Tinte über Farbe einfach andersrum


Ja, richtig gehört! Erst die Farbe, dann die Zeichnung!


Tine Klein das rote Haus am All Saint´s Garden Manchester Tinte über Farbe

Tine Klein: Das rote Haus am All Saint´s Garden Manchester (Tinte über Farbe)

Für die Meisten meiner Workshop-Teilnehmer ist dieser Gedanke erst mal völlig paradox! Sie starren auf mein Blatt und sind erstmal perplex… Warum kommt man denn auf solche Gedanken? Erst mit Farbe und dann Tinte drauf…Himmel hilf, da sieht man ja alle Fehler!

Zumindest die Reihenfolge der Arbeitsschritte scheint bei einem ordentlichen Bild doch völlig klar….

♦ Zuerst ganz ordentlich vorzeichnen, oft ist fraglich, was mir mehr brauchen, Bleistift oder doch lieber ein gefühltes Kilo Radiergummi?…

♦ …dann richtig Zeichnen, wenn es sich sehen lassen kann, denn wir wollen uns ja nicht blamieren

♦ und ganz zum Schluss schön ordentlich ausmalen! Das haben wir ja schon im Malbuch geübt und nun bloß nicht über die Linie klecksen!

Viele von uns haben ein schlechtes Selbstbewusstsein und denken Techniken ohne Vorzeichnen seien nur etwas für die absoluten Profis!


Tinte über Farbe ist also eine Technik für extrem erfahrene Zeichner und Maler!…?


Diese Aussage ist völliger Quatsch!

Ich behaupte sogar das Gegenteil…Zeichnet man jedoch auf den Farbflächen ergibt sich ein Gefühl, das ist so leicht wie auf der Illustrierten mit Kugelschreiber zukritzeln.

Bei der „Tinte über Farbe Methode“ zeichnest du ja am Anfang einfach die großen Blöcke und Silhouetten.

Es ist viel einfacher die großen Formen mit dem dicken Pinsel einzufangen…ganz ehrlich, du kannst dich einfach nicht so leicht im Detail verfransen, wenn du nur die große Kiste malst.

Ich habe an meinen Workshop Teilnehmern beobachtet, dass diese groben Farbzeichnungen viel genauer werden als die feinen Bleistiftzeichnungen, weil sie das Gesamtbild nicht aus den Augen verlieren.


Pflicht oder Kür?


Bei der klassischen Zeichenmethode müssen wir sehr genau sein, das ist sehr schwierig.

Wenn ich die Form treffe gibt es Applaus!

Das klassische Zeichnen bildet gerne Umrisse ab und bei einem Könner ist das wunderschön. Die Zeichnung ist, wenn man es mal sportlich betrachtet, wie der Pflichteil beim Eiskunstlaufen, dort muss ich ganz genau eine Form treffen, dann gibt es viele Punkte.

Hat sich das Auge an exakte Bemaßung gewöhnt, dann ist es bei jeden kleinen Fehler extrem kritisch und dies ist der große Nachteil und für viele von uns eine echte Herausforderung.

Zieh dein Glitzer-kleid an und tue was du willst!

Bei der „Tinte über Farbe Methode“ hat man es viel einfacher. Wir benutzen die Farbflächen als liebevolle Hilfestellung. Mein Stift ist mein Schlittschuh und meine Farbflächen sind die hinreißende Musik. Jetzt darf ich einfach alles tun was ich will, auch Saltos schlagen.

Wenn wir beginnen mit der Tinte zu arbeiten, dann wissen wir ja schon wo es lang geht.

Niemand wird schreien: Hey, bist Du Irre!? Du bist ja gesprungen!  3-facher Salchow das ist nicht erlaubt.  Das Auge verhält sich ein Zuschauer der von der Musik angesteckt ist, es fiebert dem nächsten Sprung entgegen anstatt rumzumeckern…..


Versuchs auch mal! Zeichnen wie eine Eisprinzessin


Es ist nie zu spät zur Lieblingsmusik auszuflippen. Das Beispiel der Musik ist prima um auch zu erklären, wie man es macht.

Generell ist es gar nicht nötig das Linie und Farbe aufeinander eingehen

Tine Klein Ink over Wash Akt

Gitarre und Schlagzeug spielen ja auch nicht das Gleiche….

Zeichnung und Farbe verhalten sich wie ein Tanzpaar…sie dürfen auch mal ganz unterschiedliche Dinge tun, wie im Tango. Der Eine ist starr, der Andere ist der Verführer.

Ausschnitt aus der Skizze oben…

Ausschnitt: Tine Klein das rote Haus am All Saint´s Garden Manchester Tinte über Farbe

Ausschnitt: Tine Klein das rote Haus am All Saint´s Garden Manchester (Tinte über Farbe)

Mit der Farbe deute ich Geschäftshochhäuser an, der Stift zeigt Häuser im Vordergrund. Farbe und Tinte tun etwas gemeinsames auf unterschiedliche Weise, sie zeigen die Stadt.

Wichtig ist das sich Untermalung und Strich wie ein verliebtes Paar tief in die Augen sehen. Dabei ist es nicht nötig immer zusammen zu kleben,  man muss ja beim Küssen auch mal Luft holen. Es ist gut für die Liebe den Anderen tun zu lassen was er kann. Die Farbe gibt die Fläche, der Strich in Tinte zeigt die schönen Eckchen.

Ausschnitt: Tine Klein das rote Haus am All Saint´s Garden Manchester Tinte über Farbe

Ausschnitt: Tine Klein das rote Haus am All Saint´s Garden Manchester (Tinte über Farbe)

Zeichnen mit der „Ink over Wash Methode“ ist wie die Unterhaltung mit einem lieben Freund…Man sieht sich in die Augen und reagiert aufeinander.

Ein schönes Wochenende wünscht euch

Tine aus dem Herz der Kunst

Wie immer freue ich mich wenn ihr mich teilt, denn das hilft sehr.

 

Ganz herzliche Einladung!

Am Freitag dem 9. Septemper darf ich unsere Kunstrichtung im Boesner in Münchwilen zeigen….

Ich werde einige Tricks verraten…ich hoffe es kommen einige von Euch mit Skizzenbuch, damit wir zeigen können wie entspannt und schön das Sketchen ist.

von Herzen

Tine

http://www.boesner.ch/niederlassungen/muenchwilen/veranstaltung/urban-sketching

 

 

 

 

 

Perspektivisch Zeichnen in Bremgarten

Tine klein Bremgarten Perspektivisch Zeichnen in der Altstadt


Perspektivisch Zeichnen ist nicht schwer, wenn man es sehen kann


Alle Kurse waren ausgebucht, jetzt gebe ich spontan noch mal einen.

Kann ein Krisenthema einfach sein?

Ja, es kann! in dem man es nicht hinter komplizierten Theorien versteckt, sondern das man das Thema so einfach zeigt, dass man es sehen kann. Der Kurs nimmt die Unsicherheit rund um Perspektive.

Einfache Tricks machen die Perspektive sichtbar und damit zeichenbar, deshalb ist es auch totale Anfänger geeignet.

Die Fähigkeit zu Sehen bringt hingegen Fortgeschrittenen die Möglichkeit Perspektiven völlig frei zu interpretieren, was Hemmungen und Blockaden beseitigt. Es werden kleine Tricks vermittelt, die Raum und Tiefe in Bildern erzeugen.

Zeichenspiele machen frei! Spaß an der Sache bringt viel mehr Lernerfolg als verkrampftes Zeichnen.

In diesem Kurs geht es um zeichnerische Fähigkeiten, deshalb reicht einfaches Material Bleistift und Radiergummi zum skizzieren und ein Aquarellkasten zum Kolorieren. Ein Fineliner oder ein Füllhalter sind auch super. Festes Aquarellpapier mit mindestens 200gr/qm ist ratsam mindestens A4 Für die schnellen Skizzen ist preiswertes Papier wichtig.


Sommerakademie: Geeignet für Anfänger und Fortgeschrittene


Wann: Sonntag 28.08.2016

Zeit: 10-17 Uhr

Ort: Atelier Gabi Neth in der Altstadt von Bremgarten am Bogen 10

Anmeldung ist anders als bei den Spaziergängen notwendig!

Ganz liebe Grüße Tine

Hier geht es zu Tines Kursen

Eine Linie schön, stark und zerbrechlich


Wie muss die perfekte Linie aussehen?


Brücke in Manchester Insekten in dry ink von Kiah Kiean

Brücke in Manchester von Kiah Kiean

Oft kugeln mir die Augen vor Entzücken aus dem Kopf, wenn ich asiatische Zeichnungen sehe. Die Linien dort haben eine viel größere Variabilität und Ausdruckskraft, eine lange Tradition der Tuschezeichnung prägt eine wunderschöne Ästhetik der Linie.

Meiner Meinung nach stammt eine der schönsten Linien der Welt aus Penang, sie ist wie ein Schmetterling, der über ein Blatt fliegt. Die Linie ist nicht starr, sie hat das Leben in sich gespeichert.

Insekten von Kiah Kiean

Insekten in dry ink von Kiah Kiean

Ihr Vater ist Kiah Kiean.  Ich traf KK in Manchester und darf euch nun aus erster Hand Wissen aus Penang überbringen.

Es lohnt sich für jeden von uns seinen eigenen Strich und Ausdruck zu trainieren!


Kiah Kiean zeichnet nicht! Er zaubert Linien


Wie eine Linie in einer Zeichnung sein muss, darüber gibt es viele unterschiedliche Ansichten.
Viele von uns hier im Westen folgen dem Diktat der Ordnung, die klare Linie hat in unserer Kultur Tradition.
Auch die Linie in einer Zeichnung ist eine Handschrift. Für mich ganz persönlich sind Linien -Handschriften dann am besten, wenn sie sehr viel vom Charakter des Zeichners enthalten.

Wunderschön wird etwas für meine Augen, wenn es voller Leben steckt.

Katzen

Katzen in dry ink von Kiah Kiean

Das wundervolle an KK ist, dass er sich nicht mit dem Gewöhnlichen zufrieden gibt.  Kiah Kiean benutzt deshalb selbst geschnitzte Holzgriffel. Warum? Weil er möglichst interessantes und abwechslungsreiches Linienbild erzeugen will.

Griffel für die perfekte Linie von Kiah Kiean

Auszug aus Kiah Kiean Schulingsmaterial

Die Art wie er seine Tuschegriffel bewegt, berührt mich sehr, weil es atemberaubend ist wie frei sich KK’s Stift über das Blatt bewegt.

Durch das Zusammenspiel mit „trockener Tinte“ kann der Strich dieser Holzgriffel sensationell unterschiedliche Linien machen…

Er kann Linien erzeugen die klar und tiefschwarz sind oder vor Tusche triefend, aber auch zarte und zerbrechliche Linien mit enormer Transparenz, die aussehen, als seien sie nicht mit Tinte gezeichnet.

Trockene Tinte erzeugt man in dem man die Tinte oder Tusche auf Schwämmchen oder Mullbinden tropft….

Dry Ink Anleitung von Kiah Kiean

Dry Ink : Grafik von Kiah Kiean

Der Vorteil ist nicht nur das tolle Linienbild, sondern auch das nichts mehr tropfen kann.

(Anmerkung von der Redaktion: Nach den ersten Versuchen sah ich trotzdem aus wie ein Schweinchen im Dreck…..)

Es ist Magie in der Luft, wenn KK mit einem dicken Ast eine Linie mit atemberaubend zerbrechlich, zarter Schönheit auf Blatt zaubert.


Wie machen wir selbst eine zauberhafte Linie?


Klassisch wird die Linie eingesetzt um einen Bereich zu umrahmen.

Linien können aber viel mehr..
habe doch mal den Mut, die Linie völlig außerhalb jeglicher Begrenzung zu führen.    Teste es mit Stiftkapriolen!

Beach Street, Penang von Kiah Kiean Linie

Beach Street, Penang von Kiah Kiean

Wir setzen den Stift einfach anders ein, als in der relativ geraden und linearen Linie die die meisten von uns gewohnt sind. Bei der neuen Art des Zeichnens geht es darum, Strukturen, Bewegungen und unterschiedlichste Eindrücke mit dem Stift zu erzeugen .Von hart bis zart geht alles.


Am Anfang ist es gut die Stifthaltung zu verändern…


Ganz zum Anfang ist es sinnvoll die Stifthaltung zu ändern. Warum? Die Art wie wir normalerweise den Stift greifen, ist für winzige Bewegungen gemacht. Buchstaben sind maximal einen Zentimeter hoch, mehr kann die klassische Stifthaltung nicht, ohne das die Linie verkrampft ausschaut.

Du greifst den Stift weit hinten am Griff, dadurch wird der Stift zur Verlängerung des Arms. Die starre Kontrolle die man hat, wenn man den Stift ganz am Anfang greift ist weg, das ist am Anfang ein ganz komisches Gefühl.

Du wierst Dich mit dieser neuen Stifthaltung am Anfang ein wenig hilflos fühlen, deine Kontrolle scheint verschwunden zu sein. Aber keine Sorge, dieses dumme Gefühl verschwindet bald, wenn du es durchziehst, es lohnt sich. Du gewinnst eine enorme Freiheit und Weichheit im Strich.  Die Freiheit ist grenzenlos. Man kann Srichstärke  und -struktur fast Grenzenlos variieren.

Armenian Street von Kiah Kiean

Armenian Street von Kiah Kiean


Hier noch ein paar Tipps vom Meister:


Weiß heißt nicht Nichts!…

 

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Weniger ist mehr…

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Der kniffelige Teil ist das Ende zu finden…

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Kiah Kiean

Kiah Kiean

Damit möchte ich dann für Heute Schluss machen und Euch an den Kiah Kiean selbst verweisen…

Nichts hat mich in letzter Zeit so entzückt wie dein Strich KK. Die deutschsprachigen Urban Sketcher sagen: „Vielen lieben Dank nach Penang, denn KK hat uns seine Schulungsunterlagen zur Verfügung gestellt.“

Ein tolles Wochenende

wünscht Tine aus dem Herz der Kunst

…meldet euch auf jeden Fall in seinem Blog an es lohnt sich! dort findet ihr noch mehr wunderschönes von KK.

Kiah Kien’s Skizzenbuch

Kiah Kien’s Homepage

Ihr findet KK auf Facebook unter:

https://www.facebook.com/kiahkiean.chng/?fref=ts

Gemeinsam Zeichnen, gemeinsames Glück


Über das große Glück gemeinsam Kunst zu machen


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Ich bin kein Vereinstyp, ich denke gerne selbst, noch lieber tüftele ich neue Techniken aus, deshalb bin ich nach der Uni auch direkt in einem Forschungsinstitut gelandet.

Und trotzdem gehe ich, wie viele von Uns auch super gerne und regelmäßig zum gemeinsam Zeichnen mit netten Leuten. Warum also?

Die Antwort kurz und bündig: Weil es glücklich macht.

Jedoch verbirgt sich dahinter noch ein tieferes wissenschaftliches Phänomen.


Die Macht der Spiegelneuronen!


Dies ist die wissenschaftliche Grundlage meines Lehrprogrammes und deshalb habe ich in meinen Kursen oder im Privatunterricht haufenweise ausgebildete und wirklich erfolgreiche Künstler. Warum? Genauso wie ich nutzen sie die Macht der Spiegelneuronen.


So funktioniert es:


Ist Dir schon mal aufgefallen, dass Du gähnen musst, wenn ein anderer gähnt? Oder Du lächelst, weil ein Anderer lächelt?

Dann bist du auf etwas Tolles in deinem Gehirn gestoßen! Ausgelöst werden diese Reaktionen durch Nervenzellen, die man Spiegelneuronen nennt, die machen uns zu mitfühlenden und sozialen Wesen.

Aber warum schreibe ich so etwas in einem Kunstblog?  Weil es genau diese Neuronen sind die uns besser und glücklicher machen und dieser geniale Mechanismus funktioniert besonders gut in der Kunst!

Spiegelneuronen nicht nur dafür da, dass wir uns nicht gegenseitig die Köpfe einschlagen, sie sind genial um Wissen zu übertragen.


Lächle und die Welt lächelt zurück


Diese Weisheit vermittelt Dir der Dalai Lama und die großen Neurologen der Welt.

Was uns die neueste neurologische Forschung sagen kann, ist das es ganz genial ist gemeinsam zu zeichnen.

Die Neuronen sind ein Resonanzsystem, das Emotionen von einem Menschen zum anderen überträgt.

Oft kommen Künstler in mein Training bei denen ich das Gefühl habe sie sind viel besser als ich. Sie haben sich in ihrer Arbeit fest-gefressen, kommen nicht weiter oder machen immer wieder das Gleiche. Wie also soll ich diesen talentierten Menschen helfen? Ich benutze die Spiegelneuronen, ich signalisiere dein Problem ist echt nicht so schlimm. Ich signalisiere, Du bist toll. Ich übertrage meinen Optimismus…und wie von Zauberhand lösen sich Blockaden.

 

Ich schenke Ihnen meine Intuition und meine Wertschätzung, sein wir doch mal ehrlich das brauchen wir doch alle regelmäßig!

Diese Funktion des Gehirn sorgt dafür das Künstlergruppen oft viel stärker sind als Einzelpersonen.

 


Das zusammenarbeiten mit Anderen beschenkt Dich


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Zusammen ein schönes Motiv belagern macht Spass

Was bedeutet das für uns? Wissen über Zeichnen wird mühelos ohne nachdenken beim gemeinsam zeichnen übertragen. Es funktioniert nur dann gut, wenn du dich in gute Stimmung versetzen lässt.

Es ist Eigenverantwortung, wer nicht zurücklächelt der bekommt auch kein weiteres Lächeln.

Wenn du den Mut hast dich zu öffnen, dann strömt das Wissen so mühelos in dich hinein wie in deiner Kindheit.

Es gibt deshalb 2 Grundregeln: Komm mit dem festen Vorsatz dich zu amüsieren und wirf jeden Lehrer raus der versucht Dich zu demütigen!

Beim gemeinsam Zeichnen werden nicht nur Emotionen übertragen auch Motorik und Fachwissen.

Was ist Wisomotorik? Ich will euch nicht mit den genauen wissenschaftlichen Fakten langweilen, öffnen wir uns während wir gemeinsam in der Gruppe zeichnen, dann wird völlig mühelos das motorische Know-How vom einen auf den anderen übertragen.

Um dieses motorische Know-How selbst zu entdecken braucht man sonst Jahre!

Was heißt das in der Kunst? Wenn wir gemeinsam Spaß haben, dann sind wir beide hinterher besser. Es ist ein erhebend schönes Gefühl….

Manchmal merke ich wie mein Strich besser wird…ich merke wie mein Stift wie von der Muse geküsst über das Blatt flitzt und plötzlich klappt alles. Es ist wie bei der Befruchtung von Blüten, wir geben uns Blütenstaub von Hirn zu Hirn und das produziert Früchte.

Die Funktionsweise von Spiegelneuronen ist so stark, das gelähmte Menschen eine höhere Chance haben wieder gehen zu lernen, wenn man ihnen Videos von Leistungssportlern zeigt. Umso schöner wenn es uns nur hilft unseren Strich zu verbessern!

Der Neurologe Rizolatti hat diese Zellen 1995 im motorischen Zentrum des Gehirns gefunden deshalb wissen wir jetzt:

Vormachen und Mitmachen ist bei guter Stimmung die effektivste Lernmethode der Welt.  Machen ist das, was uns gut macht! Und gemeinsam multipliziert sich Wissen und Können.

 

Wenn wir uns jetzt also alle in Manchester zum gemeinsam zeichnen treffen, dabei viel Spaß haben und es uns gut gehen lassen, dann ist dies das effektivste Lernen der Welt.

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Falls du bei deiner Kunst mal feststeckst dann geh einfach mit anderen malen!

Die einfachste Methode ist natürlich in einen Kurs zu gehen

Im Laufe der Woche werde ich ein paar schöne Ergebnisse vom zusammen zeichnen zeigen

Der Blick ist das A und Ohhh!

Blick auf den Weinberg bei Stäfa skizze von Tine Klein[pinit count="horizontal" button_type="one" social_buttons="true"]

Es ist ein großer Teil des Vergnügens, einen Ort mit den Augen zu erobern, herumzustöbern und etwas Schönes zu finden …..


Arbeitsbienen mit Stift….


Wenn die Gruppe ankommt, sind viele Zeichner noch geistig in der Zwangsjacke der Arbeitswelt. Sie sturzen sich auf das Motiv als müssten sie in 10 Minuten noch 50 E-Mails beantworten. Im Stress arbeitet unser Gehirn idiotisch statisch und dies hat dramatische Auswirkungen auf die Qualität von Bildern:

Haus im Weinberg bei Stäfa

Der Parklatz einer kleinen Badi am Zürich-See ist unterhalb dieses Hauses…also steigt alles aus dem Auto und und stürzt sich mit Feuereifer ins Bild:

Mal durch schnaufen und die Füße ins Wasser stecken wäre sinnvoller gewesen…auch fürs Bild

80 Prozent der Zeichner haben ihr Bild aus diesem Blickwinkel gemalt und es wird niemals wirklich toll, weil es nicht das Charmante dieses Hauses zeigt. Wirklich traurig ist, dass das Motiv nur mit einer Minute Fußweg nach links und rechts wirklich atemberaubend schön wird.

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Ich hab doch keine Zeit!


Dieses Argument gilt nicht! Tatsache ist das jeder, der zur Ruhe kommt, viel zügiger und schöner malt, als wenn man anfängt und noch total im Stress ist.

Verwöhn Dich selbst und gebe Dir die 5 Minuten Zeit! Das musst Du dir wert sein.

Letztens ist es mir selbst passiert. Ich war viel zuspät, also hab ich mich sofort hingesetzt und angefangen. Als ich fertig war hab ich mich umgedreht und hab festgestellt das tolle Motiv die ganze Zeit hinter meinem Rücken verborgen war… Mit Hand heftig auf die Stirne klatsch…..


Wie finde ich den richtigen Blick?


Eine englische Freundin von mir sagt dazu: „Ich habe das Gefühl das Motiv packt mich!“ Bei mir ist es etwas anders:

Ich umkreise das Motiv wie ein Tiger seine Beute

Schau dir dein Motiv spielerisch an, das kann durchaus sehr spannend  Gut zu zeichnen heißt zum großen Teil gut zu sehen. Versuche die Blickwinkel möglichst stark zu variieren. Mach Dir einen Spaß daraus, selbst das ödeste Motiv hat einen spannenden Aspekt.

Welches Motiv und welcher Blick optimal sind hängt hängt auch schwer von der Stimmung des Tages ab.


Der Blick ist das A und das OHH!


Die einfachste Methode um ein Bild zum sprechen zu bringen, ist ein Blickwinkel der zeigt was Du an dem Motiv liebst.

An dem Beispiel oben sieht man wie schlimm es ist, wenn der Blickwinkel einfach nichts aussagt. Der erste Blickwinkel zeigt absolut nichts von der wundervollen Eigenart des Motives. Nicht die steile Klippe, nicht die wundervolle Seestraße und auch nicht den Wind über dem See…..der sanft nach meinen Haaren greift

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Wenn solche Arbeitsbienenzeichnungen entstehen….frag Dich:  Gibt der Blick  her, was ich fühle?….Zeit für einen kleinen Spaziergang!


Der suchende Blick


Lauf erst mal gemütlich rum und erkunde das Motiv, dabei kommst du runter und entdeckst viel Unerwartetes. Entscheide erst dann, was du wirklich zeichnen willst. Hast du einen Blickwinkel gefunden, dann schau noch einmal genau hin und frag Dich was dich an dem Motiv berührt. Nimm dir richtig Zeit herauszufinden was dich an dem Motiv „anmacht“ , 10 Minuten sind nicht übertrieben, das erspart dir viele Enttäuschungen.

Ich fühle mich klein? Dann gehe ich beim Zeichnen in die Hocke, aber suche dir einen Standort der im Gelände etwas tiefer liegt. (Ein Züricher Architekt wollte mich retten als ich vor seinem Büro auf der Straße lag…bei guten Perspektiven werde ich hemmungslos)

Mich interessiert ein bestimmtes Haus? Dann setze ich mich so, dass genau das Haus im goldenen Schnitt meiner Skizze sichtbar wird.

Mich interessiert die Perspektive? Dann suche ich Abstand zum Motiv, so dass man die Straße sieht oder ich einen 45 Grad Blick, denn der zeigt Tiefe.

Gefühl und die Intuition bleiben das Wichtigste… Es gibt so viele Strategien weil ein Bild  nicht durch den Stift entsteht sondern in deinem Kopf und deiner Seele


Lauschige Plätzchen sichern!


Der schnellste Weg zum guten Standort ist ein Rucksackstuhl; Maltasche und Stuhl in einem. Das ist für so manchen Zeichenausflug die perfekte Lösung. So kann man sich ohne Probleme den besten Standort sichern.

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Ein schönes regenfreies Wochenende wünscht Euch Tine aus dem Herz der Kunst.

Wenn es euch gefallen hat, dann teilt uns bitte, denn dies macht so einen Blog wie diesen möglich.

Noch etwas:

Das Herz der Kunst zieht nach Männedorf an den Zürichsee, es wird mein Herz höher schlagen lassen, wenn Künstler von dieser Seeseite sich bei mir melden! Das Herz-Atelier braucht neue Räume, kennt jemand Ateliers wo man sich zwischen Zürich und Rapperswill einmieten kann? Oder ein vielleicht ein leeres Geschäft?

Hier gehts zur Tine

Aufruf zum Unfug


Nehmen Sie ein Lächeln mit!


Ich habe Ulrike Martens durch den Herz-Blog kennen gelernt. Ulrike ist sofort mein Herz zugeflogen was uns verbindet ist der leicht anarchische Humor unserer Heimat. Was ich am meisten an Ulrike Martens schätze? Ihre Frechheit!

Kleine Frechheit, Unfug von Ulrike Martens

Kleine Frechheit von Ulrike Martens

Spätestens 30 Sekunden nach dem ersten Kontakt mit Ulrike musste ich herzhaft lachen… und zwar so deftig das ich fürchtete mir in die Hosen zu machen.

Ich freue mich, dass wir mal ein bisschen hinter Ulrikes Kulissen schauen dürfen. Kunst hat so viele Facetten, eine davon ist uns glücklich und entspannt zu machen. Also vergessen wir heute mal das krampfhafte Bestreben besser zu werden und nehmen ein Lächeln mit.

Lächeln

Nehmt ein Lächeln von Ulrike Martens mit


Ulrikes Gedanken


Ja, die Sache mit der Kunst – das ist eine ernsthafte Sache, ganz besonders die humoristische Kunst. Aber wenn man wie ich die Weltherrschaft der komischen Kunst anstrebt – kann man doch schon mal anfangen mit dem Lachen – oder?


Das was ich liebe will ich gut machen!


Selbstverständlich versuche ich besser zu arbeiten, eine Idee genauer zu fassen, meine Techniken weiter zu entwickeln und so was alles. Ich vermute, das machen alle Künstler so, das liegt vielleicht in der Natur der Dinge oder genauer im Wesen der Kreativität. Oder es liegt einfach daran, dass ich liebe, was ich tue. Was man liebt, will man schließlich auch gut machen. Also macht man es so oft es geht, man übt und mit Übung wird man besser.


Et gibt nix Gutet – Außer man tutet


Neben den Gedanken, die ich mir über Kreativitäts-Theorien und ihre praktische Anwendung mache (und zwar häufig und gerne), muss ich bei der Frage nach Inspiration an meine Mutter denken. Sie gab mir auf die Frage: „Mama, was soll ich zeichnen?“ früher den Rat:

„Ulrike, et gibt nix Gutet – ausser man tutet!“ (Bei wirklich wichtigen Angelegenheiten wurde nicht Hochdeutsch gesprochen, sondern Ruhri, besser bekannt als total, total verbotener Slang.)

Einerseits wusste ich in etwa, was sie meinte: ich sollte einfach mal anfangen. Andererseits häuften sich in meiner kindlichen Vorstellung Mengen von Figuren, die tuteten – mit einer Tute. Und zwar laut: Musiker, kleine Bands, Kapellen, Orchester, Big-Bands – die Fischer-Chöre der 80-er Jahre, voll bewaffnet mit Blech- und Holzblasinstrumenten. Und bei dem Krach sollte ich noch zeichnen können?! Na ja.


Sie zeichnet es bevor Sie weiß warum


Also was möchte ich euch gern zeigen? Vielleicht was Süßes?

Wahrer Unfug Wespenbecher

Was Süßes gefällig? von Ulrike Martens

Ich zeichne täglich in ein Skizzenbuch, meistens sind es Dinge, die ich merkwürdig finde noch bevor ich eigentlich weiß, warum. Zum Beispiel habe ich einen Erdbeerbecher bestellt, aber tatsächlich einen Erdbeer-Wespenbecher bekommen.


Zeichnen heißt das Leben speichern


Skizzenbücher sind für mich das Medium, in dem sich Ideen und Bilder anhäufen, bevor eine Idee „zündet“ und ich sie umsetzen möchte. In das Skizzenbuch zu zeichnen bedeutet viel mehr, als zu beobachten und abzuzeichnen.

Während man zeichnet, hört man auch etwas, z.B. die Umgebungsgeräusche: das Surren der Bienen, die Dame am Nachbartisch, die über die Angriffe der Killer-Wespen ärgert und ihren Gatten dafür verantwortlich macht, weil er um diese Uhrzeit unbedingt Eis essen gehen wollte. Man sieht aus dem Augenwinkel den Ober, der versucht das Eis abzuliefern bevor es geschmolzen ist und gleichzeitig die ältere Dame am anderen Nebentisch darin bestärkt zu glauben, dass Kupferstücke, die auf dem Tisch liegen, alle Wespen fernhalten. Ganz bestimmt, ja, das wirkt.

Diese Situation beim Eisessen ist komplex, witzig, hat viel Bewegung und Energie (auch in Form von Kalorien) und erfordert eine schnelle Arbeitsweise. Wenn man es etwas weniger prosaisch betrachtet könnte man auch sagen: Ich muss schnell zeichnen, denn mein Eis schmilzt.


Erklärt die Skizzenbücher zur Spielecke


Mein Tipp: Kauft euch ein Skizzenbuch und zwar ein Schönes.

Mit schön meine ich: kauft euch etwas, was ihr gerne anfasst, was gut in der Hand liegt, gut riecht, einen besonders ansprechenden Einband hat und Blätter, die beim Umblättern angenehme Geräusche machen. Erklärt dieses Buch zu eurer Spielecke, zu eurem privaten und vielleicht auch geheimen Ort, an dem ihr alles und ich meine wirklich alles! hinein zeichnen, kleckern, tropfen, schmieren, skribbeln, malen und schreiben könnt was euch in den Sinn kommt.

Eselsohr...Unfug macht kreativ Ulrike Martens

Eselsohr…Unfug macht kreativ von Ulrike Martens


Zeigen oder nicht Zeigen?


Fühlt euch nicht verpflichtet, es zu zeigen und gönnt euch das Vergnügen, ein kleines Geheimnis zu haben. Wenn ihr es gerne herzeigen möchtet – prima! Feedback von zeichnenden Kollegen ist oft hilfreich, um sich selbst „auf die Schliche“ zu kommen. Nette Komplimente von lieben Menschen sind auch schön, ob sie zeichnen – oder nicht.


Aufruf zum Unfug


Zu guter letzt: macht Unfug, Blödsinn, Quatsch, macht Eselsohren in die Seiten und zeichnet den Esel direkt daran. Das macht locker und man setzt sich nicht so unter Druck, etwas besonders gut machen zu müssen. Probiert doch mal aus, etwas ganz besonders schlecht zu zeichnen! Das ist gar nicht so einfach, ihr werdet sehen…

Piep

Liebe Tine, vielen Dank für die Anregung zum Blog-schreiben und deinen schönen Blog!

Ulrike


Was Tine besonders toll findet


Obwohl Ulrike Rechtshänder ist, hat Sie den Eisbecher mit Links gezeichnet, weil Sie die rechte Hand brauchte, um den Eislöffel zu halten…

Wir sind eine Zeichenfamilie deshalb macht es uns Spaß euch etwas weiterzugeben!

Hat es Euch gefallen? Dann helft mit zeigt hier Euren Unfug.. bitte teilt uns auf Facebook und anderen Netzwerken,damit auch die Anderen lachen dürfen!  So ist auch Ulrike zum Blog gekommen….

Liebe Grüße Tine und Ulrike

Hier geht´s zur Tine und hier zur Ulrike

 

Echte Emotion


Emotionen in Zeichnungen ausdrücken ist nicht einfach…


Der wichtigste Schritt vom Handwerk zur Kunst, ist die Fähigkeit Emotionen auszudrücken. Gerade die Zeichner, die auf dem Weg zum eigenen Stil sind, haben die schwere Aufgabe sich zu fragen „wer und was“ sie sind.

Eine gute Zeichnung machen ohne etwas von sich selbst Preis zugeben, ich glaube das geht nicht.

Ich konnte jahrelang nur unter starken Schmerzen gehen. Ich halte das Leben nicht für selbstverständlich und lasse es mir nicht einfach so zwischen den Händen durchrinnen. Ich halte es mit Voltaire:

Die wichtigste  Entscheidung die Du jemals fällst, ist die, gute Laune zu haben!    Voltaire

Deshalb sind meine Bilder oft so strahlend, ich will nicht, dass es banal und farblos ist. Es soll so sein, wie ich es innerlich erlebe. Doch es geht nicht darum leere Emotionen abzuspulen. Es geht darum was wir fühlen.


Licht ist das Handwerkszeug der Emotion


Ich möchte noch mal an das Thema von letzter Woche anschließen. Farben zum Strahlen zu bringen das hat nicht nur etwas damit zu tun ob es hübsch ist! Es geht darum, zu zeigen wie wir die Welt sehen. Meine Bilder strahlen, weil ich weiß das es im Leben großes Glück und abgrundtiefe Dunkelheit gibt. Was sollen Deine Bilder zeigen?

Venedig Tine Klein strahlende Farben

Venedig im Lichterglanz


Nur Bilder voller Emotion gehen unter die Haut


Wenige Handgriffe können die Emotionen eines Bildes total verändern. Hier zum Vergleich: Am Motiv der Venedig Silhouette wurde nichts verändert! Nur Hintergrund, Steg und Schiffe sind noch nicht abgedunkelt. Es entsteht eine völlig andere Stimmung, die Leuchtkraft der Kuppeln ist vollkommen verschwunden, obwohl sie exakt die gleiche Farbe haben wie oben. Venedig negativ Beispiel für fehlende Kontraste

Das ist nicht richtig oder falsch. Ich möchte euch nur klar machen, ihr seid die Regisseure und ihr macht die Stimmung und das Programm. Es ist besser mal etwas zu versauen als immer emotionslose oder absolut beliebiges Bilder zu malen.


Emotionen sind kein Standardprogramm!


Unechte Emotionen nerven! Es ist wie die 500 Folge einer Seifenoper, genauso nervt das 1000 gleich aussehende Venedigbild. Freude macht es, wenn es wirklich echt ist und unter die Haut geht. Es geht nicht darum klassische Routinen abzuspulen. Ehrlich ist gut!

Dortmunder U im dauer Regen

Dortmunder U

Ich finde es gut, wenn man die wahren Gefühle in den Strich einfließen lässt. Wer Urban Sketcher ist muss diesen Sommer leidensfähig sein…ich muss Dampf im Skizzenbuch ablassen. Ehrliche Meinungsäußerung muss sein, dies ist der passende Strich zu einer schlimmen Regen- Allergie.

Spielt mit euren Möglichkeiten.Wenn ihr euch nicht traut, dann denkt daran, ich würde begeistert lächeln, wenn ihr mal die Sau rauslast. Riskiert was! Und lasst die Stimmung eurer Bilder nicht zufällig entstehen.

Bis nächsten Freitag, ganz liebe Grüße

Tine

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Hier gehts zur Tine

Strahlende Farben


 Das Licht in Bildern anschalten


Manchmal begegnet man Menschen, die haben so ein tolles Lächeln, das vergisst man nie. Strahlende Farben sind so etwas wie das strahlendes Lächeln der Bilder, sie machen selbst schlichte Bilder eindrucksvoll.


Wieso zum Teufel strahlen die Farben so bei Dir?


Tine Klein Leuchtturm mit strahlendem Licht

 

Wo Licht ist, da ist Schatten. Goethe

Leuchturm ohne strahlendes Licht

Hier noch mal zum Vergleich: Am Motiv der des Leuchturms wurde nur wenig verändert! Alle Schatten wurden verstärkt. Der Turm und die blauen Flächen des Himmel wurden stark abgedunkelt.

Vergleicht mal die Bilder, das Licht scheint, weil ich rund um den Strahl abgedunkelt habe.

Selbst im weißen Strahl wurde mit grau und gelb abgedunkelt.

Ich mache das hoch professionell: ich benutze dafür das dreckige Wasser  :mrgreen:

Es ist fast schon philosophisch, ohne Schatten kann es kein Licht geben.  Das ist das ganze Geheimnis. Wenn du deinen Bildern Stimmung geben willst, dann musst du anfangen mit Helligkeit und Dunkelheit zu experimentieren, das kann manchmal ein Kampf sein und etwas fachliches Handwerkszeug brauchst du auch.

Wirkliches Licht bekommst du nur durch Dunkelheit!


Wunderwaffe Tonwert


Der Tonwert ist für den Zeichner so etwas wie eine Wunderwaffe, denn es ist die Steuerung des Lichtes. Der Tonwert ist das Baumaterial von Stimmung und Räumlichkeit eines Bildes.


Was ist ein Tonwert?


Tonwerte: Kann man nicht singen, sie geben die Lichtwerte einer Farbe an. Also einfach gesagt, geht es um heller und dunkler. Ein Tonwert heißt eine sichtbare Abstufung dunkler. Das hört sich leichter an als es ist! Tonwerte erkennen ist extrem schwer. Unser Gehirn verbindet Helligkeit mit bestimmten Farben. Wir glauben zum Beispiel Gelb sei immer hell.


Was tun, wenn es einfach nicht strahlt?


Das ist das Ausgangsbild, wenn ihr mal vergleicht, das Licht scheint weil alles andere abgedunkelt wurde. Du kannst  ganz langsam Tonwert für Tonwert abzudunkeln und zwar in der Nähe der Farbe die strahlen soll. Das Gehirn muss begreifen, diese Farbe ist strahlend hell, das geht am Besten, wenn du ihm eine dunklere Farbe zum Vergleich gibst. Dabei ist es sinnvoll sich langsam an die passende Helligkeit einer Farbe heranzutasten.

Tipp: Papierschnipsel helfen. Es lohnt sich Papierschnipsel  in hell, mittel und dunkel zu benutzen. Wenn du Diese ins Bild legst siehst du was passiert wenn du Farben abdunkelst.

strahlendes Licht Material für LeuchturmDas Helle hab ich teilweise mit dem Messer ausgekratzt und zusätzlich noch die weiße Tusche von Rohrer und Klinger verwendet. Abgedunkelt habe ich mit 2 blauen Tinten und im Lichtschein habe ich mit 2 gelben Tinten von Herbin verdunkelt.

Am poetischsten sagt es ein Japanisches Sprichwort:

Unter der Laterne ist es am Dunkelsten

Also trau Dich! Mut zur Dunkelheit. Ich hoffe ich konnte euch ein wenig helfen und wünsche euch ein tolles Wochenende

Bis nächsten Freitag, ganz liebe Grüße

Tine

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hier gehts zur Tine

 

Menschen zeichnen


ZEICHNUNGEN LEBEN SCHENKEN


Oft zeichnen wir in unserem Skizzenbuch die Landschaft oder die Gebäude, jedoch Bilder werden viel unvergesslicher, wenn das normale Alltagsleben in ihnen zu sehen ist. Der Betrachter kann sich mit der Szene viel einfacher identifizieren, er nimmt am Leben teil.


Wie empfindet ihr die Zeichnung? Mit und ohne Menschen?


Tine Klein Gasse in Barcelona ohne Menschen

Die schnelle Skizze ist OK. Sie hat ein Bildzentrum und man freut sich über die Abendsonne, doch die Stadt ist Tod. Sieh mal was aus dem Bild durch durch Menschen geworden ist:Tine Klein Gasse in Barcelona mit Menschen

Wir alle kennen die Situation, wir haben etwas Schönes gezeichnet und die letzte Kleinigkeit ruiniert alles. Diese Erfahrung lässt uns davor zurückschrecken, Menschen in unsere Bilder zu zeichnen.

Deine Zeichnungen werden niemals herzergreifend, wenn du sie nicht belebst!


Jetzt die gute Nachricht, Menschen zeichnen kann einfach sein!


Wenn Du noch unsicher bist und mit Menschen in deinen Zeichnungen startest, dann beginne so einfach wie möglich. Starte mit Silhouetten und lasse am besten alle Details weg, wir sind es gewohnt Menschen in der Entfernung nicht so genau wahrzunehmen. Ihre Silhouetten sind oft durch Taschen oder Kleidungsstücke verzerrt, deshalb akzeptiert unser Gehirn auch sehr ungenaue Darstellungen, also versuch es, es ist gar nicht so schwer.


Simple Proportionen reichen


  • Ober und Unterkörper sind gleich groß
  • Arme sehen wir oft als schlichte Dreiecke
  • Ober- und Unterarme, sowie Ober. und Unterschenkel sind gleich lang (Maßeinheit Kopf+Hals)
  • Wenn Du noch unsicher bist und mit Menschen in deinen Zeichnungen startest, dann beginne so einfach wie möglich.
  • Starte mit Silhouetten und lasse am besten alle Details weg.

Tipp : RÜBLI-METHODE


Kannst du Möhrchen zeichnen, kannst du Menschen zeichnen!

Simpler geht’s nicht!So einfach lassen sich Menschen zeichnen. Die Möhrchen-Methode. Einfach ein Rübchen malen, Dreiecksarm dran und ein Köpfchen. Erstaunlicher Weise sieht dies oft schon wirklich gut aus. Tipp: solch abstrahierte Zeichnungen passen nicht in zu Detailreiche Zeichnungen .

 

Wenn du jetzt noch mal in das obere Bild schaust auch da hab ich nur Möhrchen mit Ärmchen gemalt.

Rübli Methode

Der wichtigste Tipp beim Zeichnen lernen ist halte es simpel konzentriere dich auf das Wesentliche.


Achtung! Es gibt noch eine kleine Stolperfalle


Ich gebe schon lange Zeichenunterricht und ich merke am Anfang haben die meisten Malschüler noch gar kein Gefühl dafür, wohin und wie groß ein Mensch in einem Bild sein darf.  Schau dir an wo deine Figur im Bild ist, dort zeigen Dir bei normaler Perspektive alle Türen oder Fenster  wie groß deine Figuren sein dürfen.

Tipp: der Kopf muss durch die Tür

P.s. man merkt das Fussballweltmeisterschaft ist, grins…jetzt gebe ich schon Tipps im „Fußballerdeutsch“ : Das Runde muss ins Eckige

Den nächsten Artikel zum Menschen Zeichnen findet ihr hier: Einfach Menschlich: https://blog-herz-der-kunst.ch/ 

Ich wünscht euch ein wundervolles Wochenende und hoffte ich hab Euch mal wieder etwas geholfen.

Aber ihr könnt auch mir helfen, dies ist eine Plattform für alle die das Zeichnen lieben.

Bitte gebt mir auch eure Tipps auf damit sie Anderen weiterhelfen. Für den Blog ist es wichtig das ihr ihn teilt, denn nur so kann  dieses Plattform für das Zeichnen existieren.

Ganz Liebe Grüße

Tine

Hier noch ein wichtiger Leserbeitrag:

Ich vergaß den wichtigen 3ten Evolutionszweig des Menschen! Erst Ulrike Martens machte mich auf diesen gravierenden wissenschaftlichen Fehler aufmerksam. Hier noch ein besonders schicker Karotten-Mensch in Vichy Karo: Ulrike schickte dieses gestochen scharfe Beweisphoto mit:

Karotten Ulrike Martens

Liebe Ulrike danke für die Lachfalte! Hier geht´s zur Ulrike

Ganz Herzliche Grüße

von Tine aus dem Herz der Kunst

Tine Klein|www.herz-der-kunst.ch|

Zeichnen im prallen Leben


Mitten im Leben


Das Zeichnen vor dem Bildschirm lässt uns seelisch verarmen und  man sieht leider oft wenig mit Leben gefüllte Bilder. Ein Foto kann niemals diese Fülle von Eindrücken vermitteln, die das wirkliche Leben bereitstellt. Zugegeben, fotografieren hat enorme Vorteile, denn das Motiv hält auf dem Foto still.


Geh raus und lass Dich mitreißen!


Der erste Schock der uns im echten Leben ereilt ist, dass kein Motiv still hält!
Ich kann mich an das erste Mal erinnern als ich wirklich draußen malte.
Ich habe mich gefühlt wie eine Katze, alles hat mich ablenkt, wenn ich einen Schwanz gehabt hätte dann hätte ich nervös mit ihm geschlagen.

Der beste Tipp sich von der plötzlichen Vielfalt nicht erschlagen lassen, das Einfachste ist sich auf  ein Motiv zu stürzen und alles Andere zu ignorieren.


Gaffer: im Zentrum des Interesses


Wenn man sich gar nicht sicher ist, ob eine Zeichnung gut wird, dann sind Gaffer eine Last. Ich hatte am Anfang das Gefühl meine Zeichnungen sind ein Verkehrsunfall und alle glotzen weil meine Zeichnung so schrecklich ist.

Wer nicht zum Mittelpunkt des öffentlichen Interesses werden möchte sollte sich einer alten Katzentaktik bedienen: ein Plätzchen suchen an dem man selbst gut sieht aber nicht wahrgenommen wird.


Rechne mit Fehlschlägen!


Im Atelier male ich ein Ölbild so lange bis es perfekt ist. Im echten Leben erscheint ein Motiv und es rennt wieder weg! Vergiss geplante Perfektion, zugunsten der Lebensfreude.

Tipp: Sei gnädig mit Dir selbst. Ich zeichne so etwas immer hinten ins Skizzenbuch, damit man vorne meine nicht sofort über lauter üble Bilder stolpert. Der Zwang das alles Perfekt sein muss hat bei draußen Zeichen-Sessions nichts zu suchen. Paradoxer Weise sind deshalb alle meine mitreißenden Zeichnungen hinten im Skizzenbuch !


Apropos mitreißende Bilder


Mitreißende Bilder entstehen dadurch, dass man den Schwung der Situation mitnimmt.

Der beste Tipp: nicht nachdenken. Einfach Anfangen, entspannt und zügig Arbeiten, kritzel wie beim telefonieren.  Nicht über Fehler ärgern, denn das stoppt Dich, und schon ist das Motiv weggelaufen

Tine Klein Straßenmusiker live gezeichnet in Barcelona

Perfektion erreicht man auf der Straße selten, dafür füllen sich die Bilder  mit Leben und Seele.


Jetzt noch ein paar handfeste fachlicheTipps zum zeichnen von beweglichen Motiven:


➡ Strategie eins: male zuerst die Dinge vor denen du Angst hast, zum Beispiel bewegende Menschen, dann versaut es nicht den Rest des Bildes.

➡ Male gestisch: Gestisch malen ist als wenn du mich auf der Straße triffst und mir von der tollen Zirkungsvorführung letzte Woche erzählst. Du malst begeistert den Salto Mortale mit den Händen in der Luft. Wenn du das genauso auf dem Blatt malst wirst du alle begeistern, denn die Stimmung springt durch die Geste über (dazu folgt noch ein Artikel)

➡ Beschränke dich auf die Stimmung, so dass es auf die exakte Wiedergabe nicht ankommt. Wenn man ein Erlebnis darstellt, dann ist wichtig womit man auf Anhieb sieht was los war. Bei einer Band die Musik und nicht die Wand dahinter.

➡ Verschmelze die Zappelnden
Benutze mehrere Motive um darauf eines zu erstellen. Wenn zum Beispiel Menschen an dir vorbei strömen zu zeichnest du beim ersten Kopf und Schultern Schulter, beim zweiten den Rumpf und beim Dritten die Beine.
Am Strand schaut die Frau zuerst nach links, ich Male etwas Anderes schaut mein Motiv wieder nach links geht es weiter.
Steht jemand auf und geht weg, dann suche ich mir jemand anders in ähnlicher Pose.

 

Viel Spaß!

Welche Strategien kennt ihr? Helft mir diesen Blog so hilfreich wie möglich zumachen. Dafür brauche ich eurer Fachwissen.

Maike Josupeit schrieb: Klasse Film, sensationell, die Band und Deine Zeichnungen dazu! Ich finde die Umrisse am wichtigsten, wenn mir Personen auf der Straße begegnen, erkenne ich das Typische daran, und ich achte auf die Negativformen z.B. an den Beinen, wenn sich das Motiv bewegt. Kennst Du David Rankin, der hat auch tolle Tips zu bewegten Motiven.

Tine: Danke Maike werde ich mir sofort anschauen!

Mari SaKi schrieb: Ich finde auch, scribbeln geht da ganz gut und macht die Hand und Hirn locker. 😉 Und weg vom „richtig“ oder „wahrhaftig“ – unerschrocken zusammensetzen, was einem vor das Auge kommt. Und Menschen muss man auch nicht wiedererkennen können…
Das habe ich auch mal mit Landschaft gemacht während einer Zugfahrt – habe immer gezeichnet, was ich grad im Zugfenster gesehen habe, über eine längere Strecke, und war schlussendlich erstaunt, dass ein typisches Bild der Landschaft dabei herauskam, auch wenn es genau diesen Ausschnitt in Wirklichkeit nicht gab… 🙂

Tine: besonders wichtig finde ich den Hinweis das nicht so genau zeichnen muss, mann braucht die Identität ja nicht zu erkennen, Danke MariKommentar:

Joachim H. schrieb: Toller Blog. Hier noch die Ideen die ich kenne:
– Im Zug halten die Leute ruhig. (Ich bin Pendler)
– Ich übe Leute zeichnen im Cafe oder im Biergarten. Das sind dann reine Studien ohne das eine „richtige“ Zeichnung entstehet. Sitzende bewegen sich nicht so viel wie stehende.
– Schnell zeichnen üben.
– Erst malen, dann zeichnen. Die Grundform wird mit dem Pinsel angelegt, nur wo nötig werden noch Linien ergänzt. Das gibt lebendige Skizzen und geht schnell.

Tine: Danke Joachimgestische malen mit dem Pinsel hilft mir auch sehr, dazu wird demnächst ein Artikel erscheinen.

Sven Brauer schrieb: Noch ein Tipp für die; zähle mich dazu, die Gaffer nicht vertragen- setzt Euch an eine Wand oder Mauer und stellt den Rucksack oder die Tasche direkt vor Euch. So schafft Ihr Distanz und ein Schranke vor Euch.

Tine: Das finde ich sehr hilfreich, am Anfang konnten massive Gaffer dafür sorgen, dass mir alles misslang. Danke Sven

Monika Hoffmann schrieb: Liebe Tine, ich freue mich jeden Freitag auf deinen Blog. Toll! Ich habe leider schon ganz oft Frust draußen gehabt und bin dann wieder Heim um zu Zeichnen. Das ist aber so schade. Deine Bilder von draußen sind so lebendig. Es motiviert mich gerade wieder raus zu gehen 😉

Ich nehme derzeit nach draußen nur mein „schlechtestes“ Skizzenbuch mit. Das macht es mir einfach wieder loszulegen. Sollte mir eine Seite gar nicht gefallen, übermale ich die Seite oder meistens nur Teile davon dann zuhause mit so was wie Gesso für Wasserfarbe und kann weiter darin zeichnen und malen. Oder ich klebe dann auch irgend etwas drüber, was mich an den Ort erinnert – Anfahrtswege, Visitenkarten, Prospektausschnitte. Oder es entsteht darauf eine Collage. Das Gefühl ein „undo – redo“ jederzeit später machen zu können gibt mir vor Ort viel mehr Freiheit beim Skizzieren.

Tine: lächelt herzlichoh Gott teures Material macht mich auch immer total nervös redo-undo tolles Stichwort! Sehr hilfreich, Ich mache immer Kollagen aus Urlaubs- oder Alltagsandenken damit ich mir meine Unfähigkeit nicht jedesmal anschauen muss XD

Julia Saur schrieb; Der Vorteil, wenn wir Bewegung einfangen ist, dass es keine Gelegenheit für Überflüssiges drum herum gibt. Wir konzentrieren uns auf das, was im Moment spannend für uns war. Das darf auch eine Kombination aus mehreren Bewegungen sein. So typisch kann kein Foto den Moment einfangen.

Bina Placzek-Theisen schrieb: Bewegliche Motive 😀…………….ich habe damals mit meinen Kindern angefangen vor fast 30 Jahren. Meine beiden Jungs sind nur ein Jahr auseinander und mit einer kreativen Intelligenz ausgestattet. Deshalb war es mir nicht möglich, sie auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen, ansonsten mußte ich das mit stunden manchmal tagelangem Wiederherstellen der natürlichen Ordnung büßen. Also nahm ich mir Block und Stift und zeichnete, zum Glück reichte wenigstens meine Anwesenheit aus, um die Verwirklichung ihrer besten Ideen zu verhindern. Aber da war echt Frust angesagt, man kann sich vielleicht vorstellen, wie quirlig die beiden waren. Aufgeben gildet nicht, sagte ich mir und biß mich durch. Ich wurde allmählich richtig schnell und schaffte es das Typische mit festzuhalten, aber fragt nicht wie hoch der Papierstapel war, den ich bis dahin verkritzelt habe. Als ich später mein Studium wiederaufnahm und mit Skizzenbüchern anfing, half mir diese Vorübung sehr. – wenn ich die Skizzen von meinen Jungs wiederfinde, zeige ich Euch ein paar davon – .

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