Das Licht in Bildern anschalten
Manchmal begegnet man Menschen, die haben so ein tolles Lächeln, das vergisst man nie. Strahlende Farben sind so etwas wie das strahlendes Lächeln der Bilder, sie machen selbst schlichte Bilder eindrucksvoll.
Wieso zum Teufel strahlen die Farben so bei Dir?
Wo Licht ist, da ist Schatten. Goethe
Hier noch mal zum Vergleich: Am Motiv der des Leuchturms wurde nur wenig verändert! Alle Schatten wurden verstärkt. Der Turm und die blauen Flächen des Himmel wurden stark abgedunkelt.
Vergleicht mal die Bilder, das Licht scheint, weil ich rund um den Strahl abgedunkelt habe.
Selbst im weißen Strahl wurde mit grau und gelb abgedunkelt.
Ich mache das hoch professionell: ich benutze dafür das dreckige Wasser
Es ist fast schon philosophisch, ohne Schatten kann es kein Licht geben. Das ist das ganze Geheimnis. Wenn du deinen Bildern Stimmung geben willst, dann musst du anfangen mit Helligkeit und Dunkelheit zu experimentieren, das kann manchmal ein Kampf sein und etwas fachliches Handwerkszeug brauchst du auch.
Wirkliches Licht bekommst du nur durch Dunkelheit!
Wunderwaffe Tonwert
Der Tonwert ist für den Zeichner so etwas wie eine Wunderwaffe, denn es ist die Steuerung des Lichtes. Der Tonwert ist das Baumaterial von Stimmung und Räumlichkeit eines Bildes.
Was ist ein Tonwert?
Tonwerte: Kann man nicht singen, sie geben die Lichtwerte einer Farbe an. Also einfach gesagt, geht es um heller und dunkler. Ein Tonwert heißt eine sichtbare Abstufung dunkler. Das hört sich leichter an als es ist! Tonwerte erkennen ist extrem schwer. Unser Gehirn verbindet Helligkeit mit bestimmten Farben. Wir glauben zum Beispiel Gelb sei immer hell.
Was tun, wenn es einfach nicht strahlt?
Das ist das Ausgangsbild, wenn ihr mal vergleicht, das Licht scheint weil alles andere abgedunkelt wurde. Du kannst ganz langsam Tonwert für Tonwert abzudunkeln und zwar in der Nähe der Farbe die strahlen soll. Das Gehirn muss begreifen, diese Farbe ist strahlend hell, das geht am Besten, wenn du ihm eine dunklere Farbe zum Vergleich gibst. Dabei ist es sinnvoll sich langsam an die passende Helligkeit einer Farbe heranzutasten.
Tipp: Papierschnipsel helfen. Es lohnt sich Papierschnipsel in hell, mittel und dunkel zu benutzen. Wenn du Diese ins Bild legst siehst du was passiert wenn du Farben abdunkelst.
Das Helle hab ich teilweise mit dem Messer ausgekratzt und zusätzlich noch die weiße Tusche von Rohrer und Klinger verwendet. Abgedunkelt habe ich mit 2 blauen Tinten und im Lichtschein habe ich mit 2 gelben Tinten von Herbin verdunkelt.
Am poetischsten sagt es ein Japanisches Sprichwort:
Unter der Laterne ist es am Dunkelsten
Also trau Dich! Mut zur Dunkelheit. Ich hoffe ich konnte euch ein wenig helfen und wünsche euch ein tolles Wochenende
Bis nächsten Freitag, ganz liebe Grüße
Tine
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Das ist ein guter Tipp und vielen Zeichnern sicher gar nicht bewusst. Ich dunkle auch immer rund um die Lichtquelle ab, meist bei Innenraumzeichnungen. Bei Kerzen und Lampen ist das oft nicht so einfach, weil die (Steh-)Lampen ja auch einen lichtdämpfenden Stoff um den Leuchtkörper haben und trotzdem etwas heller als die Umgebung leuchten. Oft muss ich Schicht für Schicht abdunkeln, bis ich die Helligkeit der Lichtquelle erreicht habe. Das Colorieren von Raumlicht – das ist es, womit ich mich in den letzten Jahren verstärkt beschäftigt habe.
Hallo Kartin, ich habe das wunderbar natürliche Licht in Deinen Zeichnungen schon oft bewundert. Ich staune oft wenn du veröffentlichst. Und du hast recht es ist ein wundervolles Thema mit dem man sich lange beschäftigen kann.
Ja, Tine da hast Du recht bei mir in der Glasmalerei, sieht man dies auch, nur mit Schwarzlot, also Kontur werden die Farben richtig schön, leuchten ,oder natürlich der Umriss des Bleis, das ja auch Schwarz ist bei der Durchsicht am Fenster
Hallo Netti, du hast recht!Bei deinen Arbeiten sieht man dies ganz wunderbar. Für die Anderen: Antoinette Liebichiste ine berühmte Schweizer Glasmalerin. Ihre Werke lassen Kirchen und Kathedralen strahlen. Sie trägt teils geheime Wissen einer ganzen Glasmalerdynastie in sich. Wenn uns Einer zeigen kann, wie es ist mit Licht zu malen dann Netti. Ich Fände es toll wenn du uns mal die leuchtensten Kirchenfenster zeigst damit wir lernen können. Ganz liebe Grüße Tine
Hallo Netty, ich vermiss dich total. Ja ihr Glasmaler habt es ja eh drauf ich sag nur 500 Jahre gebalte Erfahrung!
Hallo Tine, bin gerade auf deine Seite gestoßen und finde es gut, dass du deine Gedanken und Vorgehensweisen darstellst. Das machen leider viel zu wenige. Ich habe das auch eine ganze zeitlang gemacht, aber leider nur feststellen können, dass man zwar Zustimmung bekommt, aber kein wirkliches Gespräch darüber. Aus meiner Sicht gibt es aber noch mehr Möglichkeiten „Licht“ darzustellen, obwohl das Aquarellpapier oft nicht mal so weiß ist, wie Schreibmaschinenpapier. Ein wichtiger Punkt ist der graduelle Verlauf der Aquarellfarben von dunkel nach hell, der oft gar nicht wahrgenommen wird, erst an der nächsten Kontur eine verblüffende Wirkung entfaltet. Ich würde mich freuen, wenn wir uns über diese Themen austauschen könnten. Übrigens „Schatten“ sind nützlich für die Lichtdarstellung, aber keinesfalls notwendig. https://www.flickr.com/photos/72927500@N04/albums/72157628851539313 oder https://www.facebook.com/thomas.habermann.54
Hallo lieber Thomas, Du weißt gar nicht wie sehr ich mich über deinen Kommentar freue. Du hast natürlich völlig Recht in allen Punkten. Ich vermeide Bandwurm-Beiträge, denn viele von uns lesen sie in der Pause auf dem Handy. Außerdem verdaut man ein Thema viel besser, wenn man sich auf eine Facette konzentriert, denn der Blog ist für Alle da, für Profis und auch für Anfänger. Ich liebe die Beiträge der Profis wie dir, aber wir müssen auch versuchen die Anfänger liebevoll mitzunehmen.
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