Erfahrungen sammeln ist wichtig
Üben ist so effektiv, weil es im Gehirn neue Synapsenverbindungen herstellt.
Erfahrungen sammeln ist in jedem Alter wichtig. Und genau deshalb möchte ich euch heute Grafitpulver vorstellen. Mit diesem Material kann man einfach und schnell Erfahrungen machen. Diese Art des Bleistiftzeichnens ist enorm hilfreich für die Malerei, weil man nicht nur eine Linie erzeugen kann, sondern auch Flächen.
Grafitpulver ist ein absolut ideales Material, um Lichtstudien zu machen.
Man kann mit dem Pulver extrem schnell Bildentwürfe machen. Denn die großen Flächen legt man in Sekundenschnelle mit dem Finger an. Ein Fehler wäre, das Material für Feinarbeiten zu benutzen. Du sollst gerade die Erfahrung machen, wie es ist, großzügig und flächig zu arbeiten! Lichtstudien verbessern jede Malerei. Deine Zeichnungen und deine Malerei werden schnell besser, wenn du dich auf das Licht konzentrierst, weil die Stäbchen, die im Auge hell und dunkel sehen, stimuliert werden. Weil das Auge stimuliert wird, sehen deine Zeichnungen danach großartig aus.
Grafitpulver erleichtert dies, weil wir mit ihm leicht und schnell Erfahrungen machen können. Denn man kann es mit dem Finger schnell großflächig auftragen und danach mit dem Radiergummi bearbeiten.
Hell und Dunkel kann man mit Grafitpulver im Handumdrehen erzeugen.
Prinzipiell ist die Zeichnung dann wie eine Art Knetmasse. Man kann sie immer wieder verändern, ohne dass am Bild ein Schaden entsteht.
Genau auf diese Weise kannst du ausprobieren, was passiert, wenn du etwas anders machst.
Geht es schief? Macht nix, wieder ein wenig Pulver drauf und der Fleck ist weg!
Erwachsene lernen langsamer
Viele Menschen halten dies für ein Problem. Tatsächlich ist es aber für das Zeichen ein enormer Vorteil. Erwachsene haben schon viel Vorwissen, und deshalb muss eine Erfahrung mit vielen anderen Bereichen im Gehirn vernetzt werden. D. h. wenn Erwachsene lernen, entsteht am Ende ein Ergebnis, das eine sehr hohe Qualität hat.
Mache Dir klar und deutlich, dass du etwas langsamer lernst, weil du Verbindungen zu deinem wundervollen Wissen aufbaust.
Mit Grafitpulver kannst du sehr neues Ausprobieren, ess passt in den Alltag. Für das Zeichnen mit Grafit braucht man nicht mehr als einen Bleistift, ein Radiergummi und das Grafitpulver. Zusätzlich würde ich noch Klebeband und ein Blatt zum Abdecken empfehlen.
Prinzipiell kommst du mit dem Material klar, was ich oben aufgezählt habe.
Doch beim Radiergummi ist etwas zu beachten.
Generell solltest du dir einen Knet- Radiergummi anschaffen. Diese Radiergummis haben riesige Vorteile. Erstens sind sie immer sauber, denn beim Kneten entsteht ein chemischer Prozess, der das Radiergummi reinigt.
Zweitens kannst du das Radiergummi immer in die Form kneten, die du brauchst.
Großartig geeignet sind für diese Technik Papierwischer. Papierwischer sind harte Papierrollen, mit denen man das Grafit verwischen kann.
Generell kannst du das Grafit auch mit dem Finger auftragen. Ich persönlich liebe dies sehr, weil ich so meine Zeichnung fühlen kann.
Grafitpulver ist eine dreckige Sache. Rumsauen kann sehr genussvoll sein.
Hände und Schreibtisch können schmierig werden, wenn man nicht aufpasst. Aus diesem Grund solltest du auch Klebeband haben, um der Zeichnung mit dem Grafit einen Rahmen zu setzen. Mit dem Klebeband verhindert man, dass man das Grafit auf den Schreibtisch wischt und dort Chaos entsteht.
Grafitpulver ist dreckig
Der Nachteil des Arbeitens mit Grafitpulver soll nicht verschwiegen werden, die Zeichnung kann verschmieren, dies ist ja auch Teil der Technik.
Deshalb müssen Zeichnung mit Grafitpulver hinterher fixiert werden. Bis du zu Hause bist, musst du ein Blatt über die Zeichnung legen, damit sie andere Seiten im Skizzenbuch nicht verschmutzt. Kein Haarspray, sondern Fixativ benutzen (Haarspray vergilbt). Ein kurzer Stromstoß in die Luft reicht und das Bild ist fixiert.
Die Technik ist einfach und gut
Das Auftragen von Grafitpulver ist sehr einfach. Mit dem Finger kann man es über große Flächen schmieren. Dabei erhält man im wahrsten Sinne des Wortes einen Stinkefinger, denn die Kuppe des Zeigefingers wird dabei schwarz. Dies lässt sich aber ganz einfach mit Wasser und Seife entfernen.
Das Grafitpulver wird umso dunkler, je mehr man es reibt.
Dafür sind Finger und Papierwischer hervorragend geeignet.
Besonders großartig ist, dass man mit dem Radiergummi oder mit dem Radierestift völlig unproblematisch die Farbe wieder vom Papier abheben kann.
Man kann also sehr einfach großflächig Licht setzen oder aber auch sehr feine, kleine Lichtblitze erzeugen. Für feinere Strukturen steigt man auf den Bleistift um.
Der Transport erfolgt am besten in sehr kleinen Gläschen, die man in der Apotheke bekommt. Ein Fingerhut voll Staub reicht für viele Bilder.
Abstrahieren leicht gemacht
Seine so besondere Stärke spielt das Material aus, wenn es um das Abstrahieren. Man kann einfach ausprobieren, wie es aussieht, wenn man Licht und Schatten verschwimmen lässt. In meiner Zeichnung siehst du, wie die Personen mit dem Hintergrund verschmelzen. Wenn man dies mit einem Stift zeichnen würde, wäre es sehr viel Arbeit. Mit dem Grafitpulver kannst du das in einer Sekunde machen.
Damit es zum Herbstputz in deinem Gehirn kommt, musst du dich zwingen, anders zu arbeiten, als sonst. Mach dir klar, dass du viel grober als mit dem Stift arbeitest, du malst nicht eines nach dem anderen, sondern du schmierst den Grafitstaub über alles. Zum Beispiel über Mensch und Wand. Diese komplett andere Arbeitsweise verhilft dir zu neuen Erkenntnissen!
Zusammen mit Grafitpulver werden Radiergummis zum Kunstmaterial
Ich bin kein großer Freund von Radiergummis. Ich glaube, durch das Radieren nimmt man sich beim Bleistiftzeichnen die Erfahrung.
Beim Zeichnen mit Grafitpulver ist das jedoch anders. Hier wird das Radiergummi nicht zum Vernichten eingesetzt, sondern zum Erschaffen.
Schablonentechnik, das Spiel mit der Kante
Wenn man das Grafitpulver entlang von einer Pappe oder einem Papier aufträgt, kann man ganz gerade Kanten oder auch Effekte wie mit einer Schablone erzeugen. Schau mal im Fenster!
Im Wechselspiel mit den absolut weichen Übergängen, die man durch das Verreiben erzeugen kann, entsteht ein reizvoller Gegensatz zu den harten Kanten.
Harte und weiche Kanten in der Malerei
Erfahrene Maler horchen an diesem Punkt auf. Denn überall dort, wo es scharfe und harte Kanten gibt, schauen die Menschen hin. Weiche Kanten hingegen sehen sehr freundlich aus. Man kann mit dem Gegensatz aus harter und weicher Kante tolle Lichtübergänge erzeugen. Menschen finden diese Bilder sehr angenehm, weil sie der eigenen Art des Sehens entsprechen. Überall dort, wo wir kein Interesse haben, schauen wir nicht so genau hin. Mit Grafitpulver können wir dieses natürliche Sehen imitieren, dadurch werden die Zeichnungen angenehm und gut lesbar für den Betrachter.
Das sollte euer Ziel beim Erlernen dieser Technik sein.