Mischen lernen ist nicht einfach
Denn das Auge bewertet Farben nicht wie ein unabhängiger gerichtlicher Sachverständiger! Sondern eher wie ein Teenager in der Pubertät.
In all diesen Bildern wechselt maximal eine Farbe ->
Das Auge vergleicht ständig mit dem, was die anderen tun!
Verändert sich einer Farbe im Bild, dann ist das Auge plötzlich unzufrieden mit den schon gemalten Farben oder sieht etwas völlig anderes.
Die Wirkung verändert sich, auch wenn alles andere gleichbleibt.
Wir haben also das Problem, dass eine kleine Veränderung in der Wahl der Farbe dramatische Auswirkungen auf ein Bild hat, es entsteht eine Kettenreaktion, weil das Auge nun einen anderen Vergleichsmaßstab anlegt. Beim Mischen entstehen Kettenreaktionen, die am Ende zu großen Veränderungen im Bild führen.
Wenn wir eine Farbe mischen, dann sieht sie beim Mischen sehr gut aus, aber auf dem Blatt ganz anders.
Damit wir die Kettenreaktionen erkennen können, habe ich eine Reihe von Übungen entwickelt, die uns deutlich machen, was passiert, wenn:
Mischen lernen – was passiert, wenn ich einen Faktor austausche?
Grün ist beim Mischen lernen ein gutes Thema, denn Grün reicht die Veränderungen eines Farbwechsels eindrucksvoll durch.
Zuerst wählen wir 4 Basisfarben:
- Ultramarin (Warmton Blau)
- Permanent Rose (jedes kalte Rot geht, z.B. Magenta oder Opernrosa)
- Zitrone (Gelbton kalt)
- Indigo – Dunkler kalter Blau-Grün-Ton (Achtung, meiner ist transparent, er ist es bei den meisten Firmen nicht!)
- Türkis
Mischen lernen, der Kalt- und Warmwechsel:
Grundmischung mit kaltem Gelb:
Male ich mein erstes Bild mit meinen Basisfarben, entsteht ein kaltes fast frühlingshaftes Bild. Trifft kaltes Gelb auf kalte Blautöne, entstehen fast schrille, leuchtende Grüntöne.
Merke kalte Farben machen leuchtendes Grün.
Grundmischung mit warmem Gelb:
Nun tausche ich nur eine Farbe aus!
- Ultramarin (Warmton Blau)
- Permanent Rose (jedes kalte Rot geht, z.B. Magenta oder Opernrosa)
- Zitrone (Gelbton kalt) -> Indischgelb oder Winsor Yellow Deep – das Gelb muss warm sein!
- Indigo – Dunkler kalter Blau-Grün-Ton (Achtung, meiner ist transparent, er ist es bei den meisten Firmen nicht!)
- Türkis
Alles andere bleibt beim Alten. Nun kämpfe ich nun bei den Grüntönen. Das Ultramarin mit dem Gelb bildet nur noch ein fast braunes Grün. Nur noch der kalte grünliche Blauton lässt sich gut zu Grüntönen verarbeiten.
Die Stimmung des Bildes kippt vom Frühlingshaften ins fast Herbstliche.
Mischen lernen, Tipp:
Kalt und warm entscheiden über die Stimmung von Bildern.
Treffen kalte Farben aufeinander, wird es leuchtend, strahlend, aber auch kalt und manchmal sogar ungemütlich. Hier wirkt es kühl und wieder entstehen vollkommen andere Grüntöne. Die Grüntöne sind nun extrem kalt, aber strahlend.
Fazit: Mischen lernen von kalten und warmen Farben ist wichtig.
Dein eigenes Farbsetup muss sich entwickeln. Wenn man eine Farbe verändert, folgen im Bild dramatische Wirkungen. Nichts bleibt ohne Folgen.
Welche Schlüsse kann man daraus für das Mischenlernen ziehen?
Aufräumen im Farbkasten.
Damit du beim Mischenlernen kein blaues Wunder erlebst, solltest du deinen Farbkasten aufräumen.
Der Kopf begreift die Wechselwirkungen nicht, wenn wir mit zu vielen Farben arbeiten.
Hinzu kommt, dass Farben mit mehreren Pigmenten beim Mischen- lernen verheerende Folgen auf Bilder haben.
Du hast gesehen, wie dramatisch die Veränderung eines Bildes ist, wenn man ein Pigment verändert. So schön wie vorgemischte Farben sind, in ihnen wirken zwei oder mehr Pigmente. Die Wirkungen sind unabsehbar. So kann ein Rotton, den man mit Blau mischt, plötzlich schwarz oder grau werden, weil das Gelb des Roten mit dem Blau komplementär wirkt!
Wechselwirkungen beim Mischenlernen im Griff behalten!
Du solltest ein Farbsetup aus 3-6 Farben bilden, mit dem du immer arbeitest.
Hier solltest du genau darauf achten, dass die 6 Farben gut zusammenpassen und dass man kalte und warme Farben hat!
So sehr wie ich warme Farben liebe, ich möchte beim Mischen nicht ständig Herbstfarben erzeugen.
Ausgewogenheit in den Farbeigenschaften ist beim Mischen- lernen wichtig, nur so kann man alle Farben erzeugen.
Hat man dieses Basisfarben Set –
Die meisten fertigen Farbkästen sind so angelegt!
Dann kann man die persönlichen Farben hinzunehmen.
Persönlichkeit ist wichtig!
Persönliche Farben sind wichtig. Hier kann man sich auch Ausrutscher erlauben!
Denn wenn ich nur wenige Farben habe, dann weiß ich: Oh, diese Lieblingsfarbe darf ich auf keinen Fall hemmungslos mischen!
- Ultramarin (Warmton Blau) -> Royalblau
- Permanent Rose (jedes kalte Rot geht, z.B. Magenta oder Opernrosa)
- Zitrone (Gelbton kalt)
- Indigo – Dunkler kalter Blau-Grün-Ton (Achtung, meiner ist transparent, er ist es bei den meisten Firmen nicht!)
- Türkis
Ich liebe Royal Blau für den Himmel, doch mischen darf man diese Farbe nicht! Wenn man nicht wünscht das alles pastellig wird. Ich mags!
Alles wird stumpf! Denn diese Farbe enthält metallisches Weiß. Und ich liebe es, doch ungewollt schaut es nicht gut aus.
Also, stelle dir dein eigenes Farbenset zusammen! Doch es muss so klein sein, dass du alle Eigenschaften im Kopf behalten kannst.
Gerade Anfänger oder Menschen, die selten malen, sollten keinen Farbkasten haben, der ihnen über den Kopf wächst!
Wer immer wieder mit den gleichen Farben malt, kennt ihre Wechselwirkungen!
Liebe Grüße Tine
Und so schön war der Tag! Ich vermisse euch!
Was ist Wissen wert? Auch Kunst braucht Budget, um dir etwas zu geben.