Malen lernen – Der Trick mit der Silhouette

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Silhouetten erzählen Geschichten und sind gut zum Malen lernen

Wir sprechen heute über einen Bereich, wo sich Malen lernen und Zeichnen lernen überschneiden. Einfache Dinge können enorm schwierig wirken, weil wir den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen.

Man muss sich einen Moment geben, um das Einfache überhaupt zu begreifen.

Wenn man anfängt, etwas bildlich darzustellen, dann hat man plötzlich so viele Eindrücke, dass man das Wesentliche aus dem Auge verliert.
Man möchte 1000 Dinge gleichzeitig tun und ist dabei doch eigentlich mit den einfachen Grundlagen überfordert.

 

Malen lernen : Silhouette als Schritt zur guten Proportion:

Warum fällt es beim Malen lernen so schwer, einfache Proportionen herzustellen?

In Bildern und Zeichnungen gibt es sehr viel zu tun, immer dann, wenn uns etwas unangenehm ist, dann springen wir in der Zeichnung gerne an eine andere Stelle oder konzentrieren uns auf das, was wir schon können. Dieses Verhalten hat fatale Auswirkungen auf unser Gehirn.

Jedes Mal, wenn wir den Prozess unterbrechen, löscht sich in unserem Kopf das Kurzzeitgedächtnis.

Das ist ähnlich wie bei einer Telefonnummer. Wir haben uns die Telefonnummer gerade gemerkt, dann kommt eine Störung und die Telefonnummer ist weg
Beim Zeichnen und Malen ist dies genauso. Wir arbeiten an einer Proportion, und dann fügen wir ein kleines Detail hinzu, dies ist die Störung, und nun haben wir alle Informationen über die gerade gezeichnete Proportion verloren.

Der Grund, warum wir unglaublich schlechte Proportionen malen, ist nicht nur, dass wir es fachlich nicht können, sondern dass wir uns ständig selbst von diesem Prozess ablenken.

Das Ergebnis sind äußerst merkwürdig aussehende Zeichnungen, bei denen die Proportionen überhaupt nicht stimmen.

Das Schlimme an diesem Verhalten ist, dass unser Gehirn mit dieser Methode auch nicht lernt, gute Proportionen zu machen. Deshalb möchte ich dich bitten, wenn du die heutige Übung machst, halte sie absolut einfach.

So garantierst du, dass sich dein Gehirn konzentrieren kann und du nicht ständig abgelenkt wirst.

Das Material – einfach und nicht zu klein

Beim Malen lernen ist der Trick für gute Proportion  ein dickerer Stift oder Pinsel. Warum? Würdest du deine Übung mit einem feinen Stift starten, dann lädt der dein Gehirn dazu ein, lauter kleine Details zu zeichnen.

Silhouetten malen heißt, sich auf den Kern der Bildaussage zu konzentrieren

Eine gute Form wirkt auf den Betrachter sehr attraktiv. Der Betrachter kann aus der Formgebung sofort sehen, worum es geht.

Gute Formen sind also so etwas wie Überschriften in einem Text. Sie geben den Betrachter sofort alle wichtigen Informationen.

Weil dies so wichtig ist, müssen Maler und Zeichner lernen, gute und aussagekräftige Formen zu erstellen.

Dabei ist es wichtig, die Form so zu vereinfachen, dass sie den Nagel auf den Kopf trifft. Und im Wesentlichen heißt dies, unnötige Details weglassen und die Proportionen treffen.

Details weglassen ist aber nicht ganz einfach, irgendwie stürzen wir uns beim Zeichnen fast zwanghaft auf jedes kleine Detail. Deshalb würde ich dir für den Anfang erst mal vorschlagen, im Internet nach Silhouetten zu googeln. Hier wirst du für fast alles eine Silhouette finden, in der es keine Details gibt. Dies hilft dir am Anfang sehr, denn nun kannst du dich auf die Proportionen konzentrieren.

Die Silhouette festhalten, die Technik

Das Silhouettenmalen funktioniert im Grunde genauso wie die Technik des “kontur drawings“.
Bei dieser Zeichentechnik versucht man, den Stift nicht abzusetzen. Man malt eine Silhouette oder Linie Stück für Stück an einem Stück. Winkel für Winkel. Dies sieht man hier: Die Kontur ist aus einfachen Winkeln zusammengesetzt.


Im Kopf zerlegt man den Gegenstand in kleine Teilabschnitte.

Der Trick ist also, eine Katze zu malen ohne eine Katze zu malen!

Die sieht man hier ziemlich gut, die Kopfform der Katze ist ein auf die Seite gestelltes rundliches Quadrat, ich mache zwei Striche dran und schon steht der Kopf.
Wenn ich nun die nächsten Formen ansetze, achte ich extrem auf die Winkel. Man arbeitet sich so Form für Form durch das eigentliche Motiv. Wichtig ist, dass man sich nicht durch Details ablenken lässt, sondern nach der ersten Form direkt die nächste angrenzende Form malt. Denn das Gehirn muss Proportionen vergleichen lernen!

Wichtig ist, dass du das, was du zeichnest, kontinuierlich aneinandersetzt. Nur durch die Verkettung der einzelnen Linien und Formen begreift das Gehirn die zusammengehörigen Größenverhältnisse, Winkel und Proportionen des Motivs.

Arbeitest du zu Hause am Schreibtisch, ist es sehr hilfreich, dein Foto umzudrehen, damit du das Motiv  abstrakt wahrnimmst.

Malen lernen heißt ein Motiv in einfache Abschnitte zu unterteilen, und das Ergebnis macht Spass

Es geht darum, dein Gehirn darauf zu trainieren, Motive nicht mehr als Motive wahrzunehmen, sondern als  einfache Strecken und Winkel und geometrische Formen.

 

Auch wenn es im ersten Moment langweilig erscheint. Diese Methode des Lernens ist extrem effektiv. Ist sie einem in Fleisch und Blut übergegangen, dann hat man enorm viel Spaß.
Denn man kann unterhaltsame Beobachtungen in Sekundenschnelle festhalten. Jetzt werden einige sagen, hier ist der Schnickschnack drin! Stimmt aber nicht, diese Zeichnung ist Winkel für Winkel, Fläche für Fläche erstellt. Ich habe hier keine Details eingefügt, sondern die Zeichnung ist so schnell, dass der Stift bricht.

Anfänger sollten sich am Anfang jedoch an ein schlichte schwarze Silhouette halten.

Oft muss ich enorm lachen, denn die Körperhaltung drückt gerade bei lebendigen Motiven extrem die Laune aus.

Diese kleinen Silhouetten sind so aussagekräftig!

 

Wiederholung macht den Meister

Je öfter man das gemacht hat, desto einfacher fällt es. Nach kurzer Zeit kann man Proportionen festhalten, ohne darüber nachzudenken. Damit diese Übung allerdings auch in Fleisch und Blut übergeht, muss man sie häufig machen.

Mein Tipp: Macht dies einfach zwei- dreimal am Tag in einer kurzen Pause.

Mach es zügig, der Arbeitsaufwand ist nicht länger als 2 Minuten. Das kannst du eigentlich überall tun, in der Bahn, bei der Kaffeepause oder wenn du auf jemanden wartest.

In den folgenden Wochen wird der Sinn dieser Übung einfach im Tun liegen.

Was du nun tust, ist wie Muskeltraining im Kopf. In deinem Kopf werden sich Synapsen vernetzen, die keine andere Aufgabe haben, als Proportionen abzuschätzen und sie deiner Hand-Augen-Koordination wiederzugeben.

Nach der Arbeit kommt das Vergnügen!

Irgendwann gehen dir die Silhouetten extrem leicht von der Hand. Sie halten nun Tiere, Menschen und Situationen, ihre Launen und Absichten einfach und schnell fest.

 

Ich lieg hier zwar noch Lieb auf dem Kissen, werde aber gleich mal dein Wohnzimmer Umräumen, weil mir langweilig ist.

Denn die Silhouetten sind oft so witzig und aussagekräftig, dass es richtig Spaß macht, sie zu malen.

Gewinner sind immer die Menschen, die bereit sind, ein klein wenig Zeit ins Malen- lernen zu investieren. Mit kleinem Aufwand werden deine Wünsche wahr.

Das wahre Leben hält man nur fest, wenn man schnell und sicher ist. Das Motiv bleibt stehen, das Leben nicht. So einfach lassen sich Tiere durch Silhouetten in Bilder einfügen.

Malen Lernen Basel Tine Klein Aquarell,

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Liebe Grüße Tine

https://www.youtube.com/watch?v=n6KxcTpPw7Q