Same procedure as every year? Malen lernen

Bon Ton Malysia Tine Klein Aquarell Hütte am See, malen lernen

„Dinner for one“ oder doch lieber Miss Marple

In diesem Blog geht es um die Wiederholung. Wiederholung kann etwas sehr Schönes sein und das merken wir an unsere alljährlichen Unterhaltungssendungen zum neuen Jahr. Ich sage dann nur:

„Dinner for  one“

Worum es geht wissen wir alle, eine sehr alte Dame feiert ihren Geburtstag und alles muss sein wie immer. Was dazu führt, das der Butler für all die verstorbenen Freunde mitsaufen muss und volltrunken dauernd mit dem Eisbären kollidiert wie eine Billardkugel.

Wir finden es köstlich und ein Teil des Spasses ist die Wiederholung. In dem Film passiert 18 Minuten lang das Gleiche und das schauen wir uns gefühlt seid unserer Geburt jedes Jahr an.

Die absolute Abwesenheit von Neuem ist total entspannend.

Wie merkwürdig dieser Kultfilm ist, fiel mir erst beim Babysitten auf als ich diese Version mit den Kindern sah:

Die Änderungen in der Kinderversion kamen mir extrem stressig vor, dennoch hat es mir die Augen geöffnet. Die Abwesenheit von Neuem ist auch beim Malen wahnsinnig erholsam, immer wieder das Gleiche tun ist sehr gut um die Seele zu beruhigen.

Für das Malen lernen, ist dies gar nicht gut! Anders als bei dem Film sind wir nicht glücklich mit unseren eigenen Ergebnissen.

Also was wäre wenn sich Miss Sophie schon vor Jahren ihre Krücke geschnappt hätte und dann ein oder zwei neue Freunde gefunden hätte? Wäre das nicht schön?

Warum wir Angst vor Neuem haben

In meinem Malunterricht sehe ich immer wieder wie tief verwurzelt die Unzufriedenheit ist. Das Jammern über ein Bild gehört ja fast schon zum guten Ton. Sie wollen es farbiger, lockerer, wilder oder generell schon mal ganz anders! Und dann stürze ich mich ins Abenteuer und versuche es mal anders.

Abenteuer sind aber nicht beliebt im Bekanntenkreis. Ich höre des öfteren, das Haus ist doof, der Beruf sowieso und die Hobbys auch nicht aufregend:

Jetzt müssen wir noch durchhalten bis die Kinder aus dem Haus sind und der Dackel tot.

Dass man seinen Kindern ein stabiles Zuhause bieten möchte, ist ja irgendwie noch verständlich, dennoch fehlt mir generell eher der Blick zur Lösung.

Wieso haben wir Ängste vor dem Neuen?

Und erst recht, wieso haben wir die gleichen Ängste wenn es um Malen geht? Dabei kann doch wirklich nichts Schlimmes passieren, ich aber noch nie von einem gehört, der sich beim Malen eine schwere Verletzung zugezogen hat. (Man sollte nur nicht zuviel Absinth trinken, dann fehlt einem schon mal ein Ohr).

Ich glaube, es liegt daran, dass es Spießern so viel Spaß macht, Menschen die etwas Neues lernen zu blamieren. Das fängt schon in der Jugend an, etwas klappt nicht und die anderen lachen.

Die Folge ist dass viele Menschen sehr früh lernen, wenn ich etwas anders mache, dann bin ich hier der Depp! Halte dich an das Bekannte.

 

Wenn man es Neues macht, dann ist es oft erst mal noch schlechter! Insgesamt fehlt ihnen das Vertrauen mit der Veränderung umgehen zu können und deshalb findet man immer viel mehr Gründe um an dem festzuhalten, was man eigentlich blöd findet.

Sie bleiben lieber bei dem Altbekannten, fühlen sich dabei total geborgen und sicher, obwohl sie es nicht mögen.

Und oft steht es nicht in meiner Macht, sie davon zu überzeugen, dass man etwas anderes ausprobieren könnte. 

Sieh die Chancen

Zuerst einmal sieht die Chancen, die Leute die am meisten ausgelacht werden, sind doch eigentlich die Coolsten. Wer würde sich schon trauen sich zu benehmen wie Miss Marple. Die alte Schachtel ist doch Irre. Und das ist das Rezept.

Das erste Bild was ich in einer Galerie verkauft habe waren lila Kürbisse…die Anderen haben sich geschüttelt vor lachen. Lass sie lachen!

Miss Marple, die alte Schachtel macht doch auch was sie will und letztendlich ist sie damit die Erfolgreichste vom ganzen Haufen.

Zumindest beim Malen ist es ziemlich einfach sich zu benehmen wie Miss Marple.

Was soll denn passieren?

Es ist ein Blatt verdorben und ein paar Minuten unserer Freizeit haben nichts Produktives erzeugt.

Muss denn Freizeit immer produktiv sein?

Macht einfach positive Erfahrungen und wer positive Erfahrungen macht wird in der Regel immer dreister.

Es ist sicher kein Drama ein Bild in den Mülleimer zu werfen. Es gibt ein Lied das sich gerade zum Neujahr liebe. Das Lied ist von Peter Fox, es heißt: Alles Neu

Eigentlich ist mir das Lied ein wenig zu hektisch, dennoch hat es für mich selbst eine sehr tiefe Bedeutung, denn es hat mich gerade genau in der Zeit getroffen in der ich selbst mein Leben verändert habe. Es gibt zwei Zeilen in dem Lied die ich absolut großartig finde:

Hey, wenn’s dir nicht gefällt, mach es neu

Viele meiner Schüler haben Angst etwas Neues zu machen, weil sie dann beim Malen dieses geborgene Gefühl verlieren. Das muss man aber gar nicht. Das Lied von Peter Fox ist total euphorisch, eigentlich geht es darum etwas Altes in die Tonne zu stampfen und etwas Neues mit wehenden Fahnen zu beginnen.

Die Welt ist staubbedeckt, doch ich will sehen, wo es hin geht! Steig auf den Berg aus Dreck, weil oben frischer Wind weht!   Peter Fox

Ja! Er hat recht und doch ich glaube, man kann es auch ganz ruhig machen. Man muss das Haus ja nicht gleich in die Luft sprengen um auf dem Berg aus Dreck zu steigen.

Mache es einfach wie Miss Marple, mach es wie es dir gefällt. Ob die Anderen dich für eine alte Schachtel halten ist völlig egal, halte einfach die Handlungsoptionen offen.

 

Neues gemütlich lernen

Ich selbst mache das mit dem etwas Neues zu lernen oft sehr gemütlich, ich mache es auf die eine und auf dann die andere Art, ich bewerte nicht.

Bon Ton Malysia Tine Klein Tintenzeichnung Hütte am See, malen lernen

 

Wenn ich das eine gemacht habe, dann hindert mich doch nichts an einer 180° Kehrtwendung.Ich gucke dann einfach, wie es ausschaut und lerne aus der Erfahrung.

Bon Ton Malysia Tine Klein Aquarell Hütte am See, malen lernen

Tatsächlich muss man sich selbst beibringen Neues als entspannend und bereichernd zu empfinden.

Spielen ist eine andere Entspannung als sichere Monotonie

Niemand lacht dich aus, wenn du etwas Neues machst oder etwas anderes ausprobierst und niemand kann dir verbieten einfach mal nur zur Entspannung zu malen.

Tipps: Malen und Neues

  • Probieren neues ganz in Ruhe für dich aus.
  • Probier es mehrfach, um in Ruhe vergleichen zu können
  • Macht dich nicht von der Kritik von Anderen abhängig
  • Machte dir klar, es gibt kein richtig und kein falsch. Man kann Dinge auf mehrere Arten tun.
  • Essen darf man nicht verschwenden! Kunstmaterial schon? Macht dir klar, dass dein Kunstmaterial nicht dafür da ist, wie in einer Werkshalle Ergebnisse wie am Fließband zu liefern. Kunstmaterial ist zum ausprobieren da.

Achte nur wenig auf Leute die dich erziehen wollen, lachen die über Experimente, dann sind das die Doofen! Denk immer dran Miss Marple, die alte Schachtel, hat sie noch alle in die Tasche gesteckt.

Liebe Grüße ins neue Jahr Tine

 

 

Noch ein Neujahrsblog der beweißt wie unterschiedlich man Bilder malen kann:

Merry X-mas and a happy New Year

Unbezahlbar wie unterschiedlich ein Motiv sein kann

Mein Reiseführer ist das Malen

Tine Klein chinesischer Temple auf Penang, Georgetown, Goddess of Mercy Temple

Gedanken zu Weihnachten und Neujahr

Wer nach Malaysia reist stellt schnell fest alle chinesischen Tempel haben Weihnachtsfarben, noch merkwürdiger bei 40 Grad ist  in den Geschäften alles schön weihnachtlich dekoriert.

Ob schnell oder langsam, wichtig ist, das man wirklich mit den Dingen in Kontakt tritt die man tut. Solche Gedanken hat man ja immer zwischen Weihnachten und Neujahr.

Vor Weihnachten habe ich im Blog darüber geschrieben, wie gut es tut mal kürzer zu treten. Wenn etwas gerade einfach nicht geht, dann muss man nicht verzichten, sondern einfach mal ein bisschen kürzer treten. Hihi, das hört sich jetzt an wie eine Diät Beratung. Sie dürfen alles, sie müssen nur ein bisschen kürzer treten.

So, tut mir leid, nun müsst ihr zum Jahresbeginn einen Diätberatungsblog über euch ergehen lassen!

Nein, Scherz beiseite, ich bin ja nicht von der Brigitte-Redaktion. Und schon sind wir bei den Wünschen für das nächste Jahr. Ich wünsch mir immer mal spontan 5 Kilo abzunehmen und dann steht mir doch der verfluchte Genuss im Weg.

Trotz meiner Kilos denke ich, das wir oft nicht genug genießen.

Mein Wunsch fürs neue Jahr: Mehr genießen, meine Lieben glücklich machen und nicht unbedingt 5 Kilo abnehmen

Wer jetzt nicht weiß was ich meine, der denkt mal darüber nach: Wer hat nicht schon mal eine Tüte Chips vor dem Fernsehen gegessen, irgendwie automatisch?  Automatisch machen oder aus Gewohnheit, das ist oft kein Genuss.

Zwei Leute stehen hinter diesem Blog

Dieser Blog entsteht nicht automatisch jeden Freitag, dahinter stehen 2 Menschen.

Tine und Tom

Das ist Tom, ein großartiger Mensch und die Kraft die mich grade hält. Thomas ist der Organisator hinter mir.

Tom ist der, der  mir klarmacht das Liebesgriffe an den Hüften kein Drama sind. Er ist der erste Mensch der jeden Donnerstag diesen Blog liest. Tom ist der Testleser, er sorgt dafür, dass ihr alles verstehen könnt.

Wir haben in unserem Leben einiges geändert, wir machen vieles nicht, wie andere Leute.  Wir füllen das Leben mit schönen Erlebnissen und Bildern

Bilder mit Leben füllen

Wenn man Bilder so gedankenlos malt, wie man eine Tüte Chips auf dem Sofa verdrückt, dann werden sie Ballast in der Schublade, Papiermüll. In den Bildern steckt nix drin, was dein eigenes Herz berührt.

Und deshalb liebe ich das Urban Sketching, es ist anders, denn es verbindet Leben und Kunst.

Die Bilder entstehen mitten im Alltagsleben und so lasst sich Kunst mit Lebenslust verbinden.

 

Urban Sketching: Malen ist ein Lebensstil

Malen ist ein Lebensstil, weil man sich der Umgebung bewusst wird. Bilder werden unglaublich viel besser, wenn man in das Geschehen, was man vor sich hat, eintaucht, als wenn man ins Wasser springt.

Das macht Spaß, weil man wirklich was erlebt und auch wirklich genießt. Ich möchte euch heute mal in Bildern zeigen, wie eine Malreise für mich aussieht.

Genussvoll langsam

Wenn ich Reiseführer lese, dann finde ich immer häufiger Netzreiseführer im Sinne von:

Die 10 Dinge die man in 2 Tagen in London, Berlin, Barcelona oder Pusemuckel getan haben muss.

Puhh, da muss ich erst mal durchatmen!

Und was ist, wenn ich gar nix plane?

Wenn ich dahin fahre und mir 5 Wochen lang gar nichts vornehme? In Worten: Ich lasse mich 5 Wochen lang treiben und finde einfach tolle Sachen und dann bleibe ich da. Ich will nicht 10 must does in 2 Tagen.

Hinter den Bildern, die ihr in diesem Blog seht, steckt echtes Leben.

So sieht das Motiv aus früh Morgens aus, die Zeit zum malen.  Das Gefühl zum Motiv ist wichtig, aber ich hetze da nicht hin und muss es abbilden. Ich sauge erst mal die Stimmung vor Ort auf besonders Abends wenn die Laternen brennen und die Räucherstäbchen glimmen.

Aber der echte Spaß findet auf der Straße statt, man lernt Leute kennen. Einheimische oder andere Maler, was wir machen ist keine einsame Fließbandarbeit. So sieht unser Atelier aus, hier mit befreundeten Urban Sketchern aus China. Unser Freiluftatelier ist das Höckerchen auf der Straßenecke in Malaysia.

Die Maler und Menschen, die ich beim Zeichnen kennen lerne, werden oft zu Freunden. Nichts verbindet mehr als eine gemeinsame Liebe zu etwas.

Ein perfekter Tag ist ein perfektes Bild

Ein perfekter Tag sieht für mich anders aus als in Reiseführern. Ich möchte das echte Leben entdecken, ganz ohne Plan. Wenn es regnet, will ich mich nicht aufregen, sondern es ist die perfekte Gelegenheit sich den Himmel beim Gewitter anzugucken und das ferne Land im Regen zu riechen.

Ich möchte nette Leute kennen lernen, von denen ich vorher keine Ahnung hatte. Tolle und nette Leute oder komische und fremdartige damit ich was zum Lachen habe.

Ich möchte die Ruhe haben die Ferne in Ruhe zu genießen, dem Ruf des Muezzins zuhören,  als Ungläubige noch einen Wein trinken und die Gaumenfreuden eines Fremden Landes genießen und zum Schluss möchte ich dann noch ein bisschen Kuscheln mit dem Liebsten. (Davon gibt es definitiv keine Bilder in diesem Blog)

Die Must DOES können mir mal den Buckel runter rutschen.

Das ist mein fester Vorsatz für das nächste Jahr!

Natürlich lässt sich trefflich drüber streiten, ob das ein toller Urlaub ist: Mit Malhocker und Stift bewaffnet in ein fernes Land als optimale Reiseplanung?

 

Viele Menschen reisen mit dem Lonely Planet, das Dumme ist, man ist dort nie lonely,  denn es sind 1000 andere Touristen da (mit dem Loneley Planet in der Hand). Die Kommunikation mit Stift funktioniert anders. Wie kann ein Mensch der so konzentriert malt Leute kennen lernen?

Nach 5 Minuten kommt das erste Kind! Wir blenden jetzt mal auf: Und dann kommt Mama!

5 Minuten später weiß der ganze Stadtteil, dass da 2 nette Maler auf der Straße sitzen:

Weitere 5 Minuten später kannst du nicht mehr malen! Aber du wirst liebevoll eingeladen.

Du öffnest den Anderen die Augen und sie öffnen dir die Augen!

Siehst du wie die Frau vorne links ins Motiv schaut und der anderen erklärt wo ich gerade bin mit dem Stift. Die sehen gerade eine Straße, die sie tausend mal gesehen haben, auf einmal bewusst.  Nach dem Malen kommen die Gespräche und Kontakte.

Malen ist ein Lebensgefühl

Schaut mal was ich alles getan habe, ohne was zu tun. Aus meinen Malaktionen ergibt sich das Leben ohne Planung.  Nach dem Malen auf den Nachtmarkt eingeladen:

Ich stelle fest: Köstliches Abendessen kostet mit Einheimischen nur 80 Rappen oder einen Euro.

Was ist das denn? Schmeckt wie Spekulatius oder ein knuspriges Weihnachtsgebäck köstlich!

Fernreisen machen mir Mut.  Ich habe keine schlechte Rechtschreibung! Ich kann Malaiisch!

Malen ist mein Reiseführer

Durch die Tipps der Maler und der Einheimischen kommt man dann an die wirkliche Lonely Planet Orte. Das Aufregendste sind hier Kuhherden! Die Erklärung, es gibt auch viele Inder in Malaysia.

Zauberhaft und so ruhig:

 

Die Motive kommen ganz von selbst, sie entstehen aus Erfahrungen und Erlebtem. Dadurch sind sie sind anders, als wenn man mit einem Reiseführer von A nach B hetzt.

Ich bin ein Nerd, zugegeben ich bin ein bisschen wunderlich, 5 Wochen loslassen ohne Plan und Reiseführer. Tom schlägt da manchmal die Hände über dem Kopf zusammen. Er bucht mir immer ein Taxi und eine Startwohnung, damit ich nicht verloren gehe.

Doch dann lassen wir uns treiben, gerade Tom ist der der immer die tollsten Orte findet, weil er während ich male immer Zeit hat mit den Leuten zu reden.

Ich wünsche dir frohe Weihnachten und lasst euch mal treiben, das ultimative Motto für 2019:

Wie eine Trüffelsau den Genüssen hinterher! Aber nicht aus Frust! immer nur Lust…

 

Frohe Weihnachten  wünschen Tine und Tom

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Der Weihnachtsblock vom letzten Jahr über Sammelleidenschaft

Andere kaufen Schuhe wir Pinsel!

 

Sammelleidenschaft Kunst: Andere kaufen Schuhe!

 

 

 

 

 

 

 

Kunsttheraphie und schönste Zeit des Jahres

 

Auszeit vor Weihnachten

Eine Auszeit vor Weihnachten auf einer Trauminsel, so lasse ich mir das Leben gefallen.

Ich bin wieder da! Danke der lieben Nachfrage, mir ist gar nichts passiert und ich hatte eine wunderbare Reise. Mein nagelneuer Laptop fand es leider viel zu heiß in Malaysia, nach zwei Tagen ist er durchgeschmort und deshalb hatte ich eine wunderbare und entspannte Zeit, aus diesem Grund gab es auch keinen Blog. Da muss ich dem Rechner ja regelrecht dankbar sein, das er abfackelte. Ausspannen ist die schönste Kunsttherapie.

Beim Malen habe ich immer Zeit nachzudenken und hier mal meine Philosophie zu Weihnachten, den Malen und Weihnachten haben eines gemeinsam, man kommt zur Ruhe oder auch nicht.

Kunsttherapie nach dem Stress?

Gerade weil ich so entspannt bin, möchte ich mit euch über die schönste Zeit des Jahres sprechen. Viele Menschen freuen sich zurecht auf Weihnachten. Noch mal eine schöne Auszeit am Ende des Jahres.

Weihnachten ist nicht nur die Zeit der glänzenden Augen, sondern auch die Zeit der Familienmorde.

Hinter diesem Phänomen liegt das der Mensch nach einer Stressphase zur Ruhe kommt  und dann beginnt der Kopf zu kreiseln…eine erstaunliche Parallele zum Malen.

Denn auch Malen beruhigt den Menschen und dann bemerkt man die innerliche Unruhe.

Hinter der vermeintlich wunderbaren Zeit lauern enorm viel Potenziale, die uns das Leben versauern. Hetze und lieblose SOS Geschenke im Marathon kaufen, Frauen die von den Weihnachtsvorbereitungen total gestresst und unzufrieden sind. Fünf Kilo mehr auf den Rippen und mit klemmenden Hosen auf  Firmenweihnachtsfeiern eilen und dann auch noch der Erwartungsdruck der Familie. Da ist dann ist der Familienkrach schon vorprogrammiert. Jedes Jahr wieder ereignen sich zu Weihnachten tragische Familiendramen. Vielen Menschen wird an den Feiertagen bewusst, was im vergangenen Jahr alles nicht geklappt hat.

tödliche Weihnachten

Gerade die Menschen, die am unzufriedenen sind, üben Weihnachten den meisten Druck auf die anderen aus.

Der Baum ist schief!

Oft entzündet sich an winzigen Kleinigkeiten  der Frust und der Frust entlädt sich. So gibt es zum Beispiel 40 % mehr Notrufe in Frauenhäusern über Weihnachten. Auch bei Menschen, bei denen natürlich keine häusliche Gewalt vorkommt, wird die schönste Zeit des Jahres manchmal so unangenehm, dass man sie einfach aushalten muss. Darf ich jetzt mal eine Frage stellen? Ist das richtig so?

Nein, natürlich nicht. Es gibt ein einfaches Mittel das hilft zu Weihnachten und auch beim Zeichnen:

Mach es liebevoll und in Ruhe und lass dich nicht hetzen

An Ansprüchen zerbrechen

Es gibt keine Probleme, wenn man sich der Lösung zuwendet

Die perfekte Gans auf dem Teller nützt nix ,wenn man Lust hat sich über dem Knödel die Köpfe einzuschlagen. Bei uns zum Beispiel gab es in der Familie einmal Stress, weil mein Wohnzimmer nicht festlich genug geschmückt sei. Kerzen und Tannengrün waren nicht genug.  Als allerdings dann dieser Familienteil an der Reihe war, flossen die Tränen, weil der Gastgeber seinem eigenen Druck nicht standhalten konnte. Der Gastgeber wollte Eindruck zu schinden und perfekt zu sein, also kaufte er den größten und schönsten Weihnachtsbaum. Dummerweise passen 3 m Weihnachtsbäume nicht unter 2,40 m hohe Decken. Dieser Weihnachtsbaum kam direkt aus der Hölle und löste ein Familiendrama aus.

Ich habe vor sehr langer Zeit erkannt, dass ich nicht perfekt bin.

Weihnachten ist bei mir schön, aber wenn ich merke das ich etwas nicht schaffe, dann fange ich nicht an mir die schöne Zeit zu zerstören. Backen macht mir nur Spaß, wenn ich dafür auch Zeit habe. Kein Mensch merkt es, wenn ich die Kekse für den Teller mal bei einem guten Bäcker kaufe. 

Diese Lebenseinstellung hilft mir auch beim Malen:

Nur so groß wie ich kann, dafür aber mit Liebe

Diese Lebenseinstellung hat mich mein Mann gelehrt und dafür bin ich dankbar, ich habe gelernt mich nicht von meinen Ansprüchen zerfressen zu lassen.

Kunsttherapie nach Weihnachten?

Das mit der Kunsttherapie ist bei mir eher mit einem Augenzwinkern gemeint, denn ich bin der festen Ansicht, dass man das Leben vorher schon schön gestalten sollte, damit man hinterher nicht in die Therapie muss.

Die der Kunsttherapie ist glaube ich der schönste Ansatz, dass die Leistung in der Kunst keine Rolle spielt. Die Kunst soll keinen Anspruch an den Maler stellen, sondern der Maler soll die Kunst benutzen um etwas Schönes und Positives für sich selbst zu erreichen.

Dabei beißt sich allerdings die Katze in den Schwanz, alleine der Ansatz dass es schön sein muss, setzt uns ja schon enorm unter Leistungsdruck und genau hier haben wir den Verbindungspunkt zu Weihnachten.

Der Leistungsdruck lässt uns die Haare raufen.

Dabei ist es völlig unnötig, etwas einfaches liebevolles hat viel mehr Kraft als überkandidelter Pomp und das gilt lustigerweise auch in der Kunst.

Ziel erreichen durch vereinfachen

Weihnachten gelingt es mir ja schon sehr gut, für meinen Mann und mich ist Weihnachten immer eine sehr kuschelige Zeit.

Aber auch beim Malen greift der gleiche Mechanismus. Ich finde es sehr wichtig, dass man bemerkt, wenn etwas nicht geht. Nach kurzer Zeit begriff ich, dass das Aquarellieren bei 40°  kurz vor einem Gewitter mit 100 % Luftfeuchtigkeit einfach nicht geht. Ich war nach Malaysia gekommen mit dem Anspruch eine ganze Menge großformatige Aquarelle zu machen und dann stehe ich genauso wie ihr beim Malen lernen vor der Frage, wie kriege ich meinen eigenen Erwartungsdruck in den Griff?

 

Besonders wichtig ist es mir einmal zu betonen das Vereinfachen kein Scheitern ist. Ganz im Gegenteil, wenn man eine Situation so zuschneidet, dass man sie bewältigen kann, dann kann man sie auch genießen und das was man tut, gut machen.

Es wird Zeit wenn ich merke:

Ich bekomme nix hin!

Dann muss eben Plan B her! Aus dem Alter war es noch niedlich wirkte, als ich mich auf dem Boden warf und schrie bin ich leider raus. Mein Plan B war in der Hitze einfach mit Bleistift zu zeichnen.

Anstatt großformatige Aquarelle zu lernen, lernte ich ganz großartig mit Bleistift zu zeichnen.

Natürlich habe ich mir dabei auch nach kurzer Zeit wieder meinen Leistungsdruck gemacht, aber mit Humor.

In der Kunst wie im Leben ist es so wichtig mit minimalen Mitteln das maximale rauszuholen.

Das Bleistiftzeichnen ist regelrecht zu Sucht geworden.

Ich hatte 5 Bleistifte mit, jetzt zeig ich euch mal was noch übrig ist:

Es sind noch 2 Minibleistifte übrig. Ein Bleistift in der Tasche, das war machbar und deshalb hat einen mordsmäßigen Spaß gemacht.

Ich glaube das Malen und auch die Weihnachtszeit haben einiges gemeinsam, natürlich muss man sich anstrengen um es gut hinzubekommen und dennoch ist das Allerschlimmste ein unanständig hoher Erwartungsdruck.

Vielleicht ist es jetzt zehn Tage vor Weihnachten Zeit eine Parole fürs Malen und fürs Weihnachtsfest herausgeben:

Reduziere es bis auf das Beste

Mach aus Weihnachten und deiner Kunst eine besinnliche und ruhe Zeit, damit du hinterher keine Kunsttherapie brauchst.

Ich wünsche dir ein ganz wundervolles Weihnachtsfest. Lass dich nicht stressen und mach das, was dir Spaß macht.

Denn letztendlich macht man Dinge nur gut, wenn man sie gerne tut.

Liebe Grüße in die Weihnachtszeit

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