Weißes Papier zu schützen ist im Aquarell von besonderer Bedeutung. Doch das war früher hoch kompliziert! D
Die Zeiten, in denen das Aquarell alles schwierig war und das Aquarellmalen eine spaßbefreite Zone sind vorbei.
Malen soll Spaß machen und deswegen haben viele Maler einfache Methoden gefunden, um sich das Leben zu erleichtern.
Auf dem Markt gibt es eine ganze Menge von industriellen Produkten, die extra dafür hergestellt wurden, um im Aquarell weißes Papier und helle Farben darunter zu schützen.
Weißes Papier ist beim Aquarellmalen der Heilige Gral.
Denn weißes Papier garantiert, dass das Augen Licht sieht. Nur mit weißem Papier in unmittelbarer Nähe werden Farben vom Auge richtig wahrgenommen, sie wirken farbig. Das Aquarell wirkt frisch.
Aus diesem Grund gibt es alle möglichen Produkt zu kaufen, Abdeckflüssigkeit in Flaschen und in Stiften findet man im Kunstmaterialhandel überall. Ich hasse das Zeug! Denn oft stinkt es, aber in jedem Fall ist es extrem klebrig und absolut unpraktisch.
Ich finde, dass das Produkt ein Relikt aus einer Zeit ist, wo es als chic galt, hoch komplizierte Aquarelle zu malen, sozusagen als Beweis für die eignen Meisterschaft.
Doch die Zeiten haben sich geändert. Es gibt nun weiße Farbe, die prima deckt.
Kleine Flächen kann man wunderbar mit weißer Gouache Farbe nachmalen. Dies sieht sehr schön aus, und die Fläche klein, sieht kein Mensch, dass das funkelnd gemogelt wurde.
Dieser Trick funktioniert allerdings nur bei winzigen Punkten, denn wird die Stelle größer, wirkt das Weiß aus der Tube künstlich, es wird zum Fremdkörper.
Reicht das Aussparen von hellen Stellen im Aquarell?
Oft gibt es so Schlauberger, die sagen, man bräuchte im Aquarell keine Abdeckflüssigkeit, denn man könne ja wunderbar um die weißen Stellen drumherum malen, wenn man nur meisterhaft genug ist.
Prinzipiell ist dies absolut richtig, aber ist das in jedem Fall praktisch?
Was diese Menschen nicht bedenken, ein Aquarellbild lebt von dem Schwung und der Dynamik seines Malers.
Der Charme eines Aquarelles entwickelt sich durch die lebhaften und kraftvollen Striche des Malers!
Dieses Bild ist so schwungvoll, weil die Wolken ohne zu zögern herausgerotzt werden.
Es sieht einfach dumm raus, wenn man um jede weiße Stelle steif herum pinselt.
Das vorsichtige Ummalen von hellem Papier hinterlässt in Aquarellbilder das unangenehme Gefühl von Unsicherheit und dies sieht der Betrachter!
Immer dann, wenn man darauf angewiesen ist, Dinge mit Wucht zu malen, braucht man die Abdeckung von hellem Stellen. Damit man den eigenen Pinselstrich in Scene setzen kann. Braucht man also doch Abdeckflüssigkeit?
Ne, ich reiße einfach 2 Streifen Tape ab und erkaufe mir so das Malen ohne Nachdenken!
Sonst pinsele ich im Eifer des Gefechts das weiß zu!
Tapes – Ein alternatives Kunstmaterial
Die Hilfe naht aus der Maler- und Tapeziererabteilung des Baumarktes. Hier gibt es Klebebändern, die speziell für Maler angefertigt sind.
Auch für Kunstmaler sind diese Klebebänder eine Wunderwaffe, denn sie sind gemacht, um saubere Farbkanten zu erzeugen.
Anders als man denkt, muss man das Motiv oft nicht so genau abdecken, wie man das mit dem Pinsel machen würde.
Überall dort, wo man nur eine helle Stelle schützen möchte, klebt man ein kleines Stück Klebeband. Ich brauche dafür nicht mal eine Schere, denn ich reiße mir das Papier zurecht. Man braucht das Klebeband nicht wirklich in Form zu bringen, denn meist nutzt man später im Aquarell noch dunkle Farben, die dem Motiv die Form geben.
Verständnisbeispiel: Die Dächer bekommen im Nachhinein ein dunkles Dach, deshalb muss man sie oben nicht exakt abkleben.
Schaut mal in meinem Bild, dort habe ich die Häuser weiß gelassen, in dem ich einfach ein Stück Klebeband auf das große gelbe Haus klebte und noch ein paar kleinere Fetzen auf die Häuser darunter. Und schon konnte ich meinen Himmel malen, ohne Rücksicht zu nehmen. Ich konnte die Wolken mit hoher Geschwindigkeit aufs Blatt schleudern. Dadurch entsteht ein enormer Charme. Denn die Geschwindigkeit des Pinselstriches ist zu sehen und dies schaut viel dynamischer aus als ein ordentlich platzierter Pinselstrich.
Arbeiten mit Klebeband, die Technik um weißes Papier zu schützen.
Zuerst einmal muss man darauf achten, dass man ein Klebeband kauft, das zuverlässig klebt, aber nicht zu stark. Benutzt man normales Malerkreppband, passieren zwei unschöne Dinge. Meistens reist das Kreppband das empfindliche Aquarellpapier kaputt. Läuft die Aquarellfarbe an die Kante des dicken Kreppbandes, staut sich dort die Farbe und die Kante wird hässlich.
Im Malerbedarf finden sich Tapes, die dieses Problem nicht erzeugen.
Ich benutze Tesa sensitiv, keine Schleichwerbung, ich benutze es einfach. Es gibt aber auch andere Klebebänder aus dem Profibedarf.
Wichtig an diesen Bändern ist, dass sie dünn und scharfkantig sind. Sorgt man dafür, dass sich beim Band keine Farbpfützen bilden, bekommt man sehr saubere Kanten.
Leider sind diese Klebebänder eher für Acryl gemacht. Deshalb ist es wichtig, dass du das Band sehr ordentlich aufklebst. Du solltest überschüssiges Wasser in der Nähe des Klebebandes kurz mit dem Pinsel aufsaugen. Dadurch verhinderst du, dass die Farbe unter das Klebeband krabbelt.
Obwohl man die Technik erst erlernen muss, spart man mit ihr viel Zeit und Mühe.
Komplizierte Motive mit Klebeband schützen:
Jetzt werden einige sagen, dass man mal ein Stück helles Papier mit dem Klebeband schützt, ist ja ganz nett. Aber die Technik wird natürlich bei komplizierten Motiven versagen. Das Gegenteil ist der Fall.
Schau mal in das Bild mit dem Klebeband. Das Klebeband ist semi transparent. Man kann durch das Klebeband die Zeichnung oder das Motiv sehen. Deshalb kann man das Klebeband sehr einfach mit einem feinen Cutter schneiden. Dies ist kaum komplizierter als ein Motiv zu zeichnen. Dabei muss man nur darauf achten, dass man nur ganz sanft schneidet, denn das Ziel ist es, das Klebeband zu schneiden und nicht das Papier darunter.
Auf diese Methode kann man sehr kompliziertere Motive schützen.
Summary:
Die Klebebänder sind eine schnelle und einfache Alternative zur abdeckt Flüssigkeit.
Bei winzigen Motiven versagen die Klebebänder, das Schneiden zu nervig.
Bei den mittelgroßen Motiven schlagen Sie in der Handhabung die Abdeckflüssigkeit bei weitem. Sie sind schneller und praktischer! Das klappt auch draußen mit dem Skizzenbuch.
Bei ganz winzigen Motiven versagen die Klebebänder jedoch. Dann wird das Schneiden zu nervig.
Ich wünsche dir viel Spaß mit diesem kleinen Trick!
Liebe Grüße ins Wochenende Tine
PS findest du es gut, das jemand für dich und deine Kunst schreibt? Wenn ja, bedenke bitte das Autoren keine Förderung erhalten. Leider sind wir kein Museum und mit dem Schreiben von deutschsprachiger Literatur kann man im Kunstbereich kein Geld verdienen. Es gibt zu wenige Menschen, die gerne malen und so wird das Schreiben von Büchern in deutschsprachigen Raum zum Verlustgeschäft. Findest du es also gut, dass du hier Tipps erhältst, dann denke ab und zu an eine kleine Spende.
https://blog.herz-der-kunst.ch/signalfarben-farben-mit-aha-effekt/
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