Aquarellkasten ansprühen – Der Trick für leuchtende Farben!

Aquarell Basel, Tine Klein Aquarellkasten ansprühen – Der Trick für leuchtende Farben!

Warum kommt so wenig Farbe auf den Pinsel? – Die häufigste Ursachen liegen in der Handhabung des Aquarellkastens.

Kennst du das? Du tunkst deinen Pinsel in die Aquarellfarbe, streichst damit über das Papier – und statt eines satten Farbauftrags ….

Schaut dein Bild nach dem Trocknen aus wie ein graues Mäuschen?

Dabei hast du doch extra einen guten Aquarellkasten! Woran liegt’s?

Zugegeben, es gibt viele Gründe, warum Aquarellfarben nicht strahlen. Doch oft liegt das Problem nicht an der Qualität der Farben, sondern an einem simplen, aber entscheidenden Detail: der Handhabung des Farbkastens.

Heute möchte ich ein Problem ansprechen, das den Allermeisten überhaupt nicht bewusst ist.

Grundlagenwissen: Wie man einen Auqarellkasten benutzt.

Jetzt schaust du vielleicht verdutzt!

Was gibt es da zu wissen? Farbkasten auf – Pinsel rein und los geht’s!

Nein, leider geht es selbst bei den einfachsten Dingen nicht ganz ohne Fachwissen!

Farbe ist nicht gleich Farbe – die richtige Konsistenz macht den Unterschied

Aquarellfarben entfalten ihre volle Leuchtkraft nur, wenn sie die richtige Konsistenz haben. Idealerweise erinnern sie an Kaffee mit Milch oder dünne Sahne – fließend, aber nicht wässrig. Der farbige Untergrund dieses Bildes ist so gemalt.

Wie erkennt man die perfekte Mischung? Ganz einfach:

Die Farbe darf nicht wie Wasser über die Palette laufen, sondern sollte sanfte Schlieren ziehen.

Experimentieren statt Rätseln

Teste bewusst, wie Farben auf der Palette aussehen müssen, damit sie auf dem Papier brillieren. Ist die Mischung zu dünn, wird das Ergebnis blass. Ist sie zu dick, wirkt die Farbe stumpf.

Hier musste man mit dicken Farben über die bestehende Lasur malen, die Farbe wirkt stumpfer, weil sie dicker ist.

Mache einmal Tests, wie Farbe auf der Palette aussieht, wenn sie später auf dem Blatt schön leuchtet. Die transparenten Anteile leuchten.

Die Farbe darf nicht zu dick und nicht zu dünn sein.

Ein häufiger Fehler: Der Pinsel geht immer wieder in den Wassertopf, oder die Farbe in Aquarellkasten ist steinhart.

Pigment ist der Schlüssel zur Leuchtkraft

Wer zu wenig Pigment aus dem Farbkasten  aufnimmt, produziert blasse Ergebnisse – unabhängig davon, wie hochwertig die Farben sind.

Die Lösung? Mehr Pigment, gezielteres Anmischen und ein bewusster Umgang mit Wasser.

Klingt simpel, macht aber einen enormen Unterschied. Aquarellmalerei ist ein Spiel aus Kontrolle und Freiheit – und die Handhabung des Farbkastens ist dabei der erste Schlüssel zum Erfolg.

Sind deine Bilder zu blass, hast du schlicht zu wenig Pigment am Pinsel!

Und hier kommt nun die Handhabung des Farbkastens ins Spiel.

 

Kleine Farbkästen – eine Falle für Farbe und Pinsel

Zwei Dinge stehen leuchtenden Farben im Weg: Wassertankpinsel und kleine Farbkästen.

Hast du jemals einen Meister in einem Video mit einem Wassertankpinsel malen sehen?

Nö? Genau – denn das hat einen Grund:

Ein Wassertankpinsel verwässert die Farben ununterbrochen. Das Wasser fließt ständig nach, ob man will oder nicht – die Farben werden dünn und verlieren ihre Strahlkraft.

Der zweite Stolperstein sind steinharte, winzige Farbkästen, in denen man mit dem Pinsel regelrecht bohren muss, um überhaupt Farbe aufzunehmen. Das Ergebnis? Zu wenig Pigment, zu blasse Farben.

Doch das ist nicht alles: Beim Schrubben in den kleinen Näpfchen gehen die Pinselspitzen kaputt. Ein Pinsel, der seine Form verloren hat, kann keine sauberen Linien mehr ziehen.

Und genau so entsteht das Märchen, das feine Linien in der Aquarellmalerei besonders schwierig seien.

Der Farbkasten und seine Erweckung:

Damit du mehr Farbe auf den Pinsel bekommst, muss der Farbkasten seine Pigmente großzügiger abgeben.

Doch oft schläft die Farbe noch tief und fest …

Die Farbe schläft noch – zu trockene Näpfchen im Aquarellkasten:

Aquarellfarben in Näpfchen sind wie Morgenmuffel: Sie brauchen Zeit zum Wach werden. Wenn du nur kurz mit dem Pinsel darüber huschst, nimmt er kaum Pigmente auf. Besonders hartnäckig wird das Problem, wenn die Näpfchen länger nicht genutzt wurden.

Doch wildes Bohren hilft nicht – im Gegenteil! Das ruiniert nur deine Pinsel.

💡 Lösung: Ein feiner Sprühnebel Wasser wirkt Wunder! Einfach die Farben leicht anfeuchten, 30 Sekunden warten – und schon lassen sie sich viel leichter aufnehmen. Falls nötig, den Vorgang zwei- bis dreimal wiederholen.

Die oberste Schicht der Aquarellfarbe bekommt so die Konsistenz von frischer Tubenfarbe – und leuchtenden Farben steht nichts mehr im Weg!

Der Pinsel ist durstig – zu wenig Wasser:

Aquarellfarbe braucht Wasser, um zu leuchten!

Ein trockener Pinsel auf einer trockenen Farbnäpfchen-Oberfläche?

Das ist, als würdest du versuchen, steinharte Butter auf trockenem kaltem Toast zu verteilen.

Ein bisschen Wasser ist nötig, damit der Pinsel die Pigmente richtig aufnehmen kann. Doch Vorsicht – zu viel Wasser verwässert die Farbe, und dann leuchtet sie auch nicht!

💡 Lösung:

Den Pinsel gut mit Wasser tränken, aber nicht tropfnass machen. Am besten kurz am Glasrand abstreifen oder sanft im Glas schütteln, bevor du in die Farbe gehst.

Das falsche Werkzeug – die Pinselwahl macht den Unterschied:

Ein zu harter oder zu kleiner Pinsel nimmt nur wenig Farbe auf. Das Ergebnis: blasse Farben und wenig Leuchtkraft.

💡 Lösung:

Ein guter Aquarellpinsel macht den Unterschied! Groß, mit einer feinen Spitze – so kann er viel Farbe aufnehmen und trotzdem präzise arbeiten. Es gibt auch moderne Synthetikpinsel mit enorm guter Spitze. Aber ein Profiwerkzeug muss es sein!

Trifft dieser Pinsel dann auf die cremige, gut angefeuchtete Farbe im Farbkasten, ist das Problem gelöst. Mehr Pigment, mehr Leuchtkraft, mehr Strahlkraft!

Verschmutzte oder gealterte Näpfchen im Aquarellkasten

Der Napf hat Löcher! Jedes Mal, wenn der Pinsel eine andere Farbe hineinbringt, verschmutzt die Farbe. Der Schmutz verbindet sich mit den Pigmenten und setzt sich sogar unter der Farbschicht ab.

💡 Lösung:

Meine Methode ist rabiat – ich halte den Farbkasten einfach unter den Wasserhahn. Leider hilft hier oft nur eine gründliche Reinigung,…

denn schmutzige Farben können nicht leuchten!

Manchmal fülle ich die entstandenen Löcher mit Tubenfarbe auf. Danach muss der Kasten unbedingt gut trocknen, sonst entstehen beim nächsten Malen sofort neue Lücken in der Farbe.

Doch das Wichtigste: Die Farbe muss beim Malen feucht sein, damit sie Pigmente abgibt!

Das Loch ist nicht wichtig, solange die Farbe sauber ist.

 

Fazit: Farbe will mit Respekt behandelt werden, dann klappt es mit dem Aquarellkasten.

Ist das Ansprühen von Aquarellfarben ein genialer Trick oder unnötige Spielerei?

Das feine Benetzen der Näpfchen mit Wasser klingt nicht nur verlockend – es hat einen echten Effekt!

Die Farben werden aktiviert, lassen sich besser aufnehmen und bringen deine Bilder oft sofort zum Leuchten. Besonders für großflächige Malereien oder spontane Skizzen ist das ein echter Vorteil.

Doch Vorsicht!

Matschige Farben sind nicht das Ziel. Zuviel Wasser macht die Farbe für trockene Techniken unbrauchbar. Im schlimmsten Fall droht sogar Schimmel, wenn der Kasten nicht richtig trocknet. Wer gerne mit trockenen, körnigen Effekten arbeitet, wird mit nassen Näpfchen nicht glücklich.

💡 Mein Tipp: Lass den Farbkasten, wenn du ihn nicht benutzt, gut trocknen. Deckel auf!

Ein Hauch Wasser kann Wunder wirken – aber bitte mit Maß und Ziel!
Die oberste Schicht der Farbe soll cremig werden – nicht schwimmen.

Mit ein paar kleinen Anpassungen werden deine Aquarellfarben nicht länger schüchtern sein – sondern auf dem Papier in ihrer ganzen Pracht erstrahlen.

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EUR

 

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