Die gute Nachricht ist, dass es nicht um Talent geht.
Nicht einmal beim Malen lernen, und die Kunst ist am anfälligsten für den Mythos Talent.
Wir dürfen uns nicht unterkriegen lassen
Es ist doch beflügelnd, dass Erfolg nicht von irgendeiner Genialität abhängt, sondern dass du einfach nur dranbleiben musst.
Zwischenziele helfen bei der Motivation.
Arbeite smart!
Jetzt werde ich euch an einem konkreten Beispiel zeigen, was das bedeutet.
Viele meiner Schüler kommen mit riesigen Farbkästen in den Unterricht.
Zugegebenermaßen gehöre ich selbst zu dieser Gruppe. Farben ziehen mich einfach an wie eine Elster, sobald Farbe ins Spiel kommt, werde ich völlig unzurechnungsfähig.
Auch ich laufe mit einem 24 Näpfchen Kasten herum und freue mich wie verrückt über meine tollen Farben.
Dummerweise gibt es bei 24 Näpfchen schon 576 Möglichkeiten, die Farben zu mischen.
“Auf einer Skala von 1-10 wie verwirrt bist Du?““16““Nein, nur von 1-10!““ Was denn?““ Die Skala!““ Welche?““Wie verwirrt du bist!“
“Ach so, 17!“
Die Aufgabe knacken
Ein konkretes Beispiel:
Meine beste Freundin wohnt in St. Gallen, wenn mein Zug im Hauptbahnhof einläuft, dann muss meine Freundin mindestens noch eine halbe Stunde arbeiten.
Eine klar gestellte Aufgabe
Eine klar gestellte Aufgabe hilft mir einfach, den Überblick zu behalten. Wenn ich nur mit zwei Gelb- oder zwei Blautönen arbeite und dann immer mal wieder, wenn ich die Aufgabe wiederhole, einen der Töne verändere, dann erhalte ich recht schnell, ohne mich zu überfordern, ein Überblick darüber, wie man mischt und wie Farben arbeiten.
Man lernt dabei sozusagen die Mischtabelle der Farben auswendig. Zurück bleibt einen ganzer Haufen von Informationen, die man zeitlebens in seinen Bildern nutzen kann.
Das nächste Mal frage ich mich, waren meine Mischungen nicht vielleicht viel zu dunkel. Jetzt nehme ich etwas Helles und Freundliches hinzu: Indischgelb.
Auch beim nächsten Mal bleibe ich bei meinen blauen und gelben Tönen. Ich möchte ja schließlich ziemlich einfach und für mich begreiflich herausfinden, wie ich diese Töne steuern kann. Ich bleibe also bei meinen drei Ausgangsfarben, Cerulian, Aquamarin und Siena.
In diesem Bild kombiniere ich sie mit den Erkenntnissen aus den beiden anderen Bildern erneut. Der Himmel enthält weniger Aquamarin dafür mehr Cerulian. Die Häuser bleiben heller, aber ich fahre den Gelbanteil zurück.
Aus diesen Spielen wird Malen lernen einfach. Es macht enormen Spaß. Man lernt viel effektiver, weil die Aufgaben einfach sind und trotzdem ein enormes Wissen entsteht.
Ich kann durchhalten und werde langsam besser.
Das Wissen bleibt kleben:
Ultramarin und Orange ergeben ein schönes Grau…
Französisch Ultramarin bringt Cerulian stark zum Granulieren…
Siena Natur entfaltet starke Leuchtkraft mit Chinacidromgoldton oder Indisch wird jedoch durch Jaume brilliant puderig und gedämpft.
Delft wirkt sauberer als Indigo.
Und so weiter und sofort……
Sich aus dem Chaos lösen
Viele Maler reagieren auf das Farbchaos, indem sie sich auf ca. sechs Farben konzentrieren. Die Idee ist großartig, aber manchmal sehen ihre Bilder dann eben Stereotyp aus. Trotzdem kann man aus dieser Vorgehensweise enorm gut lernen.
Sich auf einen Kernpunkt konzentrieren!
Konzentriere dich eine Weile auf nur eine begrenzte Anzahl von Farben, so bekommst du sie in den Griff. Danach kannst du eine Farbe austauschen oder hinzunehmen.
Ich bin ja selbst so süchtig nach Farben, dass ich einen riesigen Kasten habe.
Beim Malen lernen geht man am besten Schritt für Schritt vor, so bekommt das Gehirn die Möglichkeit, die Informationen zu verdauen.
Ein Gehirn muss Informationen verdauen.
„Arbeite smart anstatt hart!“
Vielen Menschen ,und auch mir, fällt es viel leichter zu lernen, wenn die Aufgabe sinnvoll ist.
Wenn du Dinge immer mal wieder wiederholst, dann wird dieser Einsatz dazu führen, dass du großartig wirst.
Du wirst großartig! Halte durch!
Liebe Grüße
Tine
Durchhaltevermögen, macht Erfolg:
Ich finde Deinen Blog wunderbar herzerfrischend und habe schon so viel Inspiration bekommen. Danke, Tine!