Motiv und Bildkommunikation

Die Macht des Positiven

Tine Klein Aquarell und Tusche New York timesquare .

Zum neuen Jahr möchte ich über die Macht des Positiven reden.

Mein Mann zum Beispiel hat im Leben die Erfahrung gemacht, dass man mit Tatkraft einfach jedes Problem aus dem Weg räumen kann. Er geht immer davon aus, dass es schon klappen wird, und deshalb klappt es bei dem dreisten, geliebten Drecksack auch. (Ich werde sein Gesicht fotografieren, wenn er das Korrektur liest, grins … Küsschen Schatzi!)
Selbsterfüllende Versprechen entstehen dadurch, dass man fest an etwas glaubt.
Tom geht davon aus, dass er einen Parkplatz in der ersten Reihe bekommt.
Alle anderen denken: Oh Gott, oh Gott, da vorne ist es schon voll!
Und deshalb bekommt dieser freche Kerl immer in der allerersten Reihe einen Parkplatz.
Für die Malerei und auch im Leben kann man aus diesem Verhalten sehr viel lernen.
Wenn man seine positiven Erwartungen bündelt und auch umsetzt, dann klappt das, weil man sich entspannt und sich selbst das Leben erleichtert.
Deshalb möchte ich euch für 2021 das Bild in den Kopf setzen, dass es dieses Jahr langsam aufwärts geht. Das Jahr wird auf jeden Fall besser als 2020. Vom Dunklen ins Helle vom grau in die Farbe. Und ihr müsst es euch fest vornehmen. Egal, was passiert, ihr erfüllt euch dieses Jahr einen Herzenswunsch! Versprochen!?
Nicht über das grübeln was man nicht ändern kann!

Gefühle und das Motiv

Wenn man Gefühle in einem Motiv bündelt, dann malt man ein richtig gutes Bild. Oft geht das schon am Anfang des Bildes schief.
Klassischerweise denken wir über die Auswahl eines Motives gar nicht nach. Aus dem Bauch heraus sagen wir, das möchte ich malen oder zeichnen.
Ein Motiv aus dem Bauch heraus auszuwählen, ist nichts Schlechtes, denn Gefühle sind die treibende Kraft in der Malerei. Trotzdem ist es immer ganz wichtig, sich klarzumachen, was man malt und warum man es malt, denn sonst passiert etwas ganz anderes.

Von Motiven zum echten Motiv

Wenn ich meine Schüler frage:
“Was möchtest du denn malen?“
Dann schauen sie mich mit großen Augen an und sagen:“ Na das eben“, fuchteln mit dem Finger in der Luft, als sei alles klar!
Dabei ist gar nichts klar!
Wenn zwei Menschen ein und dasselbe sehen, dann sehen sie ganz und gar nicht dasselbe. Wenn jemand mit einem Finger auf ein Motiv zeigt, dann ist da nicht nur ein Motiv zu sehen, sondern Dutzende.
Wenn ich mit meinen Brüdern unterwegs bin, dann sehe ich an der Cote d´Azur Palmblüten und das blaue Meer und meine Brüder sehen Sportwagen.
Mein erster Tipp für den heutigen Tag ist:
Suche dir wirklich ein Motiv aus. Das kann ein Gegenstand sein, aber auch eine Gruppe von Gegenständen, die eine gemeinsame Aussage haben, also eine Szenerie.
Wichtig ist dabei nur eine Aussage! Das erkläre ich noch! 

Das Motiv und das innere Bild

In realen Bildern ist das größte Problem, dass irgendein Gegenstand auf der Straße zufällig die Bild-Aussage bestimmt. Dies passiert immer, wenn ein Gegenstand grelle Farben oder starke Kontraste hat.

Dann wird das gesamte Bild dich und deine Betrachter enttäuschen. Das Bild kann keine Stärke erlangen, weil die Aussage sich zufällig bildet. Hinzu kommt noch, dass Motive und innere Bilder bei Menschen nicht übereinstimmen.

Im Bild und im Kopf entsteht Chaos. Das Motiv, das innere Bild und die zufälligen Motivanteile fangen an sich zu streiten.

Das innere Bild und die Realität

Diese innerliche Vorstellung von etwas muss überhaupt nicht mit dem tatsächlichen Gegenstand übereinstimmen.
Vielleicht kennst du das bei Dingen, die man nur aus der Kindheit kennt.
Ist es dir auch schon mal so gegangen, dass du geglaubt hast, etwas ist riesig, und dann hast du’s noch mal gesehen und es war ganz anders?
Ich hatte zum Beispiel in der Kindheit Angst vor unserem Schulhausmeister, als Erwachsene sah ich nur noch einen kleinen, unsicheren Mann.
Diesen kleinen Exkurs habe ich gemacht, weil innere Bilder für die Malerei sehr wichtig sind. Triffst du die inneren Bilder, also malst du einen Gegenstand so wie ihn die andern innerlich sehen, werden sie jubeln.
Weil endlich mal jemand gemalt hat, was sie selbst fühlen.
Dann werden Bilder wirklich sehr mächtig. Menschen sehen dann dein Bild nicht nur mit den Augen, sondern sie stimmen dir innerlich zu.
In realen Bildern hat man ein ganz anderes Problem, hier gibt es 1000 Gegenstände. In einer Straße gibt es Passanten, Autos, Fahrräder, Schaufenster, Pfosten, Bordsteine und Hunderte von anderen Dingen.
Erst einmal musst du definieren, was male ich hier eigentlich, das bündelt die Gefühle auf einen Gegenstand.
Die Hauptaufgabe eines Malers ist, die Gegenstände eins Motivs so zu sortieren, dass sie ein schlüssiges äußeres und inneres Motiv bilden.

Vom Klischee zum Motiv

Machen wir es nicht zu kompliziert, der Gegenstand, der in einem Bild am größten ist oder die stärksten Kontraste hat, wird die Regie im Bild übernehmen.
Damit das nicht unkontrolliert passiert, muss sich der Maler Gedanken über Motiv und Szenerie machen. Manchmal hat dies tatsächlich ein wenig mit Klischees zu tun. Denn innere Bilder von vielen Menschen werden gemeinsam ein Klischee. Klischees sind aber nichts Schlechtes. Im Grunde musst du selbst so arbeiten, wie es das Unterbewusstsein von vielen Menschen tut.

Man muss die Gedanken vor dem Malen sortieren!

New York ist auf der Karte, weil sie ein Symbol für das ist, was uns allen dieses Jahr passiert ist. Das Motiv ist der Times Square, das kannst du googeln und findest tolle Fotovorlagen.

Schauen wir einmal auf meine Neujahrskarte, hier geht es ja nicht um einen Gegenstand, sondern um eine ganze Straßenszenerie.
Auch eine Szene hat eine gemeinsame Aussage.
New York, d. h. bevölkerte Straßen, sehr hohe Häuser und viele Lichter. Alles andere muss im Grunde nicht rein ins Bild. Auch ein Klischee:  Gelbe Taxis gehören zu New York! In diesem Fall Klasse! Her damit! Die Lichter und Leuchtreklamen nutze ich für meine Message.
Mein Tipp zum Nachmalen!
Guck dein Bild an. Gucke weg und dann überlege was rein muss.
Was du jetzt im Kopf hast kommt ins Bild. Alles andere kann weg! Male nur das was zu der Straßenscene passt. Hochhäuser sind Kulisse, das heißt Fenster und Details weglassen.
Nur Kerninhalte herausarbeiten!
Die auch gerne mit Chaos, Leben und Inbrunst!
Tine Klein Aquarell Times Square. Blog über Motiv und Bildkommunikatioin
Bildkommunikation ist ein Gespräch ohne Worte. Hier setze ich jede Farbe dafür ein das ich 21 so viele Umarmungen möchte wie möglich. Das Motiv sagt ich vermisse euch.

Frohes Neues!

Meine Lieben, ein bisschen Chaos, Hektik und Fußpilz erwarten uns noch dieses Jahr. Aber wir sehen Licht am Ende des Tunnels. Nehmen wir es mit Humor, was bleibt uns auch anderes übrig. Dieses Jahr wünsche ich euch wirklich inbrünstig: ein frohes neues Jahr.
Denkt daran, was wir nächstes Jahr wieder genießen werden, was wir vorher für völlig selbstverständlich gehalten haben.
Erinnere mich daran dich zu umarmen, wenn wir wieder dürfen!
Liebe Grüße ins neue Jahr! Tine
Noch ein kleiner Tipp für alle die im Lockdown sind ein toller, bildgewaltiger Film über dieses Jahr. Etwas großartiges für die Augen. Achtet einmal darauf, wie diese Filmemacher unsere inneren Bilder umgesetzt haben.



 Weiterlesen bei Tine:

https://blog.herz-der-kunst.ch/kunst-und-krempel-andere-kaufen-schuhe

Sammelleidenschaft Kunst: Andere kaufen Schuhe!

Die besten Grußkarten erstellen!

Hallo, ihr Lieben, frohe Weihnachten

Tine Klein zum Thema Gr0ßkarten, Weihnachtsmann

Nimm dir einen Kecks und lass uns plaudern. Du denkst jetzt sicher, ich wäre für einen Artikel über Weihnachtskarten viel zu spät dran. Warum das nicht so ist, wirst du in diesem Beitrag erfahren, denn die beste Zeit, um tolle Weihnachtskarten zu machen, ist jetzt. 

Das Jahr war so bittersüß, voller Umbrüche, Berufschaos und fehlender Routinen. Nächstes Jahr werden wir die Zeit mit unseren Lieben weit mehr schätzen.

Na, gibt dir das Leben Zitronen, dann fragt nach Salz und Tequilla.

Das gute Leben liegt immer vorne! Rückwärts geht nicht. Ich möchte dir dieses Jahr helfen, die beste Weihnachtskarte für nächstes Jahr zu machen!

Grußkarten zur richtigen Zeit

Traditionell mache ich meine Neujahrskarte nach Weihnachten, denn ich bin der Typ, der das Zeitmanagement mit den Karten nicht so richtig hinbekommt. Viele meiner Bekannten machen ihre Karten für Weihnachten im Hochsommer, aber bei 35° im Badeanzug laufe ich bei den Weihnachtskarten nicht so richtig zur Hochform auf.

Der Haken daran ist, dass man eigentlich zu dieser Zeit die Karten fertig haben müsste, denn nur dann könnte ich sie in Ruhe drucken lassen.

Unter Zeitdruck lassen sich Karten auch nicht gut machen. Denn dann habe ich das klassische Brett vorm Kopf.

Grusskarten und die richtige Zeit zur Inspiration

Die gute Inspiration für eine supergute Weihnachtskarte bekommt man nun mal nicht im Schwimmring. Aber genau zu den Anlässen, wo man Grußkarten braucht, passieren auch die Dinge, aus denen man gute Karten machen kann.

Und genau jetzt stellt sich doch die Frage: Wie gestaltet man die perfekte Grußkarte?

An welche Weihnachtskarten erinnerst du dich?

Ich habe meinen Mann gefragt, welche Weihnachtskarten denn die besten waren, die wir jemals bekommen haben. Mein Mann hat geschnaubt und ist überm Tisch zusammengebrochen und konnte sich überhaupt an nichts erinnern. Bis er plötzlich grinste.

Typisch Mann! Beide schweinisch!

Überlege doch einmal, welche Grußkarten dir sehr positiv in Erinnerung geblieben sind und welche nicht? Kannst du dich noch an die Karten von letztem Jahr erinnern? Oder die vom Jahr davor?

Ja, und genau das ist das Problem! Du wirst dich an 99 % der Grußkarten aus dem letzten Jahr nicht mehr erinnern können. Egal, wie hübsch die waren.

Und was soll ich dir jetzt für Tipps geben? Wie gestalte ich eine hübsche Grußkarte, die dann doch jeder vergisst!?

Ich erinnere mich an die besonders schönen, aber nur weil die an meinem Küchenschrank hängen. Und ich erinnere mich an die besonders schrecklichen Karten. Aber ich gehe jetzt mal davon aus, dass wir alle nicht die schrecklichste Karte aller Zeiten gestalten wollen.

Obwohl, so schlecht ist die Strategie eigentlich nicht, ein alter Schulfreund meines Mannes ist von einem anderen „Freund“,als Weihnachtsmann verkleidet, abgelichtet worden. Trotzdem wird diese Karte niemand vergessen. Er war nackt. Ein nackter Weihnachtsmann? Klar, er war mit Mütze bekleidet, nur nicht an der passenden Stelle. Hinzu kam, dass er ziemlich betrunken war, die Pose eindeutig, und zu allem Überfluss war die Location ein Pissoir. Blöderweise wird er diese Weihnachtskarte nicht los, es ist mittlerweile 25 Jahre her, und immer noch müssen wir alle an Weihnachten an diese Karte denken.

Das kriegen wir einfach nicht mehr aus dem Kopf. “ Die Redaktion möchte anmerken, dass die beiden nicht mehr befreundet sind!“

Die zweite Weihnachtskarte, an die wir uns beide erinnerten, war aus Hamburg (Reeperbahn 🙂 ) mit der Aufschrift:

Dieses Jahr gibt es nicht die Rute, sondern gleich die Peitsche!

Halten wir mal fest: Eine ungewöhnliche Weihnachtskarte bleibt im Kopf! Vor allem eine freche.

Ist vielleicht aber auch nicht jedermanns Sache, also dann doch lieber traditioneller?

Traditionelle Grusskarten

Traditionelle Karten sind wunderbar. Damit man diese Karten allerdings mit Wertschätzung behandelt, müssen sie wirklich gut gemacht sein. Denn hat eine Karte keine besonders gute Idee, dann muss sie mit Hunderten von anderen Darstellungen konkurrieren.

Bei traditionellen Darstellungen gilt: Die Ausführung muss so hochwertig wie möglich sein!

Trotzdem wird man es mit so einer Karte schwer haben, in der Bilderflut mitzuhalten.

Es gibt allerdings noch einen anderen Weg: Gefühle!

Die Karte, über die ich mich in meinem Leben am meisten geärgert habe, war eine sehr hochwertige und teure Weihnachtskarte. Die Karte war von einem sehr engen Freund. Allerdings wurde sie von seiner Sekretärin geschrieben und er hat sie nur unterschrieben.

Das hat mich richtig aufgeregt. Wichtig ist, dass Karten wirklich von Herzen kommen, denn dann ist es fast egal, was vorne drauf ist.

Auf die Gefühle kommt es an!

Um Gefühle zu erzeugen, ist diese Jahreszeit ganz wunderbar geeignet. Die besten Gefühle sind Lachen, Humor, Liebe. Aber auch persönlich Erlebtes, Familienmitglieder, Freunde, eigene Haustiere oder Pleiten Pech und Pannen sind viel besser als alles Abgeschmackte und Unpersönliche.

Also ist das beste Motto für die beste Karte deines Lebens: Lass es einfach passieren!

Die Krise und der Humor:

Gerade jetzt passieren die Dinge, die optimal sind für die beste Karte des nächsten Jahres!

Wenn jetzt etwas so richtig schief geht, dann ärgere dich auf keinen Fall! Sondern greife zur Kamera! Denk auf jeden Fall: “ Kann ich in drei Monaten drüber lachen?“ Wenn ja, dann lach sofort!

Ein friedlich schlafender Dackel neben einem umgeworfenen Weihnachtsbaum, einem geplünderten Keksteller und einer zerfetzten Weihnachtsmütze ist kein Drama, sondern die beste Weihnachtskarte, die du jemals verschickt hast.

Jedes kleine Drama, das du auf eine Karte packen kannst, wird dir die Herzen zufliegen lassen. Gerade an Festtagen ist jedem schon mal was schief gegangen und jeder wird dich dafür lieben, weil es ihm genauso ergangen ist.

Also ist jetzt die beste Zeit, die beste Weihnachtskarte überhaupt zu machen.

Das Prinzip funktioniert auch bei jeder anderen Karte. Persönliches und Humor sind einfach am besten.  Gerade mit Haustieren bekommt man solche Karten im Handumdrehen hin.

Mich hat gerade eine Weihnachtskarte erreicht, auf der ein riesiger schwarzer Hund absolut konzentriert in den Backofen starrt. Aufschrift, wird gut!

Meine beste Freundin kann überhaupt nicht kochen. Eine Karte von ihr zeigt eine völlig verbrannte Ente mit der Aufschrift: “Bring lieber was mit. “

Es kommt also gar nicht darauf an, eine hübsche Karte zu machen. Unser Leben hat sowieso viel bessere Ideen als wir selbst.

Gefühle und ein bisschen Kitsch:

Natürlich gebe ich jede Woche Mal- Tipps. Wenn ich mir so überlege, welche Motive wohl die besten sind, um sie zu malen, dann gilt ungefähr das Gleiche: Gefühle oder ein bisschen Kitsch.

Dieses Jahr fehlen uns die Traditionen, und liebevolle Gefühle erwärmen das Herz. Alles, was dem  Betrachter ein Lächeln ins Gesicht zaubert, macht auch eine gute Karte aus. Manchmal sind gerade die richtig kitschigen Karten gut.

Wenn du etwas kitschig machst, dann mache es doch so richtig kitschig! Denk immer daran, dass Karten, die nur so ein bisschen hübsch sind, sofort vergessen werden.

Lieber ein bisschen zu dick auftragen, Weihnachtsmänner dürfen dick sein, und das Weihnachtslicht ist sooo golden.

Tine Klein Tutorial, wie macht man großartige Grußkarten? Weihnachtsmann und etwas kitsch

Das glaubst du nicht? Ich glaube, dass es bei Grußkarten besonders wichtig ist, ein bisschen zu dick aufzutragen. Natürlich will ich nicht, dass mein Mann am Hochzeitstag nur sagt, dass er mich ein bisschen liebt (ein Bisschen ist die kleine Schwester von Scheiße)!

Wenn man das Gefühl auf den Punkt bringt, dann ist mehr besser als weniger.

Ja!!!!! An manchen Tagen will ich Kitsch!

Also merke: Kitsch muss so richtig kitschig sein, das macht Grusskarten liebenswert.

Emotionen, Inspirationen und Ideen

Ich habe mit einem mulmigen Gefühl angefangen, diesen Blog zu schreiben, denn was soll man für Tipps geben? Wenn doch die meisten hübsch gemalten Karten sofort vergessen werden!

Natürlich musst du dich nicht nackt auf der Toilette ablichten lassen, damit diese Karte Dir lebenslänglichen Ruhm beschert! Seien wir ehrlich, in unserem Alter will das auch niemand mehr sehen!

Wenn wir mal den Blog bis jetzt zusammenfassen, dann sind es doch immer die persönlichen Ideen, die im Kopf bleiben. Oft ist das gar nicht so schwer zu machen, denn bei jeder Gelegenheit und Situation findet man immer etwas zu lachen, eine kleine Panne oder lustige Situationen mit Kindern und Haustieren.

Bring das Gefühl auf den Punkt! Dafür muss man sich nicht kaputt machen: Meine persönlichen Einladungskarten sind oft einfach:

Tine Klein Tutorial, wie macht man großartige Grußkarten?

 

Faustregeln für Grusskarten:

Eingängig, anders, löst positive Gefühle aus!

Wer das verinnerlicht, macht schnell tolle Karten. Ein Lächeln ist besser als alles andere!

Ich wünsche euch von Herzen schöne Weihnachten. Der Kühlschrank ist voll, es könnte schlechter sein. Wir arbeiten am Speck.

Tine und Tom

 




Mit mach Tipps:

Die Karte ist am offiziellen Wohnsitz des Weihnachtsmanns entstanden:

Wer gerne Weihnachten malen möchte sollte mal den Polarkreis googeln, Rovaniemi.

Die tollen Bilder dazu sieht man in der VirtualtravelSketch Gruppe in FB und Insta.

#VirtualTravelSketch week in Rovaniemi (Finland)

https://www.facebook.com/events/449489482881281

Wer Urlaub braucht ist auf Samoa gut aufgehoben. Ich poste die Woche auch noch ein Palmen Bild!

https://www.facebook.com/events/404594090891268

#VirtualTravelSketch week on Samoan Islands

Virtual Sketch – eine Virtuelle Malreise

Eine schöne Bescherung!

Nicht dass ich etwas dagegen hätte, Weihnachtskekse zu backen! Doch ich überlege gerade, ob es nicht viel sinnvoller wäre, die Sprache der Wale zu lernen. Da man in der Coronazeit ja nichts anderes tun kann, außer mit seinen Lieben zu kochen, befürchte ich, dass wir die Form von großen Meeressäugern annehmen.

Dann wäre es doch äußerst sinnvoll, wenn man sich schon mit den Walen unterhalten könnte, falls einen jemand aus Versehen ins Wasser rollt.

Die Weihnachtszeit ist mir dieses Jahr etwas zu besinnlich!

Was mich schmerzt, ist, dass dieses Jahr viele schöne Erfahrungen fehlen. Diese Erfahrungen kann man natürlich nicht durch anderes ersetzen. Deshalb heraus aus dem Alltagstrott und herein in neue Erfahrungen.

Ich habe mich einfach einer Gruppe im Netz angeschlossen, die im Moment New York malt. Also raus aus den eigenen Routinen und rein in was Neues. Virtual Sketch nennt sich das.

Tine Klein Eisbahn am Rockefeller Center

Virtual Sketch!

Maler haben seit jeher in Gruppen gemalt. Warum? Im eigenen Saft schmoren, ist nicht immer hilfreich. Zu malen und zu zeichnen ist eine hochkomplexe Tätigkeit. Sprich, wenn man ein Bild malt, muss man an viele Dinge gleichzeitig denken.

Farbe, Bildentwurf, Technik, Material, Form und Struktur und so weiter und sofort.

Wenn das alles am Anfang und auf Anhieb klappen soll, na dann prost Mahlzeit!

Das geht natürlich nicht! Deshalb ist es für Anfänger und Fortgeschrittene durchaus sinnvoll, sich Anregungen aus dem Netz zu holen und vor allen Dingen auch sich untereinander auszutauschen.

Virtual Sketch – Anregungen aus dem Netz:

Anregungen aus dem Netz sind eine zweischneidige Sache. Im Netz wird man von einer Bilderflut bombardiert. Das führt zu einer Verwirrung bei dem Betrachter. Zwei Dinge darf man dabei nicht tun, kopieren, ohne nachzudenken. Das erzeugt Selbsthass, da es immer einen gibt, der besser ist als man selbst.  Und einfach treiben lassen, geht auch nicht, denn dann ersäuft man in der Masse, ohne etwas zu lernen.

Vom Netz kann man profitieren, wenn man sich ein paar Regeln setzt.

Wer von der Bilderflut profitieren will, muss eine Fragestellung finden. Hilfreich ist es, zielgerichtet in die Bilderflut zu blicken und sich hilfreiche Hinweise für sich selbst herauszusuchen.

Dabei gibt es mehrere Vorgehensmöglichkeiten, die dem Autodidakten helfen, Wissen aus dem Netz zu filtern. Jede einzelne Vorgehensweise hat den Sinn, den Blick auf eine Lernmöglichkeit zu richten.

Kopieren und fragen:

Kopieren kann sehr sinnvoll sein, aber man darf nicht einfach so malen wie ein anderer. Hinter der Kopie muss eine Frage stecken, damit man den Kontakt zu sich selbst nicht verliert.

Mein Tipp: Zuerst malt man ein Bild selbst. Dabei geht es darum, sich zuerst selbst mit dem Thema zu beschäftigen, bevor man ohne Frage das Vorgefertigte der anderen frisst.

Dann schaut man, was die anderen gemacht haben. Gibt es ein Bild, das überragend viel besser ist als das Eigene? Dann überlegt man, warum dieses Bild besser ist und was man davon lernen könnte. Danach kopiert man das Bild, ganz oder noch besser nur teilweise, um der Technik des Malers auf die Spur zu kommen.

Warum nur teilweise?

Bilder kann man unendlich unterschiedlich malen, dabei stößt man auf einen ganzen Haufen von unterschiedlichem Fachwissen. Man kann aber nicht gleichzeitig alles lernen.

Deshalb ist es sehr schlau, sich nur kleine Punkte herauszupicken!

Um zum Beispiel die Fenster eines anderen zu kopieren, braucht man nicht das ganze Bild zu malen, sondern man versucht nur, der Machart der Fenster auf die Spur zu kommen.

Konzentriere dich auf einen kleinen Bereich, dann lernst du auch etwas, ohne dich selbst zu verwirren.

Man teilt das Wissen so auf, dass es nur häppchenweise in den Kopf gelangt und man es deshalb auch aufnehmen kann.

Mein Tipp: Ein machbares und begrenztes Tageslernziel setzen, z.B.: Heute verbessere ich meine Fenster.

Zur Geschichte des virtual Sketch:

Gemeinsame virtuelle Reisen machen Spaß. Ich weiß schon ziemlich sicher, wo ich nach Corona malen werde! Virtuell habe ich die Welt entdeckt und sie begeistert mich!

Das Malerlebnis ist tatsächlich völlig anders, als wenn man sich ein eigenes Motiv sucht, man ist gezwungen, sich mit anderem und neuem auseinanderzusetzen.
Und dabei lernt man etwas! Denn man malt nicht nur das, was man immer macht. Der nächste Punkt ist die dauernde Anregung durch die Vorschläge, man  will man einfach mitmachen.

Anne Rose Oosterbaan hatte im März dieses Jahres während des Lockdowns als Erste die großartige Idee, dass nicht alle irgendwo vor einem Foto arbeiten müssen, sondern dass man sich gemeinsam ein Ziel sucht und dann ein bestimmtes Motiv bearbeitet.

Der virtuelle Spaziergang in der Gruppe war geboren. Anne hatte eine super Idee, die vielen Menschen im Lockdown geholfen hat. Gerade wenn man nur noch wenige soziale Kontakte hat, ist es super, gemeinschaftlich etwas zu machen.

Jetzt gehen wir wieder gemeinsam in einen Lockdown und wissen schon, dass es Spaß macht, eine gemeinsame virtuelle Reise zu unternehmen und dann die Bilder zu malen.

Der Spaß daran ist, dass man sehen kann, was die anderen aus dem Motiv gemacht haben.

Oben im Artikel habe ich ja schon darüber gesprochen, wie sinnvoll es ist,  sich eine Fragestellung zu wählen. Wenn du nun in solch eine Gruppe gehst, dann kannst du dich mit den anderen austauschen.

Spaß haben und auch mal gezielte Fragen stellen, ist das Motto!

Denn wir alle wollen lernen. Da auf der anderen Seite aber auch ein Mensch steht,  möchte ich dir raten, dem anderen mitzuteilen, dass du sein Bild großartig findest! Denn dann wird er dir sehr gerne Auskunft geben.

Anne Rose hatte da eine großartige Idee, die vielen Menschen über den ersten Lockdown geholfen hat. Glücklicherweise hat Anne Rose auch ein paar Dinge aus dieser Gruppe zusammen getragen, diese möchte ich euch jetzt zeigen.

In einem Anne Roses Handout kann man sehr gut sehen, wie unterschiedlich die Menschen zu einem Thema gearbeitet haben.

https://urbansketchers.nl/wp-content/uploads/2020/04/2020.03.22-Haarlem-VirtualSketchl.pdf

Leider gibt es diese Facebook Gruppe nicht mehr. Anne Rose hat viele Menschen glücklich durch den Lockdown gebracht, aber dann wurde es zu viel Arbeit.

Als Anne Rose die Gruppe geschlossen hat, war ich sehr traurig. Ich denke, das ist vielen Menschen so gegangen. Im Lockdown war die Gruppe eine große Stütze.

Ich denke, deswegen ist sehr schnell eine ähnliche neue Gruppe entstanden.

Facebook Virtual Travel Sketcher:

Auf Facebook findet man die Gruppe unter dem Namen virtual travel sketcher .

Ich weiß, dass viele Menschen etwas gegen Facebook haben. Ob begründet oder nicht, ein soziales Netzwerk ist das, was man daraus macht. In Kunstgruppen treiben sich in der Regel keine Hooligans herum.

Diese Gruppe hat das Loch geschlossen, das nach dem Ende von virtuell Sketch entstanden ist.

https://www.facebook.com/groups/virtualtravelsketchers/

Hier findet man sehr viele Vorschläge für eine virtuelle Malweise im Netz:

Die Gruppe bietet immer mehrere virtuelle Reisen an, an denen eine ganze Menge Maler und Zeichner teilnehmen.

Aktuell werden zwei virtuelle Zeichenreisen angeboten, New York und Irland. Die Angebote wechseln ständig.

https://www.facebook.com/groups/virtualtravelsketchers/events

 

Ich habe letzte Woche an der virtuellen Malreise zum Rockefeller Center teilgenommen:

Die Google Maps Adresse  dazu war:

https://www.google.com/maps/@40.7589419,-73.9786706,3a,75y,91.64h,119.23t/data=!3m6!1e1!3m4!1sUulQlYlMrN8fnUhYnb0opQ!2e0!7i13312!8i6656

Tine Klein Aquarell Rockefeller Center , Eine Idee für den Lockdown virtuell sketch

Ich habe nicht nur den Google Maps Spaziergang gemacht.,sondern mir auch einige Fotos angesehen. Achtet mal auf das Männchen unten links bei google maps, zieht man dies in die Karte, dann kann man in einigen Gebieten tatsächlich durch die Straßen laufen.

Ab jetzt gibt es in der Lockdown Zeit immer wieder Tipps und Bilder zum Mitmalen.

Diese Woche Rockefeller Center.

Mein Maltipp für den Weihnachtsbaum:

Weihnachtslichter entstehen, wenn unter dem eigentlichen Bild eine Lasur in leuchtend Gelb liegt, die auch viel weiß freilässt. wenn man dann dunkel darüber malt und Löcher lässt, blitzen die Lichter. Soll es ein richtiger Weihnachtsbaum werden, müssen noch winzige weiße Punkte für die Lichter aufgesetzt werden. Am besten gehts mit weißem Gelstift, oder Feder und weißer Tusche.

Ich wünsche euch noch eine tolle Zeit ab nächste Woche im Lockdown immer was zum  mitmachen!

Liebe Grüße Tine

Danke an Anne Rose Osterbaan und Melanie Ellenberger.




Hier noch weitere Gruppen:

Urban Sketcher Augsburg: Mitmach-Aktion in Deutschland. Ihre Idee zum virtual sketch Willy-Brandt-Plätze bundesweit:

https://www.facebook.com/events/2170147103130596

Im Moment gibt es viele Ortsgruppen von Kunstvereinen und Urban Sketchern, die dieses Konzept benutzen.

Eine der ältesten und ersten Gruppen die Idee des virtual Sketch für sich aufgegriffen haben, ist die aus Leicester, hier findet man immer interessante Beiträge.

https://www.facebook.com/groups/virtualsketchleicester/

Virtual Sketch Melbourne

https://www.facebook.com/groups/288307562207345/

Sucht man unter dem Hashtag #Virtualsketch,  #virtualtravelsketch so findet man immer viele tolle Veranstaltungen und Gruppen auf Facebook.

Auf Instagram findet man Hinweise unter den #:

#virtualsketch #virtualsketchscrawel #virtualsketchwalk #virtualsketching

Ich wünsche euch eine wundervolle Weihnachtszeit und hoffe, dass ich ein bisschen dazu beigetragen habe, dass der Lockdown nicht zu langweilig wird.

 

Weiterlesen bei Tine, mal einer meiner ersten Artikel, da seht ihr das auch ich immer weiter lerne:

https://blog.herz-der-kunst.ch/strahlende-farben/

Line and Wash – kolorieren mit Brushpen

Tine Klein Aquarell Basel Münsterplatz. Aus dem Tutorial Line and wash und brush pen

Line and Wash ist eine populäre Technik

Gibt man dies in die gängigen Übersetzungsprogrammen ein, hat man viel Freude. Die Übersetzungen sind sehr schwachsinnig und reichen von der Autowäsche mit Leinentüchern, einer gewaschenen Linie bis hin zu feuchtem Leinen. Offensichtlich hat sich bei den Übersetzern noch nicht herumgesprochen, dass dieser Begriff für eine der wichtigsten Techniken der Illustration und des modernen Zeichnens steht.

Es geht bei dieser Technik um die Kombination aus einer Aquarell-Kolorierung und einer Zeichnung.

Kein Wunder, dass Felix Scheinberger in seinem Buch einen neuen Begriff prägt, drainting, also die Kombination aus drawing and painting. Diese Technik habt ihr schon 1000 mal mit Füllhalter bei mir gesehen, nun gibt es aber was Neues, was mich begeistert.

Line and wash, immer wieder anders

Die Kombinationsmöglichkeiten der Materialien sind unendlich.

Man kann sehr unterschiedliche Stifte benutzen und auch sehr unterschiedliche Malereien mit dem Stift kombinieren.

Normalerweise arbeite ich sehr gerne mit Füllfederhalter und Aquarellfarben, dies ist sozusagen mein Standard line and wash. Heute möchte ich euch aber ein neues Material vorstellen: Brush-Pens mit Kalligrafiespitze.

 line and wash

Ein Bild mit einer Zeichnung zu versehen ist die schnellste Methode, um Kontraste zu zaubern. Der härteste Kontrast ist schwarz.

Zeichnungen mit schwarzer Tinte bringen Kolorierungen so richtig zum Strahlen. Die schwarze Linie ist in der Farbe absolut auffällig. Großartig werden diese Zeichnungen, wenn der Zeichner eine besonders schöne Handschrift in der Linie hat.

Also, merke: Wenn man schon eine schwarze Linie benutzt, dann sollte die Linie auch atemberaubend schön sein. Denn alle Augen werden darauf ruhen.

Die Frage, die sich daraufhin anschließt, ist also: “ Wie zum Teufel stelle ich eine atemberaubend schöne Linie her?“

Brush Pens

Brush pens sind Stifte mit einer Pinselspitze.

Dieses Material sollte uns als Zeichner sehr interessieren. Denn die neuen brush pens haben Eigenschaften, die mich sofort vor Entzücken auf den Tisch sabbern lassen.

Die Pinselspitzen sind elastisch und trotzdem super fein.

Viele von uns haben schon unendlich viele Fehlkäufe gemacht, weil wir einen Fühlhalter suchen, der elastisch auf den Druck unserer Hand reagiert. Eine elastische Feder ist der Traum jeden Zeichners. Denn durch diese elastische Spitze entsteht eine richtig schöne Linienhandschrift. Diese lebendige und variantenreiche Handschrift macht Zeichnungen zum Hingucker. Es gibt Linien, die wirken zerbrechlich, sie fangen das Licht, und andere Linien können wütend, stark oder klotzig wirken. Dadurch wird eine Technik wie line and wash zum Hingucker.

Was mir bis jetzt neu war, ist, dass es auch so feine brush pens gibt, dass man diese für Füllfederhalter halten könnte.

Schau mal,  wie winzig die Spitze ist, und anders als beim Füllhalter kann sie sich verändern:

Aus dem Tutorial line and wash und brush pen

Line and wash – die Handhabung des Pinselstiftes

Ich möchte dir noch ein paar Tipps zur Handhabung geben.

Achtung, nicht wasserfest:

Achtung! Die Tinte in brush pens ist meistens nicht wasserfest!

Deshalb wird die Zeichnung gemacht, wenn die Farbe schon getrocknet ist. Dann besticht der Stift aber durch seine Ausdrucksstärke. Dass die Stifte jedoch nicht wasserfest sind, nervt. Denn wenn man zum Schluss beschließt,  die Farbe nochmal zu verstärken, ist die Zeichnung ruiniert. Trotzdem ist die leichte Löslichkeit des Stiftes auch toll, weil man die Farbe auch in das Bild hineinschmelzen lassen kann. Trockenes Papier heißt scharfer Kontrast, siehe linke Baumreihe. Ist der Kontrast jedoch zu stark, kann man die Zeichnung schmelzen lassen. Siehe Baum rechts.

 

Handhaltung macht die schöne Linie:

Das A und O beim Zeichnen mit dem Pinselstift ist die Haltung der Hand.

Die normale Linie sieht am besten aus, wenn man keinen Druck auf den Stift gibt. Dann malt  der brush pen ganz zart. Normalerweise sollte dein Stift spielerisch über das Blatt tanzen, so wird der Strich nicht zu hart. Dies klappt am besten, wenn du mit einer gewissen Geschwindigkeit zeichnest. Du kannst diesen Effekt noch dadurch unterstützen, dass das Papier nicht ganz glatt ist.

Du darfst den Stift nicht ganz vorne anfassen, denn dadurch gerät automatisch Last auf die Spitze.

Bekommt eine Pinselspitze Druck, dann malt sie breit. Dann ist das line and wash hart und verliert das Spielerische.  Ich finde es auch hilfreich, meinen kleinen Finger abzuspreizen  und aufs Papier zu legen, dadurch verhindere ich, dass beim Zeichnen Last auf die Spitze gerät. Tatsächlich sieht dies recht witzig aus, denn die Handhaltung erinnert mich ganz stark an das Teetrinken feiner Damen, die dabei den kleinen Finger vom Porzellantässchen abspreizen und geziert Earl Grey schlürfen.

Was man nicht alles für eine ausdrucksstarke Linie tut….grins

Da, wo die Linie ausdrucksstark werden soll, darfst du die Pinselspitze Kapriolen schlagen lassen. Druck und Drehungen erzeugen interessante Linien, mal dicker, mal dünner und auch heller und dunkler.

Ausdrucksstark betonen

Oben habe ich das Spiel mit dem Druck auf die Spitze des Stiftes beschrieben. Ein Spiel von wenig und viel Druck. Dadurch werden die Farbflächen des Münsters ausdrucksstark betont. Die Linie wird so sehr viel ausdrucksstärker als bei einem normalen Fineliner oder Filzstift oder Federhalter.

Sehr wichtig, man sollte mit dem Stift nicht alles umranden, sondern Akzente setzen.

Auf der Fassade setze ich nur Akzente, weniger ist mehr, so bleibt die Leichtigkeit.

Das Material:

Eine ganz liebe Schülerin aus meinem Kurs in Münchwilen hat mir den Stift geschenkt.

Danke, schön! Der brush pen heißt script pen von Pentel.

Der Stift hat eine schätzungsweise 0,3 Millimeter dicke Spitze. Mit etwas Druck wird die Spitze schnell mehrere Millimeter dick. Sobald das Shoppen nach Corona wieder Spaß macht, werde ich mich auf die Suche nach weiteren Stiften dieser Art machen, am besten gefüllt mit licht- und wasserfester Tinte.

Die meisten Zeichner bevorzugen Schwarz, weil dies der stärkste Kontrast ist. Ich liebe warme Farben und bevorzuge deshalb Tinten, die mit meinen Rot- und Erdtönen Hand in Hand gehen. Die kleinen Pinselstifte gibt es in allen möglichen Farben, ich mag das dunkle Schokoladenbraun, lecker!

Mein Fazit zum Produkt:

Schöne Farben, einfach anzuwenden, tolle Linien Handschrift.

 

Dieser Blog ist keine Werbung, denn es ist sehr schwierig, über Kunstmaterial zu schreiben, ohne über Produkte zu schreiben.

Falls du andere Marken kennst, die ebenfalls ultrafeine und flexible Spitzen haben, und damit meine ich eine Strichstärke von unter 1 mm, dann möchte ich dich bitten, hinterlasse dein Wissen im Kommentar. Dies hilft uns allen, denn hier geht es nicht um Schleichwerbung, sondern um Fachwissen.

Ich wünsche dir ein wunderschönes Wochende. Viel Spaß  beim Ausprobieren.

Parole für dieses : Der Stift tanzt Samba

Liebe Grüße

Tine

 

 




 

Das Making of zum Bild:

Das Baseler Münster liegt vor meiner Haustür. Wenn ihr in das Bild hineinlauft und rechts an der Kirchentür vorbei geht, dann steht ihr in 2 Minuten vor meiner Ateliertür. Es entstand im Altweibersommer, als es im November nochmal richtig schön war. Das Münster hat so wunderschöne Farben.

Man kann dort auf google maps spazieren gehen:

Adresse: Basel Rittergasse, Ecke Münsterplatz

https://www.google.com/maps/@47.556008,7.5919647,3a,75y,293.82h,97.5t/data=!3m6!1e1!3m4!1sAF1QipNGsgkyIdBO_awfFdrsW4Yd9NvsmYAzPGYUHoZ3!2e10!7i7680!8i3840

 

Das Aquarell und die Wasserränder

Tine Klein Aquarell Tarasp, Schweir, Maluntericht Tutorial Wasserränder

Tine Klein ein Spaziergang in Tarasp: Danke an Carolin und Denes für diese tolle Erfahrung

Wasser gehört zum Aquarell wie dein Name an der Haustür, und Wasserränder entstehen im Aquarell schneller,  als du gucken kannst.

Ob das allerdings Liebe oder Hass auslöst,  sei mal dahin gestellt. Wasserränder gehören zum Aquarell. Je nach Technik kann man sich aussuchen, ob man sie will oder nicht.

Aber seien wir mal ehrlich,  den meisten von uns passieren sie einfach aus Versehen, und dann sind sie so beliebt wie eine Schweinshaxe,  die aus Versehen im veganen Restaurant bestellt wurde. Das Einzige,  was sie dann auslösen,  sind betroffene Gesichter.

Verhasste Dinge werden ganz wunderbar, wenn man gelernt hat, mit ihnen Katz und Maus zu spielen. Was einem am Anfang noch herzhaft aufregt, das ruft später ein müdes Lächeln hervor.

Als unser Hund das erste Mal die Kühe vom Nachbarn zusammen getrieben hat, hat es reihenweise Milchshakes im Euter gegeben, die Kühe sind gerannt und haben sich aufgeregt. Wenig später hat keine der Hübschen noch ein Auge gehoben, wenn unser Schäferhund kam, dann hieß es: Ach, der schon wieder!

Deshalb möchte ich euch beibringen, die Wasserränder zu managen wie die Kühe unseren Macho-Köter.

Wer ist der Übeltäter?

Wasserränder entstehen durch Wasser. konkreter gesagt entstehen Wasserränder immer dann, wenn es überschüssiges Wasser gibt.

Das Wasser fließt in die Pigmente und schiebt sie weg, so entstehen die berüchtigten Wasserränder oder starke Farbverläufe.

Schlechtes Papier erzeugt Wasserränder

Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten, wie Wasserränder entstehen. Sehr oft entstehen Wasserränder durch zu dünnes Papier. Dieses Problem betrifft besonders die Menschen, die im Skizzenbuch arbeiten. Denn Skizzenbücher sind oft mit viel zu dünnem Papier für feuchte Techniken gebunden. Das dünne Papier wellt sich, wenn das Seitenspiel kommt. In den Tälern entstehenden Pfützen, und in Pfützen entstehen Wasserränder.

Der nächste Grund ist billiges,  heißgepresstes Aquarellpapier, hier bleibt das Wasser als Lache auf der Oberfläche.

Schlechte Angewohnheiten mit dem Pinsel

Der häufigere Grund,  warum Wasserränder entstehen, ist die Pinseltechnik. Sobald Farbe auf das Papier kommt, beginnt sie zu trocknen, wenn ich nun an dieser Farbe mit einem sehr feuchten Pinsel weiterarbeite, dann entstehen Wasserränder.

Was du jetzt sicher begriffen hast, auslaufendes Wasser ist das Problem.

Die häufigsten Probleme, mit denen man Wasserränder auslöst, sind:

• zu dünnes  Papier mit schlechter Qualität bildet Pfützen

• Pinsel, die zu viel Wasser aufnehmen

• ständiges Aufnehmen von neuem Wasser beim Mischen.

Wasserränder, wie steuert man das Wasser?

Einerseits kann man aus der Not eine Tugend machen, man befeuchtet das ganze Blatt und lässt die Farben einfach weich ineinander schwimmen. Aber spätestens im nächsten Schritt, wenn man etwas konkret malen möchte, dann muss man das Problem mit den Wasserrändern in den Griff bekommen.

Wir haben alle Angst vor verschmutzten Farben, und deshalb tauchen wir den Pinsel ständig ins Wasser. Deshalb kommen Unmengen von neuem Wasser auf das Papier.

Der ultimative Tipp ist, den Pinsel nach der Wasseraufnahme auszuschütteln.

Dieses Verhalten muss dir in Fleisch und Blut übergehen. Immer wenn ich nach einer langen Outdoor-Saison wieder ins Atelier komme, mutiere ich zum Dreckschweinchen und schlage mindestens ein oder zweimal den Pinsel herzhaft aus, und dann starre ich betroffen auf die versaute Wand.

Weniger elegant ist die Wasserkontrolle des Pinsels mit dem Lappen, der saugt das Wasser aus dem Pinsel. Diese Methode ist deutlich zivilisationstauglicher, denn man wird seltener gelyncht, weil man  Mann und Maus mit Farbe besprenkelt.

Tipp: Wasserränder entstehen nicht, wenn ein sehr feuchter Pinsel in bereits leicht angetrocknete Pigmente gerät, deshalb noch mal die folgenden Tipps zur Pinselarbeit.

Tipps:

• zügig arbeiten, keine Farben antrocknen lassen

• nur mit mäßig feuchtem Pinsel arbeiten

• nicht jedes Mal, wenn man Farbe aufnimmt,  muss der Pinsel ausgespült werden.

Wasser und Farbränder -Special Effects!

Ein Meister wird man nicht dadurch, dass man versucht zu beweisen, dass man großartig malen kann. Wasserränder können ein Aquarell sehr schnell verderben, und deshalb wird das Vermeiden von Wasserrändern regelrecht zwanghaft. Oft ist das so ein Spielchen. Wer keine Wasserränder macht,  ist also ein Meister?

Wenn man es einmal gelernt hat, ist man so stolz darauf, dass man aus den Augen verliert, was man alles Tolles mit den Wasserrändern machen kann.

Das Leben wird leichter, wenn man sich fragt, wo man die Zügel denn lockerlassen kann, denn jeden Zufall zu vermeiden, würde bedeuten,  dass man jederzeit kontrolliert.

Sehr einfach wird das Leben nach dem Motto:

„Meine Macken sind Special Effects“

Das Eigenwillig ist das Besondere!

Man kann Wasserränder oder starke Farbverläufe sehr einfach in Aquarelle integrieren. Das gelingt jedoch nur, wenn man sich einen lockeren Malstil angewöhnt. Sind die Farbverläufe wie mit einem Lineal gezogen, dann wird jeder Wasserrand aussehen wie ein Fremdkörper. Das sieht man hier,  harte Kanten und blühende Wasserränder,  das verträgt sich nicht gut:

Wer jedoch locker malt, kann den Wasserrand zum Stilmittel machen.

Deshalb sollte man sich auch fragen: “ Wo könnte es mir denn nützen, dass Farbe und Wasser zusammen Ränder macht?“

Ein Meister kontrolliert das Pferd ja nicht nur, er reitet es.

Hier muss man sich klarmachen, dass man nicht alles kontrollieren kann und nicht kontrollieren will. Viele Menschen versuchen, all die kleinen Macken auszubügeln. Lockerlassen ist so schwer, weil die ersten Ergebnisse chaotisch aussehen, dann lässt man es.

Das Einzige, was dann passiert, ist, dass man von jedem möglichen Fehler wegrennt. Und dadurch werden Bilder immer steifer.

Viel einfacher ist es zu begreifen, wo man loslassen kann.

Die Farbe darf starke Effekte machen, dort wo die Menschen hinschauen sollen.

Ein kalkulierter Fehler dort, wo die Menschen hinschauen sollen,  sieht wunderbar aus.

Jedoch gibt es eine Bedingung:  Die Farbe darf zwar hemmungslos auslaufen, aber die Grundform muss gewahrt bleiben.

 

Lockerlassen muss man lernen, dann entsteht zwar auch Ungewolltes, jedoch auch Spektakuläres.

Fehler und Sieg gehören also zusammen.

Mach dir klar:  In der ersten Phase sieht das lockere Malen scheußlich aus, erst wenn man in der zweiten Phase die Zufallsformen unterstützt, wird es aussagekräftig.

Wasserränder -Anwendungsmöglichkeiten:

In einer Geschichte muss man nicht alles erzählen. Bestimmte Anteile in Motiven kann man sozusagen im Sand verlaufen lassen. Darauf habe ich euch in einem der letzten Artikel über harte und weiche Kanten aufmerksam gemacht. In diesem Motiv seht ihr, wie ich unwichtigere Bestandteile des Motives einfach auslaufen lasse. Dabei entstehen besonders an den unteren Kanten, wo das Motiv sehr nass ist, sehr bewusst Wasserränder und auch Farbkanten. An diesen Stellen funktioniert das Aneinanderreihen von Flecken ganz wunderbar. Warum?

Die Wasserkante erzeugt Assoziationen.

Runde Kanten wirken wie Bäume, Vegetation oder Hügel. Eckige Kanten wirken wie irgendwelche Dinge, die in der Stadt herumstehen. Wässerige Farbverläufe wirken wie etwas Nasses. 

Sind die Gegenstände kein besonderer Bestandteile des Motives, kann sich der Betrachter doch selbst denken, was er sehen möchte.

Das Bild dieser Woche besteht eigentlich nur aus Wasserflecken. Deshalb möchte ich euch noch einen Satz zur Anregung geben:

Wasserränder sind das Spiel mit der Fantasie des Betrachters.

Du musst mit dem glücklichen Zufall Hand in Hand arbeiten.

Ich wünsche euch ein ganz wunderbares Wochenende

P.S.: Das Glück ist nicht der schlechteste Arbeitskollege.




Zum lockerem Umgang mit Wasser weiterlesen bei Tine:

https://blog.herz-der-kunst.ch/schuettung-oder-nass-in-nass-technik/

Schüttung oder Nass in Nass Technik