Es werde Licht!
Was bedeutet Licht für den Menschen? Nicht mehr oder weniger als das Leben! Fehlt uns das Licht, dann fühlen wir uns unwohl. Das Sonnenlicht wie auch die Beleuchtung eines Raumes haben Macht über unsere Gefühle, es kann Müdigkeit reduzieren, Aufmerksamkeit erzeugen, unsere Stimmung heben und es macht uns gesund.
Also schnapp dir Stift und Block und raus, wenn es mild ist.
Das Licht ist also das Wichtigste für uns, 85 % unserer Informationen erhalten wir durch unseren Sehsinn, und damit ist er unsere wichtigste Informationsquelle.
Früher betonten Architekten die Verbindung mit dem lebensspendenden Licht. Kirchen sind Lichtarchitektur!
Licht als Symbol für Göttlichkeit und Macht!
Und diese Dramatik können wir uns auch in unsere Bilder holen.
Das Licht in der Malerei
Es gibt viele Arten, das Licht in der Malerei darzustellen. Interessant ist, dass die Malerei des Mittelalters weder Schatten noch Lichtquelle kannte. Die Griechen waren da weiter, sie kannten die Macht des Lichts in der Malerei.
Heute malen viele Menschen von Fotos ab, und sie glauben, dass die Lampe, die sich in der schwarzen Pupille spiegelt, absolut selbstverständlich zum menschlichen Auge gehört.
So verändern sich die Ansichten über das Licht im Laufe der Jahrhunderte.
Doch eines bleibt:
Die Beleuchtung eines Motive ist das Schlüsselelement für seine Aussagekraft!
Kühne Kontraste steuern den Blick des Betrachters. Die wirklich berühmten Gemälde dieser Welt benutzen das Licht zur Komposition. Und dies gilt auch für Jede Zeichnung.
Das Licht beim Malen und Zeichnen
Das Licht ist beim Malen und Zeichnen von überragender Bedeutung. Wer etwas in seinen Bildern mitteilen möchte, der kommt nicht drumherum, gutes Licht zu malen. Fehlt das Licht, dann bricht die Räumlichkeit eines Bildes zusammen, man erkennt Perspektiven nicht gut. Viel schlimmer an fehlendem Licht ist, dass die Emotion verloren geht. Das Licht wirkt wie ein Magnet für das Auge. Fehlt dieser Magnet, dann geht dem Bild die Bedeutung verloren. Vielleicht sehe ich das auch nur so stark, weil ich selber verrückt nach Licht bin.
Das Bild ist gerade in den Vereinigten Staaten in einem Buch erschienen, in dem erklärt wird, wie man Licht malt. Mastering the light.
Wer Licht malen möchte, ist oft aufgeschmissen!
Heutzutage denkt man, in der Hölle gebe es speziell eine ganze Abteilung von Teufeln, die dafür sorgt, Maler in den Wahnsinn zu treiben.
Viele Menschen, die versuchen malen zu lernen, haben unglaubliche Probleme zu lernen, wie man Schatten setzt. Dies liegt nicht daran, dass diese Menschen dumm sind, es liegt daran, dass heute überall Lampen herum hängen.
Und ich kann euch eines sagen, die werden nicht nach künstlerischen Aspekten aufgehängt!
In größeren Innenräumen hängen oft mehrere Lampen unter der Decke. Dies werfen völlig abstruse Verschattungen, deshalb ist es heute für viele Menschen so unglaublich schwer, überhaupt zu begreifen, wie sich Licht verhält.
Diese Lichter machen mich oft wahnsinnig, denn mit so einer Beleuchtung kann man kein gutes Bild malen. Neonröhren, die alles in gnadenlosem blauen Licht ausleuchten, bis man denkt, der Besitzer des Raumes hätte den Ehrgeiz, gegen das Stadion- und die Flughafenbeleuchtung anzustinken.
Da bleibt nur eines. Wer das Licht begreifen will, muss in die Natur. Nutze Tage mit starkem Licht zur Beobachtung!
Licht beobachten
Ich hatte Gott sei Dank eine sehr gute Ausbildung. Als ich malen lernte, haben wir immer wieder Lichtsituationen durchgespielt. Immer wieder wurde eingeübt, das Licht kommt von links, das Licht kommt von rechts, das Licht kommt von oben, von hinten oder von vorne.
Das hat man so oft gemacht, bis man Lichtmuster auswendig kannte.
Dieses Wissen hilft mir heute enorm. Immer dann, wenn die Beleuchtung schlecht ist, kann ich auf mein erlerntes Wissen zurückgreifen und trotzdem ein gutes Bild malen.
Rausgehen und Beobachten!
Es gibt immer wieder Situationen, in denen man das Licht nicht sieht.
Ganz oft muss der Maler seine eigene Lampe sein!
Das Wissen über die Natur des Lichts wird dir bei jedem Bild das Malen erleichtern.
Denn wenn man Licht nicht darstellen kann, leidet darunter die Form und Perspektive der dargestellten Gegenstände so enorm, dass Bilder unattraktiv oder im schlimmsten Fall unkenntlich sind.
Aufgabe:
Suche ein oder mehrere Gebäude in deiner Umgebung und beobachte gewohnheitsmäßig den Lichteinfall. Was verändert sich bei verschiedenen Wettersituationen und Uhrzeiten?
Wichtig ist, dass du das Gebäude und die Umgebung kennst, damit du begreifst, wie sich die Veränderung des Lichts auswirkt. Du sollst nicht durch die Architektur abgelenkt werden.
Bei der Beobachtung sollte man strategisch vorgehen.
- Wo bilden sich Schatten?
- Wie verändern sich Form, Farbe und Länge?
- Was passiert mit den Kanten eines Gebäudes, besonderes Augenmerk auf die Kontaktschatten an den Kanten!
- Wie verändert sich die Farbe des Gebäudes durch das Licht und Reflektionen?
!2h high nun die Sonne steht sehr hoch. Schau die die Kanten genau an, wo entsteht Schatten und am Gebäude selbst? Kaum, denn es ist 12 Uhr , die Sonne steht hoch!
Nur 3 Stunden später:
Tipp: Fotos können gut helfen, um diese Veränderungen zu begreifen! Denn dann kann man Vergleichen!
Das heutige Bild
Der Basler Hafen ist oft abends wie ausgestorben. Man fühlt sich wie der einzige Mensch auf der Welt, es ist sehr spannend, die industrielle Architektur im Licht in Ruhe zu beobachten. Das Bild gehört zu den Experimenten, die ich mit deckender Aquarell- und Gouache-Farbe gemacht habe. Dieses Materialwissen hilft mir auch, schwierige Lichtsituationen zu meistern.
Die Lichtsituation:
Das heutige Bild ist im Gegenlicht gemalt. Die Sonne steht schräg hinter dem Kran.
Dinge, die direkt vor einem stehen, werden oft dunkel oder farblos. Achtung! Fotos verfälschen diesen Eindruck oft sehr. Das Auge wirft das Handtuch!
Ins Gegenglicht zu blicken, ist schwierig, denn die starke Sonne blendet. Schatten sieht man sehr dunkel im Vergleich zur Sonne. Die Farbrezeptoren fallen im Gegenlicht aus, weil das Auge überlastet ist.
Wo es farblos wird habe ich das Aquarell ausgewischt!
Aber an manchen Stellen scheint das Licht wie ein Pingpong-Ball um die Ecke zu springen, dort hat man die richtige Menge an Licht, um zu sehen, Hier wird das, was sonst dunkel erscheint, farbig! Dies passiert nur, wenn man nicht zu stark geblendet ist.
Plötzlich werden Dinge die eigentlich im Schatten liegen, durch dieses Streulicht erleuchtet. Reflektionen und Streulicht machen Bilder interessant. Harte Kanten der Architektur werden durch weiche Strahlen umhüllt. Eine Tube Gouache hat mir geholfen, dieses ungewöhnliche Licht zu meistern, ich konnte die Farbe einfach oben aufsetzen. Dies hilft die schnellen Farbwechsel entspannt zu meistern und so habe ich den ersten warmen Tag des Jahres genossen!
Liebe sonnige Grüße in den Winter.
Tine.
Im ersten Kurs entdecken wir das Gouache. Leider ist Münchwilen ausverkauft, es besteht eine Warteliste.
Bitte geht doch in den Kurs nach Unterentfelden!
Die ersten Kurse hatte so viel Spaß gemacht, dass die Schüler einen Folgekurs möchten, jetzt organisieren wir diese kurzfristig am 6.-7. Mai in Aarberg und am 27.-28 Mai in Münchwilen:
Tiere malen mit Gouache! Das heißt Kleckern und Spaß haben!
Er etwas Erfahrung mit Farbe hat, darf auch gerne in den 2. Teil des Kurses hereinschlüpfen. Ich erkläre noch einmal genau! Bitte ruft beim Boesner an und lasst euch eintragen. Oder benutzt diese E-Mail die Anprechpartnerin is Frau Kaelin:
Jasmin.Kaelin@boesner.ch
4-5 März Münchwilen:
18. -19 März Unterentfelden:
01. – 02. Apr. 2022 Unterentfelden:
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