Intuitiv Zeichnen lernen!

Tine Klein Zeichnet die Altstadt von Porto. Blog zum Thema intuitiv Zeichnen lernen.

Augen auf das Motiv! Und spontan losgelegt…

Heute möchte ich mit euch über das intuitiv Zeichnen lernen sprechen!

“Wir halten inne, um einfach da zu sein, um mit der Welt und uns selbst zu sein. Wenn wir fähig zum Innehalten sind, beginnen wir zu sehen, und wenn wir sehen können, verstehen wir auch.“

Thich Nhat Hanh aus Intuitiv Zeichnen lernen Thomas Lüchinger

Ja, solche Sprüche sind wundervoll und sie stecken durch und durch voll mit Weisheit. Aber, wer jemals versucht hat meditieren zu lernen, der merkt spätestens dann, wenn er in die weise Pose wirft, dass Weisheit nicht auf Knopfdruck kommt. Sitzt man erst mal im Lotussitz, dann fängt es fürchterlich irgendwo an zu jucken und man muss sich kratzen, aus ist es mit der würdevollen Meditation.

Weisheit ist prima, aber was will uns das Ganze jetzt übers Zeichnen lernen sagen. Ich übersetze diesen Spruch jetzt mal ins 21. Jahrhundert:

“Wer gehetzt ist, ist blind wie ein Maulwurf, denn dann springt ein Sehzentrum im Gehirn an, was nur in Icons sieht“

Die schlichte und einfache Wahrheit ist:

“Wer gehetzt ist, sieht Nix und wer sich zum Sehen zwingen will, der kommt damit nicht ans Ziel! “

Für mich ist dieser Mechanismus oft eine Strafe, ich selbst leide darunter, weil ich ein Mensch bin, der sich selbst gern anfeuert und je mehr Ehrgeiz dahinter steckt, desto schneller scheitert man. Als Mallehrerin ist dieser Mechanismus für mich geradezu tragisch, weil die motiviertesten Schüler ganz ironische Bauchlandungrn machen.

Intuitiv, gar nicht so einfach

Wer intuitiv Zeichnen lernen will, der muss locker werden,

“Sprüche wie, jetzt sei doch mal bitte locker….Sei jetzt sofoooort LOCKAAAAAA….machen Schüler garantiert sofort verspannt und sofort blind.“

Gerade Schüler, die es gewohnt sind die Zügel in der Hand zu halten, scheitern beim spontanen Zeichnen gewaltig an ihren eigenen Ansprüchen. Sie haben Mechanismen entwickelt, in denen sie immer besser sind als alle anderen, notfalls mit Gewalt.

Wer Kunst macht, braucht andere Wahrnehmungsprozesse als im Beruf. Als Mallehrerin frage ich mich natürlich immer wieder, wie kann ich es schaffen, dass sich Schüler auf einen neuen Wahrnehmungsprozess einlassen?

Etwas Neues bauen!

Erfolgreiche Menschen haben das Gefühl, man kann alles nur mit der nötigen Willensstärke erzwingen. Ich hatte neulich eine Apothekerin im Kurs, die nicht begreifen konnte, dass man die Zügel lockert nur um schnell voranzukommen.

Das Gehirn funktioniert etwas anders als unsere anderen Körperteile, das Gehirn funktioniert eher wie ein Werkzeugkasten. Erst wenn es merkt, dass es mit einer Art des Sehens nicht zurechtkommt, dann schaltet es die nächste Art hinzu und wenn es dann merkt das nicht voran kommt, dann entwickelt es ein neues Werkzeug.

Das Fiese ist, dass ich mit dem Kopf  alles begreifen kann, es braucht aber eine Zeit bis das neue Werkzeug in mir heranwächst.

Wenn ich mich jetzt versuche zu zwingen, dann kann ich den Nagel trotzdem nicht mit der Hand einschlagen.

Es ist eine Frage des Respekts vor sich selbst, dass man sich die Zeit gibt, sich selbst zu entwickeln!

Es macht Spaß!

Die gute Nachricht daran ist, dass das Trainieren des Gehirns deutlich mehr Spaß macht als Nägel mit der Hand einzuschlagen.

Das Ziel ist es den Stift nach unserem inneren Rhythmus und den äußeren Eindrücken völlig entspannt und intuitiv über das Papier sausen zu lassen.

Das Knifflige daran ist, dem Gehirn beizubringen, dass es hier ein schwieriges Problem gibt, was wir entspannt lösen möchten.

Jetzt ist das größte Problem nicht sofort alles durch Bewertung kaputt zu machen. Du darfst jetzt nicht nach 10 Sekunden aufs Blatt gucken und sagen:“ Oh Gott, sieht das Scheiße aus! Sondern bleibe spielerisch und entspannt. Zeig deinem Gehirn wie es richtig geht.

Halt die Augen auf dem Motiv, schau selten auf das Papier

Zugegebenermassen sind Zeichnungen, bei denen man die Augen auf dem Motiv hält, immer etwas chaotischer, aber es ist ein Spiel:

Tine Klein Zeichnet die Altstadt von Porto. Blog zum Thema intuitiv Zeichnen lernen.

Spielerische, intuitive Zeichnungen stecken voller Leben!

Zeig dem Gehirn das lernen soll spielerisch und entspannt Probleme zu lösen ohne großen Zwang.

Das Ziel ist es den Stift übers Blatt sausen zu lassen, wie eine kleine Eistänzerin und wir geben unserem Kopf die Gelegenheit das zu lernen!  Anders als eine Eistänzerin hat der Zeichner eine viel schwierigere Aufgabe, denn sein Stift muss die ganze Choreografie, die Sprünge die Drehungen und den Rhythmus ganz ohne eine einstudierte Kür aufs Papier legen. Was dabei passiert, habe ich ganz wundervoll in einem Buch gelesen und das erste Mal habe ich gedacht:“ Ja, besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können!“

Buchempfehlung

Der Bildhauer Alex Schaufelbühl hat mich beim Plaudern im Atelier auf das folgende Buch aufmerksam gemacht: Thomas Lüchinger  “ Intuitiv Zeichnen“

“Zeichnen heißt hier nicht Kopie, Abklatsch von Vorstellungen, von Begriffen, Ideen; es ist nicht Nachahmung, sondern bedeutet eintauchen in die Rhythmen der inneren und äußeren Natur. Neue geheimnisvolle Wege werden eingeschlagen. Freiheit statt Gefälligkeit, Intuition statt Analyse, Risiko statt Konformität.“ Thomas Lüchinger

Macht den Kopf aus!

Eine der einfachsten Übungen mit denen man starten kann, ist die Augen auf dem Motiv zu halten und trotzdem zu zeichnen ohne sich ständig zu kontrollieren.

Das Eerste was du feststellen wirst, ist das loslassen enorm schwierig ist, obwohl du genau weißt das du jetzt nicht ständig aufs Papier schauen sollst, wirst du es tun, denn wir alle sind Kontrollfreaks. Damit deine Zeichnung mal irgendwann so aussehen kann, musst du aber deinem Gehirn so viel Futter geben, dass es lernt Hand und Auge und auch den inneren Rhythmus der aus dir selbst herauskommt so zu koordinieren, das es trotzdem schön aussieht.

Dies geht aber nicht in dem du ständig mogelst oder dir ständig Regeln auferlegt und vor allen Dingen geht es nicht, wenn man sich ständig selbst fertig machst und Aufgaben mit dem Gedanken: „Ich kann das nicht!“angehst. Deshalb hier mein kleiner Tipp, schnapp dir einen kleinen Papierteller, stich deinen Bleistiften durch und zeichne so, dads du nicht sehen kannst, was du tust.Macht deinem Gehirn gleich klar, hier geht es nicht um Kontrolle, hier geht es um Spaß und um Bewegung.

Kontrolle ist schädlich

Die Kontrolle ist wie ein kleines gelbes Tier was in deinem Nacken sitzt und dir ständig Zügel angelegt.

Die Kontrolle ist insofern sehr schwierig beim Skizzieren lernen, weil wir dem Gehirn erlauben uns beständig in den Gehirnbahnen zu halten, die wir schon kennen. Beim Zeichnen und Skizzieren lernen, ist es enorm wichtig dem Gehirn Wachstumsimpulse zu geben. Das Gehirn braucht die Information, hier bin ich überfordert, ich brauch hier neue Synapsen. Und genau dazu sind solche Übungen da.

Nach und nach entwickelt sich dadurch eine großartige Hand und Augen-koordination, das hilft dir Zeichnungen und Skizzen jeder Art in enorm kurzer Zeit aufs Papier zu bringen.

Das Skizzieren lernen auf diese Art und Weise hat einen weiteren ganz enormen Vorteil, die Zeichnungen, die mit den Augen auf dem Motiv entstehen, sind meistens die Lebhaftesten, denn es sind Aufnahmen wie du die Stadt in einer ganz kurzen Zeit gesehen hast. Meistens sind diese schnellen hingekritzelten Skizzen viel lebendiger als alles geplante.

Und noch mal eine Anregung zum Schluss, alles im Leben was wirklich wertvoll ist, müssen wir uns erarbeiten. Es wird dich ermüden, manchmal wird es schwer sein und trotzdem muss es sein wie ein Tag in der Kindheit. Es muss Spaß machen! Und abends sollst du ins Bett fallen und und du warst sehr sehr zufrieden.

Liebe Grüße

Tine

Mehr zum Thema intuitive Zeichenübungen:

 

 

 

 

Wann ist ein Bild fertig?

Oder wie macht man ein Bild fertig?

Eine der Fragen, die jedem Künstler unter den Nägeln brennen ist die Frage:

Wann ist eigentlich ein Bild fertig?

Das ist wirklich knifflig, denn gerade in der Endphase des Malen und Zeichnen entscheidet sich, ob ein Bild wirklich gut wird. Besonders verrückt ist, dass man in dieser Phase dem Bild mehrere absolut verschiedene Finish verpassen kann. Mit Finish meine ich, dass es immer mehrere Möglichkeiten gibt, wie man ein Bild beenden kann und dies verändert ein Bild oft vollkommen.

Ein Bild kann mit wenigen Strichen vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan mutieren

Wenn man sich allerdings in dieser Phase in unterschiedlichen Lösungen verstrickt, dann werden die Bilder scheußlich. Deshalb möchte ich euch heute mal an der Vollendung eines Bildes teilhaben lassen in der ich mich frage: “Wann ist ein Bild eigentlich fertig?“.

Das ist mein Ausgangsbild: Der deutsche Bundestag.

Tine Klein, Deutscher Bundestag, Bundestag mit vielen Menschen, Startbild in einem Tutoriel wie macht man ein Bild fertig

An diesem Beispiel möchte ich euch heute digital zeigen, wie man ein Bild vervollständigen kann.

Making-of Gedanken zum Bild

Direkt davor habe ich mit meinen Zeichenschülern am frühen Morgen gesessen. Dies war an den heißen Tagen des Jahres und die Farbe ist enorm schnell getrocknet. Ich bin von der Skizze ein wenig enttäuscht, ich weiß, sie ist noch nicht fertig. Dennoch bin ich mir unsicher, denn es gibt viele Möglichkeiten wie ich hier weitermachen könnte, deshalb taste ich mich an die Lösung mit etwas Fingerspitzengefühl heran.

Das besonders Schöne an diesem Morgen war die Sonne. Am frühen Morgen war die Sonne hinter einem Dunstschleier verborgen, man merkte es wird heiß. Das war besonders wichtig für mich, es war ein Grund den Bundestag genau von dieser Stelle zu malen, weil das Licht um die Ecke strömte.

Schritt für Schritt

Das Licht ist nun aber nicht so intensiv, wie ich es wollte. Mein erster Schritt: Ich verstärke den Himmel noch einmal mit genau derselben Farbe, in diesem Fall Zitronengelb.

Jetzt füge ich mit der gleichen Farbe Lichter ins Bild ein. Meistens platziere ich nur, manchmal nehme ich aber auch etwas dunkle Farbe weg, damit sich das Zitronengelb ins Bild einfügen kann.

Tine Klein, Deutscher Bundestag, Bundestag mit vielen Menschen, Tutoriel wie macht man ein Bild fertig

Ah schon besser! Ich merke ich bin auf dem richtigen Weg.

Die spannende Phase

Kein Bild wird wirklich gut, wenn man sich um die Bildaussage drückt. Als ich morgens begann zu zeichnen, hat mich am meisten der Haupteingang, die Kuppel und das Licht begeistert. Im Bildentwurf habe ich mir all diese Dinge offen gelassen, der Haupteingang liegt im goldenen Schnitt genauso wie der Turm des Bundestages hinter dem die Sonne stand . Im Laufe der folgenden halben Stunde erschienen dann am Bundestag hunderte von Touristen und mein Interesse verlagerte sich. Vor dem Bundestag entstand eine multinationale Party. Die Menschen hatten gute Laune, das Wetter war schön und so wurde der Bundestag zur Party Location. Jetzt bin ich hin und her gerissen, ich hatte drei Ideen, was ich zu einem wundervollen Bildzentrum machen könnte und ich muss mich entscheiden. Diese Phase ist immer bitter, denn man kann nicht gleichzeitig auf jeder Hochzeit tanzen und wenn ich all das betonen würde, was ich gut fand, dann wird mein Bild schlecht.

Tine Klein, Deutscher Bundestag, Bundestag mit vielen Menschen, Tutoriel wie macht man ein Bild fertig

Entscheiden was wichtig ist

 

Jetzt starre ich ein bisschen um auf mein Bild. Ich weiß ich muss mich entscheiden. Ich hab das natürlich schon tausendmal gemacht, doch jedes Mal packt einen an dieser Stelle das Entsetzen, entweder es wird super oder es wird nichts.

Bevor ich jetzt kopflos in mein Bild stürze, überlege ich noch einmal, was mir wirklich wirklich wichtig war. Ich entscheide all die Menschen waren mir extrem wichtig, diese schöne Stimmung wie auf einem Fest. Deshalb rote Tinte. Ich möchte deshalb nicht, dass das Bundestagsgebäude wirkt wie eine trotzige Burg.  An diesem Tag war dort Partystimmung. Als es gebaut wurde, da hatte man eine völlig andere Ansicht von Herrschen und Regieren. Damals fand man es noch ganz prima in andere Länder einzufallen. Nur um seine Ehre zu bewahren stürzte man sich schon einmal in Weltkriege. Ich bin froh, das ich heute lebe.

Ich möchte, dass etwas von der Leichtigkeit des Tages in der Skizze bleibt, deshalb verwandle ich dem Bundestag mit etwas Farbe in ein kleines Lustschlösschen. Die Veränderungen habe ich bis jetzt mit Photoshop an der Skizze gemacht. Jetzt fange ich an mit leuchtenden Tintenmarkern und einer leuchtend roten japanischen Tinte die Veränderungen in meiner Skizze vorzunehmen. Schauen wir mal, ob ich auch mit dem Stift schaffe was am Rechner geht.

Tine Klein, Deutscher Bundestag, Bundestag mit vielen Menschen, Tutoriel wie macht man ein Bild fertig

Shit Happens

Ich wäre ja nicht ich wenn ich nicht noch ein kleines bisschen Experimentiere. Während ich mit meiner nagelneuen garantiert wasserfesten Japanischen Kalligraphietinte auf meiner Skizze malte, stellte ich fest:

Sie ist garantiert nicht Wasserfest

Dick und Doof lässt grüßen. Als ich die letzte Lasur in gebrannten Siena legte, explodierte die rote Tinte im Bild regelrecht. So etwas passiert beim Fertigstellen eines Bildes, wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Das mit der Tinte ist mir übrigens schon einmal passiert, ich wusste doch, warum diese rote Tinte Waffenscheinpflichtig ist, dort passte es allerdings prima ins Bild.

https://blog-herz-der-kunst.ch/tag/bildentwurf/

Lieber ein wirklich gutes Bild als 10 Bilder die solala sind.

Ich wünsche euch ein wundervolles Wochenende

Viel Spass beim Zeichnen

 

 

 

Der eigene Stil und fremde Einflüsse

Der eigene Stil ist intuitiv


Der eigene Stil ist etwas wundervolles, wenn es gut läuft, dann denkt man darüber gar nicht nach. Man macht es einfach und das Ergebnis ist im besten Falle wunderschön.

Hast du schon mal angefangen über Tanzschritte nachzudenken?

Wenn ja, dann weißt du ja dass man dabei total aus dem Takt kommt und in Sekundenschnelle aussieht wie ein Depp.

So ähnlich geht es mir wenn 100 neue Einflüsse auf mich einprasseln!

In diesem Beitrag bin ich viel dunkler als sonst, weil ich mit einem Freund unterwegs war der gerne nur in Schattentönen malt. Gut, aber nicht meins da, steckt mir zuviel einer fremden Person drin.

Jetzt muss ich mal eine Frage stellen:

Warum will ich eigentlich malen wie ein Anderer?

Die Antwort ist relativ einfach, ich will lernen, ich will immer lernen. Eigentlich ist lernen ja das Spannendste und deshalb mache ich Kunst, weil ich immer wieder hinsehen will!

 

Besonders krass ist mir dies in Porto aufgefallen, hier habe ich mal wieder mit vielen meiner Freunde gezeichnet, die alle selbst einen ganz tollen Stil haben. Das Ergebnis war oft ziemlich verrückt. Meine Freunde sahen aus wie ich und ich ein bisschen wie meine Freunde. Der Stilmix ist lustig und tut auch mal ganz gut um was Neues zu lernen.

Um etwas Neues zu lernen, muss man spielerisch sein und sich öffnen. Allzu oft gerät man dabei ins Grübeln und dabei entsteht dann eine wilde Mischung aus alt und neu, gekonnt oder passiert.

Wilder Stilmix


Es entsteht ein wilder Stilmix der einfach Spaß machen oder eher eine Verwandtschaft mit einem Unfall hat.

Besonders klar wurde mir dies aber erst mal nicht beim Malen, denn das herumgelatschtem mit fremden Einflüssen macht Spass. Dennoch produziere ich während des Symposiums grundsätzlich erst einmal merkwürdige Skizzen.
Klar wurde mir der Zusammenhang als einer der portugiesischen Touristenkähne direkt vor unserem WG Fenster anlegte. Beladen war der Kahn mit lauter Koreanern, die volltrunken aus einer Mischung aus Sake, Vodka und Portwein glückselig den deutschen 50er Jahre Hit „Griechischer Wein“ auf Koreanisch schmetterten.
Betroffen starrten wir von unserem Balkon und brauchten eine traumatische Schrecksekunde bis wir begriffen, warum uns das koreanische Liedgut so bekannt vorkam. Wieso man jetzt gerade „Griechischer Wein“ auf einem portugiesischem Portweinschiff brüllt, war uns nicht auf Anhieb klar.

Grundsätzlich ist jeder Stil erlaubt


Grundsätzlich ist in der Kunst natürlich alles erlaubt, auch besoffene Koreaner die in Portugal die Vodka saufen und „Griechischer Wein“ schmettern, wenn es halt Spass macht, ist es ja prima.

Aber nur Wenigen von uns ist beim Zeichnen klar, das sie beim hemmungslosem Kopieren und Stilrichtungen malen genau das gleiche machen, wie die feucht fröhlichen Koreaner. Es macht Spass, aber mir war schlagartig klar, wir können uns für die wilde Mischung gemeinsam mit den Koreanern für den „Bad Taste“ Kulturpreis nominieren lassen.

Dennoch wild mal die Ideen anderer auszuprobieren macht mir echt Spaß, vergessen wir also mal alle bedenken! Mitschmettern macht Spaß und es geht nicht immer um Kulturpreise.

Mal so wie du selbst !


Das ist klar, aber leichter gesagt als getan, wenn so viele neue auf Einflüsse unterwegs sind.

Dabei stellt sich doch für jeden Einzelnen von uns die Frage, warum will ich eigentlich  ausprobieren den die Anderen machen?

An dem Beispiel der weinseligen Koreaner wird schnell klar, nicht jeder Einfluss macht künstlerisch gesehen Sinn.
Sich zu verweigern macht aber auch keinen Sinn, denn wer sich nicht umguckt lernt auch nichts Neues! Und jetzt sitze ich in der Zwickmühle, wie viele Künstler man will seinen eigenen Stil um jeden Preis schützen, aber sich auch nicht von seinem eigenen Stil fesseln und knebeln lassen.

 

Erst mitmachen, dann verdauen


Als Kunstworkshopleiter liebe ich es mal in die Schülerrolle zu schlüpfen und dabei merke ich immer wieder lernen ist harte Arbeit, denn die eigentliche Arbeit ist das Verdauen der neuen Einflüsse.
Ähnlich wie bei einer Fremdsprache ist es sinnvoll aus den Vokabeln eigene Sätze bauen zu können, anstatt wie in nutzlosen Reiseführern einzelne Sätze auswendig zu lernen.
Oft sind meine Lernerfahrungen nicht auf Anhieb von Erfolg gekrönt, ich stocke, muss inne halten um das Erlernte so zu transformieren, dass es zu mir passt. Ich fühle mich erst einmal wirklich dumm, weil nichts mehr klappt.
Ich sitze zum Beispiel in einem Workshop über Blickführung und stelle fest, dass es in dem Workshop um exakte Linienführung geht.

Sehr, sehr langsame Linienführung!

Kurz gesagt, interessiert mich nicht. Ich fühle mich ähnlich fehl am Platz wie neben meinem koreanischen Vodkaboot. Ich gehe innerlich heftig in Opposition. Wichtig ist in solchen Situationen, dass man trotzdem mitmacht, denn die Erfahrung etwas gegen den eigenen Strich zu tun ist großartig, weil man etwas über sich selbst erfährt. Diese Erkenntnis ist der Nährboden der eigenen Kunst.

Manchmal ist Malen Therapie


Diese 3 Stunden Malunterricht sind also eine sehr billige Therapiesitzung. Ich weiss nun sehr genau, dass Freiheit mein Thema ist. Nicht Strichführung, sondern freie Blickführung sind mein Thema. Wichtig dass man an solchen Punkten nicht anfängt zu meckern, mehr bringt einen voran wenn man gegen Vorschläge entwickelt. Der Workshop ist für mich etwas wie ein Katalysator für meine eigenen Gedanken. Am Ende des Kurses habe ich den Inhalt für mich verdaut, ich will etwas anderes und genau dies fange ich nun an umzusetzen.….also Thema verdaut und Nährstoffe draus gesogen, auch wenn es schwer fiel. Danke an den Lehrer, dass er mir seine Gedanken gezeigt hat, es hat mir geholfen meine zu entwickeln.

 

Viele würden denken: „Blöder Workshop“, das ist aber nicht so, jeder Same keimt in jedem Boden. Zu wissen was ich nicht will, schiebt mich oft schneller voran als schon vorgefertigtes Wissen.

Opposition gegen Schönheit?


Schwieriger finde ich es Opposition zu entwickeln, wenn ich Dinge sehr mag. Meine klassische Malausbildung führt dazu, dass ich alte Meister bewundere.Ich liebe diese Ruhe und klassische Schönheit. Wenn ich nun mit Freunden male, die klassischer sind als ich, dann bin ich immer wieder versucht ein bisschen den alten Meister raushängen zu lassen.

Tine Klein , Porto, uskporto2018, Stil, oporto,Brücke

Hier male ich erst mal wie Schneewittchen. Das Bild ist am Anfang so brav, dass ich richtig Anlauf nehmen muss um es noch etwas wilder zu machen. Erst dann wurde es meins.

Ich finde es gefährlich, wenn die Technik mit mir reiten geht. Ich will reiten, ich will mich aber nicht von der Technik reiten lassen. Die Bilder gleiten ins Kunsthandwerk ab, weil ich die klassischen Maltechniken einfach wie am Fließband abspule. Wenn es ein bisschen wilder wird, dann macht es mir erst Spass.

Was ist denn deine Sprache?


Passt du auf, dass dir Niemand anderes eine Frisur verpasst die dich unkenntlich macht?
Hier ist es ein bisschen schwierig zu entscheiden, wie man wirklich ist und wo man hin will, denn bekanntlich will jede Frau mit Locken glatte Haare und so ist es auch in der Kunst.

Ich brauche Farbe und ein Augenzwinkern, dann ist es meins:

Tine Klein , Porto, uskporto2018, Stil, oporto,Tram,

Jetzt wird der ein oder andere sagen: “ Merke ich gar nicht, dass du da kämpfst, ist doch alles Deins!“
Generell ist es in der Kunst, wie bei den Koreanern auf dem Partyboot, sinnvoll ist nur so viel zu saufen, dass man sich noch an den eigenen Namen erinnert.Oder im Workshop nur das zu picken was für Dich gut ist. Nächste Woche geht es weiter im eigenen Stil.

Liebe Grüsse ins Wochenende,
Tine

Mehr zur großen Kunst der Skizzenbücher gibt es hier:

Reiseskizzen mit Turner

 

https://blog-herz-der-kunst.ch/reiseskizzem-mit-w-turner/

Tricks zum Zeichnen von Bewegung

Letzes Jahr war bei mir so viel los, dass ich gar nicht dazu gekommen bin zu berichten. Eines der schönsten kleinen Events bei meinem Spaziergang mit Stift war das Slow-Up. Ein Slow-Up ist ein Event bei dem die Straßen gesperrt werden, damit sie frei sind für Fahrradfahrer und Rollschuhlfahrer.

Wir setzten uns mit Stühlen auf die Straße und trainierten das Zeichnen in Bewegung.

Man sind die schnell und zack sind sie weg!

Bewegungen zeichnen, macht einen am Anfang ratlos. Es ist doch schon auf dem Foto schwer genug!

Hier hocken wir wie die Hühner auf der Leiter und warten auf unsere rollenden Opfer.

Das war ein wundervolles und buntes Treiben, jedoch ist es für den Zeichner der absolute Horror, denn auf einem Slow-Up hält niemand still.

Der beste Tipp ist sich nicht von dem Getümmel unter Druck setzen zu lassen

Also erst einmal gemütlich hinsetzen, sich das Treiben ansehen und dann herauszufinden was hier eigentlich die typische Bewegung ist. Wenn viele Menschen das Gleiche tun, dann machen auch alle immer mal wieder die gleichen typischen Bewegungen.

Gut zu wissen, alle machen irgendwie das Gleiche!

Das Erste ist das man herausfindet, wie das Ganze ungefähr zusammenhängt.


Das Grundmuster finden


Fahrradfahrer machen immer wieder die gleiche Bewegung. Sie hängen mit einem Buckel auf ihrem Drahtesel und die Beine strampeln sich unten ab.

Die Bewegungen ähneln sich immer wieder Buckel, ein gestecktes Bein und ein langes Bein.

Da die Bewegung unglaublich schnell ist, darf man sich einfach nicht treffen lassen. Der beste Tipp ist nicht nur eine Person zu malen, sondern das Gemalte ganz in Ruhe aus mehreren Personen zusammenzusetzen.

Super geeignet dafür ist gestisches Zeichnen. Um sich klarzumachen wieso eine Person auf dem Fahrrad aussieht, malt man sie einfach in der Luft, während man die Fahrradfahrer beobachtet. Dadurch dass man praktisch in der Luft eine Geste malt, wird einem ziemlich schnell klar was die Grundform ist. Die Grundform eines Fahrradfahrers ist einfach ein Haken. Der Buckel mit dem langen Bein, dazu kommt noch ein angewinkeltes Bein.

Die Geste vereinfacht die Sache!

Macht man sich dies klar, ist die Sache gar nicht mehr so brutal schwer.

Hat man erst mal begriffen, dass man eine Bewegung in einen einfachen Pinselschwung oder Strich umsetzen kann, dann kann man auf dieser einfachen Basis enorm lebendige Bilder oder Zeichnungen machen.


Vereinfachen ist das A und O


Oft hilft es sich das Leben so einfach wie möglich zu machen! Wenn man erst mal versucht, die Dinge von hinten zu malen. Schon hat man viel länger Zeit sich das Ganze anzusehen.

Opi auf dem Rad, Atelier Herz-der-Kunst, Malen und Zeichnen von Bewegung

Tine Klein: Opi auf dem Fahrrad

Auch hier sieht man das Grundmuster, das gestreckte und das abgewinkelte Bein. Diese Vereinfachung und etwas mehr Zeit nimmt einem enorm den Stress.

Mutig vereinfachen ist das A und O des schnellen Zeichnen. Aus einem Reifenprofil wird einfach eine Zickzacklinie, aus einem angewinkelten Bein ein Dreieck. Vom Fahrrad sieht man nicht mehr als den Reifen und die Lenkergriffe.

Wenn man von hinten malt, hat man sich auch den Stress gespart die Fahrradkonstruktion von der Seite zu malen.

Gerade das Einfache sorgt dafür, dass man das Typische einfängt

 

Zu viele Details gehen bei dieser Art und Weise des Malens überhaupt nicht. Besonders notwendig ist es sich auf die wichtigsten Dinge zu spezialisieren.

Also kein Schnickschnack, sondern das Nötigste.


Nur Wer wagt, der gewinnt


Es gibt kein Weg daran vorbei, wer es nicht ausprobiert, wird es auch nicht lernen

Doch es gibt Hoffnung, beim Zeichnen von Bewegung hat man einen ganz enormen Vorteil, dieser Vorteil ist das Bewegung gerne mehrere Linien toleriert. Eine falsche Bewegung ist, anders als in einer normalen Zeichnung, nicht unbedingt ein Fehler sondern nur ein Anzeichen für die Bewegung. D. h. deine Versuche und auch kleinen Fehler sehen mitunter sogar extrem cool aus

Fahrradfahrer mit Navi, Atelier Herz-der-Kunst, Malen und Zeichnen von Bewegung

Rennfahrer mit Navi, lustig bei der Seestrasse am Zürichsee, die 30 km lang völlig gerade ist

Schau noch mal in meine erste Zeichnung, das erste Hinterrad passte so wenig zum Fahrrad, dass ich das Blatt am liebsten weggeschmissen hätte.

Nicht beim ersten Fehler Skizzenbuch beißen

Suchende Linien sind beim Zeichnen von Bewegung kein Fehler, das Rad bewegt sich und die Linie bewegt sich und so werden deine vermeintlichen Fehler oftmals zum Design!


Wie man mit Schüchternheit umgeht


Obwohl ich es gewohnt bin vor Menschen zu malen, kriege ich immer noch Hitzewellen, wenn die Menschen so nah ran kommen. Wenn ich dann Fehler mache, bekomme ich Angst und natürlich geht das erst recht meinen Schülern so.

Atelier Herz-der-Kunst, Malen und Zeichnen von Bewegung

(diese Fahrradfarbe hat mich inspiriert siehe oben)

Aber wenn man das Gespräch aufnimmt, dann merkt man 99,9 Prozent der Menschen sind positiv, sie kommen weil sie es toll finden, das wir malen. Sie wollen mitmachen.

Einfach machen ist das Rezept, erst dann  wird man bestärkt

 

Bewegung -Material und Technik


Schaut mal, dieser junge Mann hängt auf seinem Rennrad wie Sancho Panza auf seinem Esel.

Fahrradfahrer auf RennradBlog Herz der Kunst, Malen und Zeichnen von Bewegung

Tine Klein: Drahtesel und Sancho Panza in Zürich auf der Seestraße

Aber wie kann es sein, dass ich Ihnen so kurzer Zeit malen kann.

Die schlichte Wahrheit ist: „Ich kann es nicht!“

Auf der Strecke kommen hunderte von Fahrradfahrern, wenn ich einmal etwas Typisches gesehen  habe, dann schärft sich mein Auge dafür. Ich lege mich auf die Lauer bis der nächste Radfahrer kommt.

Den Malprozess zerlegen


  • Zuerst male ich in Ruhe den Lenker und die Fahrradlampe, dann warte ich bis der nächste Rennradfahrer kommt.
  • Jetzt habe ich schon im Kopf welche Pose ich malen will, dann male ich nur die absolute Grundform in einem dicken Block, oft sogar wie oben ganz grob nur in Farbe.
  • Jeder folgende Fahrradfahrer steuert nun einen kleinen Teil zu Motiv bei. Bewusst schaue ich auf Details zum Beispiel die Hände.
  • Wenn etwas ganz besonders schön war, dann versuche ich es im Kopf zu behalten. Ich schließe zwei dreimal die Augen, und versuche mir das Bild intensiv einzublenden. Diese Etappendetails wie zum Beispiel das Gesicht oder die Brille ergänze ich dann ganz in Ruhe aus dem Kopf.

Das Wesentliche aber ist die Haltung und dies habe ich oft schon beim ersten Fahrradfahrer festgehalten.

Die Technik auf gefärbten Papier


Beim Skizzieren von Bewegung ist der Papierverbrauch hoch. Am Einfachsten fällt es, wenn man mit Mut ans Werk geht. Dabei muss man sich einfach zugestehen, dass man Fehler macht.

Viel Material braucht man nicht. Hier habe ich mit Aquarellfarben, meinem Füllhalter, einem Bunstift und weißer Tusche gearbeitet.

Was man allerdings braucht ist viel Papier, denn Abfall und Schwund gehören dazu. Wenn ich jetzt, wie bei mir, jede Menge gelungene Skizzen seht, dann macht euch klar jeder macht Fehler, auch ich produziere jede Menge Schrott.

Zum schnellen Zeichnen sind in der Regel sehr glatte Papiere geeignet.

Glattes getöntes Zeichenpapier

Das Papier was ich hier benutzt habe ist Paint On Multitechniques, es wurde auf dem Deutschen-Urban- Sketcher -Meeting von Boesner Glinde, Hamburg-Kiel gesponsort, vielen lieben Dank dafür, denn das hilft uns Kunstmaterial zu erkunden.

Ich selber hatte bis dahin nur selten auf getönten Papier gearbeitet, ich war sehr positiv überrascht, weil das Papier mit 250 g/Quadratmeter sehr dick ist und deshalb ist es sehr fehlertolerant. Man kann auch noch mal drüber malen.

Was ich diesmal mit der weißen Tusche reichlich gemacht habe, dass das Papier so robust war hat gute Ergebnisse ermöglicht.

Da Fehler beim schnellen zeichnen unvermeidlich sind, habe ich mit weißer Tusche gearbeitet, so konnte ich allzu auffällige Fehler abdecken. Durch die Dicke des Papiers hat sich dann auch nichts gewellt.

Dieses Papier ist auf jeden Fall großartig für das Zeichnen und Malen geeignet.

Wichtig ist aber, dass man sich die Angst vor dem Material zerstören nimmt, der Fehlversuch gehört dazu. Einige Schüler arbeiten auch gerne auf Suddelpapier, das ist der Schweizerische Ausdruck für Schmierpapier, denn das macht frei im Kopf.

Ein Bekannter von mir arbeitet auf zerknitterten Butterbrotpapier, das macht ihn frei. Ich bevorzuge Multimedia-Papier, denn mein Malstil ist sehr robust.

Eine Schülerin malt auf Probeblättern, die Angst das gute Papier zu verderben ist weg!

Blog Herz der Kunst, Malen und Zeichnen von Bewegung


Es geht nicht ums Kunstwerk, sondern um das Erfahrungen sammeln


Die Schülerin oben hat es goldrichtig gemacht, sie hat sich Papierproben genommen und macht jetzt ihre Erfahrungen damit.  Sie weiß hinterher, welches Papier sie mag und welches nicht.  Wobei natürlich Echt-Bütten-Suddelpapier von Hahnenmühle die totale Luxusvariante ist 😉 All das was man aus Erfolgen und Fehlern lernt, das ist das schönste Kunstmaterial der Welt.

Denn das schönste Kunstmaterial bist Du!

Du wirst mit all diesen Erfahrungen besser und deine Bilder schöner!

Liebe Grüße ins Wochenende

Tine

Das A und O zur Vereinfachung ist die Abstraktion hier kannst du weiter lesen

 

 

 

 

 

Nichts klappt! Sieh es positiv!

Tine Klein über die Kunst mit Kritik und negativem umzugehen. Positiv denken hilft beim malen

Sieh es positiv!

Wenn Plan A nicht klappt, sieh es positiv, das Alphabet hat noch 25 weitere Buchstaben!

Es kann nicht alles klappen, eigentlich wollte ich diesen wunderschönen Platz in Malaga malen.

Aber ich befürchte die Sterne stehen heute nicht richtig.

Ich finde dieses Jugendstilhaus mit den Palmen davor einfach traumhaft. Gestern habe ich mich entschlossen dieses lauschige Plätzchen zu malen, aber ich habe einen Plagegeist mit Hund. Eine ältere Dame malt offensichtlich auch gerne und beschließt sich den Vormittag damit zu vertreiben mir beim malen zuzuschauen, auch nicht schlimm, nur dummerweise ist sie nicht durchsichtig und sie steht immer genau vor mir!


Positiv, leichter gesagt als getan!


Die Sonne scheint, doch dummerweise habe ich meinen Plagegeist. Nicht, dass mich die alte Dame stört, aber sie ist nicht positiv.

Wann immer ich etwas mache, was ihr nicht passt stöhnt sie, schnauft sie und rollt die Augen.

Ehrlich gesagt, bin ich nach einer Weile von dem ganzen Umfeld so demotiviert, dass sich hinschmeißen möchte!

Kunstkritik frei nach Beuys, setz mal einen Haufen drauf! Die ständige nonverbale Kritik meines Plagegeistes macht mich einfach fertig!  Doch dann erleichtert sich ihr Hündchen fast in den Malkasten, puhh die härteste Kunstkritik meines Lebens. Bin ich hier in die versteckte Kamera geraten? Wie soll ich denn da positiv bleiben?

Kurz gesagt, wenig später bin ich soweit, dass es für mich nur zwei Alternativen gibt, entweder ich verschwinde oder ich drehe der alten Dame den Hals um.


Warum Kritik so schwer zu ertragen ist


Ich bin Mallehrerin und wenn ich Menschen das Malen beibringe, dann muss ich Dinge direkt ansprechen, denn wenn man etwas nicht direkt anspricht, dann kann man auch nicht darüber reden.

Kritik demoralisiert

Oft merke ich, wie die demoralisierend das für meine Schüler ist. Es dauert eine Weile bis meine Schüler begriffen haben, dass das keine Kritik ist sondern ein Gesprächsangebot.

Lehren ohne den Anderen zu verbiegen!

In der Kunst gibt es immer 1000 Möglichkeiten, ob etwas ein Fehler ist, hängt nur davon ab was der Maler oder Zeichner fühlt oder will.

Selbst ich als Zeichenlehrer, habe nicht das Recht die Aussage eines Bildes ohne Erlaubnis zu ändern.

Ständige Kritik macht einen unsicher und selbst Dinge, die sonst ganz leicht klappen, funktionieren nicht mehr.


Lernunwillig?


Als ich selbst lernte, habe ich etwas beobachtet. Wenn der Zeichenlehrer in mein Bild malte, verlor ich die innerliche Verbindung, selbst wenn das Bild viel besser war als vorher.

Und dann war ich total enttäuscht, weil das Bild nichts mehr mit mir zu tun hatte. Die Worte des Lehrers irritierten mich, selbst wenn es Lob war, denn es wurden oft Dinge gelobt die mir selbst überhaupt nicht wichtig waren.

Ich fragte mich unsicher, will ich gar nichts lernen? Kritik ist doch was Gutes!

Deshalb hänge ich heute als Lehrerin in einem totalen Zwiespalt, selbst konstruktive Kritik kann Bilder ungewollt negativ verändern. Einerseits muss ich Dinge ansprechen oder kritisieren um das fachliche Wissen zu vermitteln, andererseits möchte ich viel lieber fragen, sieht das für dich toll aus, hatte es dir Spaß gemacht, gefällt es dir? Oder wo willst du hin! Im Unterricht muss Kritik eine Anregung zum Spielen sein, kein Angriff auf den Menschen.

Das was die alte Dame auf der Straße macht ist allerdings Körperverletzung, denn hier geht hier Um das Negative. Die  Macht des Bösen ist mit ihr! Die war mit Lukes Vater in zweiter Ehe verheiratet!

Was man sich leider in der Situation selten klar macht, wenn Sie mein Bild nicht leiden kann, dann soll sie ihr eigenes malen.


Kunst sollte unabhängig von Lob oder Belohnung und erst recht von Kritik sein


Wenn dich so ein Plagegeist erwischt, dann musst du dir immer ganz klar machen das dies deine Kunst ist! Alleine schon dass die Frau ständig schnauft, sorgte bei mir dafür, dass ich mein Bild gar nicht mehr so malen konnte, wie ich es wollte. Denn nun bei jedem Fehler fange ich an zu zweifeln und kann mein Bild gar nicht mehr so unbefangen malen wie ich es wollte.

Die Häuser im Hintergrund, die ich heiter und strahlend malen wollte, werden langsam aber sicher matschig und dunkel und mit jedem Pinselstrich sinkt meine Laune.

Es ist doch total erstaunlich, wie sehr man als erwachsener Mensch noch von Lob abhängig ist.

Letzte Woche hat in meinem Malunterricht Michele ein wunderschönes dunkles Bild gemalt. Ich war mit seinem Bild absolut zufrieden, weil es so andersartig war. Michele hingegen war mit dem Bild unzufrieden und hat es dann benutzt um das eine oder andere auszuprobieren. Dieses Verhalten ist absolut richtig, denn bei Micheles Bild geht es nicht darum ob es mir gefällt, sondern darum ob es Michele gefällt.

Mach dich unabhängig von Kritik, denn das ist ein ganz wichtiger Schritt zum Finden des eigenen Stils.

Leider war Michele, dann etwas unzufrieden, weil ich das Bild so mochte wie es vorher war. Ich möchte hier noch mal eines sagen: „Hey Michele, weiter so, es sind deine Bilder!“


Eigene Wege finden!


Für mich war es sehr schwer, es hat sich bei mir immer so sehr erwachsen an, wenn ich über solche Probleme rede. Tatsächlich aber hat es mir weh getan, wie bei jedem anderen auch.

Wer ist nicht traurig? Wenn man seine Bilder scheußlich findet!

Da sich meine Laune verdunkelte, musste ich ein anderes Bildkonzept finden, denn die strahlend schöne Laune die ich malen wollte, war einfach nicht mehr in mir.

Die Alternativen sind die Pläne B bis Z!

Letztendlich ist die einzige wirkliche Alternative, dass man ein misslungenes Bild dazu benutzt Neues zu erproben.

Manchmal geht das wirklich schief und das Bild ist nachhaltig verdorben, aber dann hat man auch etwas gelernt: Man hat eine ganz wichtige Erkenntnis gefasst, das funktioniert für mich nicht!

Oft verändert sich aber wirklich etwas im Bild, wenn man selbst positiv wird und Chancen erkennt! Plan B muss her, wenn der Plagegeist kontinuierlich vor mir steht, dann bleibt mir nichts anderes übrig als den Plagegeist zum Thema meines Bilds zu machen. Normalerweise habe ich immer Probleme damit Menschen nicht besonders schön zu malen, denn ich möchte ja niemand kränken. Diesmal darf ich ohne schlechtes Gewissen das unvorteilhafte Portrait proben!

Meine alte Dame ist die einmalige Chance endlich mal ein bisschen mit dem Stift zu lästern.

Dabei ist ein für mich sehr ungewöhnlicher Bildentwurf herausgekommen und ich konnte zufrieden grinsend mit einem guten Bild in der Tasche nach Hause gehen.

So gesehen war der ganze Tag ja völlig positiv, denn ich konnte endlich mal etwas üben was mir sonst sehr schwer fällt.

Wenn ich Euch eines mitgeben darf:  Positiv denken hilft beim Malen enorm!

Ganz ganz herzliche Grüße aus dem Herz der Kunst

von Tine

Mehr zum Thema: Meine Skizzenbücher privat

 

 

 

 

 

Vorzeichnung Zeichenschule Teil 2

 

Tine Klein, Zeichnung Lucca, Urban Sketch, Tutorial Vorzeichnung. malen lernen. Zeichnen lernen


Die Vorzeichnung und ihre Tücken


Bei der Vorzeichnung ist ja noch alles klar?! Kennst du das? Du sitzt irre lange an der Vorzeichnung und dann ist sie nicht so wie Du es wolltest?

Wenn Dir das auch so geht, dann habe ich jetzt eine Lösung für dich!

Das Ohne-Detail-Konzept


Wie macht man eine  Vorzeichnung?


Ist doch klar, oder! Oder nicht?

Jeder glaubt er kann vorzeichnen, die meisten Menschen glauben eine Vorzeichnung macht man in der folgenden Art:

Man zeichnet etwas bis ins letzte Detail ganz genau, dann können bei der eigentlichen Zeichnung oder Malerei keine Fehler mehr entstehen. Man fühlt sich viel besser, wenn man vermeintlich keine Fehler mehr machen kann.

Dummerweise bezahlt man das sichere Gefühl mit dramatischen Fehlern. Warum?

Das Augenscheinliche ist, dass man all die Linien und Radierereien nie wieder aus einem Bild heraus bekommt.

Was aber wirklich passiert ist, dass du eine mehr oder weniger gute, fertige Zeichnung erstellst und deren Fehler  die spätere Malerei oder Zeichnung absolut beherrschen.

Denn wir haben keine Vorzeichnung gemacht, sondern ein ganzes und oft fehlerhaftes Bild.

Ich kann es halt nicht besser!?

Oft sind wir nicht halb so blöd wie wir denken, die Fehler entstehen durch die Arbeitsweise, das erzeugt Unfähigkeit! Warum?


Motorik und Proportion: Wie der Mensch bei der Vorzeichnung tickt


Eine Vorzeichnung sollte schnell machbar sein, so das man sie einfach vergisst, wenn sie nicht wundervoll ist.

Was gehört rein in eine Vorzeichnung?

Die wichtigste Anforderung ist meistens die Proportion und der Entwurf. Niemand will das unsere Bilder scheußlich oder falsch aussehen, also muss unsere Arbeitsweise bei der Vorzeichnung zumindest dies garantieren.

Unsere Arbeitsmethode passt nicht zu der Software in unserem Kopf.

Die Welt ist voll mit Dingen, deshalb springen wir in unseren Vorzeichnungen hin und her. Wir springen von der Form und Proportion ins Detail, also zum Beispiel von der Perspektive eines Hauses zu den Fenstern.

Und du kannst es ruhig zugeben, du machst es bestimmt!

Dann passiert dies in unserem Kopf:

Das Gehirn braucht seinen Speicherplatz für die Aufgabe Fenster. Es vergisst all das, was wir uns zur Proportion erarbeitet haben, es wird all unser Wissen im Kurzzeitgedächtnis gnadenlos löschen, denn wir arbeiten jetzt an etwas anderem.

Das ist kein Fehler des Gehirns, so arbeitet nun mal unser Computer im Kopf. Unnötiges wird rausgeschmissen, eine reine Ordnungsmaßnahme.

Schnick-Schnack Vorzeichnungen machen dich schlecht, weil sie alle wichtigen Informationen im Kurzzeitgedächtnis löschen.

Malst du zu viele Details in deine Vorzeichnung, dann löschst du jedesmal alle Erkenntnisse zur Proportion. Deine Vorzeichnung wird viel,viel schlechter als als du es eigentlich kannst.

Der erste Arbeitsschritt ist die reine Proportion, willst du Details in einer Vorzeichnung dann sind sie der letzte Schritt.

Vorzeichnung heißt auf das Wesentliche reduzieren und Details dann später hinzufügen.

Anleitung zum Vorzeichnen von Tine Klein für Aquarell, Skizzenbuch, Mallerei, Urban Sketching, weglassen, abstrahieren, das typische finden,

In der Vorzeichnung des Bildes von oben, ist nur das Wesentliche, die Grundformen, der Entwurf und noch einen Fluchtpunkt markiert.


Der Unterschied zwischen Vorstudie und Vorzeichnung


All das was wir normalerweise in Vorzeichnungen machen, macht man als Thumbnails, das sind kleine Zeichnungen die in rasender Geschwindigkeit erzeugt werden. In diesen Zeichnungen schert man sich nicht um die richtige Proportion oder hübsches Aussehen, man testet ob das klappt was man will.

Wofür macht man Vorstudien:

  • Bildentwurf
  • Licht und Schatten
  • Farbstimmung
  • Schwierige Details

Man testet, lässig und super schnell, es geht nicht um super hübsch, sondern um das Wissen was ich brauche. Die Frage ist: Wie wirken meine Ideen im späteren Bild zusammen.

Die Vorstudie dient zum Schauen ob die eigenen Ideen zusammenarbeiten .

Bei einer Probe im Theater steht der Held ja auch noch im Jogginganzug da 🙂

Vorstudien haben nichts in einer Vorzeichnung zu suchen, denn alle Fehler dieser Studien befinden sich dann in unserem Bild.


Vorteile von Vorstudien


Lustigerweise werden Vorstudien fast nie gemacht und das mit dem Argument:

Ich hab keine Zeit!

Dabei sparen kleine schnelle Vorstudien total viel Zeit, denn sie ersparen dir Schwitzen, Angst und Panik im Bild.

All die Probleme, die sonst in Bild oder Vorzeichnung auftreten, kennst du nach einer schnellen Studie schon, das macht dich locker.

Seelenfrieden ist ein enormer Gewinn. Noch toller ist, dass wir Fehler machen dürfen und verschiedenen Varianten durchspielen, was Zeichnungen dann oft einfach brillant macht.


Relaxen im Kunstwerk


Aus Skizzen und Vorstudien lernt man so richtig viel, sie sind das Mittel zum Malen lernen.  In Vorzeichnungen hat dies aber nicht zu suchen. Das macht man vor der Vorzeichnung!


Summary: Worauf müssen wir bei der Vorzeichnung achten


Ganz wichtig ist das deine Vorzeichnungen so einfach und schnell sind, das du dir mehrere erlauben kannst. Es ist einfach sinnlos viel Zeit und Liebe in eine Zeichnung oder Malerei  zu stecken, die von Anfang an ein wenig verdorben ist.

Ohne Details garantierst du den Blick auf das Wesentliche

Zeichne ganz in Ruhe nur die  Grundformen, aber ohne Schnick-Schnack.

Silhouetten sind sehr sinnvoll, man kann sie sehr leicht in eine Vorzeichnung umsetzen.

Dieses einfache Konzept wird deiner Zeichnung oder deinem Bild Ruhe und Klarheit geben. Deine Zeichnung wird besser und du wirst schneller.

Eine Vorzeichnung muss so leicht oder dezent sein, dass sie im Kunstwerk total verschwindet oder so angelegt werden, dass sie ins Kunstwerk übergeht ohne die Zeichnung oder das Bild einzuschränken oder die künstlerische Freiheit zu beengen.


Gibt es eine Methode um das Vorzeichnen zu vereinfachen?


Ja, die gibt es, man muss ausblenden, was man malt. Brille ausziehen, bei Fotos dreht man sie auf dem Kopf. Bloss nicht erkennen was wir malen, das hilft sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Nur noch einfachste Grundformen und Winkel malen.

Die Strategie des Reduzierens sind sehr unterschiedlich: Man kann sehr fein Vorzeichnen oder alles auf grobe Farbblöcke reduzieren.

Vorzeichnen mit Farbblöcken, Tine Klein Anleitung zum vereinfachten Vorzeichnen

Entweder hart oder zart, wichtig ist das weglassen. Auch auf Basis so eines Weglassens können sehr gelungene Zeichnungen entstehen.

Das Ohne-Detail-Konzept ist bis in sehr späte Phasen der Malerei sehr hilfreich.

Schaut Euch dies mal in der Ölmalerei an: Der Maler Aaron Westerberg zeigt wie er seine detailreichen Ölwerke mit Ohne-Detail-Vorstudien beginnt.

Weiterlesen zum Thema Zeichnen lernen:  Zeichnen mit Tinte

Aaron Westenberg

 

 

Kollagen Abwechslung im Skizzenbuch

 


Kollagen: Erinnerungsspeicher und schöne Andenken


Kollagen gehören auf jeden Fall zu meinen Skizzenbüchern!

Urlaubserinnerungen Collage im Skizzenbuch von von Tine Klein für Aquarell, Skizzenbuch, Mallerei, Malen lernen, zeichnen lernen,

Meistens landen kleine Trophäen wie Flaschenettiken im Skizzenbuch, um mich an schöne Zeiten zu erinnern.

Hier zum Beispiel war ich im Frühjahr mit einer ganzen Horde Urban Sketcher in Barcelona.  Ich schreibe begeistert die verrückte englische Übersetzung der Speisekarte ab: Paella con Noodles! Perfectes Spenglisch!

Viktor Swasky guckt in mein Skizzenbuch und sagt entsetzt: This are not Noodles! Darüber kann ich mich jedes mal krumm lachen wenn ich die Seite sehe.


Kollage der Flicken im Skizzenbuch


Häufig sind meine Kollagen auch ein riesiges Radiergummi.

Mal ganz ehrlich, bei uns allen geht mal was schief. Mit totalem Vergnügen realisiere ich immer, dass viele Leute denken bei echten Meistern würde das nicht passieren. Genau deshalb durchleuchten wir heute bei Michelangelo und Konsorten auch 10 übermalte Gemälde auf ein und derselben Leinwand.

Meistens klebe ich all meine Urlaubsmitbringsel ins Skizzenbuch, z.B. Eintrittskarten und Stadtpläne, und zwar auf den  Katastrophenseiten des Skizzenbuchs. Bis jetzt hab ich eher so gedacht, oh ich muss das Ölsardinenpapier aus Portugal dringend ins Skizzenbuch kleben, weil das Picknick so schön war und nicht das ich darunter irgendeinen Murgs verbergen kann.

So nach dem Motto:

Heute stehe ich mal wieder total neben mir,

ist aber total schön da!

Chichago Papier collage im Skizzenbuch von von Tine Klein für Aquarell, Skizzenbuch, Mallerei, Malen lernen, zeichnen lernen, Uskchicago2017

Ich mache eine kleine Vorzeichnung, heute haben wir uns das Thema Strukturen im Workshop gesetzt, also mache ich viel mehr als sonst. Dann zücke ich den Pinsel und Voilá all die hübschen Strukturen der Zeichnung verwandeln sich in Matsche. Die Tinte war nicht wasserfest, betroffen gucke ich auf die Katastrophe. An Kollage habe ich dabei nicht gedacht.

Vorsichtshalber mal ich mal nen Krankenwagen drunter, den brauch ich gleich, falls ich mich beim  ausrasten verletze!

Na, den Fehler muss ich erst mal verdauen. Der Zeitunterschied und die Müdigkeit machen mich so verwirrt. Ich fühl mich, als wenn ich Pilze geraucht hätte. Ich gucke auf meine vermurkste Zeichnung und schon werden aus einem getupften Papier Pilze.

Klassischer Fall von Kopfkino und schrägem Humor. Ich fange an zu lachen und schon wird die nächste Kollage viel freundlicher.


Die Kollage viel mehr als nur ein Lückenbüßer


In Chicago habe ich mich das erste Mal mit der Kollage als eigene Kunstform im Skizzenbuch auseinander gesetzt.

Kleine Papierchen und Urlaubsandenken sind wundervoll, ihre Strukturen und Farben kreieren atemberaubende Effekte in Skizzenbüchern.

Chichago Papier collage im Skizzenbuch von von Tine Klein für Aquarell, Skizzenbuch, Mallerei, Malen lernen, zeichnen lernen, Uskchicago2017

Es fällt sehr leicht die Identität eines Ortes durch typische Fundstücke ins Skizzenbuch zu übertragen. Die Skizzen werden dadurch wirklich mit dem Ort verbunden. Der Ort steckt dann wirklich in der Skizze.

Gerade das Unerwartete zieht Augen an, ich glaube die Kollage ist eine wirklich eine tolle Urban Sketching Technik, denn Material braucht man so gut wie keines.

Die Fundstücke finden sich vor Ort von selbst!


Material für die Kollagen: ein guter Papierkleber mehr nicht!


Das Wichtigste ist das man einen geeigneten Kleber benutzt: Ich benutze Fixo Gum. Überflüssigen Kleber kann man wegrubbeln wie Maskierflüssigkeit, also keine blöden Klebstoffflecken im Skizzenbuch.

Ein zusätzlicher Bonus, falsch gelebte Papierstücke kann man wieder abziehen.

Allerdings hatte ich eine Leserzuschrift die ich sehr Klasse fand:

Julia schreibt: „Achtung viele Kleber vertragen sich nicht mit Aquarellfarben, erst viel später sieht man das der Kleber die Farbe verändert.! Dazu sage ich Upps, aufgepasst! Mir hat mal ein säurehaltiges Papier die Kunstwerke von einem ganzen Jahr auf der Insel Boracai zerstört, also werde ich hellhörig. Julia schreibt: „Deshalb haben gute Hersteller wie Schmincke spezielle Klebstoffe, die für die Verarbeitung mit Aquarellfarbe gemacht sind. “ Das werde ich recherchieren.

 


Technik der Kollagen im Skizzenbuch: Schneiden oder Reißen?


In Chicago hatte ich keine Schere dabei, ich habe die Papiere gefaltet und gerissen, das geht allerdings nur wirklich gut mit dickem Papier.

Ich habe das Gefühl, dass sich das noch besser ins Bild einpasst, die meisten Sketcher waren total irritiert, weil sie den Übergang von Papier zur Malerei nicht mehr entdecken konnten. Dann fing es an, dass sie ganz verstohlen im Skizzenbuch tasten mussten, weil sie nicht wussten, ob sie ihren Augen trauen können.

Auch mich hat das Papier beim Malen verändert, dadurch das ich das Papier imitierte, habe ich ganz neue Wege gefunden.

Bei dünnem Papier kann es prima helfen eine feuchte Linie so auf den Papier zu malen, als wenn man es dort schneiden würde. Das Papier weicht auf und reißt dann ganz leicht dort, wo es reißen soll.

Bei so wenig Materialaufwand bekommt die Kollage natürlich den Stempel „Urban Stretching tauglich“! Ich war selbst überrascht!

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Ausprobieren!

Alles Liebe Tine

Ich schreibe gerade fleißig an dem Unterrichtsmaterial für Eutin!

Das wird herrlich und ich freue mich Euch alle wieder in die Arme schließen zu können:

Hier gehts nach Eutin dem deutschen Urban Sketscher treffen.

Noch mehr Lust auf ungewöhnliche Techniken im Skizzenbuch?

Dann schau mal hier Daniel stellt vor wie man ganz einfach gedrucktes ins Skizzenbuch überträgt:

 

 

Malen und Zeichnen ist Entscheiden!

Anleitung, Tutorial malen lernen von Tine Klein für Aquarell, Skizzenbuch, Mallerei, Urban Sketching Ort: Rivert, Spanien

Tine Klein: Rivert


Farbe, Form und Linie bilden ein Ganzes


Für ein gelungenes Bild muss man diese drei Komponenten ins Gleichgewicht bringen. Was man dabei allerdings tut, hängt ganz vom eigenen Charakter ab. Ich zum Beispiel liebe die Farbe, ich tobe mich beim Malen zuerst mit Farbe aus, in dieser Phase gilt für mich:

Kopf aus – Herz an

Das ist sozusagen die erste Phase in der Beziehung. Hier wird wild geküsst, beim malen bringe ich also erst mal viel Farbe und viel Gefühl auf das Papier.


Malen heißt Entscheiden


In der zweiten Phase des Malens muss ich dann durchaus den Kopf anstellen.

Denn dann heißt es ganz gezielt der Emotion der Farbe mit dem Stift den passenden Schliff zu verpassen.

Der Stift steht in meiner Kunst für genaue Form und die Linie.

Die Farbe für Emotion, Freiheit und Fläche

Deshalb habe ich oft eine ungeheure Mühe, die passende Form zu meiner wilden Farbe zu finden. Die passende Ergänzung zu finden, das erscheint aber auf den ersten Blick genauso sinnvoll und übersichtlich wie die Partnerwahl mit einem Datingportal im Internet.

Kurzum, ich werde kurz hysterisch und schwarzseherisch….das kann einfach nicht klappen!

Dieses Gefühl muss man beim malen sofort abwürgen, denn das hieße ja, es gäbe keine Lösungen fürs Problem. Nein, es ist eher wie bei so vermaledeiten Datingportalen. Die sind so gruselig, weil es viel zu viele Angebote gibt, aber Frau weiß nicht welches ein Frosch oder die Antwort auf die kleinen und großen Gelüste ist.

Kurz um es heißt entscheiden! Jede Komponente im Bild muss auf andere antworten.

Die meisten Bilder werden zerstört, weil man versucht sich nicht zu entscheiden und alles offen zu halten. Es ist als wenn man mitten im Fluss ist, will man ans Ufer, dann muss man nach links oder rechts schwimmen!


Einfach Anfangen!


Die Antwort heißt einfach anfangen! Wie lernt man Malen und Zeichen? Durch das Tun!

Wie beim Dating muss man sich erst mal treffen. Ich schnappe mir also meinen Stift und fange an.

Ich fange spontan da an, wo ich die wenigsten Probleme vermute.

Das Zeichnen auf Farbe ist meiner Meinung nach der schönste schöpferische Akt beim malen, denn es ist wie ein Flirt oder ein gutes Gespräch. Ich zeichne und plötzlich antwortet das Bild anders.

Malen ist antworten und reagieren.

Man reagiert auf die Vorschläge des anderen und lässt sich Ideen geben oder man reichert es einfach an.

Auf der linken Seite das Bildes kann man ganz prima sehen, was passiert, wenn Farbe und Stift einer Meinung sind!

Der Stift ergänzt nur. Er reagiert völlig auf die Farbe. Er ergänzt und reagiert.

Anleitung, Tutorial malen lernen von Tine Klein für Aquarell, Skizzenbuch, Mallerei, Urban Sketching Ort: Rivert, Spanien

Nur ein paar Stämme und Äste fehlen noch denn die Farbe hat ja auch die Form der Bäume im Griff.


Notfalls rufen wir die Feuerwehr!


Fehler sind toll! Wenn alles so laufen würde, wie man es geplant hat, dann wäre das Leben und auch die Kunst, einfach gähnend langweilig!

Ganz links ist die Farbe ausgelaufen, das ist total blöd! Oder eine super Inspiration, der Stift macht eine Tropfnase zum Baumstamm.


Wer zuletzt lacht, lacht am Besten!


Also was ist wenn es überhaupt nicht passt?

Gibt es ja auch! Und verdorbene Bilder gehören einfach auch mal dazu!

Aber wer bestimmt was passt und was nicht passt? Im Zweifelsfall immer noch Du!

Als ich meinem Mann geheiratet hab, hat einer der Gäste gesagt, wir spenden dann Geld für die Scheidung! °,..,° Sollte heißen die passen ja zusammen wie die Faust auf´s Auge.

Die Dame ist mittlerweile 2 mal geschieden und wir immer noch Happy, denn Gegensätze vermeiden Langeweile. Hat mir damals total weh getan, aber wer zuletzt lacht, lacht am besten!

Wer zuletzt lacht, lacht am besten!

Genau so halte ich es auch in meinen Zeichnungen. Ist doch klasse und total bereichernd, wenn es zwei total unterschiedliche Pole gibt.

Unterschiede in Licht, Farbe,  Form und Schatten sind eine der ganz wichtigen Gestaltungsprinzipien der Kunst.

Wenn etwas mal nicht ganz harmonisch ist, dann ist das die Würze fürs Bild.

Also beim Zeichnen und ergänzen sei immer Du selbst, es sei denn, Du kannst ein Einhorn sein! Dann sei ein Einhorn und fang an zu zaubern!

Anleitung, Tutorial malen lernen von Tine Klein für Aquarell, Skizzenbuch, Mallerei, Urban Sketching Ort: Rivert, Spanien

Sprich, mach mit deiner Zeichnung was Du willst, du musst sie weder ausmalen, noch musst du beim malen darauf achten, dass die Zeichnung später dazu passt. Es sieht nämlich total klasse aus, wenn die Zeichnung sich mal von der Farbe löst!

Guck mal auf die rechte Seite der Zeichnung, da hat der Stift Widerworte zur Malerei gesetzt. Selbst wenn der Stift spontan sagt: Ach, rutsch mir doch den… leck mich! Insgesamt bleibt das Ergebnis doch Klasse!

 

 

Eine der wenigen Regeln die die Kunst hat ist, bleib du selbst. Schüttele dein Haar und sein ein Einhorn!

Ganz herzliche Grüße aus Chicago!

Nächste Woche gibt es keinen Blogbeitrag, dafür immer wieder eine Live – Berichterstattung vom großen Treffen der USK Künstler in Chicago

Good vibrations

Tine

Schaut mal bei den Urban Sketchers rein in der Symposion-Woche bestimmt viel Spannendes!

http://www.urbansketchers.org/

Und wer noch mal an die tollen Werke aus Manchester erinnert werden möchte:

Skizzen aus Manchester

 

 

 

 

 

Zu wenig Papier für so viel Motiv


Novelle über die Verwandschaft von Gummimensch und Motiv


Copy Right Tine Klein Skizzenbuch, Malerei Zürich, Altstadt, Motiv: Urania Sternwarte

Tine Klein Urania Zürich

Manchmal kommt mir ein Motiv so vor wie der Gummimensch im Zirkus! Da gibt es eindeutig eine Verwandschaft, denn beide werden in eine Kiste gehämmert bis ihnen die Knie über den Ohren hängen.


Über die Macht des Faktischen


Als ich noch als Wissenschaftlerin tätig war, ist mir etwas Komisches aufgefallen:

Wenn ich mit meinen Vorgesetzten und und unseren Geldgebern aus Politik und Wirtschaft diskutierte, dann wurde man oft von den alten Alphawölfen in der Luft zerrissen, das Ego war oft wichtiger als das Thema.

Wenn mir etwas wichtig war, legte ich jedoch still und leise einen fertigen Entwurf auf den Tisch. Bei allen entstand der Eindruck, das sei ja fertig und längst diskutiert, es gab ein paar winzige Änderungen und die Sache war vom Tisch.

Das ist die Macht des Faktischen und ich hab mich darüber auf der Damentoilette oft vor Lachen ausgeschüttet. Hihi, schon wieder hat der alte Wolf nicht gemerkt, dass Blondi Rotkappe ihn ausgetrickst hat.


Nicht austricksen lassen!


Die Macht des Faktischen ist eine Trickfalle und in genau die tappen wir mit unseren Motiven.

Der Mensch hat einen Ausschalter am Gehirn: Bei: „So ist es eben!“ wird die Stromzufuhr im Gehirn sofort abgestellt. Tine Klein

Blätter oder auch Keilrahmen haben eine bestimmte Größe und das verleitet dazu diese Größe auch zu nutzen und schon stecken wir mit beiden Beinen in der Falle.

In uns gibt es immer so einen Chor unterschiedlichster Anweisungen und  diese inneren Stimmen helfen uns  garantiert jedes Motiv zu ruinieren:

  • Innere Stimme eins ∗seusel∗ : Mal alles, dann bist du auf der sicheren Seite!
  • Innere Stimme zwei ∗flöt∗: Sei ganz fleißig und verschwende kein Papier! Schau mal Liebes da ist noch eine Ecke, die hast du noch gar nicht bemalt!

Lernen heißt: Idiotische innere Stimmen zum Schweigen bringen und zwar mit dem Holzhammer! Sonst passiert dies, hier kann ich nicht ganz bei Bewusstsein gewesen sein:

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Negativ Beispiel: Hätte schön aussehen können, wenn das Motiv komplett an den Rand gerutscht wäre und es nicht so aussieht als würde es sich am rechten Rand stauen.


Lass dich nicht fesseln


Merke: Du musst dein Motiv nicht behandeln als wenn du es in einen Koffer stopfen möchtest und dann auf dem Deckel rumhopsen!

Natürlich ist es sinnvoll das Papierformat auszunutzen, es geht jedoch darum das Motiv zu unterstützen und nicht darum das Blatt bis in die hinterste Ecke anzustreichen.

Ich finde man darf mit Motiven so ziemlich alles machen was ihnen hilft, sie also auch mal quer völlig kreuz und quer zum Papierformat malen.

Besonders hilfreich ist es sich von der statischen Rechteckform bei Skizzen zu lösen

Man kann sie auch mal auf dem Papier drehen, sie biegen oder krümmen, siehe oben. Wichtig ist was das Motiv braucht und nicht was das Papier will.

Wenn wir aufhören in Din – Formaten  und harten Rechteckformen zu denken, dann hängen wir erst mal in der Luft.

Intuition ist ja auch von der Erfahrung gespeist, da wir es nicht anders kennen, sind wir total verwirrt.

Die ersten Versuche nicht im Rechteck zu malen sind wie würfeln!

Ich war mal auf einem Aquarellkurs, dort hat uns der Kursleiter „verboten!“ in anderen Formaten zu malen als nur in A3 quer, weil er es seid 30 Jahren tut. Jedes Motiv wird ins gleiche Format gehämmert! Ich hab die ganze Zeit dämlich vor mich hingegrinst, weil ich mir den Mann immer auf so einen Sado-Masostuhl geschnallt vorstellen musste.

Tipp: Solche Phantasien  nicht hilfreich um an einem Kurs mit den nötigen Ernst teilzunehmen.


Eigene Wege finden


Wenn einem dabei die Intuition nicht hilft. Was hilft dann?

 

Ausprobieren! und klare Linien finden.

Ich für meinen Teil habe festgestellt, dass das Motiv nicht total ausfransen darf.

Trotzdem beginne ich wie oben ganz langsam an dem starren Rechteck zu knabbern, dies sollte einem Rhythmus oder einer Leitlinie folgen oder sich an eine geometrische Form anlehnen.

Ich hab noch einen kleinen Trick, ich betrüge mich selbst: Ich Tape die Seitenränder meines Blattes. So kann ich im Notfall ein paar zusätzliche cm gewinnen, wenn ich das Klebeband abziehe. Diese kann ich dann nutzen um mein Bild zu balancieren und zu ergänzen.

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Hier kannst du sehen wie ich den abgeklebten Rand benutze um aus dem Rahmen auszubrechen.

Ein Kiah Kien schert sich oft nicht um Papierformat und seine Bilder sind wunderschön und  dynamisch. Schaut mal ob ihr da was findet was euch inspiriert.

Wie ist es denn bei Euch? habt ihr auch Strategien entwickelt? Unter der Überschrift ist der Button zum Kommentieren, ist dieser nicht sichtbar klickt die Überschrift an, dann erscheint er.

Liebe Grüße ins Wochende

Tine

 

Hier kannst du noch was über Kiah Kien lesen:

Kiah Kien und seine Technik

KK´s Webseite

Vordergrund macht Bild gesund!


Ein Bild ohne Vordergrund ist wie ein Portrait ohne Nase


Heute geht´s um das Üble auf das Blatt quetschen und was einem dadurch verloren geht. Vordergrund und Hintergrund sind oft vergessene Areale in Skizzen und Aquarellen.

Geht mal ins Netz und schaut euch in irgendeiner Malgruppe in Facebook die Bilder von Laien an. Da werden Motive aufs Blatt gequetscht, dass es schon irrwitzig ist. Die Maler hinterlassen den Betrachter so ratlos, als wenn man ein Porträtfoto ohne Kopf macht.

Viele haben gar keinen Vordergrund, da steht man als Betrachter im Bild und und glotzt Frontal auf ein Haus und weiß gar nicht was los ist. Bei Anderen ist der Vordergrund so aufgeräumt, dass Straßen so aussehen wie Landebahnen. Wieder andere Skizzen sind flach wie die Bretter, diese Skizzen sind, als wenn man die Haustür aufmacht und direkt ins Bett hereinplatzt.


Räumliche Tiefe


Mit Vordergrund erreicht man zuallererst räumliche Tiefe und das gibt einem Bild schon sehr viel! Ein Bild in das das Auge hineinlaufen kann ist, ist tausend mal besser als ein flaches Bild.

Auch wenn ein Bild nicht flach, ist können wichtige Informationen über die Identität eines Ortes verloren gehen, wenn man den Vordergrund keinen Raum gibt.

Altstadt von Zürich, sehr schnelle Skizze der Schipfe an der Limmatt

Die schnelle Skizze ist in einer Vorführung entstanden, ich wollte zeigen wie wichtig Licht und Schatten für Bauwerke sind, gerne hätte ich die Skizze weitergemalt, wenn nur Platz gewesen wäre für das was ich liebe, denn ich sitze dort gern am Wasser und mache Pause.

Der Vordergrund vor dem eigentlichen Motiv gibt einem Bild oft die Seele, denn sie erzählen über die Identität eines Ortes.


Dein Standpunkt im Bild, der Vordergrund


Wir sind manchmal so fixiert auf unsere Motiv, dass wir dieses total genau malen, jedoch vergessen was noch dazugehört.

Es ist wichtig mit der eigenen Skizze so liebevoll umzugehen, dass man die Dinge zeigt die einem zu dem Platz hingezogen haben. Wir brauchen den persönlichen Blick, denn sonst ist ein Bild nicht weit von der technischen Zeichnung entfernt.

Und hier kommt der Vordergrund ins Spiel, denn er ist  das Mittel um den  im wörtlichen Sinne denen Standpunkt im Bild zeigen, denn Dein Blick wird auch später der Blick des Betrachters sein.

Wenn ich zeige wo ich stehe, dann wird auch ganz klar warum es mich da hinzieht!

Das ist keine Anleitung um Bilder vollzustopfen, aber was wäre ein Amsterdam Bild ohne Fahrräder?

Und was ist die Zürcher Schipfe ohne die Limmat?


Ein gutes Bild erzählt stehts eine Geschichte


Was brauche ich noch damit die Stimmung klar wird?

Altstadt von Zürich, sehr schnelle unfertige Skizze der Schipfe

 

Wenn ich jetzt nach Schema F sehr pflichtbewusst arbeite, dann wird nicht umbedingt klar was ich liebe: Für mich ist die Schipfe so was wie mein Mittags Venedig! und das kann man auch nicht in dieser Skizze sehen!

So weit so gut, aber das reicht nicht dafür mein kleines Venedig Urlaubsfeeling zu transportieren….

Ich setze mich ans Limmatufer und überlege erst mal, was ich ganz persönlich klasse finde.

  • Ok, das Wasser muss rein

Am Schönsten ist das Ufer.

  • Ufer betonen! nicht vergessen

Der Baum am Ruderverein! Dort sitze ich gern!

Also braucht dieses Bild einen gestalteten Vordergrund, wo ich zeige wo ich bin. Oft ist das ganz wenig was ich brauche, dennoch zeige ich wo ich mein Herz hingelegt habe.


Es braucht nicht viel nur Lieb gewonnenes


Letztlich brauchen wir im Vordergrund nicht viel, nur ein wenig Typisches. Doch das wichtigste an Skizzen sind die persönlichen schönen Beobachtungen, damit machst du nicht nur dein Bild und deinen Vordergrund besser, egal ob die Skizze besser ist oder nicht, Hauptsache es ist dein persönliches „La Dolce Vita“ drin!

Für mich ist Skizze eine Keksdose, in der ich meine persönlichen Glücks-und Schokekse aufbewahre.

Liebe Grüße ins Wochenende, achtet auf die Schokokekse!

Tine

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Lust mehr zum Thema zu lesen? Wie man Bilder mit dem Bildzentrum lächeln lässt:

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