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In diesem Blog wird es weniger um Maskierflüssigkeit gehen, sondern um die Alternativen dazu. Ich hoffe mit dem Titel Menschen zu erreichen, die gerade nach Maskierflüssigkeit Googlen.
Abdeckflüssigkeit ist ein scheußliches Zeug und meistens ist es unnötig.
Weißes Papier verschwindet gern
Weißes Papier ist beim Malen genauso gefährdet wie eine aussterbende Rasse.
Ich weiß nicht, woran es liegt, aber sobald man ein Pinsel in der Hand hält, hat man irgendwie das dringende Bedürfnis, alles, was Weiß ist, direkt zu überpinseln.
Obwohl diese kleine Zwangsstörung fast schon lustig ist, bleibt es doch schade um das weiße Papier.
Jeder der schon mal an der falschen Stelle das weiße Papier übermalt hat, hat sofort gefühlt, dass es falsch ist. Das Bild hat sofort verloren.
Henry Ford sagte einmal:
“Entweder du führst den Tag oder der Tag führt dich!“
Genauso ist es beim Malen! Man muss um die Dinge, die einem wichtig sind, kämpfen!
Selbst wenn ich nicht vorzeichne, also spontan loslege, dann markiere ich mir doch die Stellen, die Weiß belieben müssen! Weißes Papier ist eine der mächtigsten Möglichkeiten die Aufmerksamkeit des Auges zu steuern und deshalb ist es wichtig vorneweg über die weißen Stellen im Papier nachzudenken.
Warum ist weißes Papier so wichtig?
Das Auge ist ein Instrument, das über Vergleich arbeitet. Es sieht Räumlichkeit durch den Vergleich von Licht und Schatten. Dabei erzeugen reflektierende Dinge die größte Aufmerksamkeit.
Sobald wir in die Pubertät kommen, streichen wir Mädels uns die Lippen mit reflektierenden Lipgloss ein. Die Reflexion, erzeugt Aufmerksamkeit.
Wenn wir also die Aufmerksamkeit in unseren Bildern steuern wollen, dann ist das weiße Papier der mächtigste Faktor, denn hier haben wir die Reflexion. Wer alles übermalt, der hat den hellsten Tonwert nicht mehr. Und damit wurde das Leckerli lief fürs Auge ruiniert! Sprich durch das Übermalen haben wir den wichtigsten Orientierungsfaktor für das Auge entfernt. Und genau deshalb ärgern wir uns darüber maßlos, denn wir merken sofort, dass unsere Bilder schlechter geworden sind.
Maskierflüssigkeit
Gerade für Anfänger hält Maskierflüssigkeit eine ganze Reihe von Tücken bereit. Ist das Papier zu schlecht, dann erleidet Schaden beim Abrubbeln.
Mein erster Tipp, das Papier muss eine gewisse Härte haben. Gute Baumwollpapiere halten Maskierflüssigkeit in der Regel aus.
Billigere Papiere bekommen mitunter Probleme, wenn man zu wild in einem Bild herumrubbelt, dann erleidet die schon gemalte Farbe Schaden. Maskierflüssigkeit sollte deshalb sofort abgezogen werden, denn sie wird mit der Zeit immer härter.
Bei Maskierflüssigkeit gibt es im Wesentlichen zwei Sorten, die nach Ammoniak stinkende und die nicht nach Ammoniak stinkende.
Die nach Ammoniak stinkende Maskierflüssigkeit, hat deutliche Vorteile gegenüber der anderen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich diese Flüssigkeit besser an einem Stück abziehen lässt. Man muss also nicht wie verrückt in dem Bild herumreiben. Man findet einen Anfang und zieht das ganze Stück wie an einem Gummiband ab.
Die Maskierflüssigkeit lässt sich nur ungenau auftragen, sodass die präzise Außenform eines Gegenstandes nicht mehr gut wiedergegeben wird. Das Ergebnis schaut aus wie ein undefiniertes Loch!
Warum ist Maskierflüssigkeit häufig unnötig?
Abdeckende Flüssigkeiten sind im Aquarell nicht zwingend notwendig, wenn man weiß, dass die Farbe die Grenze zu trockenem Papier nicht überschreiten kann.
Auch im Wasser, haben Moleküle Wechselwirkungen. Die Atome rudern in einer Flüssigkeit nicht ohne Kontakt hin und her. Sie gehen untereinander nicht allzu feste Bindungen ein. Trotzdem entsteht eine Oberflächenspannung.
Die Oberflächenspannung kann man bei flüssiger Farbe wunderbar benutzen, um weißes Papier zu schützen.
Achtet man darauf, dass das Papier wirklich trocken bleibt, dann kann die Farbe aufgrund ihrer Oberflächenspannung die Grenze zu dem trockenen Bereich nicht überwinden.
Alles was wir tun müssen, ist einen trockenen Bereich mit flüssiger Farbe zu ummalen.
Nichts wird passieren, das Papier wird weiß bleiben. Dies ist der Grund, warum Maskierflüssigkeit meistens völlig unnötig ist.
Das sieht man hier beim Dach! Und der Wolke!
Weiße Flächen durch trockenes Papier! Wo liegen die Fehlerquellen?
Es gibt 2 bis 3 Fehlerquellen, die das System mit dem trockenen Papier etwas mühsam machen.
Die wichtigste Fehlerquelle ist der sorglose Umgang mit Feuchtigkeit. Ist das Papier nicht absolut trocken, dann treten die Atome der Farbe mit den Atomen des Wassers in Kontakt. Die Farbe überwindet durch diese Anziehungskraft mühelos die Barriere aufs weiße Papier.
Also merke:
Das Papier muss trocken sein!
Trotzdem ist es kein riesiges Problem, wenn das Papier einmal aus Versehen übermalt oder angefeuchtet wurde.
Es reicht, wenn man das Papier mit einem Tempotaschentuch abtupft. Ist die Oberfläche des Papiers wieder trocken, so bleibt der weiße Bereich geschützt.
Das Taschentuch kann man auch prima benutzen um weiche Übergänge zu schaffen. Die Wolke wurde am Rand mit dem Taschentuch bearbeitet,
Schwieriger wird es, wenn sich das Papier komplett mit Wasser vollgesaugt hat. Dies erzeugt man gerne bei Nass in Nasstechniken, damit es weiche Übergänge gibt.
Teueres Baumwollpapier bleibt sehr lange feucht, es ist aus dem gleichen Stoff wie ein Waschlappen.
Wer jetzt Flächen aussparen möchte, der muss das Papier trocknen halten, denn sonst verlaufen alle Kanten.
Technik:
Was muss man beachten, wenn man keine Maskierflüssigkeit benutzen möchte?
Papier:
Denn wichtigsten Punkt habe ich dir bereits verraten, Achte darauf das die Fläche, die weiß bleiben soll wirklich trocken ist.
Es gibt aber noch 2 weitere Tricks, die helfen. Mann kann Wasser steuern.
Wer sehr viel Wasser benutzt wir Probleme haben diese Menge zu steuern. Ab einer gewissen Menge Feuchtigkeit hat man eine Überschwemmung auf dem Blatt. Wenn man auf dem Blatt eine Flutwelle auslöst, dann hilft natürlich die leichte Oberflächenspannung des Wassers nicht mehr.
Aquarellisten kontrollieren deshalb, wie das Wasser (Farbe) auf ihrem Papier abfließt. Das Papier wird schräg gehalten, damit das Wasser eine Fließrichtung hat.
Ich habe die grüne Farbe links unten einfach aus dem Blatt strömen lassen.
Wer im Skizzenbuch arbeitet, sollte dort die Flüssigkeit mit dem Taschentuch absaugen.
Wasser nimmt immer den Weg, der am leichtesten ist. Deshalb sollte man das Wasser von der weißen Fläche gezielt wegführen.
Pinsel:
Die Methode mit dem trockenen Papier, hat gegenüber der Maskierflüssigkeit den Riesenvorteil, dass sich sehr exakte und scharfe Kanten binden lassen. Die Form ist absolut präzise, anders als bei der zähen Maskierflüssigkeit.
Deshalb sollte man ein Pinsel wählen, der eine absolut scharfe Kante hat und keine nervöse Spitze.
Ich empfehle dafür einen Flachpinsel, so kann man Kanten ganz sauber ziehen.
Tape:
Nichts ist einfacher als die Stellen, die weiß bleiben sollen eben zu überkleben.
Dafür braucht man kleine Schere, man reißt ein kleines Stück Tape ab. Und klebt die gerade Kante vom Rand, entlang der Form die frei bleiben soll. So stückelt man die Form durch Tapefetzen zusammen.
Wichtig es muss ein Tape sein, dass nicht stark klebt!
Diese Technik eignet sich hervorragend für Häuser, oder Boote. Bei Reflektionen hilft sie nicht. Erstaunlicherweise geht es viel schneller als mit Abdeckflüssigkeit, denn die muss trocknen und abgerubbelt werden.
Die Technik ist gerade gut für Menschen, die draußen malen, den ein bisschen Tape hat man immer dabei.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren
lg Tine
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