Der eigene Malstil!
Und so treibt mich von Anfang an die Frage: Was ist in mir angelegt und was kann ich damit erreichen?
Wie man mit Vererbtem umgeht:
Man merkt an diesem Alttagsbeispiel, ob etwas Ererbtes ein Fluch oder Segen ist, hängt am Benutzer! Die Geisteshaltung machts!
Akzeptieren oder verändern?
Vorsicht! Küchenpsychologie!
Schuster, bleib bei deinen Leisten?!
Du kannst deinen eigenen Malstil mit Macht prägen.
Der eigene Malstil -Wer bin ich?
Diese Frage dürfte so manchen von uns in Verzweiflung stürzen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man ab einem gewissen Alter fast gar nicht mehr sagen kann, was natürliche Anlagen sind. Viele Menschen wurden so unglaublich streng erzogen, dass ihre natürlichen Anlagen kaum noch zu erkennen sind. Auch gewisse Lebenserfahrungen prägen den Malstil sehr stark.
Unser Gehirn verändert sich stark durch Dinge, die wir alltäglich tun!
Was heißt das für unseren Malstil?
In erster Linie, dass du dich trauen solltest zu tun, was du willst.
Ein Buchhalter wird zum pedantischen Buchhalter durch die Dinge, die er täglich tun muss. Es ist sein Job sehr genau zu sein!
Beim Malstil ist dies genauso:
Du wirst geprägt durch, das was du tust.
Ein kleiner Kurswechsel hat unglaubliche Folgen, wenn man ihm Zeit lässt!
Lass dir Zeit und male oder zeichne regelmäßig in eine Richtung, in die du dich entwickeln möchtest.
Es wird ein ganz natürlicher Malstil entstehen, weil er für dein Gehirn selbstverständlich wird.
Die Zeit ist ein wichtiger Faktor auch bei kleinen Veränderungen des Malstils.
Dabei solltest du im Kopf behalten, der Malstil entsteht im Rahmen der Dinge, die du tust. Stell dir vor, du und dein Malstil sind Pilot und Flugzeug. Du veränderst beim Start deinen Winkel um 3 Grad! Du guckst nach unten und ärgerst dich! Nichts ist passiert. Doch du wirst überrascht feststellen, nach 3 Stunden landest du nicht in Rom, sondern in Monte Negro!
Also fang an!
Optimieren durch die kleinen Veränderungen:
Sei nicht frustriert, wenn eine Veränderung am Anfang unmerklich ist!
Mein Tipp: Arbeite an einem bestimmten Thema weiter. Das Gehirn bildet neue Synapsen, an die es anknüpfen muss. Wie oben bemerkt, Zeit und Übung verändern dich!
Wenn du im Laufe des Jahres immer wieder Pizza isst, dann hat du ein Kilo mehr auf den Rippen. Wenn du also anders malen oder zeichnen möchtest, dann bilde ein paar Routinen aus, die es zur Gewohnheit machen.
Ich stelle täglich eine Eieruhr für 15 Minuten Zeit für Etwas was ich lernen möchte!
Die Macht der Angewohnheiten ist groß!
Angewohnheiten loszulassen ist schwer! Sie schleichen sich automatisch immer wieder ein. Deshalb ist es wichtig, Veränderungen regelmäßig einzuüben. Viele von euch machen sehr unterschiedliche Malkurse. Amüsiert stellte ich fest, dass einige Lehrer, die sich mit dem Vermitteln von Wissen auskennen, der gleiche Malkurs bei mir zweimal buchten. Was ich im ersten Moment merkwürdig fand, macht absolut Sinn!
Vertiefen darf man nicht unterschätzen!
Zick Zack fliegen macht keinen Sinn für den Malstil!
Viele Leute möchten alles sein, nur nicht sie selbst!
Sie möchten malen wie Joseph Zubukvic, ganz Ton in Ton, am nächsten Tag möchten sie mit greller Farbe malen, dann Architektur-Zeichnungen machen und dass möglichst genau, und am nächsten Tag möchten Sie ganz locker sein und mit Farbe spritzen! Dieses Verhalten erlebe ich immer wieder.
Damit führt man sein eigenes Gehirn im Zickzack, der Flugkapitän trudelt mit dem Flieger über dem Flughafen und kommt nicht von der Stelle, wenn er sein Flugziel alle 5 Minuten ändert. Das verbraucht Kraft!
Lernziele setzen! Dein Gehirn ist formbar.
Vor 2019 habe ich meistens illustrativ gearbeitet!
2019 setzte ich mir das Ziel, mich durch die klassischen Techniken der Malerei zu arbeiten und diese langsam, aber sicher in leichtere Techniken für jeden Tag umzuwandeln. Zwei Jahre lang beschäftigte ich mich immer wieder mit klassischen Techniken der Malerei.
Plötzlich sagten Freunde: „Ist das von dir?“
Achtung, du wirst was du machst!
Was ich nicht geplant hatte, trat ein. Mit der Technik veränderte sich mein Malstil. Ich wurde klassischer. Plötzlich sah ich aus wie ein Aquarellmaler und nicht mehr wie ein Sketcher. Trotzdem, es dauerte nicht länger ging dank der Pinseltechnik mit der gleichen Leichtigkeit und Schnelligkeit. Doch es ist immer überraschend für mich! Es war nicht geplant, aber logisch, wenn man bedenkt an welchen Techniken ich gefeilt habe.
Als wir in Frankreich waren, bat mich ein englischer Freund, ein Bild wie Tim Wilmot zu malen. Kann ich nicht, sagte ich mit Überzeugung. 45 Minuten später, gab es das Bild! Ich war überrascht, Upps!
Dieses Bild entstand vor Ort aber nach Tim Wilmot. Ein bisschen Tine ist drin ohne mein spritziges Orange geht es nicht.
Was war passiert?
Ich entstaubte klassische Maltechniken, machte sie nutzbar und dabei wurde mein Gehirn geformt!
Die klare Wahrheit ist, achte darauf, was du machst, denn dein Gehirn wird geformt!
Viele denken, einen Malstil könnte man nicht erzwingen, das ist Nonsens, man erarbeitet ihn sich in vielen kleinen Schritten.
2021: Ich kann nun in der gleichen Geschwindigkeit aquarellieren wie zeichnen.
Also pass auf, womit du dich fütterst! Ich füttere mich nun wieder mit einer Reihe wilderer Übungen!
Zielgerichtet füttern!
Es ist sinnvoll, das Gehirn durch kleine Veränderungen in eine Richtung zu führen. So kann ein ordentlicher Maler zum Beispiel langsam frei werden. Viele Dinge können dabei sinnvoll sein und später ein Ganzes ergeben. Von Nass-in-Nass-Techniken über freies Zeichnen oder Improvisationen, die Liste ist unendlich.
Denk an die Wiederholungen.
Aber du solltest nicht versuchen zu malen wie ein anderer. Verbinde einfach verschiedene Dinge, bis du einzigartig wirst!
Forme dich!
Oft erlebe ich unglaubliche Dinge, als junge Frau traf ich einen total verklemmten jungen Mann in einem Atelier. Er malte mit Besessenheit Aktbilder.
Wir lachten! Der würde wohl gerne!
Ja, er wollte mit aller Kraft! Jahrzehnte später traf ich ihn wieder, ein charismatischer Mann mit starker sexueller Ausstrahlung! Um ihn herum eine Gruppe weiblicher Groupies.
Er formte die Kunst und die Kunst formte ihn!
Also gib acht! Träume können formen!
Liebe Grüße ins Wochenende
Tine
In diesem Blog sieht man wunderbar, wie sich der Malstil veränderte:
https://blog.herz-der-kunst.ch/blick-realitaet-und-bildentwurf/
Der eigene Malstil ist keine Stilrichtung! dennoch ist er oft mit Zeitgeist und Stilrichtung verbunden!
Wir können Renoir und Monet unterscheiden! Das vergleichen von Künstlern in Stilrichtungen ermöglicht zu sehen wie wichtig es ist man selbst zu bleiben!
https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Stilrichtung_in_der_Malerei