Reisetipp zum Farbgefühl


Farbe ist mehr als ein Pigment in der Tube


Reisetipp für Malbegeisterte: Eine Farbdusche in der Sagrada Familia!

Tine Klein malt in der Sagrada Familia

Tine malt in der Sagrada Familia

Ein Bad im Licht ist berauschend! Bei einem Farbbad in der Sagrada Familia ist mir eines klar geworden. Farbe ist pures Gefühl!

Im Alltag reagieren wir nicht sehr sensibel auf Farbe, denn wir sind ihr selten ganz pur ausgesetzt, deshalb sind sich viele Leute der psychischen Kraft von Farbe nicht bewusst.

Doch man fühlt sich im Grün des Waldes anders als in einer grauen Tiefgarage und das hat nicht nur mit dem Ort zu tun sondern auch mit Farbe.

Unser erstes Haus wollte keiner haben, obwohl es wundervoll war. Das Haus war ein Ladenhüter, weil es komplett schwarz gestrichen verkauft wurde. Die Farbe verwandelte das Haus in ein Loch und so ging es für wenig Geld über den Tisch. Obwohl der Effekt krass war, schien der Verkäufer nicht zu wissen wo der Haken an seinem Haus war.
In in diesem Zusammenhang ist uns allen natürlich klar wie Farbe wirkt. Uns ist auch klar das kein Politiker im rosa Jackett vor die Presse tritt.

Also warum ist uns dann die Macht der Farbe nicht in unseren Bildern bewusst.

Weil Farbwirkungen ziemlich diffus sind, Blau kann harmonisch oder total kalt sein.
Gelb sonnig, warm oder zickig grell.

Man kann also keine Anleitung schreiben, benutze Blau dann wird alle harmonisch.

Viele Farbeffekte sind eher unterbewusst, deshalb ist es enorm wichtig für Maler und Zeichner sich Gedanken zur Farbe jenseits von das ist so zu machen.
Die Sagrada Familia ist für viele Menschen eine sakrale Erfahrung, besonders der Innenraum verzückt Menschen.

Achtet man bewusst auf die Wirkung der gebündelten Farbe, dann merkt man wie Gaudi die Gefühle der Menschen in der Kirche steuert.

Die Menschen sind ergriffen. Als gewohnheitsmäßige Ketzerin will ich sofort Wissen wie Gaudi diesen Effekt erzeugt.


Ein Selbstversuch zur Wirkung von Farbe


Die Farben, die durch das Glas fallen, sind psychedelisch. Ich suche jetzt gezielt Plätze in der Sagrada auf wo sich das Licht farbig bündelt und versuche zu fühlen ob sich in mir etwas tut.

So sieht sie aus die Farbdusche in der Sagrada Familia! Das ist wirklich krass!

Tine Klein Sagrada Familia Farbdusche mit Farbgefühl

Wer in dem Licht gestanden hat hält die Geschichten von Yedi-Rittern und magischem Licht für wahr.

Ich stehe in dem roten Licht, ich glühe und ich spüre eine ungeheure Kraft. Rot macht mich hellwach, ein wenig zu lange im roten Strahl und ich neige zu purem Größenwahnsinn. Rot und Pink, hier will ich am liebsten von Farbfleck zu Farbfleck hopsen wie ein ausgelassenes Kind. Polka tanzen, mitten in einer Kirche, scheint mir unter Einfluss des roten Lichts als völlig passende Option.
Auf der grün blauen Seite fühle ich mich anders, ruhiger, harmonischer.  Ist es ein Zufall das ich mich plötzlich für das Trägerwerk interessiere?

Abschließend war mir ziemlich klar, das Gaudi mit der Farbe die Seelen der Besucher beeinflusst wie ein guter Geiger sein Publikum zum weinen bringen kann.

Ich sehe um mich herum Menschen die so ergriffen sind, dass ihnen die Tränen in den Augen stehen.


Was können wir lernen?


Diese Beobachtungen machen uns zu besseren Malern, denn sie helfen uns zu verstehen. Das eine Farbe mehr ist als:

„Das war halt so in „Echt“‘

Erst wer begriffen hat, das Farbe pures Gefühl ist, kann dies psychischen Aspekte eines Bildes in Farbe kleiden. Denn neben den tatsächlichen Farben eines Ortes gibt es noch einen zweiten realen Aspekt an Orten; es ist die Stimmung.

„Ich verstehe nicht, warum bei dir so abstruse Farben so natürlich aussehen!?“ Werde ich oft gefragt. Die Antwort: Die Farben sind nicht abstrus, es ist die Stimmung.


Gefühle spalten die Geister


Viele von uns gehen mit Farbe sehr vorsichtig um, das ist generell auch nicht falsch. Schwierig wird es, wenn man versucht nichts falsch zu machen, denn das ist eine Schutzposition. Ich weiß ja nicht was die anderen fühlen oder denken und deshalb lege ich mich mal nicht so weit aus dem Fenster.
Keiner wird dein Bild grauenhaft finden, wenn du es nicht emotional gestaltest. Kein Gefühl zeigen heißt aber auch, dass dein Bild kaum jemals tiefe Emotionen auslösen wird.

Keiner wird „buhhh“ rufen, doch niemand wird dir Liebe schenken.

Ich stehe für Orange und Pink, weil ich selbst oft sehr energiegeladen bin.
Viele Leute mögen solche Farben überhaupt nicht in ihren Bildern und würden diesen Farben erst recht nicht kombinieren!
Ich höre durch die Blume haufenweise Kommentare wie:  „Oh je das würde ich nicht tun“ oder „Das ist aber ein bisschen exzentrisch“.
Da muss man durch.

Es wird Leute geben, die finden deine Farben scheußlich! Und es wird noch mehr geben die Hurra schreien, weil sie die echten Gefühle dahinter lieben.

Versteh mich jetzt nicht Falsch, nur weil ich gern farbenfroh male, heißt das jetzt nicht das Pink deine Welt werden muss! Steh zu Deinen Gefühlen und zu Deiner eigenen Farbwelt, denn das wird deine Bilder gut machen.

Und so sieht sie aus, meine Sagrada Familia im roten Licht

Tine Klein Farbgefühl in der Sagrada Familia

Tine Klein Skizze mit Tintenfilzstiften und I-Pad

Liebe 💕 Grüße aus Barcelona
Eine noch völlig berauschte Tine

Wer es noch nicht gelesen hat kleine Tricks zur Farbharmonie

 

Lavieren, lässige Wasserspiele mit Pinsel

Tine Klein watercolor, Aquarell rivert Spanien, lavieren

Ein ganzer Haufen Urban Sketcher hat sich in Spanien getroffen. Frei nach dem Motto: „Gute Motive brauchen ein bisschen Hausfriedensbruch“ sind wir gerade unbefugt in ein altes Werksgelände eingedrungen.

Tine klein beim malen, lavieren

Jetzt zeigt sich wie unterschiedlich Menschen sind. Detlef und Nicola stürzen sich entzückt auf die Bagger.

Karin ist von den Rohrleitungen fasziniert. Ich mit meiner rosaroten Brille finde das die alte Chemiefabrik doch wirklich hübsch ist. Die fetten weißen Tanks funkeln in der Sonne und ich beschließe mein Skizzenbuch braucht ein Landschaftsaquarell, also heute mal ohne Stift.

Ich zücke den ganz fetten Pinsel und auf geht es. Mein Skizzenbuch ist 30 cm groß und mein Pinsel ist 4 cm gros. Kann das gut gehen?

Mit dem Farbe lavieren verhält es sich wie folgt:

Ich irre rum und finde meine Socken nicht, Christoph Colombus irrte sich einmal und fand Amerika.

Beim malen bin ich allerdings wie Columbus, ich vertraue auf den super Fehler.

Der Trick ist sich auf die Reise zu machen und zwar mit dem fetten Pinsel.

Farbeffekte beim Lavieren sind ein wenig Glücks abhängig!  Wer auf sein Glück vertraut, wird mit tollen Farben belohnt. Oft geben Irrungen und Wirrungen die besten Effekte, weil ungewöhnlich!


Farbeffekte mit Glück und etwas Spucke!


Tatsächlich klappt der Farbeffekt mit Spucke sogar ganz prima! Ich kenne einen sehr guten Aquarellisten der Spuckt regelmäßig auf seine Aquarelle verteilt um die Farbe zu variieren. Er war ziemlich erkältet, danach war jedes Aquarell ein Seuchenmutterschiff. Nach der ersten Faszination des Grauens, es sieht tatsächlich gut aus, es gibt ein ähhh, schönes Sprühmuster, habe ich mir zügig einen Platz weit weg gesucht.

Bis heute grüble ich ob das die Käufer wissen? Ich bevorzuge die Farbvariation mittels lavieren.


Interessante Farben durch lavieren


Lavieren kommt von lavare, Wäsche waschen. Es geht drum, dass man Farbe ins Wasser laufen lässt. In alten Aquarellbüchern wird lavieren als ein hochkomplizierter Vorgang bei dem gestochen scharfe Farbverläufe entstehen beschrieben.

Ich als Schwester des Chaos bevorzuge bevorzuge das Lavieren eher in der urbanen “ kipp- mal- zusammen Methode“.  Ich lasse Farben ganz unformell ineinander laufen.


Interessante Farbflächen


Der Laie versucht eine Fläche brav auszumalen, der Profi versucht die Farbe interessant zu machen.

Lieber ein tolles Bild als zwei Öde.

Man lässt eine feuchte Farbe zerfließen und interessant wird es, wenn man andere Farben mit einbringt.

Innerhalb einer Farbe oder bei verwandten Farben ist das überhaupt kein Problem, denn hier gibt es beim Eintropfen auf das Papier gar keine Probleme.

Im Bild seht ihr ja, ich laviere die Bäume alle in Grün,Blau und Gelb. So ist am absolut auf der sicheren Seite. Der Farbton verändert sich, das ist nichts was ein Bild zerstört!  Wer also anfängt auf dem Blatt zu mischen und nicht im Kasten  zu mischen sollte so anfangen.

Tipp für Anfänger , Farbe auf dem Blatt verändern:

Fläche einfärben, auf der Schattenseite etwas dunklere Farbe eintupfen, auf der Lichtseite Farbe mit dem Taschentuch wegsaugen. Trara und schon ist es interessant und räumlich!

 


Kontolle adé


Die schönsten Farbeffekte erzielt man, wenn man nass in nass Farbe ineinander laufen lässt, deshalb ist mein dicker Pinsel auch genau richtig. Vergiss die Kontrolle und lehn dich zurück und lass die Farbe machen!

Der beste Tipp ist: Farbe ineinander tropfen oder pinseln und dann:

Finger weg!

Denn die Pigmente müssen sich ganz natürlich verteilen können.

Läuft etwas aus dem Lot, dann lieber das Papier neigen und bewegen als mit dem Pinsel drin rumzurühren!

Oft weiß man nach der ersten Sekunde :

UPPS! Wasserfarbe ist ein Krimi!  Das war ein Mord! Dann bitte nicht zögern, sofort den Lappen drauf und die ganze Farbe aufsaugen.

Alles andere gibt unschöne Bremsspuren!

Nur die Ruhe:

Ein einmal gesetzte Farbeffekte brauchen Ruhe, dann können die Farben arbeiten.

Manche Farben spalten sich, das nennt man granulieren! Es sieht wunderschön aus. Andere Farben mischen sich oder stoßen sich ab. Das entsteht durch das unterschiedliche Gewicht der Pigmente.

Faustregel: Man darf so lange in der nassen Farbe arbeiten, bis sie anfängt zu trocken, ist kein Wasser mehr da in dem die Pigmente schwimmen können, dann gibt es unschöne Bremsspuren.


Wirklich keine Kontrolle? Die Macht des Gefühls!


Viel Wasser macht tolle Farbeffekte, aber je nasser das Papier ist desto unkontrollierbarer ist die Farbe. Die Kontrollierbarkeit der Farbeffekte entsteht mit Erfahrung und viel Gefühl.

Aber wie erreicht man das? Der eine Tipp ist abwarten, denn die Farbe darf nicht ultra nass sein, dann zerfließt alles.

Aquarellbücher sagen: Nimm den dicksten Pinsel mit Naturhaaren den du kriegen kannst und sauge so viel Farbe und Wasser auf wie du kriegen kannst!

SToooopppp das ist Bullshit!

Diese Anweisung stammt noch aus einer Zeit in der ganz ordentliche Farbverläufe auf riesigem Papier modern waren! Und seither schreibt es jeder ab!

In kleinen Formaten  machen sich dicke Synthetik Pinseln gut, weil genug Wasser für die notwendige Feuchtigkeit da ist und zu wenig Wasser für Überschwemmungskatastrophen.

Dicke Kolinskypinsel setzen Skizzenbücher unter Wasser, dann ist kein kontrolliertes lavieren möglich!

In kleinen Formaten sind dicke Synthetikhaarpinsel und Taschentücher die wichtigsten Accessoires zum lavieren, denn  Taschentücher dämmen Überschwemmungen ein und schützen weiße Flächen!

 

Liebe Grüße ins Wochenende Tine

Jetzt muss ich Gas geben, die anderen sind schon fertig.

Detlef war auch mal wieder dabei, ist immer schön in seinem Skizzebuch zu stöbern: hier zu einem älteren Artikel:

https://blog-herz-der-kunst.ch/im-skizzenbuch-stoebern/

 

 

Blickwinkel, ein Meter verändert die Welt!

Sehen lernen ist so wunderschön, es macht frei. Heute möchte ich euch durch meine Augen sehen lassen und euch zeigen wie frei ich die Welt wahrnehme.


Motive sind keine Fotos


Das kann man es nicht oft genug sagen, seitdem ich male, habe ich gelernt so viel besser zu sehen und zu beobachten. Dieser Effekt wird auch in allen Elite-Universitäten benutzt um Menschen analysieren beizubringen.

Viele von uns sind gefesselt an Bildmaterial, sie glauben ein Motiv sei so statisch wie ein Foto.

Leider ist es gruselig! Genau die Menschen die am dringendsten einen Blindenhund brauchen, schreien nach der Genauigkeit eines Motivs und merken gar nicht, dass sie die Umwelt nicht mehr wahrnehmen und halten ihren Blickwinkel auf das Motiv für eine unumstößliche Wahrheit.


Es gibt keine Wahrheit!


Wahrheit gibt es nicht! Es gibt nur Standpunkte

Aber das ist doch gar nicht so! Ist der klassische Ausruf! Ich weiß, dass es wahr ist, weil ich es gesehen habe? Das möchte ich heute widerlegen!

Häuser stehen einfach nicht still! Und Farben verändern sich durch das Zusammenspiel der Umwelt.

Ich zeig Euch jetzt mal, wie starr der Realität ist! Wenn man sieht wie sich 1 Meter auf die Realität auswirkt, dann versteht man plötzlich wieso Steven Hawkins so wirre Sachen über das Weltall schreibt!

Kunst ist ansteckend! Wer jetzt nicht infiziert werden will mit leicht anarchistischen Sichtweisen, der sollte aufhören zu lesen. Vielleicht hinterlässt das Sehen durch Tines Augen unwiderrufliche Schäden in deinem Weltbild.

Bei kleinsten Standortwechseln bewegen und verändern sich Motive unglaublich. Schon wenige Zentimeter können darüber entscheiden ob man eine ganze Hauswand sieht oder nicht.

Achtet mal auf die Form des Himmels wie krass sich die verändert! Das ist ein Meter nach Links und nach Rechts


Schnall Dich an: Jetzt guckst du durch
Tine´s Augen


 

Tine Klein Tutorial Blickwinkel und Bildentwurf

Ich stehe links in der Gasse: Tolles Motiv! Mein Motiv ein Blau und Oranges Schachbrettmotiv; ein Komplementärkontrast, schön frisch.  2 orange und 2 blaue Häuser!

Tine Klein Tutorial Blickwinkel und Bildentwurf

Einen Meter weiter! Ein anderer Blickwinkel ! Tolles Motiv, am besten gefällt mir der gelb und lila Kontrast der Häuser, schön frisch! Moment war das nicht gerade orange und blau? Und es fehlen 2 Häuser! Das blaue Haus ist weg! Dadurch verändern sich alle Farben total in der Wahrnehmung.  

Ich sehe hier nur noch lila und gelb! Hab ich geraucht? Wo ist das blau-orange Schachbrett? Das orange Haus verliert seinen Komplementärpartner und leuchtet nicht mehr! Es wirkt jetzt gelber. Mein Motiv: Ein lila Haus im gelben Rahmen.

Ich glaub mir wird  alles gelb vor den Augen.

Tine Klein Tutorial Blickwinkel und Bildentwurf

In diesem Blickwinkel wenige Zentimeter weiter ändert sich das Motiv total. Das gelbe Haus mit dem Dachgarten ist der Platzhirsch. Durch die Helle Farbe wirkt die rote Wand viel dunkler. Ein gelbes Haus und Licht und Schatten werden jetzt zum zentralen Motiv.

Natürlich habe ich die Bilder ein wenig verändert, damit ihr sehen könnt was ich sehe und denke! Aber versteht ihr jetzt? Warum ich die starre „Das ist aber SOOOO“ – Interpretation so lustig finde?


Blickwinkel, Zentimeter verändern alles!


Super oder? Soviel Kopfkino ganz ohne Haschisch, so verändert sich die Realität im Abstand von 2 Metern!

Tue mir einen Gefallen, lass denn Gedanken: Ich muss das so malen, weil es ist so. Lasse ganz sanft los und entsorge ihn im Rinnstein. Danke, das hat gut getan!  Du bist frei! Und deine Bilder sind beweglich wie die Vögel!


Sei  frei wie ein Vogel


Wer einmal begriffen hat, dass echte Motive keine starren gedruckten Blickwinkel aus Druckerschwärze sind, der gewinnt Freiheit.

Wir und Steven Hawkins wir können sehen und das andere blind sind stört uns nicht

Eine der wichtigsten Übungen ist es, die Möglichkeiten eines Motivs sehen zu lernen, ist das Herumwandern und Bewegen. Es geht darum die Vielfalt der Möglichkeiten wahrzunehmen!  Deshalb wurde die Elite stets durch Zeichnen ausgebildet, es ging nicht ums Zeichen, sondern um dir Freiheit des Sehens.

Wenn man einmal verinnerlicht hat, dass durch ein paar Zentimeter ganze Häuser verschwinden und sich Farben verändern, dann kann das verwirren, aber letztendlich erleichtert es total.

Gerade im Bildentwurf gibt uns diese Tatsache totale Freiheit. Weil er sowie so völlig anders aussehen würde, wenn ich nur ein klein wenig weiter links oder rechts stehen würde. Trotzdem haben viele meiner Schüler beim bewegen von Bildmotiven so viel Hemmungen als würden sie jedesmal ein echtes Erdbeben auslösen, wenn sie nur ein wenig verändern.


Tipp zum Sehen lernen:


Such dir mal eine Ecke wo Häuser in unterschiedlichen Winkeln stehen und bewege dich hin und her, lauf am besten mal ein Quadrat von einigen Metern, achte darauf wie der Blickwinkel die Welt verändert!

⇒Vorzugsweise da wo keine Autos fahren, wir brauchen Dich noch!

 

Liebe Grüße ins Wochenende

Tine

P.s.. Mögt ihr meine Artikel? Ihr helft sehr wenn ihr sie teilt°

Lust auf mehr?

https://blog-herz-der-kunst.ch/alles-eine-frage-der-perspektive/

 

 

 

Nur für mich! private Skizzenbuchseiten

Aquarell von Tine Klein Skizzenbuchseiten , Mallerei Zürich, Zürichsee

Tine Klein Skizze Badi Feldbach

Muss man denn immer für andere Zeichnen? Wie haltet ihr das?

Ich zeige Euch jetzt mal eine von meinen privaten Skizzenbuchseiten, sie ist anders als ihr das von mir kennt.

Private Skizzenbücher habe ich, damit ich nicht unter Druck gerate.

In diesen Skizzenbuchseiten tue ich und darf ich alles, was mir sonst Angst machen würde. In meinen privaten Skizzenbüchern schreibe ich sehr viel. Meistens mit schlimmen Rechtschreibfehlern.  Ich habe einen kleinen Sehfehler, der erst später erkannt wurde. Ich habe Schreiben gelernt und die Buchstaben nicht richtig gesehen, deshalb ist meine Orthographie reine Glückssache. Diese tiefsitzende Angst, das mich alle führ blöd halten, weil ich nicht schreiben kann, hat sich im Alter von 6 Jahren in mich hineingefressen.

Doch meine privaten Skizzenbuchseiten sind voll mit Kommentaren. Dort schreibe ich, worauf ich mich freue oder was ich denke.

Anders als in dieser Skizze sind viele Dinge angefangen, unfertig oder einfach blöd, weil das Experiment total gescheitert ist.

Diese privaten Skizzenbuchseiten sind die reinste Kritzelei, denn ich male nicht für die Anderen, ich male für mich.

Ein Malschüler von mir hat mir angeboten mit mir Segeln zu gehen und so zeichne ich meine Freude darüber. Es ist ein innerliches  Zwiegespräch. Sommer am See, das wird gut denke ich beim ersten Sonnenstrahl des Jahres!


Ich zeichne nicht! Ich lade meine Batterien auf!


Malen und Zeichen muss nicht immer die Funktion haben schön zu sein!

Die Augen auf das schöne im Leben zu richten, ist vielleicht deutlich wichtiger als ein schönes Bild!

Glaubst du die werden an deinem Grab stehen und sagen: Sie hat am 1.5.2017 ein tolles Bild gemalt?

Glücklich zu sein ist keine reine Glückssache, man muss auch bereit sein das positive wahrzunehmen.

Man muss gezielt dafür sorgen schöne Momente zu haben, deshalb sitze ich jetzt hier mit einer Dose Bier im Nichts und es ist herrlich.

In einer Zeitung habe ich gelesen, viele Menschen suchen regelrecht Krisen um ihr leeres Leben zu füllen. Kriesendieb nennt meine Freundin solche Leute.

 Glücks-Blick-Sammler! erscheint mir die entspanntere  Daseinsform.


Mein Stift erklärt mir die Welt!


Hätte ich sonst die Ruhe alles anzusehen?

Während ich gerade hier sitze, fällt mir auf das ein großer Teil der Boote ganz kleine Motorbote sind. Warum ist das so? Ist das zum Angeln prima? Ist das ein Haubentaucher oder eine komische Ente? Diese Art von Fragen kennt man eigentlich nur noch, wenn man Kinder hat.

Mir tut es total gut die Welt wie ein Kind anzugucken!

Mein Lieblingsboot mache ich schön rot! Die Beiz ist schon rot, sehr schön, das Leben kann so einfach sein! Das sind so die Momente in denen ich durchatme und einfach die Welt genieße.


Das Malen ist mein Grund


Einer der Gründe warum ich Urban Sketching so Klasse finde ist, das ich einfach rausgehe und was Tolles anschaue.

kein Pc, einfach den Wind um die Nase!

Das hier ist eine kleine Bucht ca. 10 Minuten von meinem Atelier entfernt. Ich hätte sie niemals gefunden, wenn ich nicht mit dem Fahrrad auf Motivsuche überall rumkurven würde!

Und so tolle Plätze im Nirgendwo würden mir entgehen. Ein kleiner Hafen, eine Beiz (Kneipe für die Nicht-Schweizer) und ein toller Blick und sehr viel von hier ist nichts los.

Und ein entspanntes Bier auf dem Steg!  Das Gute findet man nur, wenn man danach sucht!

Deshalb ist Urlaub so gut da sucht man auch nach den schönen Stellen, denn wenigsten ist bewusst das das auch vor der eigenen Haustür geht.


Skizzenbuchseiten: Orte für kritzeln, ausprobieren und nachdenken


Meine Methode die Welt zu erobern

Dabei fällt mir  auf das die Skizzen echt schön sind, sie sind nicht perfekt, oben sieht man ja wie ich mit Weiß übermalt habe. Sie sind schön weil Entspannung drin steckt.

Die Beiläufigkeit tut mir echt gut. Nicht denken macht gute Skizzen

Die Besten und Scheußlichsten kann ich Euch leider nicht zeigen! Denn die Gehören nur mir!

P.s. Zeichnen mach mich dankbar für kleine aber tolle Sachen: Wie Dosenbier und eine halbe Pizza, mitgebracht auf dem Gepäckträger. Und das Lachen das über das Wasser aus der kleinen roten Beiz schallt.

Mein Tipp diese Woche:

Ab und zu mal nicht drüber Nachdenken wie man es macht! Mach es einfach um zu genießen!

Mehr lesen über das private Glück durch Skizzieren?