Kreativität! Unfug oder Nutzen?

 Baselsbb Bahnhof im blog Kreativität Nutzen oder Unfug

Kreativität! Warum brauchen wir das?

Im heutigen Blog geht es um Kreativität. Immer wieder höre ich die Ansicht, dass Kreativität etwas völlig Unnützes ist, ein Luxusproblem des 21. Jahrhunderts. 
Deshalb möchte ich heute einmal die Frage aufwerfen, warum benötigen wir eigentlich Kreativität?

Benötigen wir Kreativität?

Denken wir einmal genauer nach! Wie schneidet Kreativität geschichtlich betrachtet ab? Super! Denn schon viele frühgeschichtlichen Handelsgüter waren Kunst und Kunsthandwerk.
Exportschlager waren immer kreative Dinge, die die anderen nicht herstellen konnten.
Schon in der Antike waren Kunstgüter und Kreatives Exportschlager. Jedes Land hatte etwas Kreatives, was die anderen unbedingt haben wollten, dazu gehören natürlich auch sehr viele nützliche Dinge, die Medizin des Nahen Ostens oder Glaslinsen zum Sehen aus Deutschland, Wasser und Wärmetechnik aus Rom.
Das alles ist völlig verständlich, aber viel häufiger als die wirklich nützlichen Dinge wurden in der Menschheitsgeschichte Luxusgüter und Kunst exportiert.
Kurz gesagt: Kreativität ist ein Exportschlager.

Schaut man sich einmal die Exportgeschichte des Menschen an, dann findet man unglaublich häufig an erster Stelle die Kunst, Luxusgüter und überlegen Schlaues.

Kaum hatte der Mensch es geschafft, eine Speerspitze auf einen Stock zu stecken, war der Beruf des Bildhauers geboren. Ich sitze frierend in einer Höhle und mein nächstes Projekt ist es, die Statue eines pummeligen, nackten Weibes zu besitzen?
Logisch ist das nicht, es sei denn, Kreativität ist ein Grundbedürfnis des Menschen.
Tatsächlich vermutet man, dass die kleinen Frauenstatuen eines der frühesten Handelsgüter der Menschheit gewesen sind, denn man konnte nachweisen, dass die Statuen, die man quer durch Europa fand, ein Handelsgut waren.
Halten wir einmal fest, kreativ zu sein, hat sich quer durch die Menschheitsgeschichte gelohnt.
Schon in der  Neandertaler-Zeit wurde Kunst gehandelt.
Allerdings bricht dort die Erfolgsgeschichte des Kunsthandels nicht ab, die Schweiz ist heute eine Drehscheibe des Kunsthandels.
Die wirklichen Exportschlager, die Menschen reich gemacht haben, sind Glas aus Murano, bestickte Seide, bemaltes Porzellan und Feuerwerk aus China, die berühmten Brüsseler Spitzen, Stickereien, Silberschmuck, geschliffene Edelsteine, Marmorstatuen, Gemälde usw. und sofort.
Wirtschaftlich scheint es also gar keine schlechte Idee, kreativ und kunsthandwerklich zu sein.
Kreativität ist im Beruf wichtiger denn jemals.

Erfolgreicher als ein Regenwurm!

Noch mal rückwärts, wenn Kreativität durch die gesamte Menschheitsgeschichte der Faktor war, der zu ungeheurem wirtschaftlichen Erfolg geführt hat, wo kommt sie dann her?
Wieso hat uns die Evolution Kreativität gegeben?
Die Antwort ist einfach, wer kreativ mit seinen Ressourcen umgeht, der hatte höhere Chancen zu überleben. Die Umwelt des Menschen hat sich im Laufe der Entwicklungsgeschichte dramatisch verändert, wer sich nicht anpasste, hatte wenig Chancen. Und so wurde die Kreativität zu der menschlichsten aller Eigenschaften, diese Eigenschaften unterscheiden uns vom Tier.
Geh doch einmal in den Wald und schau dich um, jede Generation der Tiere tut absolut das Gleiche. Ein Regenwurm tut Generation für Generation das Gleiche, er frisst Erde, deshalb sterben Tierrassen auch aus, wenn sich die Umwelt verändert. 
Ich weiß nicht, warum die Kreativität gerne belächelt wird. Kreativität ist tatsächlich der Erfolgsfaktor Mensch. Überlebt haben wir dadurch dass jemand in der Eiswüste sagte:
“Ups, ich hab die Nadel erfunden! Mensch, ich glaube ich schneidere mal einen schönen warmen Pelzmantel! “

Kreativität: Erfolgsfaktor Mensch

Wir passen uns an, und wenn du dich fragst, woher deine Kreativität kommt, dann kann ich dir sagen, es ist ein Erbe deiner Ahnen.

Wir alle haben überlebt, weil unsere Vorfahren so kreativ waren.

Auch heute sind die Kreativen im Beruf extrem gefragt. 
Nicht jeder Mensch ist gerne kreativ, viele Menschen stöhnen darüber dass sich unsere Umwelt ständig verändert. Gerade heute wird ständig etwas Neues gefordert.

Die Blance von Tradition und Kreativität

Manchmal hört man aus der Ecke der Traditionalisten:
Kreative sind chaotisch, sprunghaft und irgendwie weltfremd.“
Ich glaube, diese Einschätzung entsteht, weil die anderen durch die vermeintlich spinnerten Ideen und Kreativität aus dem Takt gebracht werden.
Lass mich in Ruhe, deine Kreativität kotzt mich an!
Viele Menschen reagieren aggressiv auf Veränderung und Kreativität. Da dieser Blog von Hunderten von Kreativen gelesen wird, nehme ich an, dass ihr das in der einen oder anderen Form kennt. Im Optimalfall läuft es so:
Gutes behalten -Neues um nicht zu veralten

Kreativität erzeugt Neues:

Neues ist nun mal keine Routine, sondern muss erst entwickelt werden, dass so etwas nicht von Anfang an funktioniert, stört viele.

Neues wird am Anfang fast grundsätzlich belächelt. 
Das Telefon ist das beste Beispiel dafür, das erste Telefonbuch in Berlin hatte den Beinamen:
Das Buch der 100 Verrückten!
Zu dieser Zeit konnte sich noch niemand vorstellen, welche Vorteile ein Telefon haben könnte, wollte man etwas ausrichten, konnte man doch einfach einen kleinen Jungen aus der Nachbarschaft schicken.
Heute, etwas mehr als 100 Jahre später, fällt es uns schwer, unseren Kindern beizubringen, dass man auch ohne Telefon im Bett schlafen kann.
Also, wie steht man nicht als Verrückter da, weil man etwas Neues ausprobieren möchte?

Deine Kreativität nervt mich!

Tipps, wie man Kreatives gesellschaftsfähig macht!

Heute möchte ich euch, einen weiteren Menschen vorstellen, der hinter diesem Blog steht.
Das ist mein Mann Thomas, in diesem Blog auch öfter mal mein „Liebster“ genannt. 
Viele Menschen denken, wir führen eine Ying- und Yang-Beziehung. Der Denker und die Kreative, doch in Wirklichkeit gleichen wir uns wie ein Ei dem anderen.

Humor und Kreativität verbinden uns.

Im Beruf ist mein Mann genauso kreativ wie ich, jedoch auf völlig anderer Basis. Mein Mann hilft dabei, High Techprodukte ins Leben zu bringen, Mitarbeiter müssen plötzlich innovativ werden, wenn er auftaucht, das führt am Anfang schon mal zu einem Stöhnen. Zur mir kommen die Menschen, weil sie kreativ sein wollen!
Also eine völlig unterschiedliche Ausgangsbasis für Kreativität?
Wenn wir uns abends darüber unterhalten, wie wir Mitarbeitern oder Künstlern in die Kreativität geholfen haben, dann stellen wir erstaunliche Überschneidungen fest.

Was können also ein Wirtschaftsfachmann und eine Künstlerin gemeinsam über Kreativität sagen?

• Kreativität kann man nicht zwingen,
dafür braucht man Zeit, Interesse und ein Gebiet, in dem man anfängt zu experimentieren. Wer etwas finden will, muss aktiv sein.
•Beim Experimentieren dürfen Fehler kein Problem sein.Wenn man etwas Neues wagt, dann gibt es immer ein kleines Risiko, dass etwas kaputt geht oder Kosten entstehen. Jeder Künstler kennt dieses Gefühl, und obwohl es nur um ein Stück Leinwand geht, macht man oft nicht das Notwendige, weil man das Risiko scheut. Noch viel schlimmer ist dies in der Wirtschaft, hier geht es oft um riesige Geldbeträge oder gar um Arbeitsplätze. 
Räume Ängste aus dem Weg
In der Wirtschaft braucht man ein Probesystem, in dem Innovation getestet wird.  Auch der Künstler darf keine Angst vor dem Fehler haben. Benutze preiswertes Papier für deine Experimente, habe keine Angst vor dem Fehlschlag. Das Wichtigste ist, dass du dir das Experiment erleichterst. Mach dir klar, dass ein Fortschritt auch Ressourcen braucht!
Wer nichts wagt, wird stehen bleiben.
• Wichtig sind dabei Spaß und Motivation,
Je motivierter Mitarbeiter oder Künstler sind, desto freudiger verarbeitet das Gehirn neue Informationen. Freude ist eine Gießkanne für Synapsen. Motivation ist etwas sehr Wichtiges, denn der Mensch arbeitet besser, wenn er weiß, dass er etwas Großartiges auf die Beine stellt.
Wenn einem klar ist, dass man etwas besser macht, dann ist man stolz und motiviert.
• Kreativität hat mentale Hindernisse. 
Nicht nur bei dir selbst, sondern auch bei anderen. Kreativität darf nicht so krass sein, dass die Umwelt verständnislos reagiert. Innovation ist am besten, wenn sie an die Fähigkeiten des Menschen anknüpft. Ich merke immer wieder, dass es bei meinen Schülern nicht sinnvoll ist, sie radikal umzukrempeln.

Knüpfe beim Experimentieren an Gutes an.

Ist die Innovation zu unverständlich, dann weigern sich Schüler und Mitarbeiter, weil sie vor den Kopf gestoßen sind. Innovation in Unternehmen aber auch in der Kunst ist am besten, wenn man ein Klima schafft, in der Kreativität etwas Angenehmes ist.
Kreativität geht dann am schnellsten, wenn sie in die Unternehmenskultur passt oder wenn sie den Künstler nicht zwingt, gegen seine Eigenarten zu arbeiten.
Das kreatives Voranschreiten muss nach und nach zu einer eigenen Kultur werden
Liebe Grüße ins Wochenende
Tine und Thomas Klein

Hintergrundinfomationen zur zweiten Person im Blog

Zu mir sind sehr viele Informationen bekannt, da ich viel in der Öffentlichkeit stehe.

Der zweite “Mann“ taucht hier sehr selten auf, dennoch ist er sehr wichtig, denn wenn wir neue Methoden entwickeln, dann tauschen wir uns sehr oft aus. Denn, egal aus welchem Bereich,

Kreativität kann sich gegenseitig befruchten.

Normalerweise geben wir im Blog immer sehr wenig von unserem Privatleben preis.
Im Moment schreiben Wirtschaftszeitungen über meinen Mann, auf Symposien wird über seine kreative Arbeitsweise geredet.
Mit diesem Video wollen wir nur zeigen, dass die menschenfreundlichen kreativen Methoden nicht nur in der Kunst funktionieren:
Mein Mann bei der Arbeit

Hintergrundinformationen zu Kreativität in der Frühzeit

Sensations-Fund: ein 34.000 Jahre altes Atelier gefunden: https://www.scinexx.de/news/biowissen/34-000-jahre-alte-venus-aus-elfenbein-entdeckt/

 

 

 

 

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