Himmel malen ,aber wie?

Den Himmel malen und zu den Sternen greifen!

Wenn der ganze Himmel ein Stück Papier wäre und das Meer ein riesiges Fass voll Tinte, so wäre es trotzdem nicht ganz einfach, damit den richtigen Himmel zu malen.

Anfänger denken oft, der Himmel sei mit großen weißen Wolken übersät. Dahinter steckt wohl die Sehnsucht nach wundervollen Sommertagen,  bei denen sich weiße Wolkenberge auftürmen. Doch der Himmel sieht ganz selten so aus wie in unseren Träumen.

Den Himmel malen, es gibt 1000 Möglichkeiten!

Beim Himmel kann man sehr gut bemerken, wie unser Gehirn funktioniert.
Unser Gehirn ist oft nicht bereit, richtig hinzugucken! Unser Gehirn arbeitet mit vorgefertigten Meinungen. Wenn das Gehirn einmal begriffen hat:

Tine Klein Aquarell Bern Münster tutorial zum Himmel malen

Der Himmel ist blau,

dann ist und bleibt der Himmel für uns immer blau.
Und dies ist ein häufiges Missverständnis, heute zum Beispiel ist das Stückchen Himmel, was ich aus meinem Fenster sehe, vollkommen weiß mit einem kleinen Stich ins Grau. Oft reflektiert der Himmel die Farben der Sonne.
Wenn ich den Himmel blau malen würde, würde mich niemand fragen, was ich da getan habe. Auch wenn dieses Blau grundlegend falsch beobachtet wäre, das würde alle zufrieden machen. Hinzu kommt, wenn man in der Stadt malt, ist der Himmel ganz selten das Hauptmotiv. Sehr häufig sieht man vom Himmel nur ein kleines Stück. Oder man nimmt ihn gar nicht wahr.

Oft komme ich aus dem Haus und denke: „Ach, es regnet ja, heute Morgen war doch Sonnenschein!“ Dabei habe ich vor einem Fenster gesessen!
Ich glaube, deshalb fragen meine Schüler ganz häufig:

“Wie muss ich denn jetzt den Himmel malen?“

Meine Antwort ist:“ Du musst ihn gar nicht malen!“

Gerade dann,  wenn man vom Himmel nicht besonders viel sieht, ist es sinnvoll, den Himmel so zu gestalten, dass er die Aussage deines Bildes stützt.

Du darfst nach den Sternen greifen!

Der Himmel ist wohl der Teil im Bild, bei dem man am meisten Freiheiten besitzt.
Du kannst den Himmel gar nicht malen, du kannst den Himmel blau malen oder in einer Farbe gestalten, die die Aussage deines Bildes stützt. Denn wenn die Sonne untergeht, dann sehe ich auch nur das Goldene des Sonnenunterganges.

Tine Klein Aquarell Bern Münster Tutorial zum Himmel malen, urban Sketching

Summary: Nirgendwo hat man so viele Gestaltungsfreiheiten wie im Himmel.

Der Himmel wird von Menschen oft überhaupt nicht beobachtet. Deshalb tue das,  wonach dein Bild verlangt!

Ein Motiv und viele Wege,  den Himmel zu malen.

Ich habe nichts gegen klassisch gemalte Himmel! Aber noch viel besser finde ich,  wenn der Himmel gut zur Hauptaussage des Bildes passt. Deshalb möchte ich euch heute einmal mehrere Varianten zum Thema zeigen. Es gibt eine Stelle in Bern, die habe ich immer mal wieder mit Workshops besucht, und deshalb sind nach und nach ganz verschiedene Bilder vom gleichen Motiv entstanden.

Der babyblaue Himmel, ein Klassiker.

Es gibt wundervolle Tage, dann läuft eine ganze Herde weißer Schäfchen über den Himmel. Und natürlich freue ich mich, wenn ich das in meinen Bildern oder Skizzen festhalten kann.

Der klassische Sommerhimmel wird mit Cerulian (Vorsicht, granuliert), Kobalt hell oder Bergblau gemalt.
Er wird schnell mit wässeriger Lasur aufgetragen, dazu gibt es am Ende noch ein Video.

Je nach dem, welches Blau du wählst, kann auch ein ganz ruhig lasierter Himmel sehr ausdrucksstark sein.

Deshalb sollte man auf die Auswahl der richtigen Blautöne im Kasten achten. Auch etwas exzentrische Farben machen sich sehr gut!

Graphische Darstellung -die schnelle Skizze:

Beim schnellen Skizzieren, der modernen Illustration oder der Grafik wird der Himmel auch häufig ganz weggelassen!
Warum?
Einerseits erweist sich, dass der Himmel den Farben den perfekten Hintergrund bietet, um für sich selbst zu wirken. Auch bei dunklen Farben wirkt das Bild überhaupt nicht dunkel. Das Bild wirkt immer hell und frisch.
Es gibt aber noch einen weiteren Grund,  gerade wenn Dinge schnell skizziert werden, spart man bei der Darstellung mindestens 20 Minuten. Der Himmel ist eine großflächige Lasur und es dauert lange, bis so eine Fläche trocknet.
Wenn der Himmel nichts zur Sache tut, ist es deshalb, gerade wenn man draußen malt, oft sehr sinnvoll, den Himmel einfach wegzulassen.

Den Himmel frei und wild in jeder Farbe malen!

Das hört sich erst mal merkwürdig an, aber große Farbflächen übertragen Gefühle oder Eindrücke.
Wenn ich jetzt zum Beispiel möchte, dass ein Motiv etwas altmodisch und elegant ausschaut, dann wäre es doch durchaus sinnvoll, zu der Farbe Goldbraun zu greifen. Sobald ich dies tue, übernimmt die große Farbflächen die Regie über die Stimmung des Bildes. Mit dieser großen Farbflächen arbeite ich wie ein Beleuchter. In einem Film würde ich eine Liebesszene auch nicht mit einer kalten Neonröhre beleuchten. Diese Beleuchtung würde ich mir für eine Dönerbude aufheben! Merke:  Die Farbe des Himmels ist im Grunde die stimmungsvolle Beleuchtung des Bildes.

Den Himmel malen mit Harmonie!

Tine Klein Aquarell Bern Münster Tutorial zum Himmel malen, urban Sketching

Zum Schluss möchte ich dir noch einen ganz wichtigen Tipp geben. Wenn du möchtest, dass deine Bilder harmonisch aussehen, dann dürfen die Farben nicht einfach ohne Zusammenhang ins Bild gemalt werden. Der fachliche Hintergrund dafür ist, dass keine Farbharmonie entsteht, weil die Farben nicht miteinander verwandt sind. Die Farbe des Himmels sollte auch an anderen Stellen des Bildes vorkommen. Dies können Passanten sein oder eine reflektierende Fensterscheibe. Es gibt jedoch einen einfachen Trick: Wenn du möchtest, dass die Farben des Himmels zum Bild passen, dann solltest du die Farben, die du im Bild benutzt,  auch mit dieser Himmelsfarbe mischen. Benutzt du also Grün, dann benutze auch ein wenig des Blaus,  das du für deinen Himmel benutzt hast, im Grün.

Liebe Grüße ins Wochenende.

Tine

und bei schlecht Wetter sende ich noch ein bisschen Sonnenschein.

Ich danke allen die Spenden ihr sorgt für dieses Angebot! Danke




 

https://blog.herz-der-kunst.ch/wolken-malen-12-tipps/

Wolken malen : 12 Tipps!

https://www.youtube.com/watch?v=38PKeyDoRNE

 

Fluchtpunkte vereinfachen-ein kleiner Trick:

Aquarell Bern Münster, Tine Klein erklärt einen Trick zum Fluchtpunkt. Tutorial Zeichnen

Als ich Perspektive lernte war mein Motto:

Ich werde nicht Aufgeben!  Aber ich werde die ganze Zeit Fluchen!

Bist du beim Malen und Zeichnen von der Perspektive genervt?

Dann kann ich dir einen kleinen Trick an die Hand geben.
Wenn man eine Häuserzeile zeichnen möchte, dann sieht es immer total dumm aus, wenn die Fenster nicht perspektivisch stimmen. Doch daran muss man absolut nicht verzweifeln, denn es gibt einfache Tricks.
Dass Häuser in der Entfernung kleiner werden,  liegt an unserem runden Auge. Bei jedem Schritt verändert sich die Perspektive,

Perspektive, brillant einfach:

Deshalb macht es auch überhaupt nichts aus, wenn die Perspektive nicht hundertprozentig stimmt. Es reicht völlig, wenn man eine ganze Häuserzeile grob als ein Dreieck anlegt.
Wenn ich eine Hauserzeile zeichne, dann lege ich erstmal ein Dreieck ins Bild. Das Dreieck fällt oben und steigt unten.
Schau mal ins Bild!  Kannst du sehen, dass die ganze Häuserzeile in einem Dreieck liegt?
 
Die Spitze malt man natürlich nicht, sondern nur das letzte Ende der Häuser.
Die gedachte Spitze deines Häuserdreiecks sollte ungefähr dort liegen, wo die Köpfe deiner Menschen sein werden. Unter den Füssen deiner Personen steigt es an.
Das Ende des Dreiecks wird mein Fluchtpunkt.
Natürlich ist diese Vorgehensweise genau das Gleiche wie den Fluchtpunkt finden. Doch irgendwie ist es einfacher, ich lege einfach das Dreieck an, und den resultierenden Schnittpunkt benutze ich dann konsequent als Fluchtpunkt. Die Bilder sehen immer richtig aus, man braucht dafür keine Theorie. Die Linien, die von oben kommen,  fallen, und die Linien, die von unten kommen,  steigen,  alles ist richtig.
Ich arbeite seit Jahren mit diesem Dreieck und kann deswegen völlig lockere und korrekte Perspektiven anlegen.
Man kann es sich bequem machen und den Fluchtpunkt legt man selbst so wie man ihn braucht.

Wo entstehen Fluchtpunkte?

Fluchtpunkte entstehen immer auf der Höhe der Augen. Auch der Horizont entsteht auf der Höhe der Augen, und deshalb hat man die Linie, auf der die Fluchtpunkte liegen, Horizontlinie genannt. Merkt euch einfach, euer Fluchtpunkt entsteht auf der Höhe der Köpfe. Legt ihn einfach irgendwo auf der Höhe der Köpfe fest.
 
Jetzt aber genug mit der Theorie. Wie macht man das in der Praxis?

Ein bisschen Platz für Fluchtpunkte

Ich lege einfach ein Dreieck fest. Die Spitze des Dreiecks befindet sich meistens außerhalb meines Bildes. Wird ein Straßenzug von links nach rechts kleiner, dann setze ich meine Skizze auf die linke Seite des Blattes. So habe ich noch Platz für einen Fluchtpunkt. Der Fluchtpunkt ist einfach das Ende des Dreiecks.

Perspektiv – Linien

Von diesem Punkt aus ziehe ich in regelmäßigen Abständen Linien. Diese Linien werden später vom Betrachter als Etagen wahrgenommen. Man nennt sie Perspektiv – Linien. Perspektive Linien sind sehr hilfreich, trotzdem dürfen sie nicht zu regelmäßig sein, denn dann geht ganz schnell der Eindruck einer Freihandzeichnung verloren. Linien, die mit dem Lineal gezogen werden, sind zu starr, deshalb entsteht der Eindruck einer technischen Zeichnung.
Beim Freihandzeichnen benutzt man einfach den festgelegten Fluchtpunkt (Spitze des Dreiecks) 
Der Riesenvorteil der Benutzung des Dreiecks ist, dass der konstruierte Fluchtpunkt auf meinem Blatt erscheint. Meistens mache ich mir da einfach einen Punkt hin. Dann kann ich meine Linien auf diesen Punkt abschießen.
Hausaufgaben:
Schnelle Zeichnungen:
Lege eine Häuserzeile wie ein Dreieck an. In der nächsten Zeichnung machst du das Dreieck etwas länger und in einer anderen etwas kürzer.
Beobachte,  was passiert. Du wirst feststellen, dass es ziemlich einfach ist, perspektivisch frei Hand zu zeichnen, wenn man sich das Dreieck als Grundlage nimmt.
Zieht die Hand schnell über das Papier. Man muss dabei nur den Fluchtpunkt anpeilen, vor kleinen Unregelmäßigkeiten braucht man keine Angst haben. Man sollte den Fluchtpunkt locker anpeilen und dann den Stift wirklich schnell durchziehen. Drückt man dabei nicht, entsteht eine gerade, aber gebrochene Linie. Die Geschwindigkeit ist der entscheidende Faktor für die Geradlinigkeit, aber auch für die Lockerheit.
Die Linien, die ich ziehe, sind eher spielerisch. Im ersten Haus zeigen sie die Fugen der Mauersteine. Über die ganze Häuserzeile ziehe ich ein regelmäßiges Muster aus Linien, um die Etagen zu zeigen.
Merke: Variationen helfen, damit das Bild nicht wie eine konstruierte Zeichnung ausschaut.
Es ist sinnvoll, zu geradlinige Muster zu durchbrechen, damit kein genaues Raster entsteht.

Warum zieht man Perspektiv- Linien?

Die Perspektive wird durch Perspektivelinien deutlich verstärkt. Deine Skizze gewinnt an räumlicher Tiefe.
Der Hauptgrund, warum man Perspektiv – Linien zieht, ist aber ein anderer. Versucht man Fenster ohne Perspektiv-Linien zu malen, dann entstehen schnell deutlich sichtbare Fehler. Ist ein Fenster nicht perspektivisch, sieht dies ein Betrachter relativ schnell, weil dieses Fenster einfach aus der Reihe tanzt.
Die Vorteile der schnell gezogenen Perspektivelinien erkennt man sofort, wenn man die Fenster malt. Man kann die Fenster locker zwischen die Perspektive Linien würfeln und sie sehen immer richtig aus. Egal, wie locker man die Fenster malt, sie sind durch die Perspektive Linien in ein System eingebunden.
Liebe Grüße ins Wochenende Tine
Weiterlesen zum Thema:



 

Menschen in Bewegung, wie malt man das?

Tine Klein Aquarell Aeschenplatz in Basel, Tutorial zum Thema Menschen in Bewegung

 

Motiv: Aeschenplatz in Basel, ein ganz persönliches Motiv denn er gehört zu meinem Alltag.

Urbane Menschen in Bewegung

Menschen in Bewegung, es gibt einige gute Methoden, um dies zu lernen. Gerade bei Menschen in Bewegung ist es gut, Strichmännchen zu malen,  bei denen Schulter und Hüfte die Bewegung definieren.

Die gute Nachricht ist:

Heute geht es um eine besonders einfache Methode, die mit Konstruieren überhaupt nichts zu tun hat.

Belebte Orte

Der Platz,  den ihr auf dem Bild seht,  ist der Aeschenplatz in Basel.
Die Stadtplaner haben dort meinen ganz persönlichen Albtraum kreiert. Die Tram kommt aus allen Himmelsrichtungen, genauso wie Busse, Autos, Fahrräder und Menschen.
Jedes Mal,  wenn ich da durchfahre, kann ich mich gerade eben noch so beherrschen, nicht  panisch zu kreischen. Das Ganze würde ich gut und gelassen mit einer Pulle Wodka durchstehen,  blöderweise darf man dann nicht mehr Auto fahren.
Und nun kommen wir zum heutigen Thema, was Autofahrer in den Wahnsinn treibt, ist für Maler nicht besser. Wie zum Teufel soll ich so ein Gewusel malen? Ich kann doch nicht jeden einzelnen Fußgänger mit einem Strichmännchen skizzieren!

Menschen in Bewegung sind wichtig für die Stadt

Leben ist Bewegung und ohne Bewegung findet das Leben nicht statt.

Deshalb habe ich immer nach einer Methode gesucht, wie ich diese Menschen schnell und ohne Probleme darstellen kann.

In der Stadt geht es nicht um Unikate, d. h. es geht nicht um den Einzelnen, sondern es geht um das reine Gewusel.

Schaut man auf einen Platz wie den Eschenplatz zur Rushhour, dann verliert man ganz schnell den Überblick, zu viele Menschen.

Auf dem Platz steht eine unendliche Menge von Körpern, Köpfen und Armen und Beinen und das Ganze eingebettet in jede Menge anderer Dinge, die in einer Stadt rumstehen.

Jetzt haben wir das Problem definiert, wir haben das Gefühl, dass wir das absolute Chaos nicht malen können.

Die gute Nachricht, wir haben die Lösung schon!

Mal nicht den Menschen in Bewegung, mal das Chaos.

Man schaut ins Chaos und denkt, dies sei ein Problem, dabei ist es die Lösung.
Denn überraschenderweise ist es extrem einfach, eine Masse von sich bewegenden Menschen festzuhalten, denn unser Gehirn schaltet in den Überblick um. Es nimmt nicht mehr einzelne Menschen wahr, sondern die allgemeine Lage!
Denn eine Masse von sich bewegenden Menschen ist einfach ein Knäuel aus Körpern, Köpfen und Armen und Beinen.

Wenn man diese Tatsache annimmt, dann macht sie einem das Leben beim Malen und Zeichnen extrem einfach.

Unser größter Feind sind die Denkmuster des Gehirns.

Sobald wir malen,  sagt uns das Gehirn: Ich weiß ganz genau,  wie das aussieht,  ich konstruiere einen Menschen genau, aus meiner Erinnerung. Und dann malen wir zwanghaft steife Marionetten, weil wir,  wenn wir hinschauen,  überfordert sind.

Alles Quatsch!

Wir brauchen nichts konstruieren, weil im Kopf des Betrachters genau das Gleiche  passieren wird wie bei uns. Der Betrachter nimmt nicht mehr jeden Arm oder jedes Bein wahr, sondern wir sehen nur eine Menschenmasse.

Mal, was du siehst, ound das ist einfach abstrakt!

 

Tatsächlich aber sehen wir gar nicht einzelne Menschen, sondern einen Haufen Kleckse. In einer Menschenmasse geht der eine Mensch unkenntlich in den nächsten über.

Achtung, dies muss man sich beim Malen erstmal trauen!

Menschen in Bewegung-Trenne sie nicht!

In einer Menschenmasse kann man einen Menschen nur mit einem Bein malen. Andererseits kann ich einen Rumpf mit zwei Köpfen malen. Der Betrachter wird dies nicht als Monster sehen, sondern als ganz normal erachten, weil es um eine Menschenmasse geht.

Tine Klein Aquarell Aeschenplatz in Basel, Tutorial zum Thema Menschen in Bewegung

Sprich:  Du hast beim Malen und Zeichnen Narrenfreiheit! Hurra!

Ist das ein Klecks? Oder ist das ein Kopf? Völlig egal, die Illusion zählt.

Regeln für die Menschenmasse in Bewegung

Es gibt allerdings ein paar Regeln.

Menschenmasse und Bewegung heißt Unschärfe!

P.S.: Seit  Covid hab ich übrigens Probleme mit Menschenmassen!  Ein merkwürdiges Gefühl, aber jetzt wieder zum Thema.

  1.  Menschen in der Entfernung können völlig abstrakt angedeutet werden. Das Gleiche gilt für Menschen in Randbereichen oder im Schatten.  Arme und Beine muss man nicht zählen. Andeutungen oder einzelne Körperteile reichen für den Gesamteffekt.
  2. Den Menschen, die im Bildzentrum oder der Nähe stehen, sollte man etwas mehr Aufmerksamkeit widmen. Grobe Proportionen , Oberkörper gleich Unterkörper und Kopf passt 8 mal in den Körper müssen beachtet werden. Faustregel: Ist der Kopf zu groß, sieht der Mensch falsch aus. Ich weiß, dass locker gemalte Menschen dumm aussehen, wenn man es nicht kann. Deshalb musst du üben. Mit der Zeit und der Übung wirst du aufhören nachzudenken, es klappt dann automatisch.
  3. Doch es gibt eine böse Falle, wenn man Menschen erst einmal als abstrakte Menschenmenge gemalt hat, dann darf man nicht mehr zu genau werden.
    Unser Gehirn kann zwar Menschen mit zwei Köpfen oder einem Bein tolerieren, doch wird die Zeichnung oder Malerei zu genau, bricht dieser Effekt zusammen. Ein lockerer und abstrakter Malstil ist dabei hilfreich.
  4. Malt man Menschen, wie es uns unser Gehirn vorgibt, entstehen steife Marionetten. Ein überfordertes Gehirn produziert gerade Strichmännchen. Die Bewegung des Menschen entsteht jedoch im Zentrum. Hat man die Winkel Schulter und Hüfte, dann entsteht die Körperhaltung fast wie von selbst. Auch im Gewusel sollte man darauf achten, das Schultern und Hüften schwingen und Winkel haben. Denn dies ist ein Zeichen für den Betrachter: Ah! Bewegung!

 

Liebe Grüße ins Wochenende

Tine

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Menschen malen