Nass in Nass-Technik in Kombination mit Zeichnung

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Lange extrem geschliffene Bilder sind aber nicht nur wegen des Zeitmangels aus der Mode gekommen, denn sie verlieren Schritt für Schritt, ihre frische Spontanität und den ehrlichen Eindruck, den der Künstler beim ersten Blick hat.  Aus diesem Grund verändern sich klassische Techniken wie zum Beispiel die nass in nass Technik. Die Technik verändert sich so das man sie spontan und schnell aufs Papier bringen kann.

Heute steht dieser Blog unter dem Motto:

Mach es einfach!
Und zwar im doppelten Sinne!

Um beim Malen und Zeichnen gut zu werden, muss man es einfach machen! Und dabei sollte es nicht allzu schwierig zu gehen, denn man braucht Training.

Die Kombination von Zeichnung und grafischen Elementen in Nass in Nass-Technik

Die Nass in Nass-Technik ist eine Maltechnik, die hauptsächlich in der Aquarellmalerei verwendet wird. Bei dieser Technik wird Farbe auf ein bereits feuchtes Papier aufgetragen, wodurch die Farben ineinander verlaufen und sich mischen können.

Heute geht es um die Frage, wie bekomme ich Zeichnung und grafische Elemente möglichst einfach in die Farbe:

Die schlichte und einfache Antwort lautet, das funktioniert auch wunderbar in feuchter Farbe.

Die „Nass in Nass“-Technik ist eine Maltechnik, die hauptsächlich in der Aquarellmalerei verwendet wird. Bei dieser Technik wird Farbe auf ein bereits feuchtes Papier aufgetragen, wodurch die Farben ineinander verlaufen und sich mischen können.

Im weitesten Sinne sprechen wir hier über eine Erweiterung der Nass-in Nass-Technik des klassischen Aquarells, dadurch ist sie großartig für die schnelle Skizze geeignet.

Die Tinte und die Farbwahl.

Die Möglichkeit, dass man mit dem Füllhalter oder Stift auch in feuchter Farbe arbeiten kann, ist den meisten Menschen völlig unbekannt.

Der Grund hierfür liegt dabei, dass die doch recht einfache Technik am Anfang ein paar Tücken birgt. Die meisten Menschen arbeiten mit schwarzen Stiften, doch läuft diese Tinte aus, dann verdreckt sie das zauberhafte Aquarell. Doch die Nass-in Nass-Technik mit Füllhalter funktioniert wunderbar.

D. h. Der Zeichner muss darauf achten, dass seine Tinte einen Farbton hat, der die Aquarellfarbe nicht verdreckt, sondern ergänzt. Das gleiche gilt für Aquarelllisten, die ihre Bilder mit einem feinen Pinsel mit zeichnungsartigen Elementen ergänzen.

Die Farbe darf nicht losgelöst von der Grundfarbe des Aquarells erfolgen, denn arbeitet man in feuchter Farbe, wird es Mischungen geben.

Ich male viele urbane Motive, dort gibt es viele beige und weiß Häuser. Benutze ich eine Bordeaux Farbenlehre Tinte, so kommt es nur zu angenehmen Mischungen der Farbe. Würde ich schwarz benutzen, dann würde mein Bild dreckig. Eine andere Alternative zu Bordeaux oder Braun sind Tinten in klassischen Schattenfarben.

Zu empfehlen sind jeweils wasserfeste Tinten, die bekommt man nur im Fachhandel, sind aber insoweit empfehlenswert, weil sich die Firmen, die diese herstellen,meistens auf das Zeichnen in Kunstwerken spezialisiert haben.

Damit es hier nicht zur Verwirrung kommt, wasserfeste Tinten sind erst dann wasserfest, wenn sie getrocknet sind!

Das Wasserfeste hat den Vorteil, dass ich später erneut mit der Aquarellfarbe über die Tinte malen kann, ohne dass etwas verwischt.
Zu beachten ist allerdings, dass sich Füllhalter mit wasserfester Tinte nicht über Wochen unbenutzt liegen lassen darf.

Wer nur selten zeichnet, muss seinen Füllhalter nach der Benutzung wasserfester Tinte spülen.

Nass in Nass-Technik  mit Stift und Pinsel.

Die „Nass-in-Nass“-Technik ist eine Maltechnik, die hauptsächlich in der Aquarellmalerei verwendet wird. Bei dieser Technik wird Farbe auf ein bereits feuchtes Papier aufgetragen, wodurch die Farben ineinander verlaufen und sich mischen können.

Arbeitet man jedoch skizzenhaft, dann wird man das Papier nicht befeuchten, denn dies würde zu lange dauern. Wir arbeiten in den noch feuchten ersten Farbauftrag auf unser Papier.

Das macht das Arbeiten flott, spontan und unkompliziert.

Der Zeichner arbeitet in der feuchten Farbe mit dem Stift und der Maler arbeitet in der feuchten Farbe mit einem sehr trockenen, feinen Pinsel.

Die Wirkung der Zeichnung ist in feuchter Farbe vollkommen anders als auf trockenem Papier. Zeichnungen sind auf trockenem Papier scharf und hart begrenzt. Sie sind immer genauso dunkel wie die Farbe der Zeichnung. Dies gilt für eine Stiftzeichnung genauso wie es war eine Pinselzeichnung.

Die Übergänge der Linien werden weich. So erweitert man sein Repertoire und kann viel raffinierter malerische  Anteile hinzufügen.

Diese Zeichentechnik ist nicht schwierig, sie bedeutet für den Zeichner eine enorme Umstellung,

denn die antragende Reihenfolge des Arbeitens wird durcheinandergewirbelt.

Möchte der Zeichner einen weichen Übergang, so arbeitet er mit dem Füllhalter in feuchter Farbe. Möchte der Zeichner eine harte Linie, so muss er warten, bis die Feuchtigkeit der Farbe getrocknet ist.

Je feuchter die Farbe, desto mehr blutet der Stift oder der Pinsel aus und desto sanfter ist der Übergang.

Beides gilt gleichermaßen für Stift und Pinsel.

Ein Maler hat an dieser Stelle jedoch noch eine andere Möglichkeit, ist sein Baumwollpapier feucht, dann ist es weich. Er braucht nur mit einem spitzen Gegenstand in das Papier zu drücken, so entsteht in feuchtem Papier eine Rille. Diese Rille füllt sich mit den Pigmenten der Farbe und bildet eine exakt farblich passende Zeichnung zur Farbe. Viele Male haben deshalb das Holz ihres Pinsel an gespitzt. Auf hartem Industriepapier funktioniert dies nicht.

Nass in Nass-Technik  mit zeichnerischen Elementen -Fehlerquellen

Der Name Nass-in-Nass-Technik, ist vollkommen irreführend. Denn die Nass in Nass Technik funktioniert nicht, wenn das Blatt nass ist. Diese Zeichentechnik hat nur eine einzige Schwierigkeit, und zwar den Umgang mit der Feuchtigkeit auf dem Blatt.

Sie müsste eigentlich Trockene- in- Feucht- Technik heißen.

Nass in Nass-Technik: Abwarten ist der Trick

Ist das Papier sehr nass, dann verläuft die nächste eingebrachte Farbe vollkommen. Die beiden Farben mischen sich, als wenn man Milch in Kaffee gießt. In diesem Moment kann man nicht Zeichnen, denn die Farbe des Stiftes oder des Pinsels verläuft.

Es dürfte also gar nicht  Nass in Nass-Technik  heißen.

An dieser Stelle bleibt dem Maler und dem Zeichner nur das Ritzen, die gemachte Rille wird aussehen wie eine Zeichnung, denn sie fühlt sich später mit den Pigmenten.
Kommt man mit einem sehr nassem Pinsel in die feuchte Farbe, ergibt sich ein Wasserfleck.

Der Knackpunkt ist also die richtige Balance zwischen Feuchtigkeit, Farbe und dem Arbeiten mit Stift oder dem Liner Pinsel.

Obwohl diese Technik sehr viel schneller ist als das getrennte Zeichnen und Kolorieren, gehört das Warten auf eine teilweise Trocknung der Farbe zu dieser Technik.

Man zeichnet nicht in nasse Farbe, sondern immer nur in feuchte Farbe.

Der Trocknungsgrad ist es, der bestimmt, wie intensiv die Zeichnung wird, dadurch entstehen sehr interessante Effekte und Kombinationen.

Je feuchter der Untergrund, desto und schärfer die Zeichnung.

Dies ist enorm hilfreich bei allen Dingen, die unauffällig sein sollen oder bei angedeuteten Dingen, wie einem Schatten.

Je trockener der Pinsel, desto eher behält der Strich in feuchter Farbe seine Form. Arbeitet man jedoch mit Füllhalter, dann bestimmt allein der feuchte Untergrund der Farbe, wie stark der Strich wird. Wenn das Papier zu nass ist, funktioniert der Füllhalter nicht. Ist der Untergrund sehr feucht, läuft die Farbe aus. Ist das Papier leicht feucht, wird die Linie weich und ist das Papier letztendlich trocken, entsteht eine scharfe und dunkle Kante.

Ich wünsche euch viel Spaß beim experimentieren, Kunst machen und kreativ sein heißt, die Grenzen seines Materials spielerisch auszuprobieren.

Liebe Grüße ins Wochenende Tine

Ich schreibe hier über ein Spezialthema, dass nur die Menschen mit den gleichen Interessen betrifft. Nicht hunderttausende von Lesern interessieren sich für das Thema Malen und Zeichnen, deshalb bekommen Autoren wie ich keine öffentlich-rechtlichen Gelder und auch an veröffentlichten Büchern verdienen wir nichts. Dies kommt für die meisten Leser wahrscheinlich ziemlich überraschend, und deshalb bitte ich euch ab und zu etwas zu spenden.

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Ein wichtiger Tipp: Die Füllhalterreinigung

Füllhalterreinigung Tipps und Tricks.

https://blog.herz-der-kunst.ch/fuellhalterreinigung-tipps-und-tricks/

 

 

 

 

 

Fenster malen! Tipps und Tricks

 

Dass Fenstermalen eines der verrücktesten Dinge in der Malerei ist, glaubt man nicht auf Anhieb.

Denn oft sehen sehr gut gemalte und gezeichnete Fenster in Bildern sehr bescheuert aus.

Dieses Phänomen kennen sicher viele von uns. Und ehrlich gesagt, hat mich dies jahrelang ratlos gemacht.

Heute weiß ich, dass dieses Phänomen an der Wahrnehmung von Menschen liegt.

Dies liegt am Gestaltungsgesetz der begrenzten Formenzahl.

Das Gestaltungsgesetz der begrenzten Formenzahl besagt, dass ein Bild eine begrenzte Anzahl von Formen enthalten sollte, um eine klare, harmonische Wirkung zu erzielen.

Wer darüber nachdenkt, begreift also schnell: Zu viele Fenster auf kleinem Raum überlasten die Wahrnehmungsfähigkeit des Menschen und deshalb sehen auch korrekt gemalte und gezeichnete Fenster mitunter doof aus.

Die reine Einsicht führt hier allerdings nur zu Kopfgekratze, denn in der Stadt gibt es Hunderte von Fenstern.

Was also tun?

Die erste Methode zum Fenster malen ist das Weglassen.

Was wir durch das Gestaltungsgesetz der begrenzten Formenzahl lernen sollten, ist der vorsichtige Umgang mit Details, denn zu viele können den Gesamteindruck zerstören.

Auch wenn im Motiv in der Wirklichkeit so viele Details sind!

Aber ein Blatt in Din Format ist nun mal viel kleiner als die Realität und auf der kleinen Fläche wird unser Betrachter überfordert.

Deshalb ist das bewusste Zusammenfassen und Weglassen von Fenstern eine sehr gute Lösung.

In diesem Bild sieht man, dass Basel ganz wunderbar mit einer Handvoll Fenstern klar kommt.

Aber warum gerade diese vier Fenster?

Dinge werden durch ihre typische Gestalt definiert.

Ein Kirchturm hat immer das Glockenfenster. Und dies benutze ich, um die  Erkennbarkeit der Silhouette zu stärken.

Als Faustregel könnte man formulieren:

 

Fenster müssen gemalt werden da, wo sie der Betrachter auch genau erinnern würde.

So könnte man Notre Dame kaum ohne das riesige kreisrunde Fenster in der Fassade malen.

Fenstermalen ist Zusammenfassen:

Es gibt lauter Tricks, die einem helfen, beim Fenstermalen zu viele Formen zu verwenden.

Ein gutes Beispiel sind Hochhäuser. Hier reichen oft ein paar Striche, um Fenster und Etagen anzudeuten.

Mein Tipp: Fenster nur dort bedeutungsvoll malen, wo sie auch von Belang sind.

Was ist denn von Belang? Fenster malen ist so eine Sache, denn es verändert sich damit, was du zeigen möchtest.

Deine Hauptperson steht im Fenster?

Wunderbar, dann male das Fenster genau wie einen Bilderrahmen, hier sind dann sogar Details sinnvoll.

Der Blick des Betrachters soll zu einem bestimmten Punkt schweifen? Du hast ein Bildzentrum? Dann benutze die Fenster wie einen Weg dorthin!

Benutze die Fenster wie die Brotkrumen von Hänsel und Gretel und führe den Blick des Betrachters damit. Benutze die Fenster wie eine Leitplanke, doch ganz genau müssen sie dafür nicht sein. Das siehst du hier, alle Fenster führen hinauf. Noch besser sieht man im nächsten Bild, wie man Fenstern eine Richtung geben kann.

 

Bern Aquarell Zum Thema Komplementär contrast.

Hier werden die Fenster zu einem Muster!

Tine Klein Empuria Brava costa brava malen ist illustriren

Fenstermalen verändert sich mit dem Bildinhalt, deshalb ist es so verwirrend. Es ist jedes Mal aufs Neue ein Abenteuer!

Deshalb ist es auch so schwierig, korrekte Anweisungen zu geben, wie genau man ein Fenster malen sollte.

Wer zu oft „muss“ sagt- hat oft keine Ahnung!

Ich weiß, du wünschst dir genaue Anleitungen, wie man etwas macht. Wir alle, auch ich, haben den Wunsch nach Sicherheit! Doch wer beim Fenstermalen sagt: Du musst! Der hat wahrscheinlich unrecht!

Doch mal ehrlich, wer gerne Kunst macht, hat Spaß an kreativen Lösungen. Auch wenn uns dies wie die Kuh aufs Glatteis führt.

Man darf das Ausrutschen lernen, um die perfekten Fenster zu finden.

Fenstermalen im Hauptmotiv:

 

Vor ein paar Jahren fiel mir das erste Mal auf, dass einige Maler etwas Merkwürdiges taten. Sie zerstörten ihre Fenster im Hauptmotiv. Im ersten Moment schaute ich wie eine Kuh auf dem Glatteis. Einige malten ihre Fenster perfekt, dann spritzten sie mit Wasser. Oder sie patschten mit den Fingerspitzen ins nasse Fenster und verrieben dann den Schmutz ungeniert in der Hauswand. Als ich auf den Prozess aufmerksam wurde, staunte ich nicht schlecht! Ich wurde auf die unglaublichsten Methoden zum Zerstören von Fenstern aufmerksam. Ganze Gebäude wurden nach dem Malen der Fenster geflutet, oder die perfekten Fenster wurden aus dem Bild gerubbelt! Ähnliches sah ich auch bei sehr guten Zeichnern.

Doch eines hatten all diese Fenster gemeinsam:

Sie sahen in ihrer zermatschten Form besser aus als meine.

Das war frustig. Doch nur ein Vollpfosten lernt nicht, wenn es doch so deutlich vor den Augen steht!

Ich begann meine Fenster zu zerstören und sie begannen gut auszusehen. Warum zum Teufel?

Seht ihr den Unterschied? Im Bildzentrum sind die Fenster scharf und schwarz. Und oben sudelig (Schweizerdeutsch für Unsauberkeit) mit dem Motiv verbunden.

Fassungslosigkeit beim Fenster-malen

Ein Blick in die Vergangenheit:

Eine Frau steht auf Usedom in meinem Workshop. Sie brüllt mich an.

„Ich male Gott verdammt besser als Sie! Und ihre Scheiße sieht dann auch noch besser aus!“

Meine Workshops sind immer liebevoll und mit Lachen gefüllt und ich starre die Frau fassungslos an, die ihre Hände krampfhaft zu Fäusten ballt.  Sie atmet ruckartig! Ich denke:

Was mache ich, wenn die mir jetzt hier hyperventiliert?

Die Frau war Mallehrerin, und sie wurde wütend, weil sie das Gefühl hatte, ich würde sie mit meiner unsauberen Arbeit verarschen. Doch ich war hilflos, denn sie war so wütend, dass ich ihr nicht erklären konnte, dass die Unsauberkeit einen fachlichen Hintergrund hat.

Durch das charmante Verdrecken des Hauses und der Fenster werden die Formen aufgelöst. Die Fenster verbinden sich mit dem Haus, ihre Form geht in die Fassade über. Hinzu kommt, dass die Flecken dafür sorgen, dass alles einen gemeinschaftlichen Shabby-Schick-Anstrich bekommt. Das Auge begreift: Haus und Fenster, die sind eine Einheit!

Das fleckige und chaotische Bild wirkt nun auf den Betrachter ruhiger und harmonischer als das ordentliche Bild!

Oh, Wunder der Wahrnehmungspsychologie! Das Traurige oder Lustige daran war, dass die Frau es für einen Witz gehalten hat! Dabei ist es fundierte Wissenschaft!

Das Gesetz der Ähnlichkeit ist ein grundlegendes Gestaltungsgesetz, das besagt, dass Elemente, die ähnlich sind als zusammengehörig wahrgenommen werden. Dieses Gesetz wurde von dem Psychologen Gustav Theodor Fechner im 19. Jahrhundert entwickelt und wird seitdem in verschiedenen Bereichen der Gestaltung, einschließlich der Malerei, angewendet.

Wichtig daran ist, dass du Möglichkeiten findest, Dinge durch Ähnlichkeiten zu verbinden.

Egal ob Kleckse, Striche, Farben oder Texturen. In meinen Zeichnungen verbinde ich vieles über Schraffur. Ob ordentlich oder wirr, Dinge in Bildern müssen verbunden werden, dann entsteht Harmonie für das Auge! Falls du dich fragst, warum es dir schwerfällt:

Der Prozess ist unglaublich anstrengend für ordentliche Menschen.

Trotz dessen trifft es die Realität besser, denn kein Fenster sieht aus wie das andere. Mal gibt es Schatten, ein anderes Mal Reflexionen. Das eine Fenster hat Licht von außen, ein anderes Fenster, Licht von innen. Manche Fenster haben Gardinen, das ganze macht ein Bild ruhelos. Deshalb ist es so wichtig, die einzelnen Bildelemente durch kleine Flecken oder Farbelemente zu verbinden.

Viel Spass mit der Chaostheorie der Gemeinsamkeit, du wirst deine Lösungen finden.

Liebe Grüße

Tine

 

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https://blog.herz-der-kunst.ch/malen-lernen-gutes-design/

Malen lernen mit Paul Klee

Menschen, die Malen lernen, sind Kreative, genauso wie Paul Klee. Das Gute an Kreativen ist, dass sie tiefe Wurzeln haben. Sie sind insofern nicht allein, weil es immer andere gibt, die unseren Weg schon beschritten haben.

Kreative hinterlassen uns häufig wichtige Nachrichten.

Und eine dieser wunderbaren Nachrichten möchte ich heute mit euch teilen.

Wunderbare Gedanken überdauern die Zeit!

Paul Klee ist schon lange Tod. Was wenige wissen, Paul Klee hat zu seiner Zeit nicht nur revolutionär gemalt, er hat einige spektakulär gute Aufsätze und Bücher zum Thema Malen lernen für uns hinterlassen.

Ob du die Kunst von Paul Klee magst oder nicht, ist heute vollkommen egal!

Er hat uns Nachrichten zum Malen lernen hinterlassen, die uns allen helfen.

Paul Klee, wer war das?

Paul Klee 1911

Danke an Wikipedia Urheber: Alexander Eliasberg (1878–1924), Public domain, via Wikimedia Commons

Paul Klee war ein Deutsch-Schweizer Maler und er hat nicht so gemalt, wie man es von ihm erwartet hat. Gelebt hat Paul Klee von 1879-1940 und er war Lehrer am berühmten Bauhaus.

Ob nun berühmt oder nicht, Klee hat sich Gedanken zum Malen lernen gemacht.

Und diese Gedanken sind so schön, dass sie über Tod, Zeit und Raum mein Herz ergreifen!

Ich habe mich in Paul Klee schockverliebt, als ich dies las:

„Die Farbe hat mich. Ich brauche nicht nach ihr zu greifen. Sie hat mich für immer, ich weiß das. Das ist der glücklichen Stunde Bestimmung.“ – Aus Paul Klees Tagebuch, 16. Januar 1914.

Das hat er am Vorabend des Grauens geschrieben, wir wissen alle, wie sich die Geschichte entwickelte.

Als ich diesen Satz gelesen habe, wusste ich, Paul Klee versteht mich und ich hätte ihn gemocht!

Malen lernen mit Paul Klee

Wer so schöne Sätze formuliert, der verdient es, dass man hinhört! Und du wirst gleich selbst merken, wie wunderbar Mensch Paul Klee formuliert hat! Und noch wertvoller ist dieser Gedankenschatz. Er lebte in einer groben Zeit, in der man mit Menschen sehr brutal umging! Die Menschen haben sich taumelnd in den Weltkrieg gestürzt und dieser Mann formuliert solche Sätze:

„Vermeide es dich selbst zu sehr zu kritisieren. Jeder Künstler hat Fehler gemacht und aus ihnen gelernt. Nutze sie als Lernchance und gehe weiter.“

Was für ein toller Satz! Bitte merke dir das! Mensch, das motiviert uns doch, oder? Mach dich auf und umarme deine Fehler! Es sind Einladungen zum Lernen.

„Versuche, die Dinge zu sehen, wie sie wirklich sind, bevor du versuchst, sie auf Papier zu bringen.“

Beobachten ist ungemein wichtig! Beobachten macht gute Maler! Und Beobachten macht glücklich! Wir beschäftigen uns mit dem Schönen und mit der Welt.

Ich habe gelesen, dass Maler einen sehr aktiven Neo Cortex haben und deshalb komplexe Zusammenhänge gut erfassen können. Das fand ich sehr schmeichelhaft, deshalb ist es mir im Kopf geblieben!

Versuche zu sehen mit den Augen, mit dem Herz, mit der Seele und dem Verstand!

Das rein optische ist nur ein kleiner Teil dessen, was du vielleicht zeigen möchtest.

Malen lernen ist mehr als abmalen!

Deshalb finde ich dieses Zitat von Paul Klee so gut!

„Die Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.“

Aus einem Vortrag von Paul Klee mit dem Titel „Wertvolles Unbrauchbares“ am 19. Januar 1924.

Viele von uns machen in ihren Bildern viel zu viel! Ich habe beobachtet, dass die meisten Bilder durch zu viel kaputt gehen. Paul Klee formuliert dies so:

„Konzentriere dich auf das Wesentliche, reduziere die Details und finde die Essenz des Objekts, das du malen möchtest.“

Mut ist so ungeheuer wichtig!

Klee war bekannt für seine Lehrmethode, die darauf abzielte, die Schüler dazu zu ermutigen, ihre eigene künstlerische Sprache zu finden, indem sie zuerst ihre Umgebung genau beobachten und verstehen. In diesem Sinne kann das Zitat als Zusammenfassung von Klee’s Ansatz zur Kunst und zur kreativen Praxis betrachtet werden.

Der obige Tipp ist so kostbar! Meine langjährige Erfahrung sagt mir, dass das Abmalen eines guten Motivs nicht häufig guten Bilder führt. Nur wenn die Maler*in weiß oder fühlt, was sie an dem Bild berührt, dann erzeugen sich gute Bilder von allein!

Das gilt insbesondere für die Farbe, denn sie ist der Inbegriff des Gefühls!

„Eigenschaften der Farbe: Wenn man sie nicht ordnet, bleiben sie wild und frei“, wird  Paul Klee zugeschrieben.

Es stammt aus einer seiner Schriften, genauer gesagt aus dem Buch „Paul Klee Notebooks“, das eine Sammlung von Klee’s Schriften und Lehrnotizen enthält.

„Vertraue deinem Instinkt und deiner Intuition. Malen sollte nicht nur eine technische Übung sein, sondern auch ein Ausdruck deiner inneren Welt.“

Ja!!! Ich liebe das intuitive Kritzeln!

Das Gefühl ist unsere Triebfeder, der Kern der guten Bilder, aber andererseits braucht man Technik, Erfahrung und Übung:

„Übe, übe, übe. Das Malen erfordert Geduld und Ausdauer.“

Ich glaube, Geduld und Ausdauer sind die wichtigsten Werkzeuge des Malens.

Man muss die Kraft haben, sich Zeit zu geben! Husch Husch, wie in Tik Tok geht das nicht! Man braucht eine lange Zeit und man wird nicht alles in 3 Sec begreifen. Denn der Weg ist das Ziel.

Paul Klee schreibt sogar etwas, das im Umgang mit Facebook und Instagram helfen kann.

„Ein Künstler sollte nicht versuchen, sich an die Mode anzupassen. Er sollte versuchen, sie zu erfinden. Schöpfen heißt nicht, sich am Alten festhalten, sondern die geistigen Kräfte aus der Gegenwart in die Schöpfung einfließen lassen.“

Es ist in einem Brief enthalten, den er 1920 an seine Frau Lily Klee schrieb.

Ich finde diese Gedanken es unglaublich aktuell und befreiend!

Und so gibt mir Paul Klee die Erlaubnis spontan zu malen, er bestärkt mich! Und so kann ich ohne vormalen auf der Strasse stehen und meine Farbe heiter auf das Papier werfen.

Dabei denke ich nicht daran, ob es andere doof finden könnten, ich werfe meine Mädchen Farben auf das Papier.

Das Wichtigste für uns sollte sein:

„Habe Spaß beim Malen! Es sollte eine Freude sein, deine Kreativität auszudrücken und zu teilen.“

Ich hoffe, der Besuch in Paul Klees wunderbarer Gedankenwelt hat dir Spaß gemacht!

Liebe Grüße ins Wochenende

Tine

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Noch ein paar Hintergrundinformationen:

https://www.zpk.org/de/sammlung-forschung/paul-klee-(1879-1940)-49.html

https://www.arthistoricum.net/themen/editionen/klee

 

 

 

Komplementäre Farben auf leisen Pfoten.

Komplementäre Farben, Tine Klein, Basel, Münster, Aquarell, Urban Sketching

Komplementäre Farben, wie man Stimmungen erzeugt.

Wenn wir an komplementäre Farben denken wir meistens an die ganz krassen Kombinationen. Zum Beispiel das leuchtende Rot einer Mohnblume und das wunderschöne Grün dazu.

Komplementärfarben sind Farben, die sich gegenseitig zum leuchten bringen.

Sie liegen auf den gegenüberliegenden Seiten des Farbkreises.

Je nach Anwendung verstärken oder dämpfen Sie sich, weil sie die genau gegenüberliegende Wellenlänge des Lichts haben.

Sie strahlen und glühen und bringen damit die Lebendigkeit und Schönheit von Dingen perfekt zum Ausdruck. Jedoch stehen sie in dem Verdacht, immer ein bisschen zu schrill zu sein.

Schönheit kommt oft auf leisen Pfoten. Nicht alles Schöne ist strahlend und grell.

Viele Dinge, die wir als schön empfinden, sind sanft und harmonisch.

Wer gerne malt, hat meistens auch eine ruhige Seite. Maler sind Menschen, die sich Dinge gerne in aller Ruhe ansehen.
Und gerade Maler, die gerne ruhige und sanfte Dinge ausdrücken, kämpfen mit dem Problem,

dass diese Bilder nicht nur harmonisch aussehen, sondern auch ein bisschen langweilig.

Doch überraschenderweise ist das Wissen über Komplementärfarben für Menschen, die gerne sanft und harmonisch malen, noch wichtiger als für die, die gerne zu leuchtenden Farben greifen.

Komplementäre Farben auf leisen Pfoten:

In der Fachliteratur wird immer darüber gesprochen, wie man Farben mit der Kraft der komplementären Wellenlänge zum Strahlen bringt.
Dabei findet man in dieser Literatur meistens nur die Extrembeispiele.

Wie man leuchtendes Rot mit strahlendem Grün verstärkt, wie schrill violett und gelb zusammenwirken oder man sieht Blau und Orange, die aussehen, als seien sie aus chemischem Plastik.
Was in diesen Tutorials über Farbwirkung aber meistens vergessen wird, sind die kleinen, weniger augenfälligen Alltagstricks, die Maler benutzen, um ihre Bilder zum Strahlen zu bringen.

Sehr selten wird man darauf hingewiesen, dass komplementäre Farben auch auf leisen Pfoten kommen können. Denn nicht alle komplementären Farben sind extrem.

Der komplementäre Effekt wirkt nicht nur bei den schrillen Farben.

 

Tolle Stimmungen durch Komplementärfarben, wie geht das und was steckt dahinter?

Die meisten denken dabei an diesen Farbkreis.  Man sieht sofort, welche Farben sich gegenüber liegen und wie schön die Farben leuchten.

 

Doch heute reden wir nicht über die extremen Kontraste, sondern über das sanfte Funkeln.

Wie benutzt man den Komplementärkontrast ohne den schrillen Effekt?

Der Farbkreis oben hilft nicht, wenn es um gedämpfte komplementäre Farben geht. Wir müssen in den Bauch des Farbkreises abtauchen, denn jede Farbtheorie ihren eigenen Farbkreis.
Wir brauchen einen Farbkreis, der die Farben in ihrer Strahlkraft zeigt.

Leider sind diese Farbkreise kaum zu finden, deshalb müssen wir uns mit diesem behelfen, auch wenn er aus einem etwas anderem Kontext stammt.

Danke an Peter Forster, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons

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Außen liegen die leuchtenden und strahlenden Farben. Je mehr man nach innen kommt, desto weniger leuchten die Farben.

Dies entsteht durch deckende Anteile oder durch Anteile anderer Farben die Farben sind gebrochen.
Möchte ich ein sanfteres Bild mit Komplementärfarben malen, dann benutze ich nicht ausschließlich die leuchtenden Farben äußeren Rand des Farbkreises, sondern ich benutze etwas sanfter wirkende Farben.

Niemand zwingt mich nur Farben zu benutzen, die auf dem äußeren Rand des Farbkreises liegen.

Wenn ich zum Beispiel eine leuchtende Farbe mit einer gebrochenen Farbe kombiniere, dann sind es immer noch komplementäre Farben, aber die Wirkung ist nicht mehr schrill, sondern viel weicher.

Der Effekt der komplementären Farben funktioniert auch, wenn man sie nicht in reiner Form benutzt.

Gedämpfte Komplementärfarben oder „muted complentary Colors“:

In Englisch wird die Verwendung von gedämpften Komplementärfarben als „subdued complementary colors“ oder „muted complementary colors“ bezeichnet. Dies beschreibt die Technik, Komplementärfarben zu verwenden, die in ihrer Intensität reduziert oder gedämpft sind, um eine subtilere Ästhetik zu erzielen.

Vergleich von unterschiedlichen Komplementärkontrasten:

Komplementäre Farben kann man sehr unterschiedlich einsetzen. Die folgenden Bilder sind meistens mit den gleichen Farben gemalt. Mein Farb-Setup verändert sich grundsätzlich sehr wenig.

 

Dies sind klassische Komplementärfarben und ein starker Kontrast.

 

Bern am Casino

Hier habe ich ein leuchtendes Blau mit einem etwas sanfteren Orange kombiniert. Das Orange wurde gebrochen, indem ihnen die Strahlkraft durch etwas Siena natur genommen wurde. Das Bild wirkt nur in den Bereichen schrill, wo leuchtendes Orange auf leuchtendes Blau trifft. Siehe links.

 

Bern vom Wasser

Hier habe ich mit einem strahlenden leuchtenden Blau gearbeitet. Der Komplementärkontrast wird jedoch dadurch gedämpft, dass das Orange nicht überall eine leuchtende Farbe ist. Der überwiegende Teil der Bebauung ist er in Siena gebrannt gemalt, ein gedämpftes Orange. Zur Winterstimmung trägt bei, dass ich das grelle Blau mit einem dunkleren gebrochenen Blau ohne Strahlkraft abdeckte.

Der Umgang mit komplementären Farben ist also ein subtiles Spielchen aus abwechselnd leuchtend und gebrochen.

Reine Farben und gebrochene  komplementäre Farben, wo liegt der Vorteil?

Gedämpfte Komplementärfarben sind nicht so schrill. Sie verstärken sich gegenseitig allerdings viel feinfühlige und nicht so auffällig wie leuchtende komplementäre Kontraste. Die zurückhaltende Farbpalette wirkt raffiniert und ansprechend, ohne zu aufdringlich zu sein.

Gedämpfte Komplementärfarben bieten eine sanftere und harmonischere Wirkung.

Zusätzlich haben eine größere Bandbreite der Farben, weil uns viele Mischtöne zur Verfügung stehen, nicht nur zwei klare, strahlende komplementäre Farben. Man kann das Bild damit abwechslungsreicher gestalten, weil man eine ganze Reihe von Mischstöhnen erzeugen kann. Es ist leichter eine harmonische Farbpalette zu erstellen.

Gedämpfte Komplementärfarben eignen sich gut, um verschiedene Stimmungen und Atmosphären zu erzeugen.

Anders als bei strahlender komplementärer Farbe kann man auch sehr freundliche und weichere Stimmungen erzeugen. Dies siehst du nächsten Bild.

Komplementäre Farben, Tine Klein, Basel, Münster, Aquarell, Urban Sketching

 

Hier sind komplementäre Farben sehr ruhig und subtil eingesetzt. Der Turm ist gedämpft Orange, der Himmel gebrochen Blau und alle Schatten und Reflexionen der Fenster, sind mit gebrochenen Mischtönen, der komplementären Farbe zum Orange des Turmes erzeugt. Obwohl das Bild ausschließlich mit gebrochenen Farben erzeugt wurde, die jedoch aus der jeweils komplementären Farbe erzeugt wurden, wirkt es abwechslungsreich und nicht langweilig und trotzdem sieht man die sanfte Farbe des Sonnenaufgangs.

Liebe Grüße,

Tine.

Wenn du in diesem Blog Dinge lernst, die du noch nicht wusstest, musst du dir klarmachen, dass solche Medien kein Geld aus öffentlichen Töpfen bekommen. Damit solche Angebote bestehen bleiben, sind wir auf deine Spenden angewiesen.

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Komplementär-Kontrast – aufregend harmonisch!

https://blog.herz-der-kunst.ch/komplementaer-kontrast-aufregend-harmonisch/

https://blog.herz-der-kunst.ch/tag/komplementaerfarben/

Urban Sketching versus Aquarell?

Wieso eigentlich Sketching versus Aquarell?

Urban Sketching, so heißt es auf neudeutsch, wenn man etwas in seinem Skizzenbuch festhält. Dabei wird überwiegend mit einem Stift gearbeitet und dann wird das Gezeichnete meistens nachher koloriert. Eine schnelle Skizze kann so aussehen.

Tine Klein Urban Sketching Basel Tram am Rathaus, Tutorial Urban Sketching versus Aquarell

Dabei geht es darum die Umgebung aufmerksam festzuhalten.

Das Aquarell ist in diesem Fall zwar nur ein Partner und man hat das Gefühl, man aquarelliere nicht, sondern man koloriere nur ein bisschen. Es wird insgesamt das Gefühl vermittelt, dass dies viel einfacher sei als ein richtiges Aquarell.

Was heißt den nur ein bisschen kolorieren? Aquarell ist doch beides?

Sketching versus Aquarell – Stil oder praktische Notwendigkeit?

Oft wird der Eindruck vermittelt, dass das Aquarell sei ein bisschen altmodisch  und passe nicht in unsere Zeit, weil es sehr aufwendig und zeitraubend sei. Das Skizzieren mit Stift sei die hippe und modernere und schnellere Variante des Aquarells.

Diese Annahme ist jedoch vollkommen falsch!

Aquarellieren ist wie Fahrradfahren!

Jeder von uns hat in der Schule tausendfach den Stift in der Hand gehalten und kann mit Stiften erst einmal besser umgehen als mit einem Pinsel.

Die Annahme, dass Aquarell kompliziert und zeitaufwendig sei, wird von den Menschen in die Welt gesetzt, die es nicht können.

Das ist in etwa so, als würde ein Fußgänger behaupten, dass Fahrradfahren deutlich komplizierter ist als das Gehen.

Wer aber Fahrradfahren kann, bewältigt in der gleichen Zeit die vierfache Strecke.

Aquarellieren und Fahrradfahren haben eines gemeinsam, der erste Versuch kann sehr erschreckend sein, man verliert dabei  schnell die Kontrolle.

Doch kommt man über diesen Moment der Unsicherheit hinaus, dann ergeben sich vielfältige andere Möglichkeiten.

 

Nicht umsonst halten viele Künstler ihre Vorskizzen nicht mit Stift, sondern mit Aquarell und Pinsel fest. Warum? Es ist schneller und freier.

Doch alles hat seine Vor- und Nachteile, wie immer im Leben kann man nicht sagen, dieses ist besser als das!

In diesem Blog wirst du k ein schlechtes Wort über Aquarell oder Sketching mit Stift hören.

Es ist einfach eine Frage des Materials, des Know-hows und der Vorlieben. Jedem Tierchen sein Pläsierchen!

Aber wo liegen den die Unterschiede?

Das Aquarell hat keinen größeren Materialaufwand als das Urban Sketching

Links Aquarell, rechts Urban Sketching.

Beim Aquarell sind die einzelnen Teile etwas größer, beim Urban Sketching braucht man den Platz für den Multimediakram.

Sketching versus Aquarell – Der Pinsel:

Im Urban Sketching werden gerne Wassertankpinsel benutzt. Dieser Pinsel hat den Ruf, dass er enorm praktisch ist. Man hat ihn in der Tasche und man braucht kein Wasser mit schleppen, dadurch ist er immer einsatzbereit.

Dies ist natürlich ein super Vorteil, doch der Nachteil ist, dass dieser Pinsel ca. 85 % aller Aquarelltechniken nicht ausüben kann.

Wassertankpinsel.

Im Aquarell braucht man einen großen Qualitätspinsel, vielleicht sogar zwei. Der Nachteil ist, dass diese Pinsel nicht winzig sind. Doch sie sind von hoher Qualität und sie können mehr.

Ein solcher Pinsel kann in Sekundenschnelle riesige Flächen kolorieren, ohne einen einzigen Ansatzpunkt. Bei einem Wassertankpinsel würde es nun ganz viele Striche und Flecken geben. Gleichzeitig kann ein guter Pinsel feine Linien machen und dies erübrigt die Stifte.

Der Wassertankpinsel ist also etwas, das man jederzeit in der Tasche haben kann. Mein Aquarellpinsel ist wesentlich größer, ich muss seine Pinselspitze schützen und doch ist es so, als hätte ich einen gesamten Werkzeugkasten in der Tasche.

Links sieht man meine Plein Air Ausrüstung fürs Aquarell -`> Minimalistisch!!!!

Papier:

Wer einen guten Aquarellpinsel und etwas Ausbildung hat, bemerkt schnell die Wechselwirkung zwischen Pinsel und Papier. Der Maler hat die Qual der Wahl, denn er kann mit seinem Pinsel sehr viele unterschiedliche Techniken erzeugen und bevorzugt deshalb etwas teurere Aquarellpapiere, die ihm erlauben das volle Spektrum seiner Techniken auszuüben.

Der Wassertankpinsel:

Ein Wassertankpinsel ist stets ein bisschen feucht. Das ist praktisch, hat aber nicht die gleiche Bandbreite wie ein guter Aquarellpinsel, denn dieser benutzt alle Feuchtigkeitszustände zwischen trocken und klatschnass. Der Wassertankpinsel braucht kein extrem gutes Papier, denn er lebt nicht durch die Konsistenzunterschiede der Farbe.

Sketching versus Aquarell – Farbkasten:

Auch hier haben sich sehr unterschiedliche Gewohnheiten ausgeprägt. Sketcher bevorzugen recht kleine Wasserfarbenkästen ohne große Mischfläche. Alles ist darauf ausgerichtet, sie ohne großen Aufwand mitnehmen zu können. Aquarellmaler bevorzugen Farbkästen mit großer Mischfläche. Diese Farbkästen sind sehr leicht und Luft- und Wasserdicht.
Beides ist großartig transportierbar.

Aber schau einmal, wie sich mein Wasserfarbkasten verändert, wenn ich ihn öffne!

Es werden riesige Mischflächen ausgeklappt. Ein guter Aquarellkasten ist auf große Pinsel und genug Platz zum professionellen Mischen ausgerichtet.

 

Urban Sketching -Arbeiten mit Stift
Direct Watercolor
Pinsel: Preiswert, Plastik, braucht kein Wasser. Pinsel teurer hält ein Leben lang, größer und empfindlicher.
Braucht die Kombination mit Stiften. Viele Sketcher schleppen deshalb Stifte und Marker mit herum. Damit ist der Platz Vorteil des Wassertankpinsels aufgebraucht. Kann zeichnen wie ein Stift, benötigt nichts anderes als seinen gewohnten Pinsel. Benötigt jedoch mehr Platz zum Mischen.
Vorteil: preiswertere Aquarellpapiere und Skizzenbücher, leichter erhältlich.

heißgepresstes Industriepapier

Nachteil: Dieses Papier verträgt feuchte Techniken nicht gut. Wellt und erzeugt Wasserringe

Viele Techniken sind auf diesem Papier nicht erlernbar. Lernbremse

Vorteil: Heißgepresstes Papier ist nicht teuer, erlaubt viel Üben und hat oft strahlendere Farben.

Dickes heißgepresstes oder gehobeneres Aquarellpapier auch gerne, kaltgeschöpft, aus Baumwolle oder mit Baumwollanteil. Nachteil: teurer,

Vorteil: Erlaubt alle Techniken, arbeitet mit dem Pinsel zusammen und gibt dem Maler mehr Zeit um kompliziertere Techniken auszuüben.

Im Sketching wird die Geschwindigkeit  erzeugt durch…

Zeichnen und ein wenig Farbe darauf oder darunter.

Zeichnen und Malen sind weitgehend getrennt. Einzelne Motivanteile werden oft getrennt bearbeitet.

Geschwindigkeit wird erzeugt durch…das Zusammenspiel von Pinsel und Papier. Der Maler braucht weniger Trocknungspausen.

Motive werden schnell und großzügig angelegt.

Papier und Pinsel arbeiten zusammen so das der Maler auch bei feuchtem Papier bestimmen kann ob eine Farbe ausläuft oder nicht. Die Kontrolle erlaubt zügiges und schnelles Arbeiten. Große Motivanteile werden sehr oft verschmolzen und gemeinsam bearbeitet.

Braucht oft mehrere Trockenzeiten, weil Motive getrennt bearbeitet werden.

 

Braucht etwas mehr Planung um die Abfolge von Techniken wie Nass in Nass zu durchdenken. Ist dann aber schneller und praktischer.
Verleitet oft zu zu viel Detail. Macht das Abstrahieren einfacher.
Mehr weißes Papier erzeugt den Eindruck von Freiheit und Leichtigkeit. Verleitet zum zumalen
Material oft zu klein für gute Bilder, Material oft größer und etwas unhandlicher.
Form wird durch Zeichnung erzeugt.  

Es gibt viele Menschen, die das Malen und Zeichnen lieben. Einem Trend folgen ist bei persönlichen Dingen blöd. Probier es aus, was liegt Dir?

Nicht Sketching versus Aquarell, sondern Sketching mit Aquarell!

Wenn man das richtige Material hat, gibt es kaum Unterschiede zwischen Sketchen und Aquarellieren. Das Sketching sieht oft nur sehr viel leichter aus, weil die lockere Zeichnung und der Weißraum einen Eindruck von Leichtigkeit entstehen lassen.

Ich liebe es reine Aquarelle zu machen, weil man mit dicken Pinseln die ganze Szene in wenigen Minuten anlegen kann. Kann man diese Techniken, wird man niemals in der Kategorie denken, Sketching versus Aquarell. Man macht das, was Spass macht, wie man es gerade möchte.


Das Material für das Aquarell ist nicht wesentlich teurer als für das Sketching, denn viele Dinge, die man sich einmal angeschafft hat, halten sehr lange.
Einen Haken hat das Aquarell ihren jedoch, man braucht etwas mehr Fachwissen und man wird sehr viel anspruchsvoller beim Papier.
Einen Tipp habe ich noch für all die sich gerne weiterbilden möchten. Das Aquarell hat den Ruf sehr schwer zu sein, zu Unrecht. Falls du schon einmal gescheitert bist, es liegt nicht an dir, denn es gibt ein Missverständnis. Man denkt immer, dass man mit dem Skizzenbuchmaterial Aquarell üben könne. Doch Wasserpinsel und heiß gepresstes Papier machen es fast unmöglich die Techniken zu erlernen.
Bevor man mit Aquarell anfängt, braucht man ein Basiswissen über Material und Techniken. Die Techniken sind nicht schwer, jedoch so raffiniert, dass man nicht selbst darauf kommt.

Lieb grüße ins Wochenende Tine

Tausende Leser und jeder denkt die anderen spenden! Deshalb gibt es so wenige gute Angebote zum Lesen. Kunst braucht Budget! Denn auch Kultur muss Rechnungen bezahlen.

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Weiterlesen bei Tine

Pinseltechniken

 

https://blog.herz-der-kunst.ch/pinseltechniken/

 

Zeichnen lernen: Mach deine Zeichnungen sichtbar!

Zeichnen lernen ist etwas Wundervolles, man könne sein ganzes Leben lang betreiben, und man lernt dabei immer wieder etwas Neues.

Zeichnen lernen ist nicht wie Rechnen lernen.

Das Gute daran ist, dass es Zeit des Lebens unterhaltsam bleibt und dennoch glücklicherweise immer leichter wird.
Wenn mein Blog regelmäßig liest, der weiß, dass ich überhaupt nichts von starren Regeln halte. Es gibt immer auch andere Möglichkeiten. Kunst wäre keine Kreativität, wenn man sich immer an allzu starre Regeln halten würde. Wir lösen hier keine starre Mathematikaufgabe, die immer in der gleichen Reihenfolge und mit dem gleichen Ergebnis erledigt werden muss.
Wir erschaffen etwas Neues, das keine andere Aufgabe hat, als unsere Beobachtungen, Gefühle oder Launen wiederzugeben. Manchmal möchten wir mit einer Zeichnung auch kommunizieren, unserem Betrachter erzählen, was man beim Zeichnen über das Objekt gedacht hat.

Dies eröffnet uns einen ganz anderen Horizont, denn wir müssen nichts, außer uns selbst auszudrücken.

Den eigenen Ansprüchen standzuhalten ist schon schwer genug.

Wir wünschen uns mit aller Kraft, dass aus unserer simplen Skizze ein Meisterwerk wird.

Gleichzeitig sollte die Zeichnung dabei mühelos von der Hand gehen. Dies ist an sich natürlich witzig, denn wir möchten mühelose Meisterwerke!
Doch was sich im ersten Moment wie ein absoluter Widerspruch anhört, die Zeichnung kann einen in einen Zen- Zustand versetzen. Dieser Zustand der Ruhe und Konzentration stellt sich in der Regel ein, wenn man ganz automatisch malt.

Es ist immer sinnvoll, sich in diesem Zustand zu versetzen. Mit ein bisschen Abstand und Ruhe kann man der Zeichnung danach immer noch den letzten Schliff verpassen.

Es gibt eine ganze Reihe von kleinen Tricks und Kniffen, die eine simple Zeichnung zum Hingucker machen. Ich hoffe, dass ich dir beim Zeichnen lernen noch das eine oder andere verraten kann. Nun lehn dich zurück, damit ich der entspannt noch ein paar meiner Kniffe verraten kann.

Zeichnen lernen: Licht und Schatten das Werkzeug der Meister

Beobachtungen auf der Basler Fasnacht, Tine Klein, Basel, Fasnacht, Basler Oberland , Malen lernen, Zeichnen lernen,

Beobachtungen auf der Basler Fasnacht

Schwarz und Weiss hat für das Sehen eine enorm hohe Bedeutung. Zuerst einmal arbeitet unser Auge über Kontraste. Wenn wir nun die Enden des Kontrastspektrums benutzen, also sehr hell und extrem dunkel, benutzen wir die Kontrastempfindlichkeit des Auges optimal. Objekte sind nun sehr deutlich zu erkennen.
Die Kenntnis dieses Zusammenhangs ist natürlich sehr wichtig fürs Zeichnen.

Halten wir also fest: Starke Kontraste machen eine Zeichnung sichtbar.

Andererseits macht dies aber noch lange kein Meisterwerk, denn dann wäre jede technische Zeichnung das Ende der ästhetischen Fahnenstange. Erfahrungsgemäß wissen wir jedoch, technische Zeichnungen sind nicht unbedingt der stärkste künstlerische Ausdruck.

Auch schnelle Zeichnungen haben Ausdruck.

Ein Mädchen bewacht die Masken einer Fasnachtsgruppe.

Zeichnen lernen:  Das Gleichgewicht von hell und dunkel

Zeichnung verstärken durch dunkle Hintergründe.

Der nächste Schritt wäre sich klarzumachen, wie man diesen Kontrast einsetzt, damit er ästhetisch zeigt, was ich empfinde, fühle oder meinem Betrachter klarmachen möchte.

Gute Zeichner setzen Kontraste so ein, dass sie die Aussage der Zeichnung stützen.

Ein Trick, um die Aussage einer Zeichnung zu stützen, ist der dunkle Hintergrund. In der Fachwelt nennt man dies Negativräume. In unserem Fall stärkt man die Zeichnung dadurch, dass man den Hintergrund schwärzt. Dadurch tritt die helle Zeichnung in den Vordergrund. Benutze also den negativen Raum, den Hintergrund, um die Aufmerksamkeit deines Betrachters auf deine Zeichnung zu lenken.

Das Auge lenken: Die Fläche in der Zeichnung nutzen

Tine Klein, Zeichnen lernen in Basel, Tricks rund ums Zeichnen lernen. Zeichnen lernen mit Füllhalter

In dieser Zeichnung sieht man sehr gut, dass der dunkle Hintergrund die Motive stärkt. Gleichzeitig sieht man aber auch, dass das flächige Arbeiten mit Kontrasten den Blick des Betrachters in das Bild hineinziehen kann.

Die Linie ist beim Zeichnen das Mittel, auf das man sich am meisten konzentriert. Mein Tipp ist jedoch bei der Zeichnung niemals die Flächen zu vergessen. Die Linie ist sehr unruhig. Flächige Komponenten können eine Zeichnung sehr beruhigen und auch stark gliedern. Diese Ruhe gibt der Linie die Plattform für einen starken Auftritt.

 

Zeichnen lernen: Harte und weiche Kanten

Tine Klein, Zeichnen lernen in Basel, Tricks rund ums Zeichnen lernen. Bleistiftzeichnung

In einer Zeichnung hat nicht jeder Gegenstand die gleiche Bedeutung.

Zeichnungen bekommen eine stärkere Intensität, wenn man Dinge weglässt, die für die Zeichnung nicht von Bedeutung sind.

Hier male ich nicht jedes Stuhl- oder Tischbein, ich beschränke mich auf die Aussage.

Der Trick dafür ist,  mit den Kanten Ihrer Schattierungen zu spielen. Harte Kanten erzeugen klare Abgrenzungen zwischen Licht und Schatten, während weiche Kanten eine sanftere Übergangswirkung erzeugen. Durch die Kombination von harten und weichen Kanten können Sie interessante Texturen und Formen schaffen, die das Auge des Betrachters leiten.

Tine Klein, Basler Fasnacht morgenstreich, Zeichnung mit Tusche, Skizzenbuch

Links: Reflextionen reichen, damit eine Person erkennbar wird.

Zeichnen lernen: Die Verteilung des Lichts:

Es gibt beim Entwerfen etwas, was sich die Symmetriefalle nenne. Man zeichnet etwas, es sieht gut aus, und dann benutzt man den gleichen Trick noch einmal. Und so arbeitet man sich nun symmetrisch und logisch durch die Gegenstände. Dies macht Zeichnungen langweilig und vorhersehbar. Beim Beobachten sollte man darauf achten, dass das Licht nicht immer gleichmäßig verteilt ist.

Das Licht hat eine Richtung und dies macht Zeichnungen interessant.

Notfalls musst du dich benehmen wie eine Göttin. Schiebe das Licht dort hin, wo du es für eine gute Zeichnung brauchst.

Wenn das Licht auf eine Oberfläche trifft, dann reflektiert es, dort entstehen Glanzpunkte. An Stellen, die dem Licht abgewandt sind, entstehen Schatten. Ein guter Zeichner benutzt diesen Wechsel von hell und dunkel, um seine Zeichnungen interessant zu machen.

Für eine gute Zeichnung darf der Zeichner seine eigenen Naturgesetze definieren.

Ich behaupte in dieser Zeichnung, wir hätten einen enormen Schlagschatten gehabt. Dies war tatsächlich nicht so, denn dies ist ein kleiner Schaukasten aus dem Hafenmuseum in Basel.

 

Ich setze den Schlagschatten so, damit die Formen der Schiffe enorm deutlich wird.

Zeichnen ist immer entscheiden. Du musst entscheiden, welche Wirkung dein Bild haben soll und dementsprechend setzt du Licht und Schatten ein.

Ich benutze also das Wissen darüber, dass der starke Kontrast Dinge sichtbar macht.
Gleichzeitig lüge ich auch an anderer Stelle. Schau einmal an den großen Frachter, dort müssten die Licht abgewandten Seiten der Aufbauten genauso dunkel sein wie ihre Schatten. Dann würde man aber nichts mehr sehen und meine Zeichnung würde in Dunkelheit versinken. Also zeichne ich die Schornsteine und Kajüten in einem viel zarteren Schattenton.

Merke: Eine interessante und ausgewogene Zeichnung spielt mit der Balance von Licht und Schatten.

Ich wünsche dir ein wundervolles Wochenende. Liebe Grüße Tine

Liest du gerne über dein Hobby? Wenn ja, dann denk ab und zu an eine Spende, denn wir bekommen keine öffentlichen Gelder. Sonst verschwinden alle guten Angebote hinter einer teuren Pay Wall.

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Noch mehr Tricks zum Thema Zeichnen:

Zeichnen Lernen, mit allen Tricks!

https://blog.herz-der-kunst.ch/zeichnen-lernen-mit-allen-tricks/

https://www.youtube.com/watch?v=n6KxcTpPw7Q

 

 

 

 

 

 

 

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Vogelperspektive malen – Die Panik vor Panorama.

Heute tauchen wir ein in die Kunst Perspektive zu malen. Herzlich willkommen in der fantastischen Welt der Illusionen!

Heute sprechen wir einmal über die Vogelperspektive! Denn diese stellt beim Malen eine besondere Herausforderung dar.

Jetzt soll dies aber kein Blog zu Perspektivische Panik beim Panorama werden!

Die Vogelperspektive ist eine Ansicht oder Darstellungsweise, bei der der Betrachter  von oben auf die Szene schaut. Lass dich überraschen!

Vergiss alles, was du über perfekte Linien und mathematische Berechnungen gehört hast – wir sind hier, um die Kunst des überzeugenden Schwindels zu zelebrieren!

Alles was auf einem Blatt erscheint, ist und bleibt natürlich flach und trotzdem können wir eine erstaunliche Tiefe auf unser Papier zaubern.

Das hier ist die Via Rizzoli in Bolognam gemalt aus dem 3. Stock der Bibliothek.

Bologna aus der Vogelperspektive, Rizzoli, Auarell Tine Klein, Blog mit Tipps zur Perspektive

In diesem Bild steckt ein hanebüchener Schwindel und keiner merkt es, dazu aber später.

Vogelperspektive Malen ist Herausforderung pur:

Die Vogelperspektive Malen ist immer schwierig! Dabei kommt man immer wieder durcheinander! Doch nicht, weil die Vogelperspektive schwieriger wäre als irgendeine andere Perspektive. Die Vogelperspektive ist uns einfach ungewohnt! Wir schauen selten von oben herab, denn wir können nicht fliegen.

Bei der Vogelperspektive liegen die Fluchtpunkte weit oben, d. h. die meisten Linien im Bild laufen in der Entfernung nach oben. Dies ist ganz anders, als wir es aus dem normalen Leben kennen, denn dort ist es genau andersherum; hohe Häuser werden in der Entfernung kleiner, weil die oberen Fluchtlinien nach unten verlaufen.

D. h. in der Vogelperspektive verlaufen die meisten Fluchtlinien nach oben, im Alltag kennen wir das genau andersherum.

Wenn man sich nun die Horizont- oder Augenlinie nicht sehr deutlich markiert hat, dann geht mit der Perspektive im Bild alles schief. Die Perspektive ist wahllos, mal falsch und mal richtig.

Denn falsche Fluchtlinien kommen uns richtig vor, weil wir diese aus dem Alltag so kennen.

Aber das verzeiht der Betrachter nicht!

Vogelperspektive malen, die Augen sind weit oben!

Beim Malen aus der Vogelperspektive ist die Berücksichtigung der Augenhöhe entscheidend, um eine realistische und überzeugende Darstellung zu erreichen.

Das Allerwichtigste ist, dass du dir zuerst klar machst, wo deine Augen sind. Die Horizontlinie und Augenhöhe sind das Gleiche. Hier entstehen die Fluchtpunkte.

 

Merke unterhalb dieser waagerechten (türkisen) Linie laufen alle Fluchtlinien nach oben und oberhalb dieser waagerechten Linie laufen alle Fluchten die Linie nach unten. IMMER! Und bei jeder Perspektive.

Auqua

Die Horizont- oder Augenlinie ist also der Dreh und Angelpunkt der Perspektive.

Perspektiven wirken immer dann falsch, wenn der Maler oder Zeichner zwischen durch die Horizontlinie springen lässt!

Dann fluchten die Perspektivlinien schief und krumm. Der Betrachter sieht dann sofort, dass die strahlenförmigen Fluchtlinien nicht alle auf einen Fluchtpunkt zu laufen.

Das Ergebnis sieht falsch aus.

In der Vogelperspektive passieren immer mal wieder Fehler, weil man durcheinanderkommt.

Niemand ist perfekt:

Hier habe ich mich ordentlich verhaspelt.

Bologna aus der Vogelperspektive, Rizzoli, Auarell Tine Klein, Blog mit Tipps zur Perspektive

Trotzdem schaut es gut und richtig aus.

Meine Fluchtlinie liegt in der dritten Etage.


Ich habe zuerst die komplette rechte Seite des Bildes gemalt. Und zwar mit meinem Fluchtpunkt, dann habe ich die Gebäude am Horizont eingefügt. Weil ich zwischendurch eine Pause gemacht habe und das Bild trocknete, habe ich vergessen, wo mein Fluchtpunkt lag.

Den Horizont habe ich intuitiv eingefügt. Intuitiv und total falsch!

Als ich nun begann, die rechte Seite zu malen, stellte ich fest:

“Ach du meine Güte! Ich habe zwei Horizontlinien!“

Bologna Aquarell Vogelperspektive Tutoriaö Tine Klein

 

Das hieß, meine neue Häuserzeile auf der linken Seite hätte auf einen Fluchtpunkt fluchten müssen, der rund anderthalb bis 2 cm höher lag als der alte. Dies hätte nicht nur grauenhaft ausgesehen, weil ich damit den Blick auf die Straße abgeschnitten hätte. Noch chaotischer wäre gewesen, dass das graue Haus auf der rechten Seite vollkommen andere Fluchtlinie gehabt hätte als die Häuser auf der linken Seite.

Und wie ich oben schon beschrieben habe, sind dies schon Ungereimtheiten, die der Betrachter merkt und als unangenehm empfindet. Normalerweise müsse man das Bild wegwerfen.

Der Dreh und Angelpunkt, die Horizontlinie des Bildes, ist falsch!

Bologna Aquarell Vogelperspektive Tutoriaö Tine Klein

Doch wer sich mit Perspektive auskennt, der weiß:

Jetzt bloß nicht in hektisches Korrigieren verfallen! Das merkt der Betrachter. Perspektive muss nicht richtig sein, sondern nur für den Betrachter logisch!

Was habe ich also getan?

Ich bin im unteren Teil meines Bildes konsequent in meinem Regelsystem geblieben.

Ich bin einfach bei meinem alten Fluchtpunkt geblieben und habe die linke Häuserzeile etwas gekürzt. Dies siehst du an dieser schnell vor Skizze der Raumeindruck ist etwas anders, 😆 haha! Die untere Perspektivlinie der Häuserzeile passt fast, denn da hatte ich meinen Irrtum schon bemerkt.

Der Betrachter ist äußerst gnädig, wenn allgemeine Naturgesetze befolgt werden.

Also habe ich in den Häusern links die obere Perspektivlinie ein wenig verwuschelt und nur wenige Andeutungen von Perspektive gezeigt.

Merke, keine hektischen Verschlimmbesserungen im Bild, konsequent nach einem Regelsystem arbeiten und den Rest verschleiern.

Dass der Horizont zu weit oben liegt, fällt nicht auf, denn Menschen, die in der Stadt leben, sehen den Horizont sowieso selten.

Wenn du ein paar Perspektiven unterwegs fälschen musst. Denk daran:

Es muss nicht stimmen, du musst sie nur überzeugend lügen!  Bleibe bei einem Regelsystem und springe nicht hin und her mit den Perspektivlinien.

Vogelperspektive malen – der Pinguin-Trick:

Bologna aus der Vogelperspektive, Rizzoli, Auarell Tine Klein, Blog mit Tipps zur Perspektive

Stell dir vor, du malst eine Stadtlandschaft. Hast du schon mal einen Film über die Antarktis gesehen? Da stehen tausende Pinguine rum und die Kamera ist immer über ihnen.

Also im doppelten Sinne eine Vogelperspektive …hahaha

Es sind so viele Pinguine, dass man in der Entfernung nur noch Punkte sieht.

Der Betrachter verliert den Überblick, weil es viele sind und in der Entfernung alles kleiner wird.

Mach es genauso mit den Menschen, wirf ein paar Pinguine ins Bild! Platziere sie kleiner werden in der Ferne und voilà – du hast sofort eine überzeugende Tiefenwirkung!

 

Das Einzige, was wichtig ist, dass von vorne nach hinten alles eindeutig kleiner wird! Und je weiter die Menschen weg sind, desto höher wandern sie bei der Vogelperspektive im Bild.

Dabei muss man sich keine allzu tiefgreifenden Gedanken über Perspektive machen. Es ist einfach nur wichtig zu wissen, dass es so ist.

Eine Sache musst du allerdings beachten, wenn du die kleinen Punkte wie Pinguine ins Bild streust.

Das Wichtige ist, das jeder Fleck nur so groß ist, das er durch die Türen der Häuser passt, die ihm nahe sind.

Kleine perspektivische Fehler verzeiht der Betrachter! Der Gesamteindruck muss stimmen.

Oder ist dir aufgefallen, dass das Auto vorne rechts viel zu klein ist?

Nein? Dann wirf deine Panik vom Panorama ab, auch Perspektive wird nicht so heiß gegessen wie gekocht. Kleinere Fehler kannst du dir erlauben, wenn du innerhalb eines Regelsystems bleibst.

Der Betrachter möchte keine Perfektion, sondern eine deutlich erkennbaren und nachvollziehbaren optischen Eindruck.

Der Betrachter wird nichts mit dem Lineal nachmessen!
Außerdem braucht man diese kleinen Fehler, um zu lernen, wie man entspannt mit Perspektive umgeht.

So wäre die Perspektive übrigens richtiger gewesen. Aber ist sie wirklich besser?

Darüber ließe sich trefflich streiten, die andere ist halt gut gelogen!

Liebe Grüße aus Basel Tine

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https://blog.herz-der-kunst.ch/alles-eine-frage-der-perspektive/

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Liebe Grüße ins Wochenende Tine.

 

Skizzenbuchdesign

Skizzenbuchdesign, gleich geht es los! Aber lass mich kurz erklären, wie der Mensch tickt.

Der Mensch ist mal liebevoll gesagt ein Gewohnheitstier.

In den letzten vier Jahren gab es einiges Neues, dadurch hat sich viel verändert und nun haben viele Menschen eine Veränderungssperre.

Diese Veränderungssperre ist etwas ganz Normales.

Ist dir schon mal aufgefallen, dass in fast alle gekochten Gerichte mindestens eine Zwiebel kommt?

Aber warum? Ist die Zwiebel das köstlichste Gemüse, was wir haben?

Köche, Tine Klein , Illustration Tutorial Skizzenbuchdesign

Sicher schmeckt die Zwiebel gut, aber dies erklärt nicht, warum sie in jedem Gericht steckt. Weltweit findet man Länder, wo das so ist. Die Sache ist nicht mehr so merkwürdig, wenn man weiß, dass die Menschen jahrhundertelang in Eisentöpfen kochten. Das Metall gibt einen merkwürdigen Geschmack ab und die Zwiebel neutralisiert diesen. Natürlich kochen wir schon seit mindestens 100 Jahren nicht mehr in Eisentöpfen, eine Zwiebel muss trotzdem ins Essen.

An diesem Verhalten merken wir, wie mächtig an Gewohnheiten sind.

Gewohnheiten können einem das Leben wirklich einfach machen, aber da, wo sie keinen Sinn mehr machen, blockieren sie Innovationen.

Viele Dinge, die wir beim Malen & Zeichnen tun, wurden uns antrainiert für Berufe, die es nicht mehr gibt. Deswegen darf man sich in seinen eigenen Werken wesentlich mehr Freiheit nehmen, als man denkt.

Doch sobald der Mensch automatisch arbeitet, fällt er in dieser alten an Gewohnheiten.
Letztendlich ist der Mensch einfach nur ein Neuheitenmuffel.

„Eine Angewohnheit kann man nicht aus dem Fenster werfen. Man muss sie die Treppe hinunterprügeln, Stufe für Stufe.“ (Mark Twain)

Das Gewohnheitstier und das Skizzenbuchdesign.

Was hat das nun alles mit einem guten Skizzenbuch Design zu tun?
Schlicht und einfach, auch beim Seitendesign, gibt es die Klassiker. Seitendesigns, die wir schon tausendmal gesehen haben, die einfach und erprobt sind.
Warum zum Beispiel machst du das Bild links und den Text rechts?

Machst du das bewusst? Oder ist es nur Gewohnheit?

Tatsache ist, dass wir dieses Design tausendfach aus der Zeitung und auch Zeitschriften kennen. Und auch im Netz oder Büchern findet man dieses Design sehr häufig und deshalb übernimmt man es ganz selbstverständlich im Skizzenbuch.
Aber jetzt mal eine ganz doofe Frage, ist dies im Skizzenbuch wirklich notwendig und auch die beste Lösung?

Vielleicht ja, denn Menschen neigen dazu, zuerst auf das Bild zu schauen und dann ist der Text schon in Leserichtung angeordnet.

Doch Skizzenbuchdesign sollte sehr persönlich sein und deshalb ist es sinnvoll, sich zu fragen: „Was bewirkt eigentlich welche Anordnung im Skizzenbuch?“.

Manchmal muss es aber auch schnell und praktisch sein, damit wie überhaupt Zeit finden zu zeichnen oder zu malen.

Mit anderen Anordnungen im Skizzenbuch möchte man vielleicht bestimmte Aussagen treffen. Mit Skizzenbuch Design herum zu spielen macht wirklich Spaß.

Grid-Anordnung: Vorteile im Skizzenbuchdesign

Wenn man mit dem Skizzenbuch unterwegs ist, dann können einem sehr viele unterschiedliche Dinge begegnen.

Viele kleine Objekte können in einem Skizzenbuch jedoch recht chaotisch wirken.

Das Skizzenbuch soll einfach und schnell sein. Immer, wenn man keine Zeit hat für ein ausgefeiltes Design, dann kann ein Rasterdesign helfen.

 

Skizzenbuchdesign, Tutorial Tine Klein, einfaches Raster

Die klare Struktur gibt deinem chaotischem Sammelsurium eine wohltuende Ordnung.

Skizzenbuchdesign und Verschmelzung:

Zu meinem Charakter passt das geritzt oder Rasterdesign nicht besonders gut. Ich bin extrem spontan, deshalb ist mein Ordnungssystem viel chaotischer. Ich verschmelze viele Motive miteinander, sodass sie ein einziges großes Motiv ergeben. Auch diese Methode kann Ruhe erzeugen.

Skizzenbuchdesign Verschelzung mehrerer Motive

Die Anordnung nebeneinander:

Die meisten Menschen ordnen Text und Bilder gewohnheitsmäßig nebeneinander oder untereinander an.
Bei Hochformaten werden Motive oft untereinander angeordnet. Benutzt man nur eine Seite, entstehen die Bilder nebeneinander. Und in Querformaten werden die Motive fast zwangsläufig nebeneinander platziert.

Welche Wirkung hat das?

Das Nebeneinander hat deutliche Vor- und Nachteile.

Wenn man zum Beispiel zeigen möchte, schau mal die Gegenstände waren sich ähnlich, aber trotzdem ganz anders, dann kann eine Bildpräsentation nebeneinander sehr sinnvoll sein.

Das Nebeneinander kann ebenfalls großartig sein, wenn man eine kontinuierliche Bewegung oder Geschichte zeigt, denn dann beginnt der Betrachter die einzelnen Bilder zu lesen, wie einen Satz. Die nebeneinander aufbereiteten Bilder haben den Vorteil, dass das Bild nun zur Sprache wird.

Wenn Dinge einen inneren Zusammenhang haben, dann kann man einen „visuellen Fluss“ erzeugen. Das heißt, man gibt der Position eines Bildes einen erkennbaren Sinn:

Zum Beispiel: Links Ankunft, rechts Abreise.

Buchhinweis: Ein Buch, was ich sehr verehre, ist: “The Arrival“ von Shun Tan. Der Autor erzählt großartige und tiefgründige Geschichten ohne ein Wort, indem er Bild an Bild reiht.
Nebeneinander ist wunderbar, wenn es um Vergleich oder um eine fortschreitende Entwicklung geht. Andererseits kann diese Anordnung extrem langweilig sein, wenn nicht genug Informationen vorhanden sind.

Ich möchte jedoch davor warnen, Bilder oder einzelne Motive einfach untereinander oder nebeneinander zu malen oder zu zeichnen. Was wir gestalten, ist keine Zeitung. Wir kommunizieren nicht mit Wort und Bild, meistens geht es nur ums Bild.

Wenn man ein Bild gestaltet, dann ist das Bildzentrum das Handwerkszeug des Malers oder Zeichners. Indem der Maler und Zeichner seine Aufmerksamkeit in einem. Konzentriert, sagt er dem Betrachter:

“ Hey! Schau einmal, die sie ihr ist absolut wichtig.“

Setzt man zwei gleichberechtigte Bilder im Skizzenbuch nebeneinander, dann hauen sie sich kaputt!  Es wird unruhig, die Kommunikation mit dem Betrachter ist zerstört.

Das sieht man hier  gut, beide Bilder sind gut. Zusammen wirkt es nicht mehr.

 

Hierarchie von Bildern im Skizzenbuch:

  • Wenn man zeigen möchte, was wichtig ist, macht man eine Hauptzeichnung. Sie nimmt den größten Raum auf der Seite ein, während kleinere Skizzen oder Notizen in den Randbereichen erscheinen können.
  • Eine andere Möglichkeit wäre eine Doppelseite mit einer zentralen, größeren Skizze beginnen zulassen, gefolgt von kleineren Miniaturansichten und von zusätzlichen Details oder Perspektiven.

 

Die Diagonale im Skizzenbuchdesign.

 

Eine andere Möglichkeit ist, die Bilder der Seite deutlich von einander zu trennen.

Eine diagonale Anordnung im Skizzenbuch wirkt wesentlich dynamischer.
Das Auge kann auf der Diagonale sehr bequem rutschen. Anderseits werden die einzelnen Bilder deutlich getrennter betrachtet als eine Anordnung direkt nebeneinander oder untereinander.
Diese Trennung wirkt nicht nur dynamischer, sie sorgt auch dafür, dass beide Bilder ihr Bildzentrum behalten.

Es gibt noch viele weitere Lösungen, die Regeln des Bilddesigns sollte man nicht zu ernst nehmen. Jede Situation, die du darstellen möchtest, hat ihre eigene Aussage. Überlege immer, wie der Blick des Betrachters über das Bild wandert. Platziere wichtige Elemente  so, dass sie im Bildfluss sind. Bewusste Leere ist auch ein guter Trick: Lasse viel Weißraum, dieser leere Bereich, gibt dem Betrachter die Möglichkeit, Bilder getrennt zu betrachten. Dann machen sich die Bilder und Zeichnungen nicht gegenseitig Konkurrenz!

Liebe Grüße und viel Spass! Tine

Ich möchte eure Werke sehen, zeigt sie mir unter #MalenmitTine. Ich bin gespannt!

Übrigens liest du gerne Beiträge, ohne da unternehmerische Interessen hinter stecken? Dann bedenke, freier Journalismus braucht auch Budget.

 

CHF

 

Malen lernen – Risiken eingehen, um besser zu werden.

Malen lernen ist eine Frage des Selbstvertrauens:

Sind deine Bilder manchmal nicht so aus, wie du das möchtest? Hast Du auch Angst dein Bild in letzer Sekundr zu versemmeln? Na dann herzlich willkommen im Klub, dieses Problem haben fast alle Maler und Kreativen.Wenn Bilder nicht locker, entspannt und professionell aussehen, dann hat dies oftmals den Grund, dass man bestimmte Techniken noch nicht beherrscht.

Oder es ist eine Frage der Geschwindigkeit.

So ein Bild malt man Kopf aus, denn hier kommts auf Geschwindigkeit an.

Das kommt schon! sagen viele Lehrer, wenn was schief geht. Was die Lehrer mit ihrem Spruch meinen ist: Mit Übung kommt das Selbstvertrauen!

Das Selbstvertrauen ist eine Art “self fullfilling prophecy“.  Denn schnell gemalt klappen viele Techniken plötzlich wie von Zauberhand.

Malt man langsam und zögerlich, dann hat man zwar den Eindruck von Kontrolle, das Ergebnis sieht jedoch auch zwanghaft kontrolliert aus.

D. h. die Kontrolle kann dein Bild genauso gut ruinieren wie das hirnlose Arbeiten.

Betrachter sind in der Lage zu lesen, wie wir den Pinsel bewegen, in etwa wie bei der Handschrift. Mit stark kontrollierten Pinselstrichen sagst du:

„Hey, leider musste ich mich ganz schön anstrengen!

Jemand anderes sehr schnell und wild arbeitet, kommuniziert den Betrachter:

“Hey, ich bin so eine coole Sau, ich mach das mit der Hand in der Hosentasche!“

Das Paradoxe beim Malen lernen ist, dass exaktes Malen falsch sein kann.

Du kannst in die paradoxe Situation geraten, dass ein sehr korrektes Bild weniger schlüssig und professionell aussieht als ein Bild, das kleine Fehler zulässt,

weil der Schwung des Pinsels die Wirkung des Bildes beeinflusst.

Viele fortgeschrittene Mal-Techniken beruhen auf Timing, d. h. der Maler muss eine Farbe sehr schnell bearbeiten und Risiken eingehen, damit das gewünschte Ergebnis erzeugt wird.

Nass in Nass:

Hier muss der Maler mit trockenem Pinsel in feuchter Farbe arbeiten. Der Maler muss den Fehler des Auslaufens in Kauf nehmen, denn genau das Auslaufen der Farbe erzeugt die weichen Effekte in den Wolken. Kontrollierbar ist das nicht!

So wird der Zufall zum Freund der guten Maler, denn sie arbeiten mit ihm!

Trockener Strich:

Tine Klein Skizzen Aquarell in Basel an der Kaserne, Tutorial Malen lernen, Aquarell

So ein trockner Strich braucht Mut, je schneller der Pinsel, desto gebrochener der Strich.

Hier muss der Maler einen wenig feuchten Pinsel übers Blatt ziehen. Der Strich wird dadurch nicht so kontrollierbar wie ein langsamer Strich. Doch der gebrochene Effekt des Pinselstrichs erzeugt vielfältige wunderschöne Effekte. Er lässt Wasser glitzern oder den Effekt von Bewegung entstehen.

Blöd daran, sobald der Pinsel stoppt, malt er wieder! Und dann hat man einen Fleck im Bild.

Loslassen erzeugt eine gute Pinselhandschrift:

 

Es gibt viele Anwendungsbeispiele, wo ein Maler den Pinsel beherzt über das Papier sausen lassen muss. Malen lernen bedeutet also oft nicht zu kontrollieren, sondern zu riskieren.
Wenn man zum Beispiel ein Auto malt und dieses absolut präzise und korrekt malt, dann wird niemals der Eindruck entstehen, dass sich dieses Auto bewegt. Bewegung entsteht immer nur durch rasante Pinselstriche und ein klein bisschen Unschärfe.

Man braucht Geschwindigkeit und das Selbstbewusstsein, es durchzuziehen! Malen lernen braucht Mumm.

Das Verrückte an diesen Techniken ist, dass derjenige, der sein Bestes gibt, nachdenkt und korrekt arbeitet, an diesen Techniken scheitern wird.

Es ist ein bisschen wie als Kind im Schwimmbad. Stellst du dich aufs drei Meterbrett und starrst lange in die Tiefe der Sprunggrube, dann fällt dir das Herz in die Hose und du wirst niemals den Mumm haben, in die Tiefe zu springen.

Für die schnellen, selbstbewussten Pinseltechniken muss man anlaufen und mit Gebrüll springen.

Schnelles Arbeiten ist eine Frage der Gewohnheit:

Beim Malen lernen solltest du immer wieder Spontanitätsübungen einstreuen.
Mein Lehrer stellte eine schreiend gelbe Eieruhr auf den Tisch. Wir hatten alle einen dicken Pinsel in der Hand. Und wer das Bild nicht innerhalb von 5 Minuten auf dem Blatt hatte, hatte die Zitrone gezogen und bezahlte die Kaffeekasse.

Ich habe die Kaffeekasse sehr lange bezahlt.

Mein Tipp:

Situationen mit dem Pinsel skizzieren ohne Vorzeichnen. Mach das gewohnheitsmäßig und du wirst dir eine gewisse Lässigkeit angewöhnen.

Du selbst kannst dich ebenfalls mit einer Eieruhr antreiben, ich bevorzuge ein rasantes Musikstück in ca. 5 Minuten Länge.

Schon wenn ich dieses Musikstück höre, weiß ich, jetzt geht es los, mein ganzer Körper ist vollkommen eingestimmt auf das Malen.
Das nennt man NLP, neuroleptische Programmierung. Höre ich genau  diese Musik male rasant wie eine heidnische Göttin.

Mit diesem kleinen Trick, was nichts anderes ist als eine Konditionierung, kann man sich selbst auf das spontane und freie Arbeiten einstimmen.

Bildentwurf – Selbstvertrauen erarbeiten:

Fakt ist, dass man Freiheit durch guten Bildentwurf lernen kann.

Wie bitte? Freies Malen durch exaktes Planen?
Beißt sich hier der Hund nicht selbst in den Hintern?

Doch wenn man genauer hinschaut, ist die ganze Sache gar nicht so paradox, wie man denkt. Bildentwurf und Planung sind nicht das Gleiche wie frei und entspannt zu malen.
Es gibt einen Film von Stan und Olli, da bauen die beiden ein Haus. Das Lustige ist, das was der eine aufbaut, das stößt der andere mit dem Hintern um. Je mehr die beiden Arbeiten umso katastrophaler werden die Ergebnisse.

Genau so kann es einem beim Malen gehen, wenn man von einem Fehler in den andern stolpert.

Ein guter Bildentwurf kann diese katastrophale Entwicklung beim Malen verhindern. Man macht sich, bevor man anfängt zu malen Gedanken, welche Herausforderungen auf einen zu kommen.
Hast du schon mal gesehen, wie ein Bob-Pilot oder ein Skifahrer vor dem Start die gesamte Strecke im Kopf durchgegangen ist? Die Menschen bewegen sich, als wären sie auf der Piste.

Wenn du das Gleiche mit deinem Bild tust, dann weißt du vorher, was in Bild passieren wird.

Du kannst schnell und selbstbewusst arbeiten, wenn du nicht wie Stan und Ollie durch  das Bild stolperst.

Es macht keinen Sinn, panisch zu mischen, den Pinsel oder den Lappen zu suchen. Der Plan musst stehen, die Vorbereitungen sitzen und dann fängst du an zu malen.

Eine Vor- Zeichnung ist keine Planung.   Mach dir vielmehr Gedanken über die kritischen Punkte, wo treffen schwierige Techniken aufeinander.

Eine Zeichnung zeigt nur die Form, sie zeigt dir nicht, wo zum Beispiel 2 nasse Flächen ineinander laufen.

Eine genaue Vorzeichnung zeigt dir auch nicht, wo du schnell arbeiten musst, weil eine trockene Farbe nicht weich verläuft.

Durch Bildentwurf erarbeitest du dir also Selbstvertrauen und Achtsamkeit für mögliche Fehlerquellen.
Stecke weniger Zeit in eine ausführliche Vorzeichnung, sondern nimm dir Zeit zu überlegen, wo mache ich welche Technik.

Und dann ziehst du es selbstbewusst durch!

Malen lernen der Fehler gehört dazu!

Einer der häufigsten Fehler ist, dass man Techniken innerhalb des Bildes übt,
d. h., man hat Angst davor, etwas zu malen und dann machst du es mitten im Bild oder ganz am Schluss! Diese Vorgehensweise ist absolut frustrierend, denn damit ruiniert man sich garantiert seine Bilder.

Schwierige Dinge übt man nicht im fertigen Bild.

Ich weiß nicht, wieso alle auf die Idee kommen, man müsse zuerst 1 Stunde lang ein wundervolles Bild malen, um es dann mit dem letzten Strich zu ruinieren.

Bevor ich ganz unten den trockenen Stich setze, benutze ich natürlich ein Testpapier. Man muss wissen, ob zu viel Wasser im Pinsel ist. Ich male die schwierige Technik 2 -3  Mal auf meinem Probepapier. Bin ich mir sicher, und nun werfe ich selbstbewusst die Striche auf Blatt!

Liebe Grüße Tine

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Der trockene Strich

https://blog.herz-der-kunst.ch/der-trockene-strich/

 

Leuchtende Aquarellfarben gewusst wie!

Leuchtende Aquarellfarben – Das Geheimnis ist das Licht!

Tine Klein Aquarell Tutorial leuchtende Aquarellfarben. Aquarell sketching, Blog Herz der Kunst, malen lernen

Viele Menschen glauben, sie gehen in ein Geschäft und kaufen dort eine leuchtende Aquarellfarbe. Zuhause ist die Ernüchterung dann allerdings groß, denn auch gute Aquarellfarben leuchten nicht von alleine.
Die meisten Aquarellfarben brauchen ein Leuchtkraftunterstützer.

Leuchtende Aquarellfarben malt man nicht einfach mit dem Pinsel, sondern man muss sie durch ein raffiniertes Spiel von Licht und Schatten herstellen.

Der entscheidende Faktor, wie man leuchtende Aquarelle erzeugt, ist der Einsatz von dunklen Aquarellfarben und weißem Papier.

Leuchtende Aquarellfarben gewusst wie!

Die meisten Menschen malen ihre Bilder zu 80-90 % in mittleren Farbtönen.

Leuchtende Aquarellfarbe erzeugt man nicht mit mittleren Tonwerten (Helligkeit).

Genau dies knipst der Aquarellfarbe aus, sie verliert ihr Licht. Leuchtende Aquarellfarben aber kann man auf diese Methode nicht erzeugen, denn das Auge ist ein Werkzeug, das über Vergleich arbeitet.

Damit es begreift: Oh! Das hier sind leuchtende Aquarellfarben, muss es sehen, dass andere Farben andere Qualitäten haben.

Sprich, es muss stumpfe Farben geben, aber auch dunkle oder pures Weiss. Erst so begreift das Auge, „hey“ diese Farben hier sind besonders schön!
Es gibt beim Malen einige Tricks, wie man leuchtende Aquarellfarben optisch erzeugt!

Leuchtende Aquarellfarben durch Dunkelheit:

Die meisten leuchtenden Aquarellfarben sind auf dem Blatt nicht besonders beeindruckend, auch wenn man sie großflächig und mit einer hohen Pigmentierung aufgetragen hat.
Das liegt daran, das dem Auge der Vergleichsmaßstab fehlt, erst wenn man ihnen einen verlässlichen Partner zur Seite stellt, begreift unser Auge als Seeinstrument:

Hui!!! Das ist aber ganz schön strahlend!

Der erste Trick ist also, im Bild irgendwo  im Bild  großflächig dunkle Farben aufzutragen.

In meinem Bild siehst du, dass sich großflächig Dunkelblau aufgetragen habe.

Tine Klein Aquarell Tutorial leuchtende Aquarellfarben. Aquarell sketching, Blog Herz der Kunst, malen lernen

Dafür verwenden die meisten Maler auf keinen Fall Schwarz. Denn dann würde dein Bild sofort relativ traurig aussehen.

Wer leuchtende Aquarellfarben möchte, sollte seine Farben auf keinen Fall vergrauen!

Denn dann ist es aus mit den leuchtenden Aquarellfarben.
Jetzt wirst du vielleicht sagen: “ Hey! Ich sehe doch, dass die Tine Schwarz im Bild benutzt hat!“

Das, was du siehst, wirkt schwarz, ist es aber nicht!

Das Schwarz, was du siehst, ist ein Gemisch aus dem Orange des Sofas plus einem sehr, sehr dunklen, aber transparenten Indigo.

Schau mal der Blumentopf und Schrank links, dort sieht man das vermeintliche Schwarz ist Rostbraun und unter dem Sofa ist es Indigo.
Die Folge ist, dass die Leuchtkraft meine Aquarellfarben zweifach gestützt wird.

Leuchtende Aquarelle entstehen dadurch, dass man sie durch Dunkelheit und den Effekt der Komplementärfarbe stützt.

Leuchtende Aquarellfarben durch alternierende Lichtmuster!

Wie bitte was!!?? Alternierende Lichtmuster? Was ist das denn?

Toll oder? Man kann ganz einfache Dinge hoch kompliziert ausdrücken. Das habe ich beim studieren gelernt, das nennt man Bull Shit Bingo.

Das benutzt man immer, wenn man sich wichtig machen will und damit verschleiert das etwas ganz einfach ist.

Wenn man leuchtende Aquarell erzeugen möchte, dann ist es sehr sinnvoll, sie nicht nur durch großflächige Dunkelheit zu stützen. Denn dies hat deutliche Nachteile, Bilder können dadurch sehr düster und traurig aussehen.

Der Trick mit der Dunkelheit funktioniert auch im kleinen Maßstab.

Alternierend heißt nichts anderes als abwechselnd. Man malt also immer abwechselnd leuchtende Aquarellfarben und dazwischen Grautöne und Dunkelheit.
So entsteht ein Lichtmuster: Hell – Dunkel- Hell -Dunkel usw. und sofort.

Der Trick ist, dass man beim Malen ständig kleine dunkle Punkte eingestreut und so erzeugt man leuchtende Aquarellfarben.

Das siehst du entlang des Sofas.

Tine Klein Aquarell Tutorial leuchtende Aquarellfarben. Aquarell sketching, Blog Herz der Kunst, malen lernen

Das Sofa leuchted, weil mein Mann und die Tischplatte hell sind, aber gleichzeitig Dunkelheit eingestreut wird. Dunkle Lampe, helles Sofa , dunkle Hose, helle Tischplatte und dunkle Katze…..

Und das ist der gesamte Trick.

Raffinierte Maler streuen in ihre Bilder ständig helle und dunkle Punkte ein.

Das Auge hat nun den vollen Vergleichsmaßstab! Zwischen ganz hell und ganz dunkel.
Nun ordnet das Auge das Aquarell vollkommen richtig ein, die Farbe beginnt zu strahlen.
Ich hoffe dieser Blog dir viel Freude bereitet
Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren.

Liebe Grüße Tine

Kultur braucht Budget, wir brauchen Dich!

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Und hier noch mehr Tipps zum gleichen Thema:

https://blog.herz-der-kunst.ch/strahlende-aquarellfarben-so-funktioniert-es/

Strahlende Aquarellfarben- so funktioniert es: