Hallo, schön, dass du da bist!
Bleistift-Zeichnungen sind in Europa zurzeit nicht hip, aber eines kann ich dir sagen, zum Zeichnenlernen gibt es nix Besserer als den Bleistift.
Meine Freundin und Ärztin spendete den blöden Spruch des Tages dazu:
Wer Fachwissen über Bleistifte hat und das Wort Musikkassette kennt, ist so alt, dass er dringend zur Darmspiegelung muss. Na danke, aber auch! Das bringt sie nur am Telefon, weil sie dann keine Angst vor Körperverletzung hat.
Das Video zum Bleistift im Blog findet ihr noch viel Fachwissen und das Foto zum mitmachen:
Entschuldigung, die Lichtübersteuerung im 2.Teil ist nun behoben.
Jetzt aber zum schönen Thema Bleistift:
Tatsächlich macht der Bleistift dich auf Dauer viel besser! Warum?
Wo liegt der Zusammenhang?
Der fachliche Zusammenhang ist das Licht, erst wenn ein Zeichner oder Maler das Licht beherrscht, werden Arbeiten beeindruckend!
Das Spiel mit dem Licht verwöhnt die Augen!
Abwechslung reicht, und voller Leben soll es aussehen, und das erreichst du nur, wenn du mindestens drei verschiedene Arten des Lichts im Bild hast.
Ich übersetze das nun in eine einfache, verständliche Handlungsanweisung à la „Fuck you Goethe“:
Wenn ein Bild nicht Schwarz, Weiß und Mausgrau besitzt, sieht es für den A….. aus! Du liebe Güte, jetzt muss ich an den doofen Spruch denken!
Das ist die Faustregel, und wer sich die hinter die Ohren schreibt, wird zum Meister.
Der Grund dafür ist ein wissenschaftlicher. Die Bilder werden langweilig, weil die Stäbchen im Auge nicht stimuliert werden.
Dieser fachliche Zusammenhang funktioniert ebenfalls bei farbigen Bildern. Deshalb bist du gut beraten, das Spiel mit dem Licht so früh wie möglich zu lernen! Denn wer dies nicht kann, erzeugt wirklich fade Zeichnungen und gruselige farbige Bilder.
Schwarz und Weiß, das Spiel mit dem Auge.
Was sind Stäbchen? Stäbchen sind die Zellen im Auge, die auf Hell und Dunkel reagieren. Wenn ein Maler die abwechslungsreiche Gestaltung mit Hell und Dunkel vergisst, dann werden seine Bilder nicht attraktiv fürs Auge. Ob jetzt nun farbig oder schwarz-weiß, wenn die Stäbchen im Auge nicht stimuliert werden, bleibt das Bild für den Betrachter uninteressant.
Was du dir merken kannst, ist, dass du um das Spiel mit Hell und Dunkel nicht drum herum kommst, weil es schlicht und einfach die Funktionsweise des Auges ist.
Die gute Nachricht ist, dass der gute alte Bleistift optimal ist, um dir das beizubringen. Der Bleistift kann nix anderes als schwarz und grau und damit lernen wir das Spiel mit dem Licht.
Pfeffern und Salzen mit Bleistift.
Damit aus deinem weißen Blatt Licht entsteht, musst du das Objekt mit Grau und Schwarz umspielen, erst dann begreift das Auge, dass dein Motiv etwas ist, was Licht reflektiert.
Besonders interessant sind die Stellen, an denen Hell, Mittel und Dunkel zusammentreffen.
Diese Stellen sind für das Auge gleichbedeutend, als wenn man auf dem Kuchen eine Stelle mit Sahne, Schokolade und Marmelade erwischt hat! Dies sind die Stellen, bei denen jeder Mensch so richtig gierig wird! Einfach erklärt, heißt dies, dem Auge geht´s genauso! Dort, wo es viel zu sehen gibt, wird es auch hingucken.
Letztendlich geht es darum, das Auge des Betrachters so richtig lüstern auf deine Zeichnungen zu machen!
D. h. wenn ich mit dem Bleistift Hell, Mittel und Dunkel erzeuge, dann flirte ich mit dem Auge.
Merke: Es ist wie beim Flirten, zu viel wirkt wie plumpe Anmache. Bei zu wenig bleibst du unsichtbar!
Malen lernen mit Bleistift
Malen lernen mit dem Bleistift heißt, das Schwarz zu kontrollieren.
Das Schwarz ist so etwas wie das Salz in der Suppe für den Bleistift!
Das richtige Schwarz entsteht nur bei weichen Bleistiften.
Hast du zu viel Schwarz im Bild, ist die Suppe versalzen und das Bild wirkt traurig oder schmierig.
Gibt es zu wenig Schwarz im Bild, ist das Bild langweilig.
Nun kommen wir zum Thema des Videos, wir gestalten die Mine eines Bleistiftes so um, dass er perfekt dazu geeignet ist, dunkle Akzente ins Bild zu zaubern, zu setzen.
Im Video zeige ich, wie man Bleistifte anspitzt, dabei geht es nicht nur um eine normale Form, sondern ich verändere die Mine so, dass sich besonders einfach Hell, Mittel und Dunkel erzeugen kann.
Zuerst verlängere ich die Spitze und kann dann ruhige Grautöne erzeugen. Das Wichtigere ist allerdings dosiertes Schwarz.
Schwarz dosieren lernen.
Schwarz ist gefährlich! Aus diesem Grund drücken sich viele Schüler davor, das Schwarz zu zeichnen, die falsche Strategie, denn eine Suppe ohne Salz schmeckt ja auch nicht gut.
Wichtig ist es, diese Schwarztöne im Bild exakt setzen zu können.
Insbesondere dann, wenn man Häuser malt, braucht man exakte Linien. Wird man dabei zu grob oder zu ausufernd, schaut es hässlich aus. Damit ich das Schwarz besonders gezielt setzen kann, spitze ich den Bleistift nicht rund an, sondern eckig.
Die Mine des Bleistiftes sieht dann aus wie die Spitze eines Schraubenziehers.
Diese Form der Mine hat dann den Vorteil, dass man Eckiges ganz exakt und schnell mit einer eckigen Bleistiftmine malen kann. Dies hat insbesondere in der Architektur riesige Vorteile.
Mit der Mine eines eckig geschnittenen Bleistiftes kann ich besonders bei baulichen Strukturen schwarze Töne ganz exakt einstreuen.
Urban Sketcher Bleistift
Deshalb ist gerade für Urban Sketcher ein Bleistift, der in dieser Art und Weise angespitzt wurde, Gold wert.
Ich nenne den eckigen Bleistift immer meinen Urban- Sketching– Bleistift, weil er so hilfreich ist, in der Stadt schnell Fenster zu malen.
Im Video werde ich euch die Funktion deshalb auch bei Fenstern zeigen.
Deshalb wünsche ich euch jetzt viel Spaß mit dem neuen Video:
https://youtu.be/c78A1kvAcu4
Ihr könnt mir noch einen Gefallen tun, bitte abonniert meinen YouTube-Kanal. Falls es euch gefallen hat, drückt auch mal auf den Likebutton.
Ihr könnt dadurch aktiv mithelfen, dass man das Video auch findet.
Ich danke euch dafür herzlich und zeige euch nun, was ich alles für den Blog anschaffen musste, damit ich diese Videos auch drehen kann.
Das Aufnahme Studio:
Schaut euch mal mein Wohnzimmer an! Mehr Aufwand, als man denkt!
Besonders schwierig: Die Beleuchtung von nasser Farbe, denn das reflektiert!
Ich danke diese Woche wieder den Menschen, die mir geholfen haben, all das anzuschaffen:
Die Hall of Fame:
Kein Mensch macht mit einem guten Gefühl Anschaffungen, wenn er im Moment arbeitslos ist! Die Menschen unten haben mit geholfen, Corona als kreative Zeit zu nutzen.
Ich habe gar keine Zeit darüber nachzudenken, dass ich eine Hoch-Risikogruppe bin!
Ich sitze zuhause, mir raucht der Kopf, weil ich für euch Neues lerne. Wer hätte gedacht, dass ich in dem Alter noch zu einem Technik-Nerd werde!
Das alles hilft euch! Diese Menschen haben mich und damit alle, die sich keinen Kunstunterricht leisten können, gesponsert!
Wir halten zusammen! Danke!
Peter Sutter, Michaela Schwarz, Stiller Design, Heinz Ammann, Alice Overmann, Christa Knaack, Heiner Braden, Magdalena Schopohl, Claudia Hertfelder, Doris Tempini, Ingrid Hajek, Petra Kottke, Ursula Funk Mordasini, Nicole Kayser, Martin Klaus, Eva meltzer, Beatrice Michel, Monique Miro, Linda Amrhein, Malte Wulf, Ivan Hajicek, Anne Schoppmeier-Söhrn,
Schaut mal, wie ich dank eurer Hilfe mein Wohnzimmer zu einem Aufnahme-Studio umgebaut habe!
Danke! Wenn ich eure Namen in den Blog kopiere, bin ich immer völlig gerührt. Da ich weiß, dass ich zur gefährdeten Gruppe gehöre, fühle ich mich zuhause natürlich eingesperrt.
Jedes Mal, wenn einer hilft, ob mit großer oder kleiner Summe, hier etwas aufzubauen, dann ist das, als wenn man gestreichelt wird! Danke euch vielmals!
Mitmachen und Nachzeichnen? Hier ist ein Foto der Straßenecke an der ich demnächst wohne:
Geschichte zum Bild: An der Straßenecke zu meiner neuen Wohnung gibt es einen Badebrunnen. Seht ihr den Mann? Warum verstehen viele Männer keine Babysprache? Sein kleines Mädchen möchte baden. Sie erklärt ihren Vater sehr bestimmt das man bei dem super Wetter in den Brunnen muss, er versteht nix. Sie wird sauer, ich schätze, hier beginnt, das Problem zwischen Männern und Frauen. Ich sag dir, das bleibt so! Macht das Leben aber spannend. 🙂
Einen älteren Artikel zum Bleistift findet ihr hier:
Der Bleistift ist der Klassiker