Hallo, lieber Leser, schön, dass du auch heute wieder bei mir bist und liest, was ich dir zu sagen habe.
Heute möchte ich dich vor der häufigsten Fehlerquelle im Aquarell schützen!
Der Serientäter ist dein Wasserbehälter!
Irgendwann im Laufe der Kunstgeschichte hat man verstanden, dass das Malen mit Herz wichtiger ist als stumpfe Technik. Dieser Erkenntnis kann ich nur aus ganzem Herzen zustimmen.
Trotzdem hat sich aus dieser Erkenntnis ein massives Problem entwickelt.
Wir haben also begriffen, dass Technik in der Kunst nicht alles ist. Doch leider ist dadurch viel Know-how vergessen worden. Es wird zu wenig über Technik gesprochen und dadurch entstehen unsagbar blöde Fehler.
Denn wer malen möchte, hat es leichter, wenn er versteht, wie sein Arbeitsgerät funktioniert.
Mit Herz malen bedeutet doch nicht, dass man sein Arbeitsmaterial wie ein Vollpfosten benutzt.
Der Wassertopf des Grauens!
Vielleicht schüttelst du jetzt mit dem Kopf, denn du hast deinen Wasserbehälter noch nie als Bedrohung wahrgenommen, und trotzdem ist dieser Wasserbehälter die häufigste Fehlerquelle im Aquarell.
Der Wasserbehälter ist ein unentdeckter Serientäter.
Viele Fehler, Flecken und hässliche Bilder gehen auf das Konto dieses Arbeitsmaterials.
Viele von euch denken jetzt, es ginge wahrscheinlich um verschmutztes Wasser, doch weit gefehlt, es geht um einen grundsätzlichen Handhabungsfehler.
Der Pinsel funktioniert über Wassersteuerung:
Jeder Pinsel funktioniert über die Steuerung des Wassers im Pinsel. Viele von euch kennen das leidige Problem, dass eine schöne und gelungene Kolorierung nach dem Trocknen viel zu blass ist. Dies liegt an übermäßig Wasser im Pinsel. Der Pinsel verströmt Wasser statt Pigment.
Dies ist sicherlich das häufigste Problem, wenn Menschen den Pinsel benutzen. Es ist schlicht und einfach zu viel Wasser im Pinsel.
Dieses Problem wird erzeugt durch den unsachgemäßen Gebrauch des Wasserbehälters.
In der westlichen Welt wird uns von Jugend an eingeschärft, dass wir sauber und ordentlich sein müssen. Reflexartig stecken wir den Pinsel bis zum Kragen in den Wasserbehälter, um ihn regelmäßig sauber zu machen. Dabei saugt der Pinsel sich voll, und jedes Mal, wenn wir den Pinsel in die Farbe stecken, gibt er Wasser in unsere Farbmischung und auf das Papier ab.
Gemischte Farbe wird dadurch immer heller. Und so lässt sich vielleicht auch erklären, warum deine Bilder immer zu hell sind.
Wasser ist die Fehlerquelle im Aquarell, die Lösungen für zu blasse Bilder:
Aquarellbilder und Kolorierungen leuchten nicht automatisch.
Wenn du eine Farbe mischst, dann muss sie immer etwas dunkler sein, als du sie dir wünschst.
Wenn du weiter mit dieser Farbe malst, steckst du den Pinsel zwischendurch nicht in den Wasserbehälter, sondern tankst deinen Pinsel nur mit der gemischten Farbe auf.
Du machst den Pinsel also nur dann sauber, wenn er sich verfärbt hat oder du eine neue Farbe brauchst. Nach dem Auswaschen entfernst du überflüssige Flüssigkeit aus dem Pinsel. Und dann tankst du den Pinsel erneut mit Farbe auf.
Flecken im Bild:
Die unsachgemäße Verwendung des Wasserbehälters erzeugt viele gravierende Fehler in Bildern. Einer davon sind Wasserflecken und Ausblühungen von Farbe. Diese können sehr hübsch aussehen, sind aber ein nerviges Problem, wenn man nicht weiß, wie sie entstehen.
Wasserflecken entstehen immer dann, wenn der Pinsel feuchter als die Untergrundfarbe ist.
Man kann sie auch gekonnt einsetzen, zum Beispiel bei Wolken oder Wasser:
Schnelle Skizze der Jugendherberge Leissingen.
Dies entsteht dadurch, dass du deinen Pinsel jedes Mal in den Wasserbehälter steckst, ohne darüber nachzudenken, dass die Farbe auf deinem Blatt trockener ist als der klatschnasse Pinsel, der aus deinem Wasserbehälter kommt.
Malst du nun weiter, drückt eine Flutwelle die Pigmente auf dem Blatt weg.
Bringen wir‘s mal auf den Punkt:
Die Fehlerquelle im Aquarell ist Kontrollverlust durch Wasser:
Das Wasser ist die Grundlage der Schönheit des Aquarells und doch ist das Wasser die häufigste Fehlerquelle im Aquarell. Ist das Aquarell zu nass, lässt sich gar nichts mehr steuern. Wenn du Milch in deinen Kaffee schüttest, würdest du auch nicht erwarten, dass man mit der Milch im Kaffee schöne Muster malen kann. Wenn zwei Flüssigkeiten komplett nass sind, dann lässt sich die Vermischung nicht kontrollieren.
Die Angewohnheit, den Wassertopf ständig zu benutzen, um einen schönen sauberen Pinsel zu haben, führt also zu Kontrollverlust.
Die Fehlerquelle im Aquarell ist also, dass unser Pinsel kontinuierlich zu nass ist.
Wie kann man die häufigste Fehlerquelle im Aquarell beheben? Kontrolle des Wassers.
Natürlich heißt dies nicht, dass ein Aquarell trocken gemalt wird, dies wäre widersinnig. Es geht darum, den Pinsel nicht wie eine Pumpe zu benutzen, die kontinuierlich Wasser aufs Papier pumpt.
Man steckt den Pinsel nicht jedes Mal bis zum Kragen in den Wasserbehälter und benutzt ihn dann tropfnass weiter! Man fährt ein Auto auch nicht die ganze Zeit mit Vollgas! Vermeide die häufigste Fehlerquelle im Aquarell und benutze nur so viel Wasser, wie du brauchst.
Tipp Nummer 1: Wenn du draußen bist, steckst du den Pinsel ins Wasser und schlägst ihn dann aus. Je nachdem mit wie viel Kraft du den Pinsel aus- schlägst, verliert er mehr oder weniger viel Wasser. So kontrollierst du die Menge des Wassers im Pinsel.
Tipp Nummer 2: In Innenräumen kann man einen großen Wasserbehälter benutzen. Der Wasserbehälter wird nicht vollgefüllt, sondern den entstehenden Platz kann man benutzen, um den Pinsel dort auszuschlagen. Ausschlagen heißt aber nicht, dass wir Gewalt benutzen, der Pinsel wird nur leicht ausgeschüttelt.
Tipp Nummer 3: Nimm nur so viel Feuchtigkeit, wie du brauchst. Oft reicht es, nur die Spitze des Pinsels ins Wasser zu stecken, um ein wenig Feuchtigkeit aufzunehmen.
Tipp Nummer 4: Ganz einfache Verhaltensänderungen können dir helfen, dass dein Papier nicht zu nass wird. Gewöhne dir einfach an, den Pinsel ganz sanft am Wassertopf abzustreichen. Ist der Pinsel immer noch zu feucht, drückt man ihn in einem Tuch aus. Dann nimmt man so viel Flüssigkeit auf, wie man braucht.
Tipp Nummer 5: Das Schwämmchen, viele Profikünstler haben neben ihrer Palette ein kleines Schwämmchen liegen. Der Schwamm ist leicht feucht, damit er saugfähig ist. Nach dem Reinigen des Pinsels benutzen die Maler das Schwämmchen, um das Wasser vom Pinsel abzustreifen. Diese simple Methode sorgt dafür, dass man sich nicht unnötige Feuchtigkeit ins Bild schaufelt. Denn der feuchte Schwamm nimmt überschüssige Feuchtigkeit und Farbe auf.
In letzter Zeit kommt neues Material auf den Markt. Es gibt hoch saugfähige Schwämmchen, die speziell für Maler angeboten werden. Diese Schwämmchen saugen Wasser gierig auf. Ich selber habe mir natürlich sofort einen solchen Schwamm gekauft. Doch ehrlich gesagt kann ich nicht feststellen, dass dieser Schwamm besser ist als mein normaler Schwamm. Den einzigen Vorteil, den ich sehe, ist, dass diese Schwämmchen klein und flach sind.
Häufigste Fehlerquelle im Aquarell: Wassertopf benutzen, ohne nachzudenken.
Die eigentliche Fehlerquelle im Aquarell ist das Wasser, du brauchst kein besonderes Material dafür, sondern es muss dir einfach klar sein, dass du mit zu viel Wasser dein Aquarell nicht kontrollieren kannst.
Liebe Grüße, danke fürs Lesen wünscht der Tine
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