Treffen im Merian Garten. Danke an Juanita für das Fotografieren.
Draußen malen
Der Merian Park in Basel ist wunderschön, erst gegen Mittag reißt der Himmel auf und offenbart eine glitzernde Welt voller Farben!
Oh liebe Konzentration, nun bist du weg!
Draußen malen lohnt sich!
„Ach wirklich?“, hätte ich in diesem Moment gerne gebrüllt!
Draußen malen bedeutet jede Menge Unwägbarkeiten. Mal ist es so heiß, dann ist es zu kalt und an anderen Tagen regnet es. Manchmal nerven die Leute oder dein Motiv steht auf und läuft weg, und trotzdem lohnt es sich, draußen zu malen. Warum?
Jeder, der seinen eigenen Stil entwickeln will, muss die Welt selbst beobachten, denn in Fotografien steckt eine ganze Menge des Fotografen. Kunst ist eine sehr persönliche Sache. Wenn man die Welt betrachtet, dann steht dahinter die bedeutsame Frage, wie sehe ich das?
Tipps für die Plein Air Malerei
Erfolgreich draußen malen heißt: griffbereit, gemütlich und und ins Leben muss es passen.
Wenn es immer nur Probleme gibt: Wie soll ich das transportieren? Die Zeit fehlt! Und die Familie nervt es, dann klappt es nicht.
Einfache Lösungen müssen her.
Transport
Im folgenden Link seht ihr Menschen, die mit ihrer Staffelei oben auf dem Auto stehen.
https://www.marcdalessio.com/getting-high/
In diesem Link seht ihr, wie sich jemand sein Fahrrad zu einem ganzen Atelier ausgebaut hat.
https://moynahanstudio.blogspot.com/2015/08/artist-bike-easel-and-stroller-easels.html
So weit wollen wir es jedoch nicht treiben. Es gibt ein paar einfache Tipps zum Transport von Kunstmaterial. Ich habe eine abschließbare Metallkiste, die auf mein Fahrrad passt.
Die Metallkiste ist gepolstert, damit das Kunstmaterial darin nicht rappelt. Die Kiste ist so gross, dass ich darin ohne Probleme Jacken, Sonnenschutz, Hut, Pinselpapier und eine Art Malplatte aus Plexiglas verstauen kann.
Ich finde es wichtig, dass die Kiste abschließbar ist, denn so kann ich den ganzen Kram auch einmal unbeaufsichtigt lassen. Ich kann Kaffee trinken gehen oder einfach etwas anderes mit der Familie machen.
Diese Kiste kann ich auch von meinem Fahrrad abnehmen und dann als Tisch benutzen. Die Kosten dafür sind überschaubar. Die Kiste ist eine normale Alukiste aus dem Baumarkt, wie sie Handwerker benutzen. Sie ist dann auf einen Schnellverschluss für den Gepäckträger montiert, auch dieser ist abschließbar.
Die Alukiste steht bei mir gepackt im Atelier, d. h. wenn ich los will, muss ich sie einfach nur greifen. Das ist die Garantie, dass man es auch tut.
Dadurch, dass meine Kiste auf dem Fahrrad montiert ist, brauche ich mir auch keinerlei Gedanken über das Gewicht meines Kunstmaterials zu machen.
Außerdem entsteht eine Art Staffelei. Das Fahrrad steht durch den Ständer schief. Dies ist kein Nachteil, sondern ganz im Gegenteil ist die Neigung des Papiers eine Garantie dafür, das Nass-in-Nass-Techniken klappen. Wichtig, es entsteht Ablagefläche auf dem Fahrrad. Wenn man gerade keine Mauer hat, ist dies sehr hilfreich,
Plexiglas-Stegplatte:
Eine Plexiglasstegplatte bekommt man in jedem Baumarkt, die muss man dann allerdings schneiden lassen, weil sie als Vordächer gedacht sind.
Die Stegplatten bestehen weitgehend aus Luft, d. h. sie wiegen nichts, Sie sind trotzdem extrem stabil. Baut man sich daraus eine Sammelmappe, ist dies enorm praktisch. Einerseits kann man darin gefahrlos Papier transportieren, ohne dass man einen schweren Block mitnehmen muss. Andererseits kann man das Papier auf der Platte bemalen, sodass man immer eine feste Unterlage mit sich führt.
Gemütlich ist wichtig beim Draußenmalen.
Ein bei mir niemals wirklich gelöstes Problem ist der richtige Stuhl für das Draußenmalen. Ich besitze nicht nur einen Pleinair Stuhl, sondern eine ganze Sammlung.
Dabei habe ich gute Stühle gefunden, aber auch einige Folterwerkzeuge. Ein Klappstuhl für Jäger mit Rucksack sieht sehr toll aus, aber das Rohr des Klappstuhls drückt nach und nach die Blutzufuhr in die Beine ab, sodass nach dem Malen nur das Nach-Hause-Kriechen möglich ist.
Ein chinesischer Fischerstuhl war eine geniale Lösung, klein, leicht und in Sekunden zusammenklappbar, jedoch bricht dieses Modell regelmäßig zusammen, weil es so schlecht verarbeitet ist.
Ich habe einen sehr genialen Campingstuhl, der absolut gemütlich ist, jedoch übersteigt der Zusammenbau die geistigen Kräfte des Künstlers.
Hier mein Lieblingsstuhl: Ein Fussbänkchen, aufgebaut in 1 sec und es lässt sich ganz flach in die Tasche stecken.
Der Aquarellist braucht beim draußen Malen Mini-Stühle:
Warum? Wer aquarelliert, braucht einen Arbeitsplatz, der die Technik unterstützt.
Es ist sinnvoll, auf dem Boden zu arbeiten, hier kann man das Papier schräg stellen.
Ich lege die Wasserflasche unter mein Malbrett, und schon hat sie die richtige Neigung.
Wasser, Malkasten, Pinsel, Lappen und Stifte liegen in Griffweite auf dem Boden, deshalb sind kleine Hocker praktischer als große!
Hohe Stühle sind besser für Zeichner geeignet und meist auch leider schwerer.
Hier meine Top 3:
Familientauglich und la dolce vita:
Am besten passt das Draußenmalen ins Leben, wenn es auch den andern Spaß macht. Meine Empfehlung ist: la dolce vita!
Zum Malen gehört auch die Pause.
Wenn wir losziehen, dann male ich meistens an Plätzen, die auch meiner Familie und meinen Freunden Spaß machen. Picknickdecke, Picknickkorb, gekühltes Bier begleiten uns genauso wie Badeanzug und Handtuch.
Gin Tonic schlürfen am Rheinufer, dann wird das Malen auch mal zur Nebensache.
Oder so wie hier beim Sketcher -Treffen: ein kleines gemeinsames Päuschen:
Ich glaube, der größte Trick bei der Pleinair Malerei ist, dass es Spass machen muss! Wir feiern wie die Impressionisten die Sommerzeit.
Was Spass macht, passt ins Leben.
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Urban Sketchers Dreiländereck/Pays des Trois Frontières