Fächerpinsel und Co, die ideale Wahl für Natur und Wolken

Tine Klein Tutorial Fächerpinsel

Ist ein Fächerpinsel sinnvoll?

Die Suche nach dem richtigen Pinsel begleitet uns Künstler oft ein Leben lang. Es ist eine Mischung aus Sucht, Lust und manchmal auch ein bisschen Frust. Wer hat nicht schon einmal ein besonders geniales Bild gesehen und sich gefragt: „Wie wurde das nur gemacht?“

Hat der Pinsel diesen Effekt erzeugt?

Die Materialindustrie schlägt aus diesem Wissensdurst Kapital. Für jede Anwendung gibt es spezielle Pinsel – einige davon sind wirklich hilfreich, andere eher fragwürdig. Viele Künstler fragen sich:

Welcher Pinsel ist der Richtige?

Das liegt auch daran, dass heutzutage das Wissen über Pinsel in der breiten Masse verloren gegangen ist. Die meisten Menschen malen, wissen aber nicht wirklich, wie ihr Pinsel funktioniert, was dazu führt, dass oft immer teurere Pinsel gekauft werden in der Hoffnung, bessere Ergebnisse zu erzielen. Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die ausschließlich preiswerte Wassertankpinsel kaufen, weil dies praktisch erscheint. Doch das Gegenteil ist der Fall:

Das Malen wird schwer, wenn man das falsche Werkzeug benutzt.

Wie funktioniert ein Pinsel?

Der Aufbau eines Pinsels beeinflusst maßgeblich, wie er arbeitet. Die meisten Rundpinsel sind so konstruiert, dass alle Haare auf die Spitze zulaufen. Das sorgt dafür, dass die Pinselspitze kontinuierlich mit Wasser und Pigmenten versorgt wird. Die Farbe fließt gleichmäßig und erlaubt präzise, kontrollierte Striche.

Doch was ist, wenn du genau das nicht möchtest?

Wenn du eine unregelmäßige, chaotische Struktur erzeugen willst – wie sie in der Natur häufig vorkommt, z.B. in Wolken oder Bäumen – stößt du mit einem präzisen Pinsel oft an Grenzen. Der Pinsel macht, was er soll, aber eben nicht, was du für diese spezielle Aufgabe brauchst.

Das Problem mit der Vorhersehbarkeit

Wer zum Beispiel Wolken oder Vegetation malt, will keinen exakten, gleichmäßigen Strich. Chaotische, unregelmäßige Strukturen sind schwer zu malen –

unsere Gehirne sind darauf programmiert, Muster und Ordnung zu schaffen.

Das wird offensichtlich, wenn du Schüler bittest, die Äpfel an einem Baum nicht zu regelmäßig zu malen. Dann entstehen die Punkte auf dem Baum so regelmäßig, als sei er ein Regenschirm mit roten Punkten. Das Chaos liegt nur wenigen Menschen im Blut!

Nichts ist schwieriger, als etwas absichtlich „unordentlich“ zu malen.

Menschen tendieren von Natur aus dazu, Dinge zu strukturieren. Doch genau hier liegt die Herausforderung:

Das Chaos in der Natur zu imitieren.

Fächerpinsel und Co. – Wie sieht ein Pinsel aus, der natürliche Strukturen erzeugen kann?

Pinsel mit ausgefransten Pinselköpfen sind perfekt, um natürliche Strukturen zu erzeugen.

Alte Pinsel mit kaputten Pinselspitzen, Fächerpinsel oder Pinsel mit Borsten sind dafür besonders gut geeignet.

Ihre unregelmäßig angeordneten Borsten erzeugen zufällige Striche, die die unvorhersehbaren Formen der Natur perfekt einfangen.

Im Gegensatz zu Rundpinseln, die sehr kontrolliert sind, lassen Fächerpinsel die Farbe ungleichmäßig aufs Papier fließen – das führt zu abwechslungsreichen Strukturen, die sich ideal für Vegetation, Gras, Blätter oder Wolken eignen.

Beispiel: Fächerpinsel und Co. im Einsatz

Bäume voller zufälliger Strukturen sind niemals gleich und exakt. Mit einem Fächerpinsel oder einem Pinsel mit steifen Borsten kannst du dieses Chaos wunderbar nachahmen. Ich habe in meinen Bildern einen alten Borstenpinsel benutzt. Die Borsten verteilen die Farbe ungleichmäßig, sodass Lücken entstehen, die genau die Unregelmäßigkeit der Natur widerspiegeln.

Der Fächerpinsel und der Trockeneffekt

Tine Klein Aquarell, Aquaerelle, france, Cap Fréhel, Fächerpinsel

Tine Klein Aquarell Cap Frehél Bretagne

Strubbelpinsel und Fächerpinsel sind perfekt für den Trockeneffekt. Wenn du mit wenig Wasser und Farbe arbeitest, erzeugt der Pinsel trockene, brüchige Striche. Diese Technik ist ideal für die Darstellung von natürlichen Kanten und Oberflächen. Mit wenig Farbe auf dem Fächerpinsel kannst du feine, strukturierte Striche ziehen, die zum Beispiel in Landschaftsbildern wie hier bei den Felsen sehr nützlich ist. Mit einem leichten Tippeln kannst du auch Sprenkeleffekte oder Tropfen andeuten.

Wenn du einmal ins Bild schaust, wirst du sehen, dass ich hier genau diese Technik benutzt habe. So wurden das Wasser, der Fels, aber auch die Kanten der Wolken regelrecht ins Bild gekratzt. Auch wenn nicht alle diese Strukturen sehr unterschiedlich sind, haben sie eines gemeinsam: Sie sind ein wenig zufällig und sehr unregelmäßig.

Beispiel: Wolken

Tine Klein Aquarell, Aquaerelle, france, Cap Fréhel,fächerpinsel

Auch Wolken sind ein perfektes Beispiel für chaotische Strukturen. Die Kanten von Wolken sind oft zerfetzt, unregelmäßig und schwer vorhersehbar. Mit einem Fächerpinsel, Borsten oder einem alten, kaputten Pinsel kannst du die weichen Übergänge der Wolkenränder wunderbar darstellen, indem du die Borsten leicht über das Papier „zupfst“. Dabei sorgt der Mangel an Wasser im Pinsel für das Brechen des Strichs – das gibt den Wolken ihre unregelmäßige, flauschige Form.

Tine Klein Aquarell, Aquaerelle, france, Cap Fréhel Fächerpinsel

Fächerpinsel oder Borste? Die richtigen Pinsel für chaotische Strukturen

Pinsel, die dir helfen, unregelmäßige und natürliche Strukturen zu malen, dürfen nicht zu stark kontrollierbar sein. Viele Menschen malen deshalb mit professionellen Fächerpinseln. Gerade für feine und weiche Strukturen oder zum Verblenden sind Fächerpinsel perfekt.

Doch einen Nachteil haben diese Pinsel: Sie sind wegen ihrer Form und Struktur sehr empfindlich.

Ein kleines Geheimnis: Der Allzweck-Katzenzungenpinsel mit Borste – verhält sich wie ein Fächerpinsel

Mein persönlicher Favorit ist ein preiswerter Katzenzungenpinsel mit Borsten. Diese Pinsel haben eine robuste Struktur und nehmen weniger Wasser auf, was den Strich brüchiger macht. Sein Vorteil ist seine Unkontrollierbarkeit. Zusammen mit einer spielerischen Handbewegung kannst du chaotische, unvorhersehbare Muster erzeugen – etwas, das mit einem klassischen Pinsel oft nur schwer möglich ist. Das siehst du im Bild. Egal, ob du Wolken, Bäume, Felsen oder raue Landschaften malen möchtest – ein günstiger Borstenpinsel kann dein bester Freund sein. Die investierten 2,50 Franken lohnen sich allemal, denn sie helfen dir, mit Leichtigkeit natürliche Strukturen zu erzeugen.

Danksagung: Diesen Trick und meine Technik verdanke ich meinem Künstlervater Leif Skoglöf. Danke dir herzlich du hast mich glüclklich gemacht.

Liebe Grüße,
Tine

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EUR

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Pinsel, Souveränität und Alter

Fächerpinsel im Einsatz: 😆

https://www.youtube.com/watch?v=nmg1JbFZgP4

Wie findet man den richtigen Aquarellpinsel?

Wie findet man den richtigen Aquarellpinsel? Tine Klein Tutorial. Blog Herz der Kunst. Zurich, Zürich Bellevue

Pinselkunde – Wie findet man einen wirklich guten Aquarellpinsel?

Die Frage ist berechtigt!

Einen wirklich guten Aquarellpinsel zu finden, ist gar nicht so einfach. Besonders in den sozialen Netzwerken sieht man oft Produkte, die zwar angesagt, aber nicht unbedingt gut sind. Hier werden Materialien oft beworben, weil Influencer dafür bezahlt werden oder nur das empfehlen können, was sie selbst kennen.

Ein Beispiel: Auf einem Aquarellfestival in Spanien sah ich einen bekannten Künstler, der „den besten Aquarellpinsel der Welt“ vorführte – oder es zumindest versuchte. Angeblich war dies sein liebster Aquarellpinsel!  Merkwürdig daran war, dass er den superteuren Pinsel umständlich aus einer neuen Verpackung fummeln musste. Nichts klappte, es war klar, dass dies nicht sein vertrauter Pinsel war.

Habe mich kaputt gelacht. Schleichwerbung mit Hindernissen. 😂😂😂

Gute Aquarellpinsel, gute Beratung tut not.

Was wäre die Alternative? Im Laden fragen? Doch auch hier kann man Pech haben, denn oft sind die Verkäufer keine erfahrenen Künstler. Sie können nur theoretisches Wissen weitergeben. So läuft es häufig darauf hinaus, dass man entweder einen preiswerten, von der breiten Masse gekauften Pinsel angeboten bekommt. Oder das genaue Gegenteil den teuersten Pinsel des Ladens, ohne dass er wirklich den eigenen Bedürfnissen entspricht.

Statt auf Empfehlungen und Werbung zu setzen, ist es daher besser, sich selbst ein Basiswissen anzueignen. Um herauszufinden, was einen guten Aquarellpinsel ausmacht, ist es wichtig zu verstehen, dass nicht alle Rundpinsel gleich sind. Die Funktion eines Pinsels hängt stark von seiner Form, seinem Material und seiner Herstellung ab.

Die Vielfalt der Rundpinsel: Welcher Rundpinsel passt zu dir?

Ein guter Aquarellpinsel sollte die Technik unterstützen, die du einsetzen möchtest.

Dabei wird schnell klar, dass es verschiedene Arten von Rundpinseln gibt, die für unterschiedliche Zwecke konzipiert sind.

Allround-Rundpinsel:

Der klassische Rundpinsel ist ein wahres Multitalent und wird oft als „Allrounder“ bezeichnet. Er hat eine leicht konische Form und eine feine Spitze, die präzise Details und auch mittlere Flächen möglich macht. Diese Pinsel können eine moderate Menge Wasser aufnehmen und gleichmäßig abgeben, was gleichmäßige Verläufe und kontrollierte Striche erleichtert. Für kleinere und mittlere Formate sind synthetische Allround-Pinsel oft sogar die bessere Wahl, da sie weniger Wasser abgeben und dadurch unschöne Wasserflecken vermeiden.

Moderne synthetische Haare können eine großartige Spitze formen und stabiler bleiben als weiche Naturhaare.

Das ist besonders hilfreich für Anfänger, da sie den Pinsel leichter führen können, ohne dass dieser Wasserflecken macht.

2. Der „Säufer“ – Rundpinsel für Verwaschungen und Lasuren:

Neben dem Allrounder gibt es die Rundpinsel, die ich liebevoll als „Säufer“ bezeichne.

Diese Pinsel sind darauf ausgelegt, große Mengen Wasser aufzunehmen und abzugeben, wodurch sie ideal für Lasuren und großflächige Verläufe sind. Sie sind perfekt für weiche Übergänge und streifenfreie Flächen.

Typische Vertreter dieser Pinselart sind Mop-Pinsel, Lasurpinsel oder Verwaschpinsel.

Oft verlieren diese Pinsel ihre Spitze, wenn sie mit viel Wasser gefüllt sind, was keine Zeichen schlechter Qualität ist – es verhindert, dass eine harte Spitze die sanften Farbverläufe stört.

Aquarelpinsel: Lasurpinsel

Hier kann man links den Allrounder und rechts den Lasurpinsel mit der sanften Spitze erkennen. Doch normalerweise sind diese Unterschiede kaum zu sehen.

Wieder links der Allrounder, rechts der Mop-/Lasurpinsel.

Test zur Unterscheidung der Pinseltypen:

Im trockenen Zustand sehen alle Rundpinsel nahezu gleich aus, sodass man manchmal gar nicht mehr weiß, welchen Pinseltyp man gekauft hat. Ein einfacher Test kann hier helfen: Tauche den Pinsel ins Wasser und schüttle ihn leicht ab. Drücke dann den Pinselkörper sanft zwischen den Fingern. Wenn nur wenig Wasser austritt, handelt es sich wahrscheinlich um einen Allround-Pinsel. Macht der Pinsel „Pipi“ und fließt dagegen ein regelrechter Wasserstrahl heraus, ist es vermutlich ein Verwasch- oder Lasurpinsel, der für Nasstechniken und große Flächen gedacht ist.

Der runde Aquarellpinsel Worauf du beim Kauf achten solltest

Ein guter Pinsel hat seinen Preis, doch lohnt sich die Investition in einen hochwertigen Allround-Rundpinsel. Hier gilt: Kaufe lieber einen etwas größeren Pinsel von guter Qualität. Ein großer Rundpinsel kann eine genauso feine Spitze haben wie ein kleiner Pinsel, bietet aber den Vorteil eines größeren „Tanks“. Dadurch kannst du feine Linien malen, aber auch größere Flächen abdecken, ohne ständig Farbe nachladen zu müssen.

Wenn du dir also einen neuen Pinsel zulegst, beschreibe dem Verkäufer genau, wofür du ihn verwenden möchtest. Begriffe wie „Mop“, „Verwaschpinsel“ oder „Lasurpinsel“ sind Hinweise darauf, dass der Pinsel für sanfte Übergänge und fließende Farbverläufe, nicht jedoch für präzise Details geeignet ist.

Für feine Linien und kontrollierte Maltechniken ist ein stabiler, synthetischer Allrounder oft die beste Wahl.

Ein guter Mop-Verwaschpinsel ist jedoch ebenfalls eine gute Investition, hier kann Naturhaar wirklich die bessere Wahl sein.

Mit diesen Tipps wird es dir viel leichter fallen, den passenden Aquarellpinsel für deine Bedürfnisse zu finden und damit die Freude am Malen voll auszukosten!

Museen werden öffentlich gefördert, auch wenn es wundert Autoren bekommen für Kunstbücher so wenig Honorar das es ein Minus geschäft ist sie zu schreiben. Möchtest du also über dein Hobby mit Qualität lesen, dann wäre es schön wenn du ans spenden denkst.

Liebe Grüße Tine:

CHF

https://blog.herz-der-kunst.ch/liner-schlepper-und-konsorten/

Linien ziehen mit Aquarellfarbe … Liner – Schlepper und Konsorten

Der Hake Brush: Macht deine Bilder locker!

Bevor wir anfangen, es gibt einen Kurs, der mir sehr am Herzen liegt. In diesem Kurs lernst du, den Pinsel zu verstehen, danach wirst du ganz anders malen. Es gibt noch ein paar Plätze im Pinselführerschein.  Er ist am 31.8- 1.9. Wunderschön am Bodensee.

https://blog.herz-der-kunst.ch/aktuelle-kurse/

 

Wenn du schon einmal in einem Kunstgeschäft warst, hast du ihn bestimmt gesehen – diesen großen, flachen Pinsel mit dem exotischen Namen: Hake Brush.

Tine Klein Skizzenbuch mit Hake Brush

 

Auf den ersten Blick mag er vielleicht ein bisschen einschüchternd wirken, vor allem wenn man an die filigrane Arbeit mit kleineren Pinseln gewöhnt ist. Doch dieser Pinsel hat einige fantastische Vorteile, die ihn zu einem unverzichtbaren Werkzeug in der Aquarellmalerei machen. Lass uns einen genaueren Blick auf den Hake Brush werfen und herausfinden, warum er in keinem Malerarsenal fehlen sollte.

Die Magie des Hake Brush

Der Hake Brush stammt ursprünglich aus Japan und wird traditionell für verschiedene Mal- und Lackierarbeiten verwendet. Er besteht meist aus weichen Ziegenhaaren und hat eine flache, breite Form. Auf den ersten Blick wirkt der Pinsel extrem klobig, denn der kleinste Pinsel dieser Art hat einen flachen Pinselkopf mit mindestens 3 bis 4 cm Ziegenhaaren.

Maleigenschaften des Hake Brush

  1. Weichheit: Ziegenhaare sind unglaublich weich und flexibel. Diese Weichheit ermöglicht es, sanfte Übergänge und zarte Farbverläufe zu erzeugen. Deine Bilder verbessert dies, weil man keine Pinselstriche sieht.
  2. Wasseraufnahme: Ziegenhaare haben eine hervorragende Wasseraufnahmefähigkeit. Sie können viel Wasser und Farbe aufnehmen und gleichmäßig abgeben, was dir eine kontrollierte und gleichmäßige Farbverteilung ermöglicht. Das macht dein Bild weich und locker.
  3. Der Pinselstrich:  Ist der Pinsel feucht, dann erzeugt er weiche, großflächige Lasuren, die gut zu kontrollieren sind. Wird der Pinsel trockener, dann neigen die Haare zum Verstrubbeln. Der Pinsel teilt sich gerne und ist etwas unkontrollierbar. Das hört sich auf den ersten Blick nicht gut an, doch mit etwas Übung merkt man, dass der Pinsel sich perfekt dazu eignet, natürliche Strukturen, Bäume und Vegetation festzuhalten. Der Pinsel nimmt dir die Kontrolle und macht deine Pinselarbeit locker und natürlich.

Großflächig arbeiten in Aquarell und Skizze

Ein großer Pinsel wie der Hake Brush bietet einige einzigartige Vorteile.

Macht das Arbeiten mit dem Hake Brush in kleinen Formaten Sinn?

Ja! Ich arbeite sogar im Skizzenbuch mit diesem riesigen Pinsel!

Beim Malen bin ich wie eine Katze – schnell kann irgendetwas meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen, und während ich daran herum male, ruiniere ich mein Bild. Der große Hake Brush schützt mich davor, von dem grundlegenden Entwurf meines Bildes abzuweichen.  Die großen, entschlossenen Pinselstriche des Hake Brush geben meinem Bild eine enorme Kraft.

Tine Klein Aquarell mit Hake Brush. Blick von der Wettsteinbrücke auf die Mittlere Brücke in Basel.

Trotzdem ist dies nur die halbe Wahrheit – der Hake ist nicht nur gut, wenn es um große Pinselstriche geht. Denn dreht man den großen Flachpinsel und arbeitet mit der Spitze der Kante, kann man interessante kleine Strukturen und Farbflächen setzen. Die Pinselarbeit des Hake Brush ist nicht halb so groß und grob wie vermutet.

Entscheide Vorteile des Hake Brush

  1. Schnelle Flächenabdeckung: Durch seine breite Form kannst du mit dem Hake Brush große Flächen schnell und gleichmäßig abdecken. Das ist besonders praktisch, wenn du einen Hintergrund anlegst. In der Aquarellmalerei oder im Urban Sketching, wo Zeit und Feuchtigkeit eine große Rolle spielen, kann dies den Unterschied ausmachen. Du gewinnst Zeit!
  2. Sanfte Übergänge: Die weichen Haare des Hake Brush ermöglichen es, sanfte und gleichmäßige Übergänge zwischen Farben zu schaffen.
  3. Textur und Struktur: Mit einem Hake Brush kannst du interessante Texturen und Strukturen erzeugen. Indem du den Pinsel trocken oder leicht angefeuchtet verwendest, kannst du variierende Effekte erzielen, die dein Bild hoch interessant machen.

Anwendungsbeispiel- Malen mit Hake Brush:

Tine Klein Aquarell von der Wettsteinbrücke in Basel, Tutorial Hake Brush

Der Hake Brush kann dir helfen, die großen Grundzüge deiner Malerei in wenigen Sekunden aufs Papier zu werfen.

Zuerst habe ich ein grobes Zickzackmuster aus Lasurorange und Siena Natur auf das Papier geworfen. Dann den Pinsel kurz gereinigt und einen hellen Blauton aufgenommen. Diesen Blauton habe ich direkt in das Abendrot gesetzt. Ein schneller Strich und das Wasser war gemalt. Die erste Untermalung, die die komplette Farbstimmung des Bildes festgehalten hat, war in wenigen Sekunden gesetzt.

Ich lebe wenige Meter von einer Brücke und liebe die großartigen Sonnenuntergänge, die man dort jeden Abend sieht.

Der Hake gibt mir die Geschwindigkeit, so etwas in Echtzeit festzuhalten.

Ich trockne den Pinsel und lade ihn mit der dunklen Farbe, die die Stadt im Gegenlicht annimmt. Jetzt setze ich die große geometrische Grundform der Stadt. Im Grunde ist dies nichts weiter als ein großes Dreieck. Die Farbe blutet aus, dort, wo sie auf die feuchten Stellen des Wassers trifft. So habe ich mit dem Hake Brush nicht nur die Stadt gemalt, sondern gleichzeitig auch die Spiegelungen und Reflexionen ins Wasser hinein.

Jetzt drehe ich den Hake und nutze nur noch die Ecke. So entstehen Strukturen und Farbakzente. Diese Effekte siehst du sehr schön in den Ausblutungen ins Wasser und in den dunklen Stellen der Stadt.

Nach vielleicht zwei oder drei Minuten steht 80-90 % meiner Aquarellskizze.

Jetzt bin ich an dem Punkt angekommen, an dem mir der Hake Brush nicht mehr von Nutzen ist.

Der Hake Brush hat den größten Teil der Arbeit getan, hat für eine unvergleichliche Lockerheit des Bildes gesorgt, jetzt ist die größte Herausforderung, das Bild nicht durch eine unnötige Anhäufung von Details zu verderben.

Ich steige um auf einen normalen Rundpinsel mit einer sehr guten Spitze. Jetzt male ich die Details, die man später genau sehen soll. Damit diese Details scharf werden, muss der Untergrund trocken sein.

Das Malen mit den kleinen Pinsel kommt einen nun vor, als wenn man mit Handbremse malt!

Zusammenfassung

Fassen wir einmal zusammen, was der Hake Brush für dich tun kann:

  • Lockerheit und Freiheit: Der große Pinsel fördert eine lockerere und freiere Malweise. Anstatt vorsichtig und präzise zu arbeiten, kannst du mit großzügigen, schwungvollen Bewegungen experimentieren. Das ist enorm befreiend.
  • Effizienz: Durch die Fähigkeit, schnell große Flächen abzudecken, wirst du staunen, wie schnell man mit dem Hake wird! Das ist gerade draußen unter freiem Himmel Gold wert.
  • Konzentration auf das Wesentliche: Indem du dich auf die großen Grundzüge konzentrierst, entwickelst du ein besseres Verständnis für die Komposition und das Gleichgewicht deines Bildes.

Fazit

Ich liebe diesen Pinsel! Habe keine Angst vor dem großen Pinsel, denn …

„Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.“ – Benjamin Franklin

Magst du es, wenn man für Dich schreibt? Kunstautoren haben es in deutscher Sprache schwer! Nur wer englisch schreibt, kann davon leben, denn man wird pro Leser bezahlt. Wenn du es liebst, in deiner Sprache zu lesen, denk ab und zu an eine Spende.

EUR

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Hake Brush oder Hake Pinsel

 

 

Flachpinsel und die ganz dicken Dinger

 

Hallo, meine Lieben,

wir hatten schon darüber gesprochen, dass sich die meisten meiner Schüler wünschen, lockerer zu werden.
Für viele Menschen, die malen,  ist es der ganz große Traum,  frei und locker zu malen.
Genauso viele von euch haben schon die Erfahrung gemacht, dass Kreativität eben nicht heißt, auf einem Seidenkissen herum zu lungern und es fliegen einem automatisch gebratene Täubchen zu.
Nein, Kreativität ist und bleibt immer ein klein wenig Kampf. Nach und nach wird es aber immer entspannter.
Man lernt, Kreativität als Spiel zu sehen und nicht als bitterernsten Kampf.
Kreativität lässt sich nicht zwingen.

Großes Kunstmaterial für den Start:

In diesem Blog geht es um die einfachste Methode des Malens, und zwar mit dicken Pinseln.
Kindern drückt man ja auch nicht zuerst ganz winzige Stifte in die Hand, ganz im Gegenteil. Meistens beginnen wir mit dicken Filzstiften oder Wachsmalern zu malen. Dies liegt nicht nur an der Motorik der Kinder, sondern daran, dass Zeichnungen und Malereien mit einem großen Werkzeug viel leserlicher und leichter erkennbar werden.
Der kleine Maler konzentriert sich auf das Wesentliche.
Mir ist generell nicht ganz klar, warum man Erwachsenen von Anfang an das Malen mit sehr kleinen Pinseln beibringt.
Zu kleine Werkzeuge haben in jeder handwerklichen Tätigkeit enorme Nachteile.

Kleine Werkzeuge  und die Auswirkung auf das Handwerk

Wenn das Werkzeug zu klein ist, ist es sehr schwer, die große Form im Auge zu behalten.
Kein Friseur würde auf die Idee kommen, einen Pony mit einer Nagelschere zu schneiden, denn er wüsste, das Ergebnis wird schief und krumm.
Auch in der Tischlerei greift man zuerst zum großen Werkzeug und nach und nach werden die Werkzeuge feiner, also zuerst Kreissäge, dann Laubsäge.
Du kennst es doch auch aus der eigenen Erfahrung, jeder, der schon einmal versucht hat, einen langen, geraden Schnitt mit einer Nagelschere zu machen, der weiß, das Ergebnis ist Mist.
Halten wir also fest:
Zu kleine Werkzeuge sorgen dafür, dass das Ergebnis fransig, unordentlich oder schief und krumm wird.
Es liegt also nahe zu vermuten, dass ganz viele Menschen einfach Probleme beim Malen haben, weil ihr Werkzeug zu klein ist.
Tatsächlich gehen die meisten Bilder durch zu viele Pinselstriche kaputt. Die Bilder sind unübersichtlich und nicht ästhetisch.

Binsenweisheiten der Malerei zu Pinselstrichen

Ich selber bin mit Binsenweisheiten zu Pinselstrichen aufgewachsen:
• Die meisten Bilder gehen durch zu viele Pinselstriche kaputt
•.Gehe sparsam mit deinen Pinselstrichen um!
• Bringe Ruhe in dein Bild!
• Mach nicht so viel!
• Abstrahiere das doch einfach!
Aber abstrahieren ist nicht einfach! Und wie bringt man Ruhe in ein Bild, wenn noch so unendlich viele Gegenstände herumstehen?
Keiner von den Lehrern hat gesagt, schnapp dir einen dicken Pinsel und leg los, das löst diese Probleme.
Später hatte ich dann einen Lehrer, der brachte das Ganze auf eine ganz einfache Formel:
Ein Pinsel muss immer so groß sein , dass er unangenehm ist.
Was er damit meinte, war, dass man immer automatisch zu einem zu kleinen Werkzeug greift, weil man meint, es besser unter Kontrolle zu haben.
Doch das Gegenteil ist der Fall.
Die Lösung ist der Umstieg auf dicke Pinsel.

Flachpinsel

 Viele Maler arbeiten deshalb gerne mit Flachpinseln.
Flachpinsel haben enorme Vorteile.
Der Flachpinsel ist breit, so kann man gut und schnell Flächen festhalten.

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So weit, so gut, dass man mit einem Flachpinsel großartig große Flächen malen kann, dies ist ja wohl jeden klar. 
Und so sieht ein Bild aus, wenn mann nur die groben Grundzüge mit Flachpinsel setzt.
Jetzt  zu den weniger offensichtlichen Fakten.
Wir wollen ja mit unserem dicken Flachpinsel nicht einfach nur plump Flächen aufs Papier bringen.
Beim Verkauf von dicken Pinseln, insbesondere bei Flachpinseln, sollte man darauf achten, dass diese mehr Qualitäten mitbringen,  als einfach nur bereit zu sein.

Die Malweise mit dem Flachpinsel:

Der Flachpinsel hat drei unterschiedliche Flächen, mit denen man arbeiten kann. Die Pinselseite, die Pinselspitze, also die Kante, und  die Ecke.
  •  Die Fläche des Pinsels ist für die Flächen des Bildes.
  • Die Kante des Pinsels ist unglaublich gut geeignet, um Kanten, Ecken und Linien in der Fläche zu ergänzen. Diese Kante ist enorm hilfreich, wenn es um Architektur geht. Gerade perspektivische Linien  oder lange Schlagschatten gelingen sehr gut, weil man mit der Kante des Pinsels so gut die Winkel aufnehmen kann. Das Gleiche gilt für verzweigte Bäume.
  • die Ecke des Pinsel oder die Verkantung, wenn man den Pinsel schräg benutzt, und ihn übers Blatt strubbelt, dann sind solche großen Pinseln unglaublich gut, um Blattwerk oder ganze Bäume in der Silhouette zu malen.

Aus diesem Grund ist der Flachpinsel o. ä. dicke Pinsel wie zum Beispiel der Hake Brush bei vielen guten Malern zu finden.

Fazit: Beim Kauf eines Flachpinsels sollte man unbedingt darauf achten, dass die vordere Pinselkante, quasi die Pinselspitze, scharf zugeschnitten ist.
Die Folge ist, dass dieser Pinsel auch kleine, feine, linienartige Struktur zu deinem Bild beisteuern kann.
Die andere Variante des Flachpinsels sind zum Beispiel Hake Brush Pinsel. Diese Pinsel sind das genaue Gegenteil, sie sind total wuschelig. Diese Pinsel kann man nur schwer kontrollieren. Diese Flachpinsel sind dazu gemacht, natürliche oder gebrochene Strukturen einzufangen.

Die Kombination vom Flachpinsel mit anderen:

Als Ergebnis möchte man ein wunderschönes und lebendiges Bild. Dabei gerät man irgendwann an die Grenzen des Flachpinsels, deshalb benutzen die meisten Maler diesen Pinsel in Kombination.

Ich selber benutze den Flachpinsel in Kombination mit einem Schwert-Pinsel, darüber schrieb ich bereits, oder ich benutze ihn zusammen mit einem Mantelliner.

Dies sind ebenfalls sehr breite Pinsel, dennoch laufen sie in einer sehr feinen Spitze zusammen.

Der Schwertpinsel sieht aus,  als hätte man einen Flachpinsel dreieckig zugeschnitten.

Der Mantelliner ist ein normaler dicker Rundpinsel, der einfach etwas länger ist und eine ganz feine Spitze hat.

Warum diese Kombination mit dem Flachpinsel?

Diese Pinsel sind im Gegensatz zum Flachpinsel für die Kalligrafie des Bildes zuständig. Was soll das denn jetzt schon wieder heißen? Wir malen doch, schreiben doch  nicht? Diese Pinsel sind aufgrund ihrer feinen Spitze genauso wie die Halter geeignet, dem Bild im Nachhinein deine Handschrift zu geben. Das ehemals grobe Bild wird durch deine Handschrift belebt.
Mit diesen Pinseln oder mit dem Füllfederhalter setzt du oben auf, was dein dicker Pinsel nicht kann.
Nun erhalten wir die wertvolle Kombination aus Überblick und Ruhe mit Lebhaftigkeit und Feinheit.
Die gute Mischung macht es eben.

Das Erlernen der dicken Pinsels

Aquarell, Waldshut Tiengen nach dem Regen, Stadttor mit Flachpinsel gemalt

Das Erlernen der dicken Pinsels ist im Grunde sehr einfach, dennoch braucht man etwas Hilfe.
Die Variation und Techniken, die man mit dem dicken Pinsel erzeugen kann, sind sie sehr vielfältig.
Hilfe braucht man vor allen Dingen, weil man die Handhabung einmal wirklich gesehen haben muss. Dabei muss der Lehrer erklären, welches Zusammenspiel es mit dem Papier gibt und wie viel Wasser man dabei benutzen sollte.
Aus diesem Grund werde ich dieses Jahr an der Ostsee mehrere Workshops zu diesem Thema anbieten.
Einerseits gibt es noch einige wenige Plätze in den beiden Workshop – Wochen in Dahme.
Andererseits wird es jetzt aber auch einen Wochenendworkshop geben, wo es eine verkürzte Zusammenfassung des Themas gibt. In den beiden einwöchigenn Kursen gibt es noch 2 freie Plätze. Neu ist jedoch ein 2 tägiger Kurs zum Thema.
https://blog.herz-der-kunst.ch/aktuelle-kurse/
Ein wunderschönes Wochenende wünscht
Tine
Weiterlesen bei Tine, wer Schwertpinsel nicht kennt, sollte mal in diesen Beitrag schnuppern:

 

Schwertpinsel optimal für spontan Aquarell

Spontan Aquarell


Porto, Oporto, Turm, Stadt,Regen über Porto spontan Aquarell mit Schwertpinsel von Tine Klein

Viele Menschen glauben, dass Skizzieren das gleiche ist, wie eine schnelle Zeichnung, für mich ist es das Spontan-Aquarell.

Skizze: Eine mit groben Strichen hingeworfene Zeichnung, die sich auf das Wesentliche beschränkt oder ein stichwortartiger Entwurf ist.

Jedoch hat sich die Skizze zu einer ganzen Kunstrichtung gemausert. Die Skizze hat etwas  was vollkommen zauberhaft ist, die Skizze ist spontan und kann deshalb festhalten, was man mit langsameren oder komplizierteren Methoden nicht könnte.

Die Skizze fängt den perfekten Moment ein


Bei Skizze denke ich nicht an einen Bleistift, bei Skizze denke ich an den perfekten Moment und einen tollen Monet.

Bei mir selbst denke ich an das spontane Aquarell.Das spontane Aquarell gehört zu den Dingen, die mir am meisten Spaß machen. Der Moment des zauberhaften Lichts, der flüchtigen Bewegung, des Blickes oder der Eingebung.Wir wissen schon seit langem wie zauberhaft der Moment ist, auch ich bin ein Impressionist.

Der perfekte Moment ist mehr als nur eine dahin gekritzelte Zeichnung


Wenn ich an den perfekten Moment denke, dann fallen mir solche Bilder ein, wie das Mohnfeld von Monet. Zugegeben hoffnungslos altmodisch.

Aber wenn man sich diese Bilder mal ganz genau ansieht dann sind diese Bilder ganz anders als auf den schlechten Drucken in irgendwelchen Möbelhäusern. Wenn man das Bild von Monet im Original sieht, dann sieht man, dass es draußen gemalt wurde. Man kann sehen wie der warme Wind mit sanften Fingern nach dem Gras greift und sich die Samenkapseln über der Wiese wegen. Es entwickelt sich eine Art Sog, die einen in das Bild zieht, man kann den warmen Wind ganz genau sehen, wenn das kein Zauber ist, dann weiß ich auch nicht. Es ist eben der perfekte Moment, so etwas will ich auch können, auf meine Art!

In den Moment eintauchen


Das schnellste Medium neben dem Stift ist sicherlich das Aquarell. Für mich ist das Spontan-Aquarell der Inbegriff der frischen Skizze, für diese schnelle Spontanität braucht man auch bestimmtes Material. Tatsächlich haben wir heute die Mittel um wirklich impressionistisch zu arbeiten.

Die Technik, Spontan-Aquarell:


Die Technik beim spontanen Aquarell ist spontan, prinzipiell ist erst mal alles erlaubt. Damit man einen kleinen Moment festhalten kann, ist es gut, wenn man beim malen auf Geschwindigkeit kommt. Die Vorzeichnung beschränkt sich auf ein Minimum, weil man keine langen Trocknungszeiten möchte, man arbeitet in der Regel nass auf trocken, dabei muss es zügig gehen, damit keine Ränder entstehen. Im Grunde malt man das gesamte Bild an einem Stück und wenn man die Farbe wechselt, darf die angrenzende Farbe noch nicht trocken sein.

Im Grunde erfolgt der Farbauftrag als wäre es eine Linie, das ganze Bild hängt an einem Stück.

 

Kunst kommt von Können


Diese Technik muss man tatsächlich mehrmals üben bevor sie klappt. Sobald diese Technik aber beherrscht wird, erlaubt sie einem Aquarelle, für die man sonst eine oder anderthalb Stunden benötigen würde, innerhalb kürzester Zeit zu bewältigen.

Hier musste ich richtig Gas geben, denn ein Gewitter zog übers Moor und ich befürchtete innerhalb von wenigen Sekunden prasselt eine Starkregen auf mich herab, doch das Einzige was passierte war, dass die dunklen lila Wolken mein Papier über das Moor fegten. Tine Klein spontan Aquarell, Neu Helgoland in Worpswede, Fluss, Moor, Haus,Baum

Tine Klein Spontan-Aquarell: Neu Helgoland in Worpswede

Arbeiten ohne nachzudenken


Es geht bei dieser Malerei nicht um Hetze, denn wird die Technik erst einmal beherrscht, kann man sie völlig automatisch aufs Papier bringen. Diese entspannte Automatik erzeugt die Geschwindigkeit. Dafür braucht der Maler allerdings ein bisschen Mut zum Risiko, denn der Mischvorgang erfolgt nicht mehr sicher im Farbkasten, sondern direkt auf dem Papier. Wenn ich so male, dann verlange ich von einem Pinsel, dass er alle Kapriolen die ich gerade vorhabe mitmacht.

Das spontane Aquarell ist also die Technik für die Faszination der Sekunde.

Deshalb möchte ich, das dieser Pinsel am besten alles kann, er soll klotzen und kleckern! Ganz dick und ganz filigran malen.

Bei diesen Ansprüchen ist euch sicherlich klar, dass sich nicht mit den üblichen Wassertankpinseln im Skizzenbuch male.

Oben im Bild seht ihr mit welchen Pinseln ich male, ich benutze sehr oft Schwert- Pinsel, denn diese Pinsel können genau das, was ich beschrieben habe: Klotzen und Kleckern.

 

 

Man muss es ein paar Mal üben!


Dennoch die Mühe lohnt sich, denn dann kann man sozusagen ein ganzes Aquarell an einem Pinselstrich malen.
Ich bevorzuge für diese Technik ebenfalls eine Pinselart für die man auch etwas Fingerspitzengespür braucht.

Der Schwertpinsel


Der Schwertpinsel ist der optimale  Reise-Pinsel

Durch die asymmetrische Form das Schwertpinsels, ersetzt er gleichzeitig mehrere Pinsel. Die breite Seite des Schwertpinsels eignet sich optimal um großflächige Waschungen zu machen. Arbeitet man dann mit der Schmalseite des Pinsel, kann man den Pinsel in zwei Richtungen bewegen, bewegt man ihn mit der spitzen Seite von sich weg wird der Schwerpinsel zum Schlepper und man kann mit ihm sehr, sehr feine Strukturen zeichnen, andersherum hat der Pinsel eine mittlere Strichstärke.
Zusammenfassend kann man sagen dass der Schwertpinsel dem Maler optimale Voraussetzungen gibt um schnell alles was er will und sieht aufs Papier zu bringen.
Man kann enorme Mengen Wasser und Farbe auf einem Bild gleichmäßig verteilen und mit dem selben Pinsel unglaublich feine Strukturen malen.
Der Schwertpinsel kann beim Skizzieren den Stift problemlos ersetzen.

Am Anfang ist der Schwertpinsel genauso wie das Spontan-Aquarell sehr gewöhnungsbedürftig.

Es braucht eine Weile bis man verinnerlicht hat, dass der Pinsel je nach Bewegungsrichtung eine völlig andere Strichstärke hat. Ist einem jedoch das Bewegungsmuster ins Blut übergegangen, dann kann man in unglaublicher Geschwindigkeit höchst unterschiedliche Strukturen erzeugen und das mit ein und demselben Pinsel. Schaut einmal in alle Bildbeispiele ihr werdet dort jeweils sehr große flächige Elemente finden und sehr kleine Strukturen.

Porto, Oporto, Turm, Stadt,Regen über Porto spontan Aquarell mit Schwertpinsel von Tine Klein

Regen über Porto: Spontan-Aquarell mit Schwertpinsel von Tine Klein

Ich glaube in diesem Bild wird ganz deutlich, was ein Schwertpinsel wirklich kann, er ist ein Pinsel für Waschungen kann aber gleichzeitig die chaotischen Strukturen einer Stadt einfangen.

Der Schwertpinsel ist der Pinsel für Maler die auch Zeichner sind

Das obige Bild ist nur mit einem Pinsel gemalt. Der Schwertpinsel vereint also alles was man sonst nur mit mehreren Pinseln oder dem Stift erzeugen kann. Die Sanftheit der Waschung und das gerade sSrenge eines Linierers.

Materialtipp:


Ich besitze selber drei Schwertpinsel, ich wechsele die Größe je nach Papierformat.

Ich arbeite sehr gerne in sehr großen Skizzenbüchern, deshalb bevorzuge ich den Schwertpinsel von Da Vinci Größe 14.

In normal großen Skizzenbüchern arbeite ich mit dem Da Vinci Größe 10, und für meine Handtaschenformate habe ich den wundervollen Taschen-Schwert-Pinsel von Rosemaries.

Anders als bei anderen Pinseln rate ich beim Schwertpinsel nicht dazu ihn in übergroß zu kaufen. Wer noch etwas ungeübt ist, sollte mit diesem Pinsel in einer etwas kleineren Größe beginnen, denn die Handhabung braucht etwas Übung.

Beim Schwerpinsel kommt es auf die Spitze an, funktioniert diese nicht, ist der Pinsel witzlos, deshalb rate ich hier zur guten Qualität zu greifen.

Liebe Grüße

Tine

In den folgenden 14 Tagen bin ich auf Malreise und deshalb wird es nur kurze spontane Beiträge im Blog geben. Ich werde euch die Anwendung des spontane Aquarell und die Handhabung des Pinsel live aus Porto zeigen. Es sei denn, ich sitze im Funkloch.
Ich bin schon total aufgeregt, am liebsten würde ich all meinen Malmaterial mit nach Porto nehmen, blöderweise passen nur 20 Kilo in den Koffer. Deshalb muss ich wohl frische Unterhosen in meine Jackentaschen stopfen, der Koffer ist ja voll mit mal Material.
Liebe Grüße Tine

Wie man einen Schwertpinsel benutzen kann: