Viele von Euch kennen Daniel Nies aufgrund seiner wundervollen Skizzenbücher. Daniel ist ein riesiger Mann, er darf auch nicht kleiner sein, denn er ist vollgestopft mit wundervollen Ideen, die würden sonst nicht alle in Ihn hineinpassen.
Ich fühle mich enorm wohl mit Daniel. Im Artikel letzter Woche ging es darum, dass die Hirnforschung bestätigt, Lachen und Machen ist die beste Methode um Zeichnen zu lernen.
Daniel ist ein Macher und das Lachen ist stehts dabei.
Daniel Nies beim Zeichnen im Hofgarten
Anmerkung der Redaktion: wenige Sekunden später wurde der Schwanz des Dackels zum Pinsel umfunktioniert, der Dackel fand, es war das einschneidenste Kunsterlebnis seines Lebens.
Daniel Nies ist das beste Beispiel dafür, dass entspannte Stimmung wie Dünger für kreative Gedanken wirkt.
Ist ein Skizzenbuch eigentlich nur für Skizzen da?
Ein Skizzenbuch ist ein wundervoller Garten voller Gedanken, und dort dürfen alle Pflanzen der Seele wachsen
Gedanken sind mir sehr wichtig. Oftmals möchte ich in meinem Skizzenbuch nicht nur die Zeichnung aufheben, sondern auch die Informationen zu diesem Ort und auch vielleicht von Dingen die ich gerade nicht zeichnen konnte.
Daniel Nies Skizzenbuchseite Ponte S. Maria Nova
Daniel Nies macht Skizzenbücher mit einer wundervollen gedanklichen Dichte, weil er hemmungslos Techniken mischt.
Ich selbst konnte von Daniel profitieren, denn meine Schrift ist zwar schön aber so unleserlich wie ein ein Geheimcode und im Beschriften bin ich eine totale Niete.
Daniel Nies hat das Problem gelöst. Er kann Schriften und Bilder in mein Skizzenbuch übertragen und dadurch entstehen ganz neue künstlerische Möglichkeiten.
Skizzenbuchseite von Daniel Nies mit Bildtransfer
Daniel hat uns sein Script zum Bildtransfer zur Verfügung gestellt…Mercí!
Skizzenbuch Transfertechnik von Daniel Nies
Bildtransfer mit Aceton
Mit der Aceton-Transfertechnik können Farbkopien angelöst und ins Skizzenbuch, sowie den Plan übertragen werden. Wie auch im Linoldruckverfahren werden hier Bilder seitenverkehrt dargestellt. Wenn Du gespie gelt gedruckte Farbkopien verwendest, er- scheint der Transfer im Skizzenbuch richtig herum.
Neben dem Skizzenbuch und Farblaseraus- drucken von Fotos benötigt man noch Schutz- brille, säurebeständige Handschuhe, einen Eimer Wasser (falls die Säure doch auf der Haut landet), Aceton, Watte, Klebeband, Kopierpapier und säurebeständige Folie.
Achtung!
Aceton ist giftig und ätzend! Beachte unbe- dingt die aktuellen Sicherheitsvorschriften und führe diese Technik nur draußen bei aus- reichender Belüftung durch!
1. Kopie platzieren
Positioniere den Farblaserdruck auf die aus- gewählte Seite des Skizzenbuches. Durch das Unterlegen einiger Blätter Papier und darunter einer säurebeständigen Folie wird das Durchsickern des Acetons und damit die gelbliche Verfärbung weiterer Seiten verhindert. Tipp: Wenn bis zum Blattrand übertragen werden soll, muss die Kopie etwas größer als die Skizzenbuchseite sein. 3mm reichen aus.
2. Kopie fixieren
Damit die Kopie später nicht verrutscht, fixiere ich diese mit Klebeband an dem unterliegendem Papierbogen.
Achte darauf, dass das Klebeband am über- stehenden Bereich der Farbkopie haftet.
3. Transfer mit Aceton
Mit außreichendem Schutz – säurebeständige Handschuhe, Schutzbrille und entspre- chender Belüftung – wird nun der Wattebausch vorsichtig mit Aceton getränkt. Den Acetonbehälter am besten gleich schließen, damit er nicht umkippt und ausläuft!
Nun wird die Farbkopie von der Rückseite kräftig mit dem acetongetränkten Watte- bausch eingerieben. Das Aceton löst den Toner des Laserprints, welcher sich auf der Seite des Skizzenbuchs aufträgt.
Arbeite vorsichtig aber zügig, da sich das Aceton sehr schnell verflüchtigt.
Kontrollieren lässt sich das Resultat am besten durch Hochklappen der Farbkopie. Sollte das Resultat nicht ausreichen wird das Blatt wieder zurückgeklappt und weiter mit dem acetongetränkten Wattebausch eingerieben, bis das gewünschte Ergebniss erreicht ist.
Tipp: Befestige die Farbkopie nur an einer Seite mit Klebeband damit sich die
Farbkopie leicht zur Kontrolle hochklappen lässt. Die Farbkopie löst sich am besten, wenn noch frisch mit Aceton befeuchtet.
5. Kopie entfernen
Nun kann die Farbkopie vorsichtig entfernt werden. Da auf der Rückseite oft ein gelblicher Schimmer sichtbar ist, verwende ich diese Technik gerne auf einer Vorder- und Rückseite im Skizzenbuch.
nächste Woche geht es weiter mit anderen Transfertechniken….die noch weit spannendere Möglichkeiten bieten.
Liebe grüße ins Wochenede wünscht euch Tine auch nächste Woche wird es Spannend!
Daniel Nies
Daniel Nies studierte Landscape Design an der Colorado State University, USA.
Er arbeitete in verschiedenen Landschaftsarchitekturbüros. 1995 gründete er das Zeichenwerk und leitet seitdem Zeichenseminare im In- und Ausland vor allem
für die Berufsfelder Gartengestaltung, Garten- und Landschaftsbau und Land- schaftsarchitektur (www.zeichenwerk. de). Er ist Autor des Buches „Zeichnen in der Gartengestaltung“, Ulmer-Verlag.
Impressum zum Material von Daniel
Alle Fotos und Zeichnungen stammen vom Autor Daniel Nies, mit Ausnahme der Zeichnungen, die durch eine entsprechend vermerkte Quelle gekennzeichnet sind.
Jedem ist klar, das man Aceton nicht trinken darf! Leider müssen wir solche Sätze schreiben, weil es immer wieder Irre gibt
Die in diesem Buch enthaltenen Empfehlungen und Angaben sind vom Autor mit größter Sorgfalt zusammengestellt und geprüft worden. Eine Garantie für die Richtigkeit der Angaben kann aber nicht gegeben werden. Autor und Verlag über- nehmen keinerlei Haftung für Schäden und Unfälle.
Daniel hat uns dieses Wissen lieber weise zur Verfügung gestellt, seid so lieb und beachtet sein Urheberrecht!
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und straf- bar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Daniel Nies
Elmer – Fryar – Ring 84 86391 Stadtbergen Tel 0821 / 158175 Fax 0821 / 158469
E-mail info@zeichenwerk.de www.zeichenwerk.de https://www.flickr.com/photos/danielnies
Daniel ist großartig. Eine Quelle der Inspiration.
Warum nehmt ihr so ein ätzendes Zeug wie Aceton?
Das funktioniert ganz prima mit Gel-Medium z.B. von Lascaux (https://www.youtube.com/watch?v=833_lPJ050Q) oder „Foto Transfer Potch“ von Kreul (selbst getestet) – und das ohne den Gestank von Aceton.
Hallo Christina, ich verwende Aceton weil es extrem preiswert ist und weil man damit sehr sehr schnell arbeiten kann wenn man es gewohnt ist.Ich arbeite dann vor dem Atelier auf der Straße kein Problem.
Allerdings benutze ich das Lauscaux Gel Medium selbst für den Transfer auf Holzkunstwerke. Ich bin auch selbst ganz begeistert von der Qualität. Für Experimente ist das Gel aber recht teuer ich hab ca 20 Franken für mein Gel bezahlt. Generell hab ich bei Gel und Binder im Skizzenbuch die Erfahrung gemacht das die Seiten bei längerem nicht Gebrauch zusammen kleben können. Ich sollte dies mal bei dem Lascaux Gel testen den auf Holz ist es das einzige was auch nach längerer Ausstellungszeit nicht zusammen klebt. Ich habe da ein Trauma, ich hatte in einer Galerie Holzkunst bearbeitet mit Gel und Binder ausgestellt. Alle Holzwerke sind durch den Binder zusammengeklebt und haben eine 5m lange und 3 Meter hohe Wand gebildet. Es was bombenfest…..wir mussten die verkauften Kunstwerke raushämmern…alles war kaputt. Ich habe aber gerade gesehen das dieser Foto Potch sehr preiswert ist…das werde ich auch mal testen. Danke schön für deinen Tipp!
Ganz liebe Grüße
Tine
ich gehe halt immer auch sehr vom Gesundheitsaspekt aus – und das Einatmen und der Hautkontakt sind ja nicht gerade toll :-/ Aber wühle dich doch mal durch Youtube, wenn du „Transfer“ eingibst in Verbindung mit z.B. „Photo“ oder „Mixed-Media“ als Suchwörter findest du die tollsten Sachen, wie man Transfers machen kann – und nicht gesundheitsschädlich 😉
Sicherlich ist das Gel-Medium das Teuerste darunter (aber man macht ja keine flächenmäßig riesigen Transfers und verwendet es eh nur dünn), aber es gibt auch günstigere Variantebn wie das „Photo Potch“ oder andere nehmen klares Klebeband usw. Es gibt auch ein Buch über „Fototransfer-Techniken“, das diese vielen Varianten beschreibt. Aber Aceton kommt darin nicht vor … wohl wissend warum 🙂
P.S. das Zusammenkleben, das du beschreibst, ist meiner Meinung nach nur auf nicht akurates Arbeiten zurückzuführen, denn es darf auch nicht das kleinste bisschen Binder, Medium o.ä. auf die Vorderseite gelangen, d.h. man muss sehr pingelig und sauber arbeiten. Wenn etwas „rausquillt“, entferne ich das immer mit einem ganz leicht angefeuchteten Wattestäbchen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass man den getrockneten Transfer zum Schluss mit einem Hauch Firnis besprüht und trocknen lässt, dann dürfte auch nichts mehr „durch kleben“. Aber wie gesagt, es ist das saubere Arbeiten, was hier den Ausschlag gibt.
Liebe, Christina das hat nichts mit nicht Akkurat zu tun. Die Holzobjekte sind keine Papiere da entstehen enorme Lackflächen die aufeinander lagern und auch Gewicht haben. Bei Objektgrößen von 6m mal 3m arbeitest du nicht mehr mit einen Wattestäbchen XD