aber ein viel mächtigerer Zugang zum Betrachter und ein guter Hinweis für den Maler, was ins Bild gehört.

Das Bild wird also emotionaler und dadurch besser!

Weglassen durch Geschichten lernen:

Mein Trick ist, dass ich mir die Geschichte meines Bildes kurz vor dem Malen selbst erzähle. So mache ich mir klar, was mich selbst an diesem Ort empfinde.

Dabei reichen zwei oder drei Sätze, die ich im Kopf formuliere, als wenn ich eine Postkarte an meine beste Freundin schreibe.

Wenn ich von meinem Urlaub am Atlantik berichte, werde ich meinen Brief nicht folgendermaßen beginnen:

Hallo meine Liebe, hier stehen sehr viele Häuser mit sehr vielen Fenstern!

Aber das genauso beginnen die meisten Menschen ihre Bilder. Ein bisschen merkwürdig, oder? Würdest du so das Gespräch über deinen Urlaub beginnen? Lass mich raten? Mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit nicht!

Beginnen wir von neuem mit der kleinen Erzählung:

Hallo meine Liebe, wir sind gerade in St.Malo. Bei Ebbe kann man kilometerweit über den Meeresboden laufen, was mich dabei absolut umhaut, ist das Glitzern des Lichts auf dem feuchten Meeresboden. Die Festung trotzt seit Jahrhunderten den Naturgewalten. Die dicken Mauern sorgen auch dafür, dass der Hafen bei Ebbe niemals trockenfällt. Du fühlst dich winzig neben diesen gewaltigen Mauern! Und mir klappt der Unterkiefer vor Staunen herunter, wenn hoch oben über meinem Kopf, ein gewaltiges Segelschiff im Wind schaukelte.

Ist die Skizze in deinem Kopf fertig? Das hoffe ich doch!

 

Das, was ich malen möchte, kann man mit wenigen Worten festhalten:

Glitzernde Feuchtigkeit, ich winzig klein und ehrfürchtig vor gewaltigen Mauern, und dann dieses Segelboot- es haut mich um for erstaunen! Mehr Geschichte braucht es nicht!

Ist das in meinem Bild drin, dann ist jeder Stein, jedes Fenster vollkommen egal!

Und jetzt das Bild:

 

St. Malo, Frankreich, Aquarell Tine Klein Bretagne Skizzenbuch

 

 

Trotz dessen möchte ich dir noch ein paar Tipps geben, wie man die Hauptmotive im Bild festhält. Denn es gibt Leitfäden.

Die Anordnung der Gegenstände im Bild – Die Reise des Auges im Skizzenbuch:

Auf einer Postkarte führst du einen Menschen mit Worten durchs Bild. In deinem Bild führst du den Menschen mit den Augen durch das Sujet.

Damit das gut gelingt, sollten die Hauptgegenstände so angeordnet sein, dass der Betrachter sie gut erfassen kann.

Für die Anordnung der Hauptgegenstände gibt es eine Reihe von Strategien. Dabei gibt es ein paar Möglichkeiten, die nicht ratsam sind.

Das Auge kann Gegenstände die direkt untereinander sind schlecht wahrnehmen.

Mach mal einen kleinen Selbsttest. Bewege deine Augen schnell rauf und runter. Du wirst feststellen, dass diese Bewegung nicht besonders angenehm für das Auge ist. Wahrscheinlich wird er dabei sogar schwindelig.

Wenn du nun deine Augen diagonal bewegst, wirst du feststellen, dass diese Bewegung für das Auge wesentlich angenehmer ist.

Dementsprechend ordnet man Gegenstände in Bilder besten nicht gerade untereinander an.

Hätte ich die Menschen direkt unterhalb des Schiffes oder vollkommen gerade unter dem Turm platziert, so würde ein anderer Mensch, die Menschen entweder nicht wahrnehmen oder den Bildentwurf als unangenehm empfinden.

Könnte man die Menschen nicht direkt neben das Segelschiff stellen?

Ja aber die Story würde sich verändern, der Mensch würde zu klein und der Bildentwurf langweilig. Doch sieh selbst:

Halte einmal mit der Hand den unteren Bereich des Bildes weg. So das Häuser und Boote mur waagerecht angeordnet sind. Also das Grün und der untere Teil des Meeres sind verdeckt. Das Bild wird langweiliger und verliert an Tiefe!

 

Skizzenbuch Tutorial Bildentwurf, Cadaques Aquarell Tine Klein

Bilder, bei denen die Motive wirken, als seien sie an einer Wäscheleine aufgehängt, sind in der Regel viel langweiliger, als Bilder bei denen die Motive diagonal, kreisförmig, dreieckig oder in Wellenform angeordnet sind.

Dreieckige Anordnung im Skizzenbuch:

 

Skizzenbuch Tutorial Bildentwurf, Basel Aquarell Tine Klein

 

Merke: Das Auge braucht einen Weg!

 

Ich hoffe, dieser kleine Tipp wird deine Bilder viel besser machen!

Liebe Grüße Tine

Liest du das gern? Kultur braucht deine Hilfe!

 

EUR

 

https://blog.herz-der-kunst.ch/reiseskizzenbuch-konservendose-fuer-schoene-erlebnisse/?

Reiseskizzenbuch – Konservendose für schöne Erlebnisse!

 

 

Raffinierte Spiegelungen für Eure Sketches

Spiegelungen!

Ich darf ein Geheimnis verraten! Ich gehöre nicht zu den Leuten, bei denen alles gleich funktioniert! Fast immer habe ich das Gefühl, ich bleibe unter meinen Möglichkeiten. Ich bin wie eine Eselin, die hinter der Möhre herrennt und doch nicht drankommt. Dann könnte ich auf einem Bein hüpfen, schreien und mir die Haare raufen. In solchen Momenten rufe ich meine Freundin Steffi an! Steffi hat einen anderen Stil, das Fachwissen dahinter ist jedoch das Gleiche. Auch sie hat enorm viel Humor, sodass unsere Fachsimpel- Gespräche nicht immer ganz ernst sind und das brauche ich in diesen Momenten! Gerade weil wir uns im Stil sehr unterscheiden, haben wir entschlossen, unseren Schülern ab und an Texte der anderen zur Verfügung zu stellen. Viel Spaß beim Lesen!

Ich male Reflexionen meist im Wasser!

 

Doch Steffi erklärt heute jedoch Spiegelungen in der Stadt.

Raffinierte Spiegelungen für Eure Sketches

Angenommen, Ihr kommt nach einem langen Arbeitstag nach Hause und müsst mit dem Magen in den Kniekehlen beim Anblick Eurer Katze die Idee von ihr mit einem Apfel im Maul aktiv verdrängen. Ihr habt aber so gar keine Lust auf Kochstress. Ein paar Streuselchen Schnittlauch, gehackte Walnüsse oder Salbeibutter machen jedes einfache Gericht ein bisschen raffinierter.

Seid raffiniert in Euren Urban Sketches!

Und das lässt sich wunderbar aufs Sketchen übertragen. Selbst, wenn Ihr nur Zeit für einen Quickie-Sketch habt, könnt Ihr mit feinen Profitechniken Euer Bild zu etwas Besonderem machen. Mit Aquarell lässt sich wunderbar subtil arbeiten und Licht erzeugen.

Zeigt die Welt in einer Autoscheibe!

Dies ist ein Ausschnitt aus einem Aquarell, in dem ich die Oberkante des Autos negativ herausgearbeitet habe. Das Licht fällt von hinten links ein und der rechte Teil der Windschutzscheibe liegt im Dunkeln. Der Fahrer ist zum Teil im Schatten. Solche Spiegelungen in Glas sehen raffiniert aus.

Zuerst habe ich lichten Ocker stark verdünnt auf das komplette Glas gelegt und den Fahrer dabei ausgespart. Als es komplett getrocknet war, habe ich mit einer Schattenfarbe (Alizarin Crimson mit Ultramarin und einem Hauch gebranntem Umbra) den Schatten aufgetragen, die linke Seite des Fahrers hell belassen. Auf trockenem Aquarell entstehen harte Kanten, wäre es noch nass, flössen die Farben ineinander.

Wo ist Eure Lichtquelle im Urban Sketch?

Um Lichtverhältnisse stimmig erscheinen zu lassen, müsst Ihr Euch eine Lichtquelle vorstellen, die sich an einer Seite, hinter oder vor dem Objekt befindet. Das kann die Sonne, eine Lampe oder sogar mehrere Lichtquellen sein. Ihr kennt alle die Szene im Cartoon, in dem die Saloontüren aufschwingen und der Held mit Revolver steht im Gegenlicht, d.h. mit der Sonne hinter sich. Scherenschnittartig in Schwarz. Ein Thema für den nächsten Blogbeitrag.

Bei einer Spiegelung entsteht ein Bild an einer glatten Oberfläche. Einfallendes Licht wird reflektiert. Gewölbte Scheiben zeigen Verzerrungen.

Diesen Sketch habe ich auf unserem Gülser Herbstmarkt gezeichnet. Das kleine TucTuc mit einem feinen Kaffeeangebot hat mir so gefallen. Ich habe ein Cerulean Blau für die gesamte Scheibe genommen und dann von unten etwas lichten Ocker ins Nasse einfließen lassen. Vorher habe ich mit schwarzem Fineliner gespiegelte Blätter gezeichnet. Die Scheibe war gewölbt und verzerrte, deshalb habe ich hier die Variante Nass-in-Nass gewählt.

Hier fährt das Auto im Dunkeln durch die Stadt und ich habe das Augenmerk auf die Rücklichter gelegt. Ich habe das Zinnoberrot ins Nasse laufen lassen, damit sie weich nach aussen strahlen. Die Scheibe habe ich dramatisch dunkel gemalt.

Wilde Schraffuren und Spiegelungen wirken immer dynamisch!

Als Zeichner könnt Ihr Dunkelheiten schraffierend herausarbeiten. In diesem Sketch habe ich mir die Spiegelung ausgedacht, um die Fenster raffinierter zu gestalten. Rhythmischer Wechsel von Licht und Schatten ziehen das Interesse des Betrachters auf sich.

Bezeuge das Hier und Jetzt in Deinem Urban Sketch!

Häufig sehe ich Fenster, die schwarz ausgemalt sind. Dies hat eine dramatische Wirkung, wirkt allerdings sehr hart. Wir verschenken damit die Gelegenheit, die Umgebung des Ortes zu erzählen. Etwas, das für uns Urban Sketcher so wichtig ist, denn wir bezeugen das Hier und Jetzt mit unseren Sketches.

Sitze ich unter Bäumen, fröstelnd im Herbst oder in der brütenden Hitze im Sommer? Ist der Himmel strahlend blau oder zieht ein Gewitter auf? Spiegelt sich das Fenster eines gegenüberliegenden Hauses?

Ich möchte Euch einladen, das nächste Mal, wenn Ihr zeichnet, genau hinzuschauen und Fensterspiegelungen wirken zu lassen.

Ich sende goldene Grüße an Euch durch die herbstlichen Nebelschwaden!

Habe die Ehre!

 

Stefanie

Hallo ihr Lieben, darf ich um ein paar ordentliche Spenden bitten?

Diese Angebote kosten Geld, wir stellen das für euch auf die Beine. Kultur braucht Budget!

Hier gehts zu Steffi:

https://fannyblumalt.blog/blog/

Blog

https://www.instagram.com/fannyblu64/

Weiterlesen bei Tine zum Thema:

Wasser malen – Aquarell, das heißt Wasser!

https://blog.herz-der-kunst.ch/wasser-malen-aquarell-das-heisst-wasser/

Malen lernen, wie macht man sich Kreativität leicht?

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Wir stehen am Wasser, es ist früh und noch kühl. Der Himmel ist weiß und das stählerne Licht des Zurchersees (Zürichsees) tanzt über das Wasser, mein Stift folgt ihm fröhlich. Schön, dass du da bist!
Wenn du Zeichnen und Malen lernen möchtest, dann macht dich das happy und manchmal quält es dich auch? Herzlich willkommen, das ist normal, denn du bist kreativ.
Kreative sind ein eigener Menschenschlag.
Mit unseren Höhen, Tiefen und Macken sind wir uns sehr ähnlich.
Und deshalb möchte ich heute über das Macken-Managment der Kreativen schreiben, zufällig hörte ich ein Lied bei meiner Nachbarin. Es handelt über unser Thema.
Hör mal rein:
Yvonne Catterfeld: „Besser werden“.  Und komm bitte zurück, damit wir über das „Besserwerden“ beim Malen sprechen können.
Es könnte sein, dass du dich wiederfindest.  Frau Catterfeld wird fälschlicherweise in den Schlager eingeordnet, die Texte sind aber so tief, dass das eindeutig Songwriter Texte sind. Hier singt ein Mensch über Erlebtes! Und Yvonne Catterfeld singt mir aus der Seele!
Warum kann eine Sängerin fühlen, was ich fühle? Und was du vielleicht auch fühlst?
Die schlichte Antwort ist:
Wir sind Kreative.

Wer sind Kreative? Und was hat das mit Malen lernen zu tun?

Im Kern ist ein Kreativer beschenkt. Ein großartiger Mensch, der den Mut und das Selbstvertrauen hat, etwas Neues erschaffen zu wollen.

Der Kreative ist der Mensch, der dafür gesorgt hat, dass die Menschheit nicht mehr in dunklen, feuchten Höhlen sitzt und sich eine karge Mahlzeit reinzieht.

Wir haben die Welt erschaffen, dafür gesorgt, dass wir Zentralheizung haben, bei toller Musik lecker essen können.

Ein Kreativer ist begeisterungsfähig, ist offen für Neues und hat Innovationskraft.

Also so sind wir Kreativen Glückspilze?

Na ja, eigentlich schon, auch wenn ich euch, meine Tausende von Lesern nicht kenne, ich weiß, dass ihr großartig seid. Weil jeder von euch den Funken der Kreativität in sich trägt.

Doch der Funke braucht Pflege!

Und genau hier liegt der Haken unserer Gabe! Wir haben den Gestaltungswillen in uns und im Gegenzug brauchen wir Fähigkeiten.

Wir müssen unsere Fähigkeiten steigern, um zu erreichen was mir möchten.

Dies ist sicher beim Malen lernen, genauso wie beim Singen oder beim Entwerfen von Häusern.
Wir Kreativen sind einfach Menschen, die wissen, dass es noch besser geht! So gesehen: Nörgler.😂
Und hier liegt der Haken! Kreative, egal in welchem Bereich, ob jetzt nun beim Malen, Singen, Entwerfen oder Programmieren haben alle eine gemeinsame Macke:
Kreative sind notorisch unzufrieden mit ihren eigenen Leistungen.
Sie entwickeln ein großes Maß an Eigeninitiative, Eigenmotivation und Beharrlichkeit, sie treiben sich voran, geiseln sich, hassen ihre Fehler. Deshalb trainieren sie unablässig oder sie sind frustriert, wenn es nicht funktioniert und keine Zeit da ist.
Ich kann niemals so gut sein, wie ich möchte!
Und noch so eine schmerzhafte Wahrheit. Es gibt immer Menschen, die ich besser finde als mich selbst.
Und ich finde nie genug Zeit, um all das zu erreichen, was ich möchte!
Kreative sind Menschen, die stark und zerbrechlich sind. Kreative sind Menschen, die sich strecken, um ihre Ziele zu erreichen.
Kreative sind bittersüß, da liegt Schönheit und Schmerz in der gleichen schönen Verpackung.
Und ich wette, Yvonne Catterfeld geht es manchmal auch so, denn sonst würde sie nicht so singen!
Wir sind beschenkt und verflucht!

Malen lernen und Strategien der Selbstmotivation.

Man macht Kunst nur für sich selbst!

Ein Liedfetzen zieht an mir vorbei:

„Der Läufer läuft nicht nur, um oben zu stehenUnd der Maler malt nicht für den höchsten Preis… Keine Geschichte wird erzählt, nur um die Größte zu sein.“ Song:  “ Besser werden“ Yvonne Catterfeld

Und doch ist die Wahrheit:

Ich will besser werden! Immer!

Und dies führt dazu, dass ich mich vorantreibe.

Viele Kreative sind sehr streng mit sich! Viel strenger als sie jemals mit den anderen wären!

Dies ist einerseits sehr gut, weil man schnell vorankommt, aber andererseits tut es weh.

Viele Menschen merken: Mit der wenigen Zeit, die ich habe, kann ich meinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden!

Dann hören sie auf mit ihrer Kunst! Das ist falsch! Denn Kunst gibt uns immer etwas! Auch wenn sie nicht perfekt ist.

Yvonne Catterfeld singt in ihrem Lied „Besser werden“:

„Muss denn wirklich alles besser werden, um gut genug zu sein?Weiter, schneller, höher, damit es endlich reicht?Wie sollst du denn besser werden, wenn’s so schwer ist, man selbst zu sein?Nur wenn du lachst, wenn du lachst, fällt dir ein: Besser kann es nicht sein“

Gerne darf man sich vorantreiben, aber die Stimmung dabei soll gut bleiben.

Und es gibt Wege, besser zu werden und Spaß zu haben!

Malen lernen in guter Stimmung:

Ein guter Weg, um sich in der Kunst voranzutreiben, sind Kunstfestivals. Dies ist ein Lebensgefühl und man trifft sich mit Gleichgesinnten, das macht Spass.

Dabei merkt man, die anderen sind auch nicht besser als man selbst.

Das ist sehr heilsam! Und man merkt, Kunst ist ein Weg, jeder fängt mal an. Manchmal verläuft man sich, und trotzdem ist es immer bereichernd und schön.

Insbesondere das Treffen mit anderen Menschen und Kulturen ist großartig, hier stolpert man ganz von selbst über Lösungen, an die man nicht gedacht hat. Dies ist inspirierend ohne Lernstress.

Melen lernen , lernen durch inspiration und internationale Einflüsse

Wir haben Spass! Das war in Chicago, liebe Grüße an Ruud und Peggy.

Malen lernen, Symposium der Urban sketchers in Chicago Tine, Ruud Peggy

Malen lernen ist die Kunst der Selbstmotivation:

Tatsächlich dürfte man mit solchen Dingen wie Malen lernen, Singen lernen oder anderem gar nicht erst anfangen, wenn man es sich logisch überlegt. Doch bei Kreativen gibt es diese innere Kraft, die uns dazu treibt. In Gemeinschaft wird es viel einfacher. Denn die Stimmung trägt einen. In Berlin hatten wir vor 14 Tagen 1000 Maler!

Letzte Woche in Zürich waren geschätzt so um 500 auf der Straße.

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Doch darum gehts nicht. Nicht höher, schneller, weiter, auch der Austausch mit 1 oder 15 Leuten bringt etwas.

Wir sind unsere Musen!

Apropos Musen!?

Kunst ist dazu da, uns und die anderen zu bereichern!

Wie bereicherst du dich selbst? Frisst du das Leben mit beiden Händen gierig in dich herein? Wissenschaftlich ist erwiesen, dass wir kleine Fehler und Rückschläge als viel schrecklicher empfinden als die Schönheiten des Lebens. Das Üble daran ist, dass ein gutes Leben als schlecht empfunden wird, weil kleine negative Dinge doppelt bis dreifach als Gefühl in uns durchschlagen!

Ein kleiner Fehler und schon finden wir unser Bild doof! So darf es nicht sein!!

Die Kunst ist jedoch ein gutes Mittel, das Leben mit schönen Erlebnissen zu füllen.

Schöne Erlebnisse muss man sich aktiv organisieren. Glück kann man für kleines Geld haben. Ein Butterbrot in der Tasche und ein Zugticket und das Malzeug auf dem Rücken. So einfach kann man Glück haben. Tine Klein Urban sketching, Aquarell Zurich, uskzurich2023, urbansketchersswitzerland, Zurich, Schweiz, Malen lernen, kreativ sein

Auf in die Natur oder an schöne Orte!

Davon hält dich nur dein innerer Schweinehund ab! Draußen malen ist etwas Schönes!

 

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Die Kunst füllt das Leben mit gutem Leben.

Beim Malen und Zeichen verankern sich gute Gefühle viel stärker im Menschen als bei einem kurzen Foto.

Sein wir doch mal ehrlich, oft haben die Menschen Fotos, aber keine Erinnerung an die Orte, an denen sie waren.

Weg mit dem Foto, nimm den Skizzenblock und verankere die Schönheit der Welt tief in dir!

DU wirst das Licht, die Schönheit, den Ort und die Gerüche und Geräusche für ewig speichern! Das Ergebnis ist Glück!

Wir strahlen wie die Honigkuchenpferde->

Das ist meine Freundin Nadja Pidan, ebenfalls Mallehrerin. Wir planen und reisen gerne zusammen. Geteiltes Glück ist doppeltes Glück. Dabei entstehen unterschiedliche Ansichten eines Motives, wir sind uns gegenseitig Muse. Bei ihr findet man häufig die gleichen Motive in anderer Technik.

Malen lernen -Gutes anhäufen

Man kann sich in seine eigene Kreativität verbeißen. Man weiß aus der Innovationsforschung: Kreativ ist man nicht unter Druck. Großartige Ideen entstehen in entspannten Momenten. Zum Beispiel unter der Dusche.

Ok. Duschen kommt beim Malen lernen vielleicht nicht in Frage!! Haha

Zeichner- und Malertreffen sind ein toller Weg, die Kreativität aufzulockern und zu entspannen.

Das Leben mit schönen Momenten zu füllen.

Malen lernen – Wie sammelt man Erlebnisse?

Generell gilt es einfach den Rucksack zu packen und loszulegen. Schöner wird es, wenn man Mitstreiter findet. Man motiviert sich gegenseitig! So schaut es aus, wenn ich mit meiner Freundin Claudia male:

Hilft einem Gemeinschaft im öffentlichen Raum zu malen? Man ist dann nicht die Irre, die einsam auf der Straße sitzt. 😎

Malkurs bei Tine Klein, malen lernen, Unterentfelden

Das Bild entstand bei einem meiner Kurse.

Wie findet man Mitstreiter?

Schau dich mal um, es gibt viele Maler- und Zeichnertreffen!

Mach mit!

Die Veranstaltungen sind oft nicht ganz einfach zu finden.

In der Schweiz findet man einige Veranstaltungen hier.

https://switzerland.urbansketchers.org/

International findet man auf dieser Seite Informationen:

https://urbansketchers.org/de/?fbclid=IwAR3zMHxdGIopAVS6yNs-XDcYC3qvgmrSAUnBoFf2YJRSVFTSh7X9Epeylcw

https://uskmem.clubexpress.com/content.aspx?page_id=4001&club_id=174485

Irgendwo auf den internationalen Seiten gibt es eine Liste aller Gruppen in allen Ländern. Und es gibt noch viel mehr inoffizielle Gruppen.

Die Herausforderung ist, sie zu finden.

Auf Facebook findet man viele Veranstaltungen:

Deutschsprachige Gruppe:

Wenn du hier fragst, findest du Menschen in deiner Nähe, in Deutschland und in der Schweiz:

https://www.facebook.com/groups/1400585770160589

Schweizergruppe:

https://www.facebook.com/groups/521679564516677

Ansonsten musst du gezielt suchen, zum Beispiel in Apps wie meet up:

Stichworte sind Urban Sketchers, Urban Sketching, usk, oder Pleinair, Pleinairmalerei

In Zürich heißt zum Beispiel eine Gruppe Paper, Pencil Caffeine. Bei mir in Basel heißt sie Dreiländereck:

https://urbansketchersdreilaendereck.blogspot.com/

Es ist ein bisschen Sucherei, denn jeder nennt seine Gruppe anders. Mal steht der Name der Stadt vorne oder hinten, mal heißt die Gruppe nach einer Region. Oder usk, urbansketching oder Urbansketchers. Aber mit etwas Herumprobieren findest du deine Gruppe.

Frage in den Gruppen oder auf den Webseiten oder gründe selbst eine Gruppe!

Liebe Grüße ins Wochenende Tine

 

Anerkennung für Kultur zeigen! ->

 

CHF

 

 

 

 

 

 

 

 

Farbe und Stift – Urban Sketching mit Aquarell


Farbe und Stift, das ist ein Dreamteam, dieses Wochenende werde ich in Zürich Sketching mit Aquarellfarbe unterrichten. Das Bild oben, ist auch ein Bild mit Farbe und Stift, doch der Stift schmiegt sich so nah an das Aquarell, dass sie eine Einheit bilden.Viele Menschen glauben Aquarell malen sei schwer. Eine altmodische Technik, für die man einen hohen Grad an Meisterschaft braucht um gute Ergebnisse zu erzielen. Weit gefehlt!

Es benutzen unglaublich viele Menschen Aquarellfarben

Wenn man dies nicht meistern könnte, wäre dies wohl kaum der Fall.

Die Farbe ist eine wunderbare Methode um komplizierte Motive zu handhaben, denn Aquarellfarbe malt sich fast von selbst, wenn man sie großzügig und mit Mut aufträgt, deshalb heißt mein Workshop in Zürich:

Farbe als gefühlvoller Leitfaden.

Dabei geht es darum, einen Ort durch einfache Grundformen einzufangen.
Dies einfachen Grundformen sind die Grundlage für lockere und großzügige Zeichnungen.

Sie sind eine Aufforderung zum Spiel zwischen Farbe und Stift.

Die meisten Menschen empfinden das „Ausmalen“ einer Zeichnung als normal und einfach.

Doch umgekehrt, also Zeichnung auf Farbe ist es mit etwas Übung, einfacher, freier, schneller und ausdrucksstärker. Warum?

Der starke Kontrast des Stiftes übertrumpft die Farbe mühelos. Die Farbe ist, solange sie weich aufgetragen ist, nicht formgebend.

Dies sieht man hier. Die Linie oben drauf, muss sich gar keine Gedanken um die Farbe darunter machen. Deshalb kann man Farbe frei und mutig auftragen, sie ist dann eine Plattform die der Zeichnung eine großen Auftritt gibt.

Im ersten Schritt beim Auftragen der Farbe kann man so gut wie keine Fehler machen.

der Stift kann auf der Basis der Farbe frei arbeiten.

Das Zauberwort ist Kontrast!

Denn der Kontrast zaubert aus der Farbwolke, ein gut erkennbares Motiv.

 

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Das schwierigste an der Methode ist das loslassen. Denn der Kopf begreift nicht so schnell,  dass sich Farbe und Stift entkoppeln dürfen.

Merke: Der Strich ist kein Gefängnis für die Farbe!

Farbe und Stift sind ein Team, doch der Stift darf sich frei über die Farbe bewegen! Dies sieht man an den Bäumen rechts, der Stift schafft die Formgebung auch allein.

 


Betonen durch Kontraste!


Mut, Humor und Lebensfreude sind nach wie vor die schönsten Kontrastfarben gegen das Grau der Welt.
KarlHeinz Karius (*1935)

Was im Leben Mut, Humor und Lebensfreude entspricht, ist in einem Sketching Licht, Schatten und eine abwechslungsreiche Linie.

Genauso wie im Leben braucht man in der Malerei oft etwas Anlauf um Dinge mutig zu meistern.

Lass dir versichern: Deine Startschwierigkeiten sind normal.

Um dies zu meistern, braucht man oft nur Erfahrung, man muss es regelmässig machen!

Die Schwäche von Bildern liegt oft in fehlender Leichtigkeit im Spiel von Farbe und Stift und dem passendem Mut zum Kontrast.

Und da gibt es viele Möglichkeiten um spannend zu arbeiten.

Die wunderbare Welt der Kontraste im Spiel von Stift und Farbe.

 

  1. Der Hell-Dunkel-Kontrast ist der wichtigste Kontrast im Spiel von Stift und Farbe. Der Stift ist meist deutlich dunkler als die Farbe. Deshalb ist mein erster Tipp, die Farbe nicht immer mit dem Stift zu umranden. Der Rand zerhackt den Zusammenhang der Farbe. Mein erster Tipp, wenn man Zeichnungen zur Lichtseite öffnet wirkt, dies harmonischer, leichter und luftiger.
  2. Trick Nummer 2: Der Stift darf sich von der Farbe lösen. Ist die Farbe zum Stift verschoben, entsteht ein merkwürdiger Effekt. Das Bild wird plastischer, weil es mehr Licht einfängt. Dadurch entsteht eine Art 3-D Effekt.
  3. Dunkle schwarze Tinten haben den Vorteil, dass sie alles sehr deutlich zeigen. Farbiges beginnt durch den Kontrast zur dunklen Tinte stark zu strahlen. Dies macht tolle Effekte, kann aber auch sehr hart wirken. Dabei gibt es deutlich mehr Möglichkeiten Farbe und Tinte zu kombinieren.
  4. Farbige Tinten sind eine sehr schöne Möglichkeit im Spiel von Stift und Farbe und der Kontrast von warmen und kalten Farben: Dieser Kontrast bezieht sich auf den Unterschied zwischen warmen Farben (wie Rot, Orange oder Gelb) und kalten Farben (wie Blau, Grün oder Violett). Es schaut super aus, wenn mit Komplementären Tinten auf Farbe malt. Eine blaue Tinte auf oranger Farbe fängt an zu leuchten.
  5. Tinte Ton in Ton: Wer sich eine Tinte sucht, die Ton in Ton zum Bild ist, hat eine Möglichkeit, die man mit schwarzer Tinte nicht hat. Mann kann in feuchter Farbe zeichnen! Dies geht nicht nur viel schneller, sondern es wirkt weicher. Da sich Tinte und Farbe mischen, entsteht eine enge und harmonische Bindung.
  6. Weniger ist mehr! Die grosse Form gibt die Farbe. Der Stift darf jedoch einige Kapriolen schlagen. Es sieht zauberhaft aus wenn der Stift „Mätzchen“ macht. Doch merke, dies wirkt nur wenn man nicht alles zeichnet. Beladene und völlig überfrachtete Zeichnungen erschlagen die Farbe. Sie wirken schwer.
  7. Groß-Klein-Kontrast: Dieser Kontrast bezieht sich auf den Unterschied zwischen großen und kleinen Formen oder Objekten im Bild. Die Farbe ist für das Grosse und Ganze und für die Stimmung. Der Stift liefert Form, Kontraste und kleine Detail. Kleine Details sieht man viel besser, wenn man sie nur vereinzelt einstreut!
  8. So richtig schön wird eine Zeichnung, wenn man den Mut hat unterschiedliche Lienenarten und Strukturen mit dem Stift zu zeichnen. Mach dir klar das du nicht nur gerade Linien machen musst, du kannst den Stift auch für Strukturen einsetzen. Punkte, Raster, Strichel…lass deine Hand tanzen.
  9. Abwechslung wirkt aufregend! Unterschiedliche Bereiche eines Sketchings können sehr aufregend und abwechslungsreich gestaltet werden. An einer Stelle hat man Aquarell pur, an anderer Stelle eine genaue Zeichnung oder man ergänzt die Farbe nur durch ein paar Strukturen.        
  10. Die Verteilung der Zeichnung auf der Farbe kann sehr unterschiedlich sein. Faustregel: Das Bildzentrum ist das Wichtigste, deshalb wird es am genauesten und aufregendsten gestaltet.
  11. Farbe kann flüssig und im einem Zug aufgetragen werden. Dabei sollte man beachten, das man das zusammentreffen von Komplementärfarben vermeidet, wenn keine Grau- und Brauntönen entstehen sollen.

 


Stift und Farbe im Bildzentrum treffen sich die Kontraste


Die Farbe:

Optimalerweise treffen sich die Kontraste im Bildzentrum, denn das Auge wird dorthin gezogen, wo sich die höchsten Unterschiede treffen.

 

Wir tragen also zuerst mutig und grosszügig die Farbe auf. Dabei achten wir darauf, dass die interessantesten Farbkombinationen dort sind, wo später das Zentrum des Bildes sein soll.

Kleine Fehler stören nicht, denn wir haben in der nächsten Schicht noch die Wunderwaffe Stift.

Es gibt beim Farbauftrag nur 2 Dinge zu beachten:

  • Weisse Stellen im Bildzentrum frei lassen und den Farbauftrag dort am aufregendsten gestalten.
  • Farben am Rand des Bildes weich auslaufen lassen. Keine harten Kanten, weissen Stellen und wilden Farben am Rand des Bildes. Warum? Das Auge würde aus dem Bild gerissen.

Faustregel: Du machst das aufregend was du zeigen möchtest.

Also Zurückhaltung an den Rändern des Blickfelds.

Einsatz des Stiftes:

Die Farbe kann man zum Rand hin viel leichter auslaufen lassen, deshalb ist der Stift das Mittel der Wahl um das Bildzentrum zu betonen.

Im Bildzentrum darf der Stift ausdrucksstark werden.

Zum Rand hin wird der Einsatz des Stiftes oft spärlicher. Es gibt jedoch eine Ausnahme:

Linien die zum Motiv hinführen sind in den Aussenbereichen eines Bildes, das Mittel der Wahl!

Liebe Grüsse ich freue mich ungeheuer auf Zürich!

Die Untermalung ist ein Thema, was eng mit diesem zusammen hängt:

https://blog.herz-der-kunst.ch/die-untermalung-im-skizzenbuch-und-urban-sketching/

https://blog.herz-der-kunst.ch/untermalung-das-gefuehl-unter-dem-bild/

Malen und Sehen Handout für Świdnica

Malen und Sehen hängen eng zusammen:

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass wunderbar genau gezeichnete und gemalte Bilder nicht so gut aussehen wie erwartet?

Das könnte daran liegen, dass diese Bilder eine Wirklichkeit zeigen, die nicht unseren Sehgewohnheiten entspricht.

Wir vergessen oft, dass der Mensch immer nur ein kleiner Teil des Großen und Ganzen ist, und so sieht der Mensch auch.

Der Mensch ist nicht in der Lage die ganze Wirklichkeit mit einem Blick wahrzunehmen! Die Welt ist zu groß und es gibt zu viele Dinge zusehen! Deshalb konzentrieren wir und der Brennpunkt des Auges erlaubt es uns nur einen kleinen Ausschnitt der Welt zu sehen.

Und doch malen und zeichnen wir ein bisschen hochmütig, als könnten wir mit den scharfen Augen eines Raubvogels alles sehen!

Dieses überladen von Bildern erfolgt nicht aus Hochmut, denn die meisten Kreativen sind die nettesten Menschen, die man sich denken kann. Wir malen so, weil wir unsicher sind!

Wir möchten ein gutes und ordentliches Bild machen!

Weder Malen noch Sehen sind einfach! Deshalb neigen Maler und Zeichner dazu, ihre Motive in kleine Stücke zu zerlegen, denn dies erscheint als die beste Methode um alles beim Malen besser zu kontrollieren.

Generell sind die meisten Menschen beim Malen totale Kontrollfreaks.

Im Laufe unseres Lebens haben wir es gelernt Fehler zu vermeiden. Wir haben gelernt, dass uns der Sturz mit dem Fahrrad weh tut, bemerkt dass die anderen lachen, wenn wir etwas nicht können, und wir mussten mit der Enttäuschung unserer Eltern umgehen, wenn wir nicht gut lernten.

Keine Fehler machen, das ist die Erkenntnis unseres Lebens!

Gerade beim Malen schlägt diese Eigenschaft sehr zu. Wir sind sehr korrekt, denn wir haben bemerkt, dass wir durch Fehler mehr Arbeit haben, oder Bilder ruinieren.

Generell scheint der Gedanke vollkommen absurd, in ersten Schritt unserer Malerei Fehler zuzulassen.

Wir versuchen doch immer unser Bestes zu geben.

Aber so absurd wie es scheint, wie wäre es Fehler in unserem Bild zuzulassen? Was würde passieren, wenn wir uns trauen die Farbe loszulassen?  Es wäre gut, denn unser Auge sieht unscharf. Und der Betrachter ist dir dankbar, wenn er einen normalen Blick sieht und nicht das Adlerauge eines Malers!

Deshalb können wir im ersten Schritt des Bildes so glücklich malen wie Kinder!

Mach es dir einfach! Denn der Mensch sieht nicht genau!

Wie funktioniert unser Blick?

Die Art wie wir sehen legt einen völlig anderen Malstil nahe. Der Mensch sieht nicht wie ein Raubvogel.

Wenn du kein Wunder bist, kannst du keine Maus in 700 m Entfernung erkennen.

Weder Malen und Sehen müssen ganz genau sein. Und trotzdem malen wir so als ob! Weil wir alles gut machen möchten, versuchen wir noch Fenster genau zu malen, die wir längst nicht mehr beachten würden, wenn wir wie ein normaler Mensch schauen.

Doch das ist unnatürlich, denn der Mensch hat nur ein kleines Blickfeld, in dem er scharf sieht.

Blickfeld und Peripheres Sehen:

Der Mensch hat ein zentrales Sehfeld, auf das er sich konzentriert, um Details und Farben wahrzunehmen. Das periphere Sehen hingegen ist unscharf und weniger farbsensitiv. In dieser Zone können Bewegungen und grobe Umrisse wahrgenommen werden, aber feine Details werden vernachlässigt.

Fakten über das periphere Sehen: Malen und sehen

  • Erstens Unschärfe: Die Auflösung des peripheren Sehens ist deutlich geringer als die des zentralen Sehens. Feine Details, klare Konturen und scharfe Kanten werden in diesem Bereich nicht so deutlich wahrgenommen.

Merke: Du kannst ungenau und verschwommen Malen! Dein Betrachter wird dies akzeptieren, weil er selbst so sieht!

  • Zweitens Umrisserkennung: Obwohl die Feinheiten von Objekten im peripheren Sehen nicht klar erkennbar sind, kann man grobe Umrisse und Formen wahrnehmen. Dadurch können wir eine allgemeine Vorstellung davon bekommen, was sich in unserem Sichtfeld befindet, ohne es direkt anzuschauen. Dies ist die wichtige Erkenntnis für das Malen.

Gerade weil wir Perfektionisten sind, ist es schwer zu begreifen Oft mal reichen grobe Umrisse für ein tolles Bild.

Merke Ungenauigkeit und Unschärfe verbindet Bilder zu einem natürlichen Blick.

Die Ungenauigkeit, Unschärfe und Verbindung der Farbe tragen zu einem harmonischen Bild bei.

Wo sehen wir scharf und wo ist Unschärfe in der Malerei erlaubt?

Der Mensch sieht ca 180 Grad! Er sieht jedoch nur ein einem kleinen Teil scharf.

  • Das zentrale Sehfeld macht ungefähr 2 bis 5 Grad unseres Gesichtsfeldes aus. Das bedeutet, dass der Bereich, auf den wir unseren Blick direkt fokussieren können, etwa dem Blickfeld entspricht, das wir haben, wenn wir einen Punkt anstarren und die Augen ruhig halten. In diesem Bereich haben wir die höchste Detailgenauigkeit und Farbwahrnehmung.

Merke: Es ist wichtig das du deinem Betrachter ein Bildzentrum anbietest. Hier sind eine wunderbare Farbigkeit und Vielfalt und Genauigkeit sinnvoll.

  • Peripheres Sehen: Das periphere Sehen umfasst den Rest des Gesichtsfeldes außerhalb des zentralen Sehens. Es kann je nach Quelle und Kontext etwa 175 bis 180 Grad oder mehr ausmachen. Das periphere Sehen bietet ein großes Gesichtsfeld, aber die Auflösung und Farbwahrnehmung sind hier deutlich geringer als im zentralen Sehfeld.

Merke: Du bist frei, bei einem Blick, sieht der Mensch nicht viel! Du kannst viele Dinge in Bildern einfach ausblenden oder verschwimmen lassen. Dein Betrachter wird es akzeptieren.

Die wichtigste Erkenntnis ist, dass du dich nicht selbst bei jedem Fehler beschimpfen musst.

Fehler sind Definitionssache -Farbe darf frei sein:

Ist dir schon einmal passiert, dass du Dich über ein Bild geärgert hast? Und die anderen fanden dein Bild trotzdem gut?

Wir Definieren alles, was nicht nach unserem Plan läuft als Fehler!

Ob etwas ein Fehler ist, hängt mehr mit unseren eigenen Ansprüchen zusammen als mit dem, was tatsächlich ist!

Tatsächlich hängen Fehler stark davon ab wie man selbst sozialisiert wurde.

Ein Architekt, der Zeit seines Lebens Angst vor Bauschäden hatte, wird es beim Zeichnen schwer haben, ein Fenster wegzulassen. Auch ein Buchhalter, der Zeit seines Lebens korrekt sein musste, wird Probleme haben ungenau zu sein.

Doch wer die Farbe frei lässt, wird erkennen, dass sie ihre eigenen Gesetze hat.

Denke immer daran 175 von 180 Grad unseres Blickfeldes sind ungenau.

Farbe braucht keine genauen Formen, um Gefühle und Informationen zu übermitteln.

Workshop Malen und sehen Swidnica, Polen,uskswidnica2023

Tatsache ist, dass sich die Farbe enorme Regelverstöße erlauben kann, ohne, dass die Informationsübermittlung im Bild gestört wird.

Man kann die Farbe im wahrsten Sinne des Worts laufen lassen.

 

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Wenn Farbe aus einem Motiv ausbricht, dann betrachten wir das als Fehler. Doch wenn sich die Farbe nicht an die Form hält, dann kann sie ihre Emotionale Wirkung besser ausüben.

Nur die Groben Formen müssen erkennbar sein!

Eigentlich ist dieses Bild eine Ansammlung von Fehlern und doch wirkt es stark!

 

Wer begriffen hat, dass Farbe Freiheit braucht, der versucht sie loszulassen, doch…

Die Farbe freilassen ist schmerzhaft!

Gerade weil man Angst hat Fehler zu machen, braucht es eine enorme Überwindung, Farben unkontrolliert laufen zu lassen.

Die Angst chaotischen Unfug zu produzieren ist einfach zu groß!

Erst wer den Sprung wagt wird merken!

Oh! meine Bilder gewinnen, sie werden besser!

Tine Klein Bern Münsterplattform, Tutorial Wie wird dein Bild aussehen.

Freiheit ist gut! Doch jede Freiheit hat eigene Regeln!

Mein Tipp ist, bleibe bei der zentralen Sache.

Findest du etwas schön, bedeutet es dir etwas, dann zeige es liebevoll und genau.

Was du damit tust, ist dem Betrachter zu zeigen, wo du hinguckst!

Was interessiert mich der Fußboden? Dort wo ich wenig Interesse habe, lasse loss!

Wichtig ist allerdings das die losgelassenen Bereiche keine zerstörerische Wirkung auf die wichtigen Bereiche haben.

Merke: am Rand des Interesses und Sichtfeldes löst sich die Farbe und Form auf!

Der Workshop in Świdnica -Polen:

Du bist frei und trotzdem geborgen!

Große Teile des Sichtfeldes sind unscharf und deshalb dürfen wir malen wie die Kinder.

  • Wir lernen die Farbe in einem einzigen großen unscharfen Klecks aufzutragen.
  • Ein wenig Farbtheorie hilft uns beim Malen keine schmuddeligen Farben zu erzeugen.

Im zweiten Teil des Workshops beim Sketchfestival in Polen lernen wir, wie man aus dem Farbklecks ein schönes definiertes Bild macht.

Wir fügen Schatten und Details zum Bild hinzu, damit die wichtigen Bereiche des Bildes schön werden. Wie unser Blick der im Blickfeld genau und farbenfroh ist.

Bilder werden durch dunkle Farben definiert!

Das Schöne ist, das man zuerst nur einen farbigen Klecks malen muss. Die Farbe arbeitet für uns. Doch dort, wo wir genau hinsehen, darf unser Bild genau werden.

Hier hilft uns der Stift, dunkle Farben und Schatten, um genaue Formen zu zaubern.

Wie setzt man dunklen Farben am besten ein?

Oft reicht es schon, wenn man ein Motiv im Blickfeld mit ein paar dunklen Strichen definiert, dies sieht man am Glockenturm. Obwohl das Gelb ausgelaufen ist, wird der Turm durch die Striche und den Schatten sichtbar.

Eine super Möglichkeit ist das man das Motiv von außen malt. Man malt die Dunkelheit neben dem Motiv und das Motiv entsteht wie von Zauberhand von selbst. Das sieht man links. Nicht die Kirche wurde gemalt, sondern der Baum. Wichtig, eine scharfe Kante entsteht nur dann, wenn das Papier trocken ist.

 

Dies sieht man ebenfalls am Brunnen. In den Bereichen außerhalb des Blickfeldes lässt man die Farbe laufen. Baum ganz links.

Wir sieht man das Spiel aus großer Grundform und Genauigkeit durch den Stift.

Workshop Malen und sehen Swidnica, Polen,uskswidnica2023

Wenn man Farbe laufen lässt, dann möchte man schöne Farben wie hier.

Lösungen für die Freiheit der Farbe! Malen und Sehen

Gefahren Punkt – Komplementäre Farben.

Malen und Sehen beruhen auf Vergleich.

Immer dann, wenn man Farben frei laufen lässt, dann gibt es ungewollte Vergrauungen.

Die Farbe sieht leider aus wie Erbsensuppe!

Dem immer dann, wenn komplementäre Farben ineinanderlaufen, entstehen graue Stellen, schwarze oder hässlich braune Stellen.

Die eine Farbe eliminiert die andere durch entgegengesetzte Wellenlängen.

Nun stellt man sich die Frage wie kann ich frei und glücklich arbeiten, wenn doch ständig die Gefahr von grauer oder hässlich matschiger Farbe besteht?

 Komplementärfarben vermeiden.

Man arbeitet auf einer Seite des Farbkreises zum Beispiel von gelb bis Rot. Hier entstehen keine matschigen Farben.

Tipp: Komplementärfarbe wird dann erst in einem 2. Schritt benutzt. Trocknen lassen ist besonders wichtig!

In Bereichen, wo die Farbe strahlen soll, darf nicht mit Komplementärfarbe gemalt werden, wenn die Farbe noch feucht ist.

Jede Farbe hat ihren Platz:

Es ist sinnvoll, wenn man großzügig Bereiche definiert, wo nur Farben sind, die untereinander schöne Mischfarben erzeugen. Kontraste mit Komplementärfarben setzt man später, oft auch erst nach dem Trocknen.

Malen und sehen Tine Klein Aquarell Basel

Brückenfarben:

Das Problem mit der Vergrauung löst sich schnell, wenn man sich Gedanken über eine farbliche Brückenlösung macht. Das Rot soll sich nicht mit dem Grün mischen. Dann muss eine Farbe dazwischen, die mit beiden Farben kein Grau bildet.

Ich freue mich unendlich auf euch!

Liebe Grüße nach Polen

Tine

Viele Umarmungen an das großartige Organisatoren Team in Świdnica, denn ohne eure Hilfe hätte ich den Besuch bei euch nicht geschafft!

Was ist Wissen wert?

CHF

Workshopunterlagen für Indien:

https://blog.herz-der-kunst.ch/brush-techniques-usk-proposal-for-pune-india/

Mischen lernen, Achtung Wechselwirkungen!

Letzte Woche stand Mischen lernen auf dem Programm!

Letzte Woche gab es keinen Blog. Warum? Ich war auf Malreise und es war wunderschön. In Gruppen zu malen, die sich kennen und mögen, ist wunderschön! So viel gute Energie!
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Danke an die Urban Sketchers in Bonn und Koblenz!
Kennst du ein paar Leute, ihr habt eine Urban-Sketching-Gruppe oder einen Kunstverein? Dann holt mich. Wird der Kurs nicht voll, ist es nicht schlimm, denn es gibt viele Menschen, die bei mir auf einen Workshopplatz warten.

Tine Klein Aquarell Markgräflerland, Malen lernen in Basel

 

Mischen lernen und Farben sehen – ist ein Überraschungspakt,  nur langsam wird man von der blinden Kuh zur Erleuchteten.

Beim Einräumen in die Spülmaschine merkt man, wer als Kind Tetris gespielt hat und wer blinde Kuh!

Wenn ich die Spülmaschine einräume, dann sieht es aus wie ein abstraktes Kunstwerk von Escher. Mein Mann ist jedoch ein Held, wenn es darum geht, die Spülmaschine einzupuzzeln, dann passt doppelt so viel rein. Doch wenn er vorm Kleiderschrank steht und es um Farben geht, dann hat er offensichtlich in seiner Kindheit Blinde Kuh gespielt.

Da mich mein Farbkasten seit der Kindheit begleitet, ist es mir unbegreiflich, dass ein Mensch nicht sehen kann, dass in zwei Khakitönen unterschiedliche Blaus stecken.

Er: ? Wieso is doch beides Khaki ….passt!

Farbe ist vielfältiger als gedacht:

Aber apropos Farben, die Wirkung von Farben ist so vielfältig, dass sich alle, auch die Profis, nicht so richtig auskennen.

Das Verrückte am Mischenlernen ist, dass es eine enorme Menge an Eigenschaften gibt, die man überhaupt nicht auf dem Schirm hat. Und so gelingt das Mischen von Farben oft nicht gut, denn aufgrund von Chemie und Farbeigenschaften ist gern ein Überraschungsfaktor dabei. Mischenlernen ist deshalb eine sehr spannende Sache, und auch wenn man schon lange malt, ist es immer noch spannend.

Profis haben deshalb meistens ein kleines Farbsetup, in dem sie sich blind auskennen.

Mischen lernen -Die verwirrende Vielfalt der Farbkontraste:

Der Laie denkt:  Ich mische eine Farbe und dann ist die Super!

Weit gefehlt, die Farben wirken nur durch ihre Nachbarfarben! Denn das Auge ist ein Vergleichsinstrument!

Moment! Du möchtest was über das Mischen lernen und nun rede ich über Farbkontraste?

Beim Mischenlernen ist man verwirrter als ein Chamäleon in einer Packung Smarties!

Weil es eben nicht nur um die eine Farbe geht, sondern um ihre Nachbarschaft! Die bestgemischte Farbe ist nichts, wenn sie sich durch die Nachbarfarbe negativ verändert!

Mach dir jetzt keine Sorgen, Verwirrung ist immer der Anfang der Erkenntnis!

Wie viele Farbkontraste kennst du eigentlich?

Nimm dir mal einen Moment Zeit, zähle sie auf und denke über ihre Wirkung auf Farben nach! Bitte lies erst dann weiter.

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Mischen lernen -Farbkontraste und ihre Wirkung auf Farben

Mischen lernen ist so chaotisch, weil man eine wunderschöne Farbe mischt, aber sobald sie auf dem Papier ist, verändert sie sich durch die Nachbarfarben….

Tine Klein Aquarell Markgräflerland, Malen lernen in Basel

  1. Helligkeitskontrast (Tonwertkontrast): Der Kontrast zwischen hellen und dunklen Farben. Eine helle Farbe beginnt zu strahlen, wenn sie eine dunkle Farbe in der Nachbarschaft hat. Wenn du also kein strahlendes Rot mischen kannst, dann liegt dies meist an der Nachbarschaft. Ist keine Dunkelheit in der Nähe, strahlt das Rot nicht. Dies gilt für alle hellen Farben, deshalb sind Ampelkästen meist schwarz. Hat Farbe zu wenig Pigment, dann verblasst sie, sobald Farben dunklerer Tonwerte dazu kommen. Setzt du also deine Dunkelheiten zum Schluss, werden alle Farbmischungen zu blass sein. Mischen lernen heißt unter anderem, die passende Dunkelheit zur hellen Farbe zu mischen. Auch in unserem heutigen Bild würde der Himmel und der Raps nicht leuchten, wenn das Grün der Bäume nicht mit Schwarz! angerührt wäre.
  2. Komplementärkontrast: Der Kontrast zwischen Farben, die sich gegenüber auf dem Farbkreis befinden, wie Blau und Orange oder Rot und Grün. Diese Farben machen sich gegenseitig schrill! Well der Abstand der Wellenlängen am höchsten ist. Eine normale Farbe kann durch diese Nachbarschaft plötzlich grell wirken. Dies kann Bilder beleben, super für AHA!-Effekte. Setzt man den Effekt jedoch zu großflächig ein, wird es schrill, billig und kitschig. Mischen lernen heißt hier, das richtige Maß des Komplementärkontrastes zu finden, oft ist ein Kontrast, der knapp neben dem Komplementärkontrast liegt, harmonischer und wirkt nicht so grell. Das nennt man Y-Kontrast. Farbe belebt sich harmonisch durch den Y-Kontrast, wer das beim Mischen beachtet, erzeugt frische Harmonie. 
  3. Warm-Kalt-Kontrast: ist der Kontrast zwischen warmen Farben (wie Rot, Orange und Gelb) und kalten Farben (wie Blau, Grün und Violett). Jedoch kann jede Farbe kalt oder warm sein. Ein Blau mit einem Schuss Rot z.B. Ultramarin zusammen mit einem kalten Blau, zum Beispiel Türkis, kann viel lebhafter und voller wirken als nur eine Farbe. Die Abwechslung von Kalt und Warm wirkt sehr attraktiv auf die Rezeptoren des Auges. Eine Farbe, die sacht ihren Farbton in Kalt und Warm wechselt, wirkt immer eindrucksvoller als ein Farbauftrag, bei dem nur in einer Farbe angestrichen wurde. Mischen lernen ist in diesem Fall das Mischen auf dem Blatt, man schaukelt die Farbe von Kalt zu Warm, indem man immer wieder den Farbton ändert zum Beispiel durch die Zugabe von kälteren und wärmeren Pigmenten. Eine Nass- in Nass-Technik. Schau mal wie der Himmel in der Farbe variiert.
  4. Kontrast zwischen deckenden und transparenten Farben: Der Kontrast zwischen undurchsichtigen und durchscheinenden Farben. Transparente Farben leuchten wunderbar. Aber erst der Kontrast zu deckenderen Farben lässt sie so richtig erblühen. Der Kontrast entfaltet sich besonders gut im Zusammenhang mit Dunkelheit. Generell lässt sich aber sagen, dass die transparente Farbe immer attraktiver auf das Auge wirkt, weil sie das Licht reflektiert. Eine matte Farbe kann eine transparente noch attraktiver erscheinen lassen. Mischen lernen ist hier oft schwierig. Tipp: Du musst genau wissen, welche Farben in deinem Kasten deckend sind. Die deckenden nehmen den transparenten sofort ihre Transparenz. Tipp:  Im Kasten deckende und transparente Farben trennen. Das Wintergrass ist matt und bräunlich,  siehst du, wie dagegen die gelben Flächen des Feldes strahlen?
  5. Strahlkraft: Es gibt Farben, die durch ihre Wellenlänge strahlen. Sie sind rein und klar. Diese Farben bilden einen starken Kontrast zu gebrochenen Farben, zum Beispiel Erdtönen. Erdtöne bestehen meist aus 2-3 Pigmenten. Strahlende Farben meist nur aus einem Pigment. Farben mit 3 Pigmenten sind oft sehr gedämpft, schau mal das matte Grün unten links. Das Auge wird sich zu den leuchtenden Farben orientieren, weil sie viel klarer sind. Mischen lernen heißt,  transparente und strahlende Farben vor den matten zu schützen. Dämpfen und verdrecken kann man immer! Eine gedämpfte Farbe wieder strahlen lassen, geht nicht! Bewusst transparente Farben und Farben mit nur einem Pigment kaufen. Denn dann verdreckst du beim Mischen nicht ungewollt! Braun und Grau erzeugst du dann, indem du Rot, Gelb und Blau mischst. Die Farben wirken dann zusammen sehr harmonisch. Warum? Weil sie aus den Farben bestehen, die du im Bild benutzt hat. Benutzt du gekaufte Töne, enthalten sie meist 3 Pigmente, die Gefahr, dass sich eines der Pigmente mit anderen Farben in deinem Bild beißt, ist hoch! Dann wirkt ein Bild ohne offensichtlichen Grund nicht harmonisch. Mischen lernen heißt also oft, Grundfarben miteinander mischen, anstatt zu vorgemixten Tönen zu greifen. 

Tipp und Summery: Teste welche Farben du benutzt, mach eine Farbprobe für dein Bild. Diess schützt dich vor unliebsamen Überraschungen. Farbeigenschaften übertragen sich beim Mischen ungewollt und Nachbarfarben entwickeln ungeahnte Macht über bereits aufgetragene Farben.

Liebe Grüße ins Wochenende Tine

Hast du das gewusst? Was ist Wissen wert?

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Noch ein bisschen Wissen zu Farbkontrasten und Farbharmonien die man beim Mischen kennen sollte

https://blog.herz-der-kunst.ch/farbharmonie/

Kleine Tricks zur Farbharmonie

https://de.wikipedia.org/wiki/Sieben_Farbkontraste

Quadratisches Bildformat für Instagram

Das quadratische Bildformat ist schwer in Mode. Mode und Technik spielen hierbei eine große Rolle. So waren früher ovale Bilder sehr verbreitet, heute macht die keiner mehr.

Die heutige Modeströmung wurde durch Instagram ausgelöst, weil man hier früher nur quadratische Bilder posten konnte.

Früher fand man kaum ein quadratisches Bildformat. Schon allein, weil kaum eine Kamera einen quadratischen Sucher hat. Und der Bildentwurf im Vergleich zu anderen Formaten recht schwer ist.

Mal vorneweg, es ist völlig hirnrissig, seine Bilder so zu konzipieren, dass sie auf Biegen und Brechen in die sozialen Netzwerke passen.

Tine Klein quadratisches Bildformat instagram Aquarell schloss Beuggen!

Wir wissen das und doch tun wir es, denn sonst könnten wir unsere Bilder nicht zeigen.

Vor Instagram war es geradezu verpönt in viereckigen Bildformat zu arbeiten.

Die allgemeine Lehrmeinung dazu war, dass sich dieses Format am besten dazu eignet strenge und statische Dinge zu zeigen.

In Quadraten lässt sich leicht absolute Symmetrie erzeugen.

Das liegt daran, dass alle Kanten des 1:1 Formates gleich lang sind. Dies wirkt stark, kann aber auch sehr langweilig sein. Generell hat man das Gefühl, dass ein quadratisches Bildformat sehr selten die optimale Lösung ist, denn es bietet weder nach oben noch nach unten besonders viel Platz für unsere Motive.

Ich vermute, dass das Marketing von Instagram auf ein quadratisches Format zurückgriff, weil sich sehr unterschiedliche Bilder in diesem Format gut zusammenfügen lassen können, denn…

Das quadratische Format bringt Ruhe.

Zu diesem Zeitpunkt haben sich wahrscheinlich haufenweise Maler und Fotografen mit der flachen Hand vor den Kopf geschlagen, als sie merkten, dass man in dieses soziale Netzwerk nur viereckige Bilder laden kann.

Ruhe ist zwar etwas sehr Schönes, doch den Bildentwurf macht diese Eigenschaft nicht einfacher. Alle vier goldenen Schnitte liegen im quadratischen Format, wiederum im Qudrat in der Mitte des Formates.

So landet im Bild der ganze Salat in der Mitte!

Wahrscheinlich hat der Erfinder von Instagram ein übles Karma, weil er von so vielen Kreativen verflucht wurde. Der kommt im nächsten Leben als Weinbergschnecke neben einem französischen Gourmetladen wieder. Ich sage dazu nur: Halte dich im nächsten Leben fern von Kräuterbutter!

Aber Kreative wären keine Kreativen, wenn sie nicht für alles Lösungen fänden.

Wir wissen nun auch quadratische Bildformate können großartig gestaltet werden.

Quadrat versus Hoch- und Querformat.

Zugegebenermaßen, habe auch ich oft Probleme durch quadratische Bildformate. Ich male meine Bilder nicht bewusst auf Instagram Größe. Dadurch seht ihr im Netz oft nur einen Ausschnitt eines viel größeren Bildes, den ich quadratisch zugeschnitten habe.

Tatsächlich ändert sich der Bildentwurf durch die Wahl der Bildformate dramatisch.

Querformate und Hochformate haben mehr Platz zur Seite beziehungsweise nach oben.

Dadurch kann man vorneweg ein Format wählen, was sich der natürlichen Form des Motivs anpasst. Das quadratische Bildformat passt sich jedoch nicht an. Hat man ein breites oder hohes Motiv, wird dieses automatisch kleiner.

Dennoch Schluss mit der Jammerei, Bilder passen sich immer ein wenig dem gewählten Format an.

Tine Klein quadratisches Bildformat Instagram Aquarell schloss Beuggen!

Betrachtet einmal das kleine Schloss in meiner Skizze. Automatisch male ich die Türme in dem extremen Querformat viel flacher. Nicht sieht blöder aus, als wenn sich ein Türmchen an den Rand des Formates quetscht.

Das Querformat hat Bereite, deswegen lassen sich dort gut Motive zeigen, die eine gewisse Weite haben. Der große Vorteil ist, dass man die gesamte Landschaft zeigen kann. Deswegen heißen diese Formate im englischen auch Landscape.

Das Querformat  erzeugt  vom Gefühl her eine gewisse Großzügigkeit.

Wenn man Weite erzeugen möchte, dann sollte man unbedingt auf ein Querformat zurückgreifen.

Im Querformat muss man auf jeden Fall aufpassen, dass man sich auf den richtigen Bildausschnitt konzentriert.

Die größte Schwäche dieses Formates ist, dass man genug Platz hat, um auch Unwichtiges mit ins Bild zu nehmen.

Bevor man anfängt zu malen, sollte man sich auf jeden Fall überlegen, was man von dem Motiv wirklich malen möchte.

In meinem Querformat sieht man auf jeden Fall, dass das kleine Schloss eine langhingestreckte landwirtschaftliche Anlage ist. Eigentlich ist das Schloss ein wunderschöner Bauernhof, der eine Verbindung mit der umliegenden Landschaft hat. Diesen Aspekt des Motives kann nur das Querformat wirklich zeigen.

Quadratisches Bildformat seine Stärken ausnutzen.

Wenn man ein quadratisches Bildformat richtig nutzt, dann kann man seine Stärken ausspielen.

Das Motiv landet bei einem 1:1 Format fast zwangsläufig in der Mitte.

Das führt dazu, dass das Motiv viel stärker wirkt als die Landschaft. Vergleiche einmal Bild 1 und Bild 2.

In dem ersten Bild ist das kleine Schloss Teil der Landschaft. Im Quadrat wirkt das kleine Schloss jedoch wuchtiger. Hier wird eindeutig klar, hier geht es um das Schloss! Also merke:

Ein quadratisches Bildformat, kann die Bildaussage verstärken, weil es kein Schnickschnack zulässt.

Das Quadrat erzeugt allerdings nicht automatisch eine eigene Bildaussage. In dem extremen Querformat entsteht die Bildaussage fast automatisch. Im Quadrat müssen wir selbst Hand anlegen.

Man hat so selten die Gelegenheit, Schnee zu malen. Vor allen Dingen aus eigener Beobachtung. Deshalb war mir die Schneelandschaft besonders wichtig.

Also merke: Benutzt du ein quadratisches Blatt, dann solltest du dem, was dir wichtig ist, am meisten Platz einräumen.

Dadurch bekommt der Schnee eine gewisse Bedeutung, nur so kann er mit dem Schloss mithalten.

Symmetrie ist etwas Schönes.

Zu viel Symmetrie ist nur auf den ersten Blick schön.

Vielleicht warst du schon einmal in einer Stadt, die von klassizistischen Baumeistern gestaltet wurde. Hier hat man wunderschön gestaltete Häuserblöcke, wenn man sich umschaut, hat man absolute Perfektion und Symmetrie. Kurze Zeit später ist man von der Symmetrie genervt. Denn man findet sich nicht mehr zurecht, eine Straße sieht aus wie die andere, und plötzlich hat man die Orientierung verloren. Schnell vergisst man, wo man überhaupt war, denn der Geist wird nicht mit genug Abwechslung gefüttert.

Was hat das Ganze mit einem Bild  im 1:1 Format zu tun?

Ist ein Bild zu symmetrisch, dann haben wir nichts, an das wir uns wirklich erinnern können.

Hätte ich den Weg so gestaltet wie auf dem ersten Bild, dann hätte er ausgesehen wie eine Landebahn.

Ein quadratisches Bildformat wird dann gut, wenn man es asymmetrisch aufteilt.

Ein quadratisches Format braucht Abwechslungen, zum Beispiel rasante Schrägen.

Mein Tipp zum Quadrat:

Nichts darf absolut vorhersehbar sein.

Und noch ein weiterer Tipp, der ein quadratisches Format aufwertet.

Stelle Gegenstände in den Bildvordergrund, dadurch erhält das Format eine räumliche Tiefe, die es von Natur aus nicht hat.

Ich wünsche dir viel Spaß, und ich hoffe, dass du ein paar neue Erkenntnisse für deine Instagram Bilder gewonnen hast.

Lg Tine

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CHF

Weiterlesen zu Komposition:

Komposition – Das Auge leiten

https://blog.herz-der-kunst.ch/komposition-das-auge-leiten/

 

Maskierflüssigkeit und Alternativen!

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In diesem Blog wird es weniger um Maskierflüssigkeit gehen, sondern um die Alternativen dazu. Ich hoffe mit dem Titel Menschen zu erreichen, die gerade nach Maskierflüssigkeit  Googlen.

Abdeckflüssigkeit ist ein scheußliches Zeug und meistens ist es unnötig.

Weißes Papier verschwindet gern

Weißes Papier ist beim Malen genauso gefährdet wie eine aussterbende Rasse.

Ich weiß nicht, woran es liegt, aber sobald man ein Pinsel in der Hand hält, hat man irgendwie das dringende Bedürfnis, alles, was Weiß ist, direkt zu überpinseln.

Obwohl diese kleine Zwangsstörung fast schon lustig ist, bleibt es doch schade um das weiße Papier.

Jeder der schon mal an der falschen Stelle das weiße Papier übermalt hat, hat sofort gefühlt, dass es falsch ist. Das Bild hat sofort verloren.

Henry Ford sagte einmal:

“Entweder du führst den Tag oder der Tag führt dich!“

Genauso ist es beim Malen! Man muss um die Dinge, die einem wichtig sind, kämpfen!
Selbst wenn ich nicht vorzeichne, also spontan loslege, dann markiere ich mir doch die Stellen, die Weiß belieben müssen! Weißes Papier ist eine der mächtigsten Möglichkeiten die Aufmerksamkeit des Auges zu steuern und deshalb ist es wichtig vorneweg über die weißen Stellen im Papier nachzudenken.

Warum ist weißes Papier so wichtig?

Das Auge ist ein Instrument, das über Vergleich arbeitet. Es sieht Räumlichkeit durch den Vergleich von Licht und Schatten. Dabei erzeugen reflektierende Dinge die größte Aufmerksamkeit.

Sobald wir in die Pubertät kommen, streichen wir Mädels uns die Lippen mit reflektierenden Lipgloss ein. Die Reflexion, erzeugt Aufmerksamkeit.

Wenn wir also die Aufmerksamkeit in unseren Bildern steuern wollen, dann ist das weiße Papier der mächtigste Faktor, denn hier haben wir die Reflexion. Wer alles übermalt, der hat den hellsten Tonwert nicht mehr. Und damit wurde das Leckerli lief fürs Auge ruiniert! Sprich durch das Übermalen haben wir den wichtigsten Orientierungsfaktor für das Auge entfernt. Und genau deshalb ärgern wir uns darüber maßlos, denn wir merken sofort, dass unsere Bilder schlechter geworden sind.

Maskierflüssigkeit

Gerade für Anfänger hält Maskierflüssigkeit eine ganze Reihe von Tücken bereit. Ist das Papier zu schlecht, dann erleidet Schaden beim Abrubbeln.

Mein erster Tipp, das Papier muss eine gewisse Härte haben. Gute Baumwollpapiere halten Maskierflüssigkeit in der Regel aus.

Billigere Papiere bekommen mitunter Probleme, wenn man zu wild in einem Bild herumrubbelt, dann erleidet die schon gemalte Farbe Schaden. Maskierflüssigkeit sollte deshalb sofort abgezogen werden, denn sie wird mit der Zeit immer härter.

Bei Maskierflüssigkeit gibt es im Wesentlichen zwei Sorten, die nach Ammoniak stinkende und die nicht nach Ammoniak stinkende.

Die nach Ammoniak stinkende Maskierflüssigkeit, hat deutliche Vorteile gegenüber der anderen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich diese Flüssigkeit besser an einem Stück abziehen lässt. Man muss also nicht wie verrückt in dem Bild herumreiben. Man findet einen Anfang und zieht das ganze Stück wie an einem Gummiband ab.

Die Maskierflüssigkeit lässt sich nur ungenau auftragen, sodass die präzise Außenform eines Gegenstandes nicht mehr gut wiedergegeben wird. Das Ergebnis schaut aus wie ein undefiniertes Loch!

Warum ist Maskierflüssigkeit häufig unnötig?

Abdeckende Flüssigkeiten sind im Aquarell nicht zwingend notwendig, wenn man weiß, dass  die Farbe die Grenze zu trockenem Papier nicht überschreiten kann.

Auch im Wasser, haben Moleküle Wechselwirkungen. Die Atome rudern in einer Flüssigkeit nicht ohne Kontakt hin und her. Sie gehen untereinander nicht allzu feste Bindungen ein. Trotzdem entsteht eine Oberflächenspannung.

Die Oberflächenspannung kann man bei flüssiger Farbe wunderbar benutzen, um weißes Papier zu schützen.

Achtet man darauf, dass das Papier wirklich trocken bleibt, dann kann die Farbe aufgrund ihrer Oberflächenspannung die Grenze zu dem trockenen Bereich nicht überwinden.

Alles was wir tun müssen, ist einen trockenen Bereich mit flüssiger Farbe zu ummalen.

Nichts wird passieren, das Papier wird weiß bleiben. Dies ist der Grund, warum Maskierflüssigkeit meistens völlig unnötig ist.

Maskierflüssigkeit oder gehts auch ohne. Aquarell von Tine Klein Toggenburg

Das sieht man hier beim Dach! Und der Wolke!

Weiße Flächen durch trockenes Papier! Wo liegen die Fehlerquellen?

Es gibt 2 bis 3 Fehlerquellen, die das System mit dem trockenen Papier etwas mühsam machen.

Die wichtigste Fehlerquelle ist der sorglose Umgang mit Feuchtigkeit. Ist das Papier nicht absolut trocken, dann treten die Atome der Farbe mit den Atomen des Wassers in Kontakt. Die Farbe überwindet durch diese Anziehungskraft mühelos die Barriere aufs weiße Papier.

Also merke:

Das Papier muss trocken sein!

Trotzdem ist es kein riesiges Problem, wenn das Papier einmal aus Versehen übermalt oder angefeuchtet wurde.

Es reicht, wenn man das Papier mit einem Tempotaschentuch abtupft. Ist die Oberfläche des Papiers wieder trocken, so bleibt der weiße Bereich geschützt.

Das Taschentuch kann man auch prima benutzen um weiche Übergänge zu schaffen. Die Wolke wurde am Rand mit dem Taschentuch bearbeitet,

Schwieriger wird es, wenn sich das Papier komplett mit Wasser vollgesaugt hat. Dies erzeugt man gerne bei Nass in Nasstechniken, damit es weiche Übergänge gibt.

Teueres Baumwollpapier bleibt sehr lange feucht, es ist aus dem gleichen Stoff wie ein Waschlappen.

Wer jetzt Flächen aussparen möchte, der muss das Papier trocknen halten, denn sonst verlaufen alle Kanten.

Technik:

 Was muss man beachten, wenn man keine Maskierflüssigkeit benutzen möchte?

Papier:

Denn wichtigsten Punkt habe ich dir bereits verraten, Achte darauf das die Fläche, die weiß bleiben soll wirklich trocken ist.

Es gibt aber noch 2 weitere Tricks, die helfen. Mann kann Wasser steuern.

Wer sehr viel Wasser benutzt wir Probleme haben diese Menge zu steuern. Ab einer gewissen Menge Feuchtigkeit hat man eine Überschwemmung auf dem Blatt. Wenn man auf dem Blatt eine Flutwelle auslöst, dann hilft natürlich die leichte Oberflächenspannung des Wassers nicht mehr.
Aquarellisten kontrollieren deshalb, wie das Wasser (Farbe) auf ihrem Papier abfließt. Das Papier wird schräg gehalten, damit das Wasser eine Fließrichtung hat.

Ich habe die grüne Farbe links unten einfach aus dem Blatt strömen lassen.

Wer im Skizzenbuch arbeitet, sollte dort die Flüssigkeit mit dem Taschentuch absaugen.

Wasser nimmt immer den Weg, der am leichtesten ist. Deshalb sollte man das Wasser von der weißen Fläche gezielt wegführen.

Pinsel:

Die Methode mit dem trockenen Papier, hat gegenüber der Maskierflüssigkeit den Riesenvorteil, dass sich sehr exakte und scharfe Kanten binden lassen. Die Form ist absolut präzise, anders als bei der zähen Maskierflüssigkeit.

Deshalb sollte man ein Pinsel wählen, der eine absolut scharfe Kante hat und keine nervöse Spitze.

Ich empfehle dafür einen Flachpinsel, so kann man Kanten ganz sauber ziehen.

Tape:

Nichts ist einfacher als die Stellen, die weiß bleiben sollen eben zu überkleben.

Dafür braucht man kleine Schere, man reißt ein kleines Stück Tape ab. Und klebt die gerade Kante vom Rand, entlang der Form die frei bleiben soll. So stückelt man die Form durch Tapefetzen zusammen.

Wichtig es muss ein Tape sein, dass nicht stark klebt!

Diese Technik eignet sich hervorragend für Häuser, oder Boote.  Bei Reflektionen hilft sie nicht. Erstaunlicherweise geht es viel schneller als mit Abdeckflüssigkeit, denn die muss trocknen und abgerubbelt werden.

Die Technik ist gerade gut für Menschen, die draußen malen, den ein bisschen Tape hat man immer dabei.

 

Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren

lg Tine

CHF

Evtl, gibt noch einen Workshopplatz am 19 und 20.11 in Bern. Das Thema ist drunter und drüber! Es geht darum, bekanntes Kunstmaterial anders und vielseitig einzusetzen. Infos bei den Urban Sketchers in Bern! Zum Beispiel: Eine Stift unter nasser Farbe, in nasser Farbe oder auf trockener Farbe – überraschend unterschiedliche und tolle Möglichkeiten eröffnen sich für deine Skizzen! Mit Material was man kennt! Tape als Abdeckflüssigkeit, Radiergummis zum Malen warte es ab! Und vieles mehr! Infos bei den Urban Sketchers in Bern!

 

 

https://blog.herz-der-kunst.ch/mogeln-mit-marker-ade-abdeckfluessigkeit/

Mogeln mit Marker adé Abdeckflüssigkeit