Motiv: Independent Music School Basel Acryltinte Gelb Pur auf Aquarell
Acryltinte einsetzen!
Acryltinte steht hier nur als Platzhalter für viele verschiedene neuartige Kunstmaterialien.
Multimedia!
Heute möchte ich mit euch über eine sehr positive Entwicklung reden. Ich weiß nicht, ob es euch aufgefallen ist, aber möglicherweise ist das Malen in den letzten Jahren sehr viel einfacher geworden.
Frei nach dem Motto:
Ich bin der Meister meines Schicksals, ich bin der Kapitän meiner Seele. William Ernest Henley
So sind wir Meister der spontanen Malerei geworden, weil wir die Regeln selbst in die Hand nehmen. Ich glaube, dass diese Entwicklung auf die sozialen Netzwerken zurückgeht. Genauso wie ich teilen viele Menschen ihre kleinen Tricks, die nichts mit klassischen Regeln zu tun haben.
Früher hieß es zum Beispiel:
Aquarellfarben müssen transparent sein!
Diese Regel ist absolut sinnvoll, und ich liebe transparente Aquarellfarben von Herzen.
Licht in Tuben!
Und in so etwas Wundervolles kann man sich nur haltlos verknallen.
Starre Regeln und dumme Folgen:
Wir lieben das Malen so sehr, dass wir es im Alltag leben wollen.
Blöd wird diese Regel, wenn sie uns daran hindert, Dinge gut und schnell zu malen.
Deshalb ist es mir nicht ganz klar, warum das Gleiche bei hellen Farben absolut verpönt war. Jemand, der in einem Aquarell eine deckende helle Farben benutzte, war ein Nichtskönner.
Ein Aquarell wird von hell auf dunkel gemalt und basta!
Die Grenzen sprengen!
Die Regel, dass man helle Aquarellfarben in einem Aquarell ausspart und mit dunklen Farben ummalt, ist sinnvoll. Denn es ergibt sich ein einzigartiger Glanz!
Nichts ist so weiß, wie das reine Papier!
Früher gab es eine ganze Menge von Deckweiß-Tönen, die später auf dem Papier schmierig wirkten.
Ausgesparte helle Teile eines Bildes sahen also immer toller aus als alles, was man später oben aufsetzte.
Heute gibt es eine ganze Menge anderer Werkstoffe, mit denen man in Aquarellen absolut tolle Effekte erzeugen kann. Acryl, Glasfarben oder auch Acryltinte sorgen für ganz neue Möglichkeiten.
Versteht mich nicht falsch, oftmals sieht es immer noch besser aus, gekonnt helle Stellen frei zu lassen.
Aber diese Technik hat auch ihre Grenzen, wenn man zum Beispiel kleine Gegenstände zwanghaft ummalen muss, dann sehen Gegenstände steif umrandet aus. Hier ist es sinnvoller, Farbe aufzusetzen.
Aufsetzen statt aussparen
Mit moderner Acryltinte, Acrylfarben, Gouache, Glasfarben oder Kreiden kann man ganz wunderbar Effekte nachträglich auf ein Aquarell aufsetzen.
Anders als im Aquarell gilt hier, die Farben dürfen deckend sein.
Hier mein erster Tipp, man braucht sich nicht eine gesamte Kollektion an teueren Acryltinten kaufen.
Eine einfache weiße Acryltinte oder Gouache-Weiß lassen sich völlig problemlos mit den normalen Aquarellfarben mischen.
Man braucht also nur eine Flasche oder Tube kaufen, um ganz neue Effekte im Skizzenbuch oder im Aquarell zu erzeugen. Mischt man die deckende weiße Farbe mit den leuchtenden Aquarellfarben, entstehen schöne Pastelltöne.
Pur aus der Flasche sind Signalfarben schön.
Natürlich kann man bestimmte Farben auch als Acrylfarbe kaufen, möchte man zum Beispiel Frühlingswiesen malen, ist es einfacher, ein deckendes knalliges Gelb auf das Aquarell aufzutragen.
Aber generell würde ich sagen, eine kleine Flasche deckenden Acryls reicht erst einmal, um den Effekt auszuprobieren.
Acryltinte weiß gemischt mit der Aquarellfarbe des Bildes
Bei der Verarbeitung ist Fachwissen angesagt
Desto dicker und exakter man diese Farben aufträgt, desto merkwürdiger und fremdartiger sieht das Ergebnis in den Aquarellen aus. Das Ergebnis sieht aus wie ein Pflaster auf Haut. Auch wenn ein Pflaster hautfarben ist, so sieht doch jeder, dass dieses Pflaster keine Haut ist.
Die Faustregel für solche Maßnahmen in Aquarellfarben ist:
Je kleiner und je lockerer, desto besser!
Je kleiner die Fläche, desto weniger fällt auf, dass mit einem anderen Werkstoff gearbeitet wird.
Kleine Linien oder Spritzer mit Acryltinte auf Aquarell sehen zauberhaft aus. Das Beispiel sind die Blumen.
Merke: Erst in der Fläche erkennt man die unterschiedlichen Werkstoffqualitäten.
Dem entsprechend bieten sich der Einsatz anderer Materialien eher bei Highlights und zarten Linien an.
Acryltinte und feine Linien:
Mittlerweile gibt es Marker, man kann die Acryltinte, die man im Bild benutzt, auch in einen Marker füllen und mit dem Stift weiterarbeiten. Super praktisch!
Dennoch nicht meine Lösung, denn:
Eleganter wirkt die Verarbeitung mit der Feder!
Die Feder erlaubt elegante und extrem feine Linien.
Acryltinte, nur ein Versuch!
Je purer die Acryltinte ist, desto deckender wirkt sie auf dem Papier.
Aufpassen! Acryltinte gibt es in deckend oder als transparente, mischbare Variante. Wer Farben also aufsetzen möchte, muss zur deckenden Variante greifen.
Vorsicht! Auch wenn Acryltinte flüssig nicht von Aquarellfarbe zu unterscheiden ist, sie ist ein Plastikwerkstoff.
Achtung: Acryltinten sind, sobald sie erstarrt sind, wasserfest.
Dann muss man sie auch mühsam von der Farbkasten-Palette abkratzen.
Wir haben hier eine wunderbare Möglichkeit in der Hand, unsere Pinsel zu ruinieren.
Ich mische die Acryltinte auf einer kleinen Wegwerf-Palette und reinige danach meine Pinsel gründlich. Gründliches Ausspülen reicht.
Acryl und Acryltinte ist Plastik
Deshalb sind die allermeisten Acryltinten nur schwer übermalbar, sie sind wasserabstoßend. Deshalb bietet es sich an, die Acryltinte ganz am Ende des Malprozesses aufzutragen.
Mein letzter Tipp, sparsam einsetzen und nur da, wo es wirklich Sinn macht, denn dann ist der Effekt um so überraschender und zauberhaft.
Liebe Grüße ins Wochenende
Tine
Ich danke herzlich den Menschen die ab und zu etwas für die redaktionelle Arbeit spenden.
Ein Platz in Unterentfelden frei!
Viele meiner Schüler buchen die Kurse Monate im Voraus! Was selten passiert ein Platz ist in Unterentfelden frei. Wer möchte, kann einspringen! Menschen skizzieren. https://www.boesner.ch/niederlassungen/veranstaltungen/menschen-malen-und-skizzieren-1-2-4191
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