Urban Sketches oder auf Deutsch Straßenszenen sind wunderschön
Vereinfachung hilft immer, denn wenn du dich auf die Straße setzt und dich mit geschärften Augen umschaust, dann platzt fast der Kopf.
Im Alltag blenden wir viele Dinge aus.
Und das ist auch gut so! Mein Mann sieht viele Dinge erst, wenn er auf meine Zeichnungen schaut. Seit dieser Skizze sieht er auf dem Aeschenplatz plötzlich Drähte! Die haben ihn vorher nicht interessiert, sie haben für ihn keine Bedeutung.
Wenn man sich in der Stadt bewegt, dann schaut man oft, ohne zu sehen!
Das urbane Chaos meistern
Die Sortierfunktion unseres Gehirnes ist einfach großartig, im Alltag sehen wir diese Kabel nicht.
Künstler sehen diese Kabel beim Malen, weil sie genau hinschauen müssen.
Man könnte jetzt meinen, es sei großartig, wenn wir genau sehen.
Doch es macht Probleme, denn es ist unnatürlich. Als Maler oder Zeichner müssen wir entscheiden, was und wie viel wir dem Bild geben wollen.
Maler und verschiedene Kunstrichtungen finden sehr unterschiedliche Lösungen.
• Realisten oder Urban Sketcher versuchen manchmal, alles zu zeigen. Doch das ist Illusion. Versucht man, alles zu zeigen, kann es im Chaos enden. Der Betrachter ist überfordert und schaltet ab. Niemand kann alles auf das Papier bringen, das verhindert schon die Strichstärke. Letztlich muss man immer reduzieren.
• Weglassen ist eine gute Strategie, denn im Alltag würden wir diese Drähte sowieso nicht sehen. Doch viele Maler machen ihre Bilder sehr clean. Sie lassen alles weg, was nicht zum unmittelbaren Motiv gehört, dies gibt eine ruhige, aber auch oft kühle Atmosphäre. Siehe Edward Hopper. Bei Marc Folly und auch bei vielen anderen Künstlern sieht man niemals Menschen, das ist eine bewusste Entscheidung.
Man merkt schon:
Die Meinungen zum Thema spalten sich stark.
Ich habe meine eigene Ansicht dazu. Ich möchte das pralle Leben, aber kein Chaos!
Deshalb konzentriere ich mich auf mein Thema. Dinge, die ich wichtig finde, zeige ich! Aber vielleicht nur als Zitat. Ich entscheide, was reinkommt!
Da sitzen wir nun und haben die Qual der Wahl
Das Chaos macht Urban Sketchings so kompliziert
Gott sei Dank, gibt es eine einfache Lösung.
Die Lösung im Chaos bist Du!
Tatsächlich wird es relativ einfach, wenn man sich fragt: Was male ich hier eigentlich?
Die Antwort darf nicht lauten:
Öh ja, na, alles.
Wenn du diese Antwort gibst, dann bist du Teil des Problems.
Das Sortieren beginnt nämlich damit, dass man weiß, was man eigentlich malen möchte.
Also schlechte Nachricht, liebe Drückeberger, um diese Antwort kommt ihr nicht drumherum.
Jetzt sehe ich schon einige verwirrt gucken, denn sie malen natürlich das, was vor ihrer Nase ist.
Ein Bild, aber total verschiedene Themen
Ein und dasselbe Bild kann ganz verschiedene Themen haben!
Schau mal in dieses Bild. Hier habe ich das Chaos des Verkehrs auf dem Aeschenplatz gemalt. Ich habe mich bewusst für den Verkehr, die Autos und die Menschen entschieden,
Bei den Häuser habe ich gefühlt 40.000 Fenster weggelassen.
Man kann einfach nicht auf allen Hochzeiten tanzen.
Tipps und Strategien für Straßenszenen:
Mein erster Tipp ist für die Menschen, die gerne alles zeigen.
Wenn du deinen Betrachtern all die Kabel über ihren Köpfen zeigen möchtest, dann wähle einen Bildausschnitt, in dem es überwiegend nur um die Kabel geht, denn wenn du gleichzeitig wieder alles andere zeigst, dann versteht dein Betrachter dich nicht. Kabel und Fenster gehen nicht zusammen.
Tipp eins: kleine Bildausschnitte für Details.
Urban Sketches werden einfacher und übersichtlicher, wenn man sie auf das Hauptmotiv zuschneidet.
Letztlich habe ich das hier auch gemacht! Die Häuser könntest du abschneiden, das Bild würde immer noch funktionieren.
Wo sollen die Menschen hin?
Eines der größten Probleme ist, dass es in Städten eine Unmenge von Menschen gibt. Diese bewegen sich kontinuierlich, und das gibt dem Maler die Chance, sie so zu schieben, dass sie dem Bild helfen.
Sobald man im Stehen zeichnet, sind alle Köpfe der Menschen auf einer Höhe, dies ist der Perspektive geschuldet,
dadurch bilden korrekt gemalte Menschen oft eine undurchdringliche Wand vor dem Motiv.
Menschen kann man als einen Rahmen malen. Man schaut durch sie hindurch und wird ins Motiv geführt,
Je näher ein Mensch kommt, desto größer wird er. Deshalb ist es sinnig, die großen Menschen an den Rand zu positionieren. Es geht auch anders, wie man hier sieht. Doch der Blick auf das Hauptmotiv muss frei bleiben.
Menschen im Zusammenhang mit dem Hauptmotiv:
In Urban Sketches gibt es ein weiteres häufiges Problem mit Menschen. Der Maler konzentriert sich so sehr auf den Menschen, dass er zu sehr in den Fokus rutscht.
In einer Straßenszene sind Menschen nur Ameisen, sie sind nicht Personen von Bedeutung.
Anders als beim figürlichen Zeichnen bildet der Mensch in der Stadt eine Masse. Die Personen dürfen ineinanderfließen und verschwimmen.
Der Mensch ist sozusagen ein Stadtmöbel. Vergiss dabei Details wie Gesichter! Das sieht blöd aus! Weil es nicht unserem Sehmuster entspricht. Wir achten nur unbewusst auf die Gesichter Unbekannter!
Die Größe der Menschen in Urban Sketches anpassen:
Bevor man anfängt, Menschen in Straßenszenen zu setzen, muss man sich überlegen, wo sollen denn eigentlich all die Köpfe hin.
Es sieht immer wahnsinnig merkwürdig aus, wenn ein Mensch neben Häusern steht, die viel zu klein für seine Proportionen sind.
Die Höhe der Köpfe der Menschen sollte sich an der Größe der Türen und Schaufenster orientieren.
Dieser Maßstab muss sitzen, gerne darf man am Rand des Bildes die Beine abschneiden.
Eine Ordnung finden:
Du solltest Urban Sketchesund Straßenszenen einfach so malen, wie du einem Kind über die Straße hilfst.
Was machst du? Du nimmst es an die Hand. Dasselbe machen wir mit dem Auge, deshalb halten wir immer Ausschau nach den leitenden oder strukturierenden Linien.
Ich habe viele kleine Motive: Menschen, Bürgersteige, Straßenbahnschienen, diese habe ich alle wie eine Perlenkette auf dem Goldenen Schnitt aufgereiht, das macht es dem Auge einfach. Ein Gleis führt ins Bild hinein.
Hilfslinien sind Zucker für das Auge, Hilfestellung im Chaos.
Dieses Bild ist ein Komplementär-Kontrast zwischen Blau und Orangerot.
Der Komplementär-Kontrast wirkt aufregend und strahlend! Weil die Farben von der Wellenlänge am weitesten auseinander liegen.
Also merke: Komplementärfarben sind die Farben, die von der Wellenlänge am weitesten auseinander liegen.
Im Farbkreis liegen sich Komplementärfarben gegenüber.
FriedeWie, CC0, via Wikimedia Commons
Beleben braucht man bei diesen Bildern nichts. Das Gegenteil ist der Fall, die Malerin muss für Harmonie sorgen!
Gegensätze ziehen sich an! Liebe wird daraus nur, wenn sie sich ergänzen!
Wie malt man einen Komplementär-Kontrast?
Am einfachsten ermittelt man einen Komplementärkontrast über den Farbkreis von Johannes Itten. In diesem Farbkreis sieht man besonders gut, welche Farbe man genau braucht, um einen Komplementärkontrast zu erzeugen.
Originally by MalteAhrens at de.wikipedia. Vectorization by User:SidShakal, Public domain, via Wikimedia Commons
Ein Komplementärkontrast ist so wie ein sehr unterschiedliches Ehepaar, mal harmonieren sie sehr gut, ein anderes Mal kratzen sie sich fast die Augen aus.
Weil das Malen mit dem Komplementärkontrast auch extrem schrill sein kann, sollte man die Farbkombination, die man vorhat, vor dem Malen testen.
Es ist auch durchaus sinnvoll, eine Farbe zu benutzen, die nicht ganz komplementär ist.
Ich benutze zum Beispiel im Bild mehrere Blautöne, um den Kontrast ein wenig zu dämpfen.
Gerade weil der Komplementärkontrast so schrill ist, ist es wichtig, ihn harmonisch auszubalancieren.
Tipp: Vor dem Malen mit einem Komplementärkontrast unbedingt eine Farbprobe machen.
Räumliche Trennung: Ein Erfolgsrezept für eine wilde Beziehung:
Ein Komplementärkontrast kann man mit einer Ehe vergleichen, bei der beide Partner sehr unterschiedlich sind. Eben wie Ying und Yang.
Farben sind im Grunde Wellenlängen in Tuben. Wenn man nun zwei völlig unterschiedliche Wellenlängen zusammenmixt, dann zerstören sie sich gegenseitig. Wenn man möchte, dass diese beiden Farben strahlen, dann sollte man sie getrennt verarbeiten.
Siehe unten: Jede Farbe hat ihren Bereich.
Viele Beziehungen, die sehr unterschiedlich sind, schwören auf zwei Wohnungen.
In etwa so lässt sich ein Komplementärkontrast am besten verarbeiten.
Man malt das Bild also in einer orangen Phase und in einer blauen Phase.
Dies sieht man im Bild sehr gut.
Überall dort, wo die Farben im feuchten Zustand zusammenkommen, entstehen sofort Grau- und Brauntöne. Dies liegt daran, dass sich die komplementären Farben gegenseitig auslöschen. Für Schattenfarben ist dies großartig, für strahlende Farben jedoch ein no go.
D. h. man darf einen Komplementärkontrast nur dann zusammenmischen, wenn man gerade Schattentöne erzeugen möchte.
Beim Malen bedeutet dies leider, dass man entweder die Farben trocknen lassen muss oder dass man einen kleinen Sicherheitsabstand benutzt, damit sich die Farben nicht vermischen.
Komplementärkontrast und Sicherheitsabstand
Im Bild kannst du den Sicherheitsabstand erkennen, denn überall dort, wo das Orange auf das Blau trifft, kannst du ein kleines bisschen des weißen Blattes erkennen.
Du wirst viele Stellen entdecken, wo sich Blau und Orange trotzdem gemischt haben.
Dieses ist trotzdem sinnvoll, denn andernfalls würde das ganze Bild wie eine Collage wirken. D. h. einerseits muss man die Farben getrennt halten, damit sie ihre Strahlkraft erhalten, andererseits muss man Verbindungen schaffen. Oft schaffen sich diese Verbindungen beim feuchten Malen ganz automatisch. Trotzdem sollte man einen Lappen haben, damit man ungewollte Vermischung verhindern kann.
Mischen und Verbinden bildet Harmonie im Komplementär- Kontrast
Wie mischt man eigentlich zwei Farben, die sich gegenseitig nicht leiden können?
Grau ist das Kind im Komplementärkontrast.
Tatsächlich braucht man etwas Fingerspitzengefühl. Aus dem Komplementärkontrast Orange und Blau kann man wunderbare Schattenfarben erzeugen. Ist die Schattenfarbe zu bräunlich, muss man mehr Blau hinzufügen, ist die Schattenfarbe zu kalt, dann fügt man Orange hinzu.
Dies klappt aber nicht immer. Wenn deine beiden Farben nicht ganz zusammenpassen oder die Mischungsverhältnisse nicht stimmen, können extrem scheußliche Farben entstehen. Deshalb ist es sehr sinnvoll, die komplementären Farben im Kasten einmal untereinander zu mischen, um festzustellen, welche sich gut vertragen.
Wenn die beiden Farbtöne tatsächlich ein echter Komplementärkontrast sind, dann kann auch aus zwei sehr transparenten und hellen Farben, ein kräftiger, sehr dunkler Farbton entstehen.
So gesehen sind wir gesegnet, denn der entstehende Schatten-Farbton wird sich grandios in das Bild einfügen.
Es kann sich auch lohnen, einige Farben zu benutzen, die nicht direkt komplementär sind. Dadurch werden die Mischungen etwas weicher, mischt man zum Beispiel das Blau mit einem Rotorange, dann entstehen anstatt einer grauen Mischung, angenehme harmonische Violetttöne.
Letztlich macht man dafür gleich am Anfang die Farbproben, denn man möchte ja nichts unangenehm Schrilles erzeugen, sondern etwas aufregend Harmonisches.
Den Komplementärkontrast verschränken
Die beiden Farben sollen trotz ihrer Unterschiedlichkeit eine Einheit bilden.
Deshalb ist es sinnvoll, wenn es im Bildzentrum kleine Bereiche gibt, in denen es abwechselnd entweder die eine und die andere Farbe gibt. Diese Bereiche sehen besonders aufregend aus. Da hier der größte Abstand zwischen den Wellenlängen ist, wird das Auge insbesondere auf diese Punkte schauen. Immer dann, wenn du in deinem Bild etwas betonen möchtest, dann sollten die Farben des Komplementärkontrasts aneinandergrenzen.
Neutralität – Weiß ein Botschafter –
Noch ein kleiner Tipp:
Wenn zwei Farben miteinander sehr schrill wirken, dann können neutrale Farben extrem heilsam sein.
Die Kombination mit Weiß erzeugt einen sehr frischen Effekt. Die Kombination mit Grau dämpft das Schrille im Bild. Eine Ausnahme unter den neutralen Farben ist Schwarz. Verarbeitet man Schwarz zusammen mit einem leuchtenden Komplementärkontrast, dann werden die beiden Farben noch mehr leuchten.
Liebe Grüße ins Wochenende
Tine
Wenn du diesem Blog regelmäßig liest, dann danke ich dir ganz herzlich für eine kleine Spende. Dies hilft den Menschen, die kein Geld für einen Kunstunterricht aufbringen können, dieses kostenlose Angebot zu nutzen. Nicht nur ich bin dir dafür dankbar, sondern auch die Menschen mit der kleinen Kasse.
In diesem Blog wird es weniger um Maskierflüssigkeit gehen, sondern um die Alternativen dazu. Ich hoffe mit dem Titel Menschen zu erreichen, die gerade nach Maskierflüssigkeit Googlen.
Abdeckflüssigkeit ist ein scheußliches Zeug und meistens ist es unnötig.
Weißes Papier verschwindet gern
Weißes Papier ist beim Malen genauso gefährdet wie eine aussterbende Rasse.
Ich weiß nicht, woran es liegt, aber sobald man ein Pinsel in der Hand hält, hat man irgendwie das dringende Bedürfnis, alles, was Weiß ist, direkt zu überpinseln.
Obwohl diese kleine Zwangsstörung fast schon lustig ist, bleibt es doch schade um das weiße Papier.
Jeder der schon mal an der falschen Stelle das weiße Papier übermalt hat, hat sofort gefühlt, dass es falsch ist. Das Bild hat sofort verloren.
Henry Ford sagte einmal:
“Entweder du führst den Tag oder der Tag führt dich!“
Genauso ist es beim Malen! Man muss um die Dinge, die einem wichtig sind, kämpfen!
Selbst wenn ich nicht vorzeichne, also spontan loslege, dann markiere ich mir doch die Stellen, die Weiß belieben müssen! Weißes Papier ist eine der mächtigsten Möglichkeiten die Aufmerksamkeit des Auges zu steuern und deshalb ist es wichtig vorneweg über die weißen Stellen im Papier nachzudenken.
Warum ist weißes Papier so wichtig?
Das Auge ist ein Instrument, das über Vergleich arbeitet. Es sieht Räumlichkeit durch den Vergleich von Licht und Schatten. Dabei erzeugen reflektierende Dinge die größte Aufmerksamkeit.
Sobald wir in die Pubertät kommen, streichen wir Mädels uns die Lippen mit reflektierenden Lipgloss ein. Die Reflexion, erzeugt Aufmerksamkeit.
Wenn wir also die Aufmerksamkeit in unseren Bildern steuern wollen, dann ist das weiße Papier der mächtigste Faktor, denn hier haben wir die Reflexion. Wer alles übermalt, der hat den hellsten Tonwert nicht mehr. Und damit wurde das Leckerli lief fürs Auge ruiniert! Sprich durch das Übermalen haben wir den wichtigsten Orientierungsfaktor für das Auge entfernt. Und genau deshalb ärgern wir uns darüber maßlos, denn wir merken sofort, dass unsere Bilder schlechter geworden sind.
Maskierflüssigkeit
Gerade für Anfänger hält Maskierflüssigkeit eine ganze Reihe von Tücken bereit. Ist das Papier zu schlecht, dann erleidet Schaden beim Abrubbeln.
Mein erster Tipp, das Papier muss eine gewisse Härte haben. Gute Baumwollpapiere halten Maskierflüssigkeit in der Regel aus.
Billigere Papiere bekommen mitunter Probleme, wenn man zu wild in einem Bild herumrubbelt, dann erleidet die schon gemalte Farbe Schaden. Maskierflüssigkeit sollte deshalb sofort abgezogen werden, denn sie wird mit der Zeit immer härter.
Bei Maskierflüssigkeit gibt es im Wesentlichen zwei Sorten, die nach Ammoniak stinkende und die nicht nach Ammoniak stinkende.
Die nach Ammoniak stinkende Maskierflüssigkeit, hat deutliche Vorteile gegenüber der anderen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich diese Flüssigkeit besser an einem Stück abziehen lässt. Man muss also nicht wie verrückt in dem Bild herumreiben. Man findet einen Anfang und zieht das ganze Stück wie an einem Gummiband ab.
Die Maskierflüssigkeit lässt sich nur ungenau auftragen, sodass die präzise Außenform eines Gegenstandes nicht mehr gut wiedergegeben wird. Das Ergebnis schaut aus wie ein undefiniertes Loch!
Warum ist Maskierflüssigkeit häufig unnötig?
Abdeckende Flüssigkeiten sind im Aquarell nicht zwingend notwendig, wenn man weiß, dass die Farbe die Grenze zu trockenem Papier nicht überschreiten kann.
Auch im Wasser, haben Moleküle Wechselwirkungen. Die Atome rudern in einer Flüssigkeit nicht ohne Kontakt hin und her. Sie gehen untereinander nicht allzu feste Bindungen ein. Trotzdem entsteht eine Oberflächenspannung.
Die Oberflächenspannung kann man bei flüssiger Farbe wunderbar benutzen, um weißes Papier zu schützen.
Achtet man darauf, dass das Papier wirklich trocken bleibt, dann kann die Farbe aufgrund ihrer Oberflächenspannung die Grenze zu dem trockenen Bereich nicht überwinden.
Alles was wir tun müssen, ist einen trockenen Bereich mit flüssiger Farbe zu ummalen.
Nichts wird passieren, das Papier wird weiß bleiben. Dies ist der Grund, warum Maskierflüssigkeit meistens völlig unnötig ist.
Das sieht man hier beim Dach! Und der Wolke!
Weiße Flächen durch trockenes Papier! Wo liegen die Fehlerquellen?
Es gibt 2 bis 3 Fehlerquellen, die das System mit dem trockenen Papier etwas mühsam machen.
Die wichtigste Fehlerquelle ist der sorglose Umgang mit Feuchtigkeit. Ist das Papier nicht absolut trocken, dann treten die Atome der Farbe mit den Atomen des Wassers in Kontakt. Die Farbe überwindet durch diese Anziehungskraft mühelos die Barriere aufs weiße Papier.
Also merke:
Das Papier muss trocken sein!
Trotzdem ist es kein riesiges Problem, wenn das Papier einmal aus Versehen übermalt oder angefeuchtet wurde.
Es reicht, wenn man das Papier mit einem Tempotaschentuch abtupft. Ist die Oberfläche des Papiers wieder trocken, so bleibt der weiße Bereich geschützt.
Das Taschentuch kann man auch prima benutzen um weiche Übergänge zu schaffen. Die Wolke wurde am Rand mit dem Taschentuch bearbeitet,
Schwieriger wird es, wenn sich das Papier komplett mit Wasser vollgesaugt hat. Dies erzeugt man gerne bei Nass in Nasstechniken, damit es weiche Übergänge gibt.
Teueres Baumwollpapier bleibt sehr lange feucht, es ist aus dem gleichen Stoff wie ein Waschlappen.
Wer jetzt Flächen aussparen möchte, der muss das Papier trocknen halten, denn sonst verlaufen alle Kanten.
Technik:
Was muss man beachten, wenn man keine Maskierflüssigkeit benutzen möchte?
Papier:
Denn wichtigsten Punkt habe ich dir bereits verraten, Achte darauf das die Fläche, die weiß bleiben soll wirklich trocken ist.
Es gibt aber noch 2 weitere Tricks, die helfen. Mann kann Wasser steuern.
Wer sehr viel Wasser benutzt wir Probleme haben diese Menge zu steuern. Ab einer gewissen Menge Feuchtigkeit hat man eine Überschwemmung auf dem Blatt. Wenn man auf dem Blatt eine Flutwelle auslöst, dann hilft natürlich die leichte Oberflächenspannung des Wassers nicht mehr.
Aquarellisten kontrollieren deshalb, wie das Wasser (Farbe) auf ihrem Papier abfließt. Das Papier wird schräg gehalten, damit das Wasser eine Fließrichtung hat.
Ich habe die grüne Farbe links unten einfach aus dem Blatt strömen lassen.
Wer im Skizzenbuch arbeitet, sollte dort die Flüssigkeit mit dem Taschentuch absaugen.
Wasser nimmt immer den Weg, der am leichtesten ist. Deshalb sollte man das Wasser von der weißen Fläche gezielt wegführen.
Pinsel:
Die Methode mit dem trockenen Papier, hat gegenüber der Maskierflüssigkeit den Riesenvorteil, dass sich sehr exakte und scharfe Kanten binden lassen. Die Form ist absolut präzise, anders als bei der zähen Maskierflüssigkeit.
Deshalb sollte man ein Pinsel wählen, der eine absolut scharfe Kante hat und keine nervöse Spitze.
Ich empfehle dafür einen Flachpinsel, so kann man Kanten ganz sauber ziehen.
Tape:
Nichts ist einfacher als die Stellen, die weiß bleiben sollen eben zu überkleben.
Dafür braucht man kleine Schere, man reißt ein kleines Stück Tape ab. Und klebt die gerade Kante vom Rand, entlang der Form die frei bleiben soll. So stückelt man die Form durch Tapefetzen zusammen.
Wichtig es muss ein Tape sein, dass nicht stark klebt!
Diese Technik eignet sich hervorragend für Häuser, oder Boote. Bei Reflektionen hilft sie nicht. Erstaunlicherweise geht es viel schneller als mit Abdeckflüssigkeit, denn die muss trocknen und abgerubbelt werden.
Die Technik ist gerade gut für Menschen, die draußen malen, den ein bisschen Tape hat man immer dabei.
Komposition ist etwas Großartiges und sehr Kreatives. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich es unterrichten darf. Uhhh, das hört sich langweilig an, denken viele meiner Schüler! Weil sie denken, man müsse starren Regeln folgen, das schöne Glücksgefühl des Aus-dem-Bauch-heraus-Arbeitens sei weg! Doch so ist das nicht!
Komposition ist ein riesiger Werkzeugkasten, der dir hilft, die Welt so zu zeigen, wie du sie siehst.
Die Welt kann alles sein, atemberaubend, riesig, friedlich oder energiegeladen oder hell oder düster, groß und majestätisch oder, oder, oder …
Und damit ich nicht in Panik gerate, wenn ich all das Großartige malen möchte, brauche ich Werkzeuge! Viele!
Komposition im Bild, ein Ziel ansteuern:
Das alles ist keine flammende Rede gegen das Aus-dem-Bauch-heraus -Malen!
Aber du bist ein Kapitän und du hältst das Steuerrad am Pinsel in der Hand!
Gut, wenn man mit dem Wind und den Wellen schwimmt! Trotzdem auch fein, wenn man etwas über Navigation weiß!
Komposition, eine intelligente Kombination vieler Werkzeuge:
Komposition bringt alles zusammen: Farbe, Licht, Fläche, Linie, Rhythmus, Zuleitung und noch einiges anderes. Es ist ein Spiel… vieles tanzt zusammen.
Gut, wenn man dafür ein Bauchgefühl entwickelt, denn es ist viel!
Doch die Kernfrage ist:
Was beeinflusst die Zusammensetzung all dieser Dinge? Wo liegt die Wechselwirkung!
Hauptelemente der Komposition:
Form (z.B. Rund, Eckig)
Linie (z.B.gerade oder geschwungen)
Licht (Tonwert) Kontrast von Hell und Dunkel
Farbe (Hier gibt es viele unterschiedliche Kontraste z.B. Komplementärkontrast, Strahlend zu Matt. Hell zu Dunkel)
Perspektive, die Gestaltung des Raumes (Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund)
Definition oder Nichtdefinition von Kanten und Formen. (Tiefenschärfe)
Struktur wie Oberflächen gestaltet sind)
Rhythmus (Wichtig bei Linien: Monotonie der Arrangements ist tödlich)
und zum Schluss, aber nicht zu verachten, die Art, wie und wo man Formen in einem Bild anhäuft oder gewichtet. (Verhältnis, klein zu groß) Man nennt es Massenkontrast.
Bei so vielen Einzelelementen ist klar, das totales Tohuwabohu entsteht, wenn diese Elemente wild durcheinanderpurzeln. Komponere heißt zusammenfügen, bitte behalte dies immer im Kopf!
Wer zeigen möchte, was er sieht, muss wie ein Kapitän durch all diese Einzelelemente navigieren, wie durch ein Riff. Er muss auf das zusteuern, was er an seinem Bild liebt!
In meinem heutigen Bild werden all meine Hauptelemente der Komposition auf einer Diagonale aufgereiht, wie Wäschestücke auf einer Leine.
Ich lege das Auge an die Leine! Es folgt der Leine. Ich locke wie eine Sirene! Auf der Leine habe ich Kontraste aufgereiht, denn die sind lecker für das Auge.
Heute möchte ich über Kontraste schreiben:
Der Kontrast ist ein mächtiges Werkzeug.
Oben habe ich die einzelnen Elemente der Komposition beschrieben. Man verwendet sie alle als Kontrast.
Man kann mit fast allen Elementen eines Bildes starke Kontraste erzeugen: Farbkontraste, Lichtunterschiede. Bei diesen Elementen ist dir das vielleicht klar, aber bei den Anderen?
Wie erzeugt man mit Flächen oder anderem Elementen Kontraste?
Das Auge merkt immer dann auf, wenn etwas anders ist!
Das ist das wichtigste Werkzeug, um das Auge zu steuern!
Anders als der Rest! Ist ein wichtiges Werkzeug im Bildentwurf!
Palafrugell vor 3 Wochen
Dieses Bild beruht auf Kontrast.
Es ist nicht so, dass ich mir überlege: Oh, heute male ich ein Bild über Kontrast!
Es ist immer so!
Ein Bild und seine Kontraste müssen in ein für das Auge verständliches Grundmuster gebracht werden. Das mache ich, bevor ich anfange zu malen.
Die Winde jagen die Wolken über das Land. Ich ziehe meine Kapuze etwas dichter und beobachte, wie der Wind auch das Licht über die Landschaft schiebt.
Wo soll mein Betrachter hinschauen? Ich liebe das Haus und den Baum auf der Klippe. Ich suche mir eine Achse, die meine beiden Gestaltungselemente sinnvoll verbindet!
Das Motiv trägt alles in sich, ich unterstütze nur ein bisschen durch mein Fachwissen, um diese innere Verbindung für alle sichtbar zu machen. Ich begreife intuitiv, wie dieses Motiv wirkt, und unterstütze seine eigenen Grundmuster aus Kontrasten.
Wie stütze ich das eckigee Haus? Durch die runden Formen der Bäume. Alle Bäume sind dunkel und uniform, das Haus hell und es hat unterschiedliche Farben.
Es sind also die Kontraste, die die Musik machen!
Alle Bäume sind auf der Leine aufgereiht. Das Auge folgt ihnen. Ganz am Ende des Felsens steht einer allein! Das Auge wird nicht nur hingeführt, sondern es begreift: Oh ha, der Baum ist einzigartig! Keinem anderen Baum war es erlaubt, allein zu stehen!
So funktioniert Kontrast, etwas ist anders!
Wodurch wirkt Kontrast?
Kontrast wirkt durch scharfe Unterschiede.
Zum Beispiel hell und dunkel oder weich und hart oder Komplementärkontrast in der Farbe.
Jedes Motiv hat seine eigenen Ansatzpunkte für den Maler, man muss sie nur aufspüren. Man sollte dem Motiv nur eine natürliche und verständliche Ordnung geben, damit der Betrachter es begreift!
Kontraste zur Steuerung einsetzen:
In einer Regel sind sich fast alle Künstler einig! Ein Bild wirkt besser, wenn es ein Lieblingskind hat!
Sprich, wenn es ein Bildzentrum gibt.
Das Bildzentrum ist der Kernpunkt meines Blickes!
Ich liebe den Baum! (Obwohl er das Motiv auf den zweiten Blick ist.) Nun krümmt sich das Bild so, dass der Betrachter meinem Blick folgen kann.
Alle Kontraste laufen auf meinen Baum zu!
Würdest du Linien ziehen, so würden alle Linien meinen Baum schneiden!
Was ich also tue, ist, dass ich die natürlichen Anlagen des Motivs benutze, um dem Betrachter zu zeigen:
“ Guck mal! Der Baum ist so schön!“
Im Grunde streben alle Linien und Farben in Richtung des Baumes! Auch wenn man zuerst das farbige Haus sieht! Der Baum ist mein kleiner Star am Ende des Weges.
Merke:
Kontraste muss man nicht nur im Bildzentrum anhäufen, man kann ihnen auch eine Richtung geben!
Trotzdem, das was man liebt muss stark sein! Deshalb male ich es stark! Ich lasse den kleinen Baum ausfransen, damit noch mehr Hell- und Dunkel-Kontraste zu sehen sind. Deshalb habe ich die anderen Bäume bewusst als eine Fläche gemalt, das wirkt ruhiger!
Gib deinen Liebsten die meisten Kontraste!
Komposition -Fazit:
Komposition ist etwas für einen spektakulären Zweck, wir teilen unsere Vision mit anderen Menschen.
Dafür hat man ein Regelwerk! Nein! Keine Zwangsjacke! Wir haben ein Klavier, auf dem wir spielen, unsere Melodie erschaffen!
Liebe Grüße Tine
Übrigens, es ist noch ein Workshopplatz in Bern frei. am 19 und 20.11 in Bern. Das Thema ist drunter und drüber! Es geht darum, bekanntes Kunstmaterial anders und vielseitig einzusetzen. Infos bei den Urban Sketchers in Bern! Zum Beispiel: Eine Stift unter nasser Farbe, in nasser Farbe oder auf trockener Farbe – überraschend unterschiedliche und tolle Möglichkeiten eröffnen sich für deine Skizzen! Und vieles mehr! Infos bei den Urban Sketchers in Bern!
https://www.instagram.com/urbansketchersbern/
Dieser kostenlose Unterricht ist viel Arbeit, wer regelmäßig liest und es sich erlauben kann, darf gerne mit einer Spende unterstützen:
Sie macht uns das Leben leichter, weil wir unglaublich selbstbewusst und sicher loslegen können, wenn die Komposition stimmt. ohne sie wäre ich an diesem Bild verzweifelt!
Leider machen wir uns viel zu selten Gedanken um eine gute Komposition.
Und dieser Mangel wendet sich oft gegen uns. Haben wir keine Komposition, dann stolpern wir oft in die Fehler, gerade wenn Motive schwer sind:
Hilfe ich komme ins Schleudern!
So ging es mir in Cadaques. Die Stadt ist für Maler ein Eldorado, denn die Küste und die Boote bieten viele gute Motive. Doch die steilen Hänge hinter der Stadt liegen in Schatten und so gibt es in jedem Motiv geniale Kontraste.
Diesen Blick wollte ich immer schon malen! Ich stellte mir den Blick über die Dächer als Selbstläufer vor. Doch dann stellte ich fest. Dunkler Berg und alle Häuser liegen im Schatten. Upps! Wenn man das Malen möchte, entsteht viel Dunkelheit!
Noch schwieriger war es, die Atmosphäre mit der Dunkelheit einzufangen. Das Städtchen wirkt heiter trotz der Dunkelheit, die Dächer leuchten, die Menschen schlendern am Kai und die Schiffchen schaukeln auf den Wellen.
Mein erster Farbtest war kläglich! Reale Farbe und empfundene Farbe wichen meilenweit voneinander ab.
Was nun? Ich beantworte mir meine Fragen, dafür sind Bildentwürfe da.
Bildentwürfe sind zum Probleme lösen da!
An der linken Seite des Motives liegt den ganzen Tag alles im Schatten. Was tun?
Zuerst einmal gehe ich meinem Problem an die Wurzel. Zack, ich schneide die Dunkelheit an der rechten Seite ab, damit genug Licht da ist, denn das Meer funkelt hell und freundlich.
Geht das? Ja funktioniert, doch nun habe ich rechts wenig vom Hauptmotiv und das ist auch noch ein dunklerer Häuserklotz. Jetzt muss ich das Ganze ausbalancieren.
Komposition: man braucht ein großes Repertoire!
Kunst ist aus nichts etwas zu machen und es dann zu verkaufen.
Frank Zappa
Tatsache ist, hat man am Anfang eines Bildes oft nichts in der Hand außer einen Haufen Probleme. Die Kunst ist dann nicht den Kopf in den Sand zu stecken wie der Vogel Straus.
Es ist wichtig, ein großes Repertoire an Bildentwurfstechniken zu kennen oder aber zu fühlen, dass etwas im Bild nicht stimmt. Tatsache ist, du musst das Auge deines Betrachters steuern! Und zwar genau dahin, wo du es haben möchtest!
Augensteuerung ist enorm wichtig! Für jeden, der einen Stift oder Pinsel in die Hand nimmt. Jeder Zeichner, Sketcher oder Maler hat in seiner Komposition ein Ziel, er möchte seinen Blick auf die Dinge sichtbar machen.
Das Meer glitzerte, aber die Stadt war umhüllt von Schatten! Einfacher wäre es, wenn ich dies als Fußnote schreiben könnte, doch blöderweise habe ich nur den Pinsel, um mit euch zu sprechen.
Ich möchte das ihr im Bild seht, das es ein schöner Tag war!
Die S-Kurve und ihre Macht auf die Komposition:
Damit ihr nicht in den Dunkelheiten versinkt, leite ich euer Auge an der Dunkelheit vorbei. Dafür benutze ich die S-Kurve.
Schon 1753 schrieb Hogarth in seinem Buch „An Analysis of the Beauty“, dass die S-Kurve magisch auf das Auge wirkt. Ich kann dies aus langjähriger Erfahrung bestätigen.
„Das Auge ist wie eine Katze, es muss der Bewegung folgen“ Tine Klein
Hat man eine gute Bewegung im Bild, dann folgt das Auge wie von selbst. Das Bild gewinnt an Dynamik und bindet man die Bildelemente an die Kurve, dann kann man nicht nur das Auge steuern.
Die Kurve verbindet die einzelnen Bildelemente miteinander. Selbst chaotische Bilder werden harmonisch. Weil die Kurve führt und leitet.
Langweilige Bilder wie Frontalansichten werden durch die Kurve dynamisch bereichert. Deshalb gehe ich in Kompositionsskizzen auf die Suche nach der besten Kurve.
Gerade Zuführungen wirken dagegen plump.
Die Wirkung zum Vergleich:
So etwas Einfaches wie die S-Kurve kann das Auge also leiten!
Wie sieht die perfekte S-eine Erfolgsgeschichte.
Hogarth war besessen von der richtigen Proportion. Man muss sich mal vorstellen, sein Buch wurde 1753 geschrieben und gilt noch heute als Klassiker der Komposition der Schönheit. Es wird immer noch verkauft! Die wievielte Auflage ist das wohl?
Das nenne ich Nachhaltigkeit.
Früher war es sehr schick Schönheit zu berechnen. Viele Kunstwerke und Statuen, die wir aus der Antike kennen, sind keine echten Menschen, sie sind pure Mathematik und Geometrie. Hogarth hat so etwas wie eine S-Kurven-Art begründet. Das S- in der Menschlichen Figur bis hin zum Chippendale Stuhl mit S-Beinen.
Das Perfekte S- für die Komposition:
Hogarth beschrieb: Einfachheit und Symmetrie sind dem Menschen sehr angenehm zum Hinschauen.
Doch die Krux daran ist, alles, was zu symmetrisch und perfekt ist, wird schnell langweilig.
‘How great share Variety has in producing beauty may be seen in the ornamental part of nature. The shapes and colours of plants, flowers, leaves, the paintings I butterflies’ wings, shells, etc. seem of little intended use than that of entertaining the eye with the pleasure of variety.’ Hogarth
Tut mir leid, das English ist halt schon ein bisschen in die Jahre gekommen! Die Idee dahinter nicht!
Wenn man es sehr schlicht ableitet, dann ist es Symmetrisch klasse, aber bitte mit der Sahne der Abwechslung!
Ich benutze es gern – kleiner Bogen – großer Bogen!
Das ist die einfachste Form der abwechslungsreichen Symmetrie!
Nicht alles, was man hochtrabend beschreibt, muss schwer sein!
Im Bild benutze ich einfach die reale Form des Kais. Ich erstelle eine S Kurve, das „S“ muss nicht immer nur 2 Bögen haben! Dies ist eine S- Kurve im weitesten Sinne! Aber ich benutze Hogarths Erkenntnisse.
Symmetrisch, aber variantenreich!
Das Kantige S- schleudert mein Auge durchs Bild! Und zwar dahin wo ich es möchte! Ins Licht!
Na, da hat uns wieder ein Ur-Ur-Opa der Kunst großartig geholfen!
Also folge mir über die S-Kurve ins Licht…haha
Liebe Grüße
Tine Klein
Wie immer bin ich für eine kleine Spende Dankbar. Denn schreiben und Recherche ist nicht wenig Arbeit:
In jedem Bild steckt eine Illustration deiner Gefühle!
Viele Menschen denken, das Geschichtenerzählen sei Aufgabe der Illustration, das stimmt aber nicht.
Heute möchte ich den Blog mit einem berühmten Satz, den viele von euch kennen:
“Man kann nicht nicht Kommunizieren!“ Watzlawick
Ist dir klar, dass du mit jedem Wort, aber auch mit jedem Pinselstrich etwas über dich selbst erzählst? Ich stelle jetzt einmal die folgende Behauptung auf:
Wann immer du einen Stift in die Hand nimmst oder einen Pinsel, fängst du an, die Geschichte deines Lebens zu erzählen.
Jedes Bild, ob Illustration oder nicht, erzählt!
Jedes Bild erzählt über deine Prägungen, über deine Kämpfe und über dein Freud und Leid. Die erfolgreichsten Maler und Künstler machen daraus überhaupt kein Geheimnis.
Wir illustrieren unbewusst.
Mit etwas Erfahrung kann man viele Bilder lesen; gerade, wenn man die Bilder von Menschen über Jahre beobachtet, kann man sehr gut herauslesen, in welcher Stimmung oder Verfassung der Mensch ist.
Natürlich ist dieser Sachverhalt ein bisschen erschreckend. Denn nonverbal, ganz ohne Worte, können wir Dinge sagen, die wir in anderer Form nicht ausdrücken können.
Vielen Malern und Zeichnern ist dieser Zusammenhang nicht bewusst, oder sie möchten es nicht wissen.
Wer möchte schon wildfremden Leuten erzählen, wie es wirklich um einen steht?
Diese Zurückhaltung ist nicht selten der Grund, warum technisch brillante Maler und Zeichner nicht erfolgreich werden,
denn den Betrachter interessieren Wahrnehmungen und Emotionen.
Kann man keine Emotionen zeigen?
Wenn du dich bemühst, keine Emotionen zu zeigen, dann werden deine Betrachter dies bemerken. Deine Linie oder dein Pinselstrich werden äußerst korrekt sein. Du wirst versuchen, Situationen objektiv zu malen.
Der Betrachter wird daraus seine Schlüsse ziehen.
Sehr korrekt oder auch neutral gemalte Bilder werden vom Betrachter sehr unterschiedlich bewertet.
Einige der Betrachter werden die Ruhe des Bildes genießen.
Mit dieser Art der Malerei kann man erfolgreich werden, dann muss sie aber eine absolut brillante Ruhe ausstrahlen.
Der Maler Edward Hopper ist für mich so ein Fall.
Trotzdem, auch völlig neutral gemalte Bilder werden dem Betrachter etwas über dich erzählen. Die Betrachter werden vermuten, dass dort jemand seine Gefühle zurückhält.
Es wird eine Illustration deiner Zurückhaltung!
Einige werden denken, dass der Maler ein kühler Mensch ist oder desinteressiert.
Emotionen zu zeigen, macht Bilder und Illustrationen gut!
Halten wir einmal fest, keine Emotionen zeigen, geht nicht.
Auch Hoppers Bilder werden zu einer Demonstration der Einsamkeit.
Wenn ich eine persönliche Meinung äußern darf, ich glaube, Bilder werden besser, wenn man sich überhaupt nicht scheut, seine Emotionen zu zeigen. Viele Bilder, die in Museen hängen, zeigen Emotionen so heftig, dass man im ersten Moment vor ihnen zurückweicht. Doch diese Bilder, die Ängste schüren, bleiben dem Menschen im Gedächtnis.
Quelle Edvard Munch: The Scream (1895)
Urheber Maurizio Pesce from Milan, Italia Von Wikipedia Commons link ist unten.
Zum Beispiel Munks“ Der Schrei „.
Deshalb ist es für Künstler nicht sinnvoll, seine Emotionen zu unterdrücken. Aber um noch mal auf Hopper zurückzukommen, malt er nicht gerade die Einsamkeit in der modernen Welt?
Und schon wird das Emotionslose zur Emotion.
Ich muß! – Nicht gut in Illustration und Malerei:
In der Illustration erklärt man einen Sachverhalt. In der Malerei oder beim Zeichnen ist es etwas anders, das Bild entsteht aus dem Maler, es hat erst mal nicht den Zweck, einen Text zu erläutern.
Der Maler macht es ganz für sich selbst, er muss nicht Rücksicht auf einen Text oder ein Buch nehmen. Es ist ihm ein Bedürfnis, ein Motiv oder eine Situation malerisch darzustellen.
Natürlich möchte der Maler, dass man seine Bilder liebt.
Deshalb greifen einige Maler und Zeichner auf sehr gängige und absolut akzeptierte Motive zurück. Damit werden sie allerdings keine Bilder produzieren, die Menschen wirklich ergreifen. Denn das Motiv und die Art, es zu malen, ist abgedroschen.
Schönheit ist ein gutes Prinzip, um die Blicke einzufangen, dennoch ist es nicht alles!
Wenn ein Maler ehrlich ist und seine persönlichen Emotionen, seine persönlichen Gewohnheiten zeigt, dann werden die Bilder in der Regel besser. Dadurch wird jede Illustration, aber auch jedes Bild besser, denn die Bilder werden einzigartig.
Ich muss das so oder so malen, weil es akzeptiert ist, ist kein guter Ratgeber.
Costa Brava mal anders:
Über Nacht klaute jemand meine Bremsen samt Bremshebel. Mein panisches Gesicht hätte man filmen müssen als ich mit meinem Fahrrad ohne Bremsen! , über eine belebte spanische Kreuzung schoss. Ich wette mindestens 10 Autofahrer dachten, naja die Alemannen haben auch keinen besseren Fahrstil!
Und nun sind wir gestrandet, zwischen den Bausünden der 70er Jahre und der Weite eines Nationalparks.
Die Gegend ist wie die Schöne und das Biest! Schönheit und Bausünde kämpfen miteinander!
Auf der einen Seite des Strandes gibt es Bier, Sangria und jede Menge Cholesterin in Form von Patatas Bravas. Auf der einen Seite Ballermann, auf der anderen sieht man Kilometerweit keinen Menschen, sobald ein Wölkchen am Himmel ist.
Und so kann ich mit ein paar Anglern die Einsamkeit genießen und den Kampf von Bettenburgen mit der Natur festhalten. Während das Licht einfach wunderbar ist!
Mein erster Tipp ist:
Folge also deinem ersten Impuls.
Gib dir keine Möglichkeit, darüber nachzudenken, was du machen müsstest. Du musst nun kein Landschaftsmotiv malen!
Schalte dein Überich ab!
Um spontan zu malen, ohne nachzudenken, braucht auf diesen Zeitdruck, denn wir können unseren Kopf nicht bewusst abstellen. Ich male was mir als erstes in den Sinn kommt Kampf mensch und Natur.
Mein Tipp:
Male regelmäßig ein schnelles Bild.
Male mehrere Skitzen gleichzeitig, lass deine Umgebung auf dich wirken.
Sei im Hier und jetzt!
Kopf aus! ist wunderbar, ich ärgere mich nicht über mein demoliertes Fahrrad.
Ich friere, freue mich über dem Wind über meine Nase. Ich liebe es, wenn die Wolken über mich hinwegfliegen und unglaubliche Wechsel von Licht und Schatten über die Landschaft schieben.
Spontanität, ist etwas, was man nicht erklären kann, man muss es einfach tun.
Zulassen ist ein großes Thema für die Illustration und Malerei. Als Maler oder Zeichner ist es oft nicht einfach, bei sich zu bleiben.
Das Ziel ist ein Erlebnis zu haben!
Ein Erlebnis! Kein Ergebnis!
Ein Bild und eine Illustration verändern sich, wenn man sich dem Jetzt öffnet.
Man darf diese Mauern des Alltäglichen einreißen!
Leben ist manchmal wie Hornhaut an den Füßen, man merkt den Wind und die Gewalt der Schönheit nicht mehr.
Deshalb mein Tipp:
Passe deinen Strich und deine Farbwahl deinen Emotionen an. Es gibt 2 Wirklichkeiten, das Foto und das, was du innen fühlst. beides ist wahr!
Trau dich! Mach dich offen für das jetzt!
Meine Bilder sind nicht perfekt! Aber ich glaube, viele Menschen mögen sie, gerade weil ich den Mut habe, bekloppte Dinge darin zu tun. Das ist mein Zauber des Augenblicks.
Liebe Grüße und ein tolles Wochenende
Tine
Boesner hat noch einen Zusatzkurs in Unterentfelden geschaltet, kurzentschlossene können noch mir finden:
Malen lernt man Stück für Stück. In diesem Kurs schauen wir uns die kleinen Motive der Stadt an, Fenster, Autos, Menschen, Fahrräder oder Laternen. Für alles gibt es kleine Tricks:
Die Farbe ist der Ort, wo unser Gehirn und das Weltall sich begegnen. Darum erscheint sie den wahren Malern durchaus dramatisch.
Paul Cézanne
Signalfarben -Farben mit anderen Regeln
Die Signalfarbe ist eine Farbe, die Aufmerksamkeit erzeugen soll.
In der Stadt findet man sie meistens im Verkehr oder aber bei Schildern von Geschäften.
Signalfarben sollen Aufmerksamkeit erzeugen, deshalb sind diese Farben immer etwas greller als die anderen Farben.
Signalfarben werden deshalb sehr selten großflächig aufgetragen.
Und dies wäre auch sinnlos, denn es gibt in der Stadt viele kleine Alltagsgegenstände, die man nur andeuten möchte. Sie zu malen würde ein Bild zerstören, denn der Gesamteindruck zählt! Doch sie mit kleinen Farbklecksen anzudeuten, verleiht einem Bild Tiefe und Lebhaftigkeit. Und hier kommen die kleinen farbigen Kleckse ins Spiel, denn Rücklichter, Schilder oder leuchtende Kleidungsstücke sind in Bildern immer sehr klein.
Man muss sich klarmachen, dass diese Farben wirklich nur kleinflächig benutzt werden,
Und deshalb gelten die Regeln, die für normale Aquarellfarben gelten, bei diesen Farben nicht.
Aussparen? Transparente Signalfarben
Es gibt viele Signalfarben, die leuchtend und transparent sind! Diese Signalfarben sind für größere Flächen die beste Wahl.
Mit jeder neuen Schicht verliert das Aquarell seine Leuchtkraft.
Eine transparente Leuchtfarbe, die einmalig auf transparentes Papier aufgebracht wird, wird so wundervoll ausschauen wie ein Kirchenfenster bei Licht.
Hat man also die Möglichkeit, dann sind transparente Signalfarben bei etwas größeren Flächen die beste Wahl.
Doch wie schon oben erläutert, hat man gerade bei Signalfarben oft nur eingeschränkte Flächen.
Das Rücklicht eines Autos ist in einem normalen Bild absolut winzig und gerade deshalb wäre es sehr schwierig, die Farbe auszusparen.
Es gibt viele transparente und leuchtende Farben, die Signalfarben sind. Diese Farben sind ohne Wenn und Aber wunderbar.
Doch bei den winzigen Flächen versagen sie mit Pauken und Trompeten.
Der Pinselstrich wäre nicht beschwingt, wenn man ständig um jede Kleinigkeit herummalen würde. Deshalb möchte man manchmal bestimmte Highlights erst ganz zum Schluss aufsetzen.
Aus diesem Grund sollten Signalfarben deckend sein!
Deckende Signalfarben
Von einem deckenden Kadmium – Orange profitiert man, weil man die Signalfarbe mit dem Pinsel direkt aus der Tube auftragen kann. Sehr hilfreich für Schilder und Lichter!
Das sieht man auch in meinem Bild. Die kleinen roten Punkte sind Kadmiumorange Gouachefarbe. Sie beleben das ansonsten fast einheitliche Bild.
Die Macht des Kleckses!
Hier ist es sinnvoll, nach Alternativen zu suchen. Gouachefarben lassen sich als deckende Farben besser verarbeiten.
Tipp: Deckendes niemals flächig einsetzen! Nur punktuell!
Setzt man einen leuchtend orangen Punkt Farbe, sieht dies wunderbar aus. Würde man die gleiche Farbe flächig in einem Aquarell benutzen, so wäre sie stumpf. Für einen signalfarbigen Punkt ist die deckende Farbe jedoch am besten geeignet.
Welche Signalfarben braucht man?
Die meisten Signale im Verkehr sind rot oder auch orange. Deshalb reichen meistens ein oder zwei Tuben leuchtendes und deckende Aquarell- oder Gouache-Farbe.
Bei Stadtbildern ist die sinnvollste Signalfarbe Kadmium Orange oder ein sehr leuchtendes Orangerot. Die Auswahl ist begrenzt, denn es gibt wenig warme und deckende Rottöne. Viel häufiger erhält man leuchtende, kalte Rottöne. Zum Beispiel Pink, dieses sieht allerdings bei Verkehrslichtern falsch aus.
Ein sehr leuchtendes Blau kann sinnvoll sein. In der Stadt findet man häufig leuchtend blaue Sonnenschirme oder Verkehrsschilder. Ein normales Ultramarin Blau kann eine enorme Strahlkraft entwickeln, wenn es nicht verschmutzt ist. Trotzdem kann es sehr sinnvoll sein, in ein deckendes Blau mit hoher Strahlkraft zu investieren. Hier benutze ich sehr gerne Royalblau von Sennelier oder Cerulian von van Gogh, dass Cerulian ist angeblich nicht deckend, hat jedoch so viele Pigmente, dass es, direkt aus der Tube angewendet, wie eine deckende Signalfarbe wirkt.
Im Frühjahr sucht man oft gelbe Signalfarben. Denn man möchte gerne die leuchtend gelben Frühjahrsblumen auf die Wiese tropfen. Hier sind leuchtende und kalte Gelbtöne sinnvoll, zum Beispiel Hansa Gelb oder Zitonengelb oder Cadmium Gelb. Je deckender, desto besser, denn nur so kann man überzeugend leuchtende Blumen auf dunkle Wiesen spritzen. Das Gelb muss wirklich deckend sein, deswegen kann man durchaus zu Acryl greifen. Diese Farbe muss man nicht immer mitschleppen, ich wechsele meine Farben je nach Jahreszeit.
Multimedia bei Signalfarben
Viele Maler experimentieren mit deckenden Signalfarben. Sie experimentieren mit Acryltinten, Acrylfarben und Gouache. Der Grund dafür ist, dass man bei Acrylfarben und Gouache deutlich leuchtendere und deckendere Farben findet.
Normalerweise mischt man diese Farben niemals mit Aquarell. Dies hat zwei Gründe, zum einen trocknen die Farben oft glänzend und man sieht den Unterschied zum Aquarell deutlich. Der andere Grund ist, dass acrylhaltige Farben nach dem Trocknen wasserabstoßend sind.
Setzt man die Farben jedoch als kleinflächig Punkte ein, fallen diese Eigenschaften nicht mehr ins Gewicht. Die Farben können dann im Aquarell vollkommen problemlos eingesetzt werden.
Deshalb sind der Fantasie beim Einsatz von Multimedia im Aquarell bei Signalfarben keine Grenzen gesetzt.
Man kann alles benutzen, was Signalfarben hat. Auch dicke Marker, Lackstifte habe ich schon im Einsatz gesehen. Einige Firmen, zum Beispiel Golden, vertreiben ihre Acrylfarben in sehr kleinen Tuben, sodass man diese Farben ganz normal mitnehmen kann.
Der bekannte Maler LK Bing benutzt Glasfarbe. Die Rücklichter sind dann tatsächlich aus als seien sie aus Glas und reflektieren das Licht besonders stark.
Solange man die Signalfarben nur kleinflächig einsetzt, braucht man keine Angst vor Kitsch haben. Kitschig werden Bilder erst, wenn man die Farbe hemmungslos einsetzt.
Multimedia Signalfarben -Probleme beim Auftragen:
Manchmal bekommt man Probleme beim Auftragen von Signalfarben. Wenn Signalfarben nicht richtig aufgetragen werden, dann sieht das sehr scheußlich aus.
Die Farbe ist auffällig und deswegen fallen Probleme beim Auftragen sofort ins Auge.
Hier mein Tipp: Die Farbe hat, wenn sie aus der Tube kommt, oft genau die richtige Konsistenz. Einfach mit dem Pinsel in die Tube stechen, und einen winzigen Klecks aufs Papier geben.
Möchte man Signalfarben spritzen, wird es etwas komplizierter. Hier braucht man einen Pinsel mit einem langen Pinselkörper, denn diese Pinsel spritzen besser. Wer mit Acrylfarbe in ein Aquarell spritzt, der hat nur einen Versuch. Korrigieren ist nicht mehr möglich.
Benutzt man Gouache oder Acryl, muss man auf jeden Fall die Konsistenz kontrollieren. Beim Auftragen muss die Konsistenz ungefähr flüssiger Sahne entsprechen. Ist die Farbe steifer, dann schmiert sie.
Tipp: Wohlfühl-Konsistenz der deckenden Farben ist flüssige Sahne!
Das gleiche Problem haben Marker und Lackstifte, mitunter ist die Konsistenz zu dick für Aquarell. Die aufgetragene Farbe sieht schmierig aus.
Aber nichtsdestotrotz der beste Schutz, gegen die schmierigen Effekte von dickerer Farbe im Aquarell ist der nur punktueller Einsatz.
Liebe Grüße zu Dir nach Haus
TINE
Danke für eine kleine Spende, die Artikel kosten viel Zeit und es hilft mir sehr, die redaktionelle Arbeit zu bewältigen.
Malen lernen in der Gruppe macht saumässig Spaß! Wir alle möchten gerne wunderbar malen und es gibt immer andere, die es besser können! Blöd? Nein, es ist super, denn das Wissen kann ganz einfach übertragen werden!
Die einfache Wahrheit ist:
„Auch Affen mögen Nachäffer!“ (Handelsblatt link siehe unten)
Solches imitieren, stärkt die soziale Bindung! Das ist der Grund, warum wir uns auf Zeichen- oder Malfestivals so großartig fühlen. Ich liebe es!
Tatsächlich weiß ich aus meinem eigenen Studium, das dies die erste Stufe der Kulturbildung ist, wir schaffen Kultur, in dem wir schöne und gute Verhaltensweisen derr anderen imitieren!
Eine Gruppe, die sich gegenseitig imitiert, bleibt beisammen und ist freundlicher zueinander! Das wäre der wissenschaftliche Hintergrund aus der Verhaltensforschung.
Auch wir Menschen sind einfach nur Äffchen! Ich fühle mich zauberhaft gut, wenn ich mit Menschen zusammen bin, die das Gleiche lieben. wie ich!
Und das sieht man auf diesem Bild! Vom Urban Sketcher Symposium in Basel 2022!
Tine Klein, Alex Hillkurz und viele andere. Nachdem ich Alex kenne, verstehe ich seine Bilder viel besser! Plötzlich erkenne ich die Parallelen.
Wer gut malen lernen möchte, sollte in eine Gruppe mit diesem kulturellen Hintergrund finden. Man sieht, wer das gleiche mag, amüsiert sich prächtig und man lernt dabei leichter!
Ich bin ein begeisterter Urban Sketcher! Ich liebe Menschen, die ihre Zeit damit verbringen zu malen.
Malen lernen -Was wir von den Äffchen lernen können!
Ob Affen wirklich nachäffen, war unter Forschern lange umstritten, doch einiges spricht dafür. So waschen einige Rudel ihr Futter, weil sie offensichtlich gelernt haben, das dies besser ist. Der Affe ist langsam im nachäffen, dennoch auch der Affe spiegelt das Verhalten der anderen So hat der Affe ein Spielgesicht, das setzt er auf, wenn er Quatsch machen möchte. Mimik ist wertvoll, normale Tiere haben das nicht! Der Mensch hat diese äußerst wertvollen genetischen Anlagen verfeinert. Wir haben im Kopf etwas, das man Spiegelneuronen nennt. Diese Zellen helfen uns, den anderen zu imitieren, ein Lächeln wird mit einem Lächeln beantwortet.
Praktisch und Schön!
Der Mensch kann sich gegenseitig emotional anstecken! Und wie soll das beim Malen lernen helfen?
Die Begeisterung der anderen springt auf uns über!
Begeisterung überträgt sich und damit ist das Üben nicht mehr schwer, sondern macht Spaß! Schon eine kleine Gruppe und das Malen wird gemeinsam anders, Tipps fliegen hin und her.
Schweres meistert man gemeinsam besser!
Natürlich funktioniert dieser Mechanismus auch im Unterricht:
Die Begeisterung der anderen Schüler und der Lehrer überträgt sich und damit bekommt das Ganze auf zauberhafte weise Schwung!
Spiegelneuronen: Verständnis, die magische Wirkung auf das Malen lernen.
Spiegelneuronen sind eines der spannendsten Forschungsfelder in den neueren Wissenschaften. Eigentlich geht es bei den Spiegelneuronen darum, die Bewegungen der anderen zu deuten und zu imitieren. Dabei gibt es eine ganze Reihe unterschiedlicher und teilweise auch widersprüchlicher wissenschaftlicher Ergebnisse.
Wissenschaftlich unstrittig ist, dass uns die Spiegel Neuronen helfen, denn anderen zu verstehen.
Es ist doch klar, dass wir alle besser malen lernen, wenn wir uns gegenseitig verstehen, so wird Wissen übertragen.
Celestine malt unglaublich gut, da muss ich alles geben, um sie besser zu machen!
Wir verstehen uns dank der Spiegelneuronen, doch wir haben auch das Bedürfnis, den anderen zu wiederholen. So wie ein Vogel die Melodie des anderen aufgreift.
Malen lernen und die Bewegung:
Es gibt sehr unterschiedliche wissenschaftliche Erkenntnisse, wie Spiegelneuronen auf die Bewegung des Menschen reagieren. Tatsache ist aber, dass wir dank der Spiegelneuronen die Bewegungen des anderen analysieren und vielleicht auch nachmachen wollen.
Es scheint so zu sein, dass wir einerseits den anderen spiegeln, andererseits aber auch unsere eigenen Bewegungen mit den Bewegungen des anderen vergleichen. Dadurch gewinnen wir neue Erkenntnisse und mögen es mir die Wissenschaftler verzeihen, ich behaupte jetzt einfach mal, dass man auch Pinselbewegungen von einem Menschen auf den anderen übertragen kann.
Deshalb ist Vorführen so wichtig!
Hat man also ein Lehrer, der gerne vorführt und gleichzeitig auch erklärt und freundlich ist, sich jeder Schüler leicht zu lernen.
Gerade für eine so komplizierte Tätigkeit wie das Malen, ist also das Zusammenarbeiten mit einem freundlichen und erfahrenen Lehrer sehr hilfreich.
Die Begeisterung auf den Festivals macht es noch einfacher und noch schöner!
Fragen ist ebenfalls wichtig, so gehen Informationen heiter von Mensch zu Mensch! Auch ich lerne viel von meinen Schülern wie hier von der zauberhaften Ulrike Selders. Danke für die Fotos Ulli.
Malen lernen – Vorsicht Videofalle!
Zum optimalen Lernen gehört begreifen und imitieren!
Auch mit Videos kann man malen lernen! Doch es ist viel schwerer!
Zu einen sehe ich in einem Video nicht alle Tätigkeiten des anderen, Bildschnitt und Kameraperspektive stehlen uns Informationen.
Insbesondere Tätigkeiten, die außerhalb der Kameraperspektive liegen, erschweren das Imitieren!
Aber vor allem Dingen fehlen uns die sozialen Beziehungen!
Soziale Beziehungen und das Malen lernen.
Spiegelneuronen geben uns die Möglichkeit uns in andere hineinzuversetzen.
Sie wirken nur von Mensch zu Mensch!
Bei einem Video hat die ganze Sache einen Haken, du siehst den Lehrer und damit kannst du ihn vielleicht imitieren. Doch der Lehrer ist nicht da!
Die Spiegelneuronen arbeiten jetzt ineffektiv!
Eine soziale Beziehung entspannt sich immer zwischen zwei Personen oder eine Gruppe. Hier funktionieren unsere genetischen Anlagen als soziales Wesen am besten!
Kein Lehrer, der nicht da ist, kann dich stärken. Er kann dir nicht in die Augen sagen, dass du es schaffen wirst! Dass es am Ende doch nicht so schwer ist, wie es aussieht.
Gute Beziehungen und Empathie sind eben das, was uns als Menschen ausmachen sollte!
Das Arbeiten von Angesicht zu Angesicht erzeugt eine Art Gefühlsansteckung. Ich habe schon so oft gehört das Schüler sagen:
“Ich bin total infiziert! Ich kann mich gar nicht dagegen wehren, weil es so schön ist!“
Auch Lehrer sind infiziert!
In den letzten 14 Tagen habe ich auf mehreren großen Mal-Festivals unterrichtet. Insbesondere die der Urban Sketcher machen mir viel Spaß! Weil der ganze Haufen sich so verhält, als wären sie eine große Familie.
Die Lehrer arbeiten auf diesen Festivals weitgehend ehrenamtlich.
Warum sollten wir das tun?
Die Begeisterung infiziert auch die Lehrer
Bei Stephanie Bower beobachtete ich, wie liebevoll sie versuchte, ihren Schülern das schwere Thema der Perspektive zu erklären. Ihr war es wichtig, dass wirklich jeder im Kurs alles versteht. Dieses Verhalten beobachte ich immer wieder bei guten Lehrern. So berichteten mir zum Beispiel meine Schüler, von dem Maler Alxis Hillkurz, dass er im Kurs sehr ähnliche Dinge unterrichtet wie ich.
Grüße an alle die mit uns in der Kasernenbar saßen! Hier eine Erinnerung.
Das soziale Gehirn.
Viele erfolgreiche Mal-Lehrer greifen auf das soziale Gehirn zurück. Von Schülern wird das oft als eine Art Aura wahrgenommen. Der Lehrer spiegelt all das Positive und Liebevolle, auf seine Schüler und von den Schülern spiegelt es, vielfach zurück.
Der Lehrer kann diese Kraft benutzen, um auch schwierige Themen auf den Schüler zu übertragen.
In meinem letzten Kurs sind wir von einem Straßenreinigungsfahrzeig umkreist, die Kirchturmglocken haben während des halben Kurses geläutet. Ein normaler Kurs wäre gescheitert, doch die Kraft des Positiven trägt uns!
Und das ist der Grund, warum das Lernen in der Gruppe so viel Spaß macht!
Wir geben uns gegenseitig Flügel!
Weil wir unsere positive Energie gegenseitig verstärken.
Nächstes Jahr sind wir in der Schweiz in Züri-Stellt euch vor! Ein Baseler freut sich auf Züri! So weit kommt es noch XD!
Danke an die Orgateams in Dortmund und Basel, ich bin fassungslos, was ihr auf die Beine gestellt habt.
Und in Deutschland? Vielleicht wird es Berlin!
Liebe Grüße Tine Klein
Wer gerne liest, darf gerne etwas spenden, denn es ist mehr Zeit und Mühe, als man denkt!
In der Stadt gibt es viel zu sehen! Viel zu viel! Schon aufgrund der Strichstärke kann niemand alles auf das Papier bringen, das Resultat sind überfüllte Bilder.
Jedes einzelne Motiv hat wiederum Hunderte von kleinen anderen Motiven in sich.
Irgendwann kann man diese kleinen Minimotive nicht mehr ausarbeiten. Weder mit Pinsel noch mit Stift, kann man jedes kleine Detail darstellen.
Irgendwann ist der Punkt gekommen, an dem die Malerei zur Zeichnung wird.
Zeichnen im Bild, man erreicht eine Grenze!
Immer dann, wenn ein Bild zu voll wird, muss man vereinfachen, denn selbst mit dem kleinsten Pinsel oder dem kleinsten Stift bekommt man nicht alle Einzelheiten ins Bild. Viele Menschen hängen der irrigen Meinung an:
Je mehr Informationen, desto mehr Aussage.
Aber ein Betrachter verliert irgendwann den Überblick, und dann kann er aus der Masse der kleinen Details keine Informationen mehr herausfiltern.
Der Mensch ist ein Weltmeister im weggucken!
Der Mensch ist Weltmeister im weggucken!
Der Mensch hat im Laufe seiner Evolution gelernt, bei allem, was ihn nicht interessiert wegzugucken. Dieses Weggucken haben wir im Laufe unserer Entwicklungsgeschichte perfektioniert. Alles, was uns nicht interessiert, ist also unsichtbar.
Die Erkenntnis, dass der Mensch ein Weltmeister im Weggucken ist, ist allerdings auch sehr wichtig für deine Bilder.
Nervst du deine Betrachter mit zu viel Informationen, gucken Sie einfach weg! Sie schalten dich im wahrsten Sinne des Wortes einfach ab.
Es ist also logisch, dass das kleine Zeichnen in Bildern, das Problem nicht löst.
Ein Bild verträgt nur eine bestimmte Menge an Formen.
Jeder Maler, Zeichner oder Urban Sketcher muss sich also überlegen, wie er die Anzahl von kleinen Formen in seinen Bildern handhabt.
Auch wenn die Fenster da sind! Aber ein Blatt Papier ist nicht die natürliche Umgebung, das Auge ist überfordert, wenn man die Informationen einer ganzen Stadt auf 30 cm presst.
Das Chaos ist ein hinterhältiges kleines Monster, es ist wunderbar organisiert und der Ordnung bei Weitem überlegen! Das Einzige, was hilft, ist vereinfachen!
Zeichnen im Bild eine eigene Handschrift entwickeln:
Du musst dir also überlegen, wie du all diese kleinen Details durch Linien in deinem Bild andeutest. Und man muss sich darüber klar sein, wenn man nicht möchte, dass der Betrachter abschaltet, bleibt nur weglassen!
Die Art, wie du Dinge zusammenfasst, das wird später deine Handschrift.
Beim Zeichnen im Bild muss man sich also fragen:
Wo bringe ich all die kleinen Details unter und wo nicht?
Die meisten Details bringe ich an der Stelle unter, die mich am meisten interessiert.
Das ist so ein bisschen wie Budgetplanung, das meiste Budget bekommt das mit der wichtigsten Bedeutung.
In meinem Bild wäre dies das Straßencafé. Das Straßencafé bekommt die meisten Farben und auch die meisten Details.
Tipp Nummer 1:
Farben, Details und Kontraste gehören in den Ort, der dich am meisten interessiert. Das nennt man Fokus.
Den Fokus aufzumotzen ist nicht besonders schwierig. Viel schwieriger ist es, Dinge an andere Stellen wegzulassen!
Tipps zum Weglassen:
Weglassen ist ein hartes Brot.
Die Dinge, die man unproblematisch weglassen kann, sind nicht einfach zu finden. Viele Menschen empfinden es als sehr schmerzlich, Dinge aus ihren Motiven wegzulassen.
Tatsächlich gibt es auch kein Strickmuster, dass das Weglassen genau erklärt.
Je nachdem wie sich das Motiv gestaltet, gibt es sehr unterschiedliche Tricks.
Tipp Nummer 1: Wissen was man malt!
Der wichtigste Tipp ist, das einem klar sein muss, was man selbst für wichtig hält.
Denn wie man etwas darstellt, hat sehr viel mit sortieren zu tun!
Gut schaut es aus, wenn man zeigt, was man mag!
Tipp Nummer 2:
Details im Schatten weglassen!
Im Schatten sieht man nicht gut, daran hat sich unser Auge gewohnt. Deswegen entspricht es dem Seemuster des Auges im Schatten einfach nichts zu malen.
Sieht man hier gut!
Tipp Nummer 3:
Viele kleine Details zu einem großen Mustern oder Massen verschmolzen.
Die kleinen Details an einem großen Gebäude, sind meistens mit Schatten verbunden. Wenn man dieses Schatten alle an einem Stück malt, dann bilden sie eine neue große Form. Diese große Form wird in der Regel viel ruhiger, als man Hunderte kleiner Gegenstände malt. Das Verschmelzen von kleinen Formen hat also Ruhe zufolge, selbst auf diesem chaotischen Platz mit Tausenden kleiner Motive.
Tipp Nummer 4: Andeuten oder Zitieren
Zitieren oder Andeuten sind gute Methoden um wegzulassen.
Hier werden einige Fenster gut gemalt, damit man weiß, was ist. Andere lässt man weg oder macht sie uninteressant.
Tipp Nummer 5: Schriften
Durch den begrenzten Platz auf dem Blatt kann man Schriftzüge selten bis nie korrekt wiedergeben.
Quetschen sieht sie Gut aus!
Auch bei Schriftzügen lässt man einzelne Buchstaben im Wort weg, ohne das Wort zu quetschen. Meistens bemerkten es Menschen noch nicht einmal, wenn einige Vokale in einem Schriftzug fehlen. Das Zitieren ist also eine gute Methode, um Informationen zu erhalten. Oder man schreibt eine Fantasieschrift: Siehe Markise
.
Tipp Nummer 6: Uninteressantes und Entferntes nur andeuten
Uninteressantes uninteressant lassen!
Oben haben wir schon einmal darüber gesprochen, wie wichtig es ist, Interessantes interessant zu gestalten. Im Gegenzug fällt es uns aber schwer, vollkommen uninteressante Dinge oder entferntee Dinge wegzulassen. Mach dir klar, dass das Seemuster des Menschen, diese Dinge sowieso verdrängen würde. Du darfst diese Dinge weglassen oder uninteressant oder andeuten. Siehe das Haus im Hintergrund)
Tipp Nummer 7: Pinselhandschrift -laessifair
Die Stenografie der Stadt ist kompliziert. Andeuten ist oft die beste Option.
Lässig unauffällig darf der Strich sein. Hier sieht man das in den Fenstern.
Die Lässigkeit ist wichtig! Das heißt für den Betrachter übersetz:
Ach, ist nicht so wichtig!
Das Zeichnen im Bild sieht merkwürdig falsch aus, wenn man Uninteressantes mit harten und präzisen Linien zeichnet!
Deshalb ist das Zeichnen im Bild, die Stadt Steno am schönsten, wenn man sie schnell und betont lässig macht.
Die langsamen Striche werden hart und dunkel, weil der Pinsel oder Stift mehr Farbe abgibt!
Tipp Nummer Acht:
Harte, präzise und dunkle Linien eignen sich nur im Fokus, niemals an Nebenschauplätzen im Bild!
Tipp Nummer 9 : Einen Blick zeigen nicht alle.
Der Mensch hat ein Blickfeld, entlang unseres Blickfeldes sehen wir scharf. Außerhalb unseres Blickfeldes nehmen wir Dinge nur als Schatten oder als große verschwommene Form war. Wenn du dich daranhältst, werden deine Bilder für den Menschen deutlich verständlich. Ich blicke auf das dunkle Haus!
Tipp Nummer 10: Alles führt zum Motiv!
Zuleitung immer! Es gibt auch Dinge, die solltest du beim Zeichnen im Bild absolut nicht weglassen. Die Linien die auf deinen Punkt des Interesses zu führen, solltest du immer malen. Diese Linien definieren Tiefe und Blickrichtung. Und haben damit vielfältige Aufgaben in deinem Bild.
Alles führt zum Motiv!
Wichtig ist das du einfach darüber nachdenkt, was du wirklich brauchst. Du wirst merken, wenn es zu leer ist!
Die meisten Bilder sterben an zu viel und nicht an zu wenig!
Nationale Urban Sketcher Meetings in Deutschland under Schweiz:
Dieser Blog ist der Lehrstoff für die Workshops in Basel und in Dortmund!
Liebe Leser in den nächsten 14 Tagen erscheinen hier die Fotos vom Schweizer und auch auf dem deutschen Urban -Sketscher- Meeting und die kleinen Storys dazu.
Da bin ich auf Achse bin, genießt diesen Blog aber neues Wissen gibt es erst in 3 Wochen.
Wichtig ist das du einfach darüber nachdenkt, was du wirklich brauchst. Du wirst merken, wenn es zu leer ist!
Die meisten Bilder sterben an zu viel und nicht an zu wenig!
Pleinair ist der neumodische Begriff für „draußen malen“. Spätestens seit den Impressionisten gilt das Draußen-Malen als die einzig wahre Form der gegenständlichen Kunst.
Vom Draußen-Malen gibt es einen ganzen Haufen romantischer Vorstellungen. Diese rosarot gefärbten Vorstellungen wurden durch eine ganze Reihe berühmter Gemälde in unseren Köpfen geformt.
Paul Singer Sargent:
Und das zweite Bild ist von Renoir:
Beide Bilder wirst du in Wikipedia unter den Commons bei Monet finden. Ich hänge den Link unten an.
Wir alle finden diese Bilder wunderschön, und deshalb haben sie unsere Vorstellung vom Draußen-Malen geprägt.
Romantik ist eine schöne Sache, bis einen die Realität einholt!
Weg mit der Romantik!
Pleinair oder Draußen-Malen ist wunderschön. Trotzdem sollte man die ganze Sache nicht so sehr romantisieren! Draußen-Malen ist schön anstrengend! Malen ist an sich schon sehr schwer und draußen stürzen noch mehr Informationen und Sinneseindrücke auf einen ein.
Und dann hat sich die Welt noch ein paar Quälgeister ausgedacht, Mücken, Sonnenbrände und nervige Leute.
Egal, wie sehr man sich bemüht, es so richtig schön ruhig zu halten. Draußen ist man nicht Herrin der Lage. Dieses Bild sieht sehr friedlich aus. Das dachte ich zumindest. Die Landschaft war wunderschön, bis auf die Ameisen, die das dringende Bedürfnis hatten, in meine Hose zu klettern. Natürlich genau dann, als ich gerade nicht die Möglichkeit hatte, im Bild zu stoppen. Himmel, mich juckt es immer noch!
Erwähnte ich schon die Winzer? Die die Gelegenheit nutzten, mich in der Mittagshitze auf dem Feld besoffen zu machen? Weinmarketing vor Ort!
Im Nachhinein kann ich nur sagen, ruhige Plätzchen sind oft nicht so ruhig, wie man denkt.
Was wieder beweist, dass man beim Pleinair-Malen ganz andere Erlebnisse hat, als wenn man sich mit sich selbst im Atelier rumärgert.
Pleinair, ich hasse es! Ich liebe es!
Beim Pleinair bekommt man einfach mehr Sinneseindrücke. haha
Draußen-Malen ist so wertvoll, weil man all die Sinneseindrücke selbst verdauen muss. Kein Fotograf gibt den Bildentwurf vor, das Licht muss man selbst entdecken und den Ort für sich begreifen.
Die Welt kann man nicht am Schreibtisch begreifen!
Lärm beim Draußen-Malen
Die Geräuschkulisse beim Draußen-Malen ist wichtig. Sie löst eine Menge an Assoziationen und Gefühlen in dir aus. Diese Geräusche sind wichtig, um ein Sujet zu begreifen. Bei uns am Rhein ist das leichte Rauschen des Wassers und das Murmeln der Menschen, die in der Innenstadt dahineilen, wunderschön. Es hilft dir, die Stimmung eines Ortes einzufangen.
Es gibt aber auch nervigen Lärm. Insbesondere seitdem Menschen denken, es sei normal, draußen zu telefonieren und dabei ihr Handy auf Laut zu stellen.
Ist der Ort, an dem ich draußen malen möchte, zu laut, benutze ich einen Noise Reduktion Kopfhörer.
Diese Kopfhörer sind so effektiv, dass man selbst neben einer Baustelle arbeiten kann. Ich besitze ein kleines kabelloses und leichtes Modell. Es hat eine Batterie-Kapazität von 17 Stunden.
Abschotten beim Pleinair
Draußen-Malen ist gerade wegen der Flut der Sinneseindrücke so gut, aber gerade wegen dieser Sinneseindrücke ist es auch besonders schwer.
Manchmal brauche ich einfach meine Ruhe!
Ich setze den Kopfhörer gerne auf, um den Lärm des Ortes zu reduzieren, aber der Kopfhörer hilft ebenfalls dabei, sich von den Menschen abzuschotten. Und dadurch bekommt man in den kniffeligen Phasen des Malens seine Ruhe. Trotzdem würde ich davon abraten, den Kopfhörer immer beim Pleinair-Malen zu benutzen.
Man macht auf der Straße wunderschöne Erfahrungen, die Menschen sprechen einen an, finden deine Kunst wunderbar und ihre Augen strahlen.
Das sind Geschenke, auf die du nicht verzichten solltest.
Diese positive Energie ist schön!
Jeder Mensch braucht Lob! Egal, wie schlecht du malst, die meisten Menschen können es noch viel schlechter als du!
Deshalb hole dir das Lob! Jeder braucht es!
Draußen-Malen genießen – Mach es einfach!
Der wichtigste Tipp ist: Tue es einfach!
Der wesentliche Grund, warum ich draußen oft gestresst bin, sind nicht nervige Leute. Ganz im Gegenteil, die Menschen sind oft wunderbar, und man hat dabei viele schöne Erlebnisse.
Der eigentliche Grund, warum ich genervt bin, ist, dass ich mir zu komplizierte Motive aussuche.
Man kann natürlich nicht eine hoch komplizierte Perspektive malen, wenn gerade Leute neben einem laut telefonieren.
Wer Pleinair malt, sollte mit einfachen Motiven starten.
Das Gleiche gilt für dein Material, wer Pleinair malt, sollte einfaches und übersichtliches Material mithaben. Das Material darf nicht zum Stressfaktor werden. Oft ist es sehr sinnvoll, nur zu zeichnen oder eine Tonwertstudie zu machen. Dabei möchte ich auf einen vergangenen Blog hinweisen. Hierbei ging es um Notans, kleine, aber sehr hübsche Schwarzweißstudien.
Einfach ist bei Pleinair oft besser!
Pleinair, der Ort:
Suche dir einen schönen, aber nicht zu belebten Ort aus.
Das ist oft leichter gesagt als getan, denn gerade dann, wenn man mit der Familie unterwegs ist, nimmt man das, was man kriegen kann.
Trotzdem findet man auch an belebten Orten ein Plätzchen, was etwas abgeschieden ist. Man muss nicht auf dem Weg sitzen, denn meistens gibt es Orte etwas abseits. Ein paar Treppenstufen, ein Hauseingang oder ein Plätzchen hinter einer Hecke, ein Stück Hauswand im Rücken, so dass nicht jeder sieht, was man macht.
Mach ein Foto:
Setze Dich nicht unter den Druck, ein Meisterwerk in wenigen Minuten zu machen.
Alles, was der Stress macht, ist nicht gut. Bevor du anfängst, machst du ein Foto von der Szene. Jetzt hast du das gute Gefühl, dass du nicht alles fertig machen musst. Denn du hast ja das Foto in der Tasche. Hier ist gespeichert, wie das Licht war. So kann man noch Kleinigkeiten zu Hause machen. Das Gleiche gilt für bewegliche Personen. Wenn Menschen sich bewegen, dann ist es schwer, sie festzuhalten. Also nutze dein Telefon und friere den Moment ein.
Pleinair – Lass locker:
Oftmals ist es gut, das Bild einfach liegen zu lassen. Wer sich dazu zwingt, ein Bild auf Biegen und Brechen fertig zu machen, der verdirbt es. Pleinair sollte nicht in Zwang ausarten. Auch hier gilt für jede Malerin, kurz Luft holen und vom eigenen Werk Abstand gewinnen.
Fazit:
Bring dich in eine Situation, wo du das Draußen-Malen genießen kannst.
Material und Ort sollten nicht zu stressig sein, und lass locker! Pleinair braucht wie alles andere Übung und Erfahrung! Der Weg ist das Ziel! Genieße die schönen Orte dieser Welt!
Liebe Grüße
Tine
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