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In letzter Zeit gibt es einen Trend: getöntes Papier.
Meine Recherchen haben ergeben, dass Menschen gar keine Laktose brauchen, um intolerant zu sein! Komisch!
Toleranz für neues Material!
So was lässt mich nur kichern! Und die anderen Sketcher auch!
Ein kleines Experiment hat noch nie geschadet.
Auf getöntem Papier zu arbeiten, macht nicht nur Spaß, weil es das Gehirn kitzelt, es hilft dir auch, die Malerei besser zu verstehen!
Getöntes Papier, das Material der alten Meister!
Ich war völlig perplex, denn getöntes Papier ist das Material der alten Meister!
William Turner zum Beispiel benutzte immer getöntes Papier! Ich habe euch unten 60 Beispiele angehängt.
Getöntes Papier ist aus der Mode gekommen, jetzt dreht sich der Trend wieder. Getöntes Papier ist hipp!
Getontes Aquarell erspart die erste Schicht – alles prima!
Aquarellieren auf getöntem Papier, warum?
Getöntes Aquarellpapier? Was soll das? Zuerst gibt man viel Geld für transparente Aquarellfarben aus und dann arbeitet man auf getöntem Aquarellpapier! Das ist doch hirnrissig!
Keinesfalls! Eine der größten Herausforderungen für alle Menschen, die malen, ist das Meistern von Licht und Schatten. Gerade für Anfänger ist es extrem schwer.
Überraschenderweise ist es oft einfacher, auf getöntes Papier umzusteigen!
Weißes Papier hat seine Tücken!
Damit ein Bild so richtig gut aussieht, braucht es eine gute Mischung aus hell und dunkel. Ein Großteil der Farben befindet sich im Mitteltonbereich. D. h. der größte Teil der Farben ist leicht getönt. Dies ist auch völlig richtig so, doch dummerweise hat man das Weiß auf dem Papier auch sehr schnell übermalt.
Ein Loch im Bild!
Und auf dieses Loch stürzt man sich gerne, und dann ist die Helligkeit im Bild flöten gegangen.
Die resultierenden Bilder können nicht mehr gut aussehen, weil man ihnen den Sonnenschein gestohlen hat.
Eine Technikumstellung hilft!
Man kann Lichter ohne Probleme aufsetzen
Gleichzeitig kann man auch mit den dunklen Tönen experimentieren.
Meiner Erfahrung nach ist es für Anfänger viel einfacher, ein Licht nachträglich aufzusetzen, als dies von Anfang an auszusparen.
Das Spiel mit Licht und Schatten bleibt jedem Maler ein Leben lang erhalten.
Es hat noch niemandem geschadet, seinen Horizont spielerisch zu erweitern.
Getöntes Papier bringt Zusammenhang
Natürlich ist weißes Aquarellpapier mit transparenter Farbe ein dream team! Nichts ist schöner als strahlende Farbe auf weißem Papier. Das nützt aber nichts, wenn man das Mixen nicht im Griff hat. Hell, mittel, dunkel, da ist uns doch jedes Training recht! Es ist sinnvoll, das Problem anders herum anzugehen! Dadurch, dass das Papier eine durchgehende Farbe hat, entsteht ein sehr angenehmer Eindruck.
Getönte Papiere geben einem Bild Zusammenhang!
Oft wirken die Bilder von nicht professionellen Malern ein bisschen zerrissen oder zerbrochen. Weil sie es nicht schaffen, den Zusammenhang im Motiv zu erzeugen.
Farbiges Papier wirkt nicht als Loch, wenn es blitzt!
Die gesammelten Erfahrungen werden dir auch auf weißem Papier helfen, denn du merkst, dass es durchaus sinnvoll ist, eine gemeinsame Farbe unter dem Bild zu haben.
Dabei muss man allerdings beachten, dass sich transparente Farben durch getöntes Papier verändern.
Man muss immer den Einfluss der Papierfarbe beim Malen hinzurechnen.
Die Papierfarbe einberechnen!
Bevor du loslegst, musst du erst mal ein bisschen rumtesten.
Arbeitet man zum Beispiel mit braunem Papier, ist es sinnvoll, mit kühleren Farben als normal zu arbeiten. Denn durch das braune Papier entstehen immer automatisch Naturtöne. Arbeitet man mit kühlen Tönen, bleiben die Farben trotzdem relativ frisch.
Getöntes Papier gibt es in vielen Farben, häufig ist es grau, auf diesem Papier kann man entweder verwandte Farben benutzen oder die Farben müssten etwas strahlender sein, denn die Farbe wird natürlich durch das Papier gedämpft.
Dunkle Farben kann man weiterhin wie gewohnt verarbeiten.
Wird die Farbe des Papiers zu dunkel, muss man auf Gouache umsteigen.
Deckende helle Farben:
Damit man die ganz hellen Farben aufsetzen kann, braucht man natürlich auch deckende helle Töne. Eine Tube weißes Gouache oder Deckweiß hilft.
Außer vielleicht beim Himmel sollte man sich merken, dass man die hellen Farben nur als Reflexe aufsetzt. Mischt man alle Aquarellfarben mit Weiß, verlieren diese ihre Leichtigkeit und können leicht klebrig wirken.
Dann muss man das ganze Bild auf die entsprechende Technik umstellen. Dann malt man die Farbe wie Ölfarbe.
Wer allerdings skizziert, sollte sich eines merken:
Hell und Dunkel sollten wie Pfeffer und Salz benutzt werden. Den Vorteil einer gemeinsamen Papierfarbe sollte man nicht verspielen, indem man alles zumalt, also viel Freiheit lassen.
Getönte Papiere und Aquarellpapiere:
Beim Zeichnen gibt es eine riesige Auswahl von getönten Papieren. Hier kann man auf die Papiere für Pastell zurückgreifen. Es gibt aber auch mittlerweile eine große Auswahl an Zeichenpapieren.
Schwieriger wird es, wenn man mit flüssiger Farbe arbeiten möchte. Hier muss man richtig suchen. Denn meistens sind die Papiere viel zu dünn.
Mein Tipp: Versucht erst gar nicht, mit feuchter Farbe auf Papier unter 220 g/Quadratmeter zu malen.
Es gibt getöntes Multimedia Papier von Hahnemühle, Claire Fontaine und auch von Strathmore. Mein Tipp, auch wenn es sehr mühsam ist, ein getöntes Aquarell- oder Multimediapapier zu finden, es lohnt sich doch zu suchen.
Wer es nur mal ausprobieren möchte, die preiswerte Variante ist 300gr. Fotokartonblock. Kinder basteln gerne damit XD, die preiswerteste Variante für getöntes Papier,
Liebe Grüße ins Wochenende
Tine
Ich danke euch herzlich! Die spenden der letzten Woche wurden zu einem kleinen Mikrofon um den Ton besser zu machen.
Malvorlage für den Live Stream!
Berlin Wörther Straße könnt ihr bei google Maps finden.
Weiterlesen bei Tine gleiches Thema andere Farben:
https://blog.herz-der-kunst.ch/farbiges-papier-tipps-und-tricks/
https://www.pinterest.de/atelierhorn/aquarelle-william-turner-1775-1851-aquarelle-water/
https://www.pinterest.de/atelierhorn/aquarelle-william-turner-1775-1851-aquarelle-water/