Top oder Flop: Tonwerte entscheiden, ob ein Bild wunderbar wird.

„Für Schwarz-Weiß-Denker hört die Welt dort auf, wo sie bunt zu werden beginnt“,

hat der österreichische Dichter Ernst Ferstl einmal gesagt. Doch in der Malerei sieht es anders aus. Wir Menschen sind von Natur aus auf Farben fixiert – vermutlich, weil sie uns so viel über unsere Umwelt verraten. Farben zeigen uns, ob ein Lebensmittel reif, giftig oder verdorben ist, und sind daher ein entscheidender Faktor für unser Überleben.

Diese Fixierung auf Farbe kann jedoch beim Malen zu Problemen führen. Wer hat sich nicht schon einmal über ein Bild geärgert, das trotz schöner Farben irgendwie langweilig wirkte? Oft liegt das daran, dass die Tonwerte, also die Helligkeit und Dunkelheit einer Farbe, nicht richtig eingeschätzt wurden. Wenn die Tonwerte falsch sind, wirken Bilder flach und unausgewogen, auch wenn man es nicht sofort benennen kann.

Warum ist das Thema so wichtig in der Malerei?

Tonwerte sind das Rückgrat jedes Bildes. Sie sind die verschiedenen Schattierungen von hell bis dunkel, die du in einem Bild siehst. Stell dir ein Schwarz-Weiß-Foto vor – es gibt nicht nur reines Weiß und tiefes Schwarz, sondern eine ganze Reihe von Grautönen dazwischen.

Diese Abstufungen sind die Tonwerte.

Warum ist das so wichtig? Stell dir vor, ein Bild wäre farbig, aber alle Farben hätten dieselbe Helligkeit. Es würde flach und langweilig wirken wie ein schlecht gezeichnetes Comic. Erst durch die Abweichungen zwischen hell und dunkel wird ein Bild lebendig. Tonwerte helfen uns, die dreidimensionale Welt auf einer zweidimensionalen Fläche darzustellen. Ohne sie könnten wir keine Formen richtig erkennen, keine Stimmung einfangen und keine Atmosphäre schaffen.

Warum fällt es uns so schwer, Tonwerte richtig einzuschätzen?

Hier kommt ein wenig Wissenschaft ins Spiel. Unser Auge ist ein kleines Wunderwerk, aber es hat auch seine Tücken. Wir haben zwei Arten von Sehzellen in unseren Augen: die Zapfen und die Stäbchen. Die Zapfen sind für das Farbensehen verantwortlich, während die Stäbchen in der Dämmerung und bei schwachem Licht arbeiten. Sie sind es, die uns helfen, Tonwerte zu sehen.

Das Problem: Unsere Augen und unser Gehirn sind darauf programmiert, sich mehr auf Farben als auf Tonwerte zu konzentrieren. Wir sind einfach nicht daran gewöhnt, auf Tonwerte zu achten. Unser Gehirn möchte immer die Farben analysieren, weil sie uns helfen, die Welt um uns herum zu erkennen und zu verstehen. Normalerweise sehen wir die Tonwerte unbemerkt im Hintergrund. Doch wenn du malst, musst du lernen, diese farbliche Vorliebe beiseitezulegen und stattdessen die Tonwerte zu sehen.

Was bedeuten Tonwerte für das Malen?

Tonwerte zu verstehen und richtig einzusetzen, ist wie eine geheime Superkraft für Künstlerinnen und Künstler. Wenn du die Tonwerte in einem Bild richtig erfasst, kannst du realistischere, stimmungsvollere und ausdrucksstärkere Werke schaffen. Aber – und das ist ein großes „Aber“ – es ist oft schwierig, das in die Praxis umzusetzen. Du siehst eine rosige Rose, und dein Gehirn schreit: „Rot!“. Du tauchst den Pinsel in die Farbe und malst ein mittleres Rot. Doch in der Rose verbergen sich viele andere Farben und Tonwerte, die du übersiehst. Das Rot ist quasi ein Vorurteil!

Wir neigen zur visuellen Vereinfachung. Anstatt die Extreme von Licht und Schatten genau zu reproduzieren, wählen viele Menschen mittlere Tonwerte – nach dem Motto: „Passt schon!“ Doch „Passt schon“ produziert viele Fehler. Menschen malen mittlere Tonwerte, weil sie Angst vor Extremen haben, die ein Bild schnell ruinieren können. Und dann kommt hinzu, dass Farben, die auf dem Papier zuerst gut aussehen, nach dem Trocknen viel heller wirken. Das Resultat: Ein blasses, ausdrucksloses Bild.

Farbe und ihre Tücken:

  • Gelb wird oft als heller wahrgenommen, als es tatsächlich ist. Selbst wenn Gelb einen ähnlichen Tonwert wie andere Farben hat, erscheint es aufgrund seiner hohen Leuchtkraft heller.
  • Blau wird oft als dunkler eingeschätzt, als es in Wirklichkeit ist. Blaue Töne neigen dazu, visuell zurückzutreten und können daher dunkler erscheinen, als sie sind.
  • Rot wird oft als dunkler oder intensiver wahrgenommen, besonders im Vergleich zu Gelb und Orange. Rot zieht unsere Aufmerksamkeit auf sich, doch seine Leuchtkraft entfaltet sich erst in dunkler Umgebung.
  • Grün kann sowohl heller als auch dunkler wirken, abhängig von den benachbarten Farben. Auch hier gibt es viele Vorurteile, Tannengrün ist nicht immer dunkel und Türkis ist nicht hell, weil es strahlt.

 

Tonwerte erkennen und üben:

Keine Sorge, das ist nichts, was du nicht lernen kannst! Es braucht nur ein wenig Übung und Geduld.

Viele Ratgeber empfehlen Schwarz-Weiß-Übungen, doch das allein ist nicht genug. Es hilft zwar bei der Planung deines Bildes, aber du lernst dadurch nicht, Farbe in ihrem richtigen Tonwert einzuschätzen.

Ein Schwarz-Weiß-Foto deines Bildes kann dir aber trotzdem zeigen, wie du die Farben einschätzt und wie sie tatsächlich vom Tonwert her wirken.

Mir gelingt die Einschätzung von Tonwerten meistens recht gut, und meine Bilder sehen oft aus, als wären sie in Schwarz-Weiß gemalt. Doch mir passieren dennoch klassische Fehler beim Einschätzen von Tonwerten.

Bauschänzli Zürich Aquarell Tutorial Tonwerte

Bauschänzli Zürich

Beispielsweise habe ich einmal mit einem sandfarbenen Himmel begonnen. Da mein Auge keinen Vergleichsmaßstab hatte, schätzte ich die gelbe Farbe etwas heller ein, als sie tatsächlich war. Dadurch entstanden oben links im Himmel zwei dunkle Flecken, weil ich nicht glaubte, dass mein Gelb so dunkel ist.

Tonwerte Aquarell Tine Klein Bauschänzli Zürich

 

Ein weiterer Fehler entstand, als ich Indigo – eine Farbe, die fast schwarz wirkt – viel dunkler einschätzte als das grünbraune Wasser. Das Wasser hätte heller sein sollen, doch der Indigo-Schatten unter der Brücke ist viel heller als das Wasser in der Mitte des Bildes. Dies ist ein klassischer Übertragungsfehler entsteht, weil man denkt, Türkis und Gebrannter Siena seien viel heller als das „schwarze“ Indigo. Im Schwarz-Weiß Schnappschuss sieht man dies deutlich.

Fazit:

Schau dir deine Bilder in Schwarz-Weiß an: Ein Foto deines Bildes sollte aussehen wie eine meisterhafte Kohlezeichnung.

 

Mache ein Schwarz-Weiß Fotos deiner Bilder. Analysiere, wo du zu dunkel oder zu hell bist, und lerne daraus. Auch wenn es schwierig ist. Sei besonders vorsichtig bei Gelbtönen, denn sie können viel dunkler sein, als du wahrnimmst. Jeder von uns hat Vorurteile im Kopf, die man nur loswird, indem man sich die Tonwerte sichtbar macht. Ein einfaches Handy zeigt dir schnell, was du gemalt hast – viele Modelle haben eine Funktion für Schwarz-Weiß-Fotografie. Hier siehst du sofort, wo deine Fehler liegen.  Zeige deinem Gehirn, was es falsch bewertet, und du wirst lernen, Tonwerte meisterhaft wiederzugeben.

Tonwerte sind das Herz und die Seele deiner Malerei. Sie bringen Licht und Schatten in deine Werke, verleihen ihnen Tiefe und Leben. Auch wenn es nicht immer leicht ist, sie richtig zu erkennen und einzusetzen, wird Übung und Geduld dich dorthin bringen, wo du hinmöchtest. Das nächste Mal, wenn du mit deinem Skizzenbuch arbeitest, denk daran, nicht nur die Farben zu sehen, sondern auch die Töne dazwischen. Denn genau dort, in diesen Schattierungen, liegt die Magie der Kunst.

Liebe Grüße aus Basel Tine

Liebe Leserinnen und Leser,

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Weiterlesen bei Tine:

https://blog.herz-der-kunst.ch/tipps-uns-trick-fuer-dunkle-farben/

Tipps uns Trick für dunkle Farben!

Baumwollaquarellpapier – 2 preiswerte im Test

Für meinen nächsten Kurs brauche ich Baumwollaquarellpapier– aber nicht irgendeins, sondern das richtige, damit meine Schüler die besten Voraussetzungen haben, um wirklich zu lernen. Lernen bedeutet nämlich auch, Fehler zu machen und diese Fehler mit offenen Armen zu empfangen. Fehler gehören zum Lernen wie der Name an der Haustür. Wer Fehler umarmen kann, wird auch große Fortschritte machen!

Wer noch nie einen Fehler gemacht hat, hat noch nie was ausprobiert. Einstein

Doch wenn es ums Malen auf Baumwollaquarellpapier geht, kann das ziemlich teuer werden.

Baumwollaquarellpapier -Ist gut immer teuer?

Meistens leider ja. Denn Baumwollaquarellpapier ist ja kein Massenprodukt wie Druckerpapier.

Und wer bisher nur auf heiß gepressten Industriepapieren gearbeitet hat, erlebt bei der Umstellung auf hochwertiges Baumwollpapier womöglich sein blaues Wunder.

Das Verhalten des Papiers ist völlig anders, und plötzlich scheint nichts mehr so zu funktionieren, wie man es gewohnt ist.

Auch wenn das neue, hochwertige Papier „wunderbar“ sein soll, hat man erst mal das Gefühl, dass gar nichts klappt.

Natürlich stellt sich dann die Frage: Warum überhaupt umsteigen, wenn man doch nur Bilder verdirbt und frustriert ist?

Die Antwort ist jedoch glasklar:

Viele Techniken lassen sich nur auf Baumwollpapier erlernen.

Es lohnt sich also unbedingt, sich mit Baumwollaquarellpapier auseinanderzusetzen.

Wer weiß, wie man auf verschiedenen Papieren malt, erleichtert sich das Leben ungemein. Denn je nach Papier verhält sich das Malen anders, und dieses Wissen hilft, künstlerische Darstellungen leichter und gezielter umzusetzen.

Da ich natürlich weiß, dass meine Schüler noch üben müssen, werden sie nicht gleich jedes Bild perfekt hinbekommen. Deshalb habe ich damit begonnen, preiswerte Baumwollpapiere zu testen – damit niemand Unsummen für das falsche Papier ausgeben muss.

Ich möchte meine Erfahrungen gerne mit euch teilen, denn damit lässt sich nicht nur Geld sparen, sondern auch viel Frust vermeiden.

Beim Testen der Papiere gehe ich sehr persönlich vor, denn Malen ist etwas sehr Individuelles. Jeder hat seinen eigenen Stil und seine eigenen Vorlieben. Mein Ziel ist es, die Papiere so genau wie möglich zu beschreiben, damit du herausfinden kannst, ob ein bestimmtes Papier für dich geeignet ist.

Heute habe ich zwei Papiere im Test:

  1. Baohong Artist Watercolor Paper (grüne Version) Academy watercolor paper Pad
  2. Hahnemühle Expression

Achtung alle Beobachtungen sind nicht allgemeingültig, wie ein Papier reagiert liegt immer am Malstil des Malers!

Das eine Papier 24 x 30 das andere 26 x 38 beide Blöcke haben ca. 15 Franken/Euro gekostet.

Beide Papiere sind zu
100 % Baumwolle,
Säure frei,
kalt gepresst,
und haben 300 g
CHF

 

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Kunstmaterialaufbewahrung – Eine zauberhafte Box macht’s möglich

Krempelalarm!

Kunstmaterialaufbewahrung ist nicht einfach!

Kunstmaterialaufbewahrung ist pures Chaos! Wenn du so bist wie ich, stapelt sich bei dir das Kunstmaterial zu einem Berg, der aussieht wie ein Miniatur-Vulkan kurz vor dem Ausbruch. Mein persönliches System? Chaos, das einfach nur besser organisiert ist als die sogenannte Ordnung.

Ich habe unzählige Boxen und Kisten für meine Farben, Pinsel und Stifte. Du kennst das bestimmt auch: Diese Kisten sind mal mehr, mal weniger praktisch. Aber auf dem Schreibtisch stapeln sie sich nur und wenn ich unterwegs bin, wird das Ganze wirklich nervig.

Kisten-Chaos: Der tägliche Kampf mit der Unordnung

Das Verpacken des Kunstmaterials in kleine Boxen klingt erst mal gut, aber in der Realität ist es weit entfernt von perfekt. Alles hat seine eigene Form: Pinsel sind empfindlich, Farbnäpfchen winzig, Tuben oft dreckig. Man findet nie die optimale Box, in die alles perfekt hineinpasst.

Es gibt immer etwas, das einfach nicht so recht in die Kiste will.

Beim Malen will ich vor allem eins: Ordnung.

Ich möchte nicht in der Farbe herumpanschen und dabei nach den richtigen Pinseln suchen müssen. Aber das ständige Herumwühlen in diesen Boxen und Kisten nervt einfach.

Es stört meinen kreativen Fluss, und von Konzentration beim Malen kann keine Rede mehr sein.

Der Traum von der perfekten Box

Mein Traum? Nur eine Kiste!

Eine, die ich einfach zuklappen kann und in der alles ordentlich und sauber bleibt, ohne dass meine Pinsel Schaden nehmen.

Klingt wie eine Utopie, oder? Vor allem, wenn ich dann auch noch unterwegs male.

Mein Rucksack war bisher immer vollgestopft mit allem Möglichen, aber das, was ich gerade suchte, fand ich natürlich nicht.

Ich will nicht mit einem winzigen Farbkasten oder schlechten Pinseln in den Urlaub fahren.

Ich möchte mein bestes Material dabei haben, ohne dass es wie ein unlösbares Puzzle wirkt.

Lange Zeit dachte ich, so eine Box gibt es einfach nicht.

Doch dann… Frosch geküsst und Prinzen gefunden! Ähhh Fisch geküsst, um genauer zu sein!

Der Prinz der Boxen für Kunstmaterialaufbewahrung kommt aus dem Angelbedarf

Kaum zu glauben, aber die Angler haben das Problem längst gelöst. Ja, genau, die mit ihren Ködern und Haken! Angler schleppen auch viele kleine Teile mit sich herum, die sie sicher und trocken aufbewahren müssen. Und, na ja, wer will schon, dass der Geruch von Fischködern in den Rucksack oder das Auto übergeht? Genauso wenig, wie wir Maler wollen, dass sich feuchte Farbe sich auf dem Autositz ausbreitet.

Die Lösung sind die wasser- und luftdichten Köderboxen der Angler. Sie sind nicht nur robust, sondern auch perfekt für unser Kunstmaterial.

Köderboxen im Detail: Der kleine Helfer für Urban Sketching

Unter dieser Hand und dem Skizzenbuch befindet sich eine kleine Box:

Kunstmaterialaufbewahrung

Für meine Handtasche und Urban Sketching habe ich eine kleine Köderbox entdeckt, die exakt die Größe meines Skizzenbuchs hat. Sie ist leicht, aber bietet trotzdem genug Platz für all das Material, das ich unterwegs brauche: Füller, Bleistifte, Radiergummi, Anspitzer, Aquarellstifte, ein kleiner Farbkasten, Pinsel – und das alles in einer handlichen Box!

Das Beste daran? Sie hat ein Stecksystem, das ich individuell anpassen kann.

Kunstmaterialaufbewahrung leicht gemacht

Am Anfang ist es zwar etwas wie Puzzeln, aber sobald man die richtige Ordnung gefunden hat, wackelt und klappert nichts mehr. Die Box ist durchsichtig, sodass ich immer auf den ersten Blick sehe, was drin ist, und der Deckel dient praktischerweise als Mischpalette für Farben.

Die große Variante: Der heilige Gral für Aquarellisten – Kunstmaterialaufbewahrung für Aquarell ist besonders schwer!

Wenn ich mehr Material brauche, etwa für größere Projekte, ist die A4-Köderbox der heilige Gral der Kunstmaterialaufbewahrung.

Diese Box ist wirklich magisch, denn sie fasst alles, was man für die Erstellung von Kunstwerken braucht: Farbtuben, Pinsel, Stifte, Radiergummis, Sprühflaschen, Papierklemmen – und noch mehr.

Und schau mal, wie man das im Urlaub oder in der Natur aufbauen kann!

Ordnung überall, denn alles ist drin und hat seinen Platz.

Hier passt alles hinein, selbst exzentrisches Material, das sonst nirgendwo seinen Platz findet.

Der Nachteil? Man neigt leicht dazu, die Box zu überladen.

Ich habe das Gefühl, dass ich meinen gesamten Schreibtisch in diese Box packen könnte, und trotzdem bliebe Platz für mehr.

Sie ist ideal, um das Material auch auf Reisen sicher und ordentlich zu verstauen.

Wenn man aber mehr Material braucht, dann werden die Kisten so richtig spannend!

Ein paar Tipps zur optimalen Nutzung der Köderboxen

Zwei Dinge solltest du allerdings beachten: Erstens, überfülle die Box nicht!

Auch wenn es verlockend ist, alles Mögliche mitzunehmen, kann die Box schnell schwer werden, was auf längeren Strecken unangenehm wird.

Zweitens, markiere dir die Oberseite der Box, damit du sicherstellen kannst, dass die Pinselspitzen nicht geknickt werden.

Wenn du die Box richtig herum transportierst, sind deine Pinsel besser geschützt als in einer herkömmlichen Pinselrolle.

Kunstmaterialaufbewahrung -Boxen für jede Gelegenheit

Für Abenteuerlustige gibt es sogar wasser- und luftdichte Versionen dieser Boxen, was sie perfekt für Flugreisen oder Abenteuer in der Natur macht. Ich habe meine Köderboxen im Angelbedarf bei Decathlon gefunden – die Firma heißt Caperlan. Und keine Sorge, das ist keine Schleichwerbung, ich werde dafür nicht bezahlt. Ich möchte einfach nur diese geniale Lösung mit euch teilen, weil sie mein Künstlerleben wirklich verändert hat.

Warum ich so begeistert bin

Egal, ob du viel unterwegs bist oder einfach Ordnung auf deinem Schreibtisch schaffst: Diese Boxen sind wirklich eine kleine Revolution.

Sie bringen Ruhe in das Chaos und helfen dir, dich voll auf das Wesentliche zu konzentrieren – das Malen.

Mit diesen Boxen hast du immer alles griffbereit, und das auch noch in einem kompakten, gut organisierten Format. Für mich war es der ultimative Durchbruch in Sachen Kunstmaterialaufbewahrung.

 

Liebe Grüße und danke fürs Lesen!

EUR

 

Weiterlesen bei Tine:

Achtsamkeit mit Skizzenbuch!

 

4o

Bäume malen zauberhaftes Grün im Aquarell!

Hallo Ihr Lieben,

heute habe ich etwas ganz Besonderes für euch! Neben dem Blogpost gibt es diesmal ein kleines Video, in dem ich euch zeige, wie man Bäume malt. Auch wenn die Videos kurz sind, steckt jede Menge Arbeit dahinter.

Deshalb habe ich eine kleine Bitte: Das Video wird am Sonntagmorgen gegen 9:00 Uhr auf Instagram veröffentlicht, und daher kann ich es euch hier noch nicht verlinken. Ich würde mich riesig freuen, wenn ihr auf meinen Instagram-Account schaut und das Video mit allen teilt, die ebenfalls gerne malen. Da ich selten Videos mache, braucht es eure Unterstützung, damit es nicht untergeht.

Also, es liegt in eurer Hand—ich zähle auf euch! Los geht’s!

Los gehts! Bäume sind vielfältig!

Bäume zu malen ist eine wichtige Fähigkeit für eindrucksvolle Skizzen und Aquarelle.

Ob in einer Stadt- oder Naturkulisse, Bäume und Grünflächen sind fast immer Teil des Motivs.

Grund genug, sich diesem Thema intensiv zu widmen.

Kennt ihr den Spruch: „Weniger ist mehr“? Dieser Leitsatz ist nicht nur in der Kunst und Architektur bedeutend, sondern kann auch eure Malereien retten. Besonders beim Malen von Bäumen und Vegetation gilt:

Weniger ist oft mehr!

 

Grünzeug und Bäume malen – Weniger ist mehr!

 Wer brillant Bäume malen möchte, ist mit diesem Sprichwort auf der richtigen Spur.

Der Blick ins Klassenzimmer:

Was Bilder am häufigsten verdirbt, ist, sich in den Strukturen eines Baumes zu verlieren. Man schaut sich einen Baum oder Vegetation an und versucht, jedes Detail festzuhalten.

Das führt oft dazu, dass man genervt wird und anfängt zu kritzeln.

Ich habe Schüler gesehen, die beim Vegetation malen so genervt waren, dass sie in regelrechte Kragen geplatzt ist.

Ich habe Schüler gesehen, die beim Vegetation-Malen so frustriert waren, dass sie fast den Stift durchs Blatt gestochen hätten.

Hilfloser Aktivismus zerstört mehr als es hilft! Denn das Problem liegt darin, das ein Baum vollkommen anders gemalt wird, wenn er Hauptmotiv ist. Ist ein Baum teil der Landschaft oder der Kulisse spielen uns unsere Augen einen Streich.

Baume malen als Teil der Umgebung.

 

Der Mensch kann mit seinem Auge nicht so fokussieren wie mit einer Kamera.

Die merkwürdige Folge ist, dass ein Baum nicht ins Bild passt, wenn wir ihn so malen, als würden wir ihn direkt ansehen. Denn wenn wir uns eine Stadt anschauen, fokussiert unser Auge auf die Stadt, während die Hintergrundvegetation unscharf wahrgenommen wird.

Im Bild liegt der Fokus auf dem Turm, und die Bäume verschwimmen zu grünen Klecksen.

Der Fehler vieler Maler ist, dass sie die Bäume zu detailliert und fokussiert darstellen.

Sind Bäume und Vegetation jedoch nur Hintergrundmotive, ist die richtige Methode, um sie zu malen, eine lockere, leichte und verwaschene Darstellung.

Man deutet die Vegetation dabei nur leicht unscharf an.

Tipp: Bei Nebenmotiven reicht das Andeuten grüner Grundformen. Die Technik: feucht!

Bäume malen im Bildzentrum:

Je näher ein Baum deiner Blickrichtung ist, desto schärfer werden Bäume gemalt.

Je genauer wir einen Baum ansehen, desto schärfer wird er gemalt.

Das ist logisch, denn im Bildzentrum ist unser Auge am aktivsten. Hier braucht der Baum mehr Form, aber auch hier genügen oft einfache Grundformen.

Die Vorgehensweise: Zuerst beobachtet man die Form der Baumkrone und gibt sie vereinfacht wieder.

Die Grundform reicht meist aus, um dem Betrachter die Baumart erkennen zu lassen.

Auch hier gilt: Zu viele Details können das Landschaftsmotiv zerstören.

Zusammenfassung: Je näher der Baum am Bildzentrum ist, desto schärfer wird er gemalt, aber es genügen Grundform und wenig Detail. Die Formel: Kronenform plus Stamm reicht!

Baume ein wunderschönes Hauptmotiv:

Tine Klein Aquarell Tutorial Bäume Malen

Auch wenn Bäume nur ein Teil des Motivs sind, spielen sie oft eine entscheidende Rolle für die Stimmung.

Hier gilt: Da die Bäume nun ein wichtiger Bestandteil des Bildes sind, werden sie mit Licht und Schatten ausgearbeitet. Beachte dabei, dass der Baum umso schärfer und intensiver gemalt wird, je näher er an das Holzhaus heranrückt.

Beim Bäume malen sind die ersten Schritte zur Konkretisierung die Schatten unter den Ästen!

Die Formel „Kronenform plus Stamm“ wird also durch die Form der Äste erweitert.

Schau dir unten den Link zum Thema „Bäume malen im Herbst“ an, dort wird diese Vorgehensweise genau erklärt.

Das Ziel dieser Methode ist es, die Grundform des Baumes präzise herauszuarbeiten.

 

Bäume malen, die schönen Details:

Bäume malen mit schönen Details: Grundsätzlich geht es beim Bäume malen immer um die Form der Krone.

Doch was ist mit den schönen Details?

Nur selten, wenn ein Baum alleine steht, können diese gezeigt werden. Sobald er in ein Motiv integriert wird, gilt das Gesetz der begrenzten Formenanzahl.

Das bedeutet, dass unser Kopf ab einer bestimmten Anzahl von kleinen Formen überfordert ist. Wenn man schöne Details wie Blätter oder Äste zeigen möchte, beschränkt man sich auf einige Anschauungsbeispiele.

So habe ich bei meinen Pinien ein paar Striche verwendet, um zu zeigen, dass sie stachelig sind. Doch die Grundform der Baumkrone und die passende Farbe bleiben entscheidend.

Besonders markante Details, wie die roten Stämme der Pinien, sollte man ruhig übertreiben—das macht eure Skizzen und Aquarelle einprägsam und besonders!

Kleine Details sind zu schön, um sie wegzulassen, aber „Weniger ist mehr“ bleibt das Motto.

Übertreibt Grundformen, typische Farben und besondere Details ein wenig, um eure Werke unvergesslich zu machen.

Liebe Grüße,
Tine

P.S.: Museen werden öffentlich gefördert, doch Autoren erhalten oft nur geringe Honorare für Kunstbücher, was das Schreiben zu einem Minusgeschäft macht. Wenn ihr also über euer Hobby in

Liebe Grüße Tine

Museen werden öffentlich gefördert, auch wenn es wundert Autoren bekommen für Kunstbücher so wenig Honorar das es ein Minus geschäft ist sie zu schreiben. Möchtest du also über dein Hobby mit Qualität lesen, dann denke ans spenden.

CHF

Weiterlesen bei Tine:

https://blog.herz-der-kunst.ch/baeume-malen-hingucker-im-herbst/

 

Bäume malen! Hingucker im Herbst.

 

 

 

 

Entwickele deinen Malstil!

Ein lockerer Malstil – das klingt so einfach, oder?

Für viele Menschen, die Malen lernen, heißt Malstil, Schönheit, Ordnung und Sauberkeit.

Dagegen ist nichts zu sagen, wenn es passt! Immer wieder wird uns eingetrichtert, wie wichtig Ordnung ist. Alles muss sauber und ordentlich sein!

Doch mal ehrlich, fühlst du die Welt wirklich so? Ist sie für dich alles geordnet und geplant?

Für viele von uns wirkt die Welt doch eher chaotisch, ein endloser Tanz, bei dem die Schritte oft ungeplant und die Melodie ständig wechselt. Jeder Tag bringt neue Rhythmen mit sich, die uns herausfordern, mitzuschwingen, selbst wenn wir manchmal stolpern.

So fühlt sich für mich Malen an! Wie ist es bei Dir?

Ein Motiv und nie entspricht es meinen Ansprüchen! Liegt das am Malstil?

Mein heutiges Beispielbild ist das für mich schönste Haus in Barcelona. Seit Jahren ist es jedoch mit einer riesigen Plastikplane verhangen, und davor tobt das Chaos einer riesigen Straßenbaustelle. Seit acht Jahren warte ich nun darauf, dieses großartige Haus in aller Schönheit und Seelenruhe malen zu können. Doch ist die Welt nicht so, wie sie ist? Muss Impressionismus wirklich so aussehen wie zwischen 1860 und 1920?

Wie verbogen ist mein Malstil, wenn ich die Welt nicht so zeigen kann, wie sie ist?

 

Tine Klein, Aquarell Barcelona Tutorial Malstil im Aquarell

Vielleicht sollten wir uns fragen, ob der heutige Impressionismus nicht ebenso das Chaos, die Unvollkommenheit und die ständige Veränderung widerspiegeln sollte, die unsere Zeit prägen. Warum also nicht die Hektik und Unordnung der Baustelle in das Bild einfließen lassen?

Es geht doch darum, die Welt so zu zeigen, wie wir sie empfinden – lebendig, unvorhersehbar und voller Bewegung.

Malen macht ruhig, aber muss der Malstil ruhig sein?

Ich selbst sehe mich als glücklichen Menschen, aber auch ich verliere ab und zu den Takt. Die Momente wirbeln um mich herum, und wenn ich male, versuche ich, all das festzuhalten. Aber warum sollte ich das ordentlich tun, wenn ich die Welt gar nicht als ordentlich empfinde? Oft habe ich das Gefühl, dass alles aus allen Richtungen auf mich einstürzt. Nimm zum Beispiel diese Straßenkreuzung, die ich seit Jahren versuche zu malen. Ständig ist dort Baustelle, alles ist im Chaos. Wie soll man da ein perfektes, aufgeräumtes Bild schaffen?

Wenn ich wild Skizziere, sieht man, was ich fühle!

Tine Klein BCN Laetana, Blog zum Malstil im Aquarell.

Und trotzdem genieße ich das Malen der chaotischen Umgebung, denn dabei werde ich ruhig, mein Kopf ist klar, und ich genieße die Welt, ob sie chaotisch ist oder nicht! Wenn ich ein Bild male, das meiner Weltsicht entsprechen soll, dann ist das Letzte, woran ich denke, Ordnung. Wenn ich an meinen Malstil denke, darf dann Ordnung das prägenste Element sein?

Ich spüre das Chaos in mir, diese innere Stimme der Veränderung, die mir zuflüstert, dass nichts wirklich fest ist, dass selbst die sichersten Pläne durch den kleinsten Windstoß hinweggefegt werden können.

Tine Klein BCN Laetana, Blog zum Malstil im Aquarell.

Ordnung und Chaos prägen den Malstil

In einer Welt, die ständig in Bewegung ist, sehne ich mich natürlich auch nach Ordnung, nach einem klaren Weg.

Und den finde ich natürlich auch! In meinem Kopf!

Malen ordnet meine unruhigen Gefühle. Wenn ich dem Bild Ordnung und Sauberkeit aufzwinge, dann habe ich das Gefühl, ich verbiege meine Beobachtung.

Logischerweise verändert sich der Malstil mit der Sichtweise der Person. Wenn ich mich also zu einem ordentlichen Malstil zwinge, dann passt dies zu meiner Erziehung, aber nicht zu meiner Beobachtung.

Das Leben ist ein weites Meer, und die Wellen können uns jederzeit in neue Richtungen treiben.

Und genau das will ich in meinen Bildern zeigen: das Chaos, das mich umgibt und durchströmt. Ich denke, dass der Impressionismus heute vielleicht einfach schneller ist, weil so viel in so kurzer Zeit passiert. Ich versuche, das Chaos nicht als Feind zu sehen, sondern als Lehrmeister.

Ein berühmter Schweizer Maler sagte einmal: „Chaos und Ordnungssinn treiben ein Bild voran.“

In diesem Sinne mische ich Farben, überlappe Formen und lasse Neues auf Altem entstehen.

Vielleicht ist es am Ende gar nicht das Chaos, das uns beunruhigt, sondern unsere Sehnsucht nach einer klaren Linie inmitten dieses bunten Wirrwarrs.  Auch wenn man ein wenig veränderungsmüde ist: Ich versuche, mich nicht mehr vom Chaos aus der Bahn werfen zu lassen. Dinge übereinander und ineinander zu malen, könnte vielleicht sogar eine Philosophie der Zeit sein. So vieles passiert gleichzeitig nebeneinander und in rascher Abfolge. Warum also sollten meine Bilder aussehen, als hätten wir gerade eine Bombendrohung hinter uns wäre die Stadt evakuiert worden, leer und leblos.

Das Malen sollte uns Freiheit bringen, oder bist du ein Farbdrucker?

Durch die Veränderung meines Stils versuche ich, eine gewisse Wahrhaftigkeit in meine Bilder zu bringen, eine Wahrhaftigkeit, die mir fehlt, wenn ich etwas nur ordentlich abzeichne.

Was bedeutet das für deinen Malstil?

Wie könntest du deine Bilder verbessern? Vielleicht solltest du dich mal einen Moment zurücklehnen, bevor du malst und darüber nachdenken, wie du Dinge wirklich wahrnimmst.

Ist saubere Ordnung das, was dein Bild bestimmen sollte, oder gibt es andere Charaktereigenschaften, die deine Sicht prägen?

Letztlich steckt in all dem die uralte Frage des Künstlers:

Wer bin ich? Und was habe ich zu sagen?

Wenn du mit deinen Bildern unzufrieden bist, dann experimentiere damit, was du in ihnen zulässt.

Den Weg zu deiner ureigenen Komposition kann ich dir leider nicht beschreiben, das ist ein langsamer Selbstfindungsprozess, der eng mit deiner eigenen Natur verknüpft ist.

Aber ich kann dich dazu ermutigen, darauf zu hören, wie du bist, wie du siehst, und es zu akzeptieren.

Weltsichten sind unterschiedlich! Dies ist kein Plädoyer gegen ordentliche Bilder!

Ein Malstil entsteht aus dem Wesen des Malers:

Ich kann dir erklären, warum meine Bilder so aussehen, wie sie aussehen.

Wenn ich etwas Chaotisches und Provokatives entdecke und es nicht festhalten kann, dann halte ich es in wilden und dynamischen Pinselstrichen fest.

Schöne Dinge begeistern mich, also zeige ich sie oft etwas überspitzt.

Die Welt empfinde ich als absolut vielschichtig, und daher lasse ich in meinen Bildern viele verschiedene Techniken, Schichten und Farben zu.

Meine Art zu reagieren ist kein Fehler! Lasse deine Emotionen mit dem Pinsel zu, denn dies entwickelt deinen Malstil!

 

Was brauchst DU? Wer bist DU?

Finde es, das ist der Weg des Malers…ein Leben lang.

Hier mein Tipp: Schau dir ein Motiv in aller Ruhe an. Setz dich auf eine Parkbank, genieße die Szene, trink dabei etwas Schönes. Dann hol dein Skizzenbuch heraus und zeichne die Szene, ohne hinzusehen. Das ist die Essenz dessen, was du gesehen hast – und das muss ins Bild! Alles andere beruht auf deiner Sicht der Dinge.

Kämpfe darum, die Welt so zu zeigen, wie du sie siehst!

Skizziere frei ohne nachzudenken, denn dann zeigt sich deine Persönlichkeit!

Liebe Grüße Tine

Liebe Leserinnen und Leser,

im deutschsprachigen Raum ist es für Autorinnen und Autoren leider kaum möglich, mit dem Schreiben über unser gemeinsames Hobby Geld zu verdienen. Der Markt ist einfach zu klein, um davon leben zu können.

Möchtest du weiterhin spannende Inhalte in deiner Muttersprache lesen? Dann unterstütze uns mit einer Spende, damit wir auch in Zukunft Artikel und Geschichten auf Deutsch veröffentlichen können.

Vielen Dank für deine Unterstützung!

 

Was ist eigentlich Impressionismus?

https://www.lumas.de/mag/impressionismus/?srsltid=AfmBOopi1Idsp_IDZrFY_ZsyS9SFiSv9qMG09GdO3objvelx6zM3D3lV

Lernen von unseren Vorgängen wichtige Tipps von Paul Klee!

https://blog.herz-der-kunst.ch/malen-lernen-mit-paul-klee/

 

Aquarellregeln und andere Märchen!

Böse Mädchen brechen die Regeln!

Meine Oma war eine schlaue Frau! Sie sagte:

„Wenn du ein Problem nicht lösen kannst, liegt es daran, dass du dich an zu viele Regeln hältst!“

Das fanden meine Eltern nicht lustig, als ich meinen Künstler-Vater traf, sagte er:

„Ich lehre dich die Regeln, die wirken, bis du schlau genug bist!“

Da wusste ich, das ist ein Starker!

Aquarellmalerei ist eine wunderbare Welt voller Möglichkeiten, und ja, es gibt so einige Regeln und Mythen, die sich hartnäckig halten. Wahrscheinlich weil sich viele unsichere Menschen daran klammern! Aber seien wir ehrlich: Manchmal lohnt es sich, diese Regeln ein bisschen zu biegen oder sogar zu brechen! Lass uns mal locker über ein paar dieser „No-Gos“ plaudern und schauen, wie viel Wahrheit wirklich dahintersteckt.

Aquarellregeln, die man gerne bricht. Deckende Farben – ein No-Go?

Na ja, nicht unbedingt! Klar, deckende Farben sind in der Aquarellmalerei eher unüblich, aber wenn du sie geschickt einsetzt, können sie wahre Wunder wirken. Lavendel oder Royalblau, die dank ihres Weißanteils deckend sind, haben es in sich! Fast jeder Aquarellist hat sie mittlerweile in seiner Farbpalette. Ich liebe Royalblau für den Himmel. Mit viel Wasser wird die Farbe transparent, aber als Basis ist sie schön deckend. Zum Mischen würde ich sie eher nicht verwenden, außer du möchtest einen weichen Grauton erzeugen.

Royalblau ist dafür perfekt – es macht Grau richtig schön und gefällig…

was wahrscheinlich der Grund ist, warum es so viele bekannte Aquarellisten verwenden.

Damit hätten wir schon mal zwei Mythen widerlegt: „Man benutzt kein Weiß“ und „Man benutzt keine deckenden Farben“. Pustekuchen!

Auf meinen Bildern siehst du weiße Reflexe, meistens lasse ich das weiße Papier dafür frei. Aber mal ehrlich, kleine Patzer passieren. Kannst du an den Dachkanten erkennen, welche Lichtreflexe gemalt sind und welche ausgespart? Wahrscheinlich nicht!

Also ja, Weiß aus der Tube ist absolut okay, wenn man es einsetzt wie Salz.

Schwarz ist tabu?
Einige Aquarellregeln sind sehr sinnvoll, doch trotz dessen: Jein. Ich gebe zu, großflächig eingesetzt und in Mischungen kann Schwarz tatsächlich die Farben dreckig wirken lassen. Aber wenn du Schwarz gezielt und in kleinen Mengen einsetzt, kann es ein echter Gamechanger sein. Der Trick ist es nicht zu vermischen, keinen Dreck zu produzieren. Und hast du schon mal von Alvaro Castagnet gehört? Der Typ setzt seine Schatten mit einem transparenten Grauschwarz, dass er „Grey Fresco“ nennt. Der Clou:

Die Untergrundfarbe scheint noch durch, was für einen genialen Effekt sorgt!

„Man darf das Papier nicht verletzen!“

Tine Klein Aquarell Neuchatel. Urban Sketching Tutorial zum Sinn und Unsinn von Aquarellregeln!

Eine der ersten Lektionen, die ich beim Aquarell gelernt habe, war:

„Du darfst das Papier nicht verletzen!“

Klingt erst mal vernünftig, oder? Das bedeutet, nicht mit dem Pinsel auf dem Papier herumzurubbeln, bis es krisselig wird. Ja, der Gedanke ist gut und richtig, denn wenn du das Papier malträtierst, kann die Farbe ungleichmäßig einziehen und fleckig werden.

Manchmal ist es sogar richtig cool, das Papier „zu verletzen“.

Aquarellregeln sind so lange richtig, bis man durch einen Verstoß tolle Ergebnisse erzielt. Damit kannst du nämlich tolle grafische Strukturen in deine Bilder zaubern. Ein kleines Ritzen hier und da, und du hast feine Linien, die perfekt zum farbigen Untergrund passen, weil die Pigmente schön ins Papier einsickern. Schau dir mal die beiden rechten Häuser und die Baumstämme in meinem Bild an – die feinen Linien sind genau durch solche Techniken entstanden.

Aquarell ist unforgiving – Im Aquarell kann man nichts verändern?

Totaler Quatsch!

Natürlich sagt man, dass Aquarelle ihre Spontanität und Frische verlieren, wenn man sie nachbearbeitet. Und ja, da ist was Wahres dran. Aber es gibt auch eine Menge Techniken, mit denen du nachträglich eingreifen kannst, ohne das Bild zu ruinieren.

Schau dir meine Segelboote an – die sind nicht gemalt, sondern aus der Farbe herausgewischt, so kann man Details herausarbeiten, ohne die typische Leichtigkeit des Aquarells zu verlieren.

Naturhaarpinsel vs. Synthetikpinsel

Früher schwor man auf Marderhaarpinsel – und die sind auch heute noch super, keine Frage.

Aber die Zeiten ändern sich, und mit ihnen die Pinseltechnik. Naturhaarpinsel fassen enorm viel Wasser, was auf kleinen Formaten zu einer kleinen Katastrophe werden kann. Besonders wenn du Details malen möchtest, kann ein guter Naturhaarpinsel schwierig sein. Die Spitze ist oft zu weich und unkontrollierbar, was zu unschönen Wasserflecken und beim feuchten Pinsel zu Wasserflecken führen kann.

Hier kommen moderne Synthetikpinsel ins Spiel! Die haben sich in den letzten Jahren massiv verbessert. Sie fassen mittlerweile mehr Wasser, sind flexibler und dabei viel kontrollierbarer. Für Reiseskizzen zum Beispiel benutze ich oft nur einen einzigen Synthetikpinsel – er ist einfach praktischer und liefert super Ergebnisse.

Das siehst du auch hier im Bild.

Aquarellregeln – Wenn man den Hintergrund verstanden hat, darf man sie brechen:

Stell dir vor, du stehst an einer roten Ampel, aber die Straße ist gesperrt. Würdest du da wirklich warten? Wahrscheinlich nicht! Genau so ist es beim Malen: Glaub nicht blind an die ganzen Märchen, die man dir erzählt. Frag warum!

Sei mit mir Ronja Räubertochter und werfe Regeln über Bord!

Aquarellregeln sind kein Selbstzweck, sondern nur eine Hilfe, um Fehlerquellen auszuschalten. In diesem Bild habe ich so einige Regeln einfach über Bord geworfen. Zuerst habe ich Neuchatel gemalt und erst danach den Himmel. Die Fenster? Die habe ich direkt in die noch feuchte Farbe gekratzt. Die Boote? Herausgewischt, ganz locker. Und alles mit nur einem großen Pinsel. Schande über mein Haupt, ich habe Weiß benutzt.

Wenn du die Regeln einmal wirklich verstanden hast, dann macht dich das Brechen der Regeln richtig glücklich und frei – das gibt deiner Kreativität den Raum, den sie verdient!

Was lernen wir daraus? Alle Aquarellregeln und Mythen haben irgendwo einen wahren Kern. Aber hey, wer sagt, dass man sie nicht brechen darf? Wer neugierig ist und Neues ausprobiert, der findet oft Lösungen, die das Leben (und die Kunst!) einfacher und spannender machen.

Also breche die Regeln, werde zum Aquarell Gangster, aber mit Verstand!

Liebe Grüße ins Wochenende

Tine P.S.: Ich habe die Workshops neu veröffentlicht.

https://blog.herz-der-kunst.ch/aktuelle-kurse/

Unten gibt es noch Links zu Regelbrechern!

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Aquarellregeln brechen leicht gemacht:

Hier werfen Künstler Aquarellregeln mit genuss über Bord!

Castagnet Schwarz und transparenz : https://www.instagram.com/p/CrslBUzh2e2/ 

Folly erst dunkel dann hell: https://www.instagram.com/reel/C94OwHJNTRq/

JF Arnaud zauberhaftes Wasser durch weiß aus der Tube: https://www.instagram.com/p/C5xi4_DNQAJ/

Ein blog über weißes Papier:

https://blog.herz-der-kunst.ch/weisses-papier-schuetzen/

Weißes Papier schützen!

 

Vom Motiv zum Bild! Gewinne Ausdrucksstärke

Vom Motiv zum Bild

Nicht jedes schöne Motiv ergibt automatisch ein gutes Bild.

Oftmals ist die Realität zu komplex, um sie direkt in einem Bild festzuhalten. Wie lässt sich die Realität so umsetzen, dass ein stimmiges Bild entsteht?

Eine klare Vorstellung gewinnen!

Um eine komplexe Szene im Bild zu vereinfachen, ist es wichtig, mit einer klaren Vorstellung zu beginnen. Bevor ich überhaupt anfange zu malen, möchte ich genau wissen, was ich mit meinem Bild ausdrücken und erreichen will.

Heute zeige ich das an einem industriellen Motiv.

Bei industriellen Motiven ist dies besonders wichtig, denn ihre Vielfalt oder Monotonie können ein Bild erdrücken. Industrielle Motive benötigen, vielleicht mehr als andere, eine klare Vision!

Was will ich mit diesem Bild sagen?

Wenn man genau weiß, was man malen möchte, hilft einem das ungemein. Inwiefern? Diese Vision dient mir als Leitfaden für alle kreativen Entscheidungen, die ich treffe, auch wenn es darum geht, die Szene zu vereinfachen.

Ob geplant oder spontan – jede Entscheidung zur Vereinfachung sollte immer mit der ursprünglichen Idee übereinstimmen.

So arbeiten alle Entscheidungen harmonisch zusammen, um am Ende ein stimmiges Bild zu schaffen.

In dieser Location gab es viele Motive, die ein Bild wert gewesen wären. Wenn ich versuche, all diese Motivanteile ungeordnet in einem Bild unterzubringen, entsteht Chaos.

Vom Motiv zum Bild – das bedeutet Vereinfachen

Manche denken, Vereinfachung bedeute lediglich, Details wegzulassen. Natürlich spielt das eine Rolle, aber es gibt noch viele andere Möglichkeiten, eine Szene stimmig zu gestalten.

Wie entscheide ich, was zu tun ist, um ein gutes Bild zu erzeugen?

Vom Motiv zum Bild – Schritt für Schritt

Schauen wir uns ein Beispiel an: Hier am Kraftwerk gibt es viel zu sehen. Der Rhein strömt auf das Kraftwerk zu, die Turbinen summen, ein Polizeiboot liegt im Wasser. Es gibt Hafenkräne und Baukräne. Die Staumauer ist von einer verwirrenden Metallkonstruktion gekrönt, und die vielen Metallpfeiler werfen Schatten. Es gibt viele Hochhäuser und viel Landschaft.

Kurz gesagt, die Szene erschlägt dich! So kann ich das nicht malen, sonst bräuchte ich 20 Quadratmeter Papier.

Mein erster Tipp: Was dich anzieht, ist wichtig!

Mein Auge wird zum Hafen und den Kränen gezogen wie magisch, im Foto kaum zu sehen, in Realität absolut dominant!

Ein Ziel formulieren

Zuerst muss eine Idee in Worte gefasst werden.

Hier ist es der Mensch und wilde Natur.

Um ein stimmiges Bild zu malen, muss ich nun entscheiden, was ich betone, was ich weglasse und was ich weniger intensiv darstelle.

Die Kernfrage lautet:

Welche Elemente werde ich beibehalten, welche weglassen und welche abschwächen?

Zuerst formuliere ich, was mich fasziniert: das enge Nebeneinander von wilder Natur, Wasser, Industrie und menschlicher Aktivität.

Vom Motiv zum Bild : Mit Bedacht weglassen

Zuerst beschneide ich die Szene, damit sie meiner Idee entspricht. Hafenanlagen, Kraftwerk und Staumauer passen nicht gleichberechtigt auf ein Bild.

Beim Beschneiden eines Motivs sollte man dessen Identität wahren. Mich faszinieren das Kraftwerk, der Kai und die Kräne. Von der Staumauer bleiben nur die Schatten, weil es sonst einfach zu viel wird.

Das Bild muss fassen was du siehst und fühlst, aber nicht alles was auf ein Foto passt!

 

Die Staumauer wird schweren Herzens geopfert, damit ich die Geschichte von Industrie und Natur erzählen kann.

Andeuten ist oft besser als weglassen:

Viele Dinge, die man zeigen will, sollte man nur andeuten. In Kaiseraugst gibt es viele sehr hohe Häuser, und doch ist die Natur am Wasser zauberhaft.

Die Hochhäuser wirken im Dunst, als seien sie Teil der Landschaft, also male ich sie so.

Ich trage die erste Farbschicht mit einem sehr großen Pinsel auf. Da ich große, breite Pinselstriche gemacht und die Anzahl der Striche auf ein Minimum beschränkt habe, war dieser Schritt in wenigen Minuten erledigt.

Der große Pinsel hindert mich daran, mich in den Details zu verlieren.

Dann habe ich die Hochhäuser mit wenigen Pinselstrichen angedeutet, sodass sie mit den Hügeln der Landschaft verschmelzen. Oft male ich bei Dingen, die nicht Teil der Bildaussage sind, nur den Schatten. Dafür kneife ich die Augen zusammen und male dann nur sanft das Dunkle.

Wer nur Schatten zeigt, malt keinen Schnickschnack.

Auf diese Weise wird es leicht, kleine, unnötige Details wegzulassen.

Vom Motiv zum Bild – den Inhalt stärken:

Alles, was zur Bildaussage gehört, wird gestärkt

Um den Kontrast zwischen Menschenhand und Natur zu zeigen, male ich die Natur weich und in vielen vitalen Grüntönen.

Das Kraftwerk und die Kräne male ich in leuchtenden Rottönen – das zeigt, dass diese Elemente zusammengehören und unterstreicht die Kraft der Menschenhand. Das stärkt meine Bildaussage.

Das rote Dach des Kraftwerks habe ich in einem Rot gemalt, das sich deutlich von der Natur absetzt. Das Ziel war es, den Komplementärkontrast so zu nutzen, dass sich die Gegensätze gegenseitig verstärken.

So werden die beiden Dinge, die ich zeigen möchte, deutlich sichtbar: das industrielle Motiv und die Natur.

Vom Motiv zum Bild – halte es simpel

Dank der begrenzten Farbpalette konnte ich ein einfaches, aber harmonisches Farbschema schaffen. Dieses Bild habe ich in 40 Minuten fertiggestellt – mit nur einer einfachen Idee und wenigen Materialien (zwei Pinsel, weniger als acht Farben und Papier). Alle Entscheidungen, die ich bei der Vereinfachung dieser Szene getroffen habe, wurden von der Vision beeinflusst, die ich zu Beginn hatte.

Es gibt viele Wege, mit Komplexität umzugehen, und keine einfache Formel dafür, wie man sie vereinfacht.

Oft hilft es, Dinge, die nicht zum Thema gehören, etwas uninteressant zu gestalten.

Doch hinter jeder Entscheidung steht die Frage: Gehört es zur Bildaussage oder nicht?

Das Wichtigste ist, dass alle Entscheidungen zur Vereinfachung die Vision des Künstlers unterstützen. Die Antworten „ja“, „ein bisschen“ oder „gar nicht“ helfen dabei, zu entscheiden, was man malt. „Ja“ bedeutet Vollgas, „ein bisschen“ bedeutet ohne viele Details, und „gar nicht“ bedeutet, lass es weg oder deute es nur an.

Faustregel: Setze deine ganze Energie in deine Idee!

Viel Spaß, ich hoffe, das hat dir geholfen!

Liebe Grüße ins Wochenende,
Tine

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Noch ein bisschen Wissen rund ums Motiv:

https://www.starboxx.de/wissen/motiv.php

Der Hake Brush: Macht deine Bilder locker!

Bevor wir anfangen, es gibt einen Kurs, der mir sehr am Herzen liegt. In diesem Kurs lernst du, den Pinsel zu verstehen, danach wirst du ganz anders malen. Es gibt noch ein paar Plätze im Pinselführerschein.  Er ist am 31.8- 1.9. Wunderschön am Bodensee.

https://blog.herz-der-kunst.ch/aktuelle-kurse/

 

Wenn du schon einmal in einem Kunstgeschäft warst, hast du ihn bestimmt gesehen – diesen großen, flachen Pinsel mit dem exotischen Namen: Hake Brush.

Tine Klein Skizzenbuch mit Hake Brush

 

Auf den ersten Blick mag er vielleicht ein bisschen einschüchternd wirken, vor allem wenn man an die filigrane Arbeit mit kleineren Pinseln gewöhnt ist. Doch dieser Pinsel hat einige fantastische Vorteile, die ihn zu einem unverzichtbaren Werkzeug in der Aquarellmalerei machen. Lass uns einen genaueren Blick auf den Hake Brush werfen und herausfinden, warum er in keinem Malerarsenal fehlen sollte.

Die Magie des Hake Brush

Der Hake Brush stammt ursprünglich aus Japan und wird traditionell für verschiedene Mal- und Lackierarbeiten verwendet. Er besteht meist aus weichen Ziegenhaaren und hat eine flache, breite Form. Auf den ersten Blick wirkt der Pinsel extrem klobig, denn der kleinste Pinsel dieser Art hat einen flachen Pinselkopf mit mindestens 3 bis 4 cm Ziegenhaaren.

Maleigenschaften des Hake Brush

  1. Weichheit: Ziegenhaare sind unglaublich weich und flexibel. Diese Weichheit ermöglicht es, sanfte Übergänge und zarte Farbverläufe zu erzeugen. Deine Bilder verbessert dies, weil man keine Pinselstriche sieht.
  2. Wasseraufnahme: Ziegenhaare haben eine hervorragende Wasseraufnahmefähigkeit. Sie können viel Wasser und Farbe aufnehmen und gleichmäßig abgeben, was dir eine kontrollierte und gleichmäßige Farbverteilung ermöglicht. Das macht dein Bild weich und locker.
  3. Der Pinselstrich:  Ist der Pinsel feucht, dann erzeugt er weiche, großflächige Lasuren, die gut zu kontrollieren sind. Wird der Pinsel trockener, dann neigen die Haare zum Verstrubbeln. Der Pinsel teilt sich gerne und ist etwas unkontrollierbar. Das hört sich auf den ersten Blick nicht gut an, doch mit etwas Übung merkt man, dass der Pinsel sich perfekt dazu eignet, natürliche Strukturen, Bäume und Vegetation festzuhalten. Der Pinsel nimmt dir die Kontrolle und macht deine Pinselarbeit locker und natürlich.

Großflächig arbeiten in Aquarell und Skizze

Ein großer Pinsel wie der Hake Brush bietet einige einzigartige Vorteile.

Macht das Arbeiten mit dem Hake Brush in kleinen Formaten Sinn?

Ja! Ich arbeite sogar im Skizzenbuch mit diesem riesigen Pinsel!

Beim Malen bin ich wie eine Katze – schnell kann irgendetwas meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen, und während ich daran herum male, ruiniere ich mein Bild. Der große Hake Brush schützt mich davor, von dem grundlegenden Entwurf meines Bildes abzuweichen.  Die großen, entschlossenen Pinselstriche des Hake Brush geben meinem Bild eine enorme Kraft.

Tine Klein Aquarell mit Hake Brush. Blick von der Wettsteinbrücke auf die Mittlere Brücke in Basel.

Trotzdem ist dies nur die halbe Wahrheit – der Hake ist nicht nur gut, wenn es um große Pinselstriche geht. Denn dreht man den großen Flachpinsel und arbeitet mit der Spitze der Kante, kann man interessante kleine Strukturen und Farbflächen setzen. Die Pinselarbeit des Hake Brush ist nicht halb so groß und grob wie vermutet.

Entscheide Vorteile des Hake Brush

  1. Schnelle Flächenabdeckung: Durch seine breite Form kannst du mit dem Hake Brush große Flächen schnell und gleichmäßig abdecken. Das ist besonders praktisch, wenn du einen Hintergrund anlegst. In der Aquarellmalerei oder im Urban Sketching, wo Zeit und Feuchtigkeit eine große Rolle spielen, kann dies den Unterschied ausmachen. Du gewinnst Zeit!
  2. Sanfte Übergänge: Die weichen Haare des Hake Brush ermöglichen es, sanfte und gleichmäßige Übergänge zwischen Farben zu schaffen.
  3. Textur und Struktur: Mit einem Hake Brush kannst du interessante Texturen und Strukturen erzeugen. Indem du den Pinsel trocken oder leicht angefeuchtet verwendest, kannst du variierende Effekte erzielen, die dein Bild hoch interessant machen.

Anwendungsbeispiel- Malen mit Hake Brush:

Tine Klein Aquarell von der Wettsteinbrücke in Basel, Tutorial Hake Brush

Der Hake Brush kann dir helfen, die großen Grundzüge deiner Malerei in wenigen Sekunden aufs Papier zu werfen.

Zuerst habe ich ein grobes Zickzackmuster aus Lasurorange und Siena Natur auf das Papier geworfen. Dann den Pinsel kurz gereinigt und einen hellen Blauton aufgenommen. Diesen Blauton habe ich direkt in das Abendrot gesetzt. Ein schneller Strich und das Wasser war gemalt. Die erste Untermalung, die die komplette Farbstimmung des Bildes festgehalten hat, war in wenigen Sekunden gesetzt.

Ich lebe wenige Meter von einer Brücke und liebe die großartigen Sonnenuntergänge, die man dort jeden Abend sieht.

Der Hake gibt mir die Geschwindigkeit, so etwas in Echtzeit festzuhalten.

Ich trockne den Pinsel und lade ihn mit der dunklen Farbe, die die Stadt im Gegenlicht annimmt. Jetzt setze ich die große geometrische Grundform der Stadt. Im Grunde ist dies nichts weiter als ein großes Dreieck. Die Farbe blutet aus, dort, wo sie auf die feuchten Stellen des Wassers trifft. So habe ich mit dem Hake Brush nicht nur die Stadt gemalt, sondern gleichzeitig auch die Spiegelungen und Reflexionen ins Wasser hinein.

Jetzt drehe ich den Hake und nutze nur noch die Ecke. So entstehen Strukturen und Farbakzente. Diese Effekte siehst du sehr schön in den Ausblutungen ins Wasser und in den dunklen Stellen der Stadt.

Nach vielleicht zwei oder drei Minuten steht 80-90 % meiner Aquarellskizze.

Jetzt bin ich an dem Punkt angekommen, an dem mir der Hake Brush nicht mehr von Nutzen ist.

Der Hake Brush hat den größten Teil der Arbeit getan, hat für eine unvergleichliche Lockerheit des Bildes gesorgt, jetzt ist die größte Herausforderung, das Bild nicht durch eine unnötige Anhäufung von Details zu verderben.

Ich steige um auf einen normalen Rundpinsel mit einer sehr guten Spitze. Jetzt male ich die Details, die man später genau sehen soll. Damit diese Details scharf werden, muss der Untergrund trocken sein.

Das Malen mit den kleinen Pinsel kommt einen nun vor, als wenn man mit Handbremse malt!

Zusammenfassung

Fassen wir einmal zusammen, was der Hake Brush für dich tun kann:

  • Lockerheit und Freiheit: Der große Pinsel fördert eine lockerere und freiere Malweise. Anstatt vorsichtig und präzise zu arbeiten, kannst du mit großzügigen, schwungvollen Bewegungen experimentieren. Das ist enorm befreiend.
  • Effizienz: Durch die Fähigkeit, schnell große Flächen abzudecken, wirst du staunen, wie schnell man mit dem Hake wird! Das ist gerade draußen unter freiem Himmel Gold wert.
  • Konzentration auf das Wesentliche: Indem du dich auf die großen Grundzüge konzentrierst, entwickelst du ein besseres Verständnis für die Komposition und das Gleichgewicht deines Bildes.

Fazit

Ich liebe diesen Pinsel! Habe keine Angst vor dem großen Pinsel, denn …

„Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.“ – Benjamin Franklin

Magst du es, wenn man für Dich schreibt? Kunstautoren haben es in deutscher Sprache schwer! Nur wer englisch schreibt, kann davon leben, denn man wird pro Leser bezahlt. Wenn du es liebst, in deiner Sprache zu lesen, denk ab und zu an eine Spende.

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https://blog.herz-der-kunst.ch/hake-brush-oder-hake-pinsel/

Hake Brush oder Hake Pinsel

 

 

Aquarell Hacks -Weißes Papier schützen!

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Weißes Papier zu schützen ist im Aquarell von besonderer Bedeutung. Doch das war früher hoch kompliziert! D

Die Zeiten, in denen das Aquarell alles schwierig war und das Aquarellmalen eine spaßbefreite Zone sind vorbei.

Malen soll Spaß machen und deswegen haben viele Maler einfache Methoden gefunden, um sich das Leben zu erleichtern.

Auf dem Markt gibt es eine ganze Menge von industriellen Produkten, die extra dafür hergestellt wurden, um im Aquarell weißes Papier und helle Farben darunter zu schützen.

Weißes Papier ist beim Aquarellmalen der Heilige Gral.

Denn weißes Papier garantiert, dass das Augen Licht sieht. Nur mit weißem Papier in unmittelbarer Nähe werden Farben vom Auge richtig wahrgenommen, sie wirken farbig. Das Aquarell wirkt frisch.

Aus diesem Grund gibt es alle möglichen Produkt zu kaufen, Abdeckflüssigkeit in Flaschen und in Stiften findet man im Kunstmaterialhandel überall. Ich hasse das Zeug! Denn oft stinkt es, aber in jedem Fall ist es extrem klebrig und absolut unpraktisch.

Ich finde, dass das Produkt ein Relikt aus einer Zeit ist, wo es als chic galt, hoch komplizierte Aquarelle zu malen, sozusagen als Beweis für die eignen Meisterschaft.

Doch die Zeiten haben sich geändert. Es gibt nun weiße Farbe, die prima deckt.

Kleine Flächen kann man wunderbar mit weißer Gouache Farbe nachmalen. Dies sieht sehr schön aus, und die Fläche klein, sieht kein Mensch, dass das funkelnd gemogelt wurde.

Dieser Trick funktioniert allerdings nur bei winzigen Punkten, denn wird die Stelle größer, wirkt das Weiß aus der Tube künstlich, es wird zum Fremdkörper.

Reicht das Aussparen von hellen Stellen im Aquarell?

Oft gibt es so Schlauberger, die sagen, man bräuchte im Aquarell keine Abdeckflüssigkeit, denn man könne ja wunderbar um die weißen Stellen drumherum malen, wenn man nur meisterhaft genug ist.

Prinzipiell ist dies absolut richtig, aber ist das in jedem Fall praktisch?

Was diese Menschen nicht bedenken, ein Aquarellbild lebt von dem Schwung und der Dynamik seines Malers.

Der Charme eines Aquarelles entwickelt sich durch die lebhaften und kraftvollen Striche des Malers!

Dieses Bild ist so schwungvoll, weil die Wolken ohne zu zögern herausgerotzt werden.

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Es sieht einfach dumm raus, wenn man um jede weiße Stelle steif herum pinselt.

Das vorsichtige Ummalen von hellem Papier hinterlässt in Aquarellbilder das unangenehme Gefühl von Unsicherheit und dies sieht der Betrachter!

 

Immer dann, wenn man darauf angewiesen ist, Dinge mit Wucht zu malen, braucht man die Abdeckung von hellem Stellen. Damit man den eigenen Pinselstrich in Scene setzen kann. Braucht man also doch Abdeckflüssigkeit?

Ne, ich reiße einfach 2 Streifen Tape ab und erkaufe mir so das Malen ohne Nachdenken!

Sonst pinsele ich im Eifer des Gefechts das weiß zu!

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Tapes – Ein alternatives Kunstmaterial

Die Hilfe naht aus der Maler- und Tapeziererabteilung des Baumarktes. Hier gibt es Klebebändern, die speziell für Maler angefertigt sind.

Auch für Kunstmaler sind diese Klebebänder eine Wunderwaffe, denn sie sind gemacht, um saubere Farbkanten zu erzeugen.

 

Anders als man denkt, muss man das Motiv oft nicht so genau abdecken, wie man das mit dem Pinsel machen würde.

Überall dort, wo man nur eine helle Stelle schützen möchte, klebt man ein kleines Stück Klebeband. Ich brauche dafür nicht mal eine Schere, denn ich reiße mir das Papier zurecht. Man braucht das Klebeband nicht wirklich in Form zu bringen, denn meist nutzt man später im Aquarell noch dunkle Farben, die dem Motiv die Form geben.

Verständnisbeispiel: Die Dächer bekommen im Nachhinein ein dunkles Dach, deshalb muss man sie oben nicht exakt abkleben.

Schaut mal in meinem Bild, dort habe ich die Häuser weiß gelassen, in dem ich einfach ein Stück Klebeband auf das große gelbe Haus klebte und noch ein paar kleinere Fetzen auf die Häuser darunter. Und schon konnte ich meinen Himmel malen, ohne Rücksicht zu nehmen. Ich konnte die Wolken mit hoher Geschwindigkeit aufs Blatt schleudern. Dadurch entsteht ein enormer Charme. Denn die Geschwindigkeit des Pinselstriches ist zu sehen und dies schaut viel dynamischer aus als ein ordentlich platzierter Pinselstrich.

Arbeiten mit Klebeband, die Technik um weißes Papier zu schützen.

Zuerst einmal muss man darauf achten, dass man ein Klebeband kauft, das zuverlässig klebt, aber nicht zu stark. Benutzt man normales Malerkreppband, passieren zwei unschöne Dinge.  Meistens reist das Kreppband das empfindliche Aquarellpapier kaputt. Läuft die Aquarellfarbe an die Kante des dicken Kreppbandes, staut sich dort die Farbe  und die Kante wird hässlich.

Im Malerbedarf finden sich Tapes, die dieses Problem nicht erzeugen.

Ich benutze Tesa sensitiv, keine Schleichwerbung, ich benutze es einfach. Es gibt aber auch andere Klebebänder aus dem Profibedarf.

Wichtig an diesen Bändern ist, dass sie dünn und scharfkantig sind. Sorgt man dafür, dass sich beim Band keine Farbpfützen bilden, bekommt man sehr saubere Kanten.

Leider sind diese Klebebänder eher für Acryl gemacht. Deshalb ist es wichtig, dass du das Band sehr ordentlich aufklebst. Du solltest überschüssiges Wasser in der Nähe des Klebebandes kurz mit dem Pinsel aufsaugen. Dadurch verhinderst du, dass die Farbe unter das Klebeband krabbelt.

Obwohl man die Technik erst erlernen muss, spart man mit ihr viel Zeit und Mühe.

Komplizierte Motive mit Klebeband schützen:

Jetzt werden einige sagen, dass man mal ein Stück helles Papier mit dem Klebeband schützt, ist ja ganz nett. Aber die Technik wird natürlich bei komplizierten Motiven versagen. Das Gegenteil ist der Fall.

Schau mal in das Bild mit dem Klebeband. Das Klebeband ist semi transparent. Man kann durch das Klebeband die Zeichnung oder das Motiv sehen. Deshalb kann man das Klebeband sehr einfach mit einem feinen Cutter schneiden. Dies ist kaum komplizierter als ein Motiv zu zeichnen. Dabei muss man nur darauf achten, dass man nur ganz sanft schneidet, denn das Ziel ist es, das Klebeband zu schneiden und nicht das Papier darunter.

Auf diese Methode kann man sehr kompliziertere Motive schützen.

 

Summary:

Die Klebebänder sind eine schnelle und einfache Alternative zur abdeckt Flüssigkeit.

Bei  winzigen Motiven versagen die Klebebänder, das Schneiden zu nervig.

Bei den mittelgroßen Motiven schlagen Sie in der Handhabung die Abdeckflüssigkeit bei weitem. Sie sind schneller und praktischer! Das klappt auch draußen mit dem Skizzenbuch.

Bei ganz winzigen Motiven versagen die Klebebänder jedoch. Dann wird das Schneiden zu nervig.

Ich wünsche dir viel Spaß mit diesem kleinen Trick!

Liebe Grüße ins Wochenende Tine

PS findest du es gut, das jemand für dich und deine Kunst schreibt? Wenn ja, bedenke bitte das Autoren keine Förderung erhalten. Leider sind wir kein Museum und mit dem Schreiben von deutschsprachiger Literatur kann man im Kunstbereich kein Geld verdienen. Es gibt zu wenige Menschen, die gerne malen und so wird das Schreiben von Büchern in deutschsprachigen Raum zum Verlustgeschäft. Findest du es also gut, dass du hier Tipps erhältst, dann denke ab und zu an eine kleine Spende.

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https://blog.herz-der-kunst.ch/signalfarben-farben-mit-aha-effekt/

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Farbe Mischen lernen, so schöne Farben!

Liebe Freunde und Schüler,

Endlich habe ich meine Seite mit Kursen  aktualisiert. Letztes Jahr gab es eine Kursserie zur Pinselakrobatik. Viele von euch konnten leider keinen Platz bekommen, da sich schnell herumsprach, dass man danach den Pinsel wirklich versteht.

In diesem Kurs erkläre ich, wie der Pinsel funktioniert. Komplizierte Techniken wie streifenfreie Lasuren, Nass-in-Nass-Techniken, trockene Striche und feine Linien werden plötzlich kinderleicht. Wissen macht Spaß, denn es verbessert deine Bilder!

Nun hat meine Freundin ihr wundervolles Atelier zur Verfügung gestellt! Wir dürfen uns in traumhafter Kulisse treffen und malen – mit Blick auf den Bodensee! Die Anmeldung ist jetzt offen.
Der Kurs ist vom 31.8 -1.9 am Bodensee. Das ist der Blick aus dem Atelier:
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Ich freue mich auf euch!
Mischen lernen und Farbchaos?

 

Tine Klein Aquarell Bern zum Thema Mischen lernen

 

Mischen lernen leicht gemacht!

Heute geht es um das Mischen lernen und ich kann dir schon vorwegsagen:

Nicht der Mangel an Farben ist das Problem, sondern der Überfluss!

Die Gier nach der schönen Farbe!

An dieser Stelle möchte ich dir kein schlechtes Gewissen machen, denn ich bin die Erste, die wie eine gierige Katze um die schönsten Farben herumschleicht.

Ich habe das üble Gefühl, dass ich, wenn ich das Geld für jede unnütze Farbe, die ich gekauft habe, zurückbekommen würde, locker ein kleines Häuslein kaufen könnte.

Die Gier nach der schönen Farbe kann ich also absolut verstehen. Aber was soll´s! Wenn die anderen sich Zigaretten kaufen, dann können wir uns doch auch mal eine schöne Farbe gönnen?!

Weniger ist mehr!

Doch in den letzten Jahren habe ich dazu meine Meinung sehr geändert.

Unser Problem ist nicht der Mangel, sondern der Überfluss an Farben!

Ich sehe meine wunderbaren Schüler mit einem Lächeln im Gesicht, hoch motiviert sitzen sie vor blitzblanken und prall gefüllten Farbkästen. Normalerweise lernen genau diese Schüler am schnellsten.

Doch beim Mischen ist das anders.

Die Schüler, die am begeistertsten sind, lernen das Mischen nur sehr langsam!

Warum?

Die Schüler, die wirklich Feuer gefangen haben, interessieren sich für die Materie, sie kaufen sich viele Farben, probieren unterschiedliche Pinsel und auch unterschiedliche Papiere.

Und nun entsteht ein Problem, das Gehirn bekommt so viele unterschiedliche Informationen, dass es nicht mehr begreifen kann, wie die Grundmechanismen des Malens funktionieren.

Besonders schlimm ist dies bei einer zu hohen Anzahl von Farben.

Hat ein Schüler 24 Farben im Kasten.

Zieht man von 24 ² die sinnlosen Kombinationen ab, also diese, wo  das gleiche Rot mit dem gleichen Rot gemischt würde,

erhielte man immer noch 276 Farbkombinationen.

Wenn ich Kombinationen aus mehr als zwei Farben zulasse,

erhalte ich immer noch 2024 Kombinationen.  Die Folge ist, dass sich absolut niemand diese Farbmischungen merken kann.

Aus diesem Grund habe ich meine Meinung geändert.

Niemand kann mit einem zu vollen Farbkasten mischen lernen!

Warum eine reduzierte Farbpalette beim Mischen lernen hilft!

Mischen lernen ist eine hoch komplizierte Sache! Es hilft nicht nur die Farbkombination auswendig zu lernen, man muss auch die Grundprinzipien dahinter begreifen.

So ist es absolut wichtig, das Wechselspiel von kalt und warm zu begreifen, um Farben beim Mischen genauso hinzubekommen, wie man sie möchte.

Mischt man zum Beispiel eine kalte mit einer warmen Farbe, bekommt man in der Regel eine angenehme, nicht zu grelle Farbe im mittleren Spektrum. Kombiniert man kalte Farben mit kalten, dann addieren sich die Eigenschaften. Bei Grün würde ein grelles Grün entstehen. Würde man ein warmes Blau mit einem warmen Gelb kombinieren, dann würde das Grün warm, müde und herbstlich.

Die Mechanismen der Kombination von kalt und warm kann man allerdings nur begreifen, wenn man seinen Farbkasten so organisiert hat, dass man von jeder Grundfarbe kalte und warme Farben im Kasten hat.

Jetzt wirst du sagen, du liebe Güte, wie soll ich denn dieses Fachwissen bekommen? Gar kein Problem, die Grundfarbenkästen von jeder Firma sind von vorne hinein so organisiert.

Nur vergessen die meisten, sich  die Organisation der Farbkästen zum Vorteil zu machen.

Ich empfehle meinen Schülern immer mit zwei Dreierpaaren aus Grundfarben zu arbeiten.

Zum Beispiel:

Kaltes Blau, warmes Gelb, kaltes Rot – z. B. Coelin Blauton – Indisch Gelb – Magenta oder Opera oder permanent Rose

Und

warmes Blau, kaltes Gelb, warmes Rot  – z.b. Ultramarin feinst, Zitronen Gelb, Geranien Rot

 

Von diesem Grundkombinationen gibt es einige, die gut funktionieren. Teste dein Kombinationen aus Grundfarben, die du viel benutzt!

Der Trick dabei ist, dass man die Farben so zusammenstellt, dass ein ständiger Wechsel von kalt und warm erfolgt. Der Vorteil davon ist, dass man viele harmonische Farben erzeugt und eine enorme Vielfalt an Farbkombinationen erstellen kann, ohne dass man unsicher wird.

Die Grundkombinationen sind Grün, Orange, Violett Grau und Braun.Dies kann man sich leicht merken.

In der kleinen Dreierkombination kann ich auch verstehen, was passiert, wenn ich eine Farbe erwärmen oder abkühle!

Ich begreife, wenn ich Blau und Gelb mische, entsteht Grün.

 

So weit, so gut, das haben wir alle verstanden. Aber meistens ist man von der Dreierkombination genervt, weil die Farben nicht vielfältig sind. Nun beginnt man zu testen, was passiert, wenn man die dritte Farbe hinzunimmt!

Was passiert mit einem Grün wenn es eine winzige Spur rot enthält?

Ich mische zum Beispiel  hier ein warmes Gelb mit einem kalten Blau und gebe ein wenig Rot hinzu, nun begreife ich, dass Grüntöne herbstlich werden, wenn sie wärmer werden.

Hat das Gehirn erstmals solche Zusammenhänge begriffen, kann man später fast jede Farbe der Welt mischen.

So hilft einem die erste kleine Dreierkombination aus Grundfarben, das Mischen zu begreifen!

Eine Zweite Dreierkombination aus Grundfarben macht das Mischen vielfältig!

 

Hat man die erste Farbkombination im Griff, nimmt man eine zweite Farbkombination aus Grundfarben hinzu. Diese sollte, wie oben beschrieben, genau entgegengesetzt zu der Kalt-Warm-Mischung der ersten Dreierkombination sein. So macht man dem Gehirn den Zusammenhang zwischen Farben klar!

Auch mit der zweiten Dreierkombination malt man, bis man sie in- und auswendig kennt.

So erlernt jeder das Mischen, weil man die Grundprinzipien begriffen hat. Wem diese Erklärung zu kurz war, dem empfehle ich, die beiden Blogs zu lesen, die unten am Text anhängen.

 

Mischen lernen – Harmonie ist das Ergebnis weniger Farben.

Hier habe ich eine klassische Farbkombination benutzt:

Tine Klein Aquarell Bern in der Schweiz

Warmblau – französisch Ultramarin und Kaltgelb- Zitrone und permanent Rosa (ähnlich dem Magenta)

Diese Farben habe ich noch einmal um 3 Farben ergänzt, die ein ähnliches Team sind.

Kaltblau – Indigo und Warmgelb- Indisch, jedoch wurde der warme Rotton durch gebranntes Siena ergänzt.

Ich habe eine Farbkombination aus sechs Farben, dadurch erhalte ich ein vielfältiges und farbenprächtiges Bild.

Welche Vorteile genieße ich durch so eine Kombination?

  • Die Kombination aus zwei kalten und warmen Gelb- und Blautönen ermöglicht mir das Mischen von sehr vielfältigen Grüntönen.
  • Die Kombination aus einem warmen Blau und einem sehr dunklen kalten Blau ermöglicht es mir nicht nur sehr strahlende Blautönen zu erzeugen, sondern auch extreme Dunkelheiten.
  • Die Kombination aus Siena gebrannt und den Blautönen ermöglicht mir eine Vielzahl von hellen und dunklen Schattentönen.
  • Das kalte und etwas freche Pink eröffnet mir Farbkombination, die nicht so altmodisch wirken.

Mit einer Kombination von nur sechs Farben kann man farbenfrohe und strahlende Bilder erzeugen. Dadurch, dass man zwei Dreierkombinationen bildet, die man in- und auswendig kennt, passieren einem beim Mischen keinerlei Fehler.

Man kann wild und frei arbeiten!

Es entstehen leuchtende Farben, wenn man das möchte, und schöne Grautöne, die man ganz zielgenau mischen kann.

Wenn du Probleme hast beim Mischen, dann kann ich dir nur dringend empfehlen, deine Farbpalette zu reduzieren. Das bedeutet nicht, dass du deine Lieblingsfarben nicht behalten kannst. Trotzdem solltest du alle unnötigen vorgemischten Farben aus deinem Farbkasten entfernen. Ich habe in meinem Farbkasten keinerlei Grüntöne. Nur Türkis, weil ich es liebe.

Bei der Methode der reduzierten Farbpalette geht es darum beim Mischen Durchblick zu erhalten.

Deine Bilder werden dadurch leuchtender und strahlender, auch wenn dies im ersten Moment paradox klingt.

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https://eigenart-am-see.ch/aquarellkurs-mit-tine-klein-31-08-01-09-2024/

Liebe Grüße aus  Basel

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https://blog.herz-der-kunst.ch/grundfarben-simplify/

Grundfarben! Simplify!

https://blog.herz-der-kunst.ch/limitierte-farbpalette-ein-guter-trick/