Herbstfarben – wie man sie zum Strahlen bringt

Hallo ihr Lieben, das Herbstwetter bringt Erkältungen mit sich – und so sind plötzlich ein paar Plätze in meinen Kursen frei. Eine seltene Chance für alle, die sonst keinen Platz ergattern!

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Herbstfarben Tutorial Aquarell Tine klein Schweiz

Herbstfarben – wie man sie zum Strahlen bringt

Auf ins Geschäft und strahlende Herbstfarben kaufen! Leider geht man damit oft baden.

Würde ich all das Geld für Farbfehlkäufe zurückbekommen, wäre ich heute eine reiche Frau. Juhhuu!

Die gute Nachricht ist: Man braucht erstaunlich wenig, um die perfekten Herbstfarben zu erzeugen. Denn die Wirkung entsteht vor allem durch ein paar malerische Tricks.

Der Herbst ist die Jahreszeit der Gegensätze. Und genau hier liegt der Schlüssel zu leuchtenden Farben.

Wer die Natur aufmerksam beobachtet, erkennt schnell, dass das Farbenspektakel aus den Kontrasten entsteht – im Grunde ist es nichts anderes als das Spiel von Licht und Schatten.

Die tiefstehende Sonne macht Schatten lang und dunkel, während die Farben gleichzeitig in goldenem Licht erstrahlen. Der Herbst bringt seine Strahlkraft also selbst hervor. Wenn wir diese Gegensätze bewusst einsetzen – leuchtende Farben neben Dunkelheiten – entstehen Bilder voller Spannung und Leuchtkraft.

Strahlende Herbstfarben sind also nicht allein eine Frage der speziellen Pigmente im Kasten, sondern vor allem das Ergebnis gezielter Kontraste.

Der erste Kontrast, der Herbstfarben zum Leuchten bringt, ist Hell gegen Dunkel.

Ein kleiner Tipp: Ein herbstliches Bild muss nicht düster wirken. Herbstfarben entfalten ihre Wirkung am besten, wenn man kleine Flecken sehr dunkler Farbe in die Nähe der leuchtenden setzt. So haben die Rezeptoren unseres Auges den direkten Vergleich – und die Farbe beginnt zu strahlen.

Links, in der hellgelben Wiese, liegen dunkelbraune Schatten und Zaunpfähle. Rechts grenzt die dunkle Hauswand an leuchtendes Orange und Gelb. Genau dieser Rhythmus aus Hell und Dunkel macht Herbstfarben lebendig.

Warm gegen Kalt – Spannung im Farbraum


Wie schon erwähnt, basiert die Leuchtkraft des Herbstes auf dem Spiel von Licht und Schatten.

Noch spannender wird es, wenn man zusätzlich warme und kalte Farben als Kontraste nutzt.

Die klassischen Herbstfarben – Ocker, Siena, Rotbraun, Orange, Weinrot – gehören zur warmen Farbpalette.

Ohne Gegenpol wirken sie jedoch schnell schwer und matt. Ergänzt man sie durch kühle Farben, erscheinen sie frischer und leuchtender.

Der orange Busch neben der Hütte wird belebt durch ein paar hellgrüne und blaue Spritzer. Du kannst viele Elemente nutzen: kühles Blau im Himmel, ein leicht grünliches Grau im Schatten oder ein Hauch von Türkis im Wasser. Dieses Wechselspiel von warm und kalt lässt die warmen Töne glühen.

Tipp: Verlasse dich nicht nur auf einfache Lösungen wie das Himmelsblau.

Viel besser wirkt der Kontrast, wenn du kleinflächig zwischen kalt und warm wechselst. Schau ins Bild: Links steht der kühle grüne Baum, der ein paar warme Spritzer in Orange erhalten hat. Auch an der Hütte findest du dieses Spiel aus kalt und warm.

Deckend gegen Transparent – Material als Gestaltungsmittel

Aquarell lebt von Transparenz. Aber gerade im Herbst lohnt es sich, ab und zu auch mit deckenderen Farben zu arbeiten. Einige wenige Akzente – etwa mit Ocker oder gebranntem Siena – können den transparenten Farben Gewicht geben. Dadurch wirkt das Bild satter und voller.

Tipp: Lass Blätter im Vordergrund mit einer deckenderen Schicht stehen, während die dahinterliegenden Schichten transparent bleiben. So entsteht Tiefe und Lebendigkeit. Und, seien wir ehrlich: Das Spiel von Licht und Schatten wird viel einfacher, wenn man ganz unkompliziert dunkle Farbe über helle legt.

Rechts bei den Lärchen neben der Hütte siehst du genau diesen Effekt.

Bunt gegen Grau – das Geheimnis der Leuchtkraft


Nichts bringt Farben so sehr zum Strahlen wie ihr Gegensatz zu gebrochenen Tönen. Der Herbst bietet sich dafür ideal an: graue Nebelschwaden, feuchte Wege, kahle Zweige. Ein leuchtendes Rot oder Orange wird inmitten von Grau besonders intensiv wahrgenommen.

Tipp: Mische deine Grautöne selbst – nicht nur mit Schwarz und Weiß oder fertigen Tubenfarben, sondern mit Komplementärfarben wie Rot und Grün oder Blau und Orange.

Diese gebrochenen Graus lassen die reinen Herbstfarben umso brillanter wirken.

Wie bringe ich mein Bild zum Strahlen?


Die dunklen Schatten lassen die leuchtenden Farben glühen wie Fackeln.

Dieses Wechselspiel von Hell und Dunkel ist der einfachste Weg, Herbstfarben zu aktivieren. Achte darauf, nicht alles gleichmäßig zu beleuchten – sonst verliert dein Bild an Spannung.

Das Strahlen entsteht, wenn der Betrachter Kontraste wahrnimmt. Zu viele kräftige Farben nebeneinander ermüden das Auge, genauso wie ein Bild voller Gleichmäßigkeit langweilt. Spiele also mit Gegensätzen – warm gegen kalt, hell gegen dunkel, bunt gegen grau – und baue dir bewusst Spannungsfelder im Bild auf.

Leuchtkraft entsteht weniger durch „mehr Farbe“, sondern durch das geschickte Inszenieren von Gegensätzen.

Liebe Grüße in den ersten Herbst
Tine

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