Als ich Perspektive lernte war mein Motto:
Ich werde nicht Aufgeben! Aber ich werde die ganze Zeit Fluchen!
Bist du beim Malen und Zeichnen von der Perspektive genervt?
Dann kann ich dir einen kleinen Trick an die Hand geben.
Wenn man eine Häuserzeile zeichnen möchte, dann sieht es immer total dumm aus, wenn die Fenster nicht perspektivisch stimmen. Doch daran muss man absolut nicht verzweifeln, denn es gibt einfache Tricks.
Dass Häuser in der Entfernung kleiner werden, liegt an unserem runden Auge. Bei jedem Schritt verändert sich die Perspektive,
Perspektive, brillant einfach:
Deshalb macht es auch überhaupt nichts aus, wenn die Perspektive nicht hundertprozentig stimmt. Es reicht völlig, wenn man eine ganze Häuserzeile grob als ein Dreieck anlegt.
Wenn ich eine Hauserzeile zeichne, dann lege ich erstmal ein Dreieck ins Bild. Das Dreieck fällt oben und steigt unten.
Schau mal ins Bild! Kannst du sehen, dass die ganze Häuserzeile in einem Dreieck liegt?
Die Spitze malt man natürlich nicht, sondern nur das letzte Ende der Häuser.
Die gedachte Spitze deines Häuserdreiecks sollte ungefähr dort liegen, wo die Köpfe deiner Menschen sein werden. Unter den Füssen deiner Personen steigt es an.
Das Ende des Dreiecks wird mein Fluchtpunkt.
Natürlich ist diese Vorgehensweise genau das Gleiche wie den Fluchtpunkt finden. Doch irgendwie ist es einfacher, ich lege einfach das Dreieck an, und den resultierenden Schnittpunkt benutze ich dann konsequent als Fluchtpunkt. Die Bilder sehen immer richtig aus, man braucht dafür keine Theorie. Die Linien, die von oben kommen, fallen, und die Linien, die von unten kommen, steigen, alles ist richtig.
Ich arbeite seit Jahren mit diesem Dreieck und kann deswegen völlig lockere und korrekte Perspektiven anlegen.
Ich arbeite seit Jahren mit diesem Dreieck und kann deswegen völlig lockere und korrekte Perspektiven anlegen.
Man kann es sich bequem machen und den Fluchtpunkt legt man selbst so wie man ihn braucht.
Wo entstehen Fluchtpunkte?
Fluchtpunkte entstehen immer auf der Höhe der Augen. Auch der Horizont entsteht auf der Höhe der Augen, und deshalb hat man die Linie, auf der die Fluchtpunkte liegen, Horizontlinie genannt. Merkt euch einfach, euer Fluchtpunkt entsteht auf der Höhe der Köpfe. Legt ihn einfach irgendwo auf der Höhe der Köpfe fest.
Jetzt aber genug mit der Theorie. Wie macht man das in der Praxis?
Ein bisschen Platz für Fluchtpunkte
Ich lege einfach ein Dreieck fest. Die Spitze des Dreiecks befindet sich meistens außerhalb meines Bildes. Wird ein Straßenzug von links nach rechts kleiner, dann setze ich meine Skizze auf die linke Seite des Blattes. So habe ich noch Platz für einen Fluchtpunkt. Der Fluchtpunkt ist einfach das Ende des Dreiecks.
Perspektiv – Linien
Von diesem Punkt aus ziehe ich in regelmäßigen Abständen Linien. Diese Linien werden später vom Betrachter als Etagen wahrgenommen. Man nennt sie Perspektiv – Linien. Perspektive Linien sind sehr hilfreich, trotzdem dürfen sie nicht zu regelmäßig sein, denn dann geht ganz schnell der Eindruck einer Freihandzeichnung verloren. Linien, die mit dem Lineal gezogen werden, sind zu starr, deshalb entsteht der Eindruck einer technischen Zeichnung.
Beim Freihandzeichnen benutzt man einfach den festgelegten Fluchtpunkt (Spitze des Dreiecks)
Der Riesenvorteil der Benutzung des Dreiecks ist, dass der konstruierte Fluchtpunkt auf meinem Blatt erscheint. Meistens mache ich mir da einfach einen Punkt hin. Dann kann ich meine Linien auf diesen Punkt abschießen.
Hausaufgaben:
Schnelle Zeichnungen:
Lege eine Häuserzeile wie ein Dreieck an. In der nächsten Zeichnung machst du das Dreieck etwas länger und in einer anderen etwas kürzer.
Beobachte, was passiert. Du wirst feststellen, dass es ziemlich einfach ist, perspektivisch frei Hand zu zeichnen, wenn man sich das Dreieck als Grundlage nimmt.
Hausaufgaben:
Schnelle Zeichnungen:
Lege eine Häuserzeile wie ein Dreieck an. In der nächsten Zeichnung machst du das Dreieck etwas länger und in einer anderen etwas kürzer.
Beobachte, was passiert. Du wirst feststellen, dass es ziemlich einfach ist, perspektivisch frei Hand zu zeichnen, wenn man sich das Dreieck als Grundlage nimmt.
Zieht die Hand schnell über das Papier. Man muss dabei nur den Fluchtpunkt anpeilen, vor kleinen Unregelmäßigkeiten braucht man keine Angst haben. Man sollte den Fluchtpunkt locker anpeilen und dann den Stift wirklich schnell durchziehen. Drückt man dabei nicht, entsteht eine gerade, aber gebrochene Linie. Die Geschwindigkeit ist der entscheidende Faktor für die Geradlinigkeit, aber auch für die Lockerheit.
Die Linien, die ich ziehe, sind eher spielerisch. Im ersten Haus zeigen sie die Fugen der Mauersteine. Über die ganze Häuserzeile ziehe ich ein regelmäßiges Muster aus Linien, um die Etagen zu zeigen.
Merke: Variationen helfen, damit das Bild nicht wie eine konstruierte Zeichnung ausschaut.
Es ist sinnvoll, zu geradlinige Muster zu durchbrechen, damit kein genaues Raster entsteht.
Warum zieht man Perspektiv- Linien?
Die Perspektive wird durch Perspektivelinien deutlich verstärkt. Deine Skizze gewinnt an räumlicher Tiefe.
Der Hauptgrund, warum man Perspektiv – Linien zieht, ist aber ein anderer. Versucht man Fenster ohne Perspektiv-Linien zu malen, dann entstehen schnell deutlich sichtbare Fehler. Ist ein Fenster nicht perspektivisch, sieht dies ein Betrachter relativ schnell, weil dieses Fenster einfach aus der Reihe tanzt.
Die Vorteile der schnell gezogenen Perspektivelinien erkennt man sofort, wenn man die Fenster malt. Man kann die Fenster locker zwischen die Perspektive Linien würfeln und sie sehen immer richtig aus. Egal, wie locker man die Fenster malt, sie sind durch die Perspektive Linien in ein System eingebunden.
Liebe Grüße ins Wochenende Tine
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