Ja, wie malt man Bäume? Das Malen und Zeichnen von Bäumen sind eine dieser unglaublich einfachen Sachen, die man sich jedoch erarbeiten muss.
Gutes muss nicht schwer sein.
Es ist aber oft anders als man denkt!
Ich muss immer wieder darüber lachen, dass viele Menschen Vorurteile haben das etwas, das gut gemalt ist, auch viel Arbeit sei.
Ich hatte in letzter Zeit sehr häufig Erfahrungen dieser Art: Ich sitze mit anderen zusammen auf einem Maler- und Zeichner treffen. Das Treffen dauert zwei oder 3 Stunden und 30-40 Minuten bin ich mit meinem Bild fertig.
Denn während ich mit den anderen quatschen und mich köstlich amüsiere, kommt dann irgendwann jemand und sagt:
Das hast du nicht jetzt gemalt, das ist unmöglich, das ist eine Atelierarbeit!
Diese Kommentare sind sehr witzig, denn das Aquarell hat eine lange Tradition des draußen Malens und so wurden in viele Techniken entwickelt, die schnell und Smart sind. Kombiniert man diese mit modernen Methoden, also ein bisschen Multimedia, dann wird die gute alte Aquarell-Omi zu einer schnellen Schönheit.
Man muss nur Wissen wie!
Unten hänge ich euch einen Artikel über die Schweiz Reisen von Joseph Turner an, er hat für uns den Weg ins Schnelle und Spontane bereitet.
Wie malt man Bäume?
Ist genau so ein Fall! Die Lösungen sind schnell und smart!
Die Frage: Wie malt man Bäume? Ist nicht so einfach zu beantworten. Denn es gibt Hunderte verschiedener Wege. Wer die Frage stellt:“ Wie malt man Bäume?“, muss also eher die Frage stellen, Wie male ich Bäume, damit sie in dieses Bild passen?
Die ersten Schritte…
Man erkennt die typische Form des Baums, vereinfacht sie. Und setzt einen Stamm darunter. Etwas kniffliger wird der dritte Schritt. Denn dann muss man dem Baum durch Licht und Schatten tiefe verleihen.
Das große Problem bei der Frage: “ Wie malt man Bäume?“
Ist nicht der Baum selbst, sondern die chaotische Licht und Schatten-Situation im Baum.
Bäume sehen dadurch gerne sehr unruhig aus. Dieses Problem muss man mit dem Stift oder mit der Farbe meistern, denn sonst fügt sich der Baum nicht ins Bild ein.
Das Problem, mit dem Bäume malen, liegt oft im Bildentwurf, der Baum muss sich einfügen.
Wieso vereinfachen?
Bilder sind klein, deshalb vertragen sie nur eine bestimmte Anzahl von Formen, überschreitet man die Menge an Informationen, die das Auge verträgt, dann wirkt ein Bild chaotisch und unharmonisch. Jeder Baum trägt in sich eine Vielzahl von hellen und dunklen Formen.Verästelungen, Zweige und jede Menge Blätter.
Jeder Baum hat also das Potenzial, die Aufmerksamkeit des Betrachters an sich zu reißen.
Im übelsten Fall malst du den perfekten Baum und er zerstört das Gesamtbild, weil es viel zu unruhig wirkt.
Deshalb müsste die Frage“ Wie malt man Bäume?“ Eigentlich heißen:
“Wie fügt man Bäume harmonisch ins Gesamtbild!?“
Wie malt man Bäume Tipp 1:
Je nach Bild sehr zurückhaltend. Dies ist ein sehr kleines Bild, deshalb müssen sich die Bäume einfügen.
oder man malt Bäume eher am Rand als Rahmen fürs Bild:
Bäume Tipp Nummer 2:
Die Anzahl der Schatten Flächen in einem Baum reduzieren.
Male nicht jeden Klecks, sondern die wichtigen Schattenflächen, sonst sehen deine Bäume aus, als wenn sie explodieren.
Zum Bildzentrum hin darf mehr gemacht werden. Bei Stellen, die ein Mensch interessant findet, fordert das Gehirn mehr Information dies siehst du hier im Bild.
Tipp Nummer 3:
Ein Baum hat oft dunkle Schatten. Auch wenn diese Schatten sehr dunkel sind, sollte man sie nicht mit zu harten Kanten malen oder zeichnen. Man gibt dem Baum ein und Farbe, beim Zeichnen setzt man nun den Schatten und lässt ihn weich auslaufen.
Weiche Übergänge sind wichtig!
Wie malt man Bäume -Tipp Nummer 4:
Ein schwarzer Stift ist dafür sicherlich nicht geeignet. Denn wenn Flächen sehr dunkle und scharfe Begrenzung haben, ziehen sie die Aufmerksamkeit auf sich.
Es geht also darum, die Schatten derart dezent einzubauen und dass er Tiefe gibt und sich trotzdem dezent in eine Fläche integrieren. Hier sind wir wieder bei einem Kernthema der Zeichnung und Malerei. Tonwerte! Der Übergang von Licht und Schatten darf nicht zu krass werden, damit der Baum nicht zum abstrakten Kunstwerk gerät.
Wer zeichnet, sollte durch Schraffieren sanfte Übergänge schaffen.
Arbeitet man mit einem schwarzen Stift, dann ist Schraffieren eine wunderbare Möglichkeit, die weichen Übergänge zu schaffen.
Wer malt, hat es dabei etwas einfacher. Denn man kann die dunkleren Schatten in die hellere, feuchte Farbe malen. Durch die Feuchtigkeit der unteren Farbe entstehen ganz von selbst weiche Übergange.
Diese Techniken üben wir in meinem Sommerkurs.
Anhand dieser Technik wird völlig klar, warum man so schnell Bilder malen kann, wenn man weiß, wie es geht.
Der Baum malt sich in dem Nass in Nass – Technik praktisch in einem Schritt von selbst.
Bäume malen Tipp Nummer 5: Timing muss man üben!
Das kleine Hindernis daran ist Timing, denn die unter und Farbe muss feucht sein, darf aber auf Unfall nass sein. Ist der Untergrund zu feucht, hat der Baum nach wenigen Sekunden eine neue Farbe, aber keine Schattierungen, denn die Farbe ist verlaufen.
Zwischen zu früh und zu spät liegt nur ein kurzer Augenblick!
Deshalb wäre es idiotisch dieses Timing in einem Bild zu üben! Es sei, denn Du möchtest dich selbst ein bisschen Quälen! Timing ist etwas, was man sich langsam erarbeiten muss. Deshalb macht man es sich so leicht wie möglich. Man mal den gleichen Baum wie am Fließband und achtet darauf, wie feucht das Papier und wie die richtige Konsistenz der Farbe sein muss.
Und dann werden auch bei dir die anderen staunen, wie schnell du Gegenstände malen kannst. Des Pudels Kern ist das Timing.
Deshalb biete ich gezielt Kurse an, in denen man lernt, einzelne Gegenstände erst ohne ein Bild zu malen.
Tipp Nummer 6:
Es ist immer sinnvoller Grüntöne zu mischen als fertige zu kaufen. Die Natur hält sehr viele unterschiedliche Grüntöne vorrätig. Der andere Grund hängt jedoch mit dem Thema zusammen, was wir besprochen haben. Wer einen Baum malt, braucht eine gute Abstufung von hell zu dunkel. Dies kann man praktisch nicht durch fertige Farbtöne reichen.
Die Dunkelheit muss speziell passend zum Bild gemischt werden.
Paradox ist, dass man dabei oft ein Problem hat, Farben zu finden, die dunkel genug sind, obwohl man dezent bleiben will. Doch zu helle Grüntöne lassen sich nicht in die passenden Licht- und Schattentöne abstufen.
Mein Tipp ist Indanthren Blau, diese Farbe macht nicht schmutzig, istt aber sehr dunkel. Reicht diese Dunkelheit nicht aus, kann man zu Indigo und erstaunlicherweise Neutral Tinte plus Zitronengelb greifen und starke Dunkelheiten erzeugen.
Denkt immer daran, in Feuchtigkeit wird Farbe blass.
Ich wünsche dir ein wundervolles Wochenende lg Tine
https://www.thomascrauwels.ch/de/blog/joseph-mallord-william-turner/
Ein toller Beitrag und sehr hilfreich! Ich neige auch oft dazu, fertige Grüntöne zu nehmen – im Eifer des Gefechts denke ich zwar daran, die zu modifizieren (mit etwas Gelb, Ocker oder auch Blau), aber von Grund auf selbst mische ich wirklich selten. Danke dafür!