Schnee malen – die magischen Farben des Schnees!

Ich darf Schnee malen. Juhu, es hat geschneit! Darauf warte ich immer ganz lange, denn er schneit nicht oft! Ich freue mich diebisch wie ein kleines Mädchen und möchte meinem Mann am liebsten gleich ein Kleinschneeball hinterher feuern, um eine kleine Rauferei anzuzetteln.
Diese schnelle kleine Skizze verdanke ich meinen Winterreifen. Oder vielmehr meinen fehlenden Winterreifen.

 

Doch als es plötzlich dunkel wurde und der weiße Zauber vom Himmel fiel, da bekam ich ein bisschen Schiss und wartete auf den Räumwagen.
Über solche Momente darf man sich nicht ärgern, Schnee ist das Konfetti, dass der Himmel wirft, damit ich eine kleine Schneeskizze machen kann. Wie großartig!

Wenn du absolut starke Bilder möchtest, dann beobachtete Natur, es ist ein Abenteuer und der Schlüssel zu deiner Ausdruckskraft.

Schnee malen, eine Beobachtung:

Der Schnee fiel in dicken Flocken vom Himmel, und ich konnte beobachten, wie sich die Farben durch den Schnee verändern.
Zuerst sieht die Landschaft aus, als wenn man in einen kaputten Fernseher schaut. Durch die vielen Flocken in der Luft wird das Licht gebrochen. Jetzt werden zuerst einmal alle Farben grauer und neutraler.

Schnee ist wie ein magischer Reflektor, der das Sonnenlicht einfängt und es in alle Richtungen streut.

Schneit es noch, und sind die Wolken dunkel vor Schnee. Dann schluckt der Schnee das Licht. Dies sind die grauen Wintertage. Das Malen wird nun sehr schwierig, denn man sieht nur grobe Grundformen und die Farben werden verschluckt. So einen Tag hat Monet festgehalten:

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So malte Monet einen grauen Schneetag. 14. November 1840

Blau ist die vorherrschende Farbe und Grau.

Tipp: Wenn man Schnee malt und schwarz benutzt, dann wird es sofort grau und düster.

Schnee malen – die Revolution des Lichts:

Die magischen Momente fangen an, wenn der Schnee beginnt das Licht zu verstärken.

Jetzt wird der Schnee zu einem Reflektor, so wie man ihn am Fahrrad kennt.
Überall dort, wo es Licht gibt, reflektiert der Schnee. Er spiegelt förmlich die Farben der Umgebung.

Deshalb mein erster Tipp, Schnee ist nicht weiß, denn er ist ein Reflektor.

Die zauberhaften Farben des Schnees:

Da Schnee ein großartiger Reflektor ist, kann er in den Farben der Umgebung leuchten.
Natürlich sind die besten Farben, um Schnee zu malen Blautöne. Blau ist beim Schnee malen eine ganz raffinierte Farbe. Auch wenn Schnee natürlich nicht leuchtend Blau ist, suggeriert Blau Kälte.
Deshalb könntest du Schnee sogar in einem leuchtenden Kornblumenblau malen, dein Betrachter würde es super finden. Da die Farbe mit seinen innerlichen Erwartungen übereinstimmt.
Monet malt weißen Schnee geradezu als dezentes Feuerwerk von Farben, sas kannst du dir gut abgucken.

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Komme dabei aber nicht auf die Idee, man könne Schnee mit Deckweiß malen, denn dann verliert er seine Leuchtkraft.

In meiner Skizze musste ich, weil ich unterwegs war, bei weißem Schnee bleiben.

Möchtest du gedämpfte Farben, dann kannst du eine Farbe mit Zink  benutzen, zum Beispiel Lavendelblau, dies gibt den Aquarellbildern einen sanften Effekt.

Schnee malen – die warmen Farben zaubern gute Stimmung:

Merke die Kombination von Weiß und Blau wirkt kühl, die warmen Farben zaubern die Stimmung in Schneebildern.

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Monet 14. November 1840

Beim Schnee malen, braucht man fast immer Blau. Man sollte allerdings nicht die warmen Töne vergessen, denn dies macht die Bilder freundlich.

Schau mal ins Bild Monet hat eine ganze Palette kalter Blau und Grautöne für den Schnee. Du wirst in seinen Bildern aber fast immer Rosttöne finden. Die passen gut zum Winter, stärken aber, durch den komplimentären Effekt (siehe Komplimentärfarben), die Blautöne des Schnees.
Auch in meiner Schnellskizze wirst du das Spiel aus blauviolett und Orange finden.

Bei Malen des Schnees musst du jedoch aufpassen, wie sich Orange, Rost  und Blau mischen. Denn zusammen können Sie nicht nur grau ergeben, sondern auch braun, und dann wird der Schnee matschig. Mann muss ein Gefühl dafür finden, wieviel des grauen Winters man zeigen möchte. Monet macht das meisterhaft.

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Schnee ist nicht nur ein Künstler des Lichts, sondern auch ein Meister der Neutralisierung. Die weiße Pracht kann die Sättigung der Farben mildern und sie sanfter und harmonischer erscheinen lassen. Die Natur wird zu einer sanften Symphonie von Farben.

Schau in die Bilder und denke nach, was du in deinen Bilder umsetzen kannst.

Hier wird kaltes Rot (Magenta) und kaltes Blau, zum Beispiel Cerulian, eingesetzt. Das wirkt kalt, aber frecher und frischer. Diese Kombination benutze ich selber gern.

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Monet

Schnee malen und Kontraste:

Mit Schnee bedeckte Landschaften bieten uns ein Fest für die Sinne. Der Kontrast zwischen den dunklen Schatten und dem blendenden Weiß des Schnees verleiht den Farben eine erstaunliche Tiefe. Die dunklen Töne braucht man, um die Farben zu intensivieren, während sie sich vom schneeweißen Hintergrund abheben.

Tipp: Also keine Angst vor dunklen Farben! Die Ddunkelheit lässt das Weiß funkeln!

Schau mal in dieses Bild, es ist von Manet. Er setzt bewusst extrem dunkle Farben neben dem Weiß ein, so hat man den Eindruck, das Licht durchs Fenster scheint.

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Suzanne Manet von Manet  1865

Auch Monet benutzt diesen Trick in seinen Schneebildern.

 

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Du denkst jetzt vielleicht: Du liebe Güte, Claude Monet, ein unerreichter Meister! Wie soll mir das helfen, ich bin noch kein Weltstar der Malerei. Doch die Tricks, die die Meister anwenden, kann man sogar in kleinen Skizzen kopieren.

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Schau mal in meine Skizze, dort habe ich das Kirchendach an der rechten Seite ganz dunkel gemacht, ebenso wie die Tanne im Vordergrund. Dies hat  den gleichen Effekt wie bei Manet und Monet.

Schnee malen-Schatten die sich verstecken:

Schnee absorbiert weniger Licht als dunkle Oberflächen, er reflektiert das Licht, dadurch sieht man Schatten weniger gut, die Farbschattierungen sind sehr zart.
Manchmal muss man mit dem Pinselschattenmuster einfangen, die aufgrund des reflektierenden Schnees kaum zu sehen sind. Trotzdem ist es sinnvoll, dort wo sich Kernschatten befinden, bei einem Schneebild Schatten zu setzen.

Ganz ohne Schatten hast du kein räumliches Volumen in deinem Bild. Formen trennen sich nicht mehr. Deshalb mogele ich gern. Dafür kann man auf sehr zarte blaue Töne zurückgreifen. Dies sieht man bei den Schatten des Schnees auf den Weg oder auf der linken Seite. Ein Hauch von blau verstärkt die kühle Atmosphäre.

Merke zarte Schatten in Pastell sind hilfreich, um Schnee attraktiv zu malen.

Summary:
Der Schnee hat eine ganze Bandbreite von Farben, er ist nicht nur weiß. Schau dir die Bilder von Monet an und du siehst, wie viele verschiedene Farbflächen er aneinander gesetzt hat. Das Farbspiel des Schnees ist berauschend.

Tipp: Schau, welche Blautönen sich mit deinen warmen Farben am besten zu angenehmen Schattentönen vermischen.

Leg einfach los, ich freue mich über deine wundervollen Bilder. Wenn du deine Bilder postest, dann markier mich doch bitte darin, dann kann ich auch mal eure Werke bewundern. #malenmitTine

Leider musste ich die Kommentarfunktion abstellen, da ich mit Junkmails auf russischer Sprache zugeschüttet werde.

P.s.: Ich bin dir dankbar, wenn du meinen Blog erwähnst, wenn du veröffentlichst, denn so können mich auch andere finden.

Ich danke dir ganz herzlich,

Liebe Grüße Tine.

Liebe Leser, wenn du diese Artikel liest, dann denke bitte ab und zu ans Spenden. Kultur braucht Budget!

CHF

Weiterlesen zum Thema Schnee und Monet:

https://blog.herz-der-kunst.ch/wie-malt-man-schnee-und-kaelte/

Die Dächer wurden in NegativTechnik gemalt. Hier eine kleine Anleitung.

https://issuu.com/drawingattention/docs/da_dec_2023_/24?mc_cid=904d4c0086&mc_eid=1d0fdba79d

Zitathinweis: Die Bilder stammen aus den Wiki – Commos zu dieser Seite:

https://de.wikipedia.org/wiki/Claude_Monet

 

 

Skizzenbuch – mach deine Kunst persönlich!

Gleich geht es darum, wie man im Bild oder im Skizzenbuch Erinnerungen festhält, aber zuerst eigener Sache:

Vielleicht habt ihr bemerkt, dass meine Kurse nicht gepflegt sind. Das ist so, weil ich ausgebucht bin. Schande über mein Haupt. Falls du mich sehen möchtest, gibt es nur eine Möglichkeit. Veranstalte einen Kurs, animiere deinen Kunstverein oder deine Urban Sketchergruppe oder sprich mit der Akademie in deiner Nähe:

Ich beginne nun, die Veranstaltungen 2024 zu planen. Wenn ihr selber, was planen wollt, nutzt bitte das Kontaktformular unten.

Monde und Jahre vergehen, aber ein schöner Moment leuchtet durch das Leben.

Heute geht es im weitesten Sinne um Bildentwurf im Skizzenbuch oder aus deinen persönlichen Erinnerungen.

Wie hält man sie fest, die schönen Erinnerungen? Was macht deine Bilder attraktiv?

Menschen, die ein Skizzenbuch führen oder vor einem Blatt sitzen, brauchen einfache Design-Tipps, um ihre Bilder persönlicher und ausdrucksstärker zu machen.

Wer wundervolle Erinnerungen festhalten möchte, der hat es etwas schwerer als ein Mensch, der nur vom Foto abmalt. Hier geht es nicht um einen Wettbewerb, dass das ab Malen vom Foto schlecht ist, sondern es geht darum, wie man seine eigenen Erlebnisse höchst persönlich und in schöner Form festhalten kann.

Die Betonung liegt auf persönlich! – Dazu möchte ich dir einen älteren Artikel empfehlen, er hängt am Blog an.

Wenn sich ein Skizzenbuch mit zufälligen Erlebnissen fühlt, dann stellt sich doch die Frage:

“Wie halte ich meine Erinnerungen am besten fest?“ -Und zwar so, dass es ansprechend ist!

Einstieg in den persönlichen Bildentwurf – erzähle dir eine Geschichte!

 

Mein erster Tipp für den Bildentwurf ist, male das, was dich wirklich berührt.

Versuche zu malen wie ein Erzähler. D. h. man bringt nicht jeden Schnickschnack ins Bild,

sondern setzt die wichtigen Erinnerungen und Beobachtungen in Szene.

Dies ist leichter gesagt als getan! Denn die Frage, was man weglassen soll, kann einen schier in die Verzweiflung treiben.

Doch Hilfe naht, denn es gibt eine einfache Methode, um festzustellen, was in ein Bild gehört. Man nennt das Visualisieren.

Ich habe im Unterricht eine merkwürdige Erfahrung gemacht. Lege ich meinen Schülern ein gutes Foto aus meinen Urlaubserinnerungen hin, dann haben sie enorme Probleme, das Foto in ein gutes Bild umzusetzen. Erzähle ich jedoch meinen Schülern, was ich erlebt habe, zaubern sie im null Komma nichts wahnsinnig gut Bildentwürfe.

Was steckt dahinter?  Visualisieren.

Das Gefühl und die Beobachtung machen ihnen klar, was ins Bild gehört!

Habe ich ein Foto, so möchte ich absolut detailgetreu alle Dinge auf dem Foto darstellen.

Aber ist das der Sinn eines Bildes?

Das kommt drauf an! Möchte ich Malen oder Zeichnen trainieren, kann diese Vorgehensweise sehr sinnvoll sein.

Möchte ich eine Erinnerung festhalten, werden viele Dinge im Bild unwichtig. Plötzlich ist nicht mehr jeder Pflasterstein wichtig, sondern das erlebte Gefühl.

Geschichten lassen sich viel leichter in ausdrucksstarke Bilder umsetzen als ein Foto. Die Gefühle aber ein viel mächtigerer Zugang zum Betrachter und ein guter Hinweis für den Maler, was ins Bild gehört.

Das Bild wird also emotionaler und dadurch besser!

Weglassen durch Geschichten lernen:

Mein Trick ist, dass ich mir die Geschichte meines Bildes kurz vor dem Malen selbst erzähle. So mache ich mir klar, was mich selbst an diesem Ort empfinde.

Dabei reichen zwei oder drei Sätze, die ich im Kopf formuliere, als wenn ich eine Postkarte an meine beste Freundin schreibe.

Wenn ich von meinem Urlaub am Atlantik berichte, werde ich meinen Brief nicht folgendermaßen beginnen:

Hallo meine Liebe, hier stehen sehr viele Häuser mit sehr vielen Fenstern!

Aber das genauso beginnen die meisten Menschen ihre Bilder. Ein bisschen merkwürdig, oder? Würdest du so das Gespräch über deinen Urlaub beginnen? Lass mich raten? Mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit nicht!

Beginnen wir von neuem mit der kleinen Erzählung:

Hallo meine Liebe, wir sind gerade in St.Malo. Bei Ebbe kann man kilometerweit über den Meeresboden laufen, was mich dabei absolut umhaut, ist das Glitzern des Lichts auf dem feuchten Meeresboden. Die Festung trotzt seit Jahrhunderten den Naturgewalten. Die dicken Mauern sorgen auch dafür, dass der Hafen bei Ebbe niemals trockenfällt. Du fühlst dich winzig neben diesen gewaltigen Mauern! Und mir klappt der Unterkiefer vor Staunen herunter, wenn hoch oben über meinem Kopf, ein gewaltiges Segelschiff im Wind schaukelte.

Ist die Skizze in deinem Kopf fertig? Das hoffe ich doch!

 

Das, was ich malen möchte, kann man mit wenigen Worten festhalten:

Glitzernde Feuchtigkeit, ich winzig klein und ehrfürchtig vor gewaltigen Mauern, und dann dieses Segelboot- es haut mich um for erstaunen! Mehr Geschichte braucht es nicht!

Ist das in meinem Bild drin, dann ist jeder Stein, jedes Fenster vollkommen egal!

Und jetzt das Bild:

 

St. Malo, Frankreich, Aquarell Tine Klein Bretagne Skizzenbuch

 

 

Trotz dessen möchte ich dir noch ein paar Tipps geben, wie man die Hauptmotive im Bild festhält. Denn es gibt Leitfäden.

Die Anordnung der Gegenstände im Bild – Die Reise des Auges im Skizzenbuch:

Auf einer Postkarte führst du einen Menschen mit Worten durchs Bild. In deinem Bild führst du den Menschen mit den Augen durch das Sujet.

Damit das gut gelingt, sollten die Hauptgegenstände so angeordnet sein, dass der Betrachter sie gut erfassen kann.

Für die Anordnung der Hauptgegenstände gibt es eine Reihe von Strategien. Dabei gibt es ein paar Möglichkeiten, die nicht ratsam sind.

Das Auge kann Gegenstände die direkt untereinander sind schlecht wahrnehmen.

Mach mal einen kleinen Selbsttest. Bewege deine Augen schnell rauf und runter. Du wirst feststellen, dass diese Bewegung nicht besonders angenehm für das Auge ist. Wahrscheinlich wird er dabei sogar schwindelig.

Wenn du nun deine Augen diagonal bewegst, wirst du feststellen, dass diese Bewegung für das Auge wesentlich angenehmer ist.

Dementsprechend ordnet man Gegenstände in Bilder besten nicht gerade untereinander an.

Hätte ich die Menschen direkt unterhalb des Schiffes oder vollkommen gerade unter dem Turm platziert, so würde ein anderer Mensch, die Menschen entweder nicht wahrnehmen oder den Bildentwurf als unangenehm empfinden.

Könnte man die Menschen nicht direkt neben das Segelschiff stellen?

Ja aber die Story würde sich verändern, der Mensch würde zu klein und der Bildentwurf langweilig. Doch sieh selbst:

Halte einmal mit der Hand den unteren Bereich des Bildes weg. So das Häuser und Boote mur waagerecht angeordnet sind. Also das Grün und der untere Teil des Meeres sind verdeckt. Das Bild wird langweiliger und verliert an Tiefe!

 

Skizzenbuch Tutorial Bildentwurf, Cadaques Aquarell Tine Klein

Bilder, bei denen die Motive wirken, als seien sie an einer Wäscheleine aufgehängt, sind in der Regel viel langweiliger, als Bilder bei denen die Motive diagonal, kreisförmig, dreieckig oder in Wellenform angeordnet sind.

Dreieckige Anordnung im Skizzenbuch:

 

Skizzenbuch Tutorial Bildentwurf, Basel Aquarell Tine Klein

 

Merke: Das Auge braucht einen Weg!

 

Ich hoffe, dieser kleine Tipp wird deine Bilder viel besser machen!

Liebe Grüße Tine

Liest du das gern? Kultur braucht deine Hilfe!

 

EUR

 

https://blog.herz-der-kunst.ch/reiseskizzenbuch-konservendose-fuer-schoene-erlebnisse/?

Reiseskizzenbuch – Konservendose für schöne Erlebnisse!

 

 

Schatten mischen ist Farbharmonie!

Indem du Schatten mischen lernst, legst du die Grundlage für die Schönheit deiner Bilder. Grautöne sind ein wichtiger Bestandteil von Bildern, sie liegen neben den klaren Farben und setzen sie ins rechte Licht. Im übertragenen Sinne ist…

Grau der Samt, auf dem das Schmuckstück der Farbe liegt!

Deshalb macht es Sinn, sich immer wieder Gedanken zum Schatten- mischen zu machen.

Denn hat man die Farben seines Bildes festgelegt, dann ist die nächste Frage:

Welche Grautöne passen denn dazu? Welcher Schatten macht die richtige Stimmung? Welches Grau soll ich mischen, damit meine Farben strahlen?

Die Fragen sind nahezu unendlich!

Schatten mischen ist wichtig, denn Grau verändert die Stimmung des Bildes.

Die Farbstimmung in deinen Bildern sollte von deiner Laune abhängen und den Farben, die du dann unterbewusst wählst.

Doch leider entstehen die Stimmungen der Bilder oft durch vorgefertigte Farbtöne.

Die dann die Regie über die Stimmung des Bildes übernehmen.

Grau ist eine Farbe, die sehr unterschiedliche Effekte erzeugen kann.

Grau kann ruhig und neutral wirken.

Und dies ist genau das, was man an Grau bevorzugt. Wenn ich den Schatten eines Hauses male, dann soll das Grau nicht die Regie übernehmen und die Stimmung des Bildes übernehmen. Das Grau sollte neutral sein oder das Licht in meinem Bild stärken. Dies macht Schatten mischen so kompliziert.

Schlecht läuft es, wenn meine Grautöne das Bild ins Negative verändern.

Schattentöne können dunkel, dreckig und traurig wirken.

Deshalb sollte man ganz genau überlegen, welches Grau passt denn?

Deine Bilder werden besser, wenn du Grau nur als einen Farbnapf siehst, den man gewohnheitsmäßig benutzt.

Mach dir einmal Gedanken darüber, was passiert, wenn du einen bestimmten Grauton benutzt:

Was sind warme und kalte Grautöne? Und wofür braucht man sie beim Schattenmischen?

Das Sprichwort: In der Nacht sind alle Mäuse grau, gilt nicht!

Grautöne können sehr unterschiedlich sein. Ein paar Beispiele für den Einsatz von Schatten.

Man kann durch Grautöne die Eigenschaften von Materialien zeigen.

Der Stein ist kalt und das Licht ist warm.

Die Grautöne in den Schatten wechseln ihre Farben.

In den kalten Bereichen sind die Grautöne bläulich. Im gelben Licht werden sie auberginefarben, sie haben also ein höheren Gelb- und Rotanteil und stärken damit das Gefühl, dass das Licht warm ist.

Tine Klein Siege.stor in Lissabon.Tutorial zum Thema grau in Schattenfarben.

Tine Klein Siegesstor in Lissabon

Obwohl das Bild voller warmer Farben ist, machen die kühleren grünlichen Schatten klar, dass dieser Tag nicht heiß ist. Es ist ein kühler Herbsttag bei Sonnenuntergang.

Die Farben des Schattens sind ein großer Teil dessen, wie Menschen die Jahres- und auch Tageszeit bewerten.

Schlechtes Wetter, dann ist der Schatten sanft und kühl. Außerdem bringt blauer Schatten orange Farben zum Leuchten.

 

Scheint die Sonne, dann wird der Schatten dunkler! Hier stärkt ein warmer lila Schatten die Leuchtkraft der Häuser.

Aeschenplatz Basel Aquarell Tine Klein macht urban sketches

Ein warmer Schattenton zusammen mit Natur- und Sandtönen wandelt selbst unfreundliche Kulissen in freundliche Orte.

Neutrale Schatten irgendwo zwischen Blau- und Violett- Grau sind oft die perfekten neutralen Unterlagen für Farben.

 

Tine Klein Aquarelle, Aquarell Watercolor, Basel, Kaserne, malen lernen, uskbasel2022

Schatten -und Grautöne, die aus den Farben des Bildes gemischt wurden, wirken immer passend und harmonisch.

 

 

Kühle Grautöne:

Kühle Grautöne mit einer Tendenz zum Stahl wirken immer kalt. Je mehr Rot das Blau enthält, desto freundlicher und wärmer wirkt der Schatten.

Kühle Grau- und Schattentöne sind jedoch immer etwas bläulich oder grünlich.

 

Die positive Wirkung von kühlen Grautönen:

  1. Räumliche Tiefe: Kühle Grautöne können dazu beitragen, eine Illusion von räumlicher Tiefe zu erzeugen. Indem sie in den Hintergrund oder in schattige Bereiche eines Bildes eingesetzt werden, können sie eine Atmosphäre von Weite und Tiefe schaffen.
  2. Beruhigung und Kühle: Kühle Grautöne können eine beruhigende Wirkung haben und eine kühle Atmosphäre erzeugen. Sie können dazu beitragen, eine entspannte Stimmung zu erzeugen und eine gewisse Kühle oder Frische zu vermitteln.
  3. Betonung von Farben: Kühle Grautöne können verwendet werden, um andere Farben in einem Bild hervorzuheben. Indem sie als Kontrast zu wärmeren oder lebendigeren Farben eingesetzt werden, können sie diese Farben stärker zum Leuchten bringen und ihnen eine größere visuelle Präsenz verleihen.

Kühle Grautöne lassen Bilder strahlender wirken als warme.

Gefahren von kühlen Grautönen:

  1. Stimmungsveränderung: Kühle Grautöne können eine kühlere oder distanzierte Stimmung erzeugen. In einigen Fällen können sie als zu kühl oder emotionslos empfunden werden, was zu einer gewissen Kälte oder Tristheit führen kann. Kühle Atmosphäre: Kühle Grautöne können eine kühle Atmosphäre erzeugen, die in manchen Kontexten nicht gewünscht ist. Dein Bild wirkt ungemütlich, vermittelt das Gefühl von schlechtem Wetter oder ,im extremen Fall, das Gefühl von Unwirtlichkeit oder Gefahr.
  2. Farbliche Dominanz: Kühle Grautöne haben die Tendenz, andere Farben zu dominieren oder zu „verschlucken“. Wenn sie in zu großer Menge oder zu intensiv verwendet werden, können sie die Farbigkeit eines Bildes verringern und ihm eine monochrome oder eintönige Anmutung verleihen.

Warme Grautöne:

Können Stiche ins Violett, Gelb und Braun aufweisen. Aber auch blaue Farben wie Ultramarin zählen abgetönt zu den Schattenfarben.

Warme Grau- und Schattentöne wirken gemütlich und ein bisschen warm und herbstlich.

Die positive Wirkung von warmen Grautönen:

  1. Gemütlichkeit und Wärme: Warme Grautöne können eine gemütliche und einladende Atmosphäre erzeugen. Sie vermitteln ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit, ähnlich wie natürliche warme Töne wie Beige oder Sand. Sie können eine behagliche Stimmung erzeugen und das Bild einladend wirken lassen. Sind aber trotzdem  eine schöne warme Grundlage für leuchtende Farben.
  2. Verbesserung der Farbharmonie: Warme Grautöne können eine harmonische Verbindung zwischen verschiedenen Farben im Bild herstellen. Sie können dazu beitragen, die Farben miteinander zu verbinden und ein ausgewogenes Farbschema zu schaffen. Warme Grautöne können als Brücke zwischen warmen und kühlen Farben dienen und so eine harmonische Einheit schaffen.
  3. Hervorhebung von Kontrasten: Warme Grautöne können dazu beitragen, Kontraste in einem Bild zu verstärken. Indem sie als Kontrast zu kühleren oder lebendigeren Farben eingesetzt werden, können sie diesen Farben einen stärkeren visuellen Effekt verleihen und ihre Wirkung verstärken.

Gefahren von warmen Grautönen:

  1. Einschränkung der Leuchtkraft: Warme Grautöne haben die Tendenz, die Leuchtkraft von Farben zu verringern. Wenn sie in zu großer Menge oder zu intensiv verwendet werden, können sie die Helligkeit und Farbigkeit eines Bildes dämpfen und es weniger strahlend wirken lassen. im Gegensatz zu den kalten Grautönen wirken warme Grautöne schnell etwas dreckig.
  2. Überwältigung anderer Farben: Warme Grautöne können andere Farben in einem Bild dominieren oder sie in den Hintergrund drängen. Wenn sie nicht richtig dosiert oder mit anderen Farben kombiniert werden, können sie die Balance und die Hierarchie im Bild stören. Die Bilder werden ein wenig erdig, erinnern an den Süden.
  3. Einschränkung der Stimmung: Warme Grautöne können eine warme und gemütliche Stimmung erzeugen, aber sie können auch dazu führen, dass ein Bild zu „brav“ oder unauffällig wirkt. In manchen Kontexten kann eine größere Vielfalt an Farben und Kontrasten gewünscht sein, um dem Bild mehr Dynamik und Interesse zu verleihen.

 

Kaltes und warmes Grau, die Farben der Meister *rinnen:

Das Grau ist die Unterlage und die Verbindung zwischen einzelnen Farbelementen.

Du weißt nun, dass das Grau der Klebstoff ist, der Bilder zusammenhält.

Es lohnt sich, sich damit zu beschäftigen.

Liebe Grüße Tine

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https://blog.herz-der-kunst.ch/grau-mischen-farbenfrohes-grau/

https://en.wikipedia.org/wiki/Payne%27s_grey

Ein Motiv ist nichts ohne Vordergrund!

Ein gutes Motiv gefunden. Das ist immer ein Fest!

Motive sind die Jagdbeute der Menschen mit Skizzenbuch!

Doch dann stellt man fest, dass das großartige Motiv nix wert ist, ohne den passenden Vordergrund!

Denn Vordergründe speichern das Leben von Bildern und selbst das wundervollste Motiv wird unscheinbar durch inneres Leben.

Den Vordergrund eines Motivs gestalten:

 Ein Tropfen Liebe ist dabei mehr wert als ein Ozean an Verstand.

Jeder Ort hat eine persönliche Seele. Das ist die Mischung dessen, was dort passiert und was dies in Menschen auslöst.

Oft erkennt man mit dem Herzen besser, was in ein Bild rein muss, dann wird es emotional!

Wer einen Ort malt, der sollte zeigen, was er liebt und hasst, denn genau das fängt ein, was man für einen Ort empfindet.

Und diese Empfindungen sind Gold wert, denn sie transportieren sich auf den Betrachter.

Zeig deine Liebe und Wertschätzung für etwas und dein Bild wird gut!

Wie bei Menschen, werden Motive großartig, wenn sich Gefühle und Spannungen ergeben.

Liebe mich dann, wenn ich es am wenigsten verdient habe, denn dann brauche ich es am meisten.“

Nicht alles muss immer alles Zuckersüß sein, es dürfen auch Dinge wie Lieferwagen und Schilder und Strahler rein.

Wann gehört so ein Gerümpel ins Motiv? Wenn es den Ort ausmacht, dazu gehört!  Wenn es Emotionen auslöst.

Genius Loci, die Geschichte dieses Ortes.

Als ich als Studentin hier zum ersten Mal ankam, war dieser Ort eine Ruine, das Dach war eingebrochen. Die übelste Gegend von Barcelona. Es gab kaum Geschäfte, nur eine Apotheke deren Sirene mir nachts den Schlaf raubte und einen zwielichtigen Massagesalon. Die Wohnung war billig, die Drogensüchtigen unerträglich.

Ich schwor mir, wenn ich mal Geld habe, dann komme ich nie wieder hier her.

Eh voila, mein Stadtteil in Barcelona lebt. Die Markthalle erstrahlt in altem Glanz. Die Läden haben sich mit schönen Geschäften gefüllt. Und auf der Straße zeigt sich ein wildes Gemisch farbenfroh gekleideter Menschen, die nach dem Einkaufen in die Bars strömen.

Und ich bin immer noch da.

Wie gestaltet man den Vordergrund im Motiv? -praktische Tipps:

Typisches und Geschichten im Motiv Vordergrund!

Im Motiv steht immer eine Menge Gerümpel herum. Was muss rein?

Direkt links unter dem Baum ist eine S-Bahnstation  und es gibt den Markt. An allen öffentlichen Plätzen in Barcelona stehen immer Fahrräder, denn diese werden der Bevölkerung zur Verfügung gestellt.

Halten wir fest: Rein ins Motiv gehört alles Typische.

Dinge die dich persönlich beschäftigen! Als Deutsch-Schweizerin ist es für mich traumatisch, dass sich niemand an rote Ampellichter hält. Mich regt es maßlos auf, wenn bei Rot von allen Seiten Personen und Fahrzeuge heranschießen.

Tipp: Deine Geschichten müssen ins Bild.

Also laufen die Leute im Bild über die rote Ampel.

Wo stellt man etwas im Bild hin?

Sehr typisch sind hier in der Gegend billige alte Lieferwagen. Wo platziere ich den so etwas im Bild? Große Dinge im Vordergrund brauchen viel Platz.

Deshalb ist es ein guter Tipp, so etwas anzuschneiden und nur halb zu malen.

Noch ein Tipp es ist nicht egal, wo du Bewegliches im Bild hinstellst.

Tipp: kommt etwas von Links fährt es rein ins Bild, rechts fährt es raus. Ein deutlicher Unterschied in der Aussage.

Im Motiv geht es nicht nur um den Vordergrund. Vordergrund und Motiv müssen zusammenarbeiten.

Tipp: Platziere all die kleinen Gegenstände im Vordergrund so, dass sie zum Motiv führen.

Große Gegenstände und Personen schiebe ich gerne an den Rand, damit das Motiv sichtbar bleibt.

Tipp: Vordergrund ist wichtig, doch die wichtigen Anteile des Motivs sollten nicht verdeckt werden.

Alles Zusammenführen im Motiv:

Was ist dir wichtig? Malst und zeichnest du alles in gleicher Intensität, dann sagst du nur mir ist alles egal hier war nichts besonders wichtig.

Der Lieferwagen war weiß, so stark strahlte er, dass niemand mehr auf das Motiv guckte.

Nicht jedes Teil im Bild kann ein Star sein. Manches muss man dämpfen, damit das Hauptmotiv sichtbar bleibt.

Hinweis, du musst dich entscheiden was wichtig ist im Bild und diesen Teil unterstützen.

Innerer Zusammenhang entsteht auch durch die Farbwahl. Die Farben des Marktes wiederholen sich in den Menschen des Vordergrunds, das heißt wir gehören zusammen!

Farbliche Wiederholung des Motivs im Vordergrund unterstützt, den Zusammenhalt des Bildes.

Liebe Grüße ins Wochenende Tine

Bildung ist etwas wert:

CHF

 

Weiterlesen bei Tine zum Thema:

Vordergrund macht Bild gesund!

https://blog.herz-der-kunst.ch/vordergrund-macht-bild-gesund/

 

 

 

 

 

 

Malen lernen und deine Persönlichkeit!

Tine Klein Aquarell Basel, Bahnhof, Malen lernen, und der eigene Stil.

Malen lernen ist etwas für Forscher, für Menschen die gerne Beobachten. Für Menschen die eine laute und eine leise Seite haben. Die aus ihren Beobachtungen eine neue Idee machen.

Heute möchte ich mal mit euch über etwas sprechen, über das man selten etwas in Büchern liest.

Die persönliche Note.

Viele glauben, diese Note entsteht nur aus dem persönlichen Malstil – den verwendeten Techniken.

Doch das ist nur ein kleiner Teil des eigenen Stils. In dem Bild mischen sich die Beobachtungen eines Menschen mit seinen Gedanken, Ideen und der Art wie er malen oder zeichnen kann.

Die Sichtweise des Malers beeinflusst Bilder sehr stark! Sehen ist nicht neutral, denn unsere Augen sind nicht ein neutrales Organ, sie gehören zum Gehirn und sind damit direkt mit deinem Geist und deiner Seele gekoppelt.

Dein persönliches Sehen wird deine Stilentwicklung stark beeinflussen, denn du kannst nicht aus deiner Haut!

Wie bringt man die Realität aufs Blatt?

Viele Menschen versuchen einen Ort realitätsgetreu abzumalen und dabei verkrampfen sie, denn das ist schwer. Auch ich bin Realist und liebe es Räume und Orte realistisch darzustellen, aber zwischen realistisch darstellen und realistisch sehen liegen Welten.

Bevor ich anfange zu Malen teste ich, was ich sehe.

Ja, tatsächlich, ich stelle mich der Tatsache, dass ich viele Dinge nicht sehe. Und male dann ganz realistisch nur das, was ich wirklich sehe! Das ist eine andere Art des Realismus.

Ich zeige nur einen Blick, meinen Blick.

Wie mache ich das? Bevor ich das Motiv male drehe ich mich um mache meine Zeichnung aus dem Kopf.

Alles, was ich behalten habe, habe ich auch tatsächlich gesehen.

Wie die Persönlichkeit das Sehen beeinflusst.

Der Mensch lässt sich auf rund 18.000 Grundlegende Charaktereigenschaften klassifizieren! Ja richtig gehört 18.000! Und die Kombination daraus wird bestimmen, was du siehst und wie du es bewertest.

Unsere Persönlichkeit umfasst unsere Verhaltensmuster, Überzeugungen, Werte und Einstellungen, die dann unser Denken, Verhalten und Sehen beeinflussen.

Beispielsweise kann eine Person, die von Natur aus optimistisch ist, die Welt um sich herum möglicherweise positiver wahrnehmen als eine Person, die von Natur aus pessimistisch ist.

Unser Gehirn verarbeitet jeden Tag unzählige Informationen aus der Umgebung, aber es ist nicht in der Lage, alles zu verarbeiten. Stattdessen wählt es aus, welche Informationen für uns wichtig sind und welche nicht.

Deshalb sehen wir manche Dinge und andere Dinge nicht!

Was in einigen Ländern in den Zeiten der Krise heftige Auswirkungen hatte, weil man merkt, dass viele Lebensstile nicht mehr miteinander reden können.

Genau der gleiche Effekt schlägt sich in unserem Malstil nieder.

Denn was wir beide gemeinsam haben unser Gehirn sieht vor allem, was es gerade beschäftigt. Unser Hirn beeinflusst, was wir sehen und damit unsere Bilder.

Ein weiteres Phänomen, das unsere Wahrnehmung beeinflussen kann, ist die „Bestätigungsfehler“. Das bedeutet, dass wir Dinge eher bemerken oder wahrnehmen, die unseren bestehenden Überzeugungen und Erwartungen entsprechen.

Bestätigungsfehler sind in der Kunst gut – im Beruf und Gesellschaft jedoch fast kriminell.

Im Beruf sind Bestätigungsfehler fast kriminell. So bekommen Menschen mit einem verrufenen Wohnort, kaum die Chance auf einen Kredit oder einen guten Job, weil der Bestätigungsfehler Vorurteile fördert.

In der Kunst ist der Bestätigungsfehler jedoch gut, weil er offenlegt, was du denkst und siehst.

Er macht deine Kunst so wertvoll, denn wir können durch Deine Augen sehen.

Malen lernen – Wie dein Kopf ein Bild beeinflusst.

Durch Kunst können wir die anderen durch unsere Augen sehen lassen.

Schauen wir mal, wie dieses Bild zustande gekommen ist. Ich bin Immigrantin. Ich war mit meiner besten Freundin im Nationalmuseum in Zürich. Um der Frage nachzuspüren was ist eigentlich Schweizerisch?  Denn ich trage mich mit dem Gedanken, Schweizerin zu werden. Diese Gedanken sausten mir durch den Kopf als ich dieses Bild begann.

Der Tag im Nationalmuseum war sehr unterhaltsam, Ich bin happy und greife zu fröhlichen Farben.

Nach dem ich im Nationalmuseum war fiel mein Blick zuerst auf die Flagge!

Mein Kopf ist eigentlich noch bei all den Informationen, die ich im Museum bekommen habe.

Nun scannt mein Geist das Motiv nach allem Schweizerischem! Ohne dass ich es bewusst merke.

Die Schweizer mögen ihre Bahn! Anders als in anderen Ländern spielt das Auto in der Schweiz nicht die bestimmende Rolle, weil die Bahn funktioniert. Wie eine Welle rollen die Schweizer morgens zur Bahn und abends zurück.

Und so bevölkern in meinem Bild Menschen den Weg zum Bahnhof! Malen lernen zeigt, was du siehst!

Und deshalb warne ich inständig davor, nur Fotos zu benutzen die ein anderer gemacht und entworfen hat! Du reproduzierst den Bildentwurf und die Geisteshaltung eines anderen!

 

Die Schweiz hat eine schöne traditionelle Kultur, aber auch eine bunte vielfältige Gesellschaft. Kaum ein Land in Europa hat so viele Ausländer wie die Schweiz.

39 Prozent!

Doch es gibt viele Ausländer und diese haben vielfältige und gute Dinge mit ins Land gebracht. In den Städten hört man unterschiedliche Sprachen und es gibt gutes Essen aus aller Welt. Ich mag diese bunte Gesellschaft. Neben vielen seriösen dunkel gekleideten Anzugträgern steht, stehen mehrere bunte Alternative. Später steht neben einem Mann mit mehr Tattoos als Keidung ein Anzugträger. Unterbewusst male ich die Menschen farbig vielfältig. Doch alle strömen gemeinsam im warmen 17 Uhr Licht nach Hause.

Eines haben alle Schweizer gemeinsam, egal wie sie aussehen, dieses Land zieht die Fleißigen an. Das Land ist busy!

Und zügig zu Fuß gehen gehört in der Schweiz zum Lebensstil! Deshalb zeigt mein Bild Menschen die zügig gehen.

So vielfältig wie die Menschen ist die Bebauung der Städte, ein typisches Schweizer Stadtbild ist geprägt von den Banken und Versicherungshochhäusern, neben wunderschönen Bauten der Belle Epoche und irgendwo findet sich noch ein kleines Haus aus dem Mittelalter.

Für jeden was dabei!

Während ich das Bild male, findet mein Geist all diese Dinge und deshalb verändert sich main Bild. bewusst zeige ich die unterschiedlichen Baustile, der Weg zum Bahnhof wird das Thema.

 

Malen lernen – ist das Verarbeiten von Gedanken.

Natürlich gehört zum Malen lernen viel Technik – siehe den Blog letzter Woche.

Malen lernen ist mehr als nur einen Pinsel halten.

Du hast gesehen wie sehr meine Gedanken und Erlebnisse das Bild gestaltet haben.

Die Art wie du die Welt siehst, macht dein Bild wertvoll!

Sie verändert ein Bild vom Realismus zum persönlichen Blick.

Tine Klein Aquarell Basel, Bahnhof, Malen lernen, und der eigene Stil.

Du darfst selbst entscheiden, ob du von Fotos aus den sozialen Netzwerken malen lernst. Doch ich habe das Gefühl, das es den persönlichen Stil ruiniert, es beraubt dich um wertvolle Erfahrungen. Danach wird es schwer Bilder selbst zu gestalten, der Blick des Fotografen dominiert und daran gewöhnt man sich. Zeig uns von Anfang an deine Welt, ich freue mich drauf!

Liebe Grüße aus Basel,

Tine Klein

 

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https://blog.herz-der-kunst.ch/notan-und-der-bildentwurf/

https://www.geo.de/magazine/geo-kompakt/15836-rtkl-big-five-modell-fuenf-charakterzuege-die-jeder-hat-so-entschluesseln

https://www.eyebizz.de/eyebizz-news/kreative-menschen-nehmen-dinge-anders-wahr/

Entwurfsmethoden! Goldene Spirale

Tine Klein Aquarell, goldene Spirale Mol de la Fusta, Barcelona am Hafen.

Tine Klein Aquarell, goldene Spirale Mol de la Fusta, Barcelona am Hafen.

Die goldene Spirale oder auch Fibonacci Spirale wird mit viel trallala in Szene gesetzt.

Doch schon mal vorneweg, wenn man den ganzen intellektuellen trallala weglässt, ist dies eine einfache und wunderschöne Entwurfsmethode. Kaum zu glauben, denn es schaut kompliziert aus.

Fibonacci spiral

Thanks to Icey at English Wikipedia, Public domain, via Wikimedia Commons

Wenn ich dich jetzt die ersten Seiten der mathematischen Anleitungen zur Konstruktion der goldenen Spirale lesen lasse, dann wird es in den meisten Haushalten ein sehr prägnantes Geräusch geben.

Das ist der Bums, wenn der Kopf auf die Tischplatte klatscht.

Nur mal so zum Spass, so liest sich nur die Einleitung zum Goldenen Schnitt, das ist so spaßig, weil es so enorm einfach ist. Lass dich jetzt nur nicht von der Formel beeindrucken! Du wirst gleich Tränen lachen! Lies den Kursiven Abschnitt nicht wenn sich bei Dir Schwindel einstellt!

„Das mittels Division dieser Größen als Zahl berechnete Teilungsverhältnis des Goldenen Schnittes ist eine  dimensionslose  irrationale Zahl, das heißt eine Zahl, die sich nicht als  Bruch  ganzer Zahlen darstellen  lässt. Die Folge ihrer Nachkommastellen zeigt daher auch kein periodisches Muster. Diese Zahl wird ebenfalls als Goldener Schnitt bezeichnet. Als mathematisches Symbol für den Goldenen Schnitt wird meist der griechische Buchstabe  Phi ( seltener auch Tau)  verwendet. Es gilt

Danke Wikipedia – Korrekte Formulierung ist wichtig! Einfache praktische Anwendung wichtiger!

Daneben steht eine ganz harmlose Grafik, die man fast übersieht, weil man in seiner Mathepanik ersäuft!

Golden ratio line percentages

Weißt du, was das bedeutet? Soll ich das mal Übersetzen?

Teil das Blatt in 3 Teile und schieb die Linien ein ganz kleines bisschen mehr in die Mitte.

Ich hab’s auf Mundart von einem sehr alten Maler gelernt.

Das Drittel in der Mitt, mochst halt a bissel mickriger! Guck nach oben und lache herzhaft!

Mathematik ist ja nicht gerade das, was wir uns unter lockerem Malen vorstellen. Doch dummerweise ist die Mathematik eine der einfachsten und schönsten Entwurfsmethoden. Sie bringt einfache Ordnung fürs Auge! Und sie ist ein treuer Freund, wenn man sie nicht zu ernst nimmt.

Goldene Spirale- Rutschbahn für das Auge.

Das Auge schlittert an geometrischen Formen entlang, wie auf der Rutschbahn. Das ist so unendlich bequem für das faule Auge, dass es Bilder, die nach Geometrie geordnet sind, einfach liebt.

Das Auge wird über das ganz Blatt geführt, man kann so viele Gegenstände wie man möchte auf dieser Bewegung aufreihen und das ganze sieht hinterher auch noch ordentlich aus.

Goldene Spirale – welche Vorteile hat die für Maler?

Nicht selten hat man Motive, die sich den normalen Entwurfsmechanismen entziehen.

Gerade an Straßen oder öffentlichen Plätzen ergeben sich Geometrien, bei denen die Hauptmerkpunkte des Bildes ganz am Rand sind.

Laut klassischer Entwurfsmethodik dürfte man solche Bilder gar nicht malen. Chaotischer Anhäufung von Motiven, die an den Rand des Blattes gequetscht sind, wirken auf das Auge vollkommen unattraktiv.

Dieses Problem kennt jeder der malt. Einzelnen ist alles toll gemalt, doch zusammen wirkt blöd. Chaos pur, das ganze Bild wirkt wie mein Schuhschrank. Lauter wunderschöne Schuhe und zusammen ist es der Haufen des Grauens.

Die goldene Spirale ist eines der Ordnungssysteme mit der man Ordnung in ein optisches Chaos bringt.

Tine Klein Aquarell, goldene Spirale Mol de la Fusta, Barcelona am Hafen.

Tine Klein Aquarell, goldene Spirale Mol de la Fusta, Barcelona am Hafen.

Die mathematische Berechnung ist dabei für den Maler eher sekundär, es geht eher darum eine Ordnung für einen ganzen Haufen kleiner Dinge zu finden.

Die Grundform der goldenen Spirale ist wie eine sechs oder 9, nur das im Bauch der sechs noch ein Kringel ist. Also ziemlich einfach, wenn man es locker nimmt.

Schließlich habe ich ja kein Taschenmathematiker, der mich aus meiner Hosentasche beschimpft.

Also merke, goldene Spirale bei Künstlern eher so aus dem Händchen…

Die goldene Spirale kann man fühlen.

Tatsächlich wäre es hanebüchen eine goldene Spirale zu konstruieren und sie ein Motiv aufs Auge zudrücken.

Die goldene Spirale entsteht in Alltagsmotiven ganz von selbst.

Barcelona

Tine Klein Aquarell, goldene Spirale Mol de la Fusta, Barcelona am Hafen.

Die goldene Spirale ist ungefähr so wie eine riesige sechs auf dem Blatt. Wenn die 6 liegt bildet sie erst mal eine Ei-Form oder große Kuppel.

Motive bilden diese Kuppelform, weil zum Beispiel Kirchtürme in der Mitte stehen, und Bäume oder Schatten ganz natürlich, einen ovalen Rahmen für das Motiv bilden.

 

Wie konstruiert man die goldene Spirale?

Schritt 1: goldene Schnitte ermitteln:

Jetzt nicht weghören! Es geht hier nicht um die klassischen vier Grundrechenarten:

  • Addition
  • Subtraktion
  • Frustration
  • und Kapitulation!

Wie gut, dass es Mathe auch in schön und einfach gibt!

Des goldenen Schnitte sind die schönsten und angenehmsten Punkte für das Auge, wenn man Motive anliegt.

 

 Man Drittelt einfach das Blatt, und zwar an beiden Seiten. Dann schiebt man diese Linien ein wenig nach innen, denn der goldene Schnitt ist etwas kleiner als ein Drittel.

Wenn man das regelmäßig macht, braucht man keine 2 Sekunden, um die goldene Schnitte zu ermitteln. Wer Probleme mit dem Goldenen Schnitt hat sollte den Blog dazu lesen.

https://blog.herz-der-kunst.ch/der-goldene-schnitt/

Schritt 2: Diagonalen ziehen.

Tine Klein konstruktion der goldenen Spirale

Tine Klein Konstruktion der goldenen Spirale

Ich benutze diese Entwurfsmethode niemals konstruiert, sehe ich eine Kuppel, dann schätze ich ab, ob sich die goldene Spirale für dieses Motiv eignen würde.

Wenn man erkannt hat, dass in einem Motiv eine goldene Spirale liegt, dann weiß man natürlich, wie diese verläuft.

Ich sehe zum Beispiel, dass sich ein Motiv in der linken unteren Ecke verdichtet.

Die einzige komplizierte Frage, die man hat, ist:
Wo dreht sich die Schnecke ein?

Dies kann man aber ganz einfach ermitteln, man braucht dazu zwei Diagonalen.

  • Die erste Diagonale verläuft quer übers Blatt
  • die zweite Diagonale verläuft in dem Drittel des Blattes, wo sich die goldene Spirale eindringen soll.

Schritt 3: Die Spirale:

Man kann die goldene Spirale mit dem Zirkel ziehen. Das ist mir aber deutlich zu viel Aufwand. Ich möchte häufig nur schnell wissen, ob im Mal Motiv eine goldene Spirale steckt.

Ich beginne außen und skizzieren geschwungene Linien, die sich immer an den zweiten goldenen Schnitt außen an das Blatt anschmiegen.

Auch wenn sich jetzt mein Taschenmathematiker entsetzt auf dem Fußboden findet, ich brauche nur eine ungefähre Linie.

Ich ziehe mit lockerer Hand Kreisbögen, Der Höhepunkt des Halbkreises ist jeweils der zweite goldene Schnitt am Rand.

Himmel das hört sich wieder kompliziert an, ist aber total simpel, wenn man es macht.

Man lernt es einfach, die Linie immer an der Außenkante der Kästchen entlangzuziehen.

 

Fibonacci spiral

 

 

So etwas übt man in dem man mit dem Bleistift goldene Spiralen nach zieht, dein Muskelgedächtnis begreift sehr schnell, wie man diese Kreisbahnen zieht.

Die Folge ist das du die goldene Spirale dann intuitiv ziehen kannst. Du brauchst dafür nicht mehr als die eingetragenen goldenen Schnitte und den Mittelpunkt der Spirale, den du durch zwei Diagonalen bestimmst.

Freilich ist dies erst mal ein bisschen Übung, man muss diese Spiralen in Motiven erkennen und sie dann lernen intuitiv zu zeichnen.

Doch es ist ein klassisches Beispiel für schaut hoch kompliziert aus, ist aber einfach zu machen.

Liebe Grüße Tine

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https://blog.herz-der-kunst.ch/der-goldene-schnitt/

https://www.spektrum.de/lexikon/mathematik/der-goldene-schnitt/2514

 

Quadratisches Bildformat für Instagram

Das quadratische Bildformat ist schwer in Mode. Mode und Technik spielen hierbei eine große Rolle. So waren früher ovale Bilder sehr verbreitet, heute macht die keiner mehr.

Die heutige Modeströmung wurde durch Instagram ausgelöst, weil man hier früher nur quadratische Bilder posten konnte.

Früher fand man kaum ein quadratisches Bildformat. Schon allein, weil kaum eine Kamera einen quadratischen Sucher hat. Und der Bildentwurf im Vergleich zu anderen Formaten recht schwer ist.

Mal vorneweg, es ist völlig hirnrissig, seine Bilder so zu konzipieren, dass sie auf Biegen und Brechen in die sozialen Netzwerke passen.

Tine Klein quadratisches Bildformat instagram Aquarell schloss Beuggen!

Wir wissen das und doch tun wir es, denn sonst könnten wir unsere Bilder nicht zeigen.

Vor Instagram war es geradezu verpönt in viereckigen Bildformat zu arbeiten.

Die allgemeine Lehrmeinung dazu war, dass sich dieses Format am besten dazu eignet strenge und statische Dinge zu zeigen.

In Quadraten lässt sich leicht absolute Symmetrie erzeugen.

Das liegt daran, dass alle Kanten des 1:1 Formates gleich lang sind. Dies wirkt stark, kann aber auch sehr langweilig sein. Generell hat man das Gefühl, dass ein quadratisches Bildformat sehr selten die optimale Lösung ist, denn es bietet weder nach oben noch nach unten besonders viel Platz für unsere Motive.

Ich vermute, dass das Marketing von Instagram auf ein quadratisches Format zurückgriff, weil sich sehr unterschiedliche Bilder in diesem Format gut zusammenfügen lassen können, denn…

Das quadratische Format bringt Ruhe.

Zu diesem Zeitpunkt haben sich wahrscheinlich haufenweise Maler und Fotografen mit der flachen Hand vor den Kopf geschlagen, als sie merkten, dass man in dieses soziale Netzwerk nur viereckige Bilder laden kann.

Ruhe ist zwar etwas sehr Schönes, doch den Bildentwurf macht diese Eigenschaft nicht einfacher. Alle vier goldenen Schnitte liegen im quadratischen Format, wiederum im Qudrat in der Mitte des Formates.

So landet im Bild der ganze Salat in der Mitte!

Wahrscheinlich hat der Erfinder von Instagram ein übles Karma, weil er von so vielen Kreativen verflucht wurde. Der kommt im nächsten Leben als Weinbergschnecke neben einem französischen Gourmetladen wieder. Ich sage dazu nur: Halte dich im nächsten Leben fern von Kräuterbutter!

Aber Kreative wären keine Kreativen, wenn sie nicht für alles Lösungen fänden.

Wir wissen nun auch quadratische Bildformate können großartig gestaltet werden.

Quadrat versus Hoch- und Querformat.

Zugegebenermaßen, habe auch ich oft Probleme durch quadratische Bildformate. Ich male meine Bilder nicht bewusst auf Instagram Größe. Dadurch seht ihr im Netz oft nur einen Ausschnitt eines viel größeren Bildes, den ich quadratisch zugeschnitten habe.

Tatsächlich ändert sich der Bildentwurf durch die Wahl der Bildformate dramatisch.

Querformate und Hochformate haben mehr Platz zur Seite beziehungsweise nach oben.

Dadurch kann man vorneweg ein Format wählen, was sich der natürlichen Form des Motivs anpasst. Das quadratische Bildformat passt sich jedoch nicht an. Hat man ein breites oder hohes Motiv, wird dieses automatisch kleiner.

Dennoch Schluss mit der Jammerei, Bilder passen sich immer ein wenig dem gewählten Format an.

Tine Klein quadratisches Bildformat Instagram Aquarell schloss Beuggen!

Betrachtet einmal das kleine Schloss in meiner Skizze. Automatisch male ich die Türme in dem extremen Querformat viel flacher. Nicht sieht blöder aus, als wenn sich ein Türmchen an den Rand des Formates quetscht.

Das Querformat hat Bereite, deswegen lassen sich dort gut Motive zeigen, die eine gewisse Weite haben. Der große Vorteil ist, dass man die gesamte Landschaft zeigen kann. Deswegen heißen diese Formate im englischen auch Landscape.

Das Querformat  erzeugt  vom Gefühl her eine gewisse Großzügigkeit.

Wenn man Weite erzeugen möchte, dann sollte man unbedingt auf ein Querformat zurückgreifen.

Im Querformat muss man auf jeden Fall aufpassen, dass man sich auf den richtigen Bildausschnitt konzentriert.

Die größte Schwäche dieses Formates ist, dass man genug Platz hat, um auch Unwichtiges mit ins Bild zu nehmen.

Bevor man anfängt zu malen, sollte man sich auf jeden Fall überlegen, was man von dem Motiv wirklich malen möchte.

In meinem Querformat sieht man auf jeden Fall, dass das kleine Schloss eine langhingestreckte landwirtschaftliche Anlage ist. Eigentlich ist das Schloss ein wunderschöner Bauernhof, der eine Verbindung mit der umliegenden Landschaft hat. Diesen Aspekt des Motives kann nur das Querformat wirklich zeigen.

Quadratisches Bildformat seine Stärken ausnutzen.

Wenn man ein quadratisches Bildformat richtig nutzt, dann kann man seine Stärken ausspielen.

Das Motiv landet bei einem 1:1 Format fast zwangsläufig in der Mitte.

Das führt dazu, dass das Motiv viel stärker wirkt als die Landschaft. Vergleiche einmal Bild 1 und Bild 2.

In dem ersten Bild ist das kleine Schloss Teil der Landschaft. Im Quadrat wirkt das kleine Schloss jedoch wuchtiger. Hier wird eindeutig klar, hier geht es um das Schloss! Also merke:

Ein quadratisches Bildformat, kann die Bildaussage verstärken, weil es kein Schnickschnack zulässt.

Das Quadrat erzeugt allerdings nicht automatisch eine eigene Bildaussage. In dem extremen Querformat entsteht die Bildaussage fast automatisch. Im Quadrat müssen wir selbst Hand anlegen.

Man hat so selten die Gelegenheit, Schnee zu malen. Vor allen Dingen aus eigener Beobachtung. Deshalb war mir die Schneelandschaft besonders wichtig.

Also merke: Benutzt du ein quadratisches Blatt, dann solltest du dem, was dir wichtig ist, am meisten Platz einräumen.

Dadurch bekommt der Schnee eine gewisse Bedeutung, nur so kann er mit dem Schloss mithalten.

Symmetrie ist etwas Schönes.

Zu viel Symmetrie ist nur auf den ersten Blick schön.

Vielleicht warst du schon einmal in einer Stadt, die von klassizistischen Baumeistern gestaltet wurde. Hier hat man wunderschön gestaltete Häuserblöcke, wenn man sich umschaut, hat man absolute Perfektion und Symmetrie. Kurze Zeit später ist man von der Symmetrie genervt. Denn man findet sich nicht mehr zurecht, eine Straße sieht aus wie die andere, und plötzlich hat man die Orientierung verloren. Schnell vergisst man, wo man überhaupt war, denn der Geist wird nicht mit genug Abwechslung gefüttert.

Was hat das Ganze mit einem Bild  im 1:1 Format zu tun?

Ist ein Bild zu symmetrisch, dann haben wir nichts, an das wir uns wirklich erinnern können.

Hätte ich den Weg so gestaltet wie auf dem ersten Bild, dann hätte er ausgesehen wie eine Landebahn.

Ein quadratisches Bildformat wird dann gut, wenn man es asymmetrisch aufteilt.

Ein quadratisches Format braucht Abwechslungen, zum Beispiel rasante Schrägen.

Mein Tipp zum Quadrat:

Nichts darf absolut vorhersehbar sein.

Und noch ein weiterer Tipp, der ein quadratisches Format aufwertet.

Stelle Gegenstände in den Bildvordergrund, dadurch erhält das Format eine räumliche Tiefe, die es von Natur aus nicht hat.

Ich wünsche dir viel Spaß, und ich hoffe, dass du ein paar neue Erkenntnisse für deine Instagram Bilder gewonnen hast.

Lg Tine

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Weiterlesen zu Komposition:

Komposition – Das Auge leiten

https://blog.herz-der-kunst.ch/komposition-das-auge-leiten/

 

Komplementär-Kontrast – aufregend harmonisch!

Dieses Bild ist ein Komplementär-Kontrast zwischen Blau und Orangerot.

Der Komplementär-Kontrast wirkt aufregend und strahlend! Weil die Farben von der Wellenlänge am weitesten auseinander liegen.

Also merke: Komplementärfarben sind die Farben, die von der Wellenlänge am weitesten auseinander liegen.

Im Farbkreis liegen sich Komplementärfarben gegenüber.

 

Herings Farbkreis

FriedeWie, CC0, via Wikimedia Commons

Beleben braucht man bei diesen Bildern nichts. Das Gegenteil ist der Fall, die Malerin muss für  Harmonie sorgen!

Gegensätze ziehen sich an! Liebe wird daraus nur,  wenn sie sich ergänzen!

Wie malt man einen Komplementär-Kontrast?

Am einfachsten ermittelt man einen Komplementärkontrast über den Farbkreis von Johannes Itten. In diesem Farbkreis sieht man besonders gut, welche Farbe man genau braucht, um einen Komplementärkontrast zu erzeugen.

Farbkreis Itten 1961

Originally by MalteAhrens at de.wikipedia. Vectorization by User:SidShakal, Public domain, via Wikimedia Commons

Ein Komplementärkontrast ist so wie ein sehr unterschiedliches Ehepaar, mal harmonieren sie sehr gut, ein anderes Mal kratzen sie sich fast die Augen aus.

Weil das Malen mit dem Komplementärkontrast auch extrem schrill sein kann, sollte man die Farbkombination, die man vorhat, vor dem Malen testen.

Es ist auch durchaus sinnvoll, eine Farbe zu benutzen, die nicht ganz komplementär ist.

Ich benutze zum Beispiel im Bild mehrere Blautöne, um den Kontrast ein wenig zu dämpfen.
Gerade weil der Komplementärkontrast so schrill ist, ist es wichtig, ihn harmonisch auszubalancieren.

Tipp: Vor dem Malen mit einem Komplementärkontrast unbedingt eine Farbprobe machen.

Räumliche Trennung: Ein Erfolgsrezept für eine wilde Beziehung:

Ein Komplementärkontrast kann man mit einer Ehe vergleichen, bei der beide Partner sehr unterschiedlich sind. Eben wie Ying und Yang.
Farben sind  im Grunde Wellenlängen in Tuben. Wenn man nun zwei völlig unterschiedliche Wellenlängen zusammenmixt, dann zerstören sie sich gegenseitig. Wenn man möchte, dass diese beiden Farben strahlen, dann sollte man sie getrennt verarbeiten.

Siehe unten: Jede Farbe hat ihren Bereich.

Viele Beziehungen, die sehr unterschiedlich sind, schwören auf zwei Wohnungen.
In etwa so lässt sich ein Komplementärkontrast am besten verarbeiten.

Man malt das Bild also in einer orangen Phase und in einer blauen Phase.

Dies sieht man im Bild sehr gut.
Überall dort, wo die Farben im feuchten Zustand zusammenkommen, entstehen sofort Grau- und Brauntöne. Dies liegt daran, dass sich die komplementären Farben gegenseitig auslöschen. Für Schattenfarben ist dies großartig, für strahlende Farben jedoch ein no go.

D. h. man darf einen Komplementärkontrast nur dann zusammenmischen, wenn man gerade Schattentöne erzeugen möchte.

Beim Malen bedeutet dies leider, dass man entweder die Farben trocknen lassen muss oder dass man einen kleinen Sicherheitsabstand benutzt, damit sich die Farben nicht vermischen.

Komplementärkontrast und Sicherheitsabstand

Im Bild kannst du den Sicherheitsabstand erkennen, denn überall dort, wo das Orange auf das Blau trifft, kannst du ein kleines bisschen des weißen Blattes erkennen.
Du wirst viele Stellen entdecken, wo sich Blau und Orange trotzdem gemischt haben.
Dieses ist trotzdem sinnvoll, denn andernfalls würde das ganze Bild wie eine Collage wirken. D. h. einerseits muss man die Farben getrennt halten, damit sie ihre Strahlkraft erhalten, andererseits muss man Verbindungen schaffen. Oft schaffen sich diese Verbindungen beim feuchten Malen ganz automatisch. Trotzdem sollte man einen Lappen haben, damit man ungewollte Vermischung verhindern kann.

Mischen und Verbinden bildet Harmonie im Komplementär- Kontrast

Wie mischt man eigentlich zwei Farben, die sich gegenseitig nicht leiden können?

Grau ist das Kind im Komplementärkontrast.

Tatsächlich braucht man etwas Fingerspitzengefühl. Aus dem Komplementärkontrast Orange und Blau kann man wunderbare Schattenfarben erzeugen. Ist die Schattenfarbe zu bräunlich, muss man mehr Blau hinzufügen, ist die Schattenfarbe zu kalt, dann fügt man Orange hinzu.

Dies klappt aber nicht immer. Wenn deine beiden Farben nicht ganz zusammenpassen oder die Mischungsverhältnisse nicht stimmen, können extrem scheußliche Farben entstehen. Deshalb ist es sehr sinnvoll, die komplementären Farben im Kasten einmal untereinander zu mischen, um festzustellen, welche sich gut vertragen.
Wenn die beiden Farbtöne tatsächlich ein echter Komplementärkontrast sind, dann kann auch aus zwei sehr transparenten und hellen Farben, ein kräftiger, sehr dunkler Farbton entstehen.
So gesehen sind wir gesegnet, denn der entstehende Schatten-Farbton wird sich grandios in das Bild einfügen.
Es kann sich auch lohnen, einige Farben zu benutzen, die nicht direkt komplementär sind. Dadurch werden die Mischungen etwas weicher, mischt man zum Beispiel das Blau mit einem Rotorange, dann entstehen anstatt einer grauen Mischung, angenehme harmonische Violetttöne.
Letztlich macht man dafür gleich am Anfang die Farbproben, denn man möchte ja nichts unangenehm Schrilles erzeugen, sondern etwas aufregend Harmonisches.

Den Komplementärkontrast verschränken

Die beiden Farben sollen trotz ihrer Unterschiedlichkeit eine Einheit bilden.

Deshalb ist es sinnvoll, wenn es im Bildzentrum kleine Bereiche gibt, in denen es abwechselnd entweder die eine und die andere Farbe gibt. Diese Bereiche sehen besonders aufregend aus. Da hier der größte Abstand zwischen den Wellenlängen ist, wird das Auge insbesondere auf diese Punkte schauen. Immer dann, wenn du in deinem Bild etwas betonen möchtest, dann sollten die Farben des Komplementärkontrasts aneinandergrenzen.

Neutralität – Weiß ein Botschafter –

Noch ein kleiner Tipp:
Wenn zwei Farben miteinander sehr schrill wirken, dann können neutrale Farben extrem heilsam sein.
Die Kombination mit Weiß erzeugt einen sehr frischen Effekt. Die Kombination mit Grau dämpft das Schrille im Bild. Eine Ausnahme unter den neutralen Farben ist Schwarz. Verarbeitet man Schwarz zusammen mit einem leuchtenden Komplementärkontrast, dann werden die beiden Farben noch mehr leuchten.

Liebe Grüße ins Wochenende

Tine

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 Weiterlesen bei Tine:

Analoge Harmonie, schöne Bilder leicht gemacht!

https://blog.herz-der-kunst.ch/analoge-harmonie/

https://de.wikipedia.org/wiki/Farbkreis

Komposition mit Kontrast

 

Komposition ist etwas Großartiges und sehr Kreatives. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich es unterrichten darf. Uhhh, das hört sich langweilig an, denken viele meiner Schüler! Weil sie denken, man müsse starren Regeln folgen, das schöne Glücksgefühl des Aus-dem-Bauch-heraus-Arbeitens sei weg! Doch so ist das nicht!

Komposition  ist ein riesiger Werkzeugkasten, der dir hilft, die Welt so zu zeigen, wie du sie siehst.

Die Welt kann alles sein, atemberaubend, riesig, friedlich oder energiegeladen oder hell oder düster, groß und majestätisch oder, oder, oder …

 

Und damit ich nicht in Panik gerate, wenn ich all das Großartige malen möchte, brauche ich Werkzeuge! Viele!

Komposition im Bild, ein Ziel ansteuern:

Das alles ist keine flammende Rede gegen das Aus-dem-Bauch-heraus -Malen!

Aber du bist ein Kapitän und du hältst das Steuerrad am Pinsel in der Hand!

Gut, wenn man mit dem Wind und den Wellen schwimmt! Trotzdem auch fein, wenn man etwas über Navigation weiß!

Komposition, eine intelligente Kombination vieler Werkzeuge:

Komposition bringt alles zusammen: Farbe, Licht, Fläche, Linie, Rhythmus, Zuleitung und noch einiges anderes. Es ist ein Spiel… vieles tanzt zusammen.

Gut, wenn man dafür ein Bauchgefühl entwickelt, denn es ist viel!

Doch die Kernfrage ist:

Was beeinflusst die Zusammensetzung all dieser Dinge? Wo liegt die Wechselwirkung!

 

Hauptelemente der Komposition:

  • Form (z.B. Rund, Eckig)
  • Linie (z.B.gerade oder geschwungen)
  • Licht (Tonwert) Kontrast von Hell und Dunkel
  • Farbe (Hier gibt es viele unterschiedliche Kontraste z.B. Komplementärkontrast, Strahlend zu Matt. Hell zu Dunkel)
  • Perspektive, die Gestaltung des Raumes (Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund)
  • Definition oder Nichtdefinition von Kanten und Formen. (Tiefenschärfe)
  • Struktur wie Oberflächen gestaltet sind)
  • Rhythmus (Wichtig bei Linien: Monotonie der Arrangements ist tödlich)
  • und zum Schluss, aber nicht zu verachten, die Art, wie und wo man Formen in einem Bild anhäuft oder gewichtet. (Verhältnis, klein zu groß) Man nennt es Massenkontrast.

Bei so vielen Einzelelementen ist klar, das totales Tohuwabohu entsteht, wenn diese Elemente wild durcheinanderpurzeln. Komponere heißt zusammenfügen, bitte behalte dies immer im Kopf!

Wer zeigen möchte, was er sieht, muss wie ein Kapitän durch all diese Einzelelemente navigieren, wie durch ein Riff. Er muss auf das zusteuern, was er an seinem Bild liebt!

In meinem heutigen Bild werden all meine Hauptelemente der Komposition auf einer Diagonale aufgereiht, wie Wäschestücke auf einer Leine.

Ich lege das Auge an die Leine! Es folgt der Leine. Ich locke wie eine Sirene! Auf der Leine habe ich Kontraste aufgereiht, denn die sind lecker für das Auge.

Heute möchte ich über Kontraste schreiben:

Der Kontrast ist ein mächtiges Werkzeug.

Oben habe ich die einzelnen Elemente der Komposition beschrieben. Man verwendet sie alle als Kontrast.

Man kann mit fast allen Elementen eines Bildes starke Kontraste erzeugen: Farbkontraste, Lichtunterschiede. Bei diesen Elementen ist dir das vielleicht klar, aber bei den Anderen?

Wie erzeugt man mit Flächen oder anderem Elementen Kontraste?

Das Auge merkt immer dann auf, wenn etwas anders ist!

Das ist das wichtigste Werkzeug, um das Auge zu steuern!

Anders als der Rest! Ist ein wichtiges Werkzeug im Bildentwurf!

Tine Klein Aquarell zum Thema Kontrast in der Komposition Palafrugell

Palafrugell vor 3 Wochen

 

Dieses Bild beruht auf Kontrast.

Es ist nicht so, dass ich mir überlege: Oh, heute male ich ein Bild über Kontrast!

Es ist immer so!

Ein Bild und seine Kontraste müssen in ein für das Auge verständliches Grundmuster gebracht werden. Das mache ich, bevor ich anfange zu malen.

Die Winde jagen die Wolken über das Land. Ich ziehe meine Kapuze etwas dichter und beobachte, wie der Wind auch das Licht über die Landschaft schiebt.

Wo soll mein Betrachter hinschauen? Ich liebe das Haus und den Baum auf der Klippe. Ich suche mir eine Achse, die meine beiden Gestaltungselemente sinnvoll verbindet!

Das Motiv trägt alles in sich, ich unterstütze nur ein bisschen durch mein Fachwissen, um diese innere Verbindung für alle sichtbar zu machen. Ich begreife intuitiv, wie dieses Motiv wirkt, und unterstütze seine eigenen Grundmuster aus Kontrasten.

Wie stütze ich das eckigee Haus? Durch die runden Formen der Bäume. Alle Bäume sind dunkel und uniform, das Haus hell und es hat unterschiedliche Farben.

Es sind also die Kontraste, die die Musik machen!

Alle Bäume sind auf der Leine aufgereiht. Das Auge folgt ihnen. Ganz am Ende des Felsens steht einer allein! Das Auge wird nicht nur hingeführt, sondern es begreift: Oh ha, der Baum ist einzigartig! Keinem anderen Baum war es erlaubt, allein zu stehen!

So funktioniert Kontrast, etwas ist anders!

Wodurch wirkt Kontrast?

Kontrast wirkt durch scharfe Unterschiede.

Zum Beispiel hell und dunkel oder weich und hart oder Komplementärkontrast in der Farbe.

Jedes Motiv hat seine eigenen Ansatzpunkte für den Maler, man muss sie nur aufspüren. Man sollte dem Motiv nur eine natürliche und verständliche Ordnung geben, damit der Betrachter es begreift!

Kontraste zur Steuerung einsetzen:

In einer Regel sind sich fast alle Künstler einig! Ein Bild wirkt besser, wenn es ein Lieblingskind hat!

Sprich, wenn es ein Bildzentrum gibt.

Das Bildzentrum ist der Kernpunkt meines Blickes!

Ich liebe den Baum! (Obwohl er das Motiv auf den zweiten Blick ist.) Nun krümmt sich das Bild so, dass der Betrachter meinem Blick folgen kann.

Alle  Kontraste laufen auf meinen Baum zu!

Würdest du Linien ziehen, so würden alle Linien meinen Baum schneiden!

Was ich also tue, ist, dass ich die natürlichen Anlagen des Motivs benutze, um dem Betrachter zu zeigen:

“ Guck mal! Der Baum ist so schön!“

Im Grunde streben alle Linien und Farben in Richtung des Baumes! Auch wenn man zuerst das farbige Haus sieht! Der Baum ist mein kleiner Star am Ende des Weges.

Merke:

Kontraste muss man nicht nur im Bildzentrum anhäufen, man kann ihnen auch eine Richtung geben!

Trotzdem, das was man liebt muss stark sein! Deshalb male ich es stark! Ich lasse den kleinen Baum ausfransen, damit noch mehr Hell- und Dunkel-Kontraste zu sehen sind. Deshalb habe ich die anderen Bäume bewusst als eine Fläche gemalt, das wirkt ruhiger!

Gib deinen Liebsten die meisten Kontraste!

Komposition -Fazit:

Komposition ist etwas für einen spektakulären Zweck, wir teilen unsere Vision mit anderen Menschen.

Dafür hat man ein Regelwerk! Nein! Keine Zwangsjacke! Wir haben ein Klavier, auf dem wir spielen, unsere Melodie erschaffen!

Liebe Grüße Tine

Übrigens, es ist noch ein Workshopplatz in Bern frei. am 19 und 20.11 in Bern. Das Thema ist drunter und drüber! Es geht darum, bekanntes Kunstmaterial anders und vielseitig einzusetzen. Infos bei den Urban Sketchers in Bern! Zum Beispiel: Eine Stift unter nasser Farbe, in nasser Farbe oder auf trockener Farbe – überraschend unterschiedliche und tolle Möglichkeiten eröffnen sich für deine Skizzen! Und vieles mehr! Infos bei den Urban Sketchers in Bern!
https://www.instagram.com/urbansketchersbern/

Dieser kostenlose Unterricht ist viel Arbeit, wer regelmäßig liest und es sich erlauben kann, darf gerne mit einer Spende unterstützen:

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Weiter zum Thema:

Der goldene Schnitt

https://blog.herz-der-kunst.ch/der-goldene-schnitt/

 

Ich habe ein tolle Video zum Thema auf Youtube gefunden:

Frau Schimpf, sehr emfehlenswert, auch wenn ich nichts mit dem Inhalt zu tun habe:

https://www.youtube.com/watch?v=O3IkKsdLpWI

 

 

Komposition – Wie man ein Bild zusammenfügt.

Komposition ist klasse!

Sie macht uns das Leben leichter, weil wir unglaublich selbstbewusst und sicher loslegen können, wenn die Komposition stimmt. ohne sie wäre ich an diesem Bild verzweifelt!

Leider machen wir uns viel zu selten Gedanken um eine gute Komposition.

Und dieser Mangel wendet sich oft gegen uns. Haben wir keine Komposition, dann stolpern wir oft in die Fehler, gerade wenn Motive schwer sind:

Hilfe ich komme ins Schleudern!

So ging es mir in Cadaques. Die Stadt ist für Maler ein Eldorado, denn die Küste und die Boote bieten viele gute Motive. Doch die steilen Hänge hinter der Stadt liegen in Schatten und so gibt es in jedem Motiv geniale Kontraste.

Diesen Blick wollte ich immer schon malen! Ich stellte mir den Blick über die Dächer als Selbstläufer vor. Doch dann stellte ich fest. Dunkler Berg und alle Häuser liegen im Schatten. Upps! Wenn man das Malen möchte, entsteht viel Dunkelheit!

Noch schwieriger war es, die Atmosphäre mit der Dunkelheit einzufangen. Das Städtchen wirkt heiter trotz der Dunkelheit, die Dächer leuchten, die Menschen schlendern am Kai und die Schiffchen schaukeln auf den Wellen.

Mein erster Farbtest war kläglich! Reale Farbe und empfundene Farbe wichen meilenweit voneinander ab.

Was nun? Ich beantworte mir meine Fragen, dafür sind Bildentwürfe da.

Bildentwürfe sind zum Probleme lösen da!

An der linken Seite des Motives liegt den ganzen Tag alles im Schatten.  Was tun?

Zuerst einmal gehe ich meinem Problem an die Wurzel. Zack, ich schneide die Dunkelheit an der rechten Seite ab, damit genug Licht da ist, denn das Meer funkelt hell und freundlich.

Geht das? Ja funktioniert, doch nun habe ich rechts wenig vom Hauptmotiv und das ist auch noch ein dunklerer Häuserklotz. Jetzt muss ich das Ganze ausbalancieren.

Komposition: man braucht ein großes Repertoire!

Kunst ist aus nichts etwas zu machen und es dann zu verkaufen.

Frank Zappa

Tatsache ist, hat man am Anfang eines Bildes oft nichts in der Hand außer einen Haufen Probleme. Die Kunst ist dann nicht den Kopf in den Sand zu stecken wie der Vogel Straus.

Es ist wichtig, ein großes Repertoire an Bildentwurfstechniken zu kennen oder aber zu fühlen, dass etwas im Bild nicht stimmt. Tatsache ist, du musst das Auge deines Betrachters steuern! Und zwar genau dahin, wo du es haben möchtest!

Augensteuerung ist enorm wichtig! Für jeden, der einen Stift oder Pinsel in die Hand nimmt. Jeder Zeichner, Sketcher oder Maler hat in seiner Komposition ein Ziel, er möchte seinen Blick auf die Dinge sichtbar machen.

Das Meer glitzerte, aber die Stadt war umhüllt von Schatten! Einfacher wäre es, wenn ich dies als Fußnote schreiben könnte, doch blöderweise habe ich nur den Pinsel, um mit euch zu sprechen.

Ich möchte das ihr im Bild seht, das es ein schöner Tag war!

Die S-Kurve und ihre Macht auf die Komposition:

Damit ihr nicht in den Dunkelheiten versinkt, leite ich euer Auge an der Dunkelheit vorbei. Dafür benutze ich die S-Kurve.

Schon 1753 schrieb Hogarth in seinem Buch „An Analysis of the Beauty“, dass die S-Kurve magisch auf das Auge wirkt. Ich kann dies aus langjähriger Erfahrung bestätigen.

„Das Auge ist wie eine Katze, es muss der Bewegung folgen“ Tine Klein

Hat man eine gute Bewegung im Bild, dann folgt das Auge wie von selbst. Das Bild gewinnt an Dynamik und bindet man die Bildelemente an die Kurve, dann kann man nicht nur das Auge steuern.

Die Kurve verbindet die einzelnen Bildelemente miteinander. Selbst chaotische Bilder werden harmonisch. Weil die Kurve führt und leitet.

Langweilige Bilder wie Frontalansichten werden durch die Kurve dynamisch bereichert. Deshalb gehe ich in Kompositionsskizzen auf die Suche nach der besten Kurve.

Gerade Zuführungen wirken dagegen plump.

Die Wirkung zum Vergleich:

Tine Klein urban sketchings Kartause Ittingen Aquarell Skizze, Komposition

So etwas Einfaches wie die S-Kurve kann das Auge also leiten!

Wie sieht die perfekte S-eine Erfolgsgeschichte.

Hogarth war besessen von der richtigen Proportion. Man muss sich mal vorstellen, sein Buch wurde 1753 geschrieben und gilt noch heute als Klassiker der Komposition der Schönheit. Es wird immer noch verkauft! Die wievielte Auflage ist das wohl?

Das nenne ich Nachhaltigkeit.

Früher war es sehr schick Schönheit zu berechnen. Viele Kunstwerke und Statuen, die wir aus der Antike kennen, sind keine echten Menschen, sie sind pure Mathematik und Geometrie. Hogarth hat so etwas wie eine S-Kurven-Art begründet. Das S- in der Menschlichen Figur bis hin zum Chippendale Stuhl mit S-Beinen.

Das Perfekte S- für die Komposition:

Hogarth beschrieb: Einfachheit und Symmetrie sind dem Menschen sehr angenehm zum Hinschauen.

Doch die Krux daran ist, alles, was zu symmetrisch und perfekt ist, wird schnell langweilig.

 ‘How great share Variety has in producing beauty may be seen in the ornamental part of nature. The shapes and colours of plants, flowers, leaves, the paintings I butterflies’ wings, shells, etc. seem of little intended use than that of entertaining the eye with the pleasure of variety.’ Hogarth

Tut mir leid, das English ist halt schon ein bisschen in die Jahre gekommen! Die Idee dahinter nicht!

Wenn man es sehr schlicht ableitet, dann ist es Symmetrisch klasse, aber bitte mit der Sahne der Abwechslung!

Ich benutze es gern – kleiner Bogen – großer Bogen!

Das ist die einfachste Form der abwechslungsreichen Symmetrie!

Komposition Tine Klein Aquarell Catalonien, Catalunya

Nicht alles, was man hochtrabend beschreibt, muss schwer sein!

Im Bild benutze ich einfach die reale Form des Kais. Ich erstelle eine S Kurve, das „S“ muss nicht immer nur 2 Bögen haben! Dies ist eine S- Kurve im weitesten Sinne! Aber ich benutze Hogarths  Erkenntnisse.

Symmetrisch, aber variantenreich!

Das Kantige S- schleudert mein Auge durchs Bild! Und zwar dahin wo ich es möchte! Ins Licht!

Na, da hat uns wieder ein Ur-Ur-Opa der Kunst großartig geholfen!

Also folge mir über die S-Kurve ins Licht…haha

Liebe Grüße

Tine Klein

Wie immer bin ich für eine kleine Spende Dankbar. Denn schreiben und Recherche ist nicht wenig Arbeit:

CHF

Weiterlesen zum Thema:

Komposition – Das Auge leiten

https://blog.herz-der-kunst.ch/komposition-das-auge-leiten/

https://en.wikipedia.org/wiki/The_Analysis_of_Beauty