Gute Laune ist Weiß
“Some days are diamonds and some days are rocks”
singt John Denver im Autoradio und während ich im Auto sitze und über die Autobahn gleite, überlege ich wie ich das mit dem funkeln erkläre.
Wundervolle Sommertage, wer die Schönheit des Sommerstagens feiern will, der braucht weiß.
Und da ist es schon wieder das Problem, mal wieder sollen wir das wichtigste, also die gute Laune und das Licht mit Hilfe des Nichts zeigen. Jetzt ganz ruhig bleiben, Konfuzius sagt:
Besser ein Licht anzünden als das Dunkel zu verfluchen! Konzuzius
Schlagartig wird uns klar! Konfuzius, der alte Sack hatte keine Ahnung vom malen!
Denn dann hätte er gewusst das Licht ist schon da, aber es ist so schwer die Finger davon zu lassen.
Konfuzius vertrau mir, die Wahrheit ist viel einfacher:
Wenn du die Rollos in einem Raum nicht runterziehst, dann hast Du Licht!
Finger weg! Von weißen Stellen
Denn überall da wo schon etwas gemalt ist, dort ist der hellste Farbton weg.
Wenn alles zu gemalt ist, dann ist das Licht weg, dumm gelaufen. Und damit die strahlende Leichtigkeit des Seins.
Was habe ich getan? Ich hab mit Photoshop einfach mal die Farbe, die gleich nebenan war, geschnappt und alles zugemalt!
Das Gehirn gaukelt uns eine Reihe von Farben vor
Die Sonne ist Gelb, der Himmel Blau, Baumstämme sind braun und Asphalt ist immer grau, das ist ein Trugschluss.
Wenn man genau hinschaut, ist die Sonne fast weiß, Der Himmel ist nicht selten so hellgrau, dass er fast weiß ist und auch Baumstämme können vor dem Dunkel des Waldes fast weiß sein. Und auch Asphalt ist nicht immer dunkelgrau.
Im Sommer funkelt und reflektiert alles, da ist so etwas wie eine reale Farbe eine Frage von Reflektionen.
Wer Licht will braucht oft weiß, ob wir es sehen oder nicht. Genauso wie in unserer Seele Baumstämme braun sind und Hausdächer immer rot, obwohl sie es selten sind, so ist in unserer Seele die Farbe des Lichts weiß oder hellgelb.
Da macht man nichts, es ist die Sprache der Seele.
So sitzen viele von uns auf der Straße, malen alles genau so wie es ist und wundern sich, dass es nicht die Bohne dem entspricht, was sie gesehen und gefühlt haben.
Du kannst doch in dem grauen Bild genau sehen, was mit dem schönen Sommertag passiert, wenn Du die echte Farbe des Asphalts hinzufügst, der Sommertag stirbt.
Und so kommen wir mal wieder zu dem Thema, dass ein Bild auch der gefühlten Laune und nicht nur der realen Farbe entsprechen muss.
Wenn man draußen sitzt und malt, hat man ja viel mehr Informationen als nur Farbtöne, es sind Reflektionen oder man spürt die warme Sonne auf der Haut.
Wenn du also alle zumalst und kein weiß bleibt, dann hast du a. keinen Spielraum mehr um dein Bild zu entwickeln und b. noch viel schlimmer dieses Gefühl von strahlend, hell und wohllaunig ist weg.
Zugemalte Bilder sind garantiert ein echter Depri- Faktor
Meistens stirbt ein Bild , wenn man ihm das Funkeln klaut. Die kleinen Reflektionen machen einfach Sinn.
So ist der Sommer: kleine weiße Reflektionen.
Ist weiß unfertig?
Das häufigste Problem, das auftaucht ist, das ein Bild mit lauter weißen Flächen so unfertig ausschaut.
Und dann juckt es natürlich gefährlich in den Fingern.
Häufig wirken die Bilder, die viel Weiß haben, auch wie unfertige Puzzele in denen noch nicht alle Teilchen gefunden wurden.
Dann passiert meistens dies:
Man stellt fest, dass ist weiß und keine Strasse. Doch dann erlebe ich, dass meine Schüler den Pinsel nehmen und in einem zu blassen Bild einfach alle zu malen. Dabei hat nur ein ganz winzig kleiner Schatten gefehlt! Und so wird aus einer sonnigen Straße eine graue Betonschlucht.
Der wichtigste Tipp um Weiß zu schützen ist anders zu denken:
Nicht gleich zum Pinsel greifen und dann die ganze Straße asphaltgrau malen.
Ich denke nicht in riesigen Flächen, sondern ich denke, was brauche ich um die Straße zu zeigen!
Da reichen Schatten, ein paar Steine oder ganz besonders eine Linie, die den Verlauf der Straße klar macht.
Also weniger ist mehr.
Ein sonniger Kuss ins Wochenende Tine
Wer noch mehr lesen will über Licht dann geht es hier lang:
Wir machen Kultur:
In einer Woche geht es los und ich bin so stolz! Ich habe eine Bitte an Euch!
Hinter den Kulissen eines solchen tollen Events haben ein Jahr lang Menschen hart und ohne Lohn gearbeitet, nur für unseren Spaß. Sagt denen bitte, ganz fest Danke und nehmt sie in den Arm!
Hinter den Kullissen fällt soviel Arbeit an, an die man nicht im Traum denkt! Alle arbeiten ehrenamtlich. Das höchste der Gefühle ist ein Zuschuss zu den Reisekosten. Nicht nur wir die Mallehrer arbeiten kostenlos. Insbesondere die unsichtbaren Helfer arbeiten unglaublich hart : Organisieren, Ordner, Helfen, Guides, Fragen beantworten, Programmieren, Fotografen, Filmen, Versicherungen, Putzen, Jacken und Wertsachen aufbewahren, Fundbüro, Drucken, telefonieren, erste Hilfe , unendlich viele E-mails, und so weiter und sofoert
Ich glaube, ich bringe ein Sparschwein mit! Kriegen wir das hin? Wenn wir weg sind und Eutin verwüstet von hunderten von Malern und Sketchern, dann sollen die unsichtbaren Hände die alles aufräumen und richten einmal auf unsere Kosten anstoßen!
Außerdem möchte ich noch mal auf die kostenlosen Sketchwalks außerhalb der Kurse hinweisen. Auch wer keine Karten bekommen hat es wird genug los sein!
Rahmenprogramm kostenloser Sketchwalk in Eutin
oh ja! darum geht es auch bei meinem 12tel blick. interessant, dass es vielen sogar in der photografie gelingt, alles so einzufangen, wie man es vermutet. manchmal kostet es zeit und phantasie, die stimmung so einzufangen, wie man sie fühlt.
das mit den schülern habe ich auch beobachtet. intuitiv machen es viele richtig. doch dann kommt der moment der korrektur … radiergummi, lieal, und noch mehr farbe kommen zum einsatz … da werden wunderschöne skizzen wegradiert oder gar durchgestrichen, schöne unscharfe konturen werden begradigt …
schöner beitrag!
die tabea grüßt
Liebe Tine
dieses wöchentliche Dazulernen ist einfach von unvorstellbarem Wert!
Hoffentlich schaffe ich es Deinem nächsten Allensbacher Kurs teilzunehmen.
Viele Grüße vom Bodensee
Sabine
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