Viele Entwürfe sind oft die Grundlage für magische Zeichnung und Bilder.
Oft wird einem erst beim Zeichen der Bildentwürfe klar, welche Möglichkeiten man hat.
Und so musste ich auch dieses Bild zweimal zeichnen, bis ich wusste, wie ich das Auge ins Bild leite.
Beim Bildentwurf geht es fast immer um Klarheit!
Tine morgens, vollkommen ohne Klarheit:
Ich bin wach, mehr möchte ich über meinen Zustand nicht sagen!
Wer großartige Zeichnungen oder Bilder machen möchte, die andere Menschen in den Bann schlagen, der darf nicht entwerfen, als wenn er im Koma liege. Beobachtungsgabe und klare Kommunikation sind beim Entwerfen deine wichtigsten Werkzeuge!
Oft sind wirklich schöne Bilder bestechend einfach.
Doch so einfach ist es nicht, es muss klar, aber auch charismatisch sein. Und genau hier liegt der Haken.
Wie entwerfe ich etwas, sodass der Blick ins Bild gezogen wird?
Oft stelle ich mir solche Fragen, wenn ich mit einem Motiv nicht klarkomme.
In der Nähe meines ehemaligen Hauses am Zürichsee gibt es eine Scheune in einer sehr schönen Umgebung. Der Haken an diesem Motiv ist, dass sich die Scheune an einem Kreuzweg befindet.
Dort treffen mehrere Wege aufeinander. Dies macht das Motiv enorm spannend, denn das Motiv sieht immer anders aus. Das Motiv scheint das Auge anzuziehen.
Ich frage mich deshalb, was kann man daraus lernen? Wieso ist dieses simple Motiv attraktiv?
Wie man die Augen und den Geist einfängt.
Das Motiv ist sehr einfach, und trotzdem ist die Scheune immer anders. Die kleine Holzkiste wirkt fast magisch auf mich. Ich verstand dies nicht, bis mir klar wurde: Die zwei grundlegenden Prinzipien des Bildentwurfs sind Klarheit und charmante Variation.
Worum gehts?
Oft liegt das Problem darin, dass man bei Beginn des Entwerfens selbst noch gar nicht so recht weiß, worum es geht. Und dann werden die eigenen Bildentwürfe unklar.
Das meine ich mit: Entwerfen wie im Koma!
Was möchte ich malen? Na, das hier!
Aber so macht man keine guten Bilder, wie soll ich eine gute Geschichte erzählen, ohne dass ich sie kenne? Lies mal bei Gelegenheit den Blog zum Bildzentrum.
Magische Zeichnungen, eigene Unsicherheiten ausräumen!
Schau mal in Zeichnung A. Ich fange an zu zeichnen, hopp, hopp huscht mein Zeichenstift über das Papier. Weil ich an manchen Stellen verwirrt bin, zeichne ich etwas zu viel und mache wirre Linien.
Was ich hier zeige, hat weniger mit dem Bild zu tun als mit meiner eigenen Unsicherheit.
Weder das Hauptmotiv ist besonders gut betont noch habe ich die örtlichen Besonderheiten gut gezeigt.
Erster Tipp: Schnelle, sehr einfache Bildentwürfe machen, bis man für sich selbst begriffen hat, worum es geht.
Klarheit ist die Grundlage magischer Zeichnungen und Entwürfe
Schaue einmal in Zeichnung B: Im Vergleich zu Zeichnung A ist diese Zeichnung wesentlich klarer. Sie vermittelt das Umfeld eindeutig.
Wichtig ist, dass S-Kurven, Diagonalen und auch perspektivische Linien die Augen anziehen wie Zucker die Naschkatzen.
Allerdings kann man diese Regel nicht ohne nachdenken anwenden!
Bildentwurf B wirkt kühl. Warum?
Merkt man, dass ein Bildentwurf gut ist, aber trotzdem irgendetwas nicht stimmt, dann frage dich:
• Zeige ich eigentlich, was ich zeigen will?
• Ist dies eigentlich der richtige Standpunkt? Was möchte ich vermitteln?
Das Problem an Bild A ist, dass der Betrachter sozusagen an der Seite des Geschehens steht. Er wird nicht ins Bild gezogen, weil er neben dem Weg steht.
Führende Linien sind ein wichtiger Aspekt der Bildführung und können dazu beitragen, den Blick des Betrachters auf ein bestimmtes Motiv oder einen bestimmten Bereich in einem Bild zu lenken.
Sie sollten die Augen zum Hauptmotiv ziehen Und den Betrachter ins Bild verwickeln.
Die Wegeführung in B ist zwar dynamisch, führt den Blick aber ein wenig am Motiv vorbei. Und der Betrachter steht daneben.
Dumm gelaufen!
Zweitens wird in Bild B nicht klar, dass es sich um eine Kreuzwegsituation handelt, der Bildentwurf ist gescheitert, weil er den Ort seiner Aussage beraubt hat.
Zweiter Tipp: Ein Zeichner oder Maler kann keinen guten Bildentwurf machen, wenn er sich nicht darüber im Klarem ist, was er zeigen möchte. Bilder werden umso besser, je deutlicher man eine Geschichte erzählt.
Was du erzählst, hängt jedoch ganz von dir ab! Da sollte es keine Regeln geben.
Gute Bildentwürfe mit dem Prinzip der Variation:
Klarheit darf nicht langweilig sein!
Stell dir einen Redner vor, der die Dinge sehr klar formuliert, aber vollkommen monoton spricht. Liebe Grüße an meinen ehemaligen Professor für Stadt und Landesplanung, es wundert mich noch heute, dass ich mir meinen Schädel nicht gebrochen habe, weil mein Kopf beim Einschlafen brutal auf das Pult prallte.
So möchte ich natürlich weder malen noch zeichnen. Ich möchte meinen Betrachter in den Bann ziehen!
Also muss das, was ich klar sage, eindrücklich durch Variationen unterstrichen werden! Schau dir einmal Bild C an.
Das Motiv ist klar betont und alle Wege des Kreuzweges laufen auf die Scheune zu, und zwar in unterschiedlichen und spannenden Winkeln.
Jetzt hat das Auge eine eindeutige Marschroute!
Im Bildzentrum wechseln die Kontraste. Dadurch wird ein Bild interessant!
Tipp: Ein gutes Bildzentrum ist wie ein Tanzbär! Da muss man hingucken!!
Das Auge bekommt unterhaltsam mitgeteilt, worum es geht, diese Unterhaltung sollte das Auge auch bei den Zuwegen finden.
Unterhaltsam und nicht unterhaltsam, das macht einen großen Unterschied:
Zweimal das gleiche Bild E und F. E ist einfallslos bei F wird das gleiche entschlossener durchgezogen. Viel aufregendere Linien laufen auf das Haus zu.
Vierter Tipp: Klarheit muss nicht nur eindeutig, sondern auch interessant sein!
Aber zurück zu unserem Motiv:
Das Bild C gefällt mir besonders gut, weil es den Bildinhalt gut zeigt und auch die Torsituation mit den beiden Bäumen erzählerisch viel für den Betrachter hergibt.
Manchmal muss man einfach mehrere Bildentwürfe machen und ein bisschen herumprobieren, um die richtige erzählerische Variante zu finden.
Zeichnung D ist nicht so gut, weil es die Wegesituation wieder unübersichtlich darstellt.
Zeichnung C2 jedoch ist eine abwechslungsreiche und gut funktionierende Variante von C. Beim Bildentwurf gibt es also nicht nur eine Lösung, sondern oft mehrere.
Bildentwürfe müssen Raum zum Austoben bieten, man muss dort nicht auf Sicherheit gehen!
Bildentwürfe trainieren die Fähigkeit, magische Fallen für das Auge zu bauen
Prinzipiell ist der Bildentwurf einfach: Bildzentrum stärken und das Auge spanned dorthin führen.
Hört sich nicht schwer an?
Wenn da nit die eine Stolperfalle wäre:
Zuviel ist Zuviel!
Das wichtigste Prinzip ist, dass das Bildzentrum klar herausgestellt wird.
Doch in dem Bestreben, alles besonders gut zu machen, packt man zu viel ins Bild, sodass das ganze Bild keine Glanzpunkte mehr hat.
In dem Bestreben, alles gut zu machen, sehen fertige Bilder oft viel schlechter aus als Entwürfe, weil das Auge durch zu viele Details verwirrt wird!
Bildentwürfe sind dazu da, das richtige Mass im Detail zu finden.
Wenn ihr möchtet, dass Bilder die Augen magisch anziehen, dann lenkt eure Augen sehr auf die groben Strukturen eines Bildes. Betont das Bildzentrum und legt eine aufregende Leitlinie für das Auge.
Die Zuleitungen zu Bildern sind die besten Assistenten, die du hast, um das Auge ins Bild zu ziehen. Damit kannst du dem Auge magische Fallen stellen.
Die Wege und Zuleitungen sind im Bildentwurf das, was für Batman Robin ist, der unverzichtbare Freund.
Respekt für Kultur! Kultur braucht Mittel.