Tine Klein, Bauernhof mit Zugvögel bei Oetwil am See in der Schweiz
Dies ist eine Methode für Leute, die ein bisschen spät dran sind, wie die Zugvögel dieses Jahr.
Schnell und gut Malen lernen, das ist unser aller Ziel. Dies möchten nicht nur die unerfahrenen Zeichner und Maler, auch die erfahrenen Maler wollen schnell gute Qualität.
Eins der wichtigsten Ziele, das mir viele meiner Schüler nennen ist, dass sie lockerer werden wollen. Die folgende schnelle Methode, die ich euch vorstelle um Skizzen oder auch ein Reiseaquarell zu machen, beruht auf etwas Mut.
Das Schwierigste an dieser Methode ist eigentlich, dass man all seinen Mut zusammen nehmen muss und dann das machen, was unvorstellbar ist:
Das ganze Motiv wird in einem Zug gemalt.
Im ersten Zug wird, nicht zu dunkel, die Farbstimmung eines Motive in einem Zug wiedergegeben. Bitte lest dazu noch einmal dem Blog Farbstimmung, den ich euch am Ende des Tutorials anhänge.
Im ersten Schritt des Aquarell ´s wird das gesamte Bild in einem Zug gemalt. Die Farbstimmung des Motivs wird wiedergegeben, dafür wird Farbe in Farbe getropft bis in der Größe des Bildes eine Farbwolke mit der Stimmung des Motivs entsteht. Dabei hält man sich in etwa an das was man sieht. Jedoch sind die Grenzen des einzelnen Motivs völlig unwichtig.
Das Ganze ist nicht mehr als ein riesiger stimmungsvoller Farbklecks.
Das Schwierigste an der Technik ist den Kopf zu befreien
Tatsächlich ist diese Technik sehr einfach, das Schwierige daran ist es von den Grenzen im Kopf los zu lassen, weil wir denken das Dach muss rot, der Baum muss grün, dies muss!, das muss, ich muss noch ausmalen!
Von dieser Tretmühle los zu lassen ist nicht einfach, denn wir denken ein Bild ist nur dann gut, wenn wir alles richtig machen. Dabei geben wir Gegenstand für Gegenstand zu viel Bedeutung, denn wichtig ist bei einem Motiv die gesamte Wirkung eines Motive.
Wie macht man so eine Farbwolke?
Das Wichtigste ist, dass man erst mal alle Details weglässt. Man überlegt sich:
Welche Farben liegen hier überhaupt vor oder welche Farben brauche ich für die Stimmung, die ich malen möchte?
Meistens mache ich dann eine kleine Vorzeichnung, denn die Vorzeichnung hat in dieser Technik nicht mehr Bedeutung als eine kleine Lokalisation, wo ungefähr welche Farben hinkommen. Fehler und das Verschwimmen von Farbgrenzen sind in diesem ersten Schritt vollkommen unwichtig.
Auf der Vorzeichnung lege ich interessante Farbflächen, die im etwa dem entsprechen, was ich sehe. In der Farbfläche vereinige ich alle Farben miteinander. Allerdings versuche ich, dass nicht zu viele Komplementärfarben ineinander laufen, so dass die Farbe nicht grau wird. Wenn ich in dieser Art und Weise male, dann denke ich nicht über das Motiv nach. Ich denke nur über die Farbstimmung nach, die ich dort vor Augen habe und diese versuche ich sehr interessant und mit vielen Farbvariationen umzusetzen.
Die Technik
Bei meinen Reiseaquarell arbeite ich in einer Nass- auf Trockentechnik. Ich benutze meinen feuchten Pinsel, setze Farbklecks für Farbklecks nebeneinander, so dass die Farben ineinander laufen. Die Farben bilden automatisch weiche Übergänge, denn sie sind ja feucht und laufen ineinander. Für diese Technik brauchst du etwas Erfahrung. Wenn du sie jetzt einmal übst und es klappt nicht, dann ist das normal, aber auch kein Grund zu sagen, ich kann das nicht. Die Kunst bei dieser Technik ist den richtigen Feuchtigkeitsgrad zu treffen, denn es klappt nur wenn die Farbe nicht trocken, aber auch nicht patschnass ist.
Es gilt also den Feuchtigkeitsgrad zu treffen, wo die Farben weich ineinander fließen, aber nicht vermatschen.
Jetzt muss ich mal eine Ansage machen: Erwachsene sind es selten gewohnt etwas nicht zu können. Anders als Kinder lassen Sie sich sehr leicht frustrieren. Sie sagen sich, ich kann das nicht und dann ist die Sache gegessen.
Wenn du lernen willst lockerer zu malen, dann musst du diese Technik beherrschen und du musst es einfach üben. Irgendwann weißt du, wie bei deinem Papier, deiner Farbe und deinem Pinsel die Feuchtigkeit sein muss, damit es klappt.
Also halt die Ohren steif und mache es einfach!
So macht man es:
- Schöne helle Farben, die abwechslungsreich gestaltet sind, ineinander laufen lassen ohne sie in einen Bereich zu vermengen.
- Die Form des Motive spiegelt sich wieder, muss aber nicht strikt befolgt werden.
- Verbindungen; es ist wichtig dass die Farben- und Motivanteile miteinander verbunden sind und sanft ineinander laufen.
- Der Kontakt von Komplementärfarben muss, dort wo die Farben klar, sind strikt vermieden werden.
- Alle Schatten und Details müssen in der ersten Phase vollkommen vermieden werden
Das Ergebnis sieht folgendermaßen aus:
Ja! Es ist nicht mehr als ein schön gestalteter farbiger Klecks bei dem man sich ein wenig an das Original gehalten hat.
Wichtig bei dieser Technik ist, dass du keine zu dunklen Farben benutzt. Der erste Schritt der Technik ist den klaren und hellen Farben vorbehalten
Die Technik: Vorteile und Nachteile
Der Vorteil dieser Technik ist, das man innerhalb eines Farbauftrags ein ganzes Motiv definieren kann. Man nutzt dabei die Farbstimmung um das ganze Motiv wiederzugeben. Der Nachteil dieser Technik ist, dass man ein wenig aufpassen muss, dass man während des Malens keine Komplementärfarben ineinander laufen lässt, denn dann erzeugt man einen undefinierbaren und grauen Farbbrei.
Locker und frei werden
Hält man jedoch an zu vielen Details und zu vielen Farben fest, wird diese Technik gnadenlos scheitern. Um diese Technik auszuführen muss man vorbehaltlos umdenken, denn sonst erhält man einen unattraktiven Farbbrei.
Schritt zwei: Das konkretisieren eines Reiseaquarell ´s:
Das kann noch nicht das gleiche Bild sein? Doch das ist es und im Grunde ist nicht viel passiert:
- Himmel und Berge abgedunkelt
- Schatten gesetzt
- Die Wiese ein wenig länger gemacht
- In weiß und mit brauner Tinte darüber gezeichnet
Sieht nach viel aus aber das meiste ist Tinte.
In der zweiten Phase kann man nun Details, Licht und Schatten zu dem Motiv hinzufügen. Es geht in dieser Phase darum das Motiv deutlich herauszuarbeiten. Vorher gab es ja nur mehr oder weniger ein Klecks, doch auch wenn man es nicht glaubt, der Klecks ist die Hauptarbeit.
Nun benutzt man dunklere Farben und Formen um Konturen und Details herauszuarbeiten. Auf jeden Fall muss man aussagelose Farben mittlerer Stärke vermeiden. Das Motiv muss durch deutliche Abwechslung von hell und dunkel herausgearbeitet werden. Mach dir ganz klar, nur durch die Abdunklung wird aus dem Klecks ein Motiv.
Im Wesentlichen ist hier mein Füllhalter der Star.
Viel Spaß beim Ausprobieren nicht nur im Reiseaquarell
Tine
Ade Lineal
Im Winter wird es nicht viele Kurse bei mir geben. Allerdings mache ich eine Kursreihe auf die ich mich schon sehr freue. Es ist die Kursreihe für die mutigen Menschen unter euch, die sich vorgenommen haben richtig Zeichnen zu lernen.
Es geht um das richtige Freihandzeichnen; Perspektive ohne Lineale. Und ihr werdet euch wundern, es gibt viele einfache Tricks, die man lernen kann und wie man sich selbst trainieren kann.
Habt keine Angst und seid mutig, auch falls man vom Fahrrad mit Stützrädern auf das freie Zeichnen Umstieg, kam es einem unmöglich war! Learning bei Doing!
In meinem letzten Kurs kam ein Mann zu mir und sagte:
Ich bin hier wahrscheinlich der Idiot, der mit der Narrenkappe, ich kann das noch überhaupt nicht!
Wisst ihr was? Die Narrenkappe hat der, der nicht versucht zu lernen! Wir machen uns mit Spaß, Spiel und Verständnis auf den Weg. Lineal könnte zu Hause lassen! Bringt lieber gute Laune mit.
Münchwilen
https://www.boesner.ch/niederlassungen/muenchwilen/veranstaltung/ungezwungene-perspektive-ade-lineal
Unterentfelden
Aarberg
https://www.boesner.ch/niederlassungen/aarberg/veranstaltung/ungezwungene-perspektive-ade-lineal
I thoroughly enjoyed reading this Tine…and learned a lot…..despite the dreadful translation into English! What are you doing in Asia?