In eigener Sache: Die Kurse zum Thema Bildentwurf sind ausgebucht, deshalb haben wir einen Zusatzkurs aufgelegt. Dort sind jetzt noch Plätze frei.
21. – 22. Nov. 2023 Die Wurzel der Schönheit
https://www.boesner.ch/niederlassungen/veranstaltungen/die-wurzel-der-schoenheit-3-13113
Jetzt könnt ihr zu schlagen, auch wenn es kurzfristig ist. Bitte schreibt nicht mir, da ich nicht weiß, wie der Anmeldestatus ausschaut, die Anmeldung macht Boesner. Liebe Grüße Tine
Der Schatten, die graue Eminenz im Hintergrund!
Schatten sind etwas Nebensächliches, das man eben in einem Motiv hat.
Ein Bild mit zwei Dingen gemalt, dem Offensichtlichen und dem nicht Offensichtlichen.
Denk an einen Hufschmied, was braucht der hauptsächlich?
Klar, man denkt an das Hufeisen! Wer denkt an die Nägel? Blöd oder? Das Eisen hält nicht ohne Nägel!
Der Nagel ist genauso wichtig und doch man denkt an das Hufeisen.
Der Schatten ist ein Nagel oder anders ausgedrückt:
Man sieht immer nur den Garten, aber nicht den Spaten.
Der Schatten ist der Spaten, der das Motiv gestaltet.
Deshalb ist es gut, sich mit Schatten zu beschäftigen. Denn sie sind nicht selten das Werkzeug, das dein Bild gestaltet und schmiedet.
Schau dir dieses Bild an:
Das Motiv ist nichts mehr als ein Dreieck, allein der Schatten macht es zum Motiv.
Der Schatten ist ein Werkzeug, das dir das Leben sehr vereinfachen kann. Er hilft dir, deine Motive gut zu strukturieren.
Wer diese Technik im Griff hat, wird einfach und schnell malen können.
Die richtige Urzeit liefert den Schatten!
Der Schatten ist enorm hilfreich, um deine Bilder ausdrucksstark zu machen und das Malen zu vereinfachen! Doch leider hat man sie nicht immer. Ich gehe gerne dann malen, wenn es hell ist, aber die Sonne schräg steht. Also morgens und in den Nachmittagsstunden. Dann ist es leichter, Motive durch Schatten zu gestalten.
Bewege dich um dein Motiv, denn der Schattenwurf kann einen enormen Unterschied in der Darstellung machen.
Schatten ein paar Tricks:
Maler verfolgen sehr unterschiedliche Strategien mit Schatten.
Der Maler Alvaro Castagnet geht mit seinen Schatten in die Vollen. Er hat keinerlei Hemmungen und benutzt die starke Dunkelheit wie einen Hammer! Eindrucksvoll.
Der Maler Lluis Bruguera setzt auf ganz zarte Grautöne, die er auf seine Farben optimal abstimmt. (Google sie später, damit du auch Beispiele anderer Maler siehst.)
Schauen wir uns einmal die unterschiedlichen Möglichkeiten an:
Hier sind die Schatten der Häuser transparent, eine gute Strategie. Denn man sieht die Farbe der Häuser durch die Lasur. Dies sieht immer natürlich und harmonisch aus.
- Den Grauton selber aus lasierenden Farben mischen. Zum Beispiel Ultramarinblau und Burnt Siena. Mittlerweile gibt es aber auch bei vielen professionellen Firmen lasse ihren der Grautöne, die man kaufen kann.
In diesem Bild kann man wunderbar den Unterschied zwischen lasierenden Grautönen und deckenden Grautönen sehen.
Schau dir einmal diese beiden Bilder an. Oben wie unten siehst du, dass ich mit zwei unterschiedlichen Schattentönen gearbeitet habe. In beiden Bildern gibt es einen zarten Schattenton und gleichzeitig aber auch einen sehr dunklen Schattenton.
Man vermeidet damit, dass das Gesamtbild dunkel wird. Man setzt harte und weiche Akzente.
Tipp: Alle Kern- und Schlagschatten sind extrem dunkel.
- Für die Dunkelheiten suche ich immer Farben, die sehr dunkel sind, aber trotzdem transparent.
Wir empfinden Schatten, die schwarz, blau oder grau sind als natürlich. Doch tatsächlich entsteht der Körperschatten immer aus der Farbe des Objektes. Deshalb sieht es sehr harmonisch aus, wenn man farbige Schatten benutzt, die einfach etwas dunkler sind als das Objekt. In diesem Bild sind die Schattenflächen rot, lila oder braun. Nimm dir die Freiheiten, um aufregende Bilder mit Schattenflächen zu gestalten.
Man kann Grautöne sehr unterschiedlich gestalten:
- Ein fachliches Feuerwerk,
- dezente Grautöne oder
- extrem ausdrucksstarke Dunkelheiten.
Das alles ist Geschmackssache! Doch generell sollte man sich angewöhnen, Schattenflächen fantasievoll und abwechslungsreich zu malen. Wenn du noch einmal in meine Bilder schaust, wirst du feststellen, dass die Grautöne ständig ein bisschen wechseln. Meist sind sie sehr dunkel, mal sind sie transparent, ein anderes, mal sind sie kalt oder warm.
Schatten sind ein wesentlicher Bestandteil von vielen Bildern. Deswegen sieht es nicht schön aus, wenn man sie vernachlässigt.
Wenn du an unser heutiges Titelbild denkst, dann ist das Motiv wirklich nur als eine Farbfläche gestaltet und die Hauptaufmerksamkeit wurde dem Schatten geschenkt. Dadurch wird das Malen des Bildes extrem einfach. Versuchs doch einmal, dich beim Malen auf den Schatten zu konzentrieren. Ich habe ein ähnliches Foto an den Blog angehängt, so dass ihr dieses Bild malen könnt:
Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du andere auf diesen Blog aufmerksam machst. Wenn du deine Bilder in den sozialen Netzwerken zeigst, dann schreibe bitte einmal über diesen Blog. Dies hilft mir, dieses Angebot für euch aufrechtzuerhalten.
Ich hoffe sehr, dass meine Tipps dir helfen.
Unten noch Bild und Anleitung zum Mitmachen.
Liebe Grüße Tine.
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