Boote malen, ein paar Tricks!

Boote malen ist einfach, wenn man weiß wie!

Wir können den Wind nicht ändern! Aber die Segel anders setzen!

Wenn man die kleinen Kniffe dazu noch nicht kennt, bereiten Schiffe ganz schön Kopfzerbrechen. Deshalb möchte ich meine Beobachtungen mit dir teilen, und danach geht es hoffentlich einfacher.

Schiffe und Boote haben eine kniffelige Form

Boote haben eine merkwürdige Form. Sie sind vorne und manchmal auch hinten spitz und in der Mitte dicker. Schiffe und Boote liegen oft schräg, und deshalb kommt es zu merkwürdigen perspektivischen Verzerrungen. Deshalb wird Boote malen zum Angstgegner.

Zuerst einmal eine kleine Beobachtung:

Boote sind vorn höher!

Die gute Nachricht ist, Boote sind deshalb von der Seite ganz einfach zu malen eine schnittig abfallende Linie reicht, um ein Boot zu malen. Zusammen mit den hellen Stellen ergibt sich in Landschaftsbildern mühelos der Eindruck eines Bootes.

 

Die noch bessere Nachricht ist: Man sieht Boote vom Land und im Hafen meistens nur von der Seite. Warum machst du dir also Sorgen? Du kannst Boote malen.

Also, Leinen los und Sorgen über Bord!

Von vorne sind Schiffe sanft gerundete Dreiecke, der Bug ist höher, und zur Seite wird das Schiff tiefer.

Schwierig wird es nur dann, wenn Schiffe schräg stehen. Schiff sind vorne als hinten. höher ist. Durch die perspektivische Verzerrung kann ich euch hier auf die Schnelle keine Faustregel geben.

Doch es gibt einen Trick.

Ein Boot ist vorne Spitz und in der Mitte dick.

Diese Punkte nimmt man als Ausgangpunkt. Dann verbindet man diese Spitze mit der dicksten Stelle an den Seiten mit einer gerundeten Linie.

An diesem Punkt verzweifelt man normalerweise, weil man nicht weiß, wie man den Linien weiter ans Ende des Botes zieht. In der Regel verschwinden diese Linien, weil das Schiff vorn höher ist.

Da muss man stoisch bleiben, man malt das Boot nur von vorne bis zur Mitte.

Dann macht man das Gleiche von hinten. Man skizziert danach das Heck, Man beginnt an der Ecke hinten die man sieht. von dort zieht man dann die Linien sanft geschwungen bis zur Mitte des Bootes. ist der vordere Teil des Schiffes davor, na dann ist klar, wo die Linie verschwindet.

 

 

Aber mein Tipp:  Zuerst schauen, wie die lange Linie des Bugs verläuft, und dann genau hinschauen, wie die und wo die kurzen Linien dahinter verschwinden. Der Trick das man das Schiff getrennt malt zuerst vorn bis zur Mitte und dann von hinten bis zur Mitte macht den Linien Verlauf deutlich einfacher.

Aber wann steht ein Boot schon mal an Land oder im Hafen ganz schräg? Meistens nur auf Urlaubspostkarten!

Die tatsächlichen Probleme beim Boote malen liegen ganz woanders, und die meisten merken es nicht!

Weiße Boote malen!

Weiße Boote malen ist eine lustige Sache, denn leider sind weiße Boote nicht weiß.

Jedes Boot ist oben breiter als unten, und deshalb werfen sie Schatten auf sich selbst.

Also haben alle Schiffe und Boote unten einen Grauton, hinzu noch die Reflektion des Wassers, das ja meisten blau, grau oder grün ist.

Deshalb ist man eher auf der sicheren Seite, wenn man Schiffe unten in zarten Wassertönen malt.

Tipp: Merke, weiße Boote malt man nicht vollkommen weiß.

Trotzdem ist weißes Papier beim Boote Malen wichtig!

Weißes Papier beim Boote Malen:

Was ist denn nun an weißen Booten weiß?

Bei Booten und Schiffen reflektieren die oberen Schiffsaufbauten und das Deck das Licht der Sonne. Hier sind Schiffe und Boote extrem hell! Gut Boote malen ist fast unmöglich, wenn man diese Kanten zumalt.

In Landschaftsbildern reichen weiße Kleckse.

Deshalb sollte man beim Boote Malen seine Aufmerksamkeit darauf konzentrieren, den oberen Bereich des Schiffs weiß zu lassen. Kein Schnickschnack! Dieser weiße Teil ist das, was das Boote ausmacht, es ist der Erkennungsanker für das Auge!

Wenn das mal schief gegangen ist, denn Weiß hat man schneller zugemalt, als man gucken kann, ist beim Boote malen nicht alles verloren. Man sticht mit dem trockenen Pinsel in eine Tube weiße Gouache oder Chinesisch Weiß und zieht den Pinsel dann schnell in der typischen Bootsform über das Blatt. Dann entsteht eine gebrochene weiße Kante, es sieht aus wie Reflektionen.

Tipp: Gouache hilft, wenn man eine weiße Kante braucht!

Boote malen und Striche ziehen:

Boote oder Schiffe haben auf der Seite oft weiße, blaue oder rote Streifen. Wo Boote liegen, gibt es auch Seile und Masten.

Feine Linien ziehen ist beim Boote Malen die Herausforderung!

Ein Spezialpinsel oder Liner kann da helfen. Dazu hänge ich einen Blog an.

Dennoch: Fehler beim Linienmalen sind meistens reine Technikfehler, dann hilft auch kein Spezialpinsel.

Was muss man beim Linienmalen beachten?

 

Tipp: Ist ein Pinsel zu nass, dann kann er keine feinen Linien malen!

Die Konsistenz der Farbe muss recht trocken sein, aber nicht zu dick oder klebrig.

Man nimmt einen Pinsel mit sehr feiner Spitze, am besten aus Synthetic, dann ist die Spitze stabiler. Sehr dünne Pinsel sind nicht immer optimal, denn diese sind instabil in der Spitze und zittern.

Testen ist das A und O!

Jetzt zieht man Linien auf einem Papier. Man probiert dabei herum, wann der Pinsel die besten Linien macht. Man verändert die Trockenheit des Pinsels und der Farbe, bis man den Bogen raushat. Geschwindigkeit ist oft ein wichtiger Faktor. Linien sind besser und stabiler bei hoher Geschwindigkeit und wenig Druck.

Erst wenn die Linie auf deinem Übungsblatt optimal ist, setzt du sie gleich ins Bild!

Die Farbe und Schatten

Boote, Wasser und Licht gehören zusammen wie Gin und Tonic oder Al Capone und seine Knarre oder Schokokuchen und Sahne.

Wie gesagt, selbst weiße Boote sind farbig, da unten der Schatten ist und das Meer reflektiert.

Wo Licht ist und die Reflektionen von Wasser, da ist extreme Helligkeit, dieses weiße Papier muss man beim Boote Malen schützen. Doch wo Licht ist, braucht man auch extreme Dunkelheit. Schwarz macht die Schatten von Booten sofort dreckig, das Wasser hört auf zu leuchten.

Ich sage selten nie! Aber Schwarz ist ein Diktator, der alles in Dreck und Dunkelheit stürzt.

Schwarz ist in reflektierenden Wässern fehl am Platz!

Gute Blautöne für Bootsdunkelheiten sind Indanthren- oder Indigoblau.

Schau mal, ich habe die Schiffsaufbauten strahlend weiß gelassen, um diesen Effekt zu stärken, benutze ich dunkles Indigo im Schatten der Fenster.

Auch bei den Schatten der Schiffe sind fertige Schwarz- oder Grautöne Killer für maritime Bilder.

Das Grau entsteht aus dem Blau des Wassers.

Experimentiere! Türkis und eine Spur Pink, Blau und eine Spur Orange sind spannend und schön.

Und nun kommt die wichtigste Beobachtung:

Wasser reflektiert so stark, dass sich das Bott oft 1 zu 1 im Wasser spiegelt.

Wenn du ein Boot malst, dann male ein zweites direkt in einem Zug darunter, spiegelverkehrt. Die Form schaut aus wie ein Schmetterling.

Tipp: Boot und Schatten werden in einem Zug gemalt!

Liebe Grüße und viel Spaß beim Malen!

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Weiterlesen zum passenden Pinsel:

Pinselspitze, der feine Strich

https://blog.herz-der-kunst.ch/pinselspitze-der-feine-strich/

 

 

 

 

Ein Kommentar zu “Boote malen, ein paar Tricks!

  1. Danke für die Tips zum Malen von Booten. Ich habe mir zum Üben geholfen, indem ich eine Vorzeichnung (Bleistift o.Ä.) gemacht habe, die einen kastenförmigen Umriss in Perspektive gezeichnet habe. Erste den Quader in der richtigen Ansicht, danach dann die wichtigen Punkte wie Bugspitze, Heckspitze, niedrigster Punkt der Bordwand…
    Hört sich aufwändig an, aber man bekommt ein gutes Gefühl für die Form so eines „krummen“ Körpers wie es ein Boot ist.

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