Alltagszenen malen!
Es gibt wunderbare und ästhetische Bilder ohne Menschen. Doch nichts ist schöner als ein Bild mit Menschen in Bewegung. Denn erst jetzt versteht man, was an einem Ort los ist. Ich wollte immer Bilder malen, die bewegen und gerade deshalb wollte ich Menschen in Bewegung malen.
Menschen malen ist sowieso nicht einfach, und dann auch noch in Bewegung!
Seufz und Stöhn!
Jetzt mal zum Positiven, man kann es lernen! So unglaublich wie das auch am Anfang klingt. Man muss üben, üben, üben!
Plötzlich bemerkt man, dass sich all die Arbeit gelohnt hat!
Diesen Glücksmoment möchte ich mit euch teilen!
Ein großer Wunsch
Hinterher ist man immer schlauer.
Möchtest du Menschen in Bewegung malen, dann lass alles weg! Anders gehts nicht!
Mach die Aufgabe klein!
Schritt für Schritt!
Wer scheitern möchte, achtet auf die Details!Schau mal oben im Bild ist nur die Bewegung der Schulter und Hüfte festgehalten!
Menschen in Bewegung malen, da braucht man ein einfaches System:
Viele Maler arbeiten mit einem System. Die Faustregel lautet, der Körper ist siebeneinhalb Köpfe lang!
Da lachen doch die Hühner! Ihr glaubt doch nicht im vollen Ernst, dass ich anfange, rumzuzählen, wenn ein Mensch an mir vorbei saust?
Das System muss viel einfacher sein! Mein System ist ein Strichmännchen.
An diesem Strichmännchen ist ungefähr alles gleich lang. Oberkörper und Unterkörper sind gleich lang. Kopf mit Hals, Ober und Unterschenkel sowie Oberarme und Unterarme alles ist gleich lang! Das Strichmännchen ist mein System!
Trotzdem wenn ein Mensch an mir vorbeisaust, dann kann ich nicht zählen!
Deshalb trage ich gerne vorher das Raster aufs Papier auf!
Der wichtigste Tipp den du dir merken musst:
Die gesamte Körperhaltung wird nur von Schulter und Hüfte bestimmt!
Menschen in Bewegung malen, beobachten ist das A und O!
Wenn man weiß, dass man im Wesentlichen auf Schulter und Hüfte achten muss, dann wird das Beobachten sehr einfach.
Meine Methode siehst du in dieser kleinen Skizze. Ober und Unterkörper sind gleich lang.
Oben habe ich drei Einteilungen unten zwei. Dieses Raster male ich mir aufs Papier, bevor es losgeht. Ihr glaubt doch wohl nicht im vollen Ernst, dass ich anfange zu zählen, wenn Menschen an mir vorbeilaufen? Alles muss blitzschnell gehen.
Dieses Raster wird später Nebensache, man weiß dann, wo alles sitzt. Trotzdem das Raster ist wichtig, denn es ist die Grundlage des Strichmännchens.
Wenn man Menschen in Bewegung malt, dann malt man kein Kunstwerk! Zuerst entsteht das Strichmännchen! Kein Schnickschnack! Nur das Strichmännchen!
Und das ist der Schlüssel zum Erfolg.
Wer Menschen in Bewegung malen möchte, der muss vereinfachen!
Schulter und Hüfte definieren die Bewegung:
Ich male blitzschnell Schulter und Hüfte, wenn ich es sehen kann, mache ich einen Strich für die Wirbelsäule. Dann setzte ich die Beine an die Hüfte. Die Arme schlenkern sowieso herum und sind nicht so wichtig für den Schwerpunkt der Figur.
Jede Situation hat eine typische Schulter und Schriftstellung:
Fahrradfahren zum Beispiel, hat eine ganz gerade Schulter und Hüfte, dafür ein hohes und ein tiefes Bein.
Beim Gehen bildet sich meistens ein Dreieck zwischen Schulter und Hüfte.
Auch hier kannst du im Grunde das Strichmännchen sehen, dass ich skizziert habe.
In den meisten Bildern brauchst du absolut nicht mehr als ein Strichmännchen!
Touristen haben die Hände an ihrem schweren Rucksack oder sie gucken sich um!
Siehst du auch hier die Strichmännchen? Siehst du, wie ich die Schräge von Schulter und Hüfte übertrieben habe?
Praxis im Skizzenbuch:
Alles basiert auf dem Strichmännchen! Hier siehst du meine Pinselübungen, wie ich in hoher Geschwindigkeit die Menschen, die an mir vorbeilaufen festhalte. Doch das ist die Übung für einen geübten Maler.
Du solltest zuerst die Strichmännchen in dein Skizzenbuch malen und dann Farbe draufmachen.
Kleine Details kann man sich später von anderen Menschen holen!
Menschen in Bewegung malen- alles wiederholt sich!
Möchte man einen Menschen in Bewegung malen, dann braucht man nicht in Panik auszubrechen.
Jede Bewegung wiederholt sich!
Wenn ein Mensch an dir vorbeigelaufen ist, dann wird der nächste es in fast genau der gleichen Art und Weise tun.
Wenn du Menschen beobachtest, dann fotografiere sie. Oft kann man die typische Stellung von Schulter und Hüfte auf Fotos besser erkennen. Hat man diese erkannt, dann kann man später auch in der Bewegung sehen, was vor sich geht.
Oft ist der kleine Trick, sich mit der Kamera zu helfen, sehr sinnvoll um sehen zu lernen, d. h. aber nicht, dass du ausschließlich von Fotos arbeiten solltest!
Du musst nur sehen lernen, denn nur das hilft, wenn man Menschen in Bewegung malen möchte.
Man braucht Übung! Menschen in Bewegung malen das funktioniert nicht einfach so.
Liebe Grüße ins Wochenende:Tine
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Für alle Anfänger! Ein alter Blog mit einfachen Tipps zum Thema.
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