Baumwollaquarellpapier – 2 preiswerte im Test

Für meinen nächsten Kurs brauche ich Baumwollaquarellpapier– aber nicht irgendeins, sondern das richtige, damit meine Schüler die besten Voraussetzungen haben, um wirklich zu lernen. Lernen bedeutet nämlich auch, Fehler zu machen und diese Fehler mit offenen Armen zu empfangen. Fehler gehören zum Lernen wie der Name an der Haustür. Wer Fehler umarmen kann, wird auch große Fortschritte machen!

Wer noch nie einen Fehler gemacht hat, hat noch nie was ausprobiert. Einstein

Doch wenn es ums Malen auf Baumwollaquarellpapier geht, kann das ziemlich teuer werden.

Baumwollaquarellpapier -Ist gut immer teuer?

Meistens leider ja. Denn Baumwollaquarellpapier ist ja kein Massenprodukt wie Druckerpapier.

Und wer bisher nur auf heiß gepressten Industriepapieren gearbeitet hat, erlebt bei der Umstellung auf hochwertiges Baumwollpapier womöglich sein blaues Wunder.

Das Verhalten des Papiers ist völlig anders, und plötzlich scheint nichts mehr so zu funktionieren, wie man es gewohnt ist.

Auch wenn das neue, hochwertige Papier „wunderbar“ sein soll, hat man erst mal das Gefühl, dass gar nichts klappt.

Natürlich stellt sich dann die Frage: Warum überhaupt umsteigen, wenn man doch nur Bilder verdirbt und frustriert ist?

Die Antwort ist jedoch glasklar:

Viele Techniken lassen sich nur auf Baumwollpapier erlernen.

Es lohnt sich also unbedingt, sich mit Baumwollaquarellpapier auseinanderzusetzen.

Wer weiß, wie man auf verschiedenen Papieren malt, erleichtert sich das Leben ungemein. Denn je nach Papier verhält sich das Malen anders, und dieses Wissen hilft, künstlerische Darstellungen leichter und gezielter umzusetzen.

Da ich natürlich weiß, dass meine Schüler noch üben müssen, werden sie nicht gleich jedes Bild perfekt hinbekommen. Deshalb habe ich damit begonnen, preiswerte Baumwollpapiere zu testen – damit niemand Unsummen für das falsche Papier ausgeben muss.

Ich möchte meine Erfahrungen gerne mit euch teilen, denn damit lässt sich nicht nur Geld sparen, sondern auch viel Frust vermeiden.

Beim Testen der Papiere gehe ich sehr persönlich vor, denn Malen ist etwas sehr Individuelles. Jeder hat seinen eigenen Stil und seine eigenen Vorlieben. Mein Ziel ist es, die Papiere so genau wie möglich zu beschreiben, damit du herausfinden kannst, ob ein bestimmtes Papier für dich geeignet ist.

Heute habe ich zwei Papiere im Test:

  1. Baohong Artist Watercolor Paper (grüne Version) Academy watercolor paper Pad
  2. Hahnemühle Expression

Achtung alle Beobachtungen sind nicht allgemeingültig, wie ein Papier reagiert liegt immer am Malstil des Malers!

Das eine Papier 24 x 30 das andere 26 x 38 beide Blöcke haben ca. 15 Franken/Euro gekostet.

Beide Papiere sind zu
100 % Baumwolle,
Säure frei,
kalt gepresst,
und haben 300 g
CHF

 

weiterlesen bei Tine:

Bäume malen zauberhaftes Grün im Aquarell!

Hallo Ihr Lieben,

heute habe ich etwas ganz Besonderes für euch! Neben dem Blogpost gibt es diesmal ein kleines Video, in dem ich euch zeige, wie man Bäume malt. Auch wenn die Videos kurz sind, steckt jede Menge Arbeit dahinter.

Deshalb habe ich eine kleine Bitte: Das Video wird am Sonntagmorgen gegen 9:00 Uhr auf Instagram veröffentlicht, und daher kann ich es euch hier noch nicht verlinken. Ich würde mich riesig freuen, wenn ihr auf meinen Instagram-Account schaut und das Video mit allen teilt, die ebenfalls gerne malen. Da ich selten Videos mache, braucht es eure Unterstützung, damit es nicht untergeht.

Also, es liegt in eurer Hand—ich zähle auf euch! Los geht’s!

Los gehts! Bäume sind vielfältig!

Bäume zu malen ist eine wichtige Fähigkeit für eindrucksvolle Skizzen und Aquarelle.

Ob in einer Stadt- oder Naturkulisse, Bäume und Grünflächen sind fast immer Teil des Motivs.

Grund genug, sich diesem Thema intensiv zu widmen.

Kennt ihr den Spruch: „Weniger ist mehr“? Dieser Leitsatz ist nicht nur in der Kunst und Architektur bedeutend, sondern kann auch eure Malereien retten. Besonders beim Malen von Bäumen und Vegetation gilt:

Weniger ist oft mehr!

 

Grünzeug und Bäume malen – Weniger ist mehr!

 Wer brillant Bäume malen möchte, ist mit diesem Sprichwort auf der richtigen Spur.

Der Blick ins Klassenzimmer:

Was Bilder am häufigsten verdirbt, ist, sich in den Strukturen eines Baumes zu verlieren. Man schaut sich einen Baum oder Vegetation an und versucht, jedes Detail festzuhalten.

Das führt oft dazu, dass man genervt wird und anfängt zu kritzeln.

Ich habe Schüler gesehen, die beim Vegetation malen so genervt waren, dass sie in regelrechte Kragen geplatzt ist.

Ich habe Schüler gesehen, die beim Vegetation-Malen so frustriert waren, dass sie fast den Stift durchs Blatt gestochen hätten.

Hilfloser Aktivismus zerstört mehr als es hilft! Denn das Problem liegt darin, das ein Baum vollkommen anders gemalt wird, wenn er Hauptmotiv ist. Ist ein Baum teil der Landschaft oder der Kulisse spielen uns unsere Augen einen Streich.

Baume malen als Teil der Umgebung.

 

Der Mensch kann mit seinem Auge nicht so fokussieren wie mit einer Kamera.

Die merkwürdige Folge ist, dass ein Baum nicht ins Bild passt, wenn wir ihn so malen, als würden wir ihn direkt ansehen. Denn wenn wir uns eine Stadt anschauen, fokussiert unser Auge auf die Stadt, während die Hintergrundvegetation unscharf wahrgenommen wird.

Im Bild liegt der Fokus auf dem Turm, und die Bäume verschwimmen zu grünen Klecksen.

Der Fehler vieler Maler ist, dass sie die Bäume zu detailliert und fokussiert darstellen.

Sind Bäume und Vegetation jedoch nur Hintergrundmotive, ist die richtige Methode, um sie zu malen, eine lockere, leichte und verwaschene Darstellung.

Man deutet die Vegetation dabei nur leicht unscharf an.

Tipp: Bei Nebenmotiven reicht das Andeuten grüner Grundformen. Die Technik: feucht!

Bäume malen im Bildzentrum:

Je näher ein Baum deiner Blickrichtung ist, desto schärfer werden Bäume gemalt.

Je genauer wir einen Baum ansehen, desto schärfer wird er gemalt.

Das ist logisch, denn im Bildzentrum ist unser Auge am aktivsten. Hier braucht der Baum mehr Form, aber auch hier genügen oft einfache Grundformen.

Die Vorgehensweise: Zuerst beobachtet man die Form der Baumkrone und gibt sie vereinfacht wieder.

Die Grundform reicht meist aus, um dem Betrachter die Baumart erkennen zu lassen.

Auch hier gilt: Zu viele Details können das Landschaftsmotiv zerstören.

Zusammenfassung: Je näher der Baum am Bildzentrum ist, desto schärfer wird er gemalt, aber es genügen Grundform und wenig Detail. Die Formel: Kronenform plus Stamm reicht!

Baume ein wunderschönes Hauptmotiv:

Tine Klein Aquarell Tutorial Bäume Malen

Auch wenn Bäume nur ein Teil des Motivs sind, spielen sie oft eine entscheidende Rolle für die Stimmung.

Hier gilt: Da die Bäume nun ein wichtiger Bestandteil des Bildes sind, werden sie mit Licht und Schatten ausgearbeitet. Beachte dabei, dass der Baum umso schärfer und intensiver gemalt wird, je näher er an das Holzhaus heranrückt.

Beim Bäume malen sind die ersten Schritte zur Konkretisierung die Schatten unter den Ästen!

Die Formel „Kronenform plus Stamm“ wird also durch die Form der Äste erweitert.

Schau dir unten den Link zum Thema „Bäume malen im Herbst“ an, dort wird diese Vorgehensweise genau erklärt.

Das Ziel dieser Methode ist es, die Grundform des Baumes präzise herauszuarbeiten.

 

Bäume malen, die schönen Details:

Bäume malen mit schönen Details: Grundsätzlich geht es beim Bäume malen immer um die Form der Krone.

Doch was ist mit den schönen Details?

Nur selten, wenn ein Baum alleine steht, können diese gezeigt werden. Sobald er in ein Motiv integriert wird, gilt das Gesetz der begrenzten Formenanzahl.

Das bedeutet, dass unser Kopf ab einer bestimmten Anzahl von kleinen Formen überfordert ist. Wenn man schöne Details wie Blätter oder Äste zeigen möchte, beschränkt man sich auf einige Anschauungsbeispiele.

So habe ich bei meinen Pinien ein paar Striche verwendet, um zu zeigen, dass sie stachelig sind. Doch die Grundform der Baumkrone und die passende Farbe bleiben entscheidend.

Besonders markante Details, wie die roten Stämme der Pinien, sollte man ruhig übertreiben—das macht eure Skizzen und Aquarelle einprägsam und besonders!

Kleine Details sind zu schön, um sie wegzulassen, aber „Weniger ist mehr“ bleibt das Motto.

Übertreibt Grundformen, typische Farben und besondere Details ein wenig, um eure Werke unvergesslich zu machen.

Liebe Grüße,
Tine

P.S.: Museen werden öffentlich gefördert, doch Autoren erhalten oft nur geringe Honorare für Kunstbücher, was das Schreiben zu einem Minusgeschäft macht. Wenn ihr also über euer Hobby in

Liebe Grüße Tine

Museen werden öffentlich gefördert, auch wenn es wundert Autoren bekommen für Kunstbücher so wenig Honorar das es ein Minus geschäft ist sie zu schreiben. Möchtest du also über dein Hobby mit Qualität lesen, dann denke ans spenden.

CHF

Weiterlesen bei Tine:

https://blog.herz-der-kunst.ch/baeume-malen-hingucker-im-herbst/

 

Bäume malen! Hingucker im Herbst.

 

 

 

 

Entwickele deinen Malstil!

Ein lockerer Malstil – das klingt so einfach, oder?

Für viele Menschen, die Malen lernen, heißt Malstil, Schönheit, Ordnung und Sauberkeit.

Dagegen ist nichts zu sagen, wenn es passt! Immer wieder wird uns eingetrichtert, wie wichtig Ordnung ist. Alles muss sauber und ordentlich sein!

Doch mal ehrlich, fühlst du die Welt wirklich so? Ist sie für dich alles geordnet und geplant?

Für viele von uns wirkt die Welt doch eher chaotisch, ein endloser Tanz, bei dem die Schritte oft ungeplant und die Melodie ständig wechselt. Jeder Tag bringt neue Rhythmen mit sich, die uns herausfordern, mitzuschwingen, selbst wenn wir manchmal stolpern.

So fühlt sich für mich Malen an! Wie ist es bei Dir?

Ein Motiv und nie entspricht es meinen Ansprüchen! Liegt das am Malstil?

Mein heutiges Beispielbild ist das für mich schönste Haus in Barcelona. Seit Jahren ist es jedoch mit einer riesigen Plastikplane verhangen, und davor tobt das Chaos einer riesigen Straßenbaustelle. Seit acht Jahren warte ich nun darauf, dieses großartige Haus in aller Schönheit und Seelenruhe malen zu können. Doch ist die Welt nicht so, wie sie ist? Muss Impressionismus wirklich so aussehen wie zwischen 1860 und 1920?

Wie verbogen ist mein Malstil, wenn ich die Welt nicht so zeigen kann, wie sie ist?

 

Tine Klein, Aquarell Barcelona Tutorial Malstil im Aquarell

Vielleicht sollten wir uns fragen, ob der heutige Impressionismus nicht ebenso das Chaos, die Unvollkommenheit und die ständige Veränderung widerspiegeln sollte, die unsere Zeit prägen. Warum also nicht die Hektik und Unordnung der Baustelle in das Bild einfließen lassen?

Es geht doch darum, die Welt so zu zeigen, wie wir sie empfinden – lebendig, unvorhersehbar und voller Bewegung.

Malen macht ruhig, aber muss der Malstil ruhig sein?

Ich selbst sehe mich als glücklichen Menschen, aber auch ich verliere ab und zu den Takt. Die Momente wirbeln um mich herum, und wenn ich male, versuche ich, all das festzuhalten. Aber warum sollte ich das ordentlich tun, wenn ich die Welt gar nicht als ordentlich empfinde? Oft habe ich das Gefühl, dass alles aus allen Richtungen auf mich einstürzt. Nimm zum Beispiel diese Straßenkreuzung, die ich seit Jahren versuche zu malen. Ständig ist dort Baustelle, alles ist im Chaos. Wie soll man da ein perfektes, aufgeräumtes Bild schaffen?

Wenn ich wild Skizziere, sieht man, was ich fühle!

Tine Klein BCN Laetana, Blog zum Malstil im Aquarell.

Und trotzdem genieße ich das Malen der chaotischen Umgebung, denn dabei werde ich ruhig, mein Kopf ist klar, und ich genieße die Welt, ob sie chaotisch ist oder nicht! Wenn ich ein Bild male, das meiner Weltsicht entsprechen soll, dann ist das Letzte, woran ich denke, Ordnung. Wenn ich an meinen Malstil denke, darf dann Ordnung das prägenste Element sein?

Ich spüre das Chaos in mir, diese innere Stimme der Veränderung, die mir zuflüstert, dass nichts wirklich fest ist, dass selbst die sichersten Pläne durch den kleinsten Windstoß hinweggefegt werden können.

Tine Klein BCN Laetana, Blog zum Malstil im Aquarell.

Ordnung und Chaos prägen den Malstil

In einer Welt, die ständig in Bewegung ist, sehne ich mich natürlich auch nach Ordnung, nach einem klaren Weg.

Und den finde ich natürlich auch! In meinem Kopf!

Malen ordnet meine unruhigen Gefühle. Wenn ich dem Bild Ordnung und Sauberkeit aufzwinge, dann habe ich das Gefühl, ich verbiege meine Beobachtung.

Logischerweise verändert sich der Malstil mit der Sichtweise der Person. Wenn ich mich also zu einem ordentlichen Malstil zwinge, dann passt dies zu meiner Erziehung, aber nicht zu meiner Beobachtung.

Das Leben ist ein weites Meer, und die Wellen können uns jederzeit in neue Richtungen treiben.

Und genau das will ich in meinen Bildern zeigen: das Chaos, das mich umgibt und durchströmt. Ich denke, dass der Impressionismus heute vielleicht einfach schneller ist, weil so viel in so kurzer Zeit passiert. Ich versuche, das Chaos nicht als Feind zu sehen, sondern als Lehrmeister.

Ein berühmter Schweizer Maler sagte einmal: „Chaos und Ordnungssinn treiben ein Bild voran.“

In diesem Sinne mische ich Farben, überlappe Formen und lasse Neues auf Altem entstehen.

Vielleicht ist es am Ende gar nicht das Chaos, das uns beunruhigt, sondern unsere Sehnsucht nach einer klaren Linie inmitten dieses bunten Wirrwarrs.  Auch wenn man ein wenig veränderungsmüde ist: Ich versuche, mich nicht mehr vom Chaos aus der Bahn werfen zu lassen. Dinge übereinander und ineinander zu malen, könnte vielleicht sogar eine Philosophie der Zeit sein. So vieles passiert gleichzeitig nebeneinander und in rascher Abfolge. Warum also sollten meine Bilder aussehen, als hätten wir gerade eine Bombendrohung hinter uns wäre die Stadt evakuiert worden, leer und leblos.

Das Malen sollte uns Freiheit bringen, oder bist du ein Farbdrucker?

Durch die Veränderung meines Stils versuche ich, eine gewisse Wahrhaftigkeit in meine Bilder zu bringen, eine Wahrhaftigkeit, die mir fehlt, wenn ich etwas nur ordentlich abzeichne.

Was bedeutet das für deinen Malstil?

Wie könntest du deine Bilder verbessern? Vielleicht solltest du dich mal einen Moment zurücklehnen, bevor du malst und darüber nachdenken, wie du Dinge wirklich wahrnimmst.

Ist saubere Ordnung das, was dein Bild bestimmen sollte, oder gibt es andere Charaktereigenschaften, die deine Sicht prägen?

Letztlich steckt in all dem die uralte Frage des Künstlers:

Wer bin ich? Und was habe ich zu sagen?

Wenn du mit deinen Bildern unzufrieden bist, dann experimentiere damit, was du in ihnen zulässt.

Den Weg zu deiner ureigenen Komposition kann ich dir leider nicht beschreiben, das ist ein langsamer Selbstfindungsprozess, der eng mit deiner eigenen Natur verknüpft ist.

Aber ich kann dich dazu ermutigen, darauf zu hören, wie du bist, wie du siehst, und es zu akzeptieren.

Weltsichten sind unterschiedlich! Dies ist kein Plädoyer gegen ordentliche Bilder!

Ein Malstil entsteht aus dem Wesen des Malers:

Ich kann dir erklären, warum meine Bilder so aussehen, wie sie aussehen.

Wenn ich etwas Chaotisches und Provokatives entdecke und es nicht festhalten kann, dann halte ich es in wilden und dynamischen Pinselstrichen fest.

Schöne Dinge begeistern mich, also zeige ich sie oft etwas überspitzt.

Die Welt empfinde ich als absolut vielschichtig, und daher lasse ich in meinen Bildern viele verschiedene Techniken, Schichten und Farben zu.

Meine Art zu reagieren ist kein Fehler! Lasse deine Emotionen mit dem Pinsel zu, denn dies entwickelt deinen Malstil!

 

Was brauchst DU? Wer bist DU?

Finde es, das ist der Weg des Malers…ein Leben lang.

Hier mein Tipp: Schau dir ein Motiv in aller Ruhe an. Setz dich auf eine Parkbank, genieße die Szene, trink dabei etwas Schönes. Dann hol dein Skizzenbuch heraus und zeichne die Szene, ohne hinzusehen. Das ist die Essenz dessen, was du gesehen hast – und das muss ins Bild! Alles andere beruht auf deiner Sicht der Dinge.

Kämpfe darum, die Welt so zu zeigen, wie du sie siehst!

Skizziere frei ohne nachzudenken, denn dann zeigt sich deine Persönlichkeit!

Liebe Grüße Tine

Liebe Leserinnen und Leser,

im deutschsprachigen Raum ist es für Autorinnen und Autoren leider kaum möglich, mit dem Schreiben über unser gemeinsames Hobby Geld zu verdienen. Der Markt ist einfach zu klein, um davon leben zu können.

Möchtest du weiterhin spannende Inhalte in deiner Muttersprache lesen? Dann unterstütze uns mit einer Spende, damit wir auch in Zukunft Artikel und Geschichten auf Deutsch veröffentlichen können.

Vielen Dank für deine Unterstützung!

 

Was ist eigentlich Impressionismus?

https://www.lumas.de/mag/impressionismus/?srsltid=AfmBOopi1Idsp_IDZrFY_ZsyS9SFiSv9qMG09GdO3objvelx6zM3D3lV

Lernen von unseren Vorgängen wichtige Tipps von Paul Klee!

https://blog.herz-der-kunst.ch/malen-lernen-mit-paul-klee/

 

Aquarellregeln und andere Märchen!

Böse Mädchen brechen die Regeln!

Meine Oma war eine schlaue Frau! Sie sagte:

„Wenn du ein Problem nicht lösen kannst, liegt es daran, dass du dich an zu viele Regeln hältst!“

Das fanden meine Eltern nicht lustig, als ich meinen Künstler-Vater traf, sagte er:

„Ich lehre dich die Regeln, die wirken, bis du schlau genug bist!“

Da wusste ich, das ist ein Starker!

Aquarellmalerei ist eine wunderbare Welt voller Möglichkeiten, und ja, es gibt so einige Regeln und Mythen, die sich hartnäckig halten. Wahrscheinlich weil sich viele unsichere Menschen daran klammern! Aber seien wir ehrlich: Manchmal lohnt es sich, diese Regeln ein bisschen zu biegen oder sogar zu brechen! Lass uns mal locker über ein paar dieser „No-Gos“ plaudern und schauen, wie viel Wahrheit wirklich dahintersteckt.

Aquarellregeln, die man gerne bricht. Deckende Farben – ein No-Go?

Na ja, nicht unbedingt! Klar, deckende Farben sind in der Aquarellmalerei eher unüblich, aber wenn du sie geschickt einsetzt, können sie wahre Wunder wirken. Lavendel oder Royalblau, die dank ihres Weißanteils deckend sind, haben es in sich! Fast jeder Aquarellist hat sie mittlerweile in seiner Farbpalette. Ich liebe Royalblau für den Himmel. Mit viel Wasser wird die Farbe transparent, aber als Basis ist sie schön deckend. Zum Mischen würde ich sie eher nicht verwenden, außer du möchtest einen weichen Grauton erzeugen.

Royalblau ist dafür perfekt – es macht Grau richtig schön und gefällig…

was wahrscheinlich der Grund ist, warum es so viele bekannte Aquarellisten verwenden.

Damit hätten wir schon mal zwei Mythen widerlegt: „Man benutzt kein Weiß“ und „Man benutzt keine deckenden Farben“. Pustekuchen!

Auf meinen Bildern siehst du weiße Reflexe, meistens lasse ich das weiße Papier dafür frei. Aber mal ehrlich, kleine Patzer passieren. Kannst du an den Dachkanten erkennen, welche Lichtreflexe gemalt sind und welche ausgespart? Wahrscheinlich nicht!

Also ja, Weiß aus der Tube ist absolut okay, wenn man es einsetzt wie Salz.

Schwarz ist tabu?
Einige Aquarellregeln sind sehr sinnvoll, doch trotz dessen: Jein. Ich gebe zu, großflächig eingesetzt und in Mischungen kann Schwarz tatsächlich die Farben dreckig wirken lassen. Aber wenn du Schwarz gezielt und in kleinen Mengen einsetzt, kann es ein echter Gamechanger sein. Der Trick ist es nicht zu vermischen, keinen Dreck zu produzieren. Und hast du schon mal von Alvaro Castagnet gehört? Der Typ setzt seine Schatten mit einem transparenten Grauschwarz, dass er „Grey Fresco“ nennt. Der Clou:

Die Untergrundfarbe scheint noch durch, was für einen genialen Effekt sorgt!

„Man darf das Papier nicht verletzen!“

Tine Klein Aquarell Neuchatel. Urban Sketching Tutorial zum Sinn und Unsinn von Aquarellregeln!

Eine der ersten Lektionen, die ich beim Aquarell gelernt habe, war:

„Du darfst das Papier nicht verletzen!“

Klingt erst mal vernünftig, oder? Das bedeutet, nicht mit dem Pinsel auf dem Papier herumzurubbeln, bis es krisselig wird. Ja, der Gedanke ist gut und richtig, denn wenn du das Papier malträtierst, kann die Farbe ungleichmäßig einziehen und fleckig werden.

Manchmal ist es sogar richtig cool, das Papier „zu verletzen“.

Aquarellregeln sind so lange richtig, bis man durch einen Verstoß tolle Ergebnisse erzielt. Damit kannst du nämlich tolle grafische Strukturen in deine Bilder zaubern. Ein kleines Ritzen hier und da, und du hast feine Linien, die perfekt zum farbigen Untergrund passen, weil die Pigmente schön ins Papier einsickern. Schau dir mal die beiden rechten Häuser und die Baumstämme in meinem Bild an – die feinen Linien sind genau durch solche Techniken entstanden.

Aquarell ist unforgiving – Im Aquarell kann man nichts verändern?

Totaler Quatsch!

Natürlich sagt man, dass Aquarelle ihre Spontanität und Frische verlieren, wenn man sie nachbearbeitet. Und ja, da ist was Wahres dran. Aber es gibt auch eine Menge Techniken, mit denen du nachträglich eingreifen kannst, ohne das Bild zu ruinieren.

Schau dir meine Segelboote an – die sind nicht gemalt, sondern aus der Farbe herausgewischt, so kann man Details herausarbeiten, ohne die typische Leichtigkeit des Aquarells zu verlieren.

Naturhaarpinsel vs. Synthetikpinsel

Früher schwor man auf Marderhaarpinsel – und die sind auch heute noch super, keine Frage.

Aber die Zeiten ändern sich, und mit ihnen die Pinseltechnik. Naturhaarpinsel fassen enorm viel Wasser, was auf kleinen Formaten zu einer kleinen Katastrophe werden kann. Besonders wenn du Details malen möchtest, kann ein guter Naturhaarpinsel schwierig sein. Die Spitze ist oft zu weich und unkontrollierbar, was zu unschönen Wasserflecken und beim feuchten Pinsel zu Wasserflecken führen kann.

Hier kommen moderne Synthetikpinsel ins Spiel! Die haben sich in den letzten Jahren massiv verbessert. Sie fassen mittlerweile mehr Wasser, sind flexibler und dabei viel kontrollierbarer. Für Reiseskizzen zum Beispiel benutze ich oft nur einen einzigen Synthetikpinsel – er ist einfach praktischer und liefert super Ergebnisse.

Das siehst du auch hier im Bild.

Aquarellregeln – Wenn man den Hintergrund verstanden hat, darf man sie brechen:

Stell dir vor, du stehst an einer roten Ampel, aber die Straße ist gesperrt. Würdest du da wirklich warten? Wahrscheinlich nicht! Genau so ist es beim Malen: Glaub nicht blind an die ganzen Märchen, die man dir erzählt. Frag warum!

Sei mit mir Ronja Räubertochter und werfe Regeln über Bord!

Aquarellregeln sind kein Selbstzweck, sondern nur eine Hilfe, um Fehlerquellen auszuschalten. In diesem Bild habe ich so einige Regeln einfach über Bord geworfen. Zuerst habe ich Neuchatel gemalt und erst danach den Himmel. Die Fenster? Die habe ich direkt in die noch feuchte Farbe gekratzt. Die Boote? Herausgewischt, ganz locker. Und alles mit nur einem großen Pinsel. Schande über mein Haupt, ich habe Weiß benutzt.

Wenn du die Regeln einmal wirklich verstanden hast, dann macht dich das Brechen der Regeln richtig glücklich und frei – das gibt deiner Kreativität den Raum, den sie verdient!

Was lernen wir daraus? Alle Aquarellregeln und Mythen haben irgendwo einen wahren Kern. Aber hey, wer sagt, dass man sie nicht brechen darf? Wer neugierig ist und Neues ausprobiert, der findet oft Lösungen, die das Leben (und die Kunst!) einfacher und spannender machen.

Also breche die Regeln, werde zum Aquarell Gangster, aber mit Verstand!

Liebe Grüße ins Wochenende

Tine P.S.: Ich habe die Workshops neu veröffentlicht.

https://blog.herz-der-kunst.ch/aktuelle-kurse/

Unten gibt es noch Links zu Regelbrechern!

Liebe Leserinnen und Leser,

im deutschsprachigen Raum ist es für Autorinnen und Autoren leider kaum möglich, mit dem Schreiben über unser gemeinsames Hobby Geld zu verdienen. Der Markt ist einfach zu klein, um davon leben zu können.

Möchtest du weiterhin spannende Inhalte in deiner Muttersprache lesen? Dann unterstütze uns mit einer Spende, damit wir auch in Zukunft Artikel und Geschichten auf Deutsch veröffentlichen können.

Vielen Dank für deine Unterstützung!

EUR

Aquarellregeln brechen leicht gemacht:

Hier werfen Künstler Aquarellregeln mit genuss über Bord!

Castagnet Schwarz und transparenz : https://www.instagram.com/p/CrslBUzh2e2/ 

Folly erst dunkel dann hell: https://www.instagram.com/reel/C94OwHJNTRq/

JF Arnaud zauberhaftes Wasser durch weiß aus der Tube: https://www.instagram.com/p/C5xi4_DNQAJ/

Ein blog über weißes Papier:

https://blog.herz-der-kunst.ch/weisses-papier-schuetzen/

Weißes Papier schützen!

 

Vom Motiv zum Bild! Gewinne Ausdrucksstärke

Vom Motiv zum Bild

Nicht jedes schöne Motiv ergibt automatisch ein gutes Bild.

Oftmals ist die Realität zu komplex, um sie direkt in einem Bild festzuhalten. Wie lässt sich die Realität so umsetzen, dass ein stimmiges Bild entsteht?

Eine klare Vorstellung gewinnen!

Um eine komplexe Szene im Bild zu vereinfachen, ist es wichtig, mit einer klaren Vorstellung zu beginnen. Bevor ich überhaupt anfange zu malen, möchte ich genau wissen, was ich mit meinem Bild ausdrücken und erreichen will.

Heute zeige ich das an einem industriellen Motiv.

Bei industriellen Motiven ist dies besonders wichtig, denn ihre Vielfalt oder Monotonie können ein Bild erdrücken. Industrielle Motive benötigen, vielleicht mehr als andere, eine klare Vision!

Was will ich mit diesem Bild sagen?

Wenn man genau weiß, was man malen möchte, hilft einem das ungemein. Inwiefern? Diese Vision dient mir als Leitfaden für alle kreativen Entscheidungen, die ich treffe, auch wenn es darum geht, die Szene zu vereinfachen.

Ob geplant oder spontan – jede Entscheidung zur Vereinfachung sollte immer mit der ursprünglichen Idee übereinstimmen.

So arbeiten alle Entscheidungen harmonisch zusammen, um am Ende ein stimmiges Bild zu schaffen.

In dieser Location gab es viele Motive, die ein Bild wert gewesen wären. Wenn ich versuche, all diese Motivanteile ungeordnet in einem Bild unterzubringen, entsteht Chaos.

Vom Motiv zum Bild – das bedeutet Vereinfachen

Manche denken, Vereinfachung bedeute lediglich, Details wegzulassen. Natürlich spielt das eine Rolle, aber es gibt noch viele andere Möglichkeiten, eine Szene stimmig zu gestalten.

Wie entscheide ich, was zu tun ist, um ein gutes Bild zu erzeugen?

Vom Motiv zum Bild – Schritt für Schritt

Schauen wir uns ein Beispiel an: Hier am Kraftwerk gibt es viel zu sehen. Der Rhein strömt auf das Kraftwerk zu, die Turbinen summen, ein Polizeiboot liegt im Wasser. Es gibt Hafenkräne und Baukräne. Die Staumauer ist von einer verwirrenden Metallkonstruktion gekrönt, und die vielen Metallpfeiler werfen Schatten. Es gibt viele Hochhäuser und viel Landschaft.

Kurz gesagt, die Szene erschlägt dich! So kann ich das nicht malen, sonst bräuchte ich 20 Quadratmeter Papier.

Mein erster Tipp: Was dich anzieht, ist wichtig!

Mein Auge wird zum Hafen und den Kränen gezogen wie magisch, im Foto kaum zu sehen, in Realität absolut dominant!

Ein Ziel formulieren

Zuerst muss eine Idee in Worte gefasst werden.

Hier ist es der Mensch und wilde Natur.

Um ein stimmiges Bild zu malen, muss ich nun entscheiden, was ich betone, was ich weglasse und was ich weniger intensiv darstelle.

Die Kernfrage lautet:

Welche Elemente werde ich beibehalten, welche weglassen und welche abschwächen?

Zuerst formuliere ich, was mich fasziniert: das enge Nebeneinander von wilder Natur, Wasser, Industrie und menschlicher Aktivität.

Vom Motiv zum Bild : Mit Bedacht weglassen

Zuerst beschneide ich die Szene, damit sie meiner Idee entspricht. Hafenanlagen, Kraftwerk und Staumauer passen nicht gleichberechtigt auf ein Bild.

Beim Beschneiden eines Motivs sollte man dessen Identität wahren. Mich faszinieren das Kraftwerk, der Kai und die Kräne. Von der Staumauer bleiben nur die Schatten, weil es sonst einfach zu viel wird.

Das Bild muss fassen was du siehst und fühlst, aber nicht alles was auf ein Foto passt!

 

Die Staumauer wird schweren Herzens geopfert, damit ich die Geschichte von Industrie und Natur erzählen kann.

Andeuten ist oft besser als weglassen:

Viele Dinge, die man zeigen will, sollte man nur andeuten. In Kaiseraugst gibt es viele sehr hohe Häuser, und doch ist die Natur am Wasser zauberhaft.

Die Hochhäuser wirken im Dunst, als seien sie Teil der Landschaft, also male ich sie so.

Ich trage die erste Farbschicht mit einem sehr großen Pinsel auf. Da ich große, breite Pinselstriche gemacht und die Anzahl der Striche auf ein Minimum beschränkt habe, war dieser Schritt in wenigen Minuten erledigt.

Der große Pinsel hindert mich daran, mich in den Details zu verlieren.

Dann habe ich die Hochhäuser mit wenigen Pinselstrichen angedeutet, sodass sie mit den Hügeln der Landschaft verschmelzen. Oft male ich bei Dingen, die nicht Teil der Bildaussage sind, nur den Schatten. Dafür kneife ich die Augen zusammen und male dann nur sanft das Dunkle.

Wer nur Schatten zeigt, malt keinen Schnickschnack.

Auf diese Weise wird es leicht, kleine, unnötige Details wegzulassen.

Vom Motiv zum Bild – den Inhalt stärken:

Alles, was zur Bildaussage gehört, wird gestärkt

Um den Kontrast zwischen Menschenhand und Natur zu zeigen, male ich die Natur weich und in vielen vitalen Grüntönen.

Das Kraftwerk und die Kräne male ich in leuchtenden Rottönen – das zeigt, dass diese Elemente zusammengehören und unterstreicht die Kraft der Menschenhand. Das stärkt meine Bildaussage.

Das rote Dach des Kraftwerks habe ich in einem Rot gemalt, das sich deutlich von der Natur absetzt. Das Ziel war es, den Komplementärkontrast so zu nutzen, dass sich die Gegensätze gegenseitig verstärken.

So werden die beiden Dinge, die ich zeigen möchte, deutlich sichtbar: das industrielle Motiv und die Natur.

Vom Motiv zum Bild – halte es simpel

Dank der begrenzten Farbpalette konnte ich ein einfaches, aber harmonisches Farbschema schaffen. Dieses Bild habe ich in 40 Minuten fertiggestellt – mit nur einer einfachen Idee und wenigen Materialien (zwei Pinsel, weniger als acht Farben und Papier). Alle Entscheidungen, die ich bei der Vereinfachung dieser Szene getroffen habe, wurden von der Vision beeinflusst, die ich zu Beginn hatte.

Es gibt viele Wege, mit Komplexität umzugehen, und keine einfache Formel dafür, wie man sie vereinfacht.

Oft hilft es, Dinge, die nicht zum Thema gehören, etwas uninteressant zu gestalten.

Doch hinter jeder Entscheidung steht die Frage: Gehört es zur Bildaussage oder nicht?

Das Wichtigste ist, dass alle Entscheidungen zur Vereinfachung die Vision des Künstlers unterstützen. Die Antworten „ja“, „ein bisschen“ oder „gar nicht“ helfen dabei, zu entscheiden, was man malt. „Ja“ bedeutet Vollgas, „ein bisschen“ bedeutet ohne viele Details, und „gar nicht“ bedeutet, lass es weg oder deute es nur an.

Faustregel: Setze deine ganze Energie in deine Idee!

Viel Spaß, ich hoffe, das hat dir geholfen!

Liebe Grüße ins Wochenende,
Tine

Liebe Leserinnen und Leser,

im deutschsprachigen Raum ist es für Autorinnen und Autoren leider kaum möglich, mit dem Schreiben über unser gemeinsames Hobby Geld zu verdienen. Der Markt ist einfach zu klein, um davon leben zu können.

Möchtest du weiterhin spannende Inhalte in deiner Muttersprache lesen? Dann unterstütze uns mit einer Spende, damit wir auch in Zukunft Artikel und Geschichten auf Deutsch veröffentlichen können.

Vielen Dank für deine Unterstützung!

CHF

Franken nd Euro entsprechen sich in etwa!

 

Noch ein bisschen Wissen rund ums Motiv:

https://www.starboxx.de/wissen/motiv.php

Der Hake Brush: Macht deine Bilder locker!

Bevor wir anfangen, es gibt einen Kurs, der mir sehr am Herzen liegt. In diesem Kurs lernst du, den Pinsel zu verstehen, danach wirst du ganz anders malen. Es gibt noch ein paar Plätze im Pinselführerschein.  Er ist am 31.8- 1.9. Wunderschön am Bodensee.

https://blog.herz-der-kunst.ch/aktuelle-kurse/

 

Wenn du schon einmal in einem Kunstgeschäft warst, hast du ihn bestimmt gesehen – diesen großen, flachen Pinsel mit dem exotischen Namen: Hake Brush.

Tine Klein Skizzenbuch mit Hake Brush

 

Auf den ersten Blick mag er vielleicht ein bisschen einschüchternd wirken, vor allem wenn man an die filigrane Arbeit mit kleineren Pinseln gewöhnt ist. Doch dieser Pinsel hat einige fantastische Vorteile, die ihn zu einem unverzichtbaren Werkzeug in der Aquarellmalerei machen. Lass uns einen genaueren Blick auf den Hake Brush werfen und herausfinden, warum er in keinem Malerarsenal fehlen sollte.

Die Magie des Hake Brush

Der Hake Brush stammt ursprünglich aus Japan und wird traditionell für verschiedene Mal- und Lackierarbeiten verwendet. Er besteht meist aus weichen Ziegenhaaren und hat eine flache, breite Form. Auf den ersten Blick wirkt der Pinsel extrem klobig, denn der kleinste Pinsel dieser Art hat einen flachen Pinselkopf mit mindestens 3 bis 4 cm Ziegenhaaren.

Maleigenschaften des Hake Brush

  1. Weichheit: Ziegenhaare sind unglaublich weich und flexibel. Diese Weichheit ermöglicht es, sanfte Übergänge und zarte Farbverläufe zu erzeugen. Deine Bilder verbessert dies, weil man keine Pinselstriche sieht.
  2. Wasseraufnahme: Ziegenhaare haben eine hervorragende Wasseraufnahmefähigkeit. Sie können viel Wasser und Farbe aufnehmen und gleichmäßig abgeben, was dir eine kontrollierte und gleichmäßige Farbverteilung ermöglicht. Das macht dein Bild weich und locker.
  3. Der Pinselstrich:  Ist der Pinsel feucht, dann erzeugt er weiche, großflächige Lasuren, die gut zu kontrollieren sind. Wird der Pinsel trockener, dann neigen die Haare zum Verstrubbeln. Der Pinsel teilt sich gerne und ist etwas unkontrollierbar. Das hört sich auf den ersten Blick nicht gut an, doch mit etwas Übung merkt man, dass der Pinsel sich perfekt dazu eignet, natürliche Strukturen, Bäume und Vegetation festzuhalten. Der Pinsel nimmt dir die Kontrolle und macht deine Pinselarbeit locker und natürlich.

Großflächig arbeiten in Aquarell und Skizze

Ein großer Pinsel wie der Hake Brush bietet einige einzigartige Vorteile.

Macht das Arbeiten mit dem Hake Brush in kleinen Formaten Sinn?

Ja! Ich arbeite sogar im Skizzenbuch mit diesem riesigen Pinsel!

Beim Malen bin ich wie eine Katze – schnell kann irgendetwas meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen, und während ich daran herum male, ruiniere ich mein Bild. Der große Hake Brush schützt mich davor, von dem grundlegenden Entwurf meines Bildes abzuweichen.  Die großen, entschlossenen Pinselstriche des Hake Brush geben meinem Bild eine enorme Kraft.

Tine Klein Aquarell mit Hake Brush. Blick von der Wettsteinbrücke auf die Mittlere Brücke in Basel.

Trotzdem ist dies nur die halbe Wahrheit – der Hake ist nicht nur gut, wenn es um große Pinselstriche geht. Denn dreht man den großen Flachpinsel und arbeitet mit der Spitze der Kante, kann man interessante kleine Strukturen und Farbflächen setzen. Die Pinselarbeit des Hake Brush ist nicht halb so groß und grob wie vermutet.

Entscheide Vorteile des Hake Brush

  1. Schnelle Flächenabdeckung: Durch seine breite Form kannst du mit dem Hake Brush große Flächen schnell und gleichmäßig abdecken. Das ist besonders praktisch, wenn du einen Hintergrund anlegst. In der Aquarellmalerei oder im Urban Sketching, wo Zeit und Feuchtigkeit eine große Rolle spielen, kann dies den Unterschied ausmachen. Du gewinnst Zeit!
  2. Sanfte Übergänge: Die weichen Haare des Hake Brush ermöglichen es, sanfte und gleichmäßige Übergänge zwischen Farben zu schaffen.
  3. Textur und Struktur: Mit einem Hake Brush kannst du interessante Texturen und Strukturen erzeugen. Indem du den Pinsel trocken oder leicht angefeuchtet verwendest, kannst du variierende Effekte erzielen, die dein Bild hoch interessant machen.

Anwendungsbeispiel- Malen mit Hake Brush:

Tine Klein Aquarell von der Wettsteinbrücke in Basel, Tutorial Hake Brush

Der Hake Brush kann dir helfen, die großen Grundzüge deiner Malerei in wenigen Sekunden aufs Papier zu werfen.

Zuerst habe ich ein grobes Zickzackmuster aus Lasurorange und Siena Natur auf das Papier geworfen. Dann den Pinsel kurz gereinigt und einen hellen Blauton aufgenommen. Diesen Blauton habe ich direkt in das Abendrot gesetzt. Ein schneller Strich und das Wasser war gemalt. Die erste Untermalung, die die komplette Farbstimmung des Bildes festgehalten hat, war in wenigen Sekunden gesetzt.

Ich lebe wenige Meter von einer Brücke und liebe die großartigen Sonnenuntergänge, die man dort jeden Abend sieht.

Der Hake gibt mir die Geschwindigkeit, so etwas in Echtzeit festzuhalten.

Ich trockne den Pinsel und lade ihn mit der dunklen Farbe, die die Stadt im Gegenlicht annimmt. Jetzt setze ich die große geometrische Grundform der Stadt. Im Grunde ist dies nichts weiter als ein großes Dreieck. Die Farbe blutet aus, dort, wo sie auf die feuchten Stellen des Wassers trifft. So habe ich mit dem Hake Brush nicht nur die Stadt gemalt, sondern gleichzeitig auch die Spiegelungen und Reflexionen ins Wasser hinein.

Jetzt drehe ich den Hake und nutze nur noch die Ecke. So entstehen Strukturen und Farbakzente. Diese Effekte siehst du sehr schön in den Ausblutungen ins Wasser und in den dunklen Stellen der Stadt.

Nach vielleicht zwei oder drei Minuten steht 80-90 % meiner Aquarellskizze.

Jetzt bin ich an dem Punkt angekommen, an dem mir der Hake Brush nicht mehr von Nutzen ist.

Der Hake Brush hat den größten Teil der Arbeit getan, hat für eine unvergleichliche Lockerheit des Bildes gesorgt, jetzt ist die größte Herausforderung, das Bild nicht durch eine unnötige Anhäufung von Details zu verderben.

Ich steige um auf einen normalen Rundpinsel mit einer sehr guten Spitze. Jetzt male ich die Details, die man später genau sehen soll. Damit diese Details scharf werden, muss der Untergrund trocken sein.

Das Malen mit den kleinen Pinsel kommt einen nun vor, als wenn man mit Handbremse malt!

Zusammenfassung

Fassen wir einmal zusammen, was der Hake Brush für dich tun kann:

  • Lockerheit und Freiheit: Der große Pinsel fördert eine lockerere und freiere Malweise. Anstatt vorsichtig und präzise zu arbeiten, kannst du mit großzügigen, schwungvollen Bewegungen experimentieren. Das ist enorm befreiend.
  • Effizienz: Durch die Fähigkeit, schnell große Flächen abzudecken, wirst du staunen, wie schnell man mit dem Hake wird! Das ist gerade draußen unter freiem Himmel Gold wert.
  • Konzentration auf das Wesentliche: Indem du dich auf die großen Grundzüge konzentrierst, entwickelst du ein besseres Verständnis für die Komposition und das Gleichgewicht deines Bildes.

Fazit

Ich liebe diesen Pinsel! Habe keine Angst vor dem großen Pinsel, denn …

„Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.“ – Benjamin Franklin

Magst du es, wenn man für Dich schreibt? Kunstautoren haben es in deutscher Sprache schwer! Nur wer englisch schreibt, kann davon leben, denn man wird pro Leser bezahlt. Wenn du es liebst, in deiner Sprache zu lesen, denk ab und zu an eine Spende.

EUR

https://blog.herz-der-kunst.ch/hake-brush-oder-hake-pinsel/

Hake Brush oder Hake Pinsel

 

 

Farbe Mischen lernen, so schöne Farben!

Liebe Freunde und Schüler,

Endlich habe ich meine Seite mit Kursen  aktualisiert. Letztes Jahr gab es eine Kursserie zur Pinselakrobatik. Viele von euch konnten leider keinen Platz bekommen, da sich schnell herumsprach, dass man danach den Pinsel wirklich versteht.

In diesem Kurs erkläre ich, wie der Pinsel funktioniert. Komplizierte Techniken wie streifenfreie Lasuren, Nass-in-Nass-Techniken, trockene Striche und feine Linien werden plötzlich kinderleicht. Wissen macht Spaß, denn es verbessert deine Bilder!

Nun hat meine Freundin ihr wundervolles Atelier zur Verfügung gestellt! Wir dürfen uns in traumhafter Kulisse treffen und malen – mit Blick auf den Bodensee! Die Anmeldung ist jetzt offen.
Der Kurs ist vom 31.8 -1.9 am Bodensee. Das ist der Blick aus dem Atelier:
I
Ich freue mich auf euch!
Mischen lernen und Farbchaos?

 

Tine Klein Aquarell Bern zum Thema Mischen lernen

 

Mischen lernen leicht gemacht!

Heute geht es um das Mischen lernen und ich kann dir schon vorwegsagen:

Nicht der Mangel an Farben ist das Problem, sondern der Überfluss!

Die Gier nach der schönen Farbe!

An dieser Stelle möchte ich dir kein schlechtes Gewissen machen, denn ich bin die Erste, die wie eine gierige Katze um die schönsten Farben herumschleicht.

Ich habe das üble Gefühl, dass ich, wenn ich das Geld für jede unnütze Farbe, die ich gekauft habe, zurückbekommen würde, locker ein kleines Häuslein kaufen könnte.

Die Gier nach der schönen Farbe kann ich also absolut verstehen. Aber was soll´s! Wenn die anderen sich Zigaretten kaufen, dann können wir uns doch auch mal eine schöne Farbe gönnen?!

Weniger ist mehr!

Doch in den letzten Jahren habe ich dazu meine Meinung sehr geändert.

Unser Problem ist nicht der Mangel, sondern der Überfluss an Farben!

Ich sehe meine wunderbaren Schüler mit einem Lächeln im Gesicht, hoch motiviert sitzen sie vor blitzblanken und prall gefüllten Farbkästen. Normalerweise lernen genau diese Schüler am schnellsten.

Doch beim Mischen ist das anders.

Die Schüler, die am begeistertsten sind, lernen das Mischen nur sehr langsam!

Warum?

Die Schüler, die wirklich Feuer gefangen haben, interessieren sich für die Materie, sie kaufen sich viele Farben, probieren unterschiedliche Pinsel und auch unterschiedliche Papiere.

Und nun entsteht ein Problem, das Gehirn bekommt so viele unterschiedliche Informationen, dass es nicht mehr begreifen kann, wie die Grundmechanismen des Malens funktionieren.

Besonders schlimm ist dies bei einer zu hohen Anzahl von Farben.

Hat ein Schüler 24 Farben im Kasten.

Zieht man von 24 ² die sinnlosen Kombinationen ab, also diese, wo  das gleiche Rot mit dem gleichen Rot gemischt würde,

erhielte man immer noch 276 Farbkombinationen.

Wenn ich Kombinationen aus mehr als zwei Farben zulasse,

erhalte ich immer noch 2024 Kombinationen.  Die Folge ist, dass sich absolut niemand diese Farbmischungen merken kann.

Aus diesem Grund habe ich meine Meinung geändert.

Niemand kann mit einem zu vollen Farbkasten mischen lernen!

Warum eine reduzierte Farbpalette beim Mischen lernen hilft!

Mischen lernen ist eine hoch komplizierte Sache! Es hilft nicht nur die Farbkombination auswendig zu lernen, man muss auch die Grundprinzipien dahinter begreifen.

So ist es absolut wichtig, das Wechselspiel von kalt und warm zu begreifen, um Farben beim Mischen genauso hinzubekommen, wie man sie möchte.

Mischt man zum Beispiel eine kalte mit einer warmen Farbe, bekommt man in der Regel eine angenehme, nicht zu grelle Farbe im mittleren Spektrum. Kombiniert man kalte Farben mit kalten, dann addieren sich die Eigenschaften. Bei Grün würde ein grelles Grün entstehen. Würde man ein warmes Blau mit einem warmen Gelb kombinieren, dann würde das Grün warm, müde und herbstlich.

Die Mechanismen der Kombination von kalt und warm kann man allerdings nur begreifen, wenn man seinen Farbkasten so organisiert hat, dass man von jeder Grundfarbe kalte und warme Farben im Kasten hat.

Jetzt wirst du sagen, du liebe Güte, wie soll ich denn dieses Fachwissen bekommen? Gar kein Problem, die Grundfarbenkästen von jeder Firma sind von vorne hinein so organisiert.

Nur vergessen die meisten, sich  die Organisation der Farbkästen zum Vorteil zu machen.

Ich empfehle meinen Schülern immer mit zwei Dreierpaaren aus Grundfarben zu arbeiten.

Zum Beispiel:

Kaltes Blau, warmes Gelb, kaltes Rot – z. B. Coelin Blauton – Indisch Gelb – Magenta oder Opera oder permanent Rose

Und

warmes Blau, kaltes Gelb, warmes Rot  – z.b. Ultramarin feinst, Zitronen Gelb, Geranien Rot

 

Von diesem Grundkombinationen gibt es einige, die gut funktionieren. Teste dein Kombinationen aus Grundfarben, die du viel benutzt!

Der Trick dabei ist, dass man die Farben so zusammenstellt, dass ein ständiger Wechsel von kalt und warm erfolgt. Der Vorteil davon ist, dass man viele harmonische Farben erzeugt und eine enorme Vielfalt an Farbkombinationen erstellen kann, ohne dass man unsicher wird.

Die Grundkombinationen sind Grün, Orange, Violett Grau und Braun.Dies kann man sich leicht merken.

In der kleinen Dreierkombination kann ich auch verstehen, was passiert, wenn ich eine Farbe erwärmen oder abkühle!

Ich begreife, wenn ich Blau und Gelb mische, entsteht Grün.

 

So weit, so gut, das haben wir alle verstanden. Aber meistens ist man von der Dreierkombination genervt, weil die Farben nicht vielfältig sind. Nun beginnt man zu testen, was passiert, wenn man die dritte Farbe hinzunimmt!

Was passiert mit einem Grün wenn es eine winzige Spur rot enthält?

Ich mische zum Beispiel  hier ein warmes Gelb mit einem kalten Blau und gebe ein wenig Rot hinzu, nun begreife ich, dass Grüntöne herbstlich werden, wenn sie wärmer werden.

Hat das Gehirn erstmals solche Zusammenhänge begriffen, kann man später fast jede Farbe der Welt mischen.

So hilft einem die erste kleine Dreierkombination aus Grundfarben, das Mischen zu begreifen!

Eine Zweite Dreierkombination aus Grundfarben macht das Mischen vielfältig!

 

Hat man die erste Farbkombination im Griff, nimmt man eine zweite Farbkombination aus Grundfarben hinzu. Diese sollte, wie oben beschrieben, genau entgegengesetzt zu der Kalt-Warm-Mischung der ersten Dreierkombination sein. So macht man dem Gehirn den Zusammenhang zwischen Farben klar!

Auch mit der zweiten Dreierkombination malt man, bis man sie in- und auswendig kennt.

So erlernt jeder das Mischen, weil man die Grundprinzipien begriffen hat. Wem diese Erklärung zu kurz war, dem empfehle ich, die beiden Blogs zu lesen, die unten am Text anhängen.

 

Mischen lernen – Harmonie ist das Ergebnis weniger Farben.

Hier habe ich eine klassische Farbkombination benutzt:

Tine Klein Aquarell Bern in der Schweiz

Warmblau – französisch Ultramarin und Kaltgelb- Zitrone und permanent Rosa (ähnlich dem Magenta)

Diese Farben habe ich noch einmal um 3 Farben ergänzt, die ein ähnliches Team sind.

Kaltblau – Indigo und Warmgelb- Indisch, jedoch wurde der warme Rotton durch gebranntes Siena ergänzt.

Ich habe eine Farbkombination aus sechs Farben, dadurch erhalte ich ein vielfältiges und farbenprächtiges Bild.

Welche Vorteile genieße ich durch so eine Kombination?

  • Die Kombination aus zwei kalten und warmen Gelb- und Blautönen ermöglicht mir das Mischen von sehr vielfältigen Grüntönen.
  • Die Kombination aus einem warmen Blau und einem sehr dunklen kalten Blau ermöglicht es mir nicht nur sehr strahlende Blautönen zu erzeugen, sondern auch extreme Dunkelheiten.
  • Die Kombination aus Siena gebrannt und den Blautönen ermöglicht mir eine Vielzahl von hellen und dunklen Schattentönen.
  • Das kalte und etwas freche Pink eröffnet mir Farbkombination, die nicht so altmodisch wirken.

Mit einer Kombination von nur sechs Farben kann man farbenfrohe und strahlende Bilder erzeugen. Dadurch, dass man zwei Dreierkombinationen bildet, die man in- und auswendig kennt, passieren einem beim Mischen keinerlei Fehler.

Man kann wild und frei arbeiten!

Es entstehen leuchtende Farben, wenn man das möchte, und schöne Grautöne, die man ganz zielgenau mischen kann.

Wenn du Probleme hast beim Mischen, dann kann ich dir nur dringend empfehlen, deine Farbpalette zu reduzieren. Das bedeutet nicht, dass du deine Lieblingsfarben nicht behalten kannst. Trotzdem solltest du alle unnötigen vorgemischten Farben aus deinem Farbkasten entfernen. Ich habe in meinem Farbkasten keinerlei Grüntöne. Nur Türkis, weil ich es liebe.

Bei der Methode der reduzierten Farbpalette geht es darum beim Mischen Durchblick zu erhalten.

Deine Bilder werden dadurch leuchtender und strahlender, auch wenn dies im ersten Moment paradox klingt.

Kursanmeldung für den Pinselführer schein hier!

https://eigenart-am-see.ch/aquarellkurs-mit-tine-klein-31-08-01-09-2024/

Liebe Grüße aus  Basel

Kostenlose Angebote können nur mit deiner Hilfe existieren! Bitte denke an das Spenden.

CHF

 

https://blog.herz-der-kunst.ch/grundfarben-simplify/

Grundfarben! Simplify!

https://blog.herz-der-kunst.ch/limitierte-farbpalette-ein-guter-trick/

Das Licht malen! Fasziniert!

Das Licht malen füllt dich mit schönen Beobachtungen!

Sehen ist das Schönste, was wir bekommen haben. Sehen, das deutet nicht nur Information, sondern auch wohlfühlen.

Gerade für uns Maler ist das Sehen ein Geschenk.

Im Laufe unseres Lebens sehen wir immer mehr, nicht weil unsere Augen besser sehen, sondern weil Maler ihre Wahrnehmung trainieren.

Letztes Jahr hatte ich in Basel ein merkwürdiges Erlebnis, ein anderer Mallehrer sprach mich an. Und machte sich darüber lustig, dass es in meinen Bildern regelmäßig farbige Himmel gibt. Seine  Schüler wollten das lernen, aber er lehne dies rigoros ab!

Lustigerweise bietet er nun einen Kurs über die Farben der Tageszeiten an! Offensichtlich hat er nun beobachtet!

 

 Denn Sehen ist nicht nur eine Sache der Augen, sondern auch eine Sache des Kopfes. Vieles nimmt man nicht wahr, weil man darauf nicht aufmerksam ist, hat man es einmal gesehen, sieht man es immer.

Deine Hausaufgabe ist, den Himmel zu beobachten! Das ist spannend!

Wie wir sehen! Licht sehen-Licht malen

„Der Mensch orientiert sich vor allem mit seinen Augen: Mehr als 80 Prozent aller Informationen nehmen wir über die Augen auf. Sie sind unser wichtigstes Sinnesorgan. Über die Augen werden auch nichtvisuelle Wirkungen von Licht aufgenommen, die Aktivität, Wohlbefinden und Leistungskraft stimulieren.

Wir können rund 150 Farbtöne aus dem Spektrum des sichtbaren Lichts unterscheiden und zu einer halben Million Farbwerten kombinieren – dank unseren Augen. Sie nehmen die elektromagnetischen Wellen des Lichts auf und verwandeln sie in eine Folge von Nervenimpulsen, die an das Gehirn weitergeleitet werden. Dort entsteht das eigentliche Bild unserer Umwelt.

Die Augen übertragen die aufgenommen Informationen zehn Mal so schnell wie die Ohren. Das Gehirn errechnet aus den beiden unterschiedlichen Bildern, die das rechte und das linke Auge „senden“, einen räumlichen Eindruck. So kann der Mensch dreidimensional sehen und auch Entfernungen gut abschätzen.

Beim Entfernungssehen unterscheidet das Gehirn zwischen nahen und weiter entfernten Objekten auch anhand der Blauanteile im Licht. So erscheinen näher liegende Objekte in wärmeren Farbtönen mit höherer Intensität, entferntere in bläulichen und blasseren Schattierungen.“

Zitat aus: Sehen und Licht, der Link ist unten, ein lesenswerter Artikel

Wir sehen im Tageslicht am besten! Und Tageslicht hängt eng mit Blau zusammen, denn dies ist die Farbe, deren Wellenlänge am weitesten streut, und deshalb ist der Himmel meistens blau. Man nennt dies Raylightstreuung. Und deshalb ist der Himmel blau, obwohl das Licht alle Farbanteile enthält.

Tatsache ist, dass unser Auge bei Licht alle Farben sieht, ist es dunkler,  hat es das Auge schwieriger. Je weiter wir von der Lichtquelle wegkommen, desto grauer wird es.

Iglesia de San Francisco, Quito, Ecuador, 2015-07-22, DD 217-219 HDR

Diego Delso, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

Tine Klein Aquarell Luzern Abensstimmung, das Licht malen

Doch der Himmel ändert häufig seine Farbe, bei Staub in der Luft wird der Himmel gelb.

Das hier ist ein Winterhimmel, das Phänomen dahinter sind Eiskristalle in der Luft.

Dies kann man bei Geo nachlesen, Link unten.

Der untere Bereich des Himmels ist oft gelb und rot aufgrund reflektierten Lichtes.

 

MV Monte Alegre sunrise 040917

NAC, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

 

Tagsüber ist der untere Bereich des Himmels fast weiß. Deshalb lasse ich den Himmel in meinen Bildern oft weg.

 

Von Tbachner, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=178977

 

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Panorama-Sonnenuntergang_bei_K%C3%B6nigswalde.jpg#/media/File:Panorama-Sonnenuntergang_bei_Königswalde.jpg

Das kann man bei uns in Basel toll sehen, denn der Rhein fließt in Richtung Sonnenuntergang.

Schreitet der Sonnenuntergang voran, steigt am Himmel von unten langsam das Rot und Rosa auf. Bis der Himmel rot wird.

 

 

 

20 Minuten nach Sonnenuntergang verfärbt sich der Himmel purpur. Er wird oben lila.

https://naturphaenomene.com/farben-des-himmels-und-des-meeres

 

https://www.geo.de/wissen/warum-ist-der-himmel-gelb–3140

Die häufigste Fehlerquelle im Aquarell – das Wasser!

 

Hallo, lieber Leser, schön, dass du auch heute wieder bei mir bist und liest, was ich dir zu sagen habe.

Heute möchte ich dich vor der häufigsten Fehlerquelle im Aquarell schützen!

Der Serientäter ist dein Wasserbehälter!

Irgendwann im Laufe der Kunstgeschichte hat man verstanden, dass das Malen mit Herz wichtiger ist als stumpfe Technik. Dieser Erkenntnis kann ich nur aus ganzem Herzen zustimmen.

Trotzdem hat sich aus dieser Erkenntnis ein massives Problem entwickelt.

Wir haben also begriffen, dass Technik in der Kunst nicht alles ist. Doch leider ist dadurch viel Know-how vergessen worden. Es wird zu wenig über Technik gesprochen und dadurch entstehen unsagbar blöde Fehler.

Denn wer malen möchte, hat es leichter, wenn er versteht, wie sein Arbeitsgerät funktioniert.

Mit Herz malen bedeutet doch nicht, dass man sein Arbeitsmaterial wie ein Vollpfosten benutzt.

Der Wassertopf des Grauens!

Vielleicht schüttelst du jetzt mit dem Kopf, denn du hast deinen Wasserbehälter noch nie als Bedrohung wahrgenommen,  und trotzdem ist dieser Wasserbehälter die häufigste Fehlerquelle im Aquarell.

Der Wasserbehälter ist ein unentdeckter Serientäter.

Viele Fehler, Flecken und hässliche Bilder gehen auf das Konto dieses Arbeitsmaterials.

Viele von euch denken jetzt, es ginge wahrscheinlich um verschmutztes Wasser, doch weit gefehlt, es geht um einen grundsätzlichen Handhabungsfehler.

Der Pinsel funktioniert über Wassersteuerung:

Jeder Pinsel funktioniert über die Steuerung des Wassers im Pinsel. Viele von euch kennen das leidige Problem, dass eine schöne und gelungene Kolorierung nach dem Trocknen viel zu blass ist. Dies liegt an übermäßig Wasser im Pinsel. Der Pinsel verströmt Wasser statt Pigment.

Dies ist sicherlich das häufigste Problem, wenn Menschen den Pinsel benutzen. Es ist schlicht und einfach zu viel Wasser im Pinsel.

Dieses Problem wird erzeugt durch den unsachgemäßen Gebrauch des Wasserbehälters.

In der westlichen Welt wird uns von Jugend an eingeschärft, dass wir sauber und ordentlich sein müssen. Reflexartig stecken wir den Pinsel bis zum Kragen in den Wasserbehälter, um ihn regelmäßig sauber zu machen. Dabei saugt der Pinsel sich voll, und jedes Mal, wenn wir den Pinsel in die Farbe stecken, gibt er Wasser in unsere Farbmischung und auf das Papier ab.

Gemischte Farbe wird dadurch immer heller. Und so lässt sich vielleicht auch erklären, warum deine Bilder immer zu hell sind.

Wasser ist die Fehlerquelle im Aquarell, die Lösungen für zu blasse Bilder:

Aquarellbilder und Kolorierungen leuchten nicht automatisch.

Tine Klein Tutorial, zu Die häufigste Fehlerquelle im Aquarell ist das Wasser! Dresden Illustration Tine Klein

Wenn du eine Farbe mischst, dann muss sie immer etwas dunkler sein, als du sie dir wünschst.

Wenn du weiter mit dieser Farbe malst, steckst du den Pinsel zwischendurch nicht in den Wasserbehälter, sondern tankst deinen Pinsel nur mit der gemischten Farbe auf.

Du machst den Pinsel also nur dann sauber, wenn er sich verfärbt hat oder du eine neue Farbe brauchst. Nach dem Auswaschen entfernst du überflüssige Flüssigkeit aus dem Pinsel. Und dann tankst du den Pinsel erneut mit Farbe auf.

Flecken im Bild:

Die unsachgemäße Verwendung des Wasserbehälters erzeugt viele gravierende Fehler in Bildern. Einer davon sind Wasserflecken und Ausblühungen von Farbe. Diese können sehr hübsch aussehen, sind aber ein nerviges Problem, wenn man nicht weiß, wie sie entstehen.

Wasserflecken entstehen immer dann, wenn der Pinsel feuchter als die Untergrundfarbe ist.

Man kann sie auch gekonnt einsetzen, zum Beispiel bei Wolken oder Wasser:

Schnelle Skizze der Jugendherberge Leissingen.

Dies entsteht dadurch, dass du deinen Pinsel jedes Mal in den Wasserbehälter steckst, ohne darüber nachzudenken, dass die Farbe auf deinem Blatt trockener ist als der klatschnasse Pinsel, der aus deinem Wasserbehälter kommt.

Malst du nun weiter, drückt eine Flutwelle die Pigmente auf dem Blatt weg.

 

 

Bringen wir‘s mal auf den Punkt:

Die Fehlerquelle im Aquarell ist Kontrollverlust durch Wasser:

Das Wasser ist die Grundlage der Schönheit des Aquarells und doch ist das Wasser die häufigste Fehlerquelle im Aquarell. Ist das Aquarell zu nass, lässt sich gar nichts mehr steuern. Wenn du Milch in deinen Kaffee schüttest, würdest du auch nicht erwarten, dass man mit der Milch im Kaffee schöne Muster malen kann. Wenn zwei Flüssigkeiten komplett nass sind, dann lässt sich die Vermischung nicht kontrollieren.

Die Angewohnheit, den Wassertopf ständig zu benutzen, um einen schönen sauberen Pinsel zu haben, führt also zu Kontrollverlust.

Die Fehlerquelle im Aquarell ist also, dass unser Pinsel kontinuierlich zu nass ist.

Wie kann man die häufigste Fehlerquelle im Aquarell beheben? Kontrolle des Wassers.

Natürlich heißt dies nicht, dass ein Aquarell trocken gemalt wird, dies wäre widersinnig. Es geht darum, den Pinsel nicht wie eine Pumpe zu benutzen, die kontinuierlich Wasser aufs Papier pumpt.

Man steckt den Pinsel nicht jedes Mal bis zum Kragen in den Wasserbehälter und benutzt ihn dann tropfnass weiter!  Man fährt ein Auto auch nicht die ganze Zeit mit Vollgas! Vermeide die häufigste Fehlerquelle im Aquarell und benutze nur so viel Wasser, wie du brauchst.

Tipp Nummer 1: Wenn du draußen bist, steckst du den Pinsel ins Wasser und schlägst ihn dann aus. Je nachdem mit wie viel Kraft du den Pinsel aus- schlägst, verliert er mehr oder weniger viel Wasser. So kontrollierst du die Menge des Wassers im Pinsel.

Tipp Nummer 2: In Innenräumen kann man einen großen Wasserbehälter benutzen. Der Wasserbehälter wird nicht vollgefüllt, sondern den entstehenden Platz kann man benutzen, um den Pinsel dort auszuschlagen. Ausschlagen heißt aber nicht, dass wir Gewalt benutzen, der Pinsel wird nur leicht ausgeschüttelt.

Tipp Nummer 3: Nimm nur so viel Feuchtigkeit, wie du brauchst. Oft reicht es, nur die Spitze des Pinsels ins Wasser zu stecken, um ein wenig Feuchtigkeit aufzunehmen.

Tipp Nummer 4: Ganz einfache Verhaltensänderungen können dir helfen, dass dein Papier nicht zu nass wird. Gewöhne dir einfach an, den Pinsel ganz sanft am Wassertopf abzustreichen. Ist der Pinsel immer noch zu feucht, drückt man ihn in einem Tuch aus. Dann nimmt man so viel Flüssigkeit auf, wie man braucht.

Tipp Nummer 5: Das Schwämmchen, viele Profikünstler haben neben ihrer Palette ein kleines Schwämmchen liegen. Der Schwamm ist leicht feucht, damit er saugfähig ist. Nach dem Reinigen des Pinsels benutzen die Maler das Schwämmchen, um das Wasser vom Pinsel abzustreifen. Diese simple Methode sorgt dafür, dass man sich nicht unnötige Feuchtigkeit ins Bild schaufelt. Denn der feuchte Schwamm nimmt überschüssige Feuchtigkeit und Farbe auf.

Tutorial Fehlerquelle im Aquarell Wasse, Tine Klein

In letzter Zeit kommt neues Material auf den Markt. Es gibt hoch saugfähige Schwämmchen, die speziell für Maler angeboten werden. Diese Schwämmchen saugen Wasser gierig auf. Ich selber habe mir natürlich sofort einen solchen Schwamm gekauft. Doch ehrlich gesagt kann ich nicht feststellen, dass dieser Schwamm besser ist als mein normaler Schwamm. Den einzigen Vorteil, den ich sehe, ist, dass diese Schwämmchen klein und flach sind.

Häufigste Fehlerquelle im Aquarell: Wassertopf benutzen, ohne nachzudenken.

Die eigentliche Fehlerquelle im Aquarell ist das Wasser, du brauchst kein besonderes Material dafür, sondern es muss dir einfach klar sein, dass du mit zu viel Wasser dein Aquarell nicht kontrollieren kannst.

Liebe Grüße, danke fürs Lesen wünscht der Tine

Bitte bedenke, dass das Schreiben über dein Hobby keine öffentlichen Fördermittel erhält,

deshalb möchte ich dich daran erinnern, dass jede Redaktion ein wenig Budget braucht!

Bitte spende ab und zu, denn sonst verschwinden diese Angebote in kostenpflichtige Portale.

CHF

Weiterlesen bei Tine:

https://blog.herz-der-kunst.ch/pinseltechniken-im-aquarell/

Pinseltechniken im Aquarell

Pinseltechniken

 

Ich möchte heute die Reihe, Märchen im Aquarell oder unverstandene Arbeitsgeräte weiterführen. Der Wasserbehälter ist ein unentdeckter Serientäter. Er ist für hunderttausende ruinierte Auqarellskizzen und Bilder zuständig.

 

Wolken malen die unterschiedlichen Techniken erklärt

Himmlisch gut – Wolken malen!

Wolken malen ist wunderbar. Doch das geht nicht zögerlich. Wolken sind Diven! Und zum Wolken malen gehört Mut und ein bisschen Drama!

Mann muss sich ins Wolken malen herreinstürzen- wie in die Liebe!

Auf sie mit Gebrüll!

Wolken sind pure Emotion!  Zögerlich und schüchtern kann man sie nicht malen!

Ach du meine Güte!  Im wahrsten Sinne des Wortes; ach du lieber Himmel haha…

Welche Techniken braucht man?

Die Kumuluswolke: Tine Klein Aquarell Basel...Workshop Wolken malen

Die Kumuluswolke ist für uns der Inbegriff der Wolken! Im Moment sehen wir sie leider viel zu oft, denn hier in der Schweiz gewittert es im Moment ständig und es regnet auch ständig.

Eigentlich malt man nicht die Wolke, sondern des Himmels Blau dazwischen.

Doch das macht die Sache nicht knifflig, es ist die Struktur der Wolke selber, die uns Maler vorher die Herausforderung stellt.

Wolken bestehen aus Wasser, und dieser Wasserdampf hängt vor dem Blau des Himmelszeltes.

Das Wolken aus Wasserdampf bestehen das macht die ganze Sache etwas knifflig.

An einigen Stellen ist die Wolke scharf vom Hintergrund begrenzt. An anderen Stellen löst sich der Wasserdampf ein wenig auf und dort sind Wolken ganz weich und irgendwie ausgefranst.

Ummalt man die Wolken einfach, schaut das ziemlich blöd aus. Es schaut aus als sei eine Wolke aus Papier  ins Bild geklebt.

Die stellt uns vor die knifflige Aufgabe, dass wir den Rand der Wolke und auch die Schatten innerhalb der Wolke auflösen müssen.

Dies hat enorme Auswirkungen auf die Technik. An den Stellen, wo die Wolke scharf begrenzt ist, ist es ganz einfach, die Wolken zu malen. Man malt einfach den blauen Zwischenraum und fertig ist man. An den Stellen wo die Wolke sich jedoch in Wasserdampf auflöst, wird sie ganz weich und unpräzise. Und d. h., man muss die harten Kanten der Wolke auflösen. Hier kommt Wasser ins Spiel. Denn alles, was weich ist, muss auch weich gemacht werden. Dafür gibt es mehrere Methoden.

Alle diese Methoden, müssen sehr schnell und beherzt ausgeübt werden. Dabei ist es eine enorme Herausforderung, keine riesige Sauerei anzurichten. Denn mal muss man Farbe aufsaugen und ein anders Mal muss man sie ins Bild hereintropfen und ich immer hoffen, dass die Göttin des Zufalls mit einem ist.

Aber keine Sorge die Göttin ist mit dir, denn sie mag Maler*innen.

Wolken malen und feuchtes Papier:

Das hier ist ein Baumwollpapier, wenn es feucht wird, hält es die Feuchtigkeit sehr lange.

Der Trick: Mit einem trockenen Taschentuch macht man die Bereiche der Wolke, die weiß bleiben und eine scharfe Kante haben sollen, trocken. F – Feucht T- Trocken

Linke Wolke ganz oben rechts. Oder auch rechte Wolke links. Je trockener das Papier, desto schärfer die Kante.

Baumwollpapiere helfen bei dieser Technik sehr, denn diese geben dir mehr Zeit die Wolken zu modellieren. Durch die Feuchtigkeit wird alles weich und wolkig. Ganz automatisch.

Tipps:

  • Das Papier befeuchten, aber es dürfen keine Pfützen auf dem Papier stehen.
  • Baumwollpapier ist saugfähig
  • Lappen und Papiertücher bereit halten  und weiße Flächen herraustupfen
  • Nicht mit klatschnassem Pinsel in die Lasuren, dann läuft alles aus.
  • Schnell und großzügig arbeiten mit grossen Lasur-oder Flachpinseln.
  • Sobald das Bild trocknet bitte nicht weiterarbeiten, dann gibt es Dreck, Schmierspuren und harte Pinselstriche.

Wenn man das Wasser für sich arbeiten lässt, entstehen opulente und gewaltige Bilder.

Siehst du wo die trockene Kante im Bild verläuft?

Unter dem himmelblauen Streifen ist eine klare weiße Kante, diese ist trocken.

Im Skizzenbuch hat man nicht immer Zeit und meistens auch nicht das passende Papier, um diese Technik auszuüben.

An dieser Stelle möchte ich mal ganz klar sagen, unterschiedliche Papiere erlauben unterschiedliche Techniken.

Ich möchte hier gar nicht von guten und schlechten Papier reden. Diese Unterscheidung ist oft wenig hilfreich, denn auch ein handgemachtes wunderbares Baumwollaquarellpapier hat auch enorme Nachteile bei bestimmten Techniken.

Fehler Quellen beim Wolken malen:

Beim Wolken malen gibt es zwei große Fehlerquellen, das Arbeiten mit sehr nassen Pinseln in bereits aufgetragene Farbe und Ungeduld.

Bei mir ist das in etwa so:

Als Gott die Punkte für Geduld verteilt hat, bin ich gegangen, es hat mir einfach zu lange gedauert!

Ich kann nicht aufhören und arbeite immer weiter. Ein blöder Fehler beim Wolken malen.

Ein Aquarell braucht aber auch Trockenphasen, und eine Farbe kann ich gut aussehen, wenn sie bearbeitet wird wie ein Kuchenteig.

Ich möchte dich jetzt mal bestärken, wenn du bestimmte Techniken zum Wolken malen immer wieder ausprobiert hast und daran gescheitert bist, dann kann das am Papier liegen. Wer malt, befindet sich in guter Gesellschaft, denn hier finden sich Kreative, Beobachter und Wissbegierige. Wer malt, ist in der Regel kein Vollidiot.

Trotz dessen haben viele Menschen Probleme mit diesen Techniken. Das liegt in der Regel am Papier. Preiswerte heiß gepresste Papiere ohne Baumwollanteil weigern sich Wasser aufzunehmen.  Skizzenbücher enthalten leider oft heißgepresste Papiere aus Zellulose. Das kann die Garantie zum Scheitern sein.

Damit es weiche Übergänge gibt und keine Flecken, muss das Papier etwas saugfähig sein.

Es ist doch logisch, dass sich keine sanften Übergänge bilden, wenn sich auf dem Papier nur eine Pfütze befindet.

…Flecken… Flecken…. Flecken…. liegt am Papier

Wer Baumwolle Papiere in großen Bögen kauft und diese zurechtschneidet, kann sich Skizzenbücher mit absolutem Luxuspapier machen. Diese Skizzenbücher sind nicht einen Cent teurer als gekaufte mit schlechtem Papier.

Die schnelle Wolke auf trockenem Papier:

Ein Skizzenbuch, natürlich nicht so unter Wasser setzen, wie ein Baumwollpapier.

Im Skizzenbuch muss man die mangelnde Wasseraufnahmefähigkeit des Papiers durch eine rasante Arbeit des Pinsels ausgleichen.

In diesem Bild habe ich die wilden Strukturen der Wolken durch einen ganz trockenen Strich angedeutet.

Wie das geht, deutet in den Beitrag trockener Strich nachlesen.

 

  • Ein weiterer Trick ist, dem Pinsel am Rand der Wolke sehr lebhaft zu bewegen. Ich rolle den Pinsel beim Malen zwischen den Fingern hin und her. Dadurch entsteht eine ausgefranste Kante.
  • Ist die Kante der Wolke zu hart, kann man einen zweiten trockenen Pinsel zur Hand nehmen und die Kante aus fransen und weich machen.
  • An anderen Stellen und besonders innerhalb der Wolke kann man Feuchtigkeit einsetzen. Man macht den Pinsel ein wenig feucht und lässt damit die Himmelsfarbe ein wenig in die Wolke auslaufen.

Insbesondere dort wo man die Schatten innerhalb der Wolke setzt, kann man mit Feuchtigkeit arbeiten. Dabei sollte man darauf achten, dass man die Wolke nicht fein säuberlich ausmalt. Sollte weiße Bereiche stehen lassen und an anderen Stellen ein wenig in des Himmels Blau ausbrechen.

Wolken sind natürliche Strukturen, sie benötigen ein bisschen Chaos, um gut auszusehen.

  • Deswegen sollte man mit seinem leicht feuchten Pinsel oder einem Taschentuch, mit dem man tupft, ein paar chaotische Strukturen erzeugen.

Auch hier ein Tipp:

Viel hilft nicht viel!

Wenn man ein wenig Chaos verbreitet hat, sollte man schlicht aufhören. Beim Wolkenmalen ist die größte Gefahr, dass man nicht den richtigen Zeitpunkt findet,an dem man aufhört.

Denn je mehr man in der Farbe reibt, desto dreckiger wird es.

Wolken Malen Im Skizzen Buch. Aquarell, Aquarelle, Mont Saint Michel Skizzenbuch

Wolken malen gehört zu den Dingen, die man üben sollte, bevor man Bilder damit macht.

Das Wolkenmalen besteht aus mehreren verschiedenen Techniken. Und zu Kombination und insbesondere zum Zerstören von ordentlichen Strukturen braucht man Übung. Doch einfach mal die Wolken getrennt von deinen Bildern. Wenn die Wolken gut geworden sind, dann kannst du sie ja später für ein schönes Bild benutzen. Das wird er sehr viel Frust ersparen!

Liebe Grüße ins Wochenende Tine.

Wir bekommen keine öffentlichrechtlichen Mittel! Wenn du das gerne liest, dann denk ab und zu an eine kleine Spende.

EUR

Weiterlesen bei Tine

https://blog.herz-der-kunst.ch/der-trockene-strich/

Der trockene Strich