Rot ist die Königin der Farben!
Eine Farbe, bei der graue Mäuse den Kopf einziehen. Die Farbe, die die stärksten Emotionen weckt, sie steht für Liebe und sie steht für Hass. Wenn Rot seine Strahlkraft entfaltet, dann gibt es offene Münder!
Rot ist die Königin der Farben, jedoch nicht im Aquarellkasten!
Starke Rot- und Orangetöne ziehen die meiste Aufmerksamkeit auf sich, doch verrückterweise kann man diese Farben im Farbkasten ein wenig vernachlässigen, wenn man kein passionierter Blumenmaler ist.
Blumen malen – ein rotes Feuerwerk!
Blumen- Maler brauchen Rottöne in jeder Wellenlänge. So abwechslungsreich wie möglich.
Beim Farbenkauf muss man darauf achten, dass man nicht nur vielfältige Farben kauft. Viel wichtiger sind ihre Eigenschaften. Transparente Farben werden am meisten leuchten. Transparente Aquarellfarben machen das Arbeiten nicht nur durch ihre brillanten Farbtöne leichter. Zusätzlich sind sie enorm praktisch, weil man sie nach dem Trocknen erneut als Lasur auftragen kann und sie die dann immer noch absolut brillant leuchten.
Die leuchtenden Lasuren wirken wie Glasscheiben, die man ins Licht hält.
Achtung! Aufgepasst, wer strahlende rote Aquarellfarbe möchte, kann nicht einfach ins Regal greifen, denn überraschenderweise gibt es wenig transparente Rottöne. Wer also den Zauber ungebrochener Leuchtkraft erleben möchte, kommt nicht drum herum, nach den transparenten roten Farbtönen im Farbkatalog zu suchen.
Rot gibt es selten:
Urbanes Rot, rote Aquarellfarbe:
Die wichtigste Aquarellfarbe in der urbanen Malerei ist Siena Gebrannt. Siena Gebrannt ist fast schon kein Rot, sondern ein Rotbraun. Dieser rötliche Ton spielt in der Malerei eine unglaublich wichtige Rolle. Mit diesem müden Rotton können Blautöne gebrochen werden, sodass sehr natürliche Violett- und Grautöne entstehen, natürlich aussehende Schattenfarben bis hin zum „farbigem“ Schwarz.
Diese rötliche Farbe ist in jedem Farbkasten unverzichtbar.
Auch weil sie dafür sorgt, dass andere Rottöne so gebrochen werden, dass sie sich ganz natürlich in Landschaften einfügen. Selten fügt sich ein signalrotes Dach natürlich in Bilder ein.
Siena Gebrannt ist der wichtigste Rotton, der dir hilft, andere Rottöne abzudunkeln und so zu verschmuddeln ,dass sie natürlich wirken.
Welche Rottöne braucht man im Kasten?
Trotzdem würde ich empfehlen, die Grundfarbe in transparenten Tönen zu kaufen. Denn Aquarellfarbe kann man jederzeit dämpfen, aber niemals kann man das klare Strahlen nachträglich wieder herstellen.
Wer einen Rotton kauft, wird überrascht feststellen, dass es sehr wenige transparente Rottöne gibt.
Bei der Auswahl der Rottöne würde ich einen kalten und einen warmen Rotton empfehlen.
Hat man eine kalte und eine warme Farbe im Kasten, so kann man in alle Richtungen mischen.
Die kalten Rottöne findet man im Bereich von Magenta. Sinnvoll ist es auch, einen gelblichen, warmen Rotton im Kasten zu haben, zum Beispiel Geranienrot. Dieser kann als Signalfarbe dienen und ist sehr hilfreich, wenn man Blumen malen möchte.
Abgedunkelt und gebrochen wird mit Siena Gebrannt.
Sinnvoll, aber nicht unbedingt notwendig, ist ein Rosaton, diese Farbe kann man immer wieder einsetzen, wenn etwas weich werden soll. Insbesondere bei Farbstimmung ist ein Rosaton sehr praktisch. Wer es dezent mag, greift zum Krapplack Rosa, wer es wild und aufregend mag, greift zu Opern-Rosa.
Für Verkehrslichter ist das leuchtende Kadmiumrot sehr beliebt. Auch neofarbenes Gouache besticht mit Leuchtkraft.
Dieser Farbton wird direkt aus der Tube ins Bild getupft, so stellt man sicher, dass die Farbe trotz ihrer deckenden Eigenschaften stark und leuchtend ist.
Mischtöne, sekundäre Farben:
Auf gemischte Töne kann man im Kasten getrost verzichten. Hat man von allen Grundfarben einen kalten und einen warmen Ton, sind Mischfarben völlig unnötig, denn man kann in jede Richtung mischen.
Generell ist es sehr gefährlich, schon vorgemischte Farben zu kaufen, denn man weiß nicht, welche Pigmente in der Farbe stecken, und damit können beim Mischen böse Überraschungen entstehen.
Aquarellfarbe ist gut, wenn sie so pur wie möglich ist.
Generell sollte man auch bei der Auswahl von Rottönen darauf achten, dass die Farbe nicht zu viele Pigmente enthält.
Immer wenn man mischt, entsteht eine Wahrscheinlichkeit, dass sich bestimmte Pigmente nicht miteinander vertragen.
Fassen wir zusammen, bei der Auswahl der roten Farben für den Farbkasten gilt die alte Faustregel:
Eine kalte Farbe, eine warme Farbe und eine zum Abdunkeln….alles andere ist Schnickschnack.
Im Bild siehst du die Mischung aus: Kalt transparent, Warm transparent und Dunkel deckend. Wie in der Farb- Empfehlungen beschrieben.
Der einzige Schnick-Schnack: Neonfarbene Gouache aus der Tube für das Verkehrslicht.
Sag niemals nie!
Hinweis dieses Jahr gibt es nur noch einen Kurs mit freien Plätzen:
Es ist ein Urban Sketching Kurs und das Thema Beobachten und Kolorieren:
https://kunstzeit-allensbach.de/kurse/zeichnen-kolorieren-und-urban-sketching1/
Für die großen Workshops bei Boesner, in der Schweiz zum Thema Farbwelten gibt es schon eine Warteliste. Bitte meldet euch weiter an! Wir versuchen, noch einen Termin zu finden, dann bekommt ihr eine Einladung.
Weiterlesen bei Tine:
Wikipedia: Hier findet man eine Liste der roten Pigmente, es gibt erstaunlich viele:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Pigmente#Rot
Wieder ein wunderschönes Bild und eine schöne Inspiration für meinen Maltag morgen – Danke Tine und – die Ermutigung zur Farbensucht zu stehen, die tut gut!
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